Der erste Satz ist so schon mal Schwachsinn.
Jeder Betrieb,Firma,Konzern usw. ist nur an Gewinnmaximierung interessiert.
Beispiele gibt es ja genug. Also kann man sagen das die gesamte Wirtschaft auf den
Tisch scheisst.
Und die Großen in ihre Lebensmittelkontrolle besser?
Gammelfleisch, umetikettieren usw., schon vergessen?
Daher schon mal kein gutes Argument dem kleinen Wirt Unvermögen zu attestieren.
Schwarze Schafe gibt es nun mal immer.
Hmm, verstehe nicht ganz was Du sagen willst. Aber es erscheint mir fast so, dass Du im Prinzip meiner Meinung bist. Der eh nur am Gewinn orientierte Wirt wird immer versuchen Schutzvorschriften zu umgehen, wenn sie sein Geschäft beeinträchtigen. Sei es, dass er um Kosten zu sparen Gammelfleisch verkauft, Alkohol an Minderjährige ausschenkt, oder eben das Rauchen zulässt. Und daher bin ich der Meinung, dass es völlig egal ist was die Wirte wollen, denn wenn es nach denen geht würde es überhaupt keine Regulierung ihrer Läden geben.
Was ist aber denn nun wirklich schlimmes wenn als "Raucherkneipe" deklarierte Gastronomie gibt?
Wer hinein geht ist sich der "Gefahren" bewusst des aktiven Passivsrauchen. :konfus
Ist der Nichtraucher nicht in der Lage sich dann die Örtlichkeit selbst auszusuchen?
Oder heißt es dann wieder "Da ist aber viel mehr los, das find ich gemein" ?
Wo ist den der Wettbewerb Vor oder Nachteil wenn sich der Wirt sich in ein Richtung begibt?
Hast Du dich eigentlich jemals gefragt, was daran schlimm wäre, wenn es nur Kneipen geben würde in denen nicht geraucht werden darf? Wer da hineingeht, der ist sich des Umstands bewusst, dass er auf sein Vergüngen verzichten muss. Oder heisst es dann wieder, "da kann ich aber nicht meinem Vergnügen nachgehen, das find ich gemein?
Der Wettbewerbsvorteil der momentan existiert solange man Raucherkneipen in Ausnahmefällen (die ja dann zur Regel werden) zulässt ist begründet im Sozialverhalten der Kneipengänger und der geschäftlichen Interessen der Wirte. Einen Kompromiss zwischen zwei Gruppen von denen eine süchtig ist kann es nicht geben, da die Voraussetzungen zu unterschiedlich sind.
Die Raucher sind nicht nur die Störer (der Normalfall ist wie gesagt saubere Luft und wieso sollte es einen gesetzlichen Kompromiss geben mit Menschen, die andere bei vollem Bewusstsein schädigen?) sondern grösstenteils Süchtige, daher erlebt man permanent, dass die Bereitschaft der Nichtraucher sich mit geballter Faust in der Tasche zuqualmen zu lassen weit grösser ist als die Fähigkeit der Raucher ihre Sucht einzuschränken. Zumal Rauchen gesellschaftlich noch immer einigermassen anerkannt ist und die Raucher überzeugt sind schon aus Gewohnheit ein Recht auf unbegrenztes Qualmen zu haben und das nichtmal völlig unberechtigt!
Wie tief das selbstverständliche Zuqualmen von Mitmenschen verwurzelt ist sieht man ja schon daran, dass es sich kaum ein Nichtraucher traut auf die sowieso nur rhetorisch gemeinte Frage, ob es wen stört, wenn man sich ne Zigarette anzündet, tatsächlich mal Klartext zu reden. Man will ja nicht als Spielverderber dastehen. Gemischte Gruppen werden daher höchstwahrscheinlich immer die Raucherkneipe aufsuchen, ebenso wie die Wirte immer versuchen werden aus ihrer Kneipe nen Club zu machen, jedenfalls in ne Ausnahmekategorie zu fallen.
Ohne ein Gesetz werden die Raucher sich immer durchsetzen bzw. alles versuchen ihrer Sucht nachgehen zu können. Das ist auch ein absolut verständliches Verhalten.
