Spiegel und Springer zurück zur alten Schreibweise

gRaF_rOTZ schrieb:
das find ich genau wie Schifffahrt & Co einfach logisch!
Brennen schreibt man mit 2 "n", Nessel schreibt man mit "N" also 2+1=3! Drei N also!
Ist genauso logisch wie die Regelung, daß es drei gleiche Buchstaben hintereinander nicht gibt - wie in der alten Regelung.
Warum also was ändern, wenn der Effekt und die Gültigkeit allgemein ist. Gute und bewährte Regeln soll man nicht ändern, wenn es funktioniert. Das verwirrt nur.
 
gRaF_rOTZ schrieb:
das find ich genau wie Schifffahrt & Co einfach logisch!

Sprache ist nicht logisch, sie ist einfach da.
Mag dieses konkrete Beispiel auch einleuchtend erscheinen, so muss doch besonderes Augenmerk auf diese "Reform" in ihrem Gesamtbild gelegt werden - und genau da klaffen gewaltige Lücken inkonsequenter und halbherziger Vorgehensweisen.
Ganz absehen will ich von dem Wahnsinn, ein seit langer Zeit bewährtes System durch künstlich erschaffene Schreibform in bürokratischer Diktatur ersetzen zu wollen.
 
Also ich könnt euich ja jetzt was davon erzählen, dass Sprache ziemlich willkürlich ist. Die Regelung die wir hatten, wurde einfach mal so festgelegt. Man hat sie gelernt, und damit war sie logisch. Genauso ist es mit der neuen. Ich musste sie neu lernen (nachdem ich mühevoll die alte drauf hatte) und dementsprechend find ich sie "komisch". Aber Kinder, die nur die neue Regelung kenne, für die ist sie genauso logisch wie für uns ältere die alte.

Allerdings gibt es eine Sache, die mich wirklich stört. Das und daß und dass. Ich kann ja verstehen, dass man das ß raushaben wollte (aus welchen gründen auch immer). Es ändert aber nichts an der bedeutung von "das" und "dass"/"daß". Hier werden immer noch dieselben Fehler gemach wie früher. Aber wenn man das ß schon aus dem wörtchen "dass" verbannt, wieso behält man es dann bei anderen Worten bei? ... und jetzt komm mir nochmal einer mit "die neue Regelung ist logischer" :rolleyes:
 
Opi's Wahn schrieb:
Aber wenn man das ß schon aus dem wörtchen "dass" verbannt, wieso behält man es dann bei anderen Worten bei?

Das "ß" wird bei manchen Wörtern beibehalten, weil diese sonst anders klingen würden und somit eine ganz andere Bedeutung hätten:

z. B. Masse (im Sinne von Gewicht) und Maße (im Sinne von Maß-Einheit)

Ich persönlich komme damit gut zurecht, aber jeder Mensch ist verschieden - es gibt bestimmt viele die sich damit schwer tun
 
Opi's Wahn schrieb:
Aber wenn man das ß schon aus dem wörtchen "dass" verbannt, wieso behält man es dann bei anderen Worten bei? ... und jetzt komm mir nochmal einer mit "die neue Regelung ist logischer" :rolleyes:


Zumal ich mich noch erinnere, dass ein Ziel eben war, das "ß" zu verbannen.


ich halte die Reform für dämlich

aber ehrlich gesagt, mir ist ****egal, was sie nun machen
 
Nomi schrieb:
[...]/Ironie an/ Ist doch ganz einfach :rolleyes: /Ironie aus/
Das IST einfach.

Die Rechtschreibreform zurück zu nehmen wäre das Dümmste, was man in dieser Situation machen könnte. Das zeugt doch nur von Dumm- und Faulheit seitens der älteren Generationen, denen es widerstrebt mal etwas neues zu lernen.
 
das seh ich anders. Wenn du ewig mit dieser rechtschriebung schreibst, fällt es irgendwann nun einmal furchtbar schwer. für uns ist es ziemlich schwer. (oh man, bin ich alt?) Selbst ich, ich hab die alte nur 3 Jahre gehabt. Selbst ich hab Probleme. Und jetzt schau dir halt mal die 40 Jährigen an...
 
Dann haben die halt Probleme, das ist doch egal. Wären unsere Vorfahren auch so ewig gestrig gewesen würden wir heute noch "wîp" statt "Frau" schreiben.
 
