M'haeli (Plynn-System)

Hotel ? vor dem Hotel - Ari?a, Shim?rar, Shosh

Ari?a sagte nichts mehr darauf, als Shim?rar ihr sagte, dass es auf seine Stimmung ankam, was er mit ihr tun würde. Diesen Satz konnte man wirklich vieldeutig sehen. Ob auf die Seite seiner Triebe oder auf die Seite seiner grausamen Ader. Ari?a beschloss vorerst wieder den Mund zu halten. Sie hatte Angst irgendetwas zu verschlimmern mit ihren Worten. Bisher hatte ihr Mundwerk sie nur in Schwierigkeiten gebracht, zudem war ihr eh nicht nach Reden.
Shim?rar kümmerte sich unterdessen um die Plane. Wahrscheinlich waren darin irgendwelche Einkäufe. Ari?a folgte ihm in die Lobby zu dem Aufzug und holte kurz vor der zerstörten Eingangstür noch einmal tief Luft und betete dafür, dass es nicht das letzte Mal gewesen war.

Shim?rar holte sie wieder aus ihren Gedanken, als er meinte, dass ihm doch was einfiel, was er mit ihr machen konnte und ließ sein Messer aus dem Stiefel schweben, sodass sie nur noch zugreifen musste. Vorsichtig ergriff das Mädchen den Griff und hörte kurz darauf die Anweisung, dass sie sich irgendwo schneiden sollte , sich jedoch nicht umbringen sollte damit. Tatsächlich war dies ihr erster Gedanke gewesen für diese verlockende Gelegenheit, doch wenn, sollte es schnell gehen und sie wollte nicht leiden und danach vielleicht noch Jahre mit Folgeschäden leben. Daher beschloss sie, sich damit nicht umzubringen.
Eigentlich war ihr nicht danach sich zu schneiden, doch was blieb ihr anderes übrig? Dennoch zögerte sie.

Shim?rar ließ unterdessen geräuschvoll die Plane auf de Boden fallen und wickelte etwas darin aus und was sie dort sah, ließ beinahe ihr Herz aussetzen, als sie in das bewusstlose Gesicht von Shosh starrte.

?Nein.... .?

Hauchte sie und zuckte heftig, als hätte man ihr etwas getan, als Shim?rar den bewusstlosen Menschen auch noch mit dem Knie stieß. Sie wollte schon dazwischen springen, doch ihr Körper wollte sich nicht bewegen. Warum musste ausgerechnet dieser nette Mann auch noch in die Fänge dieses Sadisten geraten? Daran war alleine sie schuld. Sie hatte ihn in die Lage gebracht und ihn angestachelt ihr zu helfen, sie war schuld...an allem! Auch an ihrem Schicksal selbst!

Ihr Gesicht zeigte Reue, Furcht, Kummer und Sorge in einem und sie hob das Messer von Shim?rar und schnitt sich seitlich in den Daumen. Das Messer war sehr scharf und sofort perlte Blut aus ihrer Wunde, doch sie verspürte keinen Schmerz. Zu groß war ihr seelischer Schmerz , der im Moment Überhand hatte und sie hatte schon viel schlimmeres durchgestanden als ein kleiner Schnitt im Daumen.

Mit einer zittrigen Hand hielt sie nun Shim?rar das Messer hin und schluckte hart und konnte sich nicht vorstellen, was er damit bezwecken wollte oder hatte sie einfach einen Teil überhört?

?Bitte tut ihm nichts! Er kann nichts dafür! Es ist alles meine Schuld.?

Wimmerte sie und blickte in das Gesicht von Shosh. An seiner Nase klebte getrocknetes Blut und auch seine Mundwinkel waren gerötet und seine Lippe war dick. Was hatte er ihm nur angetan?

Hotel - Lobby - Ari?a, Shim?rar, Shosh
 
Hotel - Lobby - Ari’a, Shim’rar, Shosh

Shim'rar grinste, als sie sich mit vergleichsweise wenig Gegenwehr in den Finger schnitt. Eine mechanisch weniger beanspruchte Stelle wäre sinnvoller gewesen, aber wenn sie die Schmerzen herausfordern oder einfach nicht pragmatisch denken wollte, dann war das ihre Entscheidung. Mit Hilfe der Macht ließ Shim'rar das Messer wieder in seine Hand zurückkehren, und hockte sich hin, um es wieder in die Vorrichtung in seinem Stiefel zu stecken. Dabei ließ er Shosh los, der wie in Zeitlupe umfiel, immernoch bis zum Kinn in die Plane gehüllt. Sein Aufschlagen am Boden war dumpf, gepolstert, und nur die Aufmerksamkeit des Siths, die dieser zu überspielen versuchte, bewahrten den Kopf des Mannes vor unangenehmem Kontakt mit dem kunstvoll gefliesten Boden. Ari'a würde wohl nicht merken, dass dieser kleine Unfall Absicht gewesen war, schließlich war sie unfähig zu sehen, dass Shim'rar den Kopf des Mannes mit der Macht gehalten hatte.

Oh, das tut mir aber leid,

meinte der Twi'lek übertrieben, und griff den Bewußtlosen an der Plane und zog ihn in den mittlerweile wartenden Aufzug. Auf einer Laune heraus - und daran würde sie sich gewöhnen müssen, jetzt, wo er keine weitergehende Verwendung mehr für sie hatte - ging er zu Ari'a und schob sie unsanft in den Aufzug.

Er wird bei dir wohnen.

Unten angekommen zerrte er den menschen in die Zelle seiner Sklavin, und ließ ihn da ohne Umschweife auf ihre Matratze fallen.

Rein mit dir. Ich denke ich werde eine Weile unterwegs sein, also hoffe ich, dass dir das Essen reicht.

Die Reste von dem, was das Mädchen von dem Händler bekommen hatte, segelten in die Zelle und rutschten nach dem Aufschlag an der kahlen Wand raschelnd zu Boden. Nachdem er den Satz ausgesprochen hatte erinnerte sich der Sith, dass ihn seine Meisterin noch erwartete - seit einiger Zeit, um genau zu sein. Es wäre sicherlich interessant zu sehen, ob das Mädchen seinen Flug nach Bastion und zurück überleben würde, eingesperrt in ihrer Zelle.

Stell nichts an, für das ich dich bestrafen müsste. Ach ja...

Verdursten wäre langweilig, beschloss der lila Twi'lek, und konzentrierte sich auf die Wand des Raumes, in den er Ari'a für die nächste Zeit sperren würde. Es musste doch eine Wasserleitung geben... Ein Ablauf war schließlich vorhanden. Die Macht zeigte ihm zunächst nur widerwillig, was er sehen wollte - ein dünnes Rohr, durchflossen von kaltem Wasser. Mit einer Hand fuhr der Sith über die Stelle, und entschied sich schließlich für einen Punkt, etwa einen halben Meter über dem Boden. Dort packte er mit seinen Sinnen das Roht und zog daran. Zu seiner eigenen Überraschung gab das Material der Wand nach, und neben einigen brocken Permacrete ging auch ein dünner Strahl Wasser aus dem herausgebogenen, abgerissenen Stück Rohr zu Boden.
Das ewige Plätschern - vom Rohr über den Boden in den Abfluss in der Mitte des Raumes - würde sich auf die Nerven des Mädchens sicher nicht unbedingt positiv auswirken.


Es soll dir ja an nichts fehlen. Das Licht werde ich dir auch an lassen. Brauchst du sonst noch etwas?

fragte er herausfordernd. Wenn sie es wagte, um etwas zu bitten würde er sich vielleicht noch länger ihrer Unterkunft widmen - und das konnte sie nicht wollen.


Hotel - Keller - Ari’a, Shim’rar, Shosh
 
Hotel - Keller - Ari?a, Shim?rar, Shosh

Ari?a war verwundert, dass Shim?rar nichts dazu sagte, dass sie sich in den Finger geschnitten hatte. Wieso also wollte er es? Warum hatte er es von ihr verlangt? War es eine art Test von ihm gewesen?! Oder wollte er das Blut an seinem Messer als Andecken von ihr aufbewahren? Ari?a sah ihn leicht irritiert an und zuckte wieder, als Shosh nun unsanft zur Seite kippte und aufschlug. Shim?rar tat so, als würde es ihm leid tun und wuchtete den armen Mann in den Aufzug und stieß sie dann hinterher, sodass sie beinahe auf den Mann draufgefallen wäre.
Er sollte bei ihr wohnen? Doch die Zelle war doch viel zu klein für zwei! Naja..zumindest wäre sie dann nicht alleine dort, aber dennoch. Er war auch ein Mann, konnte sie ihm trauen? Ari?a hätte sich am liebsten geschlagen. Unsinn! Nicht jeder Mann war gleich ein Vergewaltiger. Er war ganz anders und hatte versucht gehabt ihr zu helfen!

Schließlich erreichten sie das Kellergewölbe und Shim?rar warf Shosh in ihre Zelle, sodass dieser auf ihrer Matratze fiel. Ari?a seufzte leise. Und wo sollte sie dann schlafen? Sie könnte den Mann niemals von der Matte rollen. Dafür war sie viel zu schwach.
Achtlos warf Shim?rar Lebensmittel in die Zelle, sodass sie an der Wand nach unten rutschten und einige Packungen hatten sich dadurch geöffnet. Na lecker.
Kurz darauf entfesselte er mit seinen Kräften einen feinen Wasserstrahl aus der Wand. Ari?a war ein wenig beeindruckt, wie er das gemacht hatte, doch gefiel es ihr nicht, dass genau ein Rinnsal nun durch die Mitte der Zelle floss und nun noch mehr Platz wegnahm.

Ari?a betrat zaghaft die Zelle und drehte sich zu Shim?rar um, der sie fragte, ob sie noch etwas brauchte. Sicherlich viel ihr eine Menge ein, doch er meinte seine Frage nicht im Guten sondern im Bösen, um ihre Unterkunft noch schlimmer zu machen als sie es schon war. Es war ein Wunder, dass er sie nicht noch fesselte oder irgendwo ankettete. Das würde noch fehlen... .

?Nein, ich denke ich ...ich meine wir haben alles, was nötig ist um zu leben. Doch.... eine Frage habe ich....?

Fragte Ari?a zaghaft und fummelte nervös an ihrer Lekkuspitze herum.

?Warum sollte ich mich eben schneiden??

