A
Arodon
Gast
Harriett Beecher-Stowe - Onkel Toms Hütte
Inhalt: USA in den 1840ern. Der Gutsherr Mr. Shelby ist finanziell gezwungen, Sklaven zu verkaufen, darunter auch seinen "Besten", den alten Tom. So beginnt dessen unglaubliche Odyssee; um den Inhalt gerecht zu werden: Toms Passion! Parallel dazu wird auch noch das Schicksal anderer Sklaven erzählt.
Kritik: Auch wenn man die manchmal eindimensionale und klischeehafte Charakterzeichnung mit dem Argument, das es ein Jugendbuch sei, nur versuchen kann zu entkräften, bekommt man mit diesem Werk einen exzellenten Einblick in die Geschichte Amerikas. Die Autorin zeigt damals alltägliche Schicksale von Afroamerikanern in mannigfaltigster Weise und schreit geradezu an die Empathie des Lesers.
Holzschnitt-artig gesprochen: Dieses Land befindet sich seit der Ankunft der Mayflower permanent im Kampf zwischen dem persönlichen Streben nach (finanzieller) Glückseligkeit und dem christlichen Glauben/Fundamentalismus. Später wurde dieses Oppositionspaar mit der Kategorie der Vernunft im Zuge der Aufklärung bereichert. Diese Parteien werden allesamt in diesem Werk deutlich.
Ein Werk mit solch einer Sprengkraft kann ich mir leider nur schwer vorstellen. Dieses Buch sorgte für eine Zäsur, nur zehn Jahre vor dem Sezessionskrieg kam es raus. Von Abe Lincoln ist angeblich dieser Satz zur Autorin überliefert:
So this is the little lady who started this big war.
Schade, dass ich dieses Buch nicht früher gelesen habe. Erbaulich für den Charakter eines jungen Menschen ist es allemal.
9 von 10 Baumwollplantagen