Es ist zwar ein Prozess in Bewegung gekommen, der das gesellschaftliche Bewusstsein langsam ändert, aber noch immer haben die Raucher durch die grosse Akzeptanz des Rauchens auch quasi gar kein Unrechtsbewusstsein. Wenn ich in ner Kneipe die anderen Anwesen mit meinen Fürzen eindecke gilt das als inakzeptables Verhalten, dabei ist das nichtmal gesundheitsschädlich. Qualme ich sie zu ist das aber völlig in Ordnung. Werfe ich auf der Strasse ne leere Schokoriegelverpackung einfach auf den Boden werde ich zumindest misbilligende Blicke ernten, spreche ich nen Raucher aber darauf an, dass er seine Kippe vllt. doch in nen Mülleimer tun könnte statt sie einfach da wo er gerade steht fallenzulassen und den Boden zu verdrecken ernte ich völlig verständnislose Blicke.
Den meisten Rauchern ist einfach nicht bewusst, dass ihr langhergebrachtes, gewohntes Verhalten ziemlich rücksichtslos und egoistisch ist. Und dann kommen noch so Reaktionen wie "Geh Du doch, wenns Dir nicht passt".
Wenn es jedoch ein Gesetz gibt, das das Rauchen in Kneipen ausnahmslos verbietet hat man einen Zustand geschaffen, der zwar nicht perfekt ist, da jetzt die Raucher eingeschränkt werden, der aber um Längen besser ist als alles vorher, denn die Beinträchtigung des "Vergüngens" Rauchen ist weit weniger schwerwiegend im Vergleich zur Belästung durch den Qualm und den Gefahren des Passivrauchens, womit die Nichtraucher sich bislang rumschlagen müssen. Und die Benachteiligung bestimmer Gruppen von Kneipen gibts auch nicht mehr, wenn für alle das Gleiche gilt.
Wenn es nur um die Gesundheit geht, sollte man doch Kneipen ganz abschaffen da der Alkohol
doch das gefährlichere Gift ist, wenn man schon den Gesundheitsschutz fördern möchte.
Oder ist alles nur blanker Aktionismus und ändert tut sich nicht viel?
Das Thema hatten wir schon X-mal. Alkohol ist überhaupt nicht mit Zigaretten zu vergleichen, oder kann man etwa davon besoffen oder krank werden, wenn man mit Leuten in nem Raum sitzt, die Alkohol konsumieren? Das eigene Vergnügen hört halt immer da auf, wo andere in Mitleidenschaft gezogen werden und da Zigarettenqualm im Gegensatz zum Alkohol direkt und unmittelbar andere Menschen beeinträchtigt sollte man dieses "Vergnügen" nur da ausüben, wo das nicht passieren kann.
Ich weiss auch gar nicht, was daran so umheimlich schwer zu begreifen ist. Es gibt zig Fälle in denen das "Vernügen" des einzelnen einschränkt wird sobald andere betroffen werden können, sei es ne Geschwindigkeitsbegrenzung, die Nachtruhe, Haltung gefährlicher Tiere oder wild onanierend durch die Fussgängerzone zu laufen.
Aber nur wenns ums Rauchsverbot geht wehren sich die betroffenen mit Händen und Füssen dagegen. Und ich bin mir sicher, dass liegt hauptsächlich daran, dass es sich um ne Sucht handelt und an dem Umstand, dass man glaubt, da man schon so aufgewachsen ist und es doch immer so war, quasi ein Gewohnheitsrecht auf ein Fortdauern von freiem Qualmen zu haben.
Aber keine Angst, daran dass irgendwann gar nicht mehr in Kneipen geraucht werden darf wird man sich mit der Zeit gewöhnen, genau wie an alles. Und die Raucher werden trotzdem in Kneipen gehen, genauso wie Autofahrer trotz streigender Spritpreise weiter Auto fahren. Und Raucher rauchen ja auch immer weiter, obwohl Zigaretten auch immer teurer werden. Alles ne Frage der Gewohnheit.
Allerdings hast Du mit einer Sache wirklich recht. Was die verschiedenen Landesregierungen da ausklamüsiert haben mit einem Gesetz voller verworrender Ausnahmen ist in der Tat blinder Aktionismus, der nicht allzuviel ändert. Die Tabak-Lobby dürfte nen erheblichen Einfluss auf die Politik haben, ebenso wie viele Politiker selber Raucher sein dürften. Und es ist auch sicher kein Zufall, dass die bayerische Landesregierung das Rauchverbot in Bierzelten wieder aufgehoben hat, wo doch die Landtagswahl und das Oktoberfest zusammenfallen. Aber beim heutigen Stand der Wissenschaft kann man die Gefahren des Passivrauchens nicht mehr länger leugnen, daher musste was unternommen werden.