Fragte sie mit zittriger und sehr leiser Stimme, sodass Shim?rar sicher Probleme hatte sie zu verstehen.
Ari?a war auch besorgt, was die sanitären Anlagen betraf. Sollten Shosh und sie etwa in den Abfluss machen in der Mitte? Gott, sie würden beide darin verrecken und die Lebensmittel wurden auch noch nass! Ari?a rannte nach hinten in die Zelle und fischte die Lebensmittel auf und auch die, die noch nicht betroffen waren und legte sie in eine Ecke, wo das Wasser nicht hinkam.
Wo wollte Shim?rar eigentlich solange hin? Man merkte deutlich, das er nun kein Interesse mehr an ihr hatte. Sie war nichts für ihn und anscheinend wollte er, dass sie einfach von selbst irgendwie qualvoll starb. Ari?a atmete tief durch und sah noch immer fragend und bekümmert zu Shim?rar auf.


Hotel - Zelle - Ari?a, Shim?rar, Shosh
 
Hotel - Zelle - Ari’a, Shim’rar, Shosh

Der Sith grinste bei dem Anblick des Mädchens, als sie die Lebensmittel etwas panisch vor dem armseeligen Rinnsal rettete, und ihn dann richtig jämmerlich ansah. Was hatte sie eben gefragt? Warum sie sich hatte schneiden müssen? Ja, das sah ihr ähnlich. Wenigstens hatte sie kein Klo oder sowas in der Art verlangt, das wäre ja noch schöner gewesen. Die Frage wäre zwar durchaus berechtigt, aber so wirklich kümmerte das Shim'rr nicht. Ari'a zeichnete für ihre Situation genuso verantwortlich wie für die dieses Shoshs, also würde sie auch die Konsequenzen auskosten dürfen. Wenn sie in dieser Zelle starb gingen ihrem Besitzer zwar einige vergnügliche Stunden - oder Jahre, bei gut Pflege - durch die Lappen, aber wenn es bei Arica länger dauerte wäre das auch egal.

Vielleicht fällt es dir selber ein. Denk drüber nach - und Zeit wirst du dazu haben. Ich könnte dich festhalten oder fesseln, und dich dann in den Finger schneiden, wenn du wehrlos bist. Oder ich zwinge dich dazu, es selbst zu tun, mit nichts weiter als irgendwelchen obskuren Konsequenzen, um dich zu motivieren. Hättest du es nicht getan, was wäre dann wohl passiert? Doch zu dem Zeitpunkt nichts außer dem, was du dir ausgemalt hast.

Der Twi'lek gab nebenbei ein paar Kommandos in das Bedienfeld der Lagerzellenkontrolle ein - das Licht würde sich in der Nacht ausschalten - für jeweils fünf Minuten, um dann die nächsten fünf auf voller Helligkeit zu arbeiten. Etwas Spaß musste schließlich sein. Eine Kamera in der Zelle wäre schön gewesen, aber so blieb ihm die Gewissheit, in vielleicht einer Woche eine völlig durchgedrehte blauhäutige Twi'lek vorzufinden, die wahrscheinlich zu allem bereit wäre, sofern es nur eine Stunde ungestörten Schlaf bedeutete.

Was ist schlimmer - gequält zu werden, oder sich selbst zu quälen, weil man glaubt es tun zu müssen? Ich wünsche dir schöne Träume, Ari'a,

fügte er hinzu, während sich die Tür der Lagerzelle langsam schloss.

Ich bin schon gespannt was von dir übrig ist, wenn ich zurückkomme.

Die Tür schloss sich knirschend, und Shim'rar atmete tief durch. Dann drückte er den Knopf, der die Tür verriegete, und ging zurück zum Aufzug, der ihn nach oben in die Lobby und zu dem immernoch draussen wartenden Speeder zurückbrachte. Seine Gedanken waren voll mit Dingen, die seine unfähige Schülerin in den nächsten Wochen erleben würde. Die Aussicht, seine schwarz gekleidete Meisterin wiederzutreffen behob dieses Problem allerdings schnell, und während sein gestohlener Speeder an Tempo gewann und er den Weg zum Raumhafen einschlug fragte er sich, ob er lange genug überleben würdem um seine gescheiterte Adeptin zu befreien.


auf dem Weg zum Raumhafen - Speeder - Shim’rar

[OP]Shosh wacht nach deinem nächsten Post auf ;)[/OP]
 
Hotel - Zelle - Ari?a, Shim?rar, Shosh

Das Mädchen verstand nicht sofort, was Shim?rar mit seiner Erklärung meinte, konnte jedoch anhand seines hinzugefügten Satzes eins und eins zusammenzählen und begriff, dass Shosh vielleicht gestorben wäre, wenn sie es nicht getan hätte und sie hätte keinen Zellmitbewohner bekommen. Ob sie das wirklich gewollt hatte, konnte sie im Moment noch nicht sagen, denn jetzt war es relativ eng, doch sollte er sie wirklich Ewigkeiten hier einsperren, war dies wohl besser, wenn sie jemanden zum Reden hatte. Zudem hätte sie es sich nie verziehen, wenn er gestorben wäre, wegen ihr. Was sie jedoch leicht erschreckte war, dass Shim?rar es tatsächlich fertiggebracht hatte, sie dazu zu bringen sich selbst Schmerzen zuzufügen. Schon auf dem Schiff damals hatte sie es getan, doch erst jetzt wurde ihr das richtig bewusst. Ari?a betrachtete kurz ihren blutenden Daumen, den sie leicht steif hielt zur Schonhaltung und dann wieder zu dem lila Twi?lek der gerade an der Konsole etwas einstellte und bestimmt nichts gescheites daran tat.

Schließlich schloss sich langsam die Tür und Ari?a sah ihn erschrocken an, als er ihr sagte, wie gespannt er war, was von ihr übrig geblieben war, wenn er zurückkehrte. Wo wollte er denn hin? Wollte er sie hier verrotten lassen?!
Die Tür fiel laut ins Schloss und ein darauffolgendes mechanisches Klicken zeigte ihr, dass sie nun eingeschlossen war. Draußen hörte sie noch die Fußschritte von Shim?rar die von den kahlen Wänden widerhallten und schließlich war es still, zu still. Das Mädchen traute sich kaum sich zu bewegen und dachte über alles nach. Sie konnte kaum ein klaren Gedanken fassen zu viel war in zu kurzer Zeit passiert. Langsam drehte sie ihren Kopf zu Shosh, der noch bewusstlos war und nur ab und zu leise stöhnte. Was hatte er ihm nur angetan? Ari?a warf ihm einen traurigen und mitleidenden Blick zu und sah sich in der Zelle um, die nun noch enger war als sonst. Das einzige, was die Stille leicht unterbrach, war das leise Plätschern des Wassers, was irgendwo auch dem Geräusch eines nicht richtig zugedrehten Wasserhahns entsprach.
Lange starrte das Mädchen nur vor sich hin und lautlos liefen nun doch Tränen über ihr Gesicht. Wenn ihre Eltern nur wüssten, was mit ihr hier geschah. Doch sie konnten es sicher ahnen und machten sich Sorgen. Könnte sie nur zu ihnen und ihnen alle Sorge nehmen. Könnte sie doch nur hier raus und all das Leiden beenden und fliehen! Warum, warum gönnte man ihr es nicht. Warum ausgerechnet sie?!

Mit voller Wucht trat Ari?a gegen die dicke Eisentür, welche leicht schepperte, da sie durch ihr Alter schon leicht locker im Schloss war, jedoch nicht locker genug um sie zu öffnen. Ja, dies hatte Ari?a schon mehrfach probiert sich zu befreien.
Schließlich merkte sie, wie sich ihre Blase meldete und verlegen schaute sie rüber zu Shosh, der noch immer bewusstlos war. Würde er je wieder erwachen? Mit unwohlen Gefühl hockte sie sich neben ihn über den Abfluss und versuchte gut zu zielen, auch wenn es ihr nicht so gelang, wie erhofft und sah dabei immer wieder zu Shosh, doch irgendwann musste ihr das eh egal sein. Sie mussten beide hier rauf gehen.Was blieb ihnen anderes übrig?
Schließlich stand sie wieder auf und starrte zu Shosh. Versuchen ihn zu wecken oder ihn anzufassen, wollte sie nicht, irgendwie hatte sie da eine zu starke Hemmung. Er würde wieder aufwachen, hoffentlich...
Mit schmerzendem Herzen und schmutzigem Gefühl ihres Körpers, hockte sie sich an die Gegenüberliegende Wand zu Shosh und starrte ihn schweigend an. Zumindest hatte sie nun erstmal Ruhe vor Shim?rar. Immerhin. Man musste es positiv sehen, auch wenn sie das keinesfalls beruhigte.


Hotel - Zelle - Ari?a, Shim?rar, Shosh
 
auf dem Weg zum Raumhafen - Speeder - Shim’rar

Die Zeit bis zum Raumhafen verging wie im Flug, und einen solchen buchte der Sith postwendend - ein Luxusliner, den ihm die adrett aussehende Rodianierin in blumigen Worten schmackhaft machte. Immerhin hatte sie den unumstößlichen Eindruck, dass dieser Twi'lek viel Geld hatte und es ihrem Arbeitgeber vermachen würde, wenn er mit dieser Reise zufrieden wäre. Dummerweise verflüchtigte sich dieser Eindruck in der Sekunde, als Shim'rar den Schalter verließ. Tatsächlich konnte sich die grünhäutige Nichttwi'lek sich nicht mal mehr an den vorherigen Kunden erinnern, als sie den nächsten, wohlhabenden Kunden begrüßte.
Ob Ari'a mittlerweile verzweifelt war, oder noch durchhielt? Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Sith breit, als er das Schiff bestieg, das ihn nach Bastion bringen würde. Augenscheinlich bot es den Luxus, für den er fast hätte zahlen müssen. Dekorative Beleuchtung anstelle von funktionellen Leuchtpanelen, geschwungene Ornamente, wo sonst eckige Plasteelplatten Kabel und Schalttafeln vor den Blicken der Passagiere verborgen. Die anderen Gäste wirkten ebenfalls optisch eindrucksvoller, modisch und modern gekleidet, je nach dem was auf ihren Heimatplaneten grade als gut gekleidet durchging. Sein Quartier würde der Sith wohl nicht aufsuchen müssen. Verschiedene attraktive Weibchen verschiedenster exotischer Spezies tummelten sich hier, und sie würden nicht nur die Gedanken an - und die Furcht vor - Arica vertreiben, sondern hatten vielleicht auch Gepäck, aus dem er sich bedienen konnte.
Das Schiff durchlief die Startvorbereitungen ohne störende Ansagen, und beim Abheben zeigte sich, dass auch in die Dämpfer einige Credits investiert worden waren. Im Moment schien die Aussichtsplattform der Hauptanziehungspunkt des Schiffes zu sein, und so folgte der Sith dem Strom, und gesellte sich zu den Reichen und Neureichen, die gaffend den Eintritt in den Hyperraum bestaunten.


