Thyferra (Polith-System)

Thyferra - auf dem Speederbike in der Wildnis - Ari’a, Shim'rar

Shim'rar genoss den kalten Fahrtwind um seine Lekku, und es tat gut für den Moment nicht darauf zu achten zu müssen das Ari'a keine Dummheiten anstellte. Wenn sie sich vom Speederbike warf wäre sie bei dem Tempo so gut wie tot, und das würde er zu verhindern wissen. Es wollte es ihr weder einfach noch angenehm machen, und sie wußte sicher genausogut wie er das die nächsten Tage an Bord des Schiffes für ihn von Kreativität und Experimentierfreudigkeit, für sie von Schmerzen, Zweifel und Qualen geprägt sein würde.
Mittlerweile stand der Sith auf dem Standpunkt das sie sich der Grenze näherte eine Bürde zu sein, ganz im Gegensatz zu dem Trumpf den er sich erhofft hatte. Je mehr sie ankämpfte, je mehr Probleme sie ihm machte, desto mehr würde er dafür sorgen müssen das es sich für ihn lohnte sie mitzunehmen. Was das im einzelnen bedeuten konnte würde bei passender Gelegenheit ausreichen um sie weiter in Panik zu versetzen, wenn er es ihr auch nur zuflüsterte.
Als sie den Raumhafen erreichten zog er sie von ihrem gestohlenen Gefährt und über das Landefeld in Richtung der Haupteinstiegsrampe des großen Passagierschiffs. Mörder hatte sie ihn genannt, aber dennoch weigerte sich das Mädchen aus ihren Fehlern zu lernen. Je mehr sie um Hilfe rief desto größer war die Chance das jemand reagierte - und mit seinem Leben bezahlte. Während er sie immer näher an das Ende aller Fluchtversuche zerrte ließ er sie schreien, hauptsächlich um herrauszufinden wieviele Leute tatsächlich ihrem Bauchgefühl widerstehen und sich ihm in den Weg stellen würden.
Zu seiner großen Überraschung brachte niemand den Mut auf, und es blieb sowohl ihm als auch seiner Sklavin erspart das weitere Leben für das der Twi'lek genommen werden mußten.
Schließlich wurde ihm das Geschrei zuviel, und bevor sie die Rampe betraten zog er seine unwillige Schülerin zur Seite und drückte sie an sich als wollte er sie umarmen. Es sollte für sie unangenehm, und unter anderem mit diesem Ziel drückte er ihren Körper an seinen, während er zu ihr herrabgrinste. Ihren geist zu beeinflussen war für ihn eine einfache Übung. Ihre Abwehr unterschied sich kaum von der jener eingebildeten Schnäpfen, die er in den Nobelrestaurants Bastions dazu gebracht hatte sich vor Familien und Freunden hoffnungslos zu blamieren, rein zu Übungszwecken.
Aber ihm lag nichts an einer weiteren Marionette. Es gab andere Methoden ihr seine Macht über die Macht zu demonstrieren, und so versuchte er seine Stimme in ihren Kopf zu bringen, so dass sie ihn wie einen eigenen gedanken hören konnte. Er hatte diese Art der Kommunikation bisher kaum mehr als zum Spaß angewandt, und dabei gelernt das komplexe Gedanken nicht ankamen. Gefühle und Bilder ließen sich so übermitteln, und als erstes verpackte er ein einziges Wort so, dass sie es verstehen würde.


Schweig!

Gedanken an Stille, das Bild einer völlig ruhigen Landschaft, irgendetwas in dieser Art würde sich in ihrem Schädel ausbilden, und wenn sie das nicht verstand...

Schmerzen!

Hierbei hatte sie sicher genug Erinnerungen, die diese Drohung untermalen würden. Allein der Gedanke, das er ihren Körper mit Schmerzen vollpumpen konnte ohne das sie schreien oder fliehen konnte sollte genug Schrecken auf sie ausüben um sie gefügig zu machen.
Für das, was er Ari'a noch sagen wollte wählte er doch wieder das gesprochene Wort. Zuvor ließ er allerdings sein Messer in seine Hand gleiten, und zerschnitt erst die beiden Nähte an den Seiten ihres Oberteils, so dass die hintere Hälfte bereits zu Boden fiel, dann durchtrennte er ihre improvisierten Handfesseln.


Du hast gesehen was ich tun kann. Ich musste den Mann nicht beeinflussen dich zu wollen. Ich habe nur seine niederen Instinkte freigelegt. Sieh dich um. Wenn du dein Oberteil fallen läßt werde ich das gleiche bei allen Wesen in der Nähe tun, und dann werde ich dich deinem Schicksal überlassen.

Indem der Twi'lek seine Hand um ihren Nacken legte zwang er sie dazu ihn anzusehen.

Du hast die Wahl - entweder du beruhigst dich und folgst mir an Bord und in die Kabine, wo dich die Bestrafung erwartet, die dir zusteht, oder du schreist noch ein Wort. Dann werden unzählige Passagiere versuchen sehr unschöne Dinge zu tun, und ich werde dich als gescheitert abschreiben. Niemand wird dir helfen, und ich verspreche dir, du wirst dir wünschen ich würde dich foltern.

Mit einem kalten grinsen löste er sich langsam von dem Mädchen, und gab ihr einen Moment ihr halbes Oberteil festzuhalten. Sein Messer glitt währenddessen aus seiner Hand und zerschnitt, von der Macht geleitet, ihre Fußfesseln, bevor es wieder in seinem Stiefel verschwand.


Thyferra - am Eingang des "Burgunder Guglhupf" - Ari’a, Shim'rar
 
Thyferra - am Eingang des "Burgunder Guglhupf" - Ari’a, Shim'rar

Fast hatten Ari’a und Shim’rar die Rampe erreicht, als er sie plötzlich an sich drückte und zu ihr herabsah. Dem Mädchen stockte der Atem und hörte augenblicklich auf zu schreien und zu strampeln. Es war ihr mehr als unangenehm, sodass ihr ganzer Leib zitterte, zudem wusste sie nicht, was er mit ihr vor hatte. Erschrocken sah sie hoch zu seinen Augen und hörte plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf, ohne dass Shim’rar seinen Mund bewegte. Wieder war sie darüber erschrocken, zu was er fähig war. „Schweig!“ Schoss durch ihren Kopf, gefolgt von einem idyllischen Bild von einer Landschaft. Kurz darauf hörte sie „Schmerzen“ in ihrem Kopf und ihr fielen sofort die Schmerzen ein, die er ihr auf Kashyyyk sowie eben zugefügt hatte. Ari’a schluckte hart und fragte sich innerlich, ob Shim’rar überhaupt Grenzen gesetzt waren, seine Fähigkeiten einzusetzen. Für das Mädchen sah es so aus, als ob er alles tun konnte, was er sich vorstellte.
Shim’rar glitt plötzlich sein Messer in die Hand und er zerschnitt Ari’as Oberteil, sodass sie ihr Vorderteil festhalten musste, um nicht halb nackt vor ihm und den Passanten zu stehen. Der jungen Twi’lek wich das Blau aus dem Gesicht, sodass es beinahe weiß wirkte. Danach griff er ihr unsanft an ihren Nacken, sodass sie gezwungen war ihn anzublicken und drohte ihr. Ari’a zitterte dabei noch immer und schämte sich.
Shim’rar zerschnitt schließlich ihre gesamten Fesseln und Ari’a sah ihn noch immer erschrocken in die Augen des lila Twi’lek . Das Mädchen zwinkerte nicht einmal und ihre Atmung setzte ab und zu aus.


„Bitte nicht...bitte nicht.“

Flehte sie und sah schließlich ängstlich zu den Passanten um sie herum. Viele männliche Gestalten sahen sie erwartungsvoll an und Ari’a schluchzte leicht auf. Sie hatten vor beiden Sachen Angst. Zum einen vor der Bestrafung von Shim’rar sowie vor dem, was Shim’rar zun würde, wenn sie schrie. Das Mädchen wünschte sich einen Ausweg, doch es gab keinen mehr. Sie wusste, dass sie nicht mehr fliehen konnte. Nicht in dieser Verfassung und Shim’rar schien es ernst zu meinen und sie wusste, dass er dazu fähig war, seine Drohung wahr zu machen.

Ari’a nickte matt und sah betreten zu Boden. Shim’rar schien damit zufrieden zu sein und zog sie weiter in das Schiff. Immer näher kam das, wovor Ari’a sich fürchtete und hoffte, dass es nicht so schlimm wurde, wie sie dachte, doch ihr Unterbewusstsein sagte ihr, dass es noch schlimmer werden würde.
Völlig bleich wurde sie von Shim’rar durch das Schiff gezogen und Ari’a erwartete mit hämmernden Herzklopfen ihre Strafe. Sie musste stark bleiben! Nur so würde sie es überstehen. Dies sagte sie immer wieder zu sich selbst und versuchte sich zu beruhigen. Immer und immer wieder warf sie sich selber vor, wie dumm sie gewesen war zu glauben, dass sie vor ihm so einfach fliehen konnte. Hätte sie es doch nie versucht! Shim’rar war ein solches Untwi’lekisches Wesen und Ari’a konnte gar nicht nachvollziehen, wie man so böse denken konnte. Noch nie war sie solch einem bösartigem Wesen begegnet und sie hatte noch zusätzlich das Pech, dass Shim’rar anscheinend allmächtig war.

Viele Leute sahen sie merkwürdig an oder pfiffen nach ihr. Ari’a versuchte es zu überhören, doch es erreichte ihr reines Herz und ließ es bluten. Niemand eilte ihr zu Hilfe, sondern wichen nur vor ihnen zurück oder machten große Augen.
Schließlich standen sie vor ihrer Kabine und Ari’a schluckte hart und sah zu Shim’rar hoch der mindestens 3 Köpfe größer war als sie. Sie hatte den Kampf vorerst verloren... .