Remus schrieb:
Sprache ist nicht logisch, sie ist einfach da.
Ich denke nicht, dass es unlogisch ist, wenn ein korrekter Satz ein Subjekt, ein Prädikat und ein Objekt enthalten soll. Und nur, weil die gesprochene Sprache dies oftmals umgeht, macht sie das noch nicht richtiger. Den Umkehrschluss, dass eine Sprache wegen durchhängender Verständigungsmöglichkeiten unlogisch ist, halte ich für absoluten Unsinn.
Mag dieses konkrete Beispiel auch einleuchtend erscheinen, so muss doch besonderes Augenmerk auf diese "Reform" in ihrem Gesamtbild gelegt werden - und genau da klaffen gewaltige Lücken inkonsequenter und halbherziger Vorgehensweisen.
Und mich würden mal diese "Lücken inkonsequenter und halbherziger Vorgehensweisen" interessieren. Was Spiegel und Springer derzeit abziehen, ist halbherzig und erfüllt keinerlei sinnvollen Zweck. Der Inhalt hinter dem Link, welcher weiter unten zu finden ist, erscheint mir jedoch ziemlich durchdacht.
Ganz absehen will ich von dem Wahnsinn, ein seit langer Zeit bewährtes System durch künstlich erschaffene Schreibform in bürokratischer Diktatur ersetzen zu wollen.
Oh ja, daran sind nicht etwa die Ämter und die Versicherungen schuld, sondern ausschliesslich die Rechtschreibreform. Vor 1996 hat es sowas nie gegeben.
:rolleyes: :rolleyes: Wer verständlich sein will, wird auch durch die neue Rechtschreibreform nicht daran gehindert.

Mal von der reinen Bequemlichkeit abgesehen, habe ich bis jetzt kein wirkliches Argument gegen die neue Rechtschreibung bemerkt. Ich weiß nicht, wo das Problem bei der Rechtschreibreform liegt und ich habe bis heute nicht verstanden, warum man sich mit Händen und Füssen dagegen wehrt. Es ist ja schliesslich genauso selbstverständlich, dass man sich über die Strassenverkehrsregeln auf dem Laufenden hält. Ich lasse mich aber natürlich zu allen Punkten eines Besseren belehren. ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Reform_der_deutschen_Rechtschreibung_von_1996
 
Mandalore schrieb:
Das IST einfach.

Die Rechtschreibreform zurück zu nehmen wäre das Dümmste, was man in dieser Situation machen könnte. Das zeugt doch nur von Dumm- und Faulheit seitens der älteren Generationen, denen es widerstrebt mal etwas neues zu lernen.

tja... ich finde die Reform nicht einfach. Leider war ich aus der Schule schon raus, als die Reform eingeführt wurde.
Ich habe auch nichts dagegen etwas neues zu erlernen, aber eigentlich sollte die Rechtschreibung vereinfacht werden.
Davon ist allerdings nichts zu merken :angry
 
Ich sehe das Problem eher darin das ich immer noch in der alten schreibe. Als ich die neue gelernt habe war ich nach mehreren Jahren wieder in der Schule. Das heisst das ich die alte in der Schule gelernt habe, ein paar Jahre arbeiten war und dann bin ich nochmal auf die Schule gegangen und wurde dann gezwungen die neue zu lernen. In meinen Augen nicht sehr sinnvoll. Das ist wie ein altes Auto neu lackieren aber die Rostlöcher werden nicht gestopft. Viele werden das Problem haben das sie einfach nicht umstellen können auf die neue Rechtschreibung. Es gibt genügend Leute die nicht mal die alte können.

Allerdings wird es in ein paar Jahren so aussehen das kaum noch jemand die alte kann weil jeder die neue lernt. Die Übergangszeit dauert halt 20 Jahre oder mehr.

cu, Spaceball
 
Mandalore schrieb:
Das IST einfach.

Die Rechtschreibreform zurück zu nehmen wäre das Dümmste, was man in dieser Situation machen könnte. Das zeugt doch nur von Dumm- und Faulheit seitens der älteren Generationen, denen es widerstrebt mal etwas neues zu lernen.


Kann ich nur zustimmen! :)
 
icebär schrieb:
Ich denke nicht, dass es unlogisch ist, wenn ein korrekter Satz ein Subjekt, ein Prädikat und ein Objekt enthalten soll. Und nur, weil die gesprochene Sprache dies oftmals umgeht, macht sie das noch nicht richtiger. Den Umkehrschluss, dass eine Sprache wegen durchhängender Verständigungsmöglichkeiten unlogisch ist, halte ich für absoluten Unsinn.

"Subjekt", "Prädikat", "Objekt" - das sind Begriffe aus der Grammatik, nicht der Rechtschreibung. Mir ist beim besten Willen keine Sprache bekannt, die logisch wäre. Wie soll ein über viele Jahrhunderte langsam entstandenes Gebilde dies auch sein?

Und mich würden mal diese "Lücken inkonsequenter und halbherziger Vorgehensweisen" interessieren.

Beispiele? Duden.

Was Spiegel und Springer derzeit abziehen, ist halbherzig und erfüllt keinerlei sinnvollen Zweck.

Wenigstens gibt es Leute in verantwortungsvollen Positionen, die ihre Verpflichtung dem deutschen Schriftbild gegenüber und deren tiefe Verwurzelung in vielen Kulturen erkannt haben.
Zugegeben: Der Reaktion kommt zu spät. Ich will nicht hoffen, dass die Proteste ein Lückenfüller des alljährlichen Sommerloches bleiben.

Vor 1996 hat es sowas nie gegeben.

Und nach 1996 auch überhaupt nicht. Die permanente Flickschusterei an einigen Regeln ist der beste Beweis für die unterirdische Qualität der "Reform".

Mal von der reinen Bequemlichkeit abgesehen, habe ich bis jetzt kein wirkliches Argument gegen die neue Rechtschreibung bemerkt. Ich weiß nicht, wo das Problem bei der Rechtschreibreform liegt und ich habe bis heute nicht verstanden, warum man sich mit Händen und Füssen dagegen wehrt.

Ich empfinde es als Frechheit, die Behauptund auzustellen, die Rechtschreibreform könne in den Schulen reibungslos durchgesetzt werden. Meine Eigene Erfahrung hingegen zeigt mir, dass in den höheren Klassen eher ein buntes Kuddelmuddel aus alten und neuen Regelungen unter der Schülerschaft noch immer die Oberhand behält.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also ich persönlich halt das jetzt für Kindergeburtstag: Wieso haben die damals nich gleich drauf reagiert? Wie vielen armen Schülern wurde die neue Rechtschreibung gelehrt? Wie viele wissen jetzt schon nicht den Unterschied zwischen der alten und der Neuen? Ich persönlich schreibe einen Mischmasch aus Neuer und Alter: Die Alte hab ich in der Grundschule gelernt, so 1.-3. Klasse. In der 4.-5. hat man uns versucht die Neue einzupauken, aber in der 4. Klasse wollte unsere Lehrerin lieber Malen als irgendwelche Rechtschreibübungen zu machen. :rolleyes: In der 5. Klasse war das etwas anders, da hat unsere Lehrerin versucht uns partout die Rechtschreibung reinzupauken, nur wenn man die alte Rechtschreibung gewohnt ist, ist das ziemlich schwierig.
Und jetzt geht das Kasperltheater weiter: Jetzt fordern die viel zu spät die alte Rechtschreibung zurück... Leute, wo sind wir hier? Ich kauf doch keinen PC, benutz den ein paar Jahre lang, und will ihn dann nach ein paar Jahren, wo schon längst die Garantie abgelaufen ist, zurückgeben, weil ich der Meinung bin, das der PC sowieso nicht taugt, auch wenn ich schon die ganze Zeit der Meinung war.
 
Nomi schrieb:
tja... ich finde die Reform nicht einfach. Leider war ich aus der Schule schon raus, als die Reform eingeführt wurde.
Ich habe auch nichts dagegen etwas neues zu erlernen, aber eigentlich sollte die Rechtschreibung vereinfacht werden.
Davon ist allerdings nichts zu merken :angry
Sie ist einfacher geworden nur lernen musst du schon selbst. Wenn dir das zu schwer fällt schreibe doch nach der alten. Ich kenne ältere Menschen die noch nach den Regeln von Anno wasweißich schreiben und sie können sich trotzdem verständigen.
 
Remus schrieb:
Wenigstens gibt es Leute in verantwortungsvollen Positionen, die ihre Verpflichtung dem deutschen Schriftbild gegenüber und deren tiefe Verwurzelung in vielen Kulturen erkannt haben.
So ein Käse. Sprache entwickelt sich ständig. Wären alle so sprachkonservativ wie einige hier müsstet ihr das ja toll verstehen:

Uns ist in alten Mæren wunders vil geseit
von Helden lobebæren, von grôzer arebeit,
von freuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ír nu wunder h?ren sagen.

Obwohl, das Mittelalter ist noch viel zu modern. Warum kehren wir nicht zurück zu den Futhark-Lettern? Oder noch weiter zurück, neumodischer Schwachsinn diese ganze Grammatik. Back to the roots: Urlaute und Zeichensprache an die Macht!

autsch.gif
 
Mandalore schrieb:
Sprache entwickelt sich ständig.

Abgesehen davon, dass ich es nicht nötig habe, von dir "belehrt" zu werden, möchte ich auf meine etwas weiter oben stehenden Darlegungen aufmerksam machen.

Obwohl, das Mittelalter ist noch viel zu modern. Warum kehren wir nicht zurück zu den Futhark-Lettern? Oder noch weiter zurück, neumodischer Schwachsinn diese ganze Grammatik. Back to the roots: Urlaute und Zeichensprache an die Macht!

Ja, komm. Ich mache mit.

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Mandalore schrieb:
So ein Käse. Sprache entwickelt sich ständig. Wären alle so sprachkonservativ wie einige hier müsstet ihr das ja toll verstehen:

Uns ist in alten Mæren wunders vil geseit
von Helden lobebæren, von grôzer arebeit,
von freuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ír nu wunder h?ren sagen.

Obwohl, das Mittelalter ist noch viel zu modern. Warum kehren wir nicht zurück zu den Futhark-Lettern? Oder noch weiter zurück, neumodischer Schwachsinn diese ganze Grammatik. Back to the roots: Urlaute und Zeichensprache an die Macht!

autsch.gif

Du widersprichst dir grad selbst. Du wetterst hier gegen die, die eine gewisse Beständigkeit der Regeln wünschen mit dem Argument, dass Sprache ständig im Wandel ist.
Du unterstützt aber gleichtzeitig, dass Sprachregeln aktiv verändert werden. Und genau das macht die Reform der Rechtschreibung. Hioer ändert sich nicht die Sprache, wie es für sie natürlich wäre, sonder sie wird aktiv (und nicht gerade logisch oder effizient) verändert.

Ich halte genausowenig wie du davon an einem überholten System festzuhalten, nur weil es immer so war. Ich halte aber genausowenig davon, ein bestehendes System das funktioniert zu verändern um die Sprache "attraktiver" (?) oder "einfacher" zu machen.

Allerdings hätten Aktionen wie sie jetzt von Spiegel oder Springer angekündigt werden, vor 5 Jahren stattfinden sollen. Jetzt ist es dafür reichlich zu spät. (oder nein, alle die ihren alten Duden weggeschmissen haben um sich einen neuen zu kaufen können den dann ja auch wieder in die Tonne hauen... das ist ne Art Arbeitsplätze zu wahren)
 
Mandalore schrieb:
Sie ist einfacher geworden nur lernen musst du schon selbst. Wenn dir das zu schwer fällt schreibe doch nach der alten. Ich kenne ältere Menschen die noch nach den Regeln von Anno wasweißich schreiben und sie können sich trotzdem verständigen.

Ich schreibe immer noch nach der alten Rechtschreibung und habe mich auch noch nicht näher mit der neuen Reform befasst ^^ (aus Gleichgültigkeit)
Ich dachte nur immer, damit gehöre ich zu den Ausnahmen. Doch wenn ich jetzt die Nachrichten verfolge, bin ich wohl nicht allein....

Die Rechtschreibreform zurück zu nehmen wäre das Dümmste, was man in dieser Situation machen könnte. Das zeugt doch nur von Dumm- und Faulheit seitens der älteren Generationen, denen es widerstrebt mal etwas neues zu lernen.

Folgendes trifft es ziemlich genau:

Franz Beckenbauer (58), Fußball-Kaiser: ?Ich schreibe so, wie ich es gelernt habe. Mit knapp 60 stelle ich mich nicht mehr um. Wir haben in Deutschland andere Sorgen.?
 
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