Jesus Der Nazarener Und Das MÄrchen Von Der Stadt Nazareth

G.Bruno

Mit größerer Furcht verkündet ihr das Urteil, als
Jesus Der Nazarener Und Das Märchen Von Der Stadt Nazareth

JESUS DER NAZARENER UND DAS MÄRCHEN VON DER STADT NAZARET

Bei den Kindheitsevangelien und dem Autor des Lukasevangelium, kommt Jesus in Bethlehem zur Welt. Was aber nicht heissen muss, dass Jesus deswegen den Beinamen "von Bethlehem" oder "der Bethlehemer" bekommen musste. Sie waren nur kurzfristig in Bethlehem, wenn man der Kindheitsgeschichte des Lukasevangelium glauben schenkt, lebten aber nach ihrer Flucht nach Ägypten wieder in Galiläa. Angeblich in einer Stadt namens Nazareth. Aber hat es diese Stadt damals wirklich gegeben? Oder wussten die Evangelisten einfach nur nichts mit dem Beinamen "Nazoräer" anzufangen? Haben die Evangelisten aus "Nazoräer", irrtümlich oder gar absichtlich, eine Stadt gemacht die es garnicht gibt? Fakt ist, dass aus Jesus Zeiten kein einziger Schriftlicher hinweis, abgesehen von den Evangelien und der Apostelgeschichte, über eine Stadt oder einen Ort mit Namen Nazaret existiert. Wenn es die Stadt Nazareth nicht gab, müssen wir dem Begriff Nazarener/Nazoräer eine neue Aufmerksamkeit widmen. Denn wenn mit dem Beiname Jesus nicht eine Stadt gemeint ist, was dann?

Ein Indiz für die Nichtexistenz der Stadt Nazareth befindet sich bereits im Barnabas-Evangelium, einem mittelalterlichem Werk, dass mit hoher wahrscheinlichkeit von einem Muslim geschrieben wurde. So heisst es im 20. Kapitel:

"Jesus ging zum See von Galiläa und nahm ein Schiff in Richtung Nazareth, seiner Stadt."

Wer auch immer der Verfasser gewesen mag, er hatte keine Ahnung wo sich Nazareth befand und verfrachtete diesen Ort an den See Genezareth (hebräisch: Kinneret). Obwohl der (?muslimische?) Verfasser offenbar gute alt- und neutestamentarische Schriftkenntnisse besass, war er offenbar davon überzeugt, die Stadt seines Propheten Isa liege direkt am See Genazareth (Kinneret).

Im sogenannten "Lentulus-Brief", der einem römischen Senator in Judäa namens Publius Lentulus zugeschrieben wurde und ein Zeitgenosse Jesus war, steht geschrieben:

"Er hat einen in der Mitte geteilten Bart, kastanienbraunes, stets unbedecktes langes Haar. Sein Haar hatte die Farbe einer unreifen Haselnuss und hatte einen Scheitel, nach der Sitte der Nazarener, war bis fast zu den Ohren glatt, fiel dann aber von den Ohren abwärts in dunkleren und glänzenderen Locken herab, die über seine Schultern wallten."

Der römische Senator Publius Lentulus hat diesen Brief nie geschrieben. Wie wir heute wissen handelt es sich um einen Verfasser der diese Schrift wahrscheinlich am Ende des 13. oder am Anfang des 14. Jahrhunderts erstellt hat. Das Erstaunliche jedoch an diesem Brief ist, dass der Schriftsteller aus dem Mittelalter Jesus "nach der Sitte der Nazarener" beschreibt.

Ist diese Beschreibung von Jesus eine Erfindung des Verfassers aus dem 13. Jahrhundert die spätere Künstler Inspirierte? Nein, denn dieses äussere Erscheinungsbild ("nach der Sitte der Nazarener") ist bereits im Mosaik der Hagia Sophia aus dem 10. Jahrhundert zu bewundern und im mailänder Elfenbeinrelief aus dem Jahre 980. Auch auf den "Goldenen Gürtel" aus Syrien (Ein Gürtel aus Goldmedalions mit der Darstellung von Jesus) aus dem 6./7. Jahrhundert und auf dem Mosaik von Sant Apollinare Nuovo in Ravenna aus dem 6. Jahrhundert wird Jesus wie im Lentulus Brief dargestellt.

Interessant ist das Mosaik aus Ravenna aus dem 6. Jahrhundert. Dort wird die von den Hohepriestern ausgesandte Schar, die Jesus gefangen nahm und zum hohen Rat brachte, mit einer Kurzhaarfriseur (Topffriseur) dargestellt, während Jesus auf diesem ca 800 Jahre älteren Mosaik eben wie in dem Lentulus Brief des 13. Jahrhunderts dargestellt wird. Dieses Aussehen ist also schon weit aus länger in der christlichen Kunst bekannt, als es uns der mittelalterliche Schriftsteller beschreibt. Doch er gibt uns eine neue Information zu diesem altbekanntem Aussehen Jesu! Das dies das Aussehen der "Nazarener" sei!

Ist das wirklich die Modefriesur eines unbedeutenden Ortes? Oder war es das äussere Erscheinungsbild einer Gemeinschaft namens Nazarener?

Was spricht alles für die Zugehörigkeit Jesu zu einer Gemeinschaft namens Nazarener/Nazoräer?

--- In keinem der Briefe aus dem Neuem Testament wird die Stadt Nazareth erwähnt.

--- Im Alten Testament wird dieser Ort nie erwähnt. Er Existiert dort nicht.

--- Es ist nichts Ausserbiblisches über den Ort Nazareth aus der Zeit Jesu erhalten. Es fehlen jegliche Belege der Stadt. Nazareth wird weder unter den 45 Städten Galiläas erwähnt, die Flavius Josephus aufführte, noch unter jenen 63 Städten des Landes aus dem Talmud. Das gravierende dabei ist; Nazareth in den Evangelien als eine "STADT" bezeichnet und ist ausser in dem Neuen Testament nirgendwo erwähnt. Während das "DORF" Emmaus (Lukas 24,13) auch schon bei den Makkabäern erwähnt wird (Makk 3,40; 3,57; 4,3; 9,50).

--- In der Apostelgeschichte wird Paulus als Mitglied der sogenannten "Nazarener" Sekte bezeichnet:
"Wir haben diesen Mann gefunden schädlich, und der Aufruhr erregt allen Juden auf dem ganzen Erdboden, und einen vornehmsten der Sekte der Nazarener, der auch versucht hat, den Tempel zu entweihen; welchen wir auch griffen und wollten ihn gerichtet haben nach unserem Gesetz." (Apg 24. 5-6 Martin Luther Übersetzung)
Ebenfalls die selbe Bibelstelle aus der Einheitsübersetzung:
"Wir finden nämlich, dieser Mann ist eine Pest, ein Unruhestifter bei allen Juden in der Welt und ein Rädelsführer der Nazoräer Sekte. Er hat sogar versucht den Tempel zu entweihen. Wir haben ihn festgenommen."

--- Galiläa war überwiegend von Heiden oder von anders Gläubigen bevölkert. Anders als es der jüdischen Tradition entspricht. Mit "anders als es der jüdischen Tradition entspricht", meine ich z. B. die Samaritaner, dessen Kerngebiet zwischen Judäa und Galiläa lag. Sie sind wie die Juden eine religiöse Gruppierung, die aus dem Volk Israel hervorgegangen sind. Die Samaritaner erkennen als Bibel allerdings nur die Autorität der fünf Bücher Mose an, die sie in einer eigenen, der ursprünglichen hebräischen Schrift schreiben, die auf dem phönizischen Alphabet basiert (die heutige hebräische Schrift ist eigentlich eine aramäische Schrift, die von den Juden erst während des Babylonischen Exils übernommen wurde). Die Samaritaner haben auch viele Bräuche des alten Judentums aus der Zeit vor der Zerstörung des Tempels und teilweise sogar aus der Zeit vor dem babylonischen Exil bewahrt. Beispielsweise kennen sie bis heute das Hohepriestertum und das Tieropfer und feiern ihr Neujahr im Frühling, nicht wie die Juden im Herbst. Ihre Eigenart und ihren "Urjudentum" haben die Samaritaner bis heute erhalten können.

Neben dem Juden- und Samaritanertum enstand eine Glaubensgemeinschaft Namens Dositheaner und hatte zu beiden Religionen enge Verbindungen. Gleichzeitig waren sie aber antijüdisch und hatten etwas gegen das mit dem Zweiten Tempel in Judäa neu installierte Judentum. Sie verliessen Jerusalem oder wurden aus der Stadt vertrieben. Der samaritanische Historiker Abu´l Fath kennt neben der Sekte der Dositheaner acht dositheanische Splittergruppen mit sehr verschiedenen religiösen Anschauungen, deren Verbindung zur jüdischen und/oder samaritanischen Überlieferung allerdings unverkennbar ist. Dazu kommen noch die Täufergemeinschaften entlang des Jordans, wie die Gemeinde von Qumran, die Essener und die Mandäer, die allgemein auch als "Nazoräer" bekannt waren.

--- Die ursprüngliche Bezeichnung für die Gemeinde der Christen war "Nazoräer/Nazarener". Was aber sind Christen? Christos ist nichts weiter als die griechische Übersetzung des hebräischen Wortes Messias (der Gesalbte). Diese messianische Erwartung gab es in der Gemeinschaft von Qumran, bei den Zeloten und den Essener. Die Christen sind nichts weiter als eine messianisch jüdische Strömung, die ihren Messias in den "Nazoräer" Jesus sahen und die im laufe der Jahrhunderte zu einer Weltreligion aufgestiegen sind . Dieses warten auf den Messias gab es auch in der Gemeinschaft von Qumran, den Zeloten und den Essenern, wenn auch in unterschiedlicher Erwartung.

--- Von dem Ausdruck Nazarener/Nazoräer leitet sich das Wort "Nozrim" her, welches eine der frühesten hebräischen Bezeichnungen für die später als Christen bekanntgewordene Sekte ist. Ein Einwohner der Stadt Nazareth hingegen wird im hebräischen "nazrati" bezeichnet. Vom selben Ursprung, Nozrim, leitet sich auch das moderne arabische Wort für die Christen "Nasrani" her. Es sieht so aus, als hätten die frühen Bibelkomentatoren gar nichts mit dem Begriff "Nazoräer/Nazarener" anfangen können, dass sie kurzerhand den Schluss daraus zogen, Jesu Familie stammt aus Nazareth, einem Ort der mittlerweile zu einer bekannten geographischen Grösse geworden war. Uwe Topper schreibt in seinem Buch "Die Grosse Aktion - Europas erfundene Geschichte", dass Nazareth erst seit der Kreuzfahrerzeit existiert. Siehe auch M. Baigent/R. Leigh: Verschlusssache Jesus - Die Qumranrollen und die Wahrheit über das frühe Christentum. 1991.
Der amerikanische Archäologe Richard Freund hat im Sommer 2003 die These aufgestellt, ein im heutigen Nazareth schon länger bekanntes, unterirdisches Gewölbe sei einst Teil einer römischen Therme gewesen, ein Badehaus für Legionäre. Für Freund ein Indiz, dass Nazareth zur Zeit Jesu Stützpunkt für ein paar Hundert römische Soldaten war – und damit nach den Maßstäben der Epoche eine recht bedeutende Stadt.