Thyferra - am Eingang des "Burgunder Guglhupf" - Ari’a, Shim'rar
 
Zuletzt bearbeitet:
Thyferra - am Eingang des "Burgunder Guglhupf" - Ari’a, Shim'rar

Allein die Blicke, die einige der Passagiere dem im wahrsten Sinne des Wortes halb bekleideten Mädchen nachwarfen wirkten wahrscheinlich besser als jede Drohung, die der Twi'lek hatte aussprechen können. Immerhin unterstrichen sie seine Worte so, dass Ari'a mehr als nur eingeschüchtert wirkte.
Als Shim'rar seinen Arm um ihre Schultern legte und seine Hand dabei in beabsichtigt aufdringlicher Weise über ihren nackten Rücken streichen ließ fragte er sich, ob sie so weit gehen und ihn um Hilfe bitten oder anflehen würde. Immerhin wußte sie, was sie bei ihm erwartete, und wenn sie zwei und zwei zusammenzählen konnte dann war ihr klar das bei ihm zumindest die Möglichkeit bestand sich gute Behandlung durch richtiges Verhalten zu erkaufen.
Die Rampe hinauf und durch die Gänge hindurch spürte er gradezu, wie sich die Schultern seiner unwilligen Schülerin verkrampften, doch er hatte nicht im Geringsten die Absicht dem entgegenzuwirken. Es war schließlich Sinn der Sache das sie sich elend fühlte, und nach jenem Strohhalm greifen würde den er ihr anbieten würde.


Du siehst, du bist beliebt,

meinte er süffisant, als ein paar Gamorreaner anfingen zu grunzen als sie an ihnen vorbeikamen. Sie hatten das Quartier fast erreicht, und langsam musste sich der Sith einen Plan ausdenken. Er würde dem Image das er aufzubauen hatte nur schaden wenn er zögern und lange nachdenken mußte. Selbst wenn er phantasielos bleiben und ihr einfach Schmerzen verursachen wollte würde seine Ideenlosigkeit auffallen, und immerhin stand immernoch die Möglichkeit im Raum das die Kleine sich auf andere Arten als nützlich erweisen sollte denn als sein Werkzeug.
Er konnte mit ihr experimentieren, und herrausfinden wie gewisse Dinge auf sie wirkten - und falls er dabei zu weit ging und sie irreparabel schädigte, dann würde sich die Gamorreanische Reisegruppe über Gesellschaft freuen können.
Vor der Tür zu ihrem Gefängnis hielt Shim'rar an und gab den Core ein, den er mit einem Daumenabdruck bestätigte. Dann schob er Ari'a durch die geöffnete Tür, und hielt sie weiter fest an sich gedrückt während er sie einen Moment lang nach draußen schauen ließ bevor die Tür zuglitt und er sie sklavensicher verriegelte. Langsam ging er mit seinem Besitz im Schlepp zum Tisch und gab ihr einen Schubs in Richtung Stuhl.


Setz sich.

Die Reste des Banthaseils befanden sich noch dort, wo sie zu Boden gefallen waren, und er holte ein ausreichend langes Stück, das er mindestens zwei Mal um ihre beiden Handgelenke würde binden können. Er legte es vor sie auf den Tisch und setzte sich ihr gegenüber.

Du solltest mittlerweile wissen das du es dir einfach machen kannst, oder sehr, sehr schwer. Ich will nur das du dir im Klaren darüber bist das du noch eine Chance hast etwas weniger zu leiden wenn du tust was ich sage.

Es wäre in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung, und wenn sie akzeptierte das sie tun mußte was er ihr befahl, dann hatte sie ein gutes Stück des vor ihr liegenden Weges bewältigt. Irgendwann würde sie dann auch akzeptieren, das sie nichts war ohne ihn, und das er für sie alles zu bedeuten hatte. Und irgendwann würde nichts, was andere ihr sagen konnten, mehr eine Rolle spielen.

Ich will das du deine Arme hinter deinem Rücken verschränkst.


Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar
 
Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar

Ari’a saß zitternd auf dem Stuhl und ihr Blick wanderte langsam durch den Raum. Hier waren sie nun wieder. In diesem kleinen, viel zu engen Zimmer. Dem Mädchen kam es so vor, als würde sie kaum atmen können, denn die Anwesenheit von Shim’rar störte sie und machte ihr Angst. Sie war gefangen in diesem Raum und würde hier lange Zeit nicht mehr herauskommen. Dieses Gefühl ließ sie erschaudern. Sie war jedoch froh Shim’rar erstmal gegenüber sitzen zu haben und nicht an ihrem Körper kleben zu haben, was sie innerlich zeriss. Verträumt und verängstigt sah sie auf das Banthaseil, welches Shim’rar auf den Tisch gelegt hatte. Ihre Muskeln waren angespannt, denn sie erwartete jeden Moment, dass der Twi’lek sie auf irgendeine Weise angreifen würde. Sie beobachte jede seiner Bewegungen, auch wenn sie wusste, dass sich nichts daran ändern konnte, wenn er ihr etwas antat. Das Mädchen dachte wieder an den Menschen, den Shim’rar vor ihr so brutal getötet hatte. Diesem Mörder saß sie nun gegenüber. Normalerwiese hätte sie sich wohl auf den Boden geschmissen und geweint, doch dies konnte sie nicht mehr. Ihr Verstand schien sie zu schützen, damit sie nicht durchdrehte und es nicht all zu stark an sie herankam, was Shim’rar ihr antat. Es war wohl eine Art Schutzmechanismus und dies war wohl auch der Grund, warum sie noch nicht verrückt geworden war. Manch anderer wäre vielleicht schon längst daran zerbrochen oder hätte Selbstmord begangen. Diese Empfindungen und Bedürfnisse hatte sie auch, doch sie schlummerten hinter der aufgebauten Mauer, die sie schützte.

Ari’a saß steif auf dem Stuhl und hielt krampfhaft ihr Oberteil fest.
Was machten wohl ihre Eltern gerade? Bestimmt durchkämmten sie gerade den Wald und starben fast vor Sorge. Das Mädchen hatte bereits die Hoffnung verloren ihre Eltern je wiederzusehen. Von Shim’rar kam sie nicht mehr weg. So schlecht war ihre Flucht gar nicht geplant gewesen. Niemand hätte sie gefunden, doch seine Kräfte überstiegen jedes Wesen. Warum hatte sie dieses Pech und musste ausgerechnet solch ein Wesen treffen. Ari’a fragte sich, ob es noch mehr von ihnen gab, die solch eine Begabung hatten. Sie kannte die Geschichten davon , doch ihr viel der Name einfach nicht mehr dafür ein. Sie hatte auch mal von Wesen gehört die Schwerter trugen, die aus purem Licht bestanden. Ob Shim’rar einer von ihnen war? Doch sie hatte bei ihm noch kein Schwert entdeckt. Ari’a fluchte innerlich, da ihr der Name nicht mehr einfiel für diese Wesen. Wenn er wirklich einer von diesen Berüchtigten gefährlichen Wesen war... .

Shim’rar warf sie aus ihren Gedanken, als er ihr erklärte, dass sie es sich einfacher machen konnte, wenn sie alles tat, was er ihr sagte. Im ersten Moment dachte sie sofort, dass sie es tun werde, doch als er verlangte, dass sie ihre Arme hinter ihrem Rücken verschränken sollte, wich ihr abermals die Farbe aus dem Gesicht. Wenn sie das tun würde, musste sie ihr Oberteil loslassen und sie würde vor ihm halb entblößt sitzen. Das wollte sie auf keinem Fall, doch sie wollte auch nicht, dass sie ihr leiden verlängerte. Ari’a war hin und hergerissen und versuchte eine Hand hinter ihren Rücken zu verschränken, wobei ihre andere Hand ihr Oberteil festhielt, doch beide Arme konnte sie nicht hinter ihrem Rücken halten, ohne dass ihr Top herunterfiel. Völlig verzweifelt sah sie ihm in die Augen.


„Ich kann nicht, auch wenn ich will.“


Hauchte das Mädchen und beobachtete den Twi’lek, der bestimmt nichts gutes im Sinn hatte. Sie würde es schon irgendwie überstehen. Irgendwie... .
Plötzlich erzitterte das Schiff und eine Durchsage erklang, dass sie den Planeten verlassen würden. Hätte sie es ein paar Minuten länger ausgehalten, sich Shim’rar in den Weg zu stellen, dann hätten sie das Schiff verpasst!
Das Mädchen sah kurz nochmal durch das Zimmer. Alles lag noch so da, wie sie das Zimmer verlassen hatten. Die Decke lag neben dem Bett und die Badtür stand offen. Wäre sie doch nie geflohen, dann müsste sie nicht auf die Strafe warten, die bestimmt jeden Moment folgte.


Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar
 
Zuletzt bearbeitet:
Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar

Ein Teil von Shim'rar hatte von dem Mädchen nichts anderes erwartet als ihren Widerstand, auch wenn ihn die Art überraschte. Immerhin gestand sie ein, den leichten Weg gehen zu wollen. Es wäre wohl jetzt angebracht ihr das Oberteil herrunterzureißen und sie dann für weitere, noch "eindringlichere" qualen zu fesseln.
Der Großteil des mittlerweile dünn lächelnden Siths hielt das allerdings für zu plump, und während seine Hand langsam nach dem Seil griff um wie gedankenverloren damit zu spielen senkte er theatralisch den Kopf und schüttelte ihn langsam.


Ari'a... Ari'a... Ich hoffe du verstehst mich richtig. Du solltest mittlerweile wissen was ich dir antun kann.

Dabei wickelte er das Seil um seine Hände und hielt ein Stück dazwischen gespannt, so das er damit jemanden hätte erwürgen können. Er ließ es wieder locker, wickelte es ab und wiederholte die Geste, bei der er das gewobene Banthahaar mehrmals straff zog, und hoffte damit ein ausreichendes Bild bei seiner Adeptin hervorzurufen.

Du kannst dir sicherlich auch vorstellen, was für Bestrafungen und... Aktivitäten dich erwarten, wenn ich mich gezwungen sehe dich wirklich wie meine Sklavin zu behandeln, und nicht wie etwas... besseres.

Dabei lehnte sich der Twi'lek zurück und fixierte das Mädchen einen Moment, bevor er das Seil abwickelte und über den Tisch rutschen ließ, so dass es am anderen Ende herunterfiel und in ihrem Schoß landete. Die Andeutung, die er gemacht hatte, dürfte implizieren das er sie früher oder später nackt sehen würde, und das es umso mehr in ihrem Interesse lag etwas mehr Gehorsam an den Tag zu legen, allein schon um hinauszuzögern das er sie als etwas anderes ansah als eine potentielle Verbündete.

Also, ich sage es dir nochmal, diesmal in klareren Worten. Lass dein Oberteil fallen, zeig mir was ich sehn will, und halte deine Hände so das ich dich fesseln kann. Wenn du dich nochmal weigerst werde ich es für dich tun, und ich habe nicht das selbe... Gespür für deinen Körper, und es könnte sein das ich deine Arme etwas... ungeschickt auf deinen Rücken bringe.

Nach der hektischen Flucht, der grade noch rechtzeitigen Rückkehr zum Schiff und der Sicherheit die junge Frau jetzt erstmal sicher in seiner Gewalt zu haben genoss Shim'rar es, sich Zeit lassen zu können. Jede Sekunde, die er ihr Schmerzen zufügte, würde in ihrer Erinnerung verblassen, denn selbst wenn er ihren Körper stundenlang folterte würde ihr Gehirn mit der Zeit die Intensität der Schmerzen vergessen.
Sie zu quälen, indem er mit ihren Gedanken spielte, und sie dazu brachte Dinge zu tun die sie nicht wollte um zu verhindern das er Dinge tat die ihm Spaß machten, das würde sich in ihre Gedanken brennen und an ihrem Widerstand nagen wie Sand an den Festungen der Tusken auf Tatooine. Zweifel, genauso wie Sand, würden am Ende jede Ritze finden und bis in die tiefsten Ebenen ihres Bewußtseins vordringen...
Der Twi'lek realisierte das er sein Opfer schon einige zeit süffisant anlächelte, und langsam, um nicht zu verraten das er in gedanken versunken war, lehnte er sich nach vorne und stützte sich auf seine Ellenbogen.


Deine Entscheidung, hier und jetzt. Entweder du tust es auf die angenehme, oder ich auf die sehr, ehr unangenehme Weise.


Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar
 
Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari?a, Shim'rar

Ari?as Atmung erhöhte sich augenblicklich, als er ihr drohte, ihr das Oberteil mit Gewalt herunterzureißen und sie dann zu fesseln. Das Mädchen sah ihn verzweifelt an und wirkte beinahe wie eine Statue und bewegte sich nicht. Sie wollte nicht, dass er es mit Gewalt tat, doch sie konnte ihr Oberteil auch nicht loslassen. Sie konnte es nicht. Ari?a fürchtete sich davor. Shim?rar machte ihr mit einigen Gesten mit dem Seil deutlich, in welcher Lage sie sich befand und es verletzte sie, dass er ihre inneren Qualen genoss, indem er sie die ganze Zeit angrinste. Am liebsten hätte sie ihm ins Gesicht gespuckt, doch dies war wohl keine gute Idee in ihrer Lage.
Schließlich wollte Shim?rar nicht länger warten und befahl ihr, sofort sich vor ihm nackt zu zeigen. Der Herzschlag des Mädchens erhöhte sich rasant. Es war ihr von Anfang an klar gewesen, dass es einmal soweit kommen würde. Ari?a zuckte bei seiner letzten Drohung merklich zusammen und ihr Blick verriet deutlich, wie verzweifelt sie war.
Leicht bewegte sie ihre Hand nach unten, um ihr Oberteil nach unten zu ziehen, doch schon nach wenigen Millimetern, krampften sich ihre Hand zusammen und hielt ihr Oberteil fest. Sie konnte es nicht tun, auch wenn sie es wollte um die Situation nicht zu verschlimmern.
Ari?a sprang ruckartig vom Stuhl auf, sodass dieser nach hinten kippte und das Seil von ihrem Schoß rutschte. Völlig verzweifelt lief sie rückwärts gegen eine Wand und blieb dann dort stehen und rutschte schließlich an ihr herunter.


?Ich kann es nicht. Ich kann euch diesen Wunsch nicht erfüllen, auch wenn ich will. Sie sind schrecklich! Ihr seit doch krank! Habt ihr denn gar keine Moral?!?

Schrie sie Shim?rar entgegen, der noch am Tisch saß. Seine Augen verrieten nichts gutes und sie bereute sogleich ihre Worte, sowie ihre Handlung, doch sie konnte nicht anders. Ihr Verzweiflung trieb sie dazu. Ari?a saß mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden, hatte ihre Beine angewinkelt und hielt ihr Oberteil fest.

?Meine Flucht tut mir leid! Ich konnte nicht anders! Versucht euch doch auch mal in meine Lage hineinzuversetzen! Bitte lasst mich in Ruhe! Ich kann euch den Wunsch nicht erfüllen! Ich kann nicht!?

Schrie sie wieder, auch wenn sie wusste, dass sie damit nichts erreichen würde, sondern höchstens ihre Lage verschlimmerte.
Mit zitternden Händen hielt sie weiter ihr Oberteil fest und hoffte, dass Shim?rar es nicht tat, auch wenn es sehr naiv von ihr war, denn bisher hatte er alle Drohungen wahr gemacht. Fast alle. Aber sie war sich sicher, dass er vor nichts halt machen würde.
Hektisch sah sich Ari?a im Raum um, für irgendeine Möglichkeit, sich irgendwie wehren zu können. Eine Eisenstange oder irgendwas, doch nichts fand sie in der Art. Es gab wirklich kein Entkommen aus dieser Situation, was Ari?a völlig verzweifeln ließ.

?Ihr seit so krank! Ihr verlangt von mir etwas, was ich nicht tun will! So etwas könnt ihr von mir nicht verlangen! Ich hoffe irgendwer schafft es mal euch hinter Gitter zu bringen! Da gehört ihr hin! Ihr seit schrecklich und darum will wahrscheinlich keiner mit euch etwas zu tun haben! Warum sonst reist ihr alleine?!?

Ari?a brüllte nun schon fast und biss sich im nächsten Moment auf die Lippe. Sie wusste, dass sie jetzt zu weit gegangen war. Die Worte waren ihr einfach herausgerutscht, da sie auch eine gewisse Wut neben der Verzweiflung verspürte. Das Mädchen wusste, dass sie ihre gesagten Worte nicht mehr rückgängig machen konnte und schluchzte auf. Eine völlige Verzweiflung packte sie und sie erwartete jeden Moment ihr Schicksal.


Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari?a, Shim'rar
 
Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar

Shim'rar ließ das Mädchen ihren Frust herrausschreien, und wartete bis sich ihr Ausbruch totgelaufen hatte. Tatsächlich konnte er ihre Lage in gewisser Weise nachvollziehen. Als ihn damals Arica teils mit Hilfe ihrer übermenschlichen Kräfte dazu gezwungen hatte für sie zu tanzen, und die Aussicht eines qualvollen Todes lebhaft vor seinem inneren Auge gestalt annahm, da hätte er um ein Haar gefleht, und wäre wahrscheinlich ohne Zögern niedergestreckt worden.
So gesehn konnte die junge Twi'lek froh sein, einen so verständnisvollen Meister zu haben, aber es würde Zeit brauchen bis sie das einsah. Für den Moment jammerte und klagte sie, und sah nur auf das, was besser sein konnte, nicht auf die Bereiche ihres Lebens, die sich rapide würden verschlechtern können falls sie seine Erwartungen nicht bald erreichte.
Nachdem sie einige Zeit geschwiegen hatte legte er einen Finger auf seine Lippen, als wollte er ein quengelndes Kind beruhigen. Für den Moment gefiel es ihm ihr den klischeehaften Verrückten aus den Holodramen zu geben, aber sobald er eine bessere Möglichkeit fand ihr die Ausweglosigkeit ihrer Situation anschaulich zu machen wäre er sich auch für eine andere Rolle nicht zu schade.


Schhh... Ganz ruhig, kleines Mädchen. Ich weiß doch, das du fliehen mußtest. genauso werde ich dich bestrafen müssen. Und du weißt auch das du früher oder später tun wirst, was ich dir sage.

Mit der Macht griff er heraus und fand den Nervenstrang, der von ihrer Wirbelsäule aus zu ihren Armen lief, und dafür verantwortlich war das sie im Moment ihr Oberteil zwischen ihrem Körper und seinen Blicken halten konnte. Die Versuchung sie gewaltsam zu entkleiden kam zurück, aber das würde keinen Spaß machen.
Trotz ihres Widerwillens war Ari'a etwas besonderes, und würde besondere Behandlung erfahren - oder besondere Qualen. Bevor er weitersprach ging er zum Bett und hob das Laken hoch. Mit Hilfe seines Messers fing er an, es in Streifen zu schneiden. Mit dreien davon kehrte er an den Tisch zurück und nahm das Seil in die Hand.


Ich sage dir was ich tun werde. Ich werde deine Hände hinter deinem Rücken fesseln, und dein Oberteil wegwerfen. Ich werde dich an deinem Stuhl festbinden, und dir die Augen verbinden. Dann gehe ich einkaufen.

Ohne auf eine Reaktion zu warten ging er zu ihr, griff ihr unter die spürbar verkrampften Arme und hob sie hoch, teilweise mit Hilfe der Macht die er durch seine Muskeln fließen ließ um die ganze Zache müheloser aussehn zu lassen als sie in Wirklichkeit war.
Nachdem er seine Sklavin auf den noch stehenden Stuhl gesetzt hatte ließ er seine Hände an ihren Armen entlanggleiten während er mit der Macht Druck auf den Nerv ausübte, den er zuvor identifiziert hatte. Ihre Arme wurden schlaff, und ohne darauf zu achten ob er ihr weh tat bog er sie hinter die Lehne des Stuhls, wo er das Seil um ihre Handgelenke wickelte und verknotete. Erst dann löste er den Druck. Als nächstes benutzte er zwei der Stoffstreifen um ihre Beine an die der Sitzgelegenheit zu fesseln, und den letzten Streifen wickelte er ihr um den Kopf, so dass sie nichts mehr sehen könnte.
Die ganze Zeit hatte er ihr Oberteil mit der Macht festgehalten, jetzt ließ er es los und es fiel federnd zu boden. Es war schade das sein Opfer sein Grinsen nicht sehen konnte, aber selbst wenn hätte sie es schier nicht als Kompliment für ihr Aussehn gewertet. Tatsächlich sah die Kleine für ihr Alter recht ansehnlich aus, aber Shim'rar widerstand der Versuchung sie anzufassen. Stattdessen zog er den Stühl näher zur Tür und hockte sich dann daneben, sein Mund nah an ihrem rechten Ohr.


Genieß die Zeit alleine, Ari'a. Ich werde sehn was die Geschäfte auf dem Promenadendeck zu bieten haben, und wenn ich zurückkomme... Benutz deine Phantasie, es gibt viele unangenehme Dinge die ich mit dir machen könnte... Vielleicht mache ich Aufnahmen davon und schicke sie deinen Eltern.

Danach stand er auf und entriegelte die Tür. Jeder Passant würde das Mädchen halbnackt und gefesselt sehen können, und er hoffte das sie es auch wußte, denn im Moment war der Gang leer. In der Absicht ihr noch etwas mehr zum Nachdenken mitzugeben fügte er hinzu,

Hättest du gleich getan was ich dir befohlen habe würde ich nur das nötigste holen um dir deine Fluchtgedanken aus deinem schönen Kopf zu vertreiben. Aber so werde ich wohl etwas kreativer sein müssen... Du kannst dir sicherlich vorstellen was ich meine...

Damit verließ er die Kabine und verriegelte die Tür von aussen. Er brauchte fünf Minuten zu den Geschäften, und fand schließlich eines, das in einem Hinterzimmer das verkaufte, was man auf Ryloth an jeder Ecke als Haushaltswaren kaufen konnte. Hier nannte der Verkäufer sein Sammelsorium an Fesseln, Ketten, Sklavenzubehör und sonstigem Spielzeug ein Tänzerinnenfachgeschäft. Schnell fand der Sith ein paar Teile, die ihm gefielen und an denen seine Sklavin sicher Freude haben würde.
In eine unbeschriftete braune Kiste verpackt trug er die nicht bezahlten Anschaffungen zurück zum Quartier, und gab sich besondere Mühe kein Geräusch zu machen während er sich langsam durch die offene Tür hineinschob, die Waren abstellte und den Raum wieder verließ. Sicherlich würde es dem hilflosen Mädchen alles andere als Mut machen die Tür zu hören ohne zu wissen ob sie noch alleine war oder nicht.
Anschließend kehrte er zum Promenadendeck zurück und sah sich weiter um. Jetzt kam der kreative Part, und ein breites Grinsen machte sich auf Shim'rars Gesicht breit, das ihm viel Platz bescherte, denn jeder schien bestrebt ihm nicht zu nahe zu kommen.


Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Geschäfte - Shim'rar
 
Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari?a, Shim'rar

Verwirrt und verängstigt beobachtete Ari?a, wie Shim?rar das Laken zerschnitt und drei lange Streifen auf den Tisch legte. Er behandelte sie plötzlich wie ein kleines Kind, was Ari?a noch mehr verunsicherte. Der Twi?lek hob sie anscheinend mühelos hoch, als würde sie kaum etwas wiegen und setzte sie auf den Stuhl. Ihre Arme erschlafften dann plötzlich, ohne dass das Mädchen es verhindern konnte. Sehr unangenehm drehte Shim?rar ihr die Arme hinter die Lehne und fesselte sie. Merkwürdigerweise fiel ihr Oberteil nicht zu Boden. Anscheinend hielt Shim?rar es mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten fest. Ari?a ließ es über sich ergehen, dass er sie fesselte, da sie ohnehin nichts dagegen tun konnte. Er band ihre Füße mit den Lakenstreifen an die Stuhlbeine, sodass sie schließlich völlig bewegungsunfähig war. Zum Schluss verband er ihr die Augen, sodass sie nur noch Schatten wahrnehmen konnte.
Kurz darauf spürte sie, wie ihr Oberteil sich von ihrer Haut löste und das Mädchen hielt vor Schreck, Scham und Angst die Luft an. Sie konnte den Gesichtsausdruck von Shim?rar nicht sehen, was sie einerseits gut fand, aber auch wiederum beunruhigend fand. Er fasste sie jedoch nicht an, was das Mädchen etwas beruhigte, dennoch fühlte sie sich schrecklich.
Der Twi?lek zog ihren Stuhl dann in irgendeine Richtung und Ari?a registrierte erst später, dass er sie in die Nähe der Tür geschoben haben musste, denn sie hörte den Türmechanismus plötzlich aufgleiten und ein leicht zugiges Gefühl streifte ihre junge Haut. Am liebsten wäre Ari?a in Grund und Boden versunken, als sie daran dachte, wie viele Leute sie jetzt so sehen mussten. Was das Mädchen etwas tröstete war, dass sie die Gesichter der Anderen nicht ertragen musste durch ihre Augenbinde.
Shim?rar flüsterte ihr dann ins Ohr und kündigte ihr an, dass er schlimme Sachen mit ihr vorhaben werde, wenn er vom Einkaufen zurückkäme. Er verließ dann die Kabine und ließ das Mädchen allein.
Auf irgendeine Weise genoss Ari?a es, dass sie ein paar Minuten Ruhe vor ihm hatte, doch zu viele Gedanken quälten sie. Durch ihre zugebundenen Augen konnte sie sich nicht ablenken und war somit alleine mit den Bildern und Szenen die sie sich vorstellte, was passierte, wenn er zurückkam. Was würde er mit ihr tun? Und würde er tatsächlich sie bei ihren Qualen filmen und dies ihren Eltern schicken?! Sie hoffte, dass er es nur so gesagt hatte, denn allein die Vorstellung war für sie unerträglich. Was mussten ihre Eltern schon leiden, dass sie ihr einzigstes Kind verloren hatten, welches sie so geliebt hatten. Da mussten sie nicht noch erfahren wie sehr sie selber litt unter diesem lila Twi?lek.
Tränen quollen unter ihrer Augenbinde hervor und sie fing an zu weinen. Jetzt wo sie eh niemand hören konnte, ließ sie ihren Gefühlen noch mehr freien Lauf und weinte ihren seelischen Schmerz heraus, welcher jedoch nicht dabei erlosch. Sie wünschte sich an jenem Tag niemals auf diese Promenade geflogen zu sein. Es war gerade mal gestern gewesen und es kam ihr bereits vor, als wäre sie schon eine Woche bei diesem Fiesling. Er spielte bewusst mit ihren Gefühlen und sah es allen Anschein nach als reinen Zeitvertreib. Was jedoch meinte er tatsächlich mit Schülerin? Noch immer konnte sie sich darauf keinen Reim bilden, doch sie wusste mit Sicherheit, dass es bestimmt nicht besser war, als seine Sklavin zu sein. Er hatte zwar betont, dass es ihr besser gehen würde, doch was verstand dieser sadistische Twi?lek schon darunter. Sie konnte es sich jedenfalls nicht vorstellen, und glaubte fest daran, dass es nichts gutes bedeutete.
Eine gewisse Unruhe und Panik erfasste das Mädchen. Für sie war Shim?rar schon eine ganze lange Zeit verschwunden und sie saß sehr unbequem,gefesselt auf dem Stuhl . Plötzlich hatte sie das Gefühl, es wäre jemand im Raum, doch sie musste sich geirrt haben. Anscheinend spielte ihr Geist ihr schon Streiche.
Wieder stellte sie sich vor, was Shim?rar mit ihr machen könnte. Sie hatte eine unheimliche Furcht davor, dass er sich an ihr vergriff. Doch auch vor seinen übernatürlichen Fähigkeiten hatte sie Angst. Sie wollte nicht noch einmal diese Schmerzen verspüren, die er ihr auf Kashyyyk und beim Fluss zugefügt hatte. Die Schmerzen waren unerträglich gewesen. Was für eine Strafe hatte er wohl mit ihr vor und was für Besorgungen erledigte er?
Ari?a zitterte und fühlte sich mehr als Unwohl in ihrer Haut. Sie wollte raus aus diesem Raum. Sie wollte diesen Strafen entfliehen, doch wie? Shim?rar würde sie eh wieder einfangen und sie würde die Situation noch verschlimmern, wenn er sie nicht noch dafür tötete wie diesen armen Mann! Shim?rar war ein kaltblütiger Mörder!
Er zeigte gar kein Mitgefühl, anscheinend kannte er so etwas wie Gefühle gar nicht.
Für Minute zu Minute wurde das Mädchen immer unruhiger und hatte einen kleinen Plan im Kopf, wie sie sich vielleicht doch ihrer Strafe entziehen konnte. Die Flucht wäre heikel und war mehr als schlecht durchdacht, sodass sich Ari?a den Plan aus den Kopf schlug.
Viele Minuten später war das Mädchen so panisch, da sie sich bereits die schlimmsten Sachen ausmalte, die er mit ihr tun würde. Sie wusste nicht, ob Shim?rar wirklich solange fort war, oder ihr es nur so vorkam.
Schließlich nahm sie all ihren Mut und ihre Kraft zusammen und sprang verzweifelt auf dem Stuhl herum, damit dieser sich in Bewegung setzte. Sie konnte zwar nichts sehen, doch sie wusste noch ungefähr in welcher Richtung das Bad war und irgendwie spürte sie ihre Umgebung, als hätte jeder Gegenstand eine gewisse Aura. Sie schob es jedoch darauf, dass sie das Zimmer sehr lange mit den Augen studiert hatte in der Nacht, wo sie wach gelegen hatte.

Rumpelnd und springend bewegte sie sich dem Stuhl Richtung Bad und stieß sich nur sehr selten an einem Gegenstand in der Kabine. Schließlich hörte sie, wie sie das Bad erreicht hatte, denn die Stuhlbeine trafen plötzlich auf Kacheln und Ari?a vernahm ein helles Pochen.
Mit ihren Erinnerungen bewegte sie sich auf das Porzellanwaschbecken zu und spürte es schließlich an ihrer Schulter. Ari?a atmete schwer und hoffte, dass Schim?rar nicht jeden Moment in die Kabine kam, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass er nicht in der Nähe war.
Durch ihre Flucht war sie noch sehr erschöpft, doch ihre Angst trieb sie an. Mit einer gewaltigen Wucht warf sie sich mit dem Stuhl gegen das Waschbecken und versuchte es von der Halterung an der Wand zu lösen. Ihr erster Versuch ging schief, sodass das Waschbecken nicht herunterfiel. Immer und immer wieder warf sich Ari?a dagegen und wartete auf den scheppernden Ton. Schließlich brach die Halterung und das Waschbecken fiel laut klirrend zu Boden. Ari?a atmete auf und lauschte, ob Shim?rar das Zimmer betreten hatte, doch er war noch immer nicht anwesend. Das Mädchen drehte sich hüpfend mit ihrem Stuhl um und suchte mit ihren gefesselten Händen nach spitzen und scharfen Resten des Waschbeckens an der Wand, wo es abgebrochen war. Schließlich fand das Mädchen eine gute Stelle und schnitt damit etwas mühselig ihre Handfesseln auf. Erleichtert den ersten Schritt getan zu haben, nahm sie ihre Augenbinde ab und wurde von dem grellen Neonlicht im Bad geblendet. Danach band sie hektisch ihre Füße von den Stuhlbeinen und stand auf. Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals und sie hoffte, dass sie das Richtige tat und sich nicht noch mehr Qualen damit einhandelte. Beschämt sah sie an sich herab und suchte nach etwas zum Überziehen. Glücklicherweise hingen neben der Dusche 2 weiße Bademäntel. Ari?a warf sich einen über und fühlte sich sogleich viel wohler. Ihr Blick wanderte dann hoch zur Decke und suchte das Abzugsgitter, welches sie schon heute früh entdeckt hatte. Genau wie erwartet befand es sich über der Toilette. Jetzt da Shim?rar nicht da war, konnte sie hinaufklettern und sich irgendwo in den Schächten im Schiff verstecken, bis sie landeten. Die Schächte waren so eng, sodass ihr Shim?rar niemals folgen konnte. Was sie beunruhigte war, dass die Decke hier viel Höher war, als in der öffentlichen Toilette. Die junge Twi?lek hatte Angst, das Gitter nicht erreichen zu können. Sie schwitzte stark vor Angst und ihr Atem war rasselnd.
Zügig stellte sie den Stuhl auf den geschlossenen Toilettendeckel. Dabei passte sie auf, nicht in die Scherben vom Waschbecken zu treten, welche sich im ganzen Bad verteilt hatten. Ari?a kletterte auf den selbst gebauten Turm und streckte ihren Arm nach dem Gitter aus, um es zu öffnen, doch sie war zu klein. Es fehlten ein paar Zentimeter, um die Luke zu öffnen. Das Mädchen fluchte und sah immer wieder unsicher zu der Tür. Irgendwie warnte sie etwas, dass Shim?rar auf dem Weg zurück war. Sie wusste nicht woran sie es merkte, doch sie hatte mittlerweile gelernt auf ihre Gefühle zu hören.
Ari?a sprang von dem Turm und suchte nach etwas, was ihren Arm verlängern konnte. Schließlich fand sie eine einfache Einmalzahnbürste und kletterte wieder auf den Turm und steckte den Bürstenkopf in die Löcher und zog somit die Klappe nach unten. Zitternd sah sie wieder über ihre Schulter und sah runter zum Boden, wo überall die weißen Porzellanscherben herumlagen. Das Bad sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Mittlerweile bereute sie ihre Tat, doch sie konnte es nicht mehr ungeschehen machen. Sie wollte nicht von ihm bestraft werden, doch irgendetwas warnte sie zusätzlich noch, dass sie einen großen Fehler machte, wenn sie jetzt floh. Shim?rar würde sie wahrscheinlich trotzdem irgendwie einfangen. Hin und her gerissen stand sie auf dem Stuhl, welcher auf der Toilette stand und sah zur Tür. Sie könnte sich wieder brav auf das Bett setzten und ihm erklären, wieso sie das getan hatte und es bereute, doch die Versuchung, dass sie vielleicht doch fliehen konnte war einfach zu groß. Zudem würde Shim?rar sie bestimmt trotzdem bestrafen, auch wenn sie ihm ihre Tat beichtete.
Tief durchatmend ging sie in die Hocke und sprang, doch sie verfehlte die Kante und fiel mit dem Stuhl krachend zu Boden. Glückerlicherweise hatte sie sich jedoch nichts getan und rappelte sich keuchend wieder auf und stellte erneut den Stuhl auf die Toilette und kletterte darauf.

Plötzlich hörte sie ein merkwürdiges Geräusch und ihr Gefühl sagte ihr, dass Shim?rar zurück war und die Tür entriegelte. Mit einem Satz sprang sie nach oben, fasst die Kante der Luke, konnte sich jedoch kaum halten. Ihre Hände waren so schweißig vor Angst, sodass sie auf dem kalten Metall abrutschte. Strampelnd versuchte sie mit den Beinen Halt zu erlangen, doch sie rutschte unweigerlich ab, ließ dennoch nicht los, sondern versuchte mit aller Kraft sich in die Luke zu ziehen, wo Shim?rar ihr nicht folgen konnte. Ari?a fluchte leise, da sie hörte, wie Shim?rar die Kabine betrat. Immer wieder suchte sie fahrig nach Halt an der Luke, doch es wollte ihr nicht gelingen. Somit hing sie mit den Beinen baumelnd in der Luft und ihre Arme und Hände wollten ihren Körper kaum noch halten. Sie wusste plötzlich, dass sie es nicht mehr schaffen konnte. Es war zu spät. Sie hätte es niemals versuchen sollen! Trotzdem gab Ari?a nicht auf und versuchte es dennoch weiter. Ihr gesamter Körper zitterte vor Angst und Schwäche.


Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari?a, Shim'rar
 
Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar

Shim'rar stellte die Pakete auf dem Tisch neben der Packung mit den Fesseln ab und atmete tief durch. Das Mädchen hatte es also nicht lassen können. Durch die Tür konnte sie nicht verschwunden sein, also blieb das Bad. von der Tür aus konnte er Scherben am Boden sehen. Scheinbar hatte sie es geschafft ihre Fesseln durchzuschneiden. Das verdiente sowohl Respekt als auch eine umso unangenehmere Bestrafung.
Ein Griff in die "Wundertüte" würde für heute genügen. Auf dem Heimweg hatte er das Sammelsorium aus teils nutzlosen, teils schmerzhaften gegenständen so getauft, und es würde sicherlich interessant sein ihr einige davon zu zeigen und ihre Phantasie den Rest erledigen zu lassen.


Ich befürchte wir sind bereits im Hyperraum, Ari'a,

verkündete der Sith gespielt traurig, ohne sich dem Bad zu nähern. Wahrscheinlich versuchte sie es wieder durch einen Luftschacht, und da er ihre Präsenz deutlich spürte war es mehr als nur wahrscheinlich das die Strapazen des Tages und die Angst vor denen der Nacht sie daran gehindert hatten ihren Plan in die Tat umzusetzen.

Du hast jetzt drei Möglichkeiten. Erstens, du kommst hier raus und bittest mich dich aus der nächsten Luftschleuse zu werfen. Es kostet mich wirklich einiges an Nerven dich zu behalten, und sobald ich keine Verwendung mehr für dich habe dann wird deine Zukunft mit einem Schlag sehr überschaubar.

Der Twi'lek hob einen der umgefallenen Stühle auf und setzte sich an den Tisch, auf dem seine Einkäufe lagen. Dabei sah er nicht einmal in Richtung des Bades, um möglichst sicher zu wirken mit dem was er sagte.

Ich habe mir sagen lassen der Tod im Vakuum soll sehr unterhaltsam sein - nicht für den Betroffenen natürlich, aber immerhin.

Aus der unbeschrifteten braunen Kiste kramte er ein Stück Fesselkunst hervor, so zumindest hatte es der Verkäufer genannt. Er ließ die Stahlkonstruktion geräuschvoll auf den Tisch fallen bevor er die Kisten etwas zur Seite räumte. Es galt schließlich heute noch etwas Spaß mit dem Mädchen zu haben - oder auf ihre Kosten, je nach dem.

Die dritte Möglichkeit wäre weiter zu versuchen durch diesen Schacht zu entkommen. Du bist klein, und passt sicherlich hindurch - bis ich ihn um dich herrum zusammendrücke und dich wie eine Sandmade zerquetsche.

Ein Teil von ihm wollte das Mädchen dafür bestrafen, das sie erneut versucht hatte zu fliehen. Ein anderer Teil hielt ihre Sturheit für einen Charakterzug, auf dem man aufbauen konnte, sobald ihr Charakter in Scherben lag. Sicherlich hatte sie gezeigt das sie Energie und Durchhaltevermögen im Überfluss hatte, genauso wie Kreativität um sich zu befreien. Zwar würde ihr das alles nichts nützen, aber es zeigte dem Sith einmal mehr das seine Mühe nicht vergebens war.
Ari'a würde eine starke Waffe werden, sie würde sich ihm anschließen oder sterben.


Oh, fast hätte ich es vergessen. Deine zweite Möglichkeit besteht darin zusammen mit deinem Stuhl und den Stoffstreifen wieder hierher zu kommen. Ich habe einiges für dich eingekauft, und würde dir gerne das ein oder andere... zeigen.

Theatralisch seufzend schüttelte Shim'rar den Kopf, auch wenn sie es momentan nicht sehen konnte. Ihm gefiel diese gespielte, lehrerartige Masche, und in der Hoffnung das sie ihren Effekt auf die junge Sklavin nicht verfehlte schadete etwas Übung sicher nicht.

Nichts im Leben ist geschenkt, und ich schulde dir noch einiges für deinen Fluchtversuch. Aber wenn du weiterleben willst solltest du genau abwägen welche der drei Möglichkeiten dir die beste deucht.


Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar
 
Orbit vonThyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari?a, Shim'rar

Ari?a zuckte zusammen, als sie die Stimme von Shim?rar hörte und fiel zurück auf den Stuhl. Der Stuhl wackelte bedrohlich, doch diesmal stürzte sie nicht. Völlig erschöpft setzte sie sich auf ihn und lauschte den Worten von Shim?rar. Wieder machte er Psychoterror und das Mädchen legte ihren Kopf in die Hände. Sie hatte keine andere Wahl, als zu ihm zu gehen, denn seine anderen Vorschläge waren schrecklich und sie war sich sicher, dass er sie mit Sicherheit umsetzten konnte.
Ari?a lauschte auf, als sie ein lautes Rasseln hörte und schließlich ein lautes Auftreffen zwischen Stahl und Tisch. Irgendwas hatte Shim?rar laut auf den Tisch fallen lassen, doch Ari?a wusste nicht was und wollte es vor Angst gar nicht wissen. Er hatte bestimmt nichts schönes gekauft, dennoch konnte sie sich kaum ein Bild davon machen.
Es irritierte das Mädchen, dass Shim?rar plötzlich so ruhig blieb. Bestimmt würde er sie angreifen, sobald sie zu ihm trat, dennoch konnte sie nicht hier im Bad sitzen bleiben.
Um sich nicht noch mehr Ärger einzuhandeln, kletterte sie mit dem Stuhl von der Toilette und zog ihn hinter sich her. Langsam bewegte sie sich auf Shim?rar zu, der am Tisch saß.
Das Mädchen schwitzte vor Angst und Anstrengung am ganzen Körper und selbst an ihren lauten Atemzügen, konnte man ihr Zittern hören.


?Es tut mir leid. Ich tu es nicht nochmal. Bitte bestraft mich nicht. Ich woll- .?

Ari?a stockte und erschrak offensichtlich, als sie die schwere Kette auf dem Tisch liegen sah. Ihr Blick wanderte zu den unbeschrifteten braunen Kisten und dann zu Shim?rar, der durch sein Sitzen nun fast in ihrer Augenhöhe war. Mit aufgerissenen Augen sah sie ihn an und ihr stand sogar der Mund offen vor Schreck. Wer weiß was sich noch in den Kisten befand!

?Nein...bitte legt mich nicht in dieses...Teil. Es tut mir leid.?


Sagte sie mit zitternder Stimme und kippte ihren Stuhl vor Schreck um.
Diese Kette auf den Tisch sah für sie mehr als brutal aus. Sie wollte nicht von ihm in Ketten gelegt werden. Die Bewegungsfreiheit wäre damit noch eingeschränkter und aus den Ketten würde sie sich nicht befreien können. Das Mädchen wollte gar nicht wissen, was sich noch in den Kisten befand. Shim?rar war so furchtbar. Sie war verloren.


?Ich werde nicht nochmal fliehen! Versprochen!?


Sagte sie verzweifelt und sah entsetzt auf die Kisten und auf die Fessel. Das Mädchen fand es haarsträubend, dass es so was überhaupt auf diesem Schiff zu kaufen gab.

?Ihr braucht mich nicht fesseln. Ich habe es verstanden. Ich komme nicht gegen euch an. Ich werde nicht nochmal versuchen zu fliehen. Bitte tut mir das nicht an.?

Hauchte sie. Es stimmte zwar nicht, dass sie nicht mehr versuchen würde zu fliehen, aber es war ein Versuch wert, Shim?rar zu überzeugen.
In ihren Augen standen die Tränen und sie ging ein Stück auf Shim?rar zu und blieb vor seinem Stuhl stehen und sah ihm in die Augen, die sich fast auf gleicher Höhe befanden, da Shim?rar saß. Das Mädchen faltete ihr Hände vor ihren Körper.


?Ich mache oft Fehler ja. Ich werde mich bessern. Bitte verschont mich damit!?


Sagte sie und zeigte auf die Kisten und die Fessel. Ari'a hatte nicht vor sich zu bessern, vielleicht konnte sie ihn so wie vorhin wieder austricksen, sodass er ihr vertraute, um so fliehen zu können.



Orbit von Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari?a, Shim'rar


-->weiter in Space
 
Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar

Der Twi'lek erwartete das Mädchen mit ausdruckslosem gesicht, und hörte sich ihre Beteuerungen an. Insgeheim gratulierte er sich zu der Auswahl eines eher rustikaleren, wenn auch praktischen Modells, denn der nblick der Ketten schien die blauhäutige Frau etwas blasser werden zu lassen.

Ich befürchte du hast dir dieses kleine Schmuckstück mehr als nur verdient, Ari'a. Aber solange du gehorsam bist und wirklich nicht mehr zu fliehen versuchst...

Er brauchte nicht die Macht um zu wissen das sie los, zu übertrieben waren ihre Beteuerungen in Anbetracht ihrer verzweifelten Fluchtversuche. So oder so würde er auf Nummer sicher gehen, und er würde sie genauso fesseln wenn er völlig von ihrer Einsicht überzeugt wäre. Aber das mußte er ihr ja nicht auf die Nase binden, immerhin gab ihm das die Möglichkeit eine weitere ihrer Hoffnungen in den Staub zu stoßen.

Wenn du tust was ich dir sage wird es angenehmer für dich, ich denke das habe ich dir bereits gesagt. Ich will das du diesen Bademantel ausziehst und dich wieder auf deinen Stuhl setzt. Wir haben noch eine Bestrafung durchzuführen, nicht wahr?

fügte er hinzu, als würde er einfach den nächsten Punkt der Tagesordnung ansprechen, so als wäre das was sie erwartete nichts besonderes. Wenn sie sich weiterhin so renitent verhielt würde es tatsächlich nichts neues für sie sein unter ihm zu leiden. Es war interessant zu beobachten wie lange sie für diese Erkenntnis brauchen würde...
Es hatte keinen Sinn ihr mitzuteilen das eine der Kisten statt Folterinstrumenten nur frisches Ithorianisches Essen enthielt, aromadicht verpackt und thermisch isoliert. Diese Kiste würde er erst öffnen wenn sie Hunger äußerte, und was dann kam würde er spontan entscheiden. Eine willige Schülerin durfte sich etwas aussuchen, eine Sklavin müßte sich damit begnügen etwas Wasser und irgend ein Stück zähes Fleisch kauen zu dürfen.


Zieh den Mantel aus, setz dich und leg dieses... Halsband an,

meinte der Sith grinsend und hielt Ari'a das schmiedeeiserne Kunstobjekt hin.

Die Kette gehört nach hinten, und sobald das Schloss eingerastet ist wirst du deine Arme hinter deinen Rücken bringen, wo ich ihnen die Fesseln anlegen werde. Du wirst darin sicherlich reizend aussehen,

fügte er süffisant grinsend hinzu, und warf die Ketten in ihre Richtung. Sicherlich würde das ganze nicht ohne Protest oder Weigerung von statten gehen, und wahrscheinlich würde er sie am Ende wieder mit Gewalt und Schmerzen dazu zwingen müssen. Aber vielleicht zeigte sie ja doch ein Einsehn und kooperierte, allein schon um ihrer Gesundheit willen.
Sein Gesicht wurde etwas weniger hart während er darüber nachdachte ob er mit seiner zukünftigen Schülerin zu hart umging. Er wollte ihren Widerstand brechen, um aus ihr eine willige, gefügige und ergebene Dienerin zu machen. Pläne von geheimen Attentaten und unbemerkter Spionage kamen ihm in den Sinn. Aber das alles wäre hinfällig wenn er zuviel Druck ausübte, und das Mädchen nicht brach sondern zu Staub zermalmte.
Andererseits war er gnädig, und andere Sith wären wohl weniger zimperlich mit ihr gewesen. Sie hatte bereits zwei Mal fliehen dürfen, und verfügte noch über alle Körperteile mit denen sie die Flucht unternommen hatte. Außerdem hatte er bisher davon abgesehn mit ihr das zu machen was das Wort Sklavin für ein Twi'lek-Mädchen eigentlich implizit beinhaltete.


Tu was ich dir sage, und ich lasse dich heute bei mir im Bett schlafen - neben mir, ohne etwas mit dir zu tun auf das ich ein Recht hätte, denn du gehörst jetzt mir. Sieh es so, wenn ich wollte könnte ich jederzeit mit dir machen was ich will, und du weißt genauso das ich dir dabei sehr weh tun könnte. Wieso machst du es dir selbst so schwer und nimmst nicht den leichten Weg?

Beinahe versönlich sah er sie einen Moment lang an, bevor er wie gedankenverloren eine der Kisten zurechtrückte.

Ich habe dir ein Angebot gemacht. Sklavinnen werden für Fluchtversuche länger bestraft als Schülerinnen, das solltest du vielleicht wissen bevor du deine Entscheidung triffst. Zeig mir das du dich wirklich bessern willst, Ari'a.


Thyferra - "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari’a, Shim'rar
 
.:: Polith-System :: Thyferra :: Xucphra City :: Stadteil 'Brawn' :: SOLgenetique Firmenkomplex :: Forschungslaboratorien In Vitro :: Forschungsebene α-1 :: Dr. Parvon Vast ::.


Doktor Parvon Vast, Direktor von SOLgenetique und anerkanntes Genie in Sachen Genetik und Nanotik-Forschung, betrachtete sein Werk mit einem ganz besonders diabolischem Grinsen. Der gänzlich in schwarzes Synthetikleder gekleidete Mann hielt in der behandschuhten Rechten einen Standardblaster der imperialen Armee - das E-11. Der Lauf der Waffe glühte vor Hitze, hatte der Direktor doch soeben eine Salve hocherhitzten Lichtes abgefeuert. Ziel dieser Schießübung war ein Haufen gallertartigen Gelees, etwa fünfzehn Meter von ihm entfernt - am anderen Ende einer Schießanlage. Was dem Direktor ein solch hämisches Grinsen auf das Gesicht zauberte, war die Tatsache, dass eben dieser Galertklumpen nach dem Beschuß kohärenten Lichtes langsam, unsagbar langsam, zurück zu alter Form fand. Diese Masse, der Konsistenz eines humanoiden Körpers nicht unähnlich, schien nun nach all den kläglichen Versuchen zuvor endlich in der Lage zu sein, bis zu einem gewissen Grad auch Verletzungen durch Blasterbeschuß zu regenieren. Selbstverständlich war es Lichtjahre von einer etwaigen Serienreife entfernt - dennoch würde der Konzern-Gesamtvorstand - mit anderen Worten Koordinator Ricol Tarmar - eine gewisse Zufriedenheit zum Ausdruck bringen. Und das war möglicherweise gleichbedeutend mit weiteren Forschungsgeldern. Die Stimme eines Mitarbeiters riß ihn aus dieser Vision einer rosigen Zukunft.

"Direktor Vast, wir haben soeben eine Antwort bezüglich der Sondermission bekommen. Der Hauptkonzern bewilligt eine Investition - verlangt aber den Aufbau einer Anlage hier auf Thyferra."

Diese Neuigkeit war ein zweischneidiges Schwert. Zum einen war die Geldfreigabe des Mutterkonzerns unabdinglich für eine groß angelegte Produktionsmöglichkeit. Andererseits war der Aufbau einer Anlage auf Thyferra wirklich ein starkes Stück. Es fehlte an der notwendigen Technologie und am Know-How zum Errichten einer selbigen. Zweifel kamen in dem Genie namens Parvon Vast auf - doch vor seinen Angestellten und Untergebenen, vor den Lakaien und fleissigen Handlangern, wollte er sich keine Blöße geben. Kurz überlegte der Doktor mit den gestrengen Gesichtszügen und den hohen Geheimratsecken. Die Entscheidung der Obrigkeit war zwar sehr fordernd - andererseits brachte sie unglaubliche Möglichkeiten zur Forschung und Entwicklung mit sich. Dafür jedoch musste einige andere Ressourcen generiert werden. Möglicherweise auch einiger dubioser Geschäftspartner.

"Danke, machen Sie hier weiter und informieren Sie mich über mögliche weitere Reaktionen der Heilmasse!", wies der Direktor von SOLgenetique die Mitarbeiter an. Die Heilmasse war - in Abstimmung mit imperialen Verwaltungsinstrumenten - als möglicher Einsatzbalsam-Ersatz zu Bacta erforscht worden. Allerdings waren alle bisherigen Entwicklung mehr als instabil. Die Reaktion auf den Blasterbeschuß von eben war vielversprechend - doch wurde ihre Bedeutung durch die neuen Informationen komplett negiert.

Während um Dr. Parvon Vast die weißgekleideten Wissenschaftler herumschwirrten, begab sich der schwarzgewandete Direktor ohne Zeitverlust zu einem der nahen Turbolifte. Selbiger brachte ihn, nachdem aktiviert und mittels gesonderter ID-Karte freigeschaltet, in die Direktoren-Ebene. Seinem persönlichen Machtbereich.

Als die dunklen Türen zu den Seiten aufglitten, eröffnete sich das Bild eines typischen Großbüros im imperialen Hoheitsgebiet. Wohin man blickte waren Gegenstände, Holo-Dias und Propaganda-Artikel des imperialen Gedankenguts zu entdecken. Dazu noch diverseste Artikel aus dem Werbebereich von SOLtechnology. Mit einigen zackigen Schritten befand sich der Direktor bei seinem überraschend schlicht ausfallendem Schreibtisch und rief sich sogleich die vom Mitarbeiter angekündigte Antwort des Hauptkonzerns auf. Ein sardonisches Grinsen zierte daraufhin das Gesicht des Doktors. Ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren, betätigte der Genetiker seine Com-Anlage.


"Hier Doktor Vast. Ich benötige dringend eine Verbindung zu Koordinator Tarmar. Ausserdem soll eine Sondereinheit Combine Troops bei Direktor Kaltenstein angefordert werden. Ich habe einen Auftrag der Vorstandsebene.", herrschte der Wissenschaftler los. Es gab direkt nur ein doppeltes Piepen als Bestätigung seiner Anweisung. Mit etwas Glück könnte man sogar auf den Einsatz unbeteiligter Dritter - also externe Subjekte - verzichten. Wozu besaß SOLtechnology konzerneigene Truppen?
Bis die Verbindung zum Koordinator auf Thule hergestellt war, dauerte es noch einige Momente. Bis dahin bereitete sich der Direktor eingehend auf das Gespräch vor.



.:: Polith-System :: Thyferra :: Xucphra City :: Stadteil 'Brawn' :: SOLgenetique Firmenkomplex :: Forschungslaboratorien In Vitro :: Direktorenebene :: Dr. Parvon Vast ::.
 
.:: Hyperraum | Konsular-Klasse C70 | "Epimetheus" | Sergeant Vlar, SOLtech-Crew, Shev'la ::.


Die Mission war rückblickend betrachtet als Erfolg zu werten. Zwar hatten insgesamt vier Mitglieder der SOLcombine-Einheit das Zeitliche gesegnet - allerdings konnten vier komplette Klonzylinder demontiert und verladen werden. Das sollte den notwendigen Bericht bedeutend aufwerten. Sergeant Vlar kehrte aus dem hinteren Bereich des kleinen Kreuzers zurück auf die Brücke. Vier seiner Soldaten waren verstorben - im Blasterfeuer womöglich künstlich gezüchteter Wachsoldaten der Kaminoaner. Der knurrige Offizier von SOLcombine betrachtete seine Hände, an denen bildlich gesehen das Blut der Toten klebte, verschränkte sie dann jedoch auf seinem Rücken. Captain Karve Braccen nahm seine Ankunft natürlich zur Kenntnis.

"Sergeant, wie geht es Ihren Männern?", fragte er mit ehrlicher Freundlichkeit nach. Zwar war es nicht die Aufgabe des Schiffskommandanten, sich um das Wohlbefinden von einfachen Soldaten des Megakonzerns zu sorgen, doch war zählte er zu einer aussterbenden Rasse der traditionell höflichen Menschen. Ein viel zu seltenes Gut, die Etikette.

"Danke, Captain. Es geht den Überlebenden gut. Wie lange wird unsere Reise etwa noch dauern?", wollte der etwas angeschlagene Vlar wissen. Immerhin war die Konsular-Klasse schon einige Zeit unterwegs. Stunden. Und an Bord solcher Schiffe bekam der Sergeant immer eine gewisse beklemmende Benommenheit. Im Grunde eine Art minimaler Klaustrophobie. Er lenkte sich mit einem schnellen Blick aus dem Transparistahlfenster ab. Der blauweiße Tunnel des Hyperraums wirkte beruhigend auf den Soldaten ein.

"Wir sollten jeden Augenblick im Polith-System ankommen, Sergeant. Zumindest laut unserem Bordcomputer.", antwortete der Captain. Und wie auf Geheiß ruckte die 'Epimetheus' in den Realraum zurück. Das riesige System wartete mit mehreren Planetoiden und einer schier kaum fassbaren Anzahl von Monden auf. Mehrere Schiffe durchstreiften den luftleeren Raum. An der Hoheit des imperialen Anspruchs gab es keinerlei Zweifel.

"Systemkontrolle kontaktieren und Transponder-Codes übermitteln. Und schickt SOLgenetique entsprechend Infos.", wies Karve Braccen kurz an. Die entsprechenden Befehle wurden schnell und effizient umgesetzt. Wichtig war, ohne größere Kontrollen landen zu dürfen. Die Vorgesetzten innerhalb des Konzerns gierten sicherlich schon nach der kostbaren Fracht und jede Verzögerung war ein weiteres Ärgernis. Und verärgern sollte und wollte man seine Vorgesetzten schließlich nicht.

In der Folgezeit näherte sich der Konsular-Klasse-Kreuzer Thyferra. Dessen wolkenverhangene Optik bescheinigte ein wunderbares Klima und terrestrische Zustände. Unbedrängt von etwaigen Zollkontrollen und fernab etwaigen Landeverbots war es den Piloten der 'Epimetheus' ein leichtes, das Schiff zum Konzernkomplex von SOLgenetique zu steuern. Das Ziel war Xucphra City, genauer dem Stadt-Teil 'Brawn'. Das schwarzblaue Schiff landete langsam, behäbig und entbehrte dabei nicht einer gewissen Eleganz. Sofort flammten Landebeleuchtungen auf und halfen den Piloten bei der Orientierung. Die zugewiesene Landeplattform bot indes genügend Platz, um auch wesentlich größeren Raumern die notwendigen Kapazitäten zur Landung bieten zu können.


"Gut, dann bringen wir die kleinen Schätze mal raus.", kommentierte Sergeant Vlar die abgeschlossene Landung kurzerhand. "Captain, es war mir ein Vergnügen mit Ihnen zu arbeiten.", ergänzte er zackig. Noch ehe der Schiffskommandant antworten konnte, machte sich der SOLcombine-Offizier schon daran, seine Männer und den Noghri-Kopfgeldjäger aufzusuchen. Die vier Verstorbenen befanden sich mittlerweile in Leichensäcken. Dennoch erinnerte sich Sergeant Vlar an ihre Gesichter. Mit der Zeit jedoch würde er auch sie vergessen.
Der vollgepanzerte Söldner stand ebenfalls bereit.


"Wir sind da, Mister Kyramud.", verkündete der Sergeant die Neuigkeit. Nun galt es also, die vier Klonzylinder abzuladen.


.:: Polith-System | Thyferra | Xucphra City | Stadteil 'Brawn' | SOLgenetique Firmenkomplex | Konsular-Klasse C70 | "Epimetheus" | Sergeant Vlar, SOLtech-Crew, Shev'la ::.
 
.::Hyperraum::..::Richtung Thyferra::..::Konsular-Klasse C70, "Epimetheus"::..::Quartier::..::Shev'la Kyramud::.


Auf dem Rückflug hatte sich Shev'la eine ausgiebige Portion Schlaf und Ruhe gegönnte, die er sonst selten fand. Allzu oft musste er selbst fliegen oder befand sich einfach nicht in der Situation das er einfach abschalten konnte. Natürlich wurde er auch an Bord eines Schiffes seiner Auftragsgeber nicht nachlässig, allerdings gestattete er sich insgesamt etwas entspannter zu werden.
Während sie durch den Hyperraum pflügten hatte der ungewöhnliche Mandalorianer Zeit seine Rüstung und Waffen eingehend zu pflegen. Dazu hatte er sich die Brustpanzerung abgenommen und sah sich den Schaden der Konfrontation mit den geklonten Sicherheitstruppen an. Die Farbe war verbrannt und das Metal geschwärzt, aber wie er noch auf Kamino attestiert hatte war nichts weiter geschehen als das sich das Metall verzogen hatte. Auch wenn er auf den Schuppen unter dieser Stelle eine Art Jucken spürte, vermutlich eine Reaktion auf die plötzliche Erhitzung der Panzerplatte.

Noch bevor die Kommeldung via internes Kom erklang war Shev'la wach und hatte seine Rüstung angezogen. Der obligatorische Ruck, den jedes Schiff machte wenn es aus dem Hyperraum kam, hatte ihn geweckt. Als seine letzte Handlung in seinem vorrübergehenden Quartier schob er sich die beiden Blaster in die Holster und versiegelte den Helm. Sofort war wieder das Hud online, versorgte ihn mit allen nötigen Infos. Insgesamt, so dachte der Kopfgeldjäger, war der Helm wohl das kostspieligste an der gesamten Rüstung. Schweigend, stand er nun neben Sergeant Vlar und seinen verbliebenen Männern. Die Zylinder und die Toten, schon in leichensäcken gehüllt, lagen ebenfalls im Frachtbereich. Quälend langsam senkte sich nun die Rampe über die die Zylinder, wie das Einsatzteam das Schiff verlassen würden. Auf die Worte des Solcombine Mannes drehte Shev'la seinen behelmten Kopf in dessen Richtung. Für den Noghri war es schon immer schwer gewesen in den Gesichtern von Menschen oder menschenähnlichen Spezies zu lesen, ihre Gesichtsanatomie war so gar nicht mit der eines Noghri in Einklang zu bringen. Die einzigen Menschen bei denen er anhand ihrer Gesichtsbewegungen ihre Stimmung erkennen konnte waren seine Eltern, aber das war ja auch nur normal. Um die Gefühle von fremden Personen zu identifizieren verließ er sich auf seinen Geruchssinn, der war im Zweifelsfall sowie so das präziseste auf das er zurück greifen konnte in solchen Fragen. Die Gefühle des Sergeants waren eine Mischung aus Zufriedenheit, Trauer und Gleichgültigkeit. Mit einem geistigen Achselzucken vertrieb er jeden Gedanken an den Menschen der hier neben ihm stand.
Als dann die Rampe den Boden endlich erreicht hatte verließen sie das Schiff, ohne Umwege wurden die Klonzylinder entladen und in einen nicht unerheblich großen Komplex an Gebäuden gebracht. Es war ein beeindruckender Anblick. Eines musste der Kopfgeldjäger und Söldner der Firma lassen, sie wussten wirklich wie man Eindruck schindet. Das Letzte was die CR-20 Korvette verließ waren die getöteten Soldaten. Er selbst wurde von den verbliebenen Männern in das Innere der Anlage geführt, ein klein wenig nervös machte ihn das schon. Er hatte niemanden der ihm den Rücken deckte und wurde in eine ihm unbekannte Anlage geführt, die alles Mögliche beherbergen konnte. Aber Shev'la wäre nicht ein Profi wenn er diesen Gedanken und Gefühlen erlaubt hätte ihn zu lähmen. Allerdings sollten die Befürchtungen des Noghri in Luft auflösen. Es ging gar nicht so weit in die Anlage hinein, Vlar zeigte ihm einen Raum der direkt ab Hauptflur lag und an dessen Tür in großen Buchstaben das Wort: "Auszahlungsbüro" stand. Scheinbar beschäftigte Sol häufiger externe Mitarbeiter.


"Ess war mit eine Freude mit ihnen zzu arbeiten Ssergeant. Vielleicht trifft man ssich ja mal wieder oder vielleicht brauchen ssie auch mal die Diensste einess Kopfgeldjägerss, meinen Namen kennen ssie ja..."

Damit betrat er das Büro und sah sich einem Schalter gegenüber der von zwei bis an die Zähne bewaffnete Wachmänner flankiert wurde. Der Raum war hell erleuchtet und nur dieser eine Schalter und die Wachen befanden sich in diesem Raum, außerdem meinte der mandalorianer in den Wänden versteckte Verteidigungseinrichtungen zu erkennen. Hinter dem Schalter saß eine blonde Frau, die in der selben Figur betonten Kleidung steckte wie sein Anwerber auf Mandalore. Nur das es bei dieser sehr viel besser passte. Mit ihren stahlblauen Augen fixierte sie ihn, scheinbar abschätzig, und erhob die Stimme.

"Ah, Mr. Kyramud. Mir wurde bereits berichtet das ihre Aufgabe zu unserer Zufriedenheit ausgeführt wurde. Man hat mich angewiesen ihnen einen erheblichen Betrag auf ein Konto ihrer Wahl zu überweisen."

Unter dem Helm zeichnete sich ein schmallippiges Lächeln ab. Die Stimme der Frau, sie mochte Anfang dreißig sein, war aalglatt und ihr war keine Emotion zu entnehmen, weder Freude noch Abneigung oder sonst etwas. Ebenso "roch" sie für ihn, das einzige was er glaubte erfahren zu können das sie ihm eher ablehnend gegenüberstand.

"Dass isst ssoweit korrekt, Misss... Sshar."

Ohne auch nur die Anstalt zu machen den Helm abzunehmen reichte er der Angestellten des Megakonzerns ein kleines Datapad, auf dem ein Bankkonto bei der Bank von Aargau vermerkt war. Es würde nur für 24 Stunden existieren und sich danach auflösen, aber nicht ohne vorher den gesamten Bestand an Credits auf sein eigentliches Konto bei der MandalMotors Bank zu überweisen. Eine Sicherheitsmaßnahme die ein wenig seiner Paranoia geschuldet war.

"So Mr. Kyramud, das Geld wurde überwiesen, wenn sie sich bitte überzeugen wollen und dann den Erhalt quittieren..."

Ein Blick genügte um festzustellen das sich die Summe tatsächlich auf seinem temporären Konto befand und er unterschrieb die Quittung, eine Kopie erhielt er, die andere behielt Sol. Im Anschluss wurde er von einem der Wachmänner aus dem Firmenkomplex hinaus geführt. Unversehens sah er sich auf der Straße vor dem riesigen Gebäude stehen. Die Luft war schwül warm und es roch nach Regen, am Himmel im Westen konnte man auch schon dunkle Wolken aufziehen sehen. Da war er nun, mehr oder weniger gestrandet auf einer imperialen Welt. Die ersten Passanten staunten schon nicht schlecht als er im raschen Gang Richtung Raumhafen ging. Dank des integrierten Holonetztempfängers im Helm war es für ihn kein Problem den Weg zu finden. Kurz bevor er dann das Raumhafengebäude betrat setzte ein starker Regen ein, der aber nicht durch seinen Versiegelten Anzug dringen konnte, ein hoch auf die Beskar'gam. Es dauerte auch gar nicht lange bis er dann ein Fähren ticket nach mandalore erworben hatte, zu seinem Glück stand der letzte Start für die nächsten drei Wochen bevor. Mandalore war halt nicht DAS Ziel in der Galaxie, aber immerhin. Es hatte schon seine Vorteile sein eigenes Schiff zu haben, während Shev'la sich in seine kabine begab, er würde sie wohl nur zum Essen fassen verlassen, schwor er sich das er seinen 'buir' abermals dafür danken würde das er sein Schiff bekommen hatte. Mit einem dröhnenden Rumpeln hob der Passagierraumer, der auch schon bessere Tage gesehen hatte ab und sprang, sobald er den Masseschatten des Planeten verlassen hatte in den Hyperraum Richtung Manda'yaim...


.::Hyperraum::..::Richtung Mandalore::..::Passagierraumer "Grey Wayfarer"::..::Quartier::..::Shev'la Kyramud::.
 
[: Polith-System | im Anflug auf Thyferra :||: CR90a „Prodromus“ | Quartier des Zweