Umeas
Abtrünniger Sith Darth Hybris, Twink von Vorn Meri
Nar Shaddaa - Äquator - Planetenoberfläche - Kellergewölbe
Körperlich ausgepowert sackte Ysim an einer Wand zusammen, wobei er eine Staubwolke aufwirbelte die ihm nun die Sicht vernebelte. Er schloss die Augen und öffnete sich wieder so weit der Macht, das er alles mit ihr erkennen konnte. Tyrus hatte sich neben ihn gesetzt und schien sich auch erst einmal nur ausruhen zu wollen.
Die Schmerzen waren wieder auf ein erträgliches Nivau gesunken, auch wenn Ysim sich wünschte, das er sie endlich los sei, um weiter gehen zu können.
Nicht das sie ihn wirklich am Gehen hinderten, doch der Wille alleine reichte nun mal nicht aus um sich fort bewegen zu können. Machte der Körper nicht mit, konnte man einen sonst wie starken Willen haben und man scheiterte dennoch.
Doch im Gegensatz zu ihm schien sein Schüler größere Probleme gehabt zu haben, denn sein Rücken sah so aus als ob er ihn mit dem Laserschwert kauterisiert hätte.
Ysim sah noch vorne, verengte kurz darauf die Augenbrauen und schaute den jungen Menschen neben sich an. Hatte er das tatsächlich getan?
Der Sith Lord lachte leise vor sich hin und schüttelte den Kopf. Mit Sicherheit hatte er versucht irgend welche Wunden zu schließen und mit Sicherheit waren diese zu zahlreich gewesen und wie es aussah, hatte er auch nichts mehr um diese ander weitig zu verschließen.
So kann ich dich nicht gebrauchen, dachte er kühl und nahm seine letzten Verbände und warf sie Tyrus in den Schoß.
?Verbinde das nötigste. In einer halben Stunde gehen wir weiter.?
Der Sith Warrior lehnte sich an die Wand und begann ganz behutsam mit der Macht seinen Körper abzutasten und jeden einzelnen Splitter aus diesem hinaus zu levitiren. Vor allem im Rücken und in den Händen steckten Dutzende kleine Splitter, die man nur spürte, wenn man sich darauf konzentrierte oder nicht abgelenkt war.
Um später noch mal überprüfen zu können wie viele ihn erwischt hatten, legte er sie alle auf einen Haufen ab und als der letzte schmerzhaft aus der Haut fuhr, öffnete er seine Augen wieder.
Er sah, weil sein Nachtsichtgerät ja futsch war, immer noch nur Dunkelheit, konnte aber dank der Macht dennoch die Splitter zählen.
Beachtliche 53 konnte er zählen, wobei manche mehrere Zentimeter lang waren und andere nicht mal 3 Millimeter.
Dann schloss er wieder die Augen und ließ eine interne Uhr anfangen zu ticken, sodass er in 20 Minuten aus der Meditation erwachen würde.
Als die zwanzig Minuten vorbei waren, hatten sich die meisten Wunden wieder geschlossen. Nicht das er wirklich Übung darin hatte andere zu heilen, aber sich selber, das konnte er noch recht gut.
Er erhob sich wieder und spürte nur ein leichtes Ziehen in den Beinmuskeln und ein Pochen in seinem Kopf. Auch schien irgendwas auf seiner Lunge zu liegen, was ihm das Atmen erschwerte.
Als er bemerkte, das seine Atemmaske der Sauerstoff ausging, schlug er sich innerlich selber gegen den Kopf. Er hatte über ein Jahr mit einer Maske gelebt, wieso hatte er nun vergessen die Kapsel zu wechseln? Er wechselte sie rasch und atmete wieder tief ein, sodass das Gewicht von der Lunge verschwand.
?Bereit??
Er sah zu Tyrus hinüber, welcher nun wieder die Augen öffnete, was Ysim trotz des Nachtsichtgerätes sehen konnte. Es schien ihm noch immer nicht viel besser zu gehen und er hatte das ganze Verbandszeug gebraucht um seine Wunden zu bedecken, den Rücken nicht einmal mitgerechnet. Sein Körper war noch immer schlapp und er konnte wahrscheinlich kaum noch gehen, doch würde Ysim jetzt nicht damit anfangen ihn zu schonen. Die unfreiwillige Prüfung war noch nicht vorbei, doch sollten sie die Oberfläche erreicht haben, würden sie sich erst einmal in einem Hotel ausruhen und 30 mal duschen müssen, bis der Gestank von ihren Körpern verschwunden war.
Ysim war schon mal mit seinem Meister auf Nar Shaddaa gewesen, damals aber nur auf der 70. Ebene und dort hatte es ihm schon nicht gefallen, als dieses Tentakelvieh ihn ins Brachwasser gezogen hatte um ihn aufzufressen. Hätte er damals nicht die Atemmaske gehabt, wäre er heute nicht hier.
Er wäre kein Ash?rak und kein Sith Warrior. Er hätte nicht die Macht, über die er nun verfügte und er würde keinen Schüler ausgebildet haben und nun einen weiteren haben.
Vieles wäre nicht passiert, doch sich darüber Gedanken zu machen, war Zeitverschwendung. Und man grub außerdem nicht in der eigenen Vergangenheit.
?Egal ob bereit oder nicht. Wir gehen.?
Er ging einige Schritte und ließ alle möglichen Knochen knacksen, dehnte seine Arm und Beine und reckte sich schließlich, als ob er soeben aus einem langen Schlaf erwacht wäre.
Sein Laserschwert baumelte inzwischen wie an seinem zerfetzten Gürtel und der Alienkopf lag in der Ecke, welchen er nun wieder auf hob und auf den Rücken befestigte.
Ein letzter Check ob seine Maske auch wirklich dicht hielt und er verließ den Raum. Sein Schüler würde ihm folgen müssen, denn ohne seinem Meister würde er nicht zur Oberfläche zurück kehren, so viel stand fest. Dazu war er im Moment einfach zu sehr geschwächt.
Aber sollte Ysim ihn dann überhaupt noch mit sich mit schleppen? War er es dann noch wert?
Nun, eigentlich nicht, doch musste der Sith sich eingestehen das er vielleicht ein wenig zu viel von seinem Schüler verlangt hatte. Er gestand es sich nach vier Minuten schließlich ein und ließ Tyrus weiter hinter sich her gehen, anstatt ihn nieder zu strecken.
Sie gingen den gleichen Weg zurück, bis sie wieder zu dem dreckigen Brackwasserfall kamen. Doch an diesem marschierten sie vorbei, um den gleichen Weg zurück zu gehen, den sie gekommen waren. Sollte dieses graue Schleimmonster noch immer dort draußen warten oder sie gar von diesen schwarzen Puddingviechern angegriffen werden, hätten sie kaum noch eine Chance dort lebend raus zu kommen.
?Was auch immer passiert, wir lassen uns auf keinen Kampf ein der uns an einem Ort auch nur für eine Sekunde lang bindet. Erst wenn die Falkenfledermäuse wieder die gefährlichsten Gegner sind, ruhen wir uns aus.?
Nun drehte er sich kurz vor dem Ausgang noch mal um und fixierte Tyrus.
?Ich werde wegen dir nicht stehen bleiben und du wirst es nicht wegen mir. Sollte einer zurück bleiben, ist er verloren und zu warten wäre nicht nur Schwachsinn, sondern auch noch Jedi Like und das werde ich mir nicht antun und DU erst recht nicht. Ich bin ein Sith und du auf den besten Wege dort hin. Jetzt Schwäche zu zeigen, im Angesicht unseres schrecklichsten Feindes, wäre das Ende.?
Er ballte die rechte Hand zur Faust und hielt sie vor das Gesicht des Adepten.
?Und sollte der Tag kommen, an dem ich zu Grunde gehe, nehme ich alles mit was ich bekommen kann.?
Die Faust lockerte sich und sein Zeigefinger drückte auf Tyrus Brust.
?Dich mit eingeschlossen.?
Er wand sich ab und marschierte weiter. Sollte er sterben, sollte es tatsächlich passieren das er drauf ging, würde er eine letzte Machtattacke starten und alles vernichten was sich um ihn herum befand.
Als sie schließlich ins Freie traten, hatte sich einiges verändert. Der Boden war komplett gereinigt worden und würde nun glitzerten, hätte es Licht gegeben. Außerdem war er spiegelglatt, nein, eigentlich eisglatt, doch Ysims Schuhwerk konnte glücklicherweise mit so etwas fertig werden, genau so wie Tyrus Stiefel. Denn wenn nicht, hätte das übel enden können. Denn nach wie vor blubberte eine unidentifizierbare Flüssigkeit neben dieser geglätteten Steinbrücke und Ysim wollte noch immer nicht wissen was das war. Als setze er einen Fuß vor den anderen und bewegte sich langsam auf das Loch zu, durch welches sie hier her gelangt waren.
Ysim erreichte schließlich das Loch und wartete auf Tyrus, der ein wenig zurück gefallen war.
Aber auch er kam schließlich an und gesellte sich zu seinem Meister. Jetzt kam jedoch der schwierigere Teil, denn sie mussten wieder hoch springen.
?Schaffst du das??
?Ich muss es schaffen. Was anderes bleibt mir nicht übrig.?
?50 Ebenen oder noch mehr, ohne Pause hoch springen? 5 Meter pro Sprung??
Ysim lachte herablassen und sah Tyrus von oben herab an.
?Es ist deine Entscheidung. Mir soll es egal sein.?
Der Sith Lord schüttelte noch mal den Kopf und sprang dann zur nächsten Ebene hoch.
Obwohl die Muskeln in seinen Beinen noch immer ein wenig rebellierten, sprang er weiter und wartete nur 5 Sekunden, bis er weiter sprang.
Als Ysim dann endlich wieder auf der 100. Eben angekommen war, hielt er inne und setzte sich auf den staubigen Boden. Da sich die Löcher nicht übereinander befanden, konnte er nicht bis nach ganz unten schauen und Tyrus beobachten, aber der Sith wusste sowieso das der Adept mehr als ein Dutzend Ebenen unter ihm war. Tyrus würde schon kapieren, das es nicht immer richtig war so stur zu sein und alles schaffen zu wollen...
Nar Shaddaa - Äquator - Ebene 100. v.O. - Raum mit Loch im Boden