Martin Peilstöcker, ein deutscher Archäologe in der Israelischen Antikenverwaltung, ist dagegen, wie die meisten Fachleute, skeptisch: Die These seines US-Kollegen sei ein "frommer Wunsch", die Ruine könne man gar nicht mehr genau datieren, wahrscheinlich aber stamme sie aus der Zeit der Kreuzfahrer.

--- Der Schriftsteller Epiphanios (315-403) berichtet in seinem frühchristlichen Werk, die Christen in Judäa, die ganz allgemein Nazoräer/Nazarener genannt würden, seien als "Essäer" bekannt gewesen.

Hier setzt Epiphanios die Nazarener (die Christen genannt wurden, weil die Anhänger ihren mandäischen Meister für den Messias hielten) mit den Essener gleich. Beide waren eine "Täufer Sekte"!

--- In einem Brief Schapur II. (310-379 n Chr. - persischer Sassanidenkönig), der die Nazarener verfolgte, heisst es:
"Sobald Du von diesem Befehl von Uns anderen Göttern Kenntnis genommen hast, der dieser von Uns geschickten Botschaft beigefügt ist, wirst du Simon, das Haupt der Nazarener, festnehmen. Du wirst ihn nicht eher freilassen, bis er das Dokument abgezeichnet hat und sich verpflichtet hat, für Uns eine doppelte Kopfsteuer und einen doppelten Tribut vor der ganzen Bevölkerung der Nazarener, die im Gebiet Unserer Göttlichkeit wohnen, einzusammeln."

Unwahrscheinlich, dass die Christen im 4. Jahrhundert, weit ab von Palästina in Persien, nach der angeblichen Stadt ihres Meisters benannt wurden. Ist den hier überhaupt von Christen (messianische Anhänger des Nazoräers Jesus) die Rede? War dieser Simon möglicherweise ein Mandäer/Nazoräer der ursprünglichen Gemeinde? Also so wie es Jesus war, bevor ihn seine Anhänger zu Christus und sich selber zu Christen machten?

--- Die Stadt Sepphoris:
Im Neuen Testament wird die Stadt Sepphoris mit keinem Wort erwähnt, obwohl sie nur ca. 5 km von Nazareth entfernt lag. Gebe es Nazareth zu der Zeit und hätte Jesus dort gelebt, hätte er mit sicherheit die Stadt Sephoris regelmässig betreten und von ihr berichtet, oder zumindest erwähnt. Da er aber mit grösster wahrscheinlichkeit in Kafernaum lebte, war Sephoris für Jesus uninteressant und nicht einmal auf dem Weg nach Jerusalem.

--- Hieronymus berichtet über das Hebräerevangelium:
"Nach dem Evangelium, das, in hebräischer Sprache verfasst, die Nazaräer lesen [...]" (Hieron.,Jes-Kom.IV zu Jes 11,2)

Hier kann unmöglich eine Ortschaft namens Nazareth gemeint sein, die Hieronymus (347-420) über 300 Jahre nach Jesus Tod erwähnt.

"In dem Evangelium, das die Nazarener und Ebioniter gebrauchen, das wir neulich aus der hebräischen Sprache in die griechische übersetzt haben..." (Hieron.,Mt.-Kom.zu12,13)

Hier wird noch deutlicher, dass die Nazarener ebenso wie die Ebioniter, eine Gemeinschaft und keine Einwohner waren.
Unwahrscheinlich, dass Hieronymus zu einem die Bewohner eines Ortes und zum anderen die einer Gruppierung anspricht. Hier handelt es sich um zwei Gemeinschaften und keinesfalls um Einwohner eines Ortes. Interessant ist noch, dass Hieronimus eine Seite des Nazaränerevangeliums kannte, aber den Inhalt für so Explosiv hielt, dass er diese mit den Worten "Es ist nicht gut zu wissen was geschrieben steht" vernichtete.

Oberflächlich gesehen scheinen die Nazoräer den alttestamentarischen "Nasiräer" (4. Mose 6. / und nicht zu verwechseln mit der arabischen Bezeichnung der Christen "Nasrani", den an den Ophiten anlehnenden Naassener, oder der "Nusairier", die im 8 Jhr. n. Chr. nach ihrem arabischen Führer, ibn Nusair genannt wurden) sehr ähnlich zu sein. Doch das rituelle Untertauchen im Wasser wie es Johannes mit Jesus tat, deren Ursprung in Indien liegt und von den Hindus noch heute mit gleicher Hingabe praktiziert wird wie schon seit Tausenden von Jahren, ist ein essenischer Taufritus und beginn der Abkehr von den Dogmen der jüdischen Überlieferungen, vor allem des Blutopfers, das die vergebung von Sünden erreichen soll.
Die zeremonielle Waschung sollte einerseits die Entlastung von allem Irdischen symbolisieren, anderseits die Widergeburt des Geistes in einem reinen Körper darstellen.
 
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Jesus Der NazorÄer - Ein Priester Der MandÄer?

--- Schauen wir uns mal das Wort Nazareth bzw Nazarener/Nazoräer in den griechischen originalen Evangelien und der Apostelgeschichte an. Auffällig sind die verschiedenen Formen des in griechisch Geschriebenen Wortes Nazareth bzw Nazarener/Nazoräer. Bis auf die Apostelgeschichte, wird dieses Wort ausschliesslich im Deutschen mit "Nazareth übersetzt. Was wie folgende Auflistung zeigt, zum grössten Teil falsch ist. Nur die Wörter die mit einem Stern (*) versehen sind, sind im griechischen Original eindeutig mit einer Stadt namens Nazareth zu verstehen:

Matthäus:

griech: Nazaret* - deutsch: Nazareth (2,23)

griech: Nazara* - deutsch: Nazareth (4,13)

griech: Nazareth* - deutsch Nazareth (21,11)

greich: Nazoräu - deutsch Nazareth (26,71)

Markus:

griech: Nazaret* - deusch: Nazareth (1,9)

griech: Nazarine - deutsch: Nazareth (1,24)

griech: Nazarinos - deutsch: Nazareth (10,47)

griech: Nazarinu - deutsch: Nazareth (14,67)

griech: Nazarinon - deutsch: Nazareth (16,6)

Lukas:

griech: Nazareth* - deutsch: Nazareth (1,26)

griech: Nazareth* - deutsch: Nazareth (2,4)

griech: Nazareth* - deutsch: Nazareth (2,39)

griech: Nazareth* - deutsch: Nazareth (2,51)

griech: Nazara* - deutsch: Nazareth (4,16)

griech: Nazarine - deutsch: Nazareth (4,34)

griech: Nazoräos - deutsch: Nazareth (18,37)

griech: Nazarinu - deutsch: Nazareth (24,19)

Johannes:

griech: Nazaret* - deutsch: Nazareth (1,45/46)

griech: Nazoräon - deutsch: Nazareth (18,5/7)

griech: Nazoräos - deutsch: Nazareth (19,19)

Apostelgeschichte:

griech: Nazoräon - deutsch: Luther=Nazareth / Einheitsübersetzung=Nazoräer (2,22)

griech: Nazoräu - deutsch: Luther=Nazareth / Einheitsübersetzung=Nazoräers (3,6)

griech: Nazoräu - deutsch: Luther=Nazareth / Einheitsübersetzung=Nazoräers (4,10)

griech: Nazoräos - deutsch: Luther=Nazareth / Einheitsübersetzung=Nazoräer (6,14)

griech: Nazareth* - deutsch: Luther=Nazareth / Einheitsübersetzung=Nazareth (10,38)

griech: Nazoräos - deutsch: Luther=Nazareth / Einheitsübersetzung=Nazoräer (22,8)

griech: Nazoräon - deutsch: Luther=NAZARENER / Einheitsübersetzung=Nazoräersekte (24,5)

griech: Nazoräu - deutsch: Luther=Nazareth / Einheitsübersetzung=Nazoräers (26,9)

Lange hat man auch von Judas Iskariot angenommen, der Beiname stehe für seine Heimatstadt. Heute mehren sich die Stimmen der Theologen und Religionswissenschaftler, dass er Mitglied der zelotischen Sikarier (von lat. sica = Dolch), einer Befreiungsbewegung gegen die Römer, gewesen sei. Auch der Beiname Arimathia des einflussreichen Josefs gibt zu denken, den diesen Ort hat es niemals gegeben. Was könnte Arimathäa bedeuten? Versucht man dieses Wort etymologisch auf den Grund zu gehen, kommt folgendes dabei heraus:

Arimathias ---> Ari Mathias ---> Ari = Löwe / Mathias = Geschenk Gottes

Ergibt aber irgendwie keinen Sinn!

--- Es gibt einige Widersprüche im Matthäus Evangelium im bezug auf Nazareth. Im 3 Kapitel heisst es:

"In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa [...] Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und liessen sich im Jordan taufen."

Demnach befand sich Johannes in Judäa, westlich von Jerusalem in einer Wüste durch die der Jordan floss. Etwa 100 Km vom heutigen Nazareth entfernt. Weiter im 3. Kapitel steht:

"Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen liesse."

Jesus verliess also Galiläa und befand sich jetzt in Judäa! Nachdem er sich von Johannes taufen liess, ging er, so berichtet jetzt das 4. Kapitel, in die Wüste, um 40 Tage und Nächte zu Fasten. Als Jesus hörte, dass man Johannes den Täufer ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verliess Nazareth, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali (westlich vom See Genesareth, eigentlich Kinnereth). So steht es im 4. Kapitel des Matthäus Evangelium.

Wie kann Jesus sich nach Galiläa zurück ziehen und dabei Nazareth zurücklassen? Das heutige Nazareth liegt in Galiläa! Lag das Nazareth des Neuen Testaments etwa in Judäa, 30 Km westlich von Jerusalem am Jordan? Das ganze ergibt jedoch einen Sinn, wenn man bedenkt, dass die Mandäer sich auf Johannes den Täufer als ihren vornehmsten Lehrer berufen und diese Mandäer auch allgemein als Nazoräer bekannt waren (siehe Mark Lidzbarski). Wenn man Johannes Beinamen wieder ins Aramäische zurück übersetzt, so hiesse er Johannes der Sabäer. Sabäer ist ebenfalls eine Bezeichnung für die Mandäer, die sie ihrer Tätigkeit der "imerowaptisi" (griech: tägliche Taufe) verdanken. Wenn es denn einen Sinn haben sollte, was Matthäus da schreibt, müsste es folgendermassen heissen:

"Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verliess die Nazarener, um in Kafernaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali (Galiläa, westlich vom See Kinnereth, dort wo das heutige Nazareth liegt!)."

Der Text geht noch weiter...

"Und er verliess Nazareth, kam und wohnte in Kafernaum, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali (westlich vom See Kinnereth). Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Strasse am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen: denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen."

