Ist der Mensch böse?

"Stimmt doch gar nicht." werden sich jetzt viele denken, "es gibt soviele Menschen die anderen Menschen helfen ohne etwas dafür zu verlangen." Das stimmt. Sie wollen kein Geld und keine Anerkennung, aber doch bekommen diese Menschen etwas und zwar ein gutes Gefühl. Auch das ist eigennützig.

Ja, das gute Gefühl kommt daher, dass der Mensch ein "soziales Tier" ist und Empathie daher ein zentrales Element seines Wesens. Das zeigt sich übrigens schon bei Menschenaffen.

Hm...In wie weit schließen sich aber diese zwei Dinge (Gut und Eigennutz) gegenseitig aus?
Ist etwas nur gut, wenn man es tut obwohl man dabei ein schlechtes Gefühl hat? Ist nur selbstloses Handeln gut? M.E. ist etwas gut, unabhängig davon welches Gefühl man dabei hat.

Natürlich müsste man fragen, was überhaupt gut ist. Ich würde sagen, etwas ist gut, wenn es nicht nur einem selbst nutzt sondern auch anderen. Es darf aber auch einem selbst nutzen, muss es nicht, aber es wird nicht schlecht, nur weil man sich dabei gut fühlt.

Böse wäre dann im Umkehrschluss etwas, das einem selbst nutzt und gleichzeitig anderen schadet. Wenn man seine Befriedigung auf Kosten anderer erreicht.
 
...In wie weit schließen sich aber diese zwei Dinge (Gut und Eigennutz) gegenseitig aus?
Ist etwas nur gut, wenn man es tut obwohl man dabei ein schlechtes Gefühl hat? Ist nur selbstloses Handeln gut? M.E. ist etwas gut, unabhängig davon welches Gefühl man dabei hat.

"Selbstlosigkeit" - heute oft auch mit "Ehrenamtlichkeit" gleichgesetzt :-)rolleyes:) - wird IMHO wahrscheinlich deshalb erst einmal als "gut" bewertet, weil sie oftmals die Vorteile zeitnahen, situationsbedingt notfallbezogenen Handelns ohne eindeutige bzw. konkrete Gegenwert-Zumessungsberechnung mit sich bringt. Oder einfacher ausgedrückt: Jemand tut etwas, ohne das im Vorfeld klar ist, dass für diese erbrachte Leistung ein Gegenwert erbracht werden muss bzw. sollte.

Doch m. E. trägt der Begriff der "Selbstlosigkeit" seinen Problemcharakter in seiner Bezeichnung selbst schon mit sich: Was heißt eigentlich "selbstlos"? -"Losgelöst von uns/unserem Selbst", "unabhängig unserer/-s Selbst", "ohne uns/-er Selbst"?

Impliziert nicht also eine "selbstlose Haltung" bzw. "Handeln aus Selbstlosigkeit" ggü. einem Anderen bzw. "Adressaten" regelrecht die Botschaft:
"Ich tu jetzt etwas für dich und ich selbst bin dabei völlig irrelevant! -Vergiss mich einfach, nimm mich nicht wahr!" -?

Was bedeutet das für den "selbstlos Handelnden" und Demjenigen, dem eine "selbstlose Tat" zugute kommt?
Kann man gar in diesem "Spiel der Selbstlosigkeit" einen sich wahrhaft der Boshaftigkeit bzw. Böswilligkeit schuldig gemachten "Jemand" ("Absender", "Adressat") ausmachen?
Und ist gar irgendeiner dieser Seiten wahrhafte Boshaftigkeit bzw. Böswilligkeit zu unterstellen, weil hier die Selbstlosigkeit vielleicht im Effekt einer der beiden Seiten mehr geschadet als genutzt hat?

IMO gibt es in unserer Rechtsprechung dazu die Begrifflichkeiten der "Mutwilligkeit" und "Vorsätzlichkeit", an denen IMHO viel Wahres dranhängt.
 
Impliziert nicht also eine "selbstlose Haltung" bzw. "Handeln aus Selbstlosigkeit" ggü. einem Anderen bzw. "Adressaten" regelrecht die Botschaft:
"Ich tu jetzt etwas für dich und ich selbst bin dabei völlig irrelevant! -Vergiss mich einfach, nimm mich nicht wahr!" -?

Dieser Schluss von dir ist ungültig, denn Selbstlosigkeit ist die völlige Abwesendheit einer beliebigen Erwartungshaltung im Bezug auf eine erbrachte Leistung.
 
Klar, aber die Feuerwehr ist nicht unbedingt der erste, der da eintrifft. Durchaus möglich, dass Angehörige, Polizei, Notarzt oder Rettungsdienst zuerst in die unsichtbare, geschmackslose und geruchslose Giftwolke reinlaufen und dann umkippen.
Polizei und selbst was machen, gerade bei einer Türnotöffnung, beißt sich irgendwie mit meinen Erfahrungen :D
 
Dieser Schluss von dir ist ungültig, denn Selbstlosigkeit ist die völlige Abwesendheit einer beliebigen Erwartungshaltung im Bezug auf eine erbrachte Leistung.

Wunderbar, dass du mir hier recht gibst! :kaw:
Denn:
Wie kann mein Schluss ungültig sein, wenn es kein Schluss war!
Dein Zitat belegt, dass du eine Frage meinerseits als Schluss interpretiert hast.
Wäre meine Frage ein Schluss, hättest du jedoch auf eine rhetorische Frage geantwortet und in sofern wäre deine erbrachte Leistung, dieses dein Post zu verfassen, eine rein selbstlose Geste deinerseits.
War jetzt hier ergo eine Erwartungshaltung deinerseits tatsächlich abwesend, als die Leistung "Ich antworte mit einem Post bezugnehmend auf Lord Barkouris auf das Thema" von dir erbracht wurde?

Im Übrigen:
Deine Antwort trifft oder streift IMHO genau den Problembereich dieser Begrifflichkeit und gibt mir inhaltlich zudem sogar recht. Da der "Selbstlosigkeit"-Begriff die "völlige Abwesenheit einer Erwartungshaltung im Bezug auf eine erbrachte Leistung" in sich trägt, tut also der "selbstlos Handelnde" etwas und scheint damit gleichsam mit dieser "selbstlosen Tat" zu sagen, dass "sein Selbst dabei völlig irrelevant und vernachlässigbar sei".
"Selbstlosigkeit" ist IMO ein Konstrukt und somit ein Ideal, welches sich vor Praxis und Realität wenn dann erweisen muss.
In der Realität glaube ich jedoch nicht daran, dass es "wahre Selbstlosigkeit ohne jedwede Erwartungshaltung" gibt - schon gar nicht ausgehend vom "Anbieter"!!! ;)

Oder möchtest du mir unterstellen, ich hätte oben mit der Frage etwas anderes gemeint gehabt? :D
 
Grundkurs Rhetorik I

Wunderbar, dass du mir hier recht gibst! :kaw:

:confused:

Ich habe dir eindeutig widersprochen.

Denn:
Wie kann mein Schluss ungültig sein, wenn es kein Schluss war!
Dein Zitat belegt, dass du eine Frage meinerseits als Schluss interpretiert hast.
Wäre meine Frage ein Schluss, hättest du jedoch auf eine rhetorische Frage geantwortet und[...]

Ich habe auf eine rhetorische Frage geantwortet, weil deine Aussage "Selbstlosigkeit äquivalent zu Selbstaufgabe" nun mal einfach nicht richtig ist.

[...]in sofern wäre deine erbrachte Leistung, dieses dein Post zu verfassen, eine rein selbstlose Geste deinerseits.
War jetzt hier ergo eine Erwartungshaltung deinerseits tatsächlich abwesend, als die Leistung "Ich antworte mit einem Post bezugnehmend auf Lord Barkouris auf das Thema" von dir erbracht wurde?

Quark.
Meine Intention ist Freizeitgestaltung.
Hat rein gar nix mit Selbstlosigkeit zu tun.
Ich erwarte hier ganz klar eine Diskussion.

Im Übrigen:
Deine Antwort trifft oder streift IMHO genau den Problembereich dieser Begrifflichkeit und gibt mir inhaltlich zudem sogar recht.

Nein.

Da der "Selbstlosigkeit"-Begriff die "völlige Abwesenheit einer Erwartungshaltung im Bezug auf eine erbrachte Leistung" in sich trägt, tut also der "selbstlos Handelnde" etwas und scheint damit gleichsam mit dieser "selbstlosen Tat" zu sagen, dass "sein Selbst dabei völlig irrelevant und vernachlässigbar sei".

Selbstloses Handeln ist nicht äquivalent zu Selbstaufgabe.

"Selbstlosigkeit" ist IMO ein Konstrukt und somit ein Ideal, welches sich vor Praxis und Realität wenn dann erweisen muss.
In der Realität glaube ich jedoch nicht daran, dass es "wahre Selbstlosigkeit ohne jedwede Erwartungshaltung" gibt - schon gar nicht ausgehend vom "Anbieter"!!! ;)

Viel Spaß beim Definieren der "wahren Selbstlosigkeit". Das haben schon andere vor dir versucht. :)

Oder möchtest du mir unterstellen, ich hätte oben mit der Frage etwas anderes gemeint gehabt? :D

Ich unterstelle hier nix. Du sagst, dass Selbstlosigkeit automatisch die Annihilation des Egos und der Existenz bedeute. Ich sehe das anders.
 
:confused: ... Ich habe dir eindeutig widersprochen.

Dazu lege ich eindeutig Widerspruch ein! ;)

...Ich habe auf eine rhetorische Frage geantwortet, weil deine Aussage "Selbstlosigkeit äquivalent zu Selbstaufgabe" nun mal einfach nicht richtig ist...

Womit du dir selbst widersprichst, da du mit deiner "AW auf eine rhetorische Frage" ergo dem deinigen hier entsprechend transparent werdenden Motivationsanteil zumindest erst einmal eine "selbstlose Tat" begangen hast und es sich gar von einem gewissen Grad aus betrachtet zu einer "selbstaufgebenden Tat" zu entwickeln drohen könnte.

Aber zu deinem Hinweis auf "Selbstlosigkeit äquivalent zu Selbstaufgabe" sei in sofern angemerkt:
In Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gibt es unzählige Wahrheiten und auch Realitäten. Und in mind. einer dieser Wahrheiten oder Realitäten IST "Selbstlosigkeit äquivalent zu Selbstaufgabe"!
(Das heißt ja nicht, dass das deiner Wahrheit/Realität entsprechen muss! ;))

...Quark.
Meine Intention ist Freizeitgestaltung.
Hat rein gar nix mit Selbstlosigkeit zu tun.
Ich erwarte hier ganz klar eine Diskussion...

Danke auch hier für deine Bestätigung! :)


Du kannst nichts negieren, was nicht zutrifft!
Denn so sprichst du dem "selbstlos Agierendem" ab, eine eigene Sicht-oder Empfindungsweise dazu zu haben.


...Selbstloses Handeln ist nicht äquivalent zu Selbstaufgabe...

Och, komm schon... s. o.!

...Viel Spaß beim Definieren der "wahren Selbstlosigkeit". Das haben schon andere vor dir versucht. :)...

Selbstverständlich haben sie das! -Und ich hatte auch viel dabei, meine Meinung hier darzulegen! :p

...Ich unterstelle hier nix. Du sagst, dass Selbstlosigkeit automatisch die Annihilation des Egos und der Existenz bedeute. Ich sehe das anders.

Das ist wahr. Aber es ist ebenso auch schon reichlich "verfroren", mir zu sagen, was ich sage, "Icey"! ;)
Im Übrigen sehe ich gar nicht ein, alles zu sagen, was ich mglw. zu sagen hätte, da ich schon häufig genug für die Länge meiner Posts gerügt wurde. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundkurs Rhetorik II

Siehe auch: Unseriöse Taktiken für Diskussionsrunden und zur Desinformation


Insbesondere:
3. Attackiere ein Strohmann-Argument:
Übertreibe, übersimplifiziere oder verzerre anderweitig ein Argument oder einen Nebenaspekt eines Arguments des Gegners und attackiere dann diese verzerrte Position. Man kann auch einfach den Gegner absichtlich falsch interpretieren und ihm eine Position unterstellen die sich dann leicht attackieren lässt.
Vernichte die Strohmann-Position in einer Weise die den Eindruck erwecken soll dass somit alle Argumente des Gegners erledigt sind.


Diskussion beendet, da nicht stattgefunden.
 
Wenn du diese Fragen tatsächlich ernst meinst, dann empfehle ich dir dringend, an deinen analytischen Fähigkeiten zu feilen. Alle notwendigen Informationen liegen dir bereits vor.

Nun denn, erwischt! Mit meinen analytischen Fähigkeiten ist es IMO wohl nicht sonderlich weit her! Tja, was soll ich machen? Das war schon zu Schulzeiten meine Schwäche.

Wenn du also mglw. deine Freizeit damit gestaltest, in diesem Thread einige deiner Posts auf Rhetorik-Grundkurse zu beziehen, nicht existente Diskussionen zu beenden, auf "Unseriöse Taktiken für Diskussionsrunden und zur Desinformation" zu verweisen, mir (oder auch anderen) darzulegen zu suchen, das Selbstloses Handeln nicht äquivalent zu Selbstaufgabe ist und dass du selbst nicht selbstlos handelst usw., wirst du vlt. gut nachvollziehen können, dass man sich fragt, was das Ganze soll.

Ich hoffe, du verübelst es mir nicht, falls ich mit meinen schwächelnden Analysefähigkeiten hier für die Erfassung noch weitere wesentliche Punkte übersehen habe.

Da du entsprechend im Post #70 keinen eindeutigen Bezug in hier üblicher Form (mich zitierend oder "@Barkouris:" o. Ä.) zum dem/den vorangegangenen Post/s von mir genommen hast, fände ich es zumindest recht schade, wenn du im Rahmen deiner Freizeitgestaltung bei dieser Posting-Runde zwischen uns beiden nicht wenigstens ein wenig Spaß gehabt hast, auch wenn du nicht mit mir diskutiert hast oder dir das Ganze mglw. zu selbstlos war! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Selbstlosigkeit" - heute oft auch mit "Ehrenamtlichkeit" gleichgesetzt :-)rolleyes:) - wird IMHO wahrscheinlich deshalb erst einmal als "gut" bewertet

Mir geht es eigentlich um die umgekehrte Schlussfolgerung.

Weil Selbstlosigkeit gut ist, glauben manche Gutes müsse selbstlos sein. Aber das stimmt m.E. nicht. Ob etwas gut oder schlecht ist hängt vom beabsichtigten Resultat ab, ob man helfen oder schaden möchte, nicht von der Selbstwahrnehmung.
 
...Weil Selbstlosigkeit gut ist, glauben manche Gutes müsse selbstlos sein. Aber das stimmt m.E. nicht....

ACK, wobei ich denke, das je nach Betrachtungsweise irgendwo beide Schlüsse stimmig sind. Mein Zusammenhang zwischen Selbstlosigkeit und Ehrenamtlichkeit, auf den du dich per Zitat bezogen hast, ist entspricht einer von Menschen konstruierten Wahrheit bei uns ion Deutschland. Hiernach bildet der Selbstlosigkeitsbegriff die Basis für ehrenamtliche bzw. gemeinnützige Tätigkeiten im Sinne eines uneigennützigen Handlungsangebots...,

"...wenn dadurch nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke - zum Beispiel gewerbliche Zwecke oder sonstige Erwerbszwecke - verfolgt werden..."
Quelle: WP: "Selbstlosigkeit"

Doch fraglich ist grundsätzlich - und diese optionale Wirklichkeitsebene schließe ich hier mit ein - ob Selbstlosigkeit wirklich immer im Endeffekt gut ist und wie es sich darüber hinaus mit dem Zusammenhang verhält, ob Gutes selbstlose ist oder sein müsste bzw. sollte.

...Ob etwas gut oder schlecht ist hängt vom beabsichtigten Resultat ab, ob man helfen oder schaden möchte, nicht von der Selbstwahrnehmung.

Ja, aber auch noch weit darüber hinausgehend. Ob etwas gut oder schlecht ist, hängt grundsätzlich auch davon ab, wer etwas als gut oder schlecht bewertet. Bloß weil eine Person etwas als z. B. gut bewertet, heißt das nicht, dass eine andere Person - und vlt. eine, die dann mglw. ebenfalls ursächlich oder wirkungstechnisch direkt mit dem zu bewertenden Gegenstand der Qualitätswertbemessung in Zusammenhang steht - ihrerseits diesen als gut bewerten würde.

Eine letztendliche Bewertung erfolgt dann - wie oben auch von dir beschrieben - jedoch meist konsequenziell nach Abschluss der entsprechend erfolgten Tat oder Handlung. Hier ist IMHO aber wiederum zwischen diesen "erfolgten Auswirkungen" und der dieser zeitlich vorausgehenden angestrebten bzw. erwarteten oder erhofften Auswirkung zu trennen.
Konkret ergibt sich daraus, dass eine Person, die ursprünglich vlt. anstrebte, etwas Gutes zu tun, dieses also so gut absolviert, wie ihr möglich, aber im Endeffekt irgendwie etwas Mittelmäßiges oder gar Schlechtes daraus resultiert.
Oder noch ganz anders ausgedrückt: Im günstigsten Fall ist das Endresultat auch das beabsichtigte Resultat - doch in der Realität ist es das meistens nicht. Zudem ist dann hierbei noch IMHO der Adressat der "Selbstwahrnehmung" zu unterscheiden, wie ich ja eben schon oben anmerkte.
Für einen Handlungsvorgang zwischen "angestrebtem bzw. beabsichtigtem" und "erfolgtem bzw. End"-Resultat gibt es meist immer eine ganze Reihe an Personen, welche vor allem zum Endresultat dann eine zumindest beobachtungstechnisch begründete Meinung haben.
Wie bei "Zeugen eines Un- od. Mordfalls" zeigt sich hierbei jedoch, dass es dabei zu Wahrnehmungsverzerrungen zwischen diesen verschiedenen Bewertern der Handlungskonsequenz kommt.

Die IMHO entscheidende Fragestellung der Problematik beim Zusammenhang des "Selbstlosigkeits"-Begriffs und den mgl. Resultaten einer Konsequenz-Bewertung liegt daher m. E. darin, welche der in diesem Zusammenhang erfassten Dinge, wie z. B. der Charakter bzw. die Persönlichkeit des selbstlos Handelnden, die Handlungsabfolge bzw. Art der Handlung selbst (also die tatsächliche Art der Umsetzung dann) und die beobachtbaren, daraus resultierenden Konsequenzen,
in ihrer Wahrnehmung durch verschiedene Personen nun wirklich wahrer ist, als die der anderen Beobachter?

Hierbei greifen zudem bei jedem Beobachter/Erfasser der Handlung und des erfolgten Resultats zusätzlich noch jeweils eigene Lebenserfahrung, in bestimmter Weise erfasstes, analysiertes, bewertetes und gespeichertes Vor- oder Rahmenwissen, aber ebenso auch eigene Wert- und Moralvorstellungen oder gar religiöse Überzeugungen usw., welche die Bewertung zusätzlich beeinflussen.

Abschließend, ich halte "Selbstlosigkeit" nicht grundsätzlich zwingend für etwas Schlechtes, doch IMO müssen in Realität und Praxis gewisse Umstände dementsprechend sein, damit "Selbstlosigkeit" gut sein kann.
Und wie es ein Politiker wahrscheinlich ausdrücken würde: "Hier gibt es wohl viel Nachhol- und Handlungsbedarf!" :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine letztendliche Bewertung erfolgt dann - wie oben auch von dir beschrieben - jedoch meist konsequenziell nach Abschluss der entsprechend erfolgten Tat oder Handlung. Hier ist IMHO aber wiederum zwischen diesen "erfolgten Auswirkungen" und der dieser zeitlich vorausgehenden angestrebten bzw. erwarteten oder erhofften Auswirkung zu trennen.
Konkret ergibt sich daraus, dass eine Person, die ursprünglich vlt. anstrebte, etwas Gutes zu tun, dieses also so gut absolviert, wie ihr möglich, aber im Endeffekt irgendwie etwas Mittelmäßiges oder gar Schlechtes daraus resultiert.

Hier müssen "gut" im moralischen Sinn von "gut" bzgl. Umsetzung/Zielerreichung/Resultat unterschieden werden.

Ob etwas moralisch gut ist, hängt in erster Linie am beabsichtigten Resultat.
Wenn er nicht fahrlässig handelte, also ganz genau wusste, dass dieses Resultat unerreichbar ist, kann man es ihm nicht direkt zum Vorwurf machen es nicht erreicht zu haben. Denn die Erreichung hängt oft von vielen nicht-beeinflussbaren Faktoren ab. Nur wenn es erreicht werden könnte, aber auf Grund von Faulheit nicht erreicht wurde, kann man sich fragen wie moralisch gut er wirklich ist, wenn ihm seine Ziele so unwichtig sind. Oder wenn er vorgibt helfen zu wollen und dann absichtlich in einen Stau fährt, um nicht helfen zu müssen.
Aber solange er das Scheitern seines Vorhabens nicht vorhersehen kann oder absichtlich herbeiführt, hängt moralisch gut/schlecht vor allem an der Absicht.

