Ich weiß nicht ob man das jetzt krampfhaft auf Tiere übertragen muss. Dazu müsste man wissen wie ein Tier fühlt und denkt. Zumindest bei Tieren wie Hunden denke ich schon, dass auch sie nach "mehr" streben, sobald sie die primären Bedürfnisse befriedigt haben. Nur besitzen sie nicht den Intellekt diese Suche in philosophischen Büchern oder religiösen Riten niederzuschreiben.
Dennoch blieben dann genug Lebensformen übrig, bei denen es irgendwie zweifelhaft ist, ob sie so etwas wie Spiritualität empfinden können, geschweige denn überhaupt empfinden. Dazu muss man sich erstmal seiner selbst und dann der Umwelt als solchen bewusst sein. Bei Pflanzen, Pilzen und Einzellern dürfte das schwer werden. Auch bei vielen anderen Lebensformen, wie Insekten, Würmern und anderen mit Nervenzentren, die rein auf instiktbasiertem und vorprogrammiertem Handeln basieren. Ich glaube irgendwie nicht, dass Tiere wirklich nach mehr streben, sie nehmen zwar die Umwelt wahr, aber sie reagieren mehr, als sie agieren. Auch Hunde und höher entwickelte Wesen scheinen mir da keine Ausnahme. Sie haben eine gewisse Schläue, aber dennoch basiert ihr Leben auf recht simplen Prinzipien. Esset und mehret Euch. Dafür haben sie im Laufe ihrer Evolution einige recht gute Strategien entwickelt und dank Mutationen beste Vorraussetzungen erhalten, um sich genug Nahrung zu verschaffen und ihre Art zu erhalten.
Letztlich bliebe da nur der Mensch, der wirklich als einziges Wesen denkt und versucht sich und seine Umwelt aktiv zu verändern und auch bis ins Kleinste zu begreifen. Und vor allem der glaubt, er wäre es, der sein Handeln völlig selbst bestimmt und sich seiner bewusst ist. Nur ob das nicht vielleicht auch bloß eine Illusion unseres Hirns ist, wird ja neuerdings erforscht und manche scheinen davon ja überzeugt. Inwieweit sie recht haben, kann ich als Laie nicht sagen, obwohl es ihnen nicht an Argumenten fehlt und ketzerisch gesagt das dann auch die oben anklingende Arroganz des Menschen als einzig "Selbstbewusstes" Wesen erheblich relativiert, wenn wir doch nur einer biologischen Superrechenmaschine auf den Leim gehen, die uns das alles vorgaukelt.
Lange Rede kurzer Sinn, ich bezweifle ernsthaft, dass Tiere so etwas wie Spiritualität haben oder ausleben, geschweige denn dass sie aktiv nach mehr streben, sprich einfach weil sie gar nicht streben sondern einfach nur handeln. Lediglich wir Menschen haben die Voraussetzung vom einfachen Lebensweg der Nahrungsbeschaffung und der Fortpflanzung (sowie dem Schlafen) weg zu etwas anderem zu kommen, um unsere Zeit damit zu verbringen. Also dem Denken und Philosophieren, der Kreativität neue Bahnen verleihen und damit Fantasie zu entwickeln und ihr freien Lauf zu lassen.
Ich sehe auch bei Hunden keine sonderliche Kreativität, wenn die nix zu tun haben, kratzen die sich unanständige Stellen und schlafen/schlummern. Sie mögen zwar viel Zeit mit uns verbringen und auch unsere Spielchen mitmachen, aber das hat seinen Zweck. Sie betrachten uns als Artgenossen und soziale Kontakte sind bei Rudeltieren normal, man muss sie pflegen, um sich "wohl zu fühlen" und obendrein trainiert man so Fähigkeiten für die Jagd, was wieder der Nahrungsbeschaffung dient, hackt die Rangordnung aus, wichtig für den Fall wer wann ans Weiblein darf. Hunde haben uns einfach an den Part gesetzt, den früher einmal andere Wölfe im Rudel einnahmen. Ihr Handeln wird immer noch von den gleichen Prinzipien bestimmt. Das gleiche passierte mit Katzen. Sie sind Zivilisationsfolger. Sie haben vor sehr langer Zeit die Nähe zum Menschen gesucht und fanden dort Schutz für ihre Jungenaufzucht und stets genug Nahrung (die Ratten und Mäuse in den Speichern der antiken Hochkulturen). Dafür wurden sie geduldet und haben jede Scheu vor Menschen abgelegt und wurden irgendwann auch als Spielzeug angenommen und damit noch mehr an uns gewöhnt.