Und er verliess also Nazareth (oder eben die Nazarener in Judäa), kam und wohnte in Kafernaum, westlich vom See Kinnereth (Genasaret). Dort wo er ja "angeblich" sowieso schon wohnte. Denn die heutige Stadt Nazareth liegt ebenfalls westlich am See Kinnereth.

Doch jetzt schreibt Matthäus etwas fragwürdiges! Nochmal zusammenfassend:

"Und er verliess Nazareth, kam und wohnte in Kaufernaum, [...] im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: [...] das heidnische Galiläa [...] hat ein helles Licht gesehen."

Wenn Jesus im heutigen Nazareth aufgewachsen ist und dort bis zu seinem öffentlichem Wirken gelebt hat, dann war dieses "Licht" schon seit Jahren im Gebiet von Sebulon und Naftali, im heidnischen Galiläa! Und nicht erst seit er nach Kafernaum zog. Hier wiederspricht sich Matthäus mal wieder...

JESUS DER NAZORÄER - EIN PRIESTER DER MANDÄER?

Die Mandäer, eine gnostisch jüdische Sekte die zu den abrahamitischen Religionen zählt, berufen sich auf Johannes den Täufer als ihren vornehmsten Lehrer. Die frühe übliche Bezeichnung "Johanneschristen bzw. Johannesjünger wurde von den Mandäern selbst nie gebraucht. Mandäer leitet sich von dem ostaramäischen "mandá" ab und bedeutet "Wissen/Erkenntnis" (Erleuchtung). Das Ostaramäische, dass auch die sprache Galiläas und somit die sprache Jesus war, unterschied sich vom Westaramäischen durch seine dialektische Aussprache und muss dem westaramäisch-Sprechenden Primitiv vorgekommen sein. Die Mandäer bezeichneten sich selbst als "Mandájé" ( ostarmäisch: Wissende ) und ihre Priester "Nazoräer" ( ostaramäisch: Observanten ). Die Mandäer (von der Mandäerforschung bis ins 1. Jhr. v. Chr. datiert ) oder Sabier genannt, waren Angehörige eines monotheistischen Glaubens. Von ihnen bediente sich dann um das Jahr 200 herum der Prophet Mani an ihren Glaubensvorstellungen um seine eigene Religion zu entwerfen.
Auch Mohammed schien sehr beeindruck von dieser Religion gewesen zu sein und er wurde auch bei einer seiner ersten predigten für einen von ihnen gehalten.
Mit der Arabischen Okkupation verschwand diese Religionsgemeinschaft für den Westen in Vergessenheit. Erst um 1555 gerieten sie wieder ins Gedächtnis des Westens, als Missionare und Jesuiten, sie als "Johannes Christen" bezeichneten. Das mandäische Nazaräertum wird im "Codex Sabéens" bezeugt:

"Die Tiefen des Nazaräertums sind ausgedehnt und endlos"

Und in der "Ginza - Das grosse Buch der Mandäer" heisst es:

"[...] siegreich ist die Gemeinde der Nazoräer."

Mark Lidzbarski schreibt, dass Nazoräer die allgemeine Bezeichnung für die Mandäer war. In der Einleitung seiner Übersetzung der "Ginza - Das grosse Buch der Mandäer" heisst es:

"An meinen Auseinandersetzungen über Nasoräer und den Versuch zu zeigen, dass das Wort nicht einen Mann aus Nazareth bezeichnen könne, haben sich viele Erörterungen geknüpft. Im Allgemeinen stimmten mir die Philologen bei, während die Theologen an der überlieferten Erklärung festhielten."

In "Nazoraios, Zeitschrift für Semistik I (1922)" zeigte Lidsbarski dem Schriftsteller Ed.Meyer (Ursprung und Anfänge des Christentums), dass die Auskünfte auf die Meyer sich in Bezug auf Nazareth stützte falsch waren. Weiter schreibt Mark Lidzbarski:

"Wenn die Dinge so liegen, dass für Nazareth nur die Namensform überliefert ist, dass alle Formen, die vorgebracht wurden, um eine Verbindung zwischen Nazareth und Nasoräer herzustellen, erfunden und erkünstelt sind, dass andererseits Nasoräer eine Form aufweist, die sonst ausschliesslich Vertreter eines Berufes, besonders einer bestimmten Lehrtätigkeit wie Amoräer (Talmudlehrer aus früherer Zeit) Saboräer (Talmudlehrer aus späterer Zeit) oder Tanojäer (Misnalehrer) bezeichnet, so ist für einen jeden unabhängig Denkenden die Frage damit entschieden. Gerade aus den Worten Mt. 2.23, auf die man sich stützt, scheint mir hervorzugehen, dass man Jesu Eltern in Nazareth wohnen liess, um eine Erklärung für Nasoräer zu haben."

Mark Lidzbarski (eigentlich: Abraham Mordechai 1868-1929) profilierte sich als akribischer Erforscher und präziser Interpret semitischer Dialekte und untersuchte ausführlich die gnostische Vorstellungswelt der Mandäer, deren Quellentexte er erstmals der Fachwelt zugänglich machte. Mark Lidzbarski´s Werke sind von bleibender Bedeutung. Auf drei Gebieten der Wissenschaft vom Vorderen Orient war er tätig. Der neuaramäischen Dialektkunde, der semitischen Epigraphik und der mandäischen Philologie. Auf den beiden letzteren Gebieten war er anerkannte Autorität. Die "Lidzbarski-Medaille" wird heute von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) an Semitisten in Würdigung ihres Lebenswerkes verliehen.

Auch der Theologieprofessor Gerd Lüdemann ist von der Nichtexistenz der Stadt Nazareth in Jesus Zeiten überzeugt und bringt es auf den Punkt:

"Da er (Matthäus) ein alttestamentliches Zitat für die Heimatstadt Jesu brauchte, füllte er diese Lücke kurzerhand selbst und verstand 'Nazoräer' sinnwidrig als 'Bewohner Nazareths'."

Der Jesus-Experte Schalom Ben-Chorin geht sogar so weit, Jesu Wohnort für eine nachträgliche Erfindung der Christen zu halten.

Der Sabbat spielt bei den Mandäern (auch als Nazoräer bekannt) wie auch bei Jesus keine grosse Rolle. In der "Ginza - Das grosse Buch der Mandäer" wird der Sabbat nur einmal erwähnt. Und diese einmalige Erwähnung zeigt, was die Mandäer von dem Sabbat hielten.

"Ferner: die Mandäer, die nur mit ihrem Munde beim Namen des Manda d Haije stehen, im Herzen aber ohne Glauben sind, die den bösen Bäumen gleichen, die lebendes Wasser trinken, aber keine Früchte hervorbringen, die dem räuberischen Wolle und dem niederstürzenden Löwen gleichen, die
nicht in den Tempel kommen, kein Gebet verrichten, nicht hinter den Priestern dastehn, das Pitha nicht nehmen, Kusta nicht reichen, die
Gemeinschaft miteinander nicht herstellen, kein Almosen nach dem Tempel bringen, ihre Frauen und Kinder nicht nach dem Tempel mitbringen, ihre Frauen und Kinder nicht hinschicken, am Vorabend des Tages und am Sonntag ihre Söhne nicht taufen und ihre Töchter nicht das Zeichen des Lebens annehmen lassen, die Männer, die Frauen aus den zwölf Pforten nehmen, die Jüngerinnen, die in die zwölf Pforten eintreten, die man nicht belehren, nicht unterrichten und nicht aufklären kann, daß das Leben älter ist als der Tod, das Licht älter als die Finsternis, die Guten trefflicher sind als die Bösen, das Süsse angenehmer ist als das Bittere, der Tag älter ist als die Nacht, der Sonntag älter ist als der SABBAT, das NAZORÄERTUM älter ist als das JUDENTUM, die oberen Wesen älter sind als die unteren, der Jordan lebenden Wassers älter ist als das trübe Wasser des Ortes der Finsternis, zu denen ihr Priester belehrend spricht, ohne daß sie auf ihn hören, deren Herz nicht erleuchtet ist, daß sie auf den Mann, der sie belehren und erleuchten will, hören, die den Ruf des Lebens verlassen und den Ruf der Finsternis lieben, die Genossenschaft des Lebens hassen und die Genossenschaft der Finsternis lieben, den Glanz und das Licht hassen und die Wohnung der Finsternis lieben, den Jordan lebenden Wassers verlassen und das trübe Wasser lieben, gegen sie rufen wir diese als Zeugen an: [...]" (Übersetzt von Mark Lidzbarski)

Den Mandäern/Nazoräern ist der Sonntag heilig! Ebenso wie den Christen! Wie kam der Sonntag aber als heiligster Tag in das Christentum?
Da gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Als das Christentum 313 durch die Anerkennung vom heidnischen römischen Kaiser Konstantin der Grosse zur gleichberechtigten Religion wurde, übernahm man vieles aus den heidnischen Mysterien des Mithra-Kultes, damit die Sache volkstümlich wurde. Zu Konstantins Zeiten war die offizielle römische Religion der Sonnenkult des "Sol Invictus" des unbesiegbaren Sonnengottes Mithra. Doch das Christentum war stark im kommen und das römische Reich verfiel immer mehr religiösen Ausseinandersetzungen. Der Sabbat der Juden, wurde zunächst auch von den Christen geheiligt, bis Konstantin den Feiertag um einen Tag verschob. Auf den kirchlichen "Sonn"-tag, an dem Tag, an dem die heidnischen Anhänger den Sonnengott Mithra verehrten.

2. Jesus selbst war ein Nazoräer und somit war für ihn der Sonntag der heiligste Tag der Woche.
 
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Um es mal mit den Worten meines Deutschlehrers zu sagen:
Und was will uns der Dichter damit sagen? :confused:

Soll das ein Kreuzzug gegen die Kirche werden? Gegen den Fehlglauben das Jesus aus Nazareth stammt? Eine Abrechnung mit den arroganten Nazareenern, die einfach den Messias zu einem Bürger ihrer Stadt machen, obwohl er das garnicht ist? Was möchtest du??? Irgendeine Form von Fragestellung oder These die zur Diskussion gestellt wird. wäre hier echt hilfreich. Auf jeden Fall besser, als einfach nur einen Text hier rein zu kopieren.
 
Mir stellt sich jetzt nur eine Frage: Na und?
Dass Jesus mit den Essenern zu tun hatte, haben wir sogar im Religionsunterricht gelernt.
 
Und wenn das stimmen sollte, na und? Die Bibel ist 2000 Jahre alt, da haben so viele Menschen dran gearbeitet, da kann man nur noch mit exessive Exegese herausfinden, was wahr ist und was nicht. Ich glaube trotzdem an Gott und bleibe Katholik, komme was wolle.:rolleyes:
 
Loki schrieb:
Um es mal mit den Worten meines Deutschlehrers zu sagen:
Und was will uns der Dichter damit sagen? :confused:

Soll das ein Kreuzzug gegen die Kirche werden? Gegen den Fehlglauben das Jesus aus Nazareth stammt? Eine Abrechnung mit den arroganten Nazareenern, die einfach den Messias zu einem Bürger ihrer Stadt machen, obwohl er das garnicht ist? Was möchtest du??? Irgendeine Form von Fragestellung oder These die zur Diskussion gestellt wird. wäre hier echt hilfreich. Auf jeden Fall besser, als einfach nur einen Text hier rein zu kopieren.
Dito, was will uns der Autor damit sagen?!
Das es ungereimtheiten in der Bibel gibt?! Oh nein, haltet den Nobel-, Pulitzer Preis und den Oscar bereit... :D:braue...
 
Interessante Bibel-Analyse, G.Bruno.

Auch wenn mir das meiste schon bekannt war. Solange die Kirche jedoch bei der Meinung bleibt, dass die Heilige Schrift die absolute Wahrheit und "von Gott eingegeben" ist, wird es immer schwer sein sie in einen historischen Kontext zu bringen.

Zum Glück ist die Kirche Bibel-Kritikern mittlerweile offener geworden als sie es noch vor 100 Jahren war (zumal ihre Macht und ihr Einfluss extrem geschmählert wurde). Trotzdem gehört in diesen Belangen (ebenso wie bei der Verhütungs- und Abtreibungs-Frage sowie dem längst überholten Zölibat) noch viel getan.

Was die Jesus=Essener-Theorie anbelangt so gibt es hier viele Gründe die dafür aber mindestens genauso viele die dagegen sprechen. Am realistischsten ist wohl, dass die Essener-Lehren Jesus inspiriert, sie jedoch nicht seine einzige "Quelle" waren.

Ich für meinen Teil finde Bibel-Analysen immer wieder sehr spannend. Geschichts-Freaks kann ich hier nur das Buch "Und die Bibel hat doch recht" empfehlen. Aber es gibt noch andere interessante Werke zu diesem Thema (auch von Erich von Däniken - obwohl man diesen wohl eher kritisch betrachten muss, da er oftmals zu Übertreibungen und einer eingeschränkten Sichtweise neigt)
 
Die Ur-Bibel wurde m.W. in altgrichischer Sprache geschrieben,und es sind unzähle Übersetzungsfehler bis heute bekannt.
Selbst bei der Jungfrau Maria soll,ich betone SOLL,an eigendlich eine "junge Frau" gemeint gewesen sein.


Was die Stadt Nazareht angeht,so soll diese doch von dem römischen Feldherrn
Varus geschliffen worden sein.Was für eine tatsäüchliche Existenz der Stadt spricht.
 
Jedihammer schrieb:
Die Ur-Bibel wurde m.W. in altgrichischer Sprache geschrieben,und es sind unzähle Übersetzungsfehler bis heute bekannt.
Selbst bei der Jungfrau Maria soll,ich betone SOLL,an eigendlich eine "junge Frau" gemeint gewesen sein.

Und "Gottes Sohn" ist, soviel ich weiß, nur ein Titel, der Königen zu eigen war. U.a. aus solchen Gründen halte ich nicht von der Kirche und ihren Dogmata.

Übrigens: Die Sprache des griechischen Neuen Testaments ist ziemlich simpel. Man muss nicht allzu lange Altgriechisch lernen, um den Text übersetzen zu können.
 
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie erinnert mich der Thread an diesen hier. Da hat der Ersteller auch einfach einen Text ohne Fragestellung oder These gepostet und die User sich gegenseitig die Köppe rauchig argumentieren lassen, nur um dann am Ende zu enthüllen das das nur ein Testlauf der Reaktionen der User auf den Text war, über den er sich köstlich amüsierte. . .
Zufällige Ähnlichkeit?
 
Winston Turner schrieb:
Wer die Bibel wörtlich nimmt, hat eh nix begriffen... :rolleyes:

In der Tat, obwohl Jesus selbst in Gleichnissen spricht, gibt es immer nich viele, die den Gedankengang hinter den bilblischen Worten nicht begreifen und wortwörtlich nehmen :rolleyes:

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie erinnert mich der Thread an diesen hier. Da hat der Ersteller auch einfach einen Text ohne Fragestellung oder These gepostet und die User sich gegenseitig die Köppe rauchig argumentieren lassen, nur um dann am Ende zu enthüllen das das nur ein Testlauf der Reaktionen der User auf den Text war, über den er sich köstlich amüsierte. . .
Zufällige Ähnlichkeit?
Wäre ohne Diskussion ja auch langweilig :p
Wenn keine Frage dran steht kann wenigstens keiner mehr behaupten man würde vom Thema abweichen. :D
 
Seth Caomhin schrieb:
Kleine Frage:
Wo steht denn das man sie nicht wörtlich nehmen soll?^^
Nehmen wir Jesus Glechnisse so ist es eindeutig. Andere Geschichten sind dagegen etwas komplizierter. Niehmen wir aber mal enfach die Schöpfungsgeschichte. Sie ist in einer Zeit der babylonischen Gefangenschaft entstanden, in der man die Juden dazu bringen wollte die babylonischen Götter (Sterne) anzubeten. Nun schrieben die Priester der Juden eine Schöpfungsgeschichte, in der Gott die Sterne erschaffen hatte und erniedrigten damit die Babyloner bzw. erhöhten ihren eigenen Glauben. Letztendlich geht es nicht darum was genau dort steht, wie genau das Universum nun entstand (eigentlich erzählt selbst in der Bibel Gott keinem seiner Propheten jemals davon), sondern nur die Aussage, dass Gott die übernatürliche Kraft hinter allem ist.
 
Ehm ja schon klar, nur steht doch in der Bibel nicht "Nehm dieses Buch nicht wörtlich, interpretiere jedes Wort und jeden Satz!". Ich nehme wohl eher an, sie wurde so geschrieben damit man es so nimmt und nicht anders, denn ich denke das wäre sonst ein riesen Aufwand soviele Interpretationssachen in so ein dickes Buch einzubauen.
 
Seth Caomhin schrieb:
Kleine Frage:
Wo steht denn das man sie nicht wörtlich nehmen soll?^^
Wenn ich jetzt sage:
"Alter, Dein Ar*ch läuft auf dünnem Eis Schlittschuh."
Wirst du dann Panikartig auf deinen Hintern gucken, ob da Kufen dran hängen ?
Nein, denn Du weisst, das das eine Metapher ist, die aussagt, das eine Haltung oder Einstellung die du hast, keine Grundlage hat.

Oder die Aussage: "Der Typ hat ja ein Brett vor dem Kopf." heisst wohl kaum, das jemand mit ner Eichendiele vor der Rübe rumläuft, sondern eine begrenzte Wahrnehmung hat.

Und genau so ist IMHO die Bibel aufgebaut. Sie strotzt vor Metaphern und Redewendungen, die heutzutage nicht nachvollziehbar sind, weil sie unbekannt sind.
 
Utopio schrieb:
Nehmen wir Jesus Glechnisse so ist es eindeutig. Andere Geschichten sind dagegen etwas komplizierter. Niehmen wir aber mal enfach die Schöpfungsgeschichte. Sie ist in einer Zeit der babylonischen Gefangenschaft entstanden, in der man die Juden dazu bringen wollte die babylonischen Götter (Sterne) anzubeten. Nun schrieben die Priester der Juden eine Schöpfungsgeschichte, in der Gott die Sterne erschaffen hatte und erniedrigten damit die Babyloner bzw. erhöhten ihren eigenen Glauben. Letztendlich geht es nicht darum was genau dort steht, wie genau das Universum nun entstand (eigentlich erzählt selbst in der Bibel Gott keinem seiner Propheten jemals davon), sondern nur die Aussage, dass Gott die übernatürliche Kraft hinter allem ist.
Ich nehme dir vollkommen ab, das man mit der noetigen Kentniss von der chrisltichen Lehre jeden Paragraph als Metapher umdeuten kann. Und dass diese Metaphern dann nur dazu dienen, um eine tiefere - oft recht allgemein gehaltene - Botschaft zu vermitteln. Dass also all diese Geschichten um den Garten Eden, um Plagen oder was auch immer nur als lustige, kleine Fantasiegeschichten verstanden werden muessen, die die wirklich wichtigen Dingen nur verdutlichen sollen.
Aber mit genug Fantasie koennte man warscheinlich auch das Rezept fuer eine tolle Erdbeertorte in die Bibel hineininterpretieren (um einen ziemlich daemliches Beispielzu waehlen ;) ). Auslegung kennt in solch einen Fall nun mal praktisch keine Grenzen. Und daher habe ich meine Zweifel, ob die Bibel wirklich als ein Buendel von "Geheim"-Botschaften gedacht war, die man sich nach Lust und Laune zu recht legen kann, bis sie zum eigenem Weltbild passen.
Vielmehr erwecken all diese Jahrhunderte,wo man strickt darauf bestand, das alles bis aufs letzte Wort war ist, den Eindruck, dass die Verfasser oder meinetwegen auch die Menschen, die ausgesucht haben, welche Verfasse akzeptiert werden, wirklich das meinten, was sie erzaehlten, verbreiteten, schrieben.
Und wenn nicht, dann wird nie irgendjemand wirklich wissen, was gemeint war. Man kann nur vemuten. Und genau deswegen finde ich, dass die Bibel ein grosser Haufen Misst ist. Weil man sie fuer alles - egal ob Hemmung der Wissenschaft, Todesstrafe oder Diskreminieurng von Minderheiten (Schwulen) - als Entschuldigung nehmen kann, wenn man sie denn nur so interpretiert, wie man gerade will. Und das obwohl die heutige Form mit den ersten Lehren von Jesus nicht mehr viel gemein hat und von so vielen verschiedenen Personen veraendert oder verfaelscht wurde.

Da kann ich nur eins sagen: Ein Hoch auf die menschliche Vernunft!
 
Dass man die Bibel nicht wörtlich nehmen darf hab ich im Religionsunterricht gelernt und das wird von Theologen immer wieder hervorgehoben. Das wichtige ist, was die Gleichnisse, Parabeln etc einem sagen wollen und nicht wie sie es darstellen. Es ist nicht wichtig, dass Gott und Teufel eine Wette abgeschlossen haben um Hiob zu testen (was hätte man dann auch von dieser Erzählung?). Es ist wichtig, dass Hiob trotz aller schrecklicher Dinge die ihm passieren an seinem Glauben festhällt. Wie sich das nun zugetragen hat ist für die Aussage des Textes vollkommen unerheblich. (Wobei ich die Aussage aus dem Buch Hiob für vollkommen schwachsinnig halte. Ich glaube trotzdem nicht an Gott).
Wenn man die Bibel wörtlich nehmen würde hätte man auch das Problem, dass sich ein Großteil widerspricht. Na wie hat Gott den Menschen denn nun erschaffen? Mit eigenen Händen aus Lehm geformt oder hat er einfach gesprochen und schon war der Mensch da? Die Bibel gleicht da in vieler Weise den Märchen. Wer das mit dem Lebkuchenhaus und der Bösen Hexe wörtlich nimmt, der hat Hänsel und Gretel nicht verstanden. ;)
 
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