Wie gut die Umsetzung ist, das ist eine Bewertung der Effektivität und Effizienz der Handlungen. Effektivität und Effizienz lassen sich grundsätzlich unabhängig von moralisch gut/schlecht bewerten. Und wahrscheinlich auch objektiver, da die Moral doch sehr wahrnehmungsabhängig ist (wie du beschrieben hast), während das andere sich am Zielerreichungsgrad und dem Kosten-Nutzen-Einsatz messbar machen lässt.
Auch bei moralisch schlechter/böser Absicht kann man gut/effektiv oder schlecht/uneffektiv vorgehen, gemessen an den gesetzten Zielen. Will man z.B. auf Kosten von anderen reich werden (Trickbetrüger), ist das moralisch schlecht, ob man nun gut oder schlecht in der Umsetzung dieser moralisch fragwürdigen Tat war hängt aber davon ab, ob man letztendlich wirklich reich wurde oder direkt beim ersten Betrug vom anderen verhauen.
 
@Utopio: Oh ja, so fängt das an, Spaß zu machen!

...Ob etwas moralisch gut ist, hängt in erster Linie am beabsichtigten Resultat.
Wenn er nicht fahrlässig handelte, also ganz genau wusste, dass dieses Resultat unerreichbar ist, kann man es ihm nicht direkt zum Vorwurf machen es nicht erreicht zu haben. Denn die Erreichung hängt oft von vielen nicht-beeinflussbaren Faktoren ab. Nur wenn es erreicht werden könnte, aber auf Grund von Faulheit nicht erreicht wurde, kann man sich fragen wie moralisch gut er wirklich ist, wenn ihm seine Ziele so unwichtig sind. Oder wenn er vorgibt helfen zu wollen und dann absichtlich in einen Stau fährt, um nicht helfen zu müssen.
Aber solange er das Scheitern seines Vorhabens nicht vorhersehen kann oder absichtlich herbeiführt, hängt moralisch gut/schlecht vor allem an der Absicht...

Wobei man hier IMHO schauen muss, in wieweit man - sagen wir einmal - als "außenstehender Beobachter" seinerseits hier mglw. eine selbst z. B. eine "Verfehlung" begeht?
Wenn man sich dazu folgendes hypothetisches Beispiel anschaut:

"was beabsichtige ich mit meiner Beobachtung im Endeffekt" > "Ich bin ausreichend kompetent und der Realität bewusst, meine Beobachtungen schlüssig zu bewerten" > "Ich habe nicht damit gerechnet, dass mir ein Bus in die Blicklinie fahren würde" > "Meine auf der Basis meiner Beobachtung geäußerte/dargestellte/dargelegte Meinung erzeugte statt der von mir beabsichtigten Wirkung in Konsequenz eine unbeabsichtigte Wirkung"

stellt sich doch IMO die Frage danach, in wieweit jeder von uns in einer "Beobachter-Rolle" einerseits vlt. all zu vorschnell (ver-)urteilt, als auch, in wieweit immer an einer bestimmten Stelle jemanden absolut eindeutig ein "moralisch schlecht oder gar böse bewertbare Schuld" zugesprochen werden kann.

Nun hattest du oben gemeint, dass man jemandem nicht vorwerfen könne, ein Resultat nicht erlangt zu haben, wenn er sich der Unerreichbarkeit dieses Resultats absolut bewusst war.
Hierbei würde ich aber zwischen "Vorwurf" und "Verurteilung" schon alleine unterscheiden. Einen Vorwurf sollten sich in vielen Fällen viele Mensche IMHO gefallen lassen müssen - denn auch in deinem Beispiel kann man der betreffenden Person mind. zwei mögliche Verfehlungen vorwerfen:
1. das er vlt. gar nicht wirklich versucht oder bemüht war, ein wirklich gutes Resultat zu erzielen, weil er ja schon dem Vorurteil unterlag, diese nicht erreichen zu können und somit vlt. nie wirklich davon überzeugt war, es auch tatsächlich erzielen zu können. ("Tu es oder tu es nicht! -Es gibt kein Versuchen!")
2. das er es wenn dann überhaupt "versucht" hat, obwohl ihm vlt. bewusst war, dass das Resultat "absolut unmöglich für einen Menschen" erzielbar ist. In diesem Fall wäre im vorzuwerfen, weshalb er etwas versucht, was sinnlos ist und damit mglw. Schädigungen Dritter in Konsequenz dessen in Kauf nimmt.
3. Wenn er sich zwar der Unerreichbarkeit eines Resultats bewusst war - nicht aber im absoluten oder unmöglichem Sinne - und er das Resultat dann zwar versucht zu erreichen und es entsprechend seiner Voraussicht verfehlt, muss er sich zumindest den Vorwurf gefallen lassen, sich ob seiner Vorurteile mglw. unzureichend auf die Durchführung zur Erzielung des gewünschten Resultats vorbereitet zu haben.
4. Wenn ihm aber die Unerreichbarkeit des Resultats bewusst war, nicht aber, wie er die entsprechenden Faktoren ändern kann, um dennoch alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Resultat vlt. doch erzielen zu können, ist IMO sowohl hier vorzuwerfen, ob oder warum er sich vlt. dann keine fachmännische Hilfe zur Änderung der Faktoren gesucht hat oder zumindest auch, weshalb er wenn dann dennoch versuchte, dass Resultat zu erzielen, auch wenn er sich bewusst war, das über die so bestehenden Faktoren und Bedingungen das Resultat niemals erzielt werden könne. Heißt: In diesem Fall wäre ihm alleine der Versuch vorzuwerfen.

Doch wie gesagt muss man hierbei wiederum zwischen Vorwurf und wahrer Verurteilung des Betreffenden unterscheiden.
Denn IMO basiert ein Vorwurf zumindest erst einmal auf der zugrundellegbaren Prämisse, dass es sich dabei um eine ausreichend gut begründete Meinung handelt, die man sich im entsprechenden Fall anhören und vlt. verinnerlichen sollte, weil vlt. der, der den Vorwurf äußert recht haben könnte.

Einer Verurteilung sollte man sich IMHO nicht nicht immer in allen Fällen gefallen lassen müssen - außer man hat eindeutig in Konsequenz des Resultats gegen geltendes Recht verstoßen. Auch, wenn so etwas dann nicht immer fair ggü. dem "Verurteilten" sein mag, hätte er sich zumindest entsprechend der allgemein gültigen Informationspraxis und -Bedingungen innerhalb einer Gesellschaft bewusst sein müssen, dass er sich wenn dann strafbar macht.
Basiert indes eine Verurteilung rein auf der Meinung eines Dritten oder Vierten, ist gemutmaßt o. Ä., wird aber von diesen im Sinne seiner Folge als Verurteilung praktisch umgesetzt, ist das etwas, was in meinen Augen nicht nur moralisch "völlig daneben" wäre, sondern sogar wie ich meine vor unserem wirklichen geltenden Recht seinerseits strafbar ist!
(Denn das könnte von Denunziation über Rufmord bis hin zu Lynch-Justiz reichen!)

Indes im Hinblick auf die "nicht-beeinflussbaren Faktoren" sehe ich es IMO so, dass die jedoch wenn dann nur am Rande mit zu einer "rechtmäßigen Verurteilung" in Verbindung stehen und schon gar nicht zum Bestandteil eines Vorwurfs werden dürfen, weil es solche Unwegbarkeiten IMMER geben kann (s. oben mein Beispiel mit dem "Bus"!).
Bestandteile sollten und dürften IMO für Vorwürfe und Verurteilungen nur "beeinflussbare Faktoren" bzw. die wenn-mögliche Klärung der Absicht, Aussagen hinsichtlich der eigenen Realitätseinschätzung und somit die Bewertung des Versuchs/der Handlung, die zum Resultat führen sollte, sein.
Des Weiteren sehe ich es so, dass Vorwürfe an sich eigtl. immer gerechtfertigt sein dürfen, außer sie basieren auf emotional oder bewusst verurteilenden Tendenzen. Ergo: Konstruktive Kritik sollte man sich immer gefallen lassen müssen, destruktive Kritik NICHT.
Kritik wäre dafür sogar wenn dann der weitaus bessere Begriff, als Vorwurf - weil letzterer in manchen Fällen sozusagen eben auch jene Form einer darunter basierenden Missbilligungshaltung o. Ä. verspüren lässt, wohingegen der rein hilfreich bzw. gut gemeinte Vorwurf im Sinne des "Ich gebe zu bedenken" an sich wieder gut zu werten ist und angenommen werden sollte.

"Faulheit" ist dabei nun wiederum ein Begriff, der für mich nicht mehr unbedingt zwingend nur als Verfehlungsbegriff zu sehen bzw, zu werten sein sollte. Hier werden auch heutzutage IMHO all zu häufig all zu rein plakative statt - vor allem psychologisch - differenzierte Unterstellungen erhoben.
Meiner Einschätzung nach gibt es demnach keine wahre Faulheit, sondern IMO ist hierbei nach dem Grund oder der Motivation ggü. dem Unvermögen, eine entsprechende Handlung in ausreichendem Maße oder gar vollständig zu absolvieren, zu fragen und selbst zwar wenig differente und provokante Aussagen wie "Ich hatte keine Lust dazu!" o. Ä. wären IMO hier zu allererst einmal von der Verantwortungseite eines anderen Menschen zu reflektieren. Oder anders ausgedrückt: Einer möglicherweise gereizten oder auf einem Gefühl von Verärgerung basierenden Aussage mit einer ebenfalls auf Gereiztheit oder auf Verärgerung basierenden Haltung, Äußerung o. Ä. zu begegnen, wäre ebnenso wenig hilfreich, wie konstruktiv und in sofern keine ausreichende Kritik - selbst wenn es nur als Vorwurf gemeint wäre.

Das allerdings ist jedoch dazu nur ein ausschnitthafter Bestandteil meiner Meinung dazu und es gäbe dazu noch viel mehr anzumerken! -Wer macht jetzt also weiter? :confused::D
 
Ich werfe zu dem Thema ob der Mensch böse ist, ganz einfach mal ein Gespräch aus dem Film der Nebel ein. Welches ich doch hierzu sehr passend finde.

"....Wenn man den Menschen genug Angst macht, dann kann man sie dazu bringen alles zu tun. Sie werden sich jedem zuwenden, der ihnen eine Lösung verspricht. Oder was auch immer!!

Wir sind doch zivilisiert.


Sicher, wenn die Maschinen arbeiten und man die Polizei rufen kann.
Aber wenn man den Menschen das wegnimmt, wirft man sie in die Dunkelheit, dann kriegen sie sich vor Angst nicht mehr ein, dann gibt es keine Regeln mehr. Sie werden sehen wie primitiv sie dann werden.

Sie haben nicht viel Vertrauen in die Menschheit, was?


Nein, überhaupt keins.
Wir sind eine Spezies, die von Grund auf wahnsinnig ist.
Packen Sie mehr als zwei von uns in einen Raum und schon überlegen wir uns warum wir einen anderen umbringen sollten
Warum haben wir wohl Politik und Religion erfunden?....."
 
Es kam schon immer darauf an,wie man aufwächst,und nun leben wir auch noch in einer Generation die ihre Kinder durch zuviel Handy und Computer eher desensibiliert und möglichst früh bei einer Tagesschule abgibt.

Mit so wenig Familiensinn und Zeit für einander schafft man kaum eine Basis für glückliche Menschen.
 
Es kam schon immer darauf an,wie man aufwächst,und nun leben wir auch noch in einer Generation die ihre Kinder durch zuviel Handy und Computer eher desensibiliert und möglichst früh bei einer Tagesschule abgibt.

Mit so wenig Familiensinn und Zeit für einander schafft man kaum eine Basis für glückliche Menschen.

Wie kommst du auf das Thema?:confused:
In diesen Thread wird doch über frage gesprochen ob der Mensch böse ist und nicht glücklich wie er glücklich wird.

In diesen Thread wird gesprochen warum der Mensch nicht glücklich sein kann oder wie wird.

http://www.projektstarwars.de/forum/sonstige-umfragen/53180-koennen-menschen-zufrieden-gluecklich.html
 
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