Guten Abend, schöne Frau. Mit wem habe ich das Vergnügen?

Ein leichter Schubs mit der Macht ließ selbst diese plumpe Anmache Früchte tragen. Es versprach, ein interessanter Tripp zu werden.


Hyperraum - Luxusliner "Schatten der tausend Sonnen" - Aussichtsdeck - Shim’rar

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Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh

Der Mann fühlte sich im ersten Moment einfach nur elend. Nach und nach wurde dieses Gefühl von Schmerzen ergänzt, die von den verschiedensten Stellen seines Körpers ausgingen, als wäre er eine Treppe heruntergefallen. Wo war er? Er hatte versucht, dieses Gör zum Raumhafen zu bringen, als dieser Twi'lek... Es war alles so verschwommen, genauso wie seine Sicht, als er sich aufrappelte und seine Augen öffnete. Etwas blaues befand sich neben ihm, und irgendwo plätscherte Wasser.

Ari'a? Bist du das? Ah...

Der Versuch, sich aufzusetzen, endete mit einem stechenden Schmerz in seiner Hüfte, die wohl einen besonderen Schlag abbekommen hatte. Er befand sich in einer... einer Zelle? Und das Mädchen, das konnte er langsam erkennen, wirkte eher miserabel, traurig und... trug ein Kostüm aus seinem Laden. Der Gedanke, dass sie darin nicht mal schlecht aussah wurde schnell verdrängt von der Tatsache, dass sich sein Hals auf einmal wie ausgedörrt anfühlte.

Hast du etwas zu trinken für mich, Mädchen?

Wieso hatte er sich nur auf sie eingeassen... Und das nicht mal, um irgendein Abenteuer zu riskieren, sondern einfach nur, um sie loszuwerden. Er hatte wohl schon das Gefühl gehabt, dass sie nur Ärger machen würde. Sie hatte doch etwas von einem mann erzählt... dieser Twi'lek... Vielleicht hatte sie ja Recht gehabt, aber trotzdem... Wieso war er hier?


Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh
 
Hotel - Zelle - Ari?a, Shosh

Ari?a war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass Shosh erwacht war. Ihre Gedanken kreisten noch um die jüngsten Ereignisse und es tat alles so weh, dass sie glaubte kaum atmen zu können und ihr Magen schmerzte dabei fürchterlich. Erst durch die ihr bekannte Stimme von Shosh, drehte sie ihren Kopf und war erfreut, dass er erwacht war, doch sein Zustand schien nicht gut zu sein, denn er schrie auf, als er versuchte sich aufzusetzen und fragte sie wenige Sekunden später, ob sie etwas zu Trinken für ihn hätte.

?Ja, ich bin Ari?a. Wartet! Ich hole was!?

Meinte sie hektisch, da sie auch nicht wusste wie ernst es um ihn stand, denn er klang heiser und sein Gesicht zeigte deutlich Schmerzen. Ari?a war panisch aufgesprungen und suchte nun etwas, was sie mit dem lausigen Wasserstrahl füllen konnte, denn sie konnte ihn schlecht zum Strahl schleifen. Dafür war sie und er zu schwach. Schließlich fiel ihr eine flache Verpackungsschale auf, in der ein paar Früchte eingeschweißt waren. Schnell packte sie diese aus und wusste sofort, dass sich diese nun nicht mehr lange halten würden und bald verzerrt werden mussten, da es sonst Verschwendung wäre. Nachdem Ari?a die Früchte auf eine saubere Stelle der Zelle gelegt hatte, nahm sie die flache, rechteckige, Kunststoffschale und hielt sie unter das rostige Rohr und war froh, dass das gröbste Dreckwasser bereits hinausgeflossen war.
Vorsichtig trug das Mädchen die Schale dann zu Shosh und hielt es ihm an die Lippen und stützte seinen Kopf dabei. Fast die Hälfte kleckerte dabei daneben, doch zumindest hatte er ein wenig getrunken. Ari?a füllte daher noch eine Schale und half ihm auch diese zu trinken und diesmal klappte es schon besser.

?Ist es schon besser!? Wie geht es euch? Was tut euch weh? Was hat er euch angetan!??

Fragte das Mädchen aufgeregt und sah ihn mit großer Sorge an und traute sich kaum ihn aus der Plane auszuwickeln, aus Angst sie könnte ihm wehtun.


Hotel - Zelle - Ari?a, Shosh
 
Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh

Das Wasser schmeckte schal, und war eigentlich viel zu kalt, aber seiner Kehle machte das im Moment nichts aus. Er sah das Mädchen einen Moment lang dankbar an, bevor eine falsche Bewegung ihn wieder unwillkürlich zusammenzucken ließ. Erst jetzt dämmerte ihm, dass er immernoch in eine Plane gewickelt auf dem Boden lag - warum eigentlich?

Ich... Ich weiß nicht mehr. Wieso...

Mit zusammengebissenen Zählen stemmte er sich hoch, und schob sich trotz eines Aufschreis seines Körpers - besonders stark an den Rippen und dem linken Bein - zur Wand, wo er sich heftig schnaufend anlehnte und mit dem weniger lädierten rechten Bein die Plane wegschob.

Wieso sind wir hier, Ari'a? Dieser Typ, dein Freund... Er hat mich niedergeschlagen...

Eindrücke des Geschehens kamen zu ihm zurück wie Ausschnitte aus einem schlechten Film.

Was fällt diesem schleimigen...

Der Ausbruch ließ seine Rippen so sehr schmerzen, dass er reflexartig einatmete, was die Situation in seinem Brustkorb nicht wirklich verbesserte. Stattdessen zwang er seine gefühle unter Kontrolle, auch wenn Shosh wusste, dass ihm das nur bedingt gelingen würde angesichts der Situation, in die das Gör ihn gebracht hatte. Um sich davon abzuleken sah er die junge Twi'lek an.

Hat er dir etwas angetan?

Sein Blick wanderte etwas tiefer, und etwas an ihren Oberschenkeln und dem Stoff der geklauten Sklavinnen-Kostüms sprach Bände über das, was dieser Grobian mit Ari'a gemacht hatte. Neugierde erwachte in dem Menschen, gegen seinen Willen aber dennoch penetrant. Die vielen Ausgaben von schlüpfrigen zeitschriften in seinem laden hatten ihre Spuren hinterlassen. Nicht ohne gewisse Anstrengung gelang es ihm, den Gedanken, dass diese Erfahrung für sie etwas anderes als eine Tortur gewesen war, zu verdrängen - vorerst.

Wenigstens musst du dich davor nicht mehr fürchten,

meinte er mit einem unsicheren, eher safischen Lächeln, und tätschelte unbeholfen ihr Knie. Einfühlsamkeit in solchen Angelegenheiten - noch dazu etwas, das er nie so erfahren würde wie sie - war nie seine Stärke gewesen. Wenigstens hatte er etwas nettes zu sagen gefunden, und sie nicht beiläufig gefragt, wie es denn gewesen war. Insgeheim gratulierte sich Shosh, trotz der Schmerzen und der unwirklichen Situation etwas einigermaßen sinnvolles gesagt zu haben.


Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh
 
Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh

Das Mädchen war froh, als Shosh sie mit einem schon klarerem Blick ansah. Ari’a sah ihn mitfühlend an, als er bei der kleinsten Bewegung zusammenzuckte vor Schmerzen. Was hatte Shim’rar nur mit ihm gemacht? Und warum? Nur um herauszufinden, wo sie war? Hatte Shosh um sie gekämpft und versucht ihren Standort zu verheimlichen? Oh...Shosh. Wie konnte sie das nur wieder gut machen?

Ari’a zuckte zusammen, als Shosh wieder anfing zu sprechen. Anscheinend begann er sich zu erinnern, was passiert war. Das Mädchen zuckte jedoch abermals zusammen, als sie „ihr Freund“ wahrnahm. Wie kam er jetzt noch auf die Idee, dass Shim’rar ihr Freund war?! Ari’a wollte schon darauf reagieren und ihn nochmals aufklären, hielt jedoch inne, als Shosh sich plötzlich stark über ihn aufregte und dann vor Schmerzen zusammenfuhr, sodass Ari’a die Sache vorerst vergaß. Das Mädchen wollte ihm irgendwie helfen, doch wie?
Shosh stemmte sich dann von selbst hoch, was das Mädchen nicht gerade als eine kluge Idee empfand.


„Vorsichtig! Geht es wirklich? Vielleicht sollten sie doch lieber liegen bleiben.“


Meinte Ari’a besorgt und stützte beim Aufrichten seinen Rücken. Danach half sie ihm sich aus der Plane zu befreien und überlegte dabei, ob er vielleicht böse Brüche hatte, die man schienen musste, doch sie wurde wieder aus ihren Gedanken geworfen, als er sie fragte, ob er ihr etwas angetan hatte. Gerade wollte sie antworten, als er mit einem merkwürdigem Blick an ihr hinuntersah und ihr dann sagte, dass sie sich wenigstens nicht mehr davor fürchten müsse.
WAS?! Ari’a sah an sich herab und wusste nun, was er meinte und das Mädchen schämte sich sehr, denn es war ihr bis eben gar nicht aufgefallen. In dem Moment fühlte sie sich noch mehr gedemütigt und ekelte sich davor und ihr wurde fast schon schlecht davon. Zudem keimte Wut in ihr auf, sodass sie aufsprang und ihm eine heftige Ohrfeige verpasste, sodass man alle 5 Finger danach auf seiner Wange sehen konnte.

„Was wisst ihr schon über meine Ängste! Das war doch nur der Anfang von allem! Glaubt ihr, wenn man es einmal hinter sich hat, dass das andere Mal dann nicht mehr wehtut!? Es wird doch alles nur noch schlimmer! Er sieht mich ab jetzt als sein Spielzeug! Ihr könnt euch also denken, was er mit mir ab jetzt tun wird!“

Fuhr sie ihn an und ihr Atem war dabei so schnell, dass sie schon fast keuchte, so sehr regte sie sich darüber auf.

„Und er ist NICHT mein Freund! Wie oft soll ich euch das noch sagen?! Er war es nie und wird es auch nie sein! Das hatte ich euch nur erzählt, weil ich das sagen musste! Er war schon immer mein Entführer und ein Mörder noch dazu! Jetzt versteht ihr vielleicht langsam mal, dass man gegen ihn nicht so einfach ankommt! Wacht endlich auf! Er ist gefährlich!“

Schrie sie ihn weiter an und Tränen liefen ihr nun über das Gesicht. Sein Satz war mehr als nur taktlos gewesen und sein Blick davor hatte Bände gesprochen. Waren denn alle Männer gleich?! Manchmal wünschte sie, sie wäre keine Frau, dann hätte sie wohl weniger Sorgen. Verstört und gedemütigt ging sie hinüber zu dem tropfendem Rohr und versuchte ihre Beine zu waschen und die Sklavenkostümhose abzuwischen. Ari’a rieb energisch an den Flecken, denn sie ekelte und schämte sich damit. Dabei sah sie immer wieder beleidigt zu Shosh hinüber und konnte es immer noch nicht fassen, was er gesagt hatte. Männer waren so unwissend oder sie traf immer nur die Falschen. Musste sie sich vor ihm jetzt auch fürchten oder übertrieb sie jetzt einfach und er hatte sich einfach nur falsch ausgedrückt? Ari’a wusste es nicht. Schließlich hatte er ja anscheinend um sie gekämpft...was jedoch auch noch nicht feststand, ob ihre Vermutung auch wahr war. Fest stand jedoch, dass sie sich im Moment sehr unwohl in seiner Gegenwart fühlte.

„Übrigens...willkommen in meiner bereits beschriebenen Zelle. Ihr sitzt übrigens auf MEINER Matratze!“

Meinte sie schnippisch, auch wenn das normalerweise nicht ihre Art war, doch im Moment schwankten ihre Gefühle zwischen Verzweiflung und Wut.


Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh
 
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Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh

Shosh sah das blauhäutige Mädchen einen Moment lang gebannt an, während sie ihn darauf hinwies, dass er auf ihrer Matratze lag. Was sie gesagt hatte... dass der Twi'lek nicht ihr Freund war war natürlich offensichtlich, wobei er es durchaus auch für möglich gehalten hätte... Psychologie mochte dafür eine Erklärung liefern, warum sie freiwillig bei einem so groben Freund blieb...
Er riss seinen Blick los. Er hatte sie vergewaltigt und eingesperrt, demütigte sie offensichtlich mit ihrer Kleidung - Kleidung allerdings, in der sich der Ladenbesitzer in den ruhigen Mittagsstunden schon die ein oder andere Frau vorgestellt hatte. Seine Gedanken wichen schon wieder ab. Nein, sie hatte Recht. Er war nicht ihr Freund, und die Teile seines Körpers, die nähere Bekanntschaft mit ihm gemacht hatten unterstrichen diese Aussage als er sich zu bewegen versuchte.


Es tut mir leid, ich...

Es gelang ihm, sich weiter aufzusetzen, ein erster Schritt zum Aufstehen, als sich eine Stimme in seinem Hinterkopf meldete und davon sprach, dass er hier drin wahrscheinlich sterben würde, entweder weil er mit dem Gör verhungern musste oder weil der Grobian zurückkam und sein Werk vollendete. Vor allem aber wies die Stimme darauf hin, dass es alles Ari'as Schuld war. Das Mädchen hatte ihn hier reingezogen, und es war nur nebensächlich, dass sie die Zelle nicht selbst verriegelt hatte.
Die Stimme war leise, und es gelang Shosh sie zu ignorieren - immerhin litt sie genauso wie er, und freiwillig würde niemand ein solches Schicksal auf sich nehmen. Es sei denn... die Stimme war penetrant, leise aber so eindringlich wie das Plätschern des Wassers in der Zelle. Vielleicht war sie gestört, irgendwie falsch gepolt, und hegte Gefühle für diesen Mann, der sie missbrauchte und benutzte. Man hatte doch von sowas gelesen, Frauen die ihre Geiselnehmer heirateten waren ein beliebtes Thema in den Flimsiplast-Zeitschriften auf seinem Thresen, die mit den großen Buchstaben.
Frauen allgemein sind ein beliebtes Thema dieser Zeitungen, entgegnete er in diesem inneren Dialog, vor allem nackte Frauen die aus unerfindlichen Gründen auf den Titelseiten auftauchen ohne tagespolitisch wichtig zu sein.
Ja, Frauen, deren Bilder du ausgeschnitten hast und in einer der Schubladen deines Schreibtisches unter einem Stapel Rechnungen sammelst, entgegnete er sich selbst, und mit denen du regelmäßig...


Hast du etwas zu essen für mich?

Irgendwie musste er diese STimme zum Schweigen bringen, und sein knurrender Magen war eine genausogute Ausrede wie alles andere, wa sihm in den Sinn gekommen war. Besser noch als einige der DInge, die aus seinem Hinterkopf an die Oberfläche zu steigen schienen.

Es tut mir leid, ich wollte dich nicht beleidigen. Ich kann mir vorstellen, dass du einiges durchgemacht hast,

meinte er schließlich und ließ sich wieder auf die Matratze sinken. Zum größten Teil tat es zu sehr weh, aufzustehen, aber als er sich wieder niederließ realisierte Shosh, dass er auch das Gefühl hatte, die weiche Sitzgelegenheit mehr zu verdienen als das Mädchen.

Hast du eine Ahnung, wann er zurückkommt? Ich meine, wenn wir uns die Zelle teilen müssen... und bis wir hier herauskommen...

fügte er hinzu, in der Hoffnung nicht nur Ari'a sondern auch sich selbst Mut zu machen,

...dann müssen wir uns die Matratze wohl teilen und zusammen schlafen.

Nach einer Sekunde setzte er nach, in der Hoffnung nichts verfängliches Gesagt zu haben.

Also ich meine, nebeneinander, und nicht... du weißt schon.

Die Stimme in seinem Hinterkopf fügte hinzu, ja, sie weiß, besser als du, und wäre es nicht nur gerecht wenn sie für dich...
Halt die Klappe, dachte Shosh, und versuchte sich auf das Plätschern des Wassers zu konzentrieren, das mit einem Mal ruhig und friedlich wirkte im Vergleich zu dem, was in seinem Kopf vorging.


Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh
 
Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh

Shosh entschuldigte sich für sein Verhalten, doch wirklich glücklich stimmte sie das trotzdem nicht. Er konnte es auch nur so gesagt haben und in Wirklichkeit dachte er etwas ganz anderes. Ja, vielleicht dachte er sogar, sie hätte das Ganze hier verdient!
Doch was dachte sie da? Nur, weil ein Mann ihr das angetan hatte, hieß es ja noch lange nicht, dass alle so waren. Sie durfte deswegen jetzt nicht allen Männern misstrauen. Schließlich musste sie sich jetzt sicher für einige Zeit die Zelle mit Shosh teilen. Der Gedanke gefiel ihr nicht, doch es blieb ihr ja keine andere Wahl. Sie spürte, dass seine Präsenz ihr irgendwie Unbehagen bereitete, obwohl er ihr nie etwas getan hatte. Er hatte ihr sogar geholfen und hatte wohl auch mit Shim’rar gekämpft. Eigentlich sollte sie ihm wohl mehr Dankbarkeit entgegenbringen, dafür,dass sie ihn unwillentlich hier mit reingezogen hatte.

Das junge Twi’lek Mädchen beobachtete den kläglichen Versuch, als Shosh versuchte sich aufzurichten. Anscheinend hatte er starke Schmerzen und sie war nun fest davon überzeugt, dass er sicher Knochenbrüche davon getragen hatte.
Schließlich fragte er sie, ob sie etwas zum Essen für ihn hatte und Ari’a sah zu der Wand, wo einige Lebensmittel verstreut auf dem Boden lagen. Einige Sachen hatte sie sie vor dem Wasser auf dem Boden retten können, doch einige waren durch Shim’rar’s Unachtsamkeit in die kleine Pfütze gefallen und mussten wohl zuerst gegessen werden, denn die Sachen würden wohl am ehesten schlecht werden.

Bevor Ari’a überhaupt antworten konnte, entschuldigte sich Shosh ein weiteres mal und kam zu der Erkenntnis, dass sie sicher viel durchgemacht hatte. Die junge Frau nickte nur knapp und dachte bitter an die letzten Monate und besonders an die letzten Stunden. An die ganze Demütigung. Sie fühlte sich so benutzt und irgendwie auch wertlos. Ja, irgendwie hatte Shim’rar recht gehabt...sie war wertlos, weil er sie jetzt dazu gemacht hatte. Am liebsten wollte Ari’a darüber weinen, doch sie konnte nich mehr weinen. Ihre Tränen waren versiegt und ihr Blick war leer und starr.

Shosh riss sie dann aus ihren Gedanken, als er sie fragte, ob sie eine Ahnung hatte, wann Shim’rar wiederkommen würde und fügte dann an, dass sie sich ja ab jetzt die Zelle Teilen mussten, bis sie hier herauskamen. Wenn sie hier überhaupt raus kamen, dachte Ari’a bitter, doch schweig weiter. Doch, was sie dann hörte, ließ ihr Herz schneller schlagen und die angestaute Wut und Verzweiflung drang wieder in ihr Bewusstsein. Er wollte was?! Mit ihr zusammen auf einer Matratze schlafen?! Sofort kamen Ari’a die schlimmsten Vorstellungen, doch Shosh korrigierte sich schnell, dass er natürlich von nebeneinander schlafen sprach.
Ari’a sah Shosh, der immer noch auf der Matratze saß, für einige Momente fassungslos an. Sicher, er war verletzt, aber sie hatte auch schon so einiges an Verletzungen hinter sich und das war ihre Zelle und ihre Matratze, die nur ihr zustand! Er konnte ihr doch jetzt nicht noch alles nehmen, was sie überhaupt noch besaß! Hätte Shim’rar ihn doch nur in die anderen Zellen gesperrt! Warum ausgerechnet in ihre!


„Das kommt überhaupt nicht in Frage! Das ist meine Matratze! Sie gehört mir! Sie ist viel zu schmal für uns beide und ihr seit viel zu fe....ich meine adipös. Ihr würdet mich beim schlafen nur immer herunterstoßen!“

Schrie sie ihn an.

„Von mir aus können wir uns abwechseln, aber mehr nicht!“

Fuhr sie ihn weiter an und atmete dann tief durch, um sich irgendwie zu beruhigen, was ihr jedoch nicht so gelang, wie sie sich es erhofft hatte.


„Und ich weiß nicht wann er wiederkommt. Vielleicht nie!“

Schrie sie hysterisch und schluckte dann hart. Ja, was war, wenn er tatsächlich nie wieder kommen würde und sie hier grausam verhungern würden? Aber er hatte ihnen ja Essen dagelassen, wenn auch nicht viel und Wasser hatten sie genug zur Verfügung. Wenn er sie einfach verhungern lassen wollte, hätte er dies sicher nicht getan. Doch...wenn er wiederkam würde sie ebenfalls leiden und ihr Leben würde weiter terrorisiert werden, doch sterben wollte sie auch nicht. Sie wusste daher nicht was besser war. Wenn Shim’rar wiederkommen würde oder nicht. Langsam begab sich Ari’a dann zu der Wand mit den Lebensmitteln und nahm eine Packung Brot und Wurst, welche nass geworden waren.

„Wir haben nur das, was hier auf dem Boden liegt. Wir sollten es uns gut einteilen, wenn wir überleben wollen. Diese Sachen sollten wir zuerst essen, denn sie sind nass geworden.“


Ari’a zupfte einmal kräftig an dem ungeschnittenem Brot und warf ihm einen kleinen Brocken Brot rüber und eine Scheibe Wurst. Sich selbst gab sich mehr und sammelte alle Lebensmittel zusammen und behielt sie bei sich, als würde sie diese beschützen. Es waren schließlich ihre. Sie hatte Angst, dass er ihr noch alles wegfuttern würde. Er brauchte es eh weniger als sie.

Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh
 
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Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh

Shosh klaubte das Essen von der Matratze, dass das Mädchen ihm hingeworfen hatte. es war alles andere als höflich gewesen, zumal sie für sich mehr behalten hatte anstatt gerecht zu teilen, aber immerhin hatte sie ihn auch fett genannt, was sollte man da von ihr erwarten.
Während er aß überlegte Shosh, ob der Twi'lek dieses Gör nicht vielleicht zu Recht eingesperrt hatte. Vielleicht versuchte er nur, ihr da Manieren beizubringen, wo ihre Eltern versagt hatten. Vielleicht hatte er die noblen Ziele des lilahäutigen Mannes sogar torpediert, weil er ihren Lügen Glauben geschenkt und ihr zur Flucht hatte verhelfen wollen. Natürlich hätte er nicht so gewalttätig werden müssen, aber wenn diese Ari'a sich immer so grob benahm war es ja auch kein Wunder.


Danke für das Essen. Es freut mich, dass du zu würdigen weißt was ich deinetwegen durchgemacht habe,

meinte er ruhig, bevor er den letzten Bissen runterschluckte. In seinem Hinterkopf schrie eine Stimme etwa in der gleichen Lautstärke wie das Twi'lek-Mädchen, aber er ignorierte sie. Es war nicht roher Zorn, der im Moment seine gedanken dominierte, und ihn dazu bringen wollte diese Schlampe anzuschreien und sich ihr... Es war etwas tieferes, etwas kaltes, berechnendes. Er sah seine Zellengenossin einen Moment lang an, und ihm wurde bewußt das er sie hasste. Seine - zweifelsohne negativen - Gefühle für sie überschatteten das, was er für diesen Twi'lek empfand, und einen Moment lang erschreckte ihn diese Erkenntnis.
Doch je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, das Ari'a die Wurzel seiner Probleme war, und der Grund, weshalb er jetzt nicht gemütlich in seinem Laden saß und mit einem Kunden ober Sonne und Mond und das nackte Mädchen auf dem Tittelblatt der Tageszeitung philosophieren konnte.
War es überhaupt Tag? Vielleicht sollte er ja auch friedlich im Bett liegen und den Schlaf der Gerechten schlafen.
So weit war es schon gekommen. Er saß mit einer undankbaren Kuh in einer Zelle fest, in der jemand den Ausdruck "Fließend Wasser" zu wörtlich genommen hatte, ohne sanitäre Anlagen und möglicherweise nicht genug Essen, ohne Möglichkeit das grelle Licht abzustellen und nur einer Matratze, die das junge Ding für sich beanspruchte. Er war für ihre Freiheit geschlagen und eingesperrt worden, und zum Dank warf sie ihm Essen vor wie einem reudigen Nerf.
Nein, Shosh war nicht wütend. Darüber war er längst hinaus. Die Stimme in seinem Hinterkopf animierte ihn grade, sich etwas Wiedergutmachung von der kaum bekleideten Ari'a zu holen. Vielleicht später. Im Moment fühlte er sich zu erschöpft, sich mit ihr im wahrsten Sinne des Wortes herumzuschlagen. Aber irgendetwas sagte ihm, dass das Mädchen bekommen würde, was ihr zustand.


Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, dass du daran schuld bist, das du deine Matratze mit jemand teilen musst? Und das du keine Angst haben müsstest zu verhungern, wenn du mich nicht in diesen Schlamassel mit hineingezogen hättest?


Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh
 
Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh

Eigentlich war Ari’a überhaupt nicht zum Essen zu mute, doch es lenkte sie zumindest etwas von ihren Umständen ab. Gedankenverloren aß sie das Brot und starrte zu der gegenüberliegenden Wand, wo Shosh auf ihrer Matratze saß. Er hatte sich für das Essen, was sie ihm rübergeworfen hatte bedankt, jedoch auch dafür, dass sie zu würdigen wusste, was er ihretwegen alles durchgemacht hatte. Sie hatte geglaubt eien Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme gehört zu haben und dachte beim Kauen über seine Worte nach. Sicher, er konnte nichts dafür, dass er hier mit ihr festsaß, so sehr es sie auch aufregte. Er trug für das ganze Schlammassel keine Schuld, denn er war genau wie sie in die Sache hineingeraten-einfach so aus dem normalen Alltag gerissen. Was konnte er schon dafür, dass er keine eigene Zelle bekommen hatte und so verletzt worden war von Shim’rar? Bestimmt hatte er sogar für sie gekämpft und jetzt behandelte sie ihn so, als hätte er sich mit Absicht mit einsperren lassen. Das war sicher nicht fair, doch ihre Gefühle ließen sich nicht ändern. Es tat ihr leid, dass er jetzt wohl mit ihr sterben musste, doch konnte sie die Wut und den Hass, der in ihr steckte nicht vertreiben. Durch die Sache mit Shim’rar da im Wald...und die ganzen letzten Monate, hatte sie eine starke Abneigung gegen alle Männer. Ja, sie empfand richtigen Hass auf sie, denn sie glaubte, dass jeder so war wie Shim’rar oder zumindest in jedem von ihnen etwas von ihm drin steckte. Mit Ausnahme vielleicht ihr Vater. Ja, ihn liebste sie. Der Gedanke brachte sie wieder auf ihre Eltern und es machte sie traurig und gleichzeitig noch wütender. Wie lange war sie jetzt schon von ihnen getrennt? Vier Monate oder mehr? Und wie hatten sie die letzte Holonachricht verkraftet, wo sie den Entführer ihres Kindes gesehen hatten und er ihnen furchtbare Sachen erzählt hatte? Wie viele Nächte hatten sie vielleicht schon ihretwegen durchgeweint? Ari’a wollte es sich nicht vorstellen. Das junge Twi’lek Mädchen wollte weinen, doch ihre Augen blieben trocken. Immer wieder biss sie kleine Happen von dem Brot ab und schluckte sie mit großem Widerwillen herunter, da sie gar keinen Appetit hatte.
Der Mensch riss sie dann aus ihren Gedanken und gab ihr die Schuld dafür, dass er in dieser Zelle mit ihr saß, da sie ihn in das Schlamassel mit hineingezogen hatte. Ari’a blieb förmlich das Essen mit Hals stecken und brachte nur ein krächzendes:


„Was?!“

heraus und hustete heftig. Einige Momente sah sie den Mann an und ihre Lekku zuckten leicht.

„Ich...wieso bin ich Schuld?! Ich wollte das doch nicht! Niemals wollte ich, dass sie ebenfalls eingesperrt werden oder gar überhaupt in den Kontakt mit Shim’rar kommen. Ich sollte doch von ihnen Lebensmittel holen. Ich musste! Und ich wollte doch nur ihre Hilfe, nie wollte ich, dass ihr mit ihm kämpft oder überhaupt mit ihm irgendwas zu tun bekommt. Was hätte ich denn machen sollen? An wen hätte ich mich schon wenden können? Es ist nicht meine Schuld! Er ist für unserer Leid verantwortlich! Nicht ich! Ich habe mir das genauso wenig ausgesucht wie sie!“

Schrie sie völlig empört und aufgebracht und ihre Lekku bewegten sich dabei leicht, so wie sich Twi’leks normalerweise unterhielten, wenn sie Twi’leki sprachen. Bei ihrem Zorn hatte sie ganz vergessen, dass der Mensch diese Bewegungen gar nicht deuten konnte und bei Basic erst recht nicht angewendet werden.

„Machen sie sich lieber nützlich, indem sie überlegen wie wir hier wieder raus kommen! Vielleicht bekommen wir die Tür ja doch auf, bevor sie mich noch mehr zu unrecht beschuldigen! So haben sie wenigstens was zu tun!“

Fuhr sie ihn an und fühlte sich sehr gekränkt, dass er sie dafür verantwortlich machte, auch wenn sie im Unterbewussten wusste, dass er von einem gewissen Standpunkt aus recht hatte.

Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh
 
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Hotel - Zelle - Ari?a, Shosh

Shosh traute seinen Ohren nicht, als das Gör ihn schrill anfuhr und nicht nur leugnete, etwas für ihre momentane Situation zu können, sondern ihm gleichzeitig vorwarf, selbst nicht ausreichend an einer Änderung interessiert zu sein. Als ob er sich nichts besseres vorstellen konnte mit einer aufgebrachten, jungen Twi'lek auf engstem Raum und mit extrem wenig Kleidung gezwungen zu sein seine Zeit zu verbringen.
Nun, was die junge Twi'lek im Sklavinnenkostüm konnte er sich nicht beschweren, aber wenn man bedachte wer den Schlüssel zu dieser Zelle hatte... Ihre Worte halfen ihm dabei sich trotz der stechenden Schmerzen in verschiedenen Körperteilen aufzurappeln. Er stand über ihr, seine rechte Hand erhoben, und schlug das Mädchen ins Gesicht. Nicht so fest, wie sie es in ihrer Undankbarkeit verdient hätte, aber es würde dennoch weh tun. So konnte Ari'a wenigstens an seinen Schmerzen teilhaben.


Konntest du dir nicht denken, was dieser Kerl mit mir anstellen würde? So wie du geredet hast ist ihm dein Leben egal, und wir beide können uns vorstellen, welches deiner vielen Talente dich bis heute am Leben erhalten haben.

Shosh schaffte es, in der schmalen Zelle im Kreis zu gehen während er seinen Ausbruch mit beiden Händen gestikulierend untermalte. Das Brennen seiner rechten Hand und das Gefühl ihrer weichen Wange kurz bevor der Schlag getroffen hatte ließen ihn weiterreden, obwohl Shosh sich selbst fragte, was er da eigentlich sagte.
Natürlich konnte Ari'a nichts dafür. Natürlich war es die Schuld des Twi'lek-Mannes. Sie saßen beide im selben Boot, und sollten zusammenhalten. Aber... was er sagte erschien mindestens genauso schlüssig, auch wenn es ihn verunsicherte seine Worte zu hören als stammten sie von einem Fremden. Shosh lehnte sich innerlich zurück und hörte sich selber zu. Ihm fehlte die Kraft, sich gegen seine Gefühle durchzusetzen.


Du kommst zu mir, bittest mich um Hilfe, und faselst etwas von einem Mörder, der dich umbringen wird, andere umgebracht hat, was weiß ich, und dir kommt kein einziges Mal,...

Seine Stimme war mittlerweile recht laut.

...nicht ein einziges Mal der Gedanke, was er mit mir anstellen würde wenn er herausfindet, was du mir erzählt hast? Das du mich dazu verführt hast, mein leben für dich wegzuschmeißen damit du einen schlecht geplanten Fluchtversuch unternehmen kannst?

Nach einer kurzen Pause, während der er sie von der anderen Seite der Zelle aus anstarrte, fuhr er fort.

Ist dir nicht mal der Gedanke gekommen, dass dieser Kerl irgendwann lasch werden und dir genug Freiheiten geben würde, damit du fliehen kannst? Wäre es denn so schwer gewesen, ausnahmsweise nicht das unwillige Gör zu spielen sondern auch mal Abstriche zu machen? Es ist ja nicht so, als ob du irgendeine Wahl gehabt hättest außer der, wann und wie. Wie dumm muss du sein, um daraus nicht Kapital zu schlagen?

Langsam lief sich sein Wutanfall aus, aber Shosh fand sich dennoch nicht wieder an den Kontrollen seines Körpers - zumindest nicht so, wie er es gewohnt war. Seine Hände zitterten, und seine Gedanken zeigten eine klare Tendenz, die ihm trotz allem nicht gefallen wollte. Vielleicht konnte er die Wogen noch glätten, es auf Stress und Anspannung schieben. Aber wieso sollte er?

Also, du wohnst hier schon länger als ich es wegen deiner Dummheit muss. Du bist sicher ein nettes, intelligentes Mädchen. Jemand, dem das Schicksal übel mitgespielt hat. Willkommen im Club. Also, streng dein blaues Köpfchen an, denn ich will genausi hier raus wie du. Du schuldest mir einiges für das, was ich deinetwegen durchgemacht habe.

Eigentlich erwartete Shosh Entsetzen angesichts seiner eigenen Pläne. Doch die Stimme in seinem Kopf verweigerte ihm dies, und das nicht zu Unrecht.
Du wurdest geschlagen, murmelte sie, und getreten. Wer weiß, wahrscheinlich bringt dich dieser Verrückte auf grausame Weise um, wenn er zurückkehrt. Wenn überhaupt... Und wenn ihr nichts einfällt, fügte die Stimme hinzu, wie sie dich entschädigen kann...
Shoshs Protest blieb ihm metaphorischen Halse stecken, und er starrte das Mädchen wortlos an. Ob sie erkannte, dass bald Zahltag sein würde, war ihm egal. Wahrscheinlich war sie selbst für etwas so offensichtliches zu naiv.


Hotel - Zelle - Ari?a, Shosh
 
Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh

Ari’a hielt sich ihre Wange und beobachtete den aufgebrachten Menschen, der in der Zelle auf un ab ging und vor Zorn brodelte. Seine Hände zeigten seinen Zorn, die sich immer wieder zu Fäusten ballten und seine Augen funkelten wütend. Er hatte sie geschlagen und das Mädchen spürte noch immer seine ganze Hand auf ihrer Wange. Er hatte sie angeschrien, ob sie sich nicht hätte vorstellen können, was er mit ihm anstellen würde und unterstellte ihr, dass sie einfach zu dumm gewesen war zu merken, dass ihr Plan schief gehen würde und sie beide in diese Misere geraten würden. Er warf ihr vor, dass sie sich ihm einfach hätte fügen müssen, bis der Twi’lek lasch geworden wäre, so dass sie ihre Freiheiten hätte ausnutzen können, anstatt ihn dazu zu verleiten, dass er für sie sein Leben wegschmeißen würde.

Zum Schluss nannte er sie ein intelligentes, nettes Mädchen und dass das Schicksal ihr übel mitgespielt hatte, doch wusste Ari‘a genau, dass seine Worte nicht wirklich ernst zu nehmen waren. Sie alleine sollte sich nun überlegen, wie sie hier rauskommen würden.

Ari’a wusste selbst nicht, ob sie weinen, kreischen oder einfach nur wütend sein sollte, denn seine Worte hatten sie stark verletzt und er machte ihre Angst. Nie zuvor hatte sie ihn so wütend erlebt und nie hatte er sie geschlagen. Es war zwar nicht so fest gewesen, wie Shim’rar sie so manches mal geschlagen hatte, aber dennoch war es fest genug gewesen, dass sie sich nun auch vor ihm fürchtete und Respekt hatte.

Ja, vielleicht hatte er recht, vielleicht sollte sie sich viel mehr den Leuten fügen und nicht immer ihren Dickkopf durchsetzen. Vielleicht würde sie das wirklich eher zum Ziel führen, als diese rebellische Art.
Viele Minuten sagte das Mädchen gar nichts mehr und hielt sich nur die Wange und Shosh ging immer noch auf und ab. Mit dem Blick zum Boden gerichtet, dachte sie über seine Worte nach und fühlte sich schon etwas schuldig dafür, dass er jetzt mit ihr eingesperrt war. Natürlich hatte sie nicht gewollt, dass ihm das zustößt und ihr Plan war wirklich schlecht geplant gewesen und dennoch war es von allen noch ihr bester gewesen. Aber er hatte recht. Mit ihrer Art würde sie hier nichts mehr erreichen und sie nahm sich vor, wenn Shim’rar hier wieder eintreffen würde, was sie stark hoffte, denn sie wollte noch nicht sterben, dann würde sie sich ihm fügen und ihm gehorchen und alles tun, was er verlangte. Vielleicht würde er wirklich früher oder später so nachsichtig sein, dass er sie auf andere Planeten schicken würde und sie von dort aus fliehen könnte und sie für ihn nie wieder zu finden sein würde. Allerdings wäre dies eine Arbeit von Jahren, denn so schnell würde sich Shim’rar sicher nicht nachlässig werden, aber sie hatte keine andere Wahl. Entweder sie würde sterben oder leben, auf die schlechtere oder bessere Art, aber sie würde leben, je nach dem, wie gut oder übel ihr das Schicksal mitspielen würde.
Sie hatte so viele Fehler gemacht und langsam konnte sie akzeptieren, dass es ihr Schicksal war, dem sie nicht entfliehen konnte. Sie musste sich diesem grausamen Twi’lek fügen. Sie hatte jetzt schon so viel durchgemacht, da wäre dies wohl noch angenehmer als alles andere. Die Hauptsache war nur, dass er auch wirklich zurückkam und so paradox es auch war, auf einer gewissen Weise vermisste sie ihn sogar, obwohl sie ihn hasste, doch hatte sie so viele Monate mit ihm verbringen müssen, dass er ihr irgendwie sogar fehlte. Es war ein Gefühl, dass sie kaum beschreiben konnte. Er war noch nicht lange weg und dennoch...der Gedanke daran, dass er lange weg sein könnte, lösten bei ihr diese Gefühle aus, die sie sich selbst nicht erklären konnte. Es war so, wie in den Holobüchern, wo die Opfer sich mit Absicht erneut in ähnliche Situationen brachten, um beim nächsten Mal anders zu handeln, damit sie ihr Gewissen beruhigen konnten. Doch leider waren die Storys meistens schlecht ausgegangen, es sei denn es wurde ein Happy End erzwungen. Aber...vielleicht war es ja doch nicht ganz unmöglich und sie könnte fliehen, so wie Shosh es ihr eben gesagt hatte, wenn sie sich anders verhielt.


„Ihr habt recht. Ich hätte mich ihm nicht so entgegenstellen sollen, doch ich war so verzweifelt gewesen und er hat mir so viel angetan, dass es nach und nach schlimmer wurde. Ihr werdet es nicht glauben, ich habe sogar sehr oft versucht mich ihm zu fügen, doch er wollte oft merkwürdiges von mir und obwohl ich mich ihm gefügt hatte, war es immer mit Schmerzen verbunden gewesen. Genau dies hat mich dann immer wieder ins alte Muster geworfen, doch jetzt weiß ich, dass ich einfach nur hätte durchhalten müssen. Ihr habt recht, es war alles mein Fehler!“

Sagte sie, schrie den letzten Satz jedoch.

„Aber glaubt mir...ich wollte nie, dass es hierzu kommt. Nie wollte ich euch so mit hineinziehen. Ich dachte...diesesmal würde die Flucht gelingen, da sie wirklich viel besser geplant gewesen war, als die Fluchtversuche davor. Ich wünschte ich könnte irgendwas für euch tun, um mich bei euch zu entschuldigen, aber hier in der Zelle ist dies schwer. Aber wenn ihr irgendeinen Wunsch habt, dann sagt es ruhig. Wollt ihr, dass ich euch den Rücken massiere?“

Fragte Ari’a und hoffte, dass sie ihn irgendwie erreichte, denn sie hatte Angst, wenn er so wütend war. Sie hatte Angst, dass er so sein könnte wie Shim’rar und glaubte nun, wenn sie nett auf ihn zuging und alles tat was er wollte, geschützter zu sein.

„Aber...wie wir hier raus kommen, weiß ich leider nicht. Ich habe schon öfter versucht die Tür zu öffnen.“

Hotel - Zelle - Ari’a, Shosh
 
- M?haeli - Orbit - VSD I Basileia - Brücke - Seifo Dias und John Crool -

Es hatte einige Verzögerungen gegeben: Probleme bei der Wartung ein kurzer Ausfall der Kommunikations-Relais und dann kam auch noch ein anderes Schiff mit Gefangenen, das sich ?vorgedrängelt? hatte.
Seifo war froh die Gefangenen endlich los zu sein und sich endlich auf den Weg nach Bastion machen zu können für ein Treffen mit Captain Fogerty. Außerdem hatten sich die Mitglieder seiner Besatzung genug mit dem Abschaum der Galaxis herumgeschlagen.

?Sir, der letzte Transporter mit Gefangen kehrt nun zurück.?, meldete die Stimme des Geschwaderleiters. Der Transporter sauste flankiert von den Jägern an der Brücke vorbei zum Hangar. Mine meldete kurz darauf:
?Alle Jäger und Transporter sind nun wieder auf der Basileia, Captain.?
?Sehr gut.?,
antwortete Seifo, ?Bereiten Sie den Hyperraumsprung nach Bastion vor und schicken fügen die Transport-Protokolle an meinen Bericht an. Schicken sie die Protokolle dann zur Basis über M?haeli und die Berichte zum HQ auf Bastion.?
Mine nickte und gab die Befehle sofort weiter.

?Mr. Crool, die Brücke gehört ihnen.?, sagte Seifo und ging dann. Er hatte per Holo-News erfahren, dass alle Flottenoffiziere, die keine Aufgabe hatten, auf dem Stützpunk über Carida zu erscheinen hatten. Seifo wollte zu diesem Anlass unbedingt seine ?Fest-Uniform? anziehen, die er für besondere Anlässe erhalten hatte. Dies war einer. Und, wenn man zu einer solchen Veranstaltung in einer zerknitterten, schmutzigen oder staubigen Uniform erschien, machte man sich damit entweder zum Gespött oder unbeliebt bei den höheren Offizieren und HQ.

- Hyperraum nach Bastion - VSD I Basileia - Kabine von Seifo Dias - Seifo Dias -
 
- M’haeli - Oberfläche - Deeleemar City - Cantina - Tuio Shi -

Tuio trat in die Cantina. Er hasste es für diesen fetten Quarren als Laufbursche zu arbeiten. Wütend blickte sich der Nikto um. Und sofort fand er sein Ziel. Ein Mensch mit braunen Haaren. So wie die meisten seiner Art. Sie sahen alle gleich aus. Sogar trotz seiner Narbe im Gesicht strahlte der Mensch keine Individualität aus. Gut für Tuio, dass hier in der Cantina so viele Aliens rumlungerten, sodass der Mensch auffiel wie ein Sternzerstörer zwischen 5 Jägern.
Er stiefelte gerade aus los auf den Tisch zu. Ungeachtet, wer ihn steifte. Er war das Datapad barsch auf den Tisch und sagte:


“Man sagte mir, dass sie das Passwort wüssten. Mein Job ist hier getan! Schönen Tag!”

Er wartete nicht einmal die Reaktion des verdutzen Menschen ab, sondern drehte sich um und stiefelte aus der Cantina heraus.



*** M’haeli *** Oberfläche *** Deeleemar City *** Handelsposten *** Tekko Mar und John Don ***


Tekko keuchte schwer. Er bekam kaum noch Luft. Sein Schwebe-Sessel war kaputt und er hatte noch viel zu erledigen. Also musste er laufen. Der Quarren lehnte sich kurz an die Wand und sammelte seine Kräfte.

“Boss? Alles in Ordnung?”, fragte der große Mensch.

Tekko konnte ihn gut leiden. Er war nicht besonders schlau und sah sogar für seinesgleichen hässlich aus, aber er war dennoch ein liebenswertes Objekt. Er tat immer seine Arbeit und beschützte ihn bis zum Tod. Er sah ihn nicht Mal mehr als Arbeiter an, sondern viel mehr als Haustier.

“Ja… alles… fein…”, keuchte er und schlurfte weiter.

Nach 5 Minuten, die ihm wie 5 Stunden vorgekommen waren, erreichte er endlich die Tür zum Konferenzraum. Seine Berater und Offiziere warteten bereits und kamen ihm, als sie seinen Zustand sahen besorgt entgegen. Sie stützten ihn zu seinem kleinen Thron und überließen ihm ihre Getränke. Er schnaufte tief durch und setzte dann an:

“Wie viele Männer stehen nun zur Verfügung, die nicht hier in der Basis gebraucht werden?”

“100 Mann, Sir!”, verkündete der Aqualishaner stolz und fuhren fort, “Außerdem haben wir Wracks der 2 alten Kampfläufer repariert und einsatzbereit gemacht Wir konnten ein altes E-Netz erwerben und haben einige neue Ausrüstung von mit der Lieferung aus Tatooine erhalten. Die Aufteilung der Soldaten ist so: 20 schwerebewaffnete für den Fronsangriff, 4 Piloten für die Läufer, 8 Mann mit schweren Waffen, 10 Kommandos und der Rest ist Infanterie.”

“Sehr gut, aber das reicht mir noch nicht. Wir können da noch mehr rausholen.”

Die Berater und Offiziere sahen sich ratlos und leicht verdutzt an, wo sie doch schon etwas so großes geleistet hatten, aufgefordert wurden noch mehr zu tun.

“Was steht ihr da noch rum?! Los! Los! Los!”, brüllte der Quarren und sank erschöpft zurück in seinen Thron.

Die Leute im Raum trieben auseinander wie ein aufgescheuchter Schwarm Fische und Tekko genoss die einkehrende Ruhe.

- M’haeli - Oberfläche - Deeleemar City - Handelsposten - Konferenzraum - Tekko Mar, John Don und Gefolge -
 
M’haeli/ Deeleemar City/ Cantina/ Gregor, Cantinabesucher

Gregor kippte nun sein siebtes Glas hochprozentiges in seinen Mund. Die Flüssigkeit kribbelte angenehm in seiner Kehle und er genoss diesen Augenblick indem er die Augen schloss. Es war ein Schock gewesen, den er immernoch nicht überwunden hatte, als er die Nachricht bekam, dass seine Frau an einem tödlichen Virus gestorben sei. Sie hatte ihm vier Kinder hinterlassen und der Sold eines einfachen Offiziers reichte bei weitem nicht aus um die vier zu versorgen. Er steckte in der Klemme. Sollte er das Militär verlassen und sich nach etwas besser bezahltem umschauen? Was sollte er machen, immerhin war er nur auf einer Militärakademie gewesen und hatte nicht genug Bildung erfahren um Professor, Doktor oder Manager zu werden.
Plötzlich wurde er von einer barschen Stimme aus seinen Grübeleien zurück in die laute Realtität geholt.


“Man sagte mir, dass sie das Passwort wüssten. Mein Job ist hier getan! Schönen Tag!”

Der Typ der gesprochen hatte warf ein Datapad auf den Tisch und drängte sich durch die Menge richtung Ausgang.

"He warten Sie mal! Was soll das heißen, ich weis die Passwörter?"

Doch so plötzlich wie der Typ aufgetaucht war, verschwand er wieder. Gregor nahm entrüstet das Datapad und aktivierte es. Was erlaubte sich der eigentlich? Als er dann die Dateien und Dokumente sah, die auf dem Datapad abgespeichert waren, erschrak er.

"Ach du meine Güte!"

M’haeli/ Deeleemar City/ Cantina/ Gregor, Cantinabesucher
 
M’haeli-Hotelruine-Keller-Zelle-Ari’a und das was von Shosh übrig geblieben ist

Die Sonne schien heute besonders heiß und die riesigen bunten Pilze und andere Gewächse ragten in die Höhe. Überall schien es zu glitzern und der Wind umspielte ihr Gesicht. Stück für Stück schob sich die junge, blaue Twi’lek über den Rasen um Blumen zu pflücken, denn sie wollte einen Blumenkratz für ihre Mutter machen. Wenn sie doch nur das alles sehen könnte, doch wo waren ihren Eltern? Wo war sie? Sie kannte diesen Planeten nicht. Immer weiter pflückte sie die Blumen, bis plötzlich das Bild um sie herum verschwamm und dunkel wurde und sich in der kleinen Zelle wiederfand, in der sie eingesperrt worden war. Erschrocken fuhr sie zusammen und ließ den Abfall von den Essensresten fallen, welche sie in der Zelle aufgelesen (gepflückt) hatte und offensichtlich von einer Ecke zur Anderen getragen hatte. Ari’a hielt sich kurz ihren Kopf. Schon wieder hatte sie geträumt, nur leider war dies hier kein Traum und wollte scheinbar nicht enden. Ihr Blick wanderte langsam durch die Zelle und sah zu ihrer schmutzigen Matratze, den vielen leeren Verpackungen auf dem Boden, der ständig tropfenden und vor allem nervenden Wasserleitung, bis hin zu den bereits verwesten Überresten von Shosh auf der gegenüberliegenden Seite von ihrer Matratze. Sie war froh, dass die Zelle nicht thermostatisch abgeriegelt war, sonst wäre sie wohl bereits an dem Gestank erstickt, der Nachteil war jedoch, dass es hier nachts manchmal besonders kalt wurde und durch die eiserne Tür zog, da das Hotel eine zugige Ruine war. Ihr Blick glitt zu der Tür und sie hoffte immer wieder, dass sie sich irgendwann einmal öffnen würde und der lila Twi’lek sie endlich hier raus holte, doch dieser Wunsch würde sich wohl niemals erfüllen. Sie wusste schon nicht mehr wie lange sie eigentlich hier unten eingesperrt war. Ja, sie vermisste Shim’rar auf irgendeine weise, von der sie selbst nicht wusste warum genau. Vielleicht nur um hier rauszukommen. Dies war wohl am wahrscheinlichsten.

Seufzend ließ sie sich wieder auf ihre Matratze fallen. Sie würde hier drinnen wohl doch noch verhungern. Bis jetzt hatten ihre Lebensmittel, welche der Twi’lek reingeworfen hatte, gehalten, doch jetzt gingen sie zur Neige, auch wenn sie noch eine kleine Notreserve hatte, die sie jedoch selbst nicht antasten wollte. Ihre Hand glitt zu Herby, ihrem Freund und sie streichelte ihn am Kopf. Es war eigentlich nur eine hässliche, gebastelte Figur aus Knochen, Essenspießen und Früchten, die bereits teils verfault waren, je nach Sorte, doch für sie war es etwas anderes als das. Er war ihr Freund und sie würde ihm niemals weh tun wollen. Vorsichtig streichelte sie seinen „Kopf“, welcher aus einer Shuura-Frucht bestand. Herby war krank und würde bald sterben, denn seine Eingeweide fielen langsam auseinander und schrumpelten. Mit Tränen in den Augen fuhr das Mädchen mit dem Finger über die Stellen und sah dann rüber zu der Leiche. Herby hatte den Tod nicht verdient. Shosh hingegen hatte ihn verdient. Sie hatte ihn im Schlaf getötet und man sah noch immer die Essstäbchen in seinem Oberkörper stecken, welche sie dazu benutzt hatte. Jene waren in einer der Verpackungen gewesen und Ari’a hatte ihn nur wenige Tage nach dem sie hier mit ihm eingesperrt worden war, damit erstochen. Mehrfach hatte sie zugestochen und die spitzen Teile hatten ihr übriges getan. Irgendwo tat es ihr sogar leid, denn was hatte er schon dafür gekonnt, dass er mit ihr hier eingesperrt worden war? Doch, nein! Er hatte es verdient! Ari’a blickte nun voller Abscheu und Hass auf die Überreste von Shosh. Er hatte von Anfang an ihr alles wegnehmen wollen! Ihre Matratze und ihr essen!!! Das waren IHRE Sachen gewesen!! Die Shim’rar IHR gegeben hatte. Nur IHR allein und er hatte ihr alles wegnehmen wollen. Nein, dies hatte sie verhindert und nur deswegen hatte sie bis jetzt überlebt, denn zu zweit hätte das Essen nie gereicht! Doch schon alleine auch wegen seiner Aufdringlichkeit hatte sie ihn getötet, sie wollte nicht noch jemanden an sich ranlassen und gegen ihn hatte sie sich wenigstens wehren können. Shim’rar war da eher ein hoffnungsloser Fall, gegen ihn kam sie nicht an, gegen ihn kam niemand an, doch das wollte sie auch gar nicht mehr. Den Triumph, welchen sie über Shosh hatte, machte sie stolz. Es war ihr Werk. Sie ganz alleine, auch wenn sie sonst niemals töten würde und es eigentlich auch nie gekonnt hatte, doch bei ihm war es etwas anderes gewesen. Trotzdem hatte sie auch schon um ihn geweint, kurz nachdem sie ihm das angetan hatte besonders, denn der Mord war nicht geplant gewesen. Nein, es war rein aus ihrem Zorn gewesen auf Shim’rar und Shosh und dann war es einfach passiert. Doch mittlerweile trauerte sie nicht mehr um ihn. Nein, er hatte es verdient und sie empfand nun nur noch Hass und Abscheu für ihn. Er konnte sie nun nie mehr begrabschen!


„Stimmt’s ,Herby? Das habe ich gut gemacht!“


Sagte sie stolz und drehte sich von der Leiche zu ihrem kranken Freund, welcher ihr zuzwinkerte und nickte, worauf die Twi’lek lächelte.

M’haeli-Hotelruine-Keller-Zelle-Ari’a und das was von Shosh übrig geblieben ist
 
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Landeanflug auf M'haeli - An Bord des Passagierschiffs "Carceri Sunrise" – Alaton, Shim’rar

Der Sith wartete mit seiner Antwort auf die Frage des anderen Twi'lek, bis sie das Schiff verlassen hatte. Die Landung verlief ereignislos, und für ein Schiff seiner Klasse landete die "Sunrise" erstaunlich leicht. Einige Passagiere verloren kurz das Gleichgewicht, als der Koloss auf einer Landevorrichtung am Raumhafen aufsetzte, doch durch die großzügige Montage von Handläufen konnten größere Blessuren vermieden werden.
Der Raumhafen selbst hatte sich seit Shim'rars letztem esuch kaum verändert, und die Illusion der Geschäftigkeit hielt kaum bis hinter die Leihspeederstände an. Die Passagierströme, die hier eintrafen, verliefen sich schnell, und nicht umsonst war M'haeli ein dezentraler Farmplanet.


[Ryl]Du hätttest die Aufgabe auf viele Arten besser erledigen können, aber nur auf wenige schneller, und das war wahrscheinlich das Problem. Die Aufgabe war fehlerhaft, da ich dir kein konkretes Ziel gesetzt habe,[/Ryl]

erklärte der lilahäutige Mann, während er von einem Droiden einen der Speeder unter dem Decknamen Dr. Rasillion mietete und einstieg. Alaton würde mit ihm mitfahren müssen, wenn er es mit seiner Ausbildung ernst meinte.
Shim'rar steuerte den Speeder vom Raumhafen weg und auf eine der größeren Straßen, die aus der Hauptstadt heraus führten, sobald alle Türen geschlossen und sein Schüler eingestiegen war.


Hätte ich dir eine konkrete Aufgabe gestellt, beispielsweise, die Frau dazu zu bringen, in Unterwäsche über das Casinodeck zu rennen, dann hätten wir ihre wirkliche Entschlossenheit auf die Probe stellen können. Zumal es einfacher ist, leicht bekleidet herumzulaufen, als einen Freund zu erschießen - eine andere Aufgabe, die ich dir und damit ihr hätte stellen können.

Die Landschaft flog an ihnen vorbei, nachdem sie die dicht besiedelten Bereiche um den Raumhafen herum verlassen hatten. Der Weg war nicht kompliziert, und dank der beinahe rasterförmigen Anordnung der Landstraßen um die großen Farmparzellen war es auch nicht einfach sich wirklich zu verfahren.

Und natürlich bekommt jede so geartete Aufgabe einen ganz neuen Anstrich, wenn gefordert wird, dass das Opfer nicht einmal merkt, das es manipuliert wurde. Aber diese subtileren Künste wirst du mit der Zeit lernen, und bis es soweit ist reicht das, was du bisher gezeigt hast.

Der lilane Twi'lek steuerte den Speeder durch das Dörfchen, in dem Ari'a diesen Händler gefunden hatte, der für ihr Hirgespinst von Freiheit einen hohen Preis gezahlt hatte. Wahrscheinlich war er ohnehin bereits tot.
Nach zehn Minuten erreichten sie die Zufahrt zu seinem Hotel, zu der Immobilie, die ihre Glanzzeiten vor Jahrzehnten hinter sich gelassen hatte, und parkte den Speeder in der nach vorne hin offenen Eingangshalle, die mittlerweile eine bessere Garage abgab.


Komm, sehen wir uns an, was von der Kleinen übrig ist.

Shim'rar ging voran in den Keller, und die Beleuchtung erwachte zögerlich zum Leben, nachdem der Sith mehrmals gegen die entsprechende Schaltfläche geschlagen hatte. Die zu Zellen umfunktionierten Vorratsräume auf der anderen Seite des mit Gerümpel gefüllten Raumes wirkten unberührt - gut, also war niemand hier hergekommen, und das Mädchen hatte sich selbst auch nicht befreien können.
Der lilane Twi'lek streckte seine Machtsinne nach der Zelle aus, in der er seinen optisch ansprechenden Fehlschlag und ihren dummen Komplizen zurückgelassen hatte, und fand eine Präsenz, zwar schwach, aber... schwer zu beschreiben, irgendwie verändert. Zumindest hatte er so das Vergnügen, Ari'a noch etwas zu quälen, bevor er sie von ihrem Leid erlöste.
Er ging hinüber und schaltete über das Steuerpaneel die Beleuchtung im Inneren des Raumes aus. Die Lampen in dem großen Kellerraum wurden daraufhin merklich heller, und der Sith notierte sich im Geiste, sich bei Gelegenheit um die Stromversorgung seiner geheimen Basis zu kümmern.
Der Mann wartete eine gute Minute, damit sich die Augen seines Spielzeugs an die Dunkelheit gewöhnen konnten, und entriegelte dann die Tür. Während er sie öffnete schaltete er die gleißenden Lampen im Inneren wieder an, um seinen Auftritt zu untermalen. Zwar blendete ihn das Licht für einen Moment ebenfalls, aber das nahm er in Kauf, um als Lichtgestalt in der Tür Angst und Schrecken in Ari'a hervorrufen zu können - oder vielleicht auch Freude darüber, das bald alles vorbei sein würde.


Hallo Liebling, ich bin zuhause. Schön zu sehen, das du noch lebst,

meinte er in einem vor Sarkasmus triefeden Tonfall, und wartete gespannt auf die Reaktion der kaum bekleideten Twi'lek. Langsam konnte er auch die Szene im Inneren der Zelle erkennen. Shoshs Körper, oder das, was nach Wochen davon übrig war, lag in der Zelle, offensichtlich eines gewaltsamen Todes gestorben. Ein Funken von Anerkennung für Ari'a klomm in ihm auf, erlosch jedoch schnell. Wer wusste, was zwischen den beiden vorgefallen war, und am Ende hatte der alte Mann versucht, dem Mädchen etwas wegzunehmen - und sie hatte sich gewehrt. Es sagte nichts darüber aus, ob sie wirklich dazu in der Lage wäre, für ihn zu töten. Sie hatte genug Chancen gehabt.


Hotelruine im Nirgendwo - Kellerverlies - Ari'a, Alaton, Shim'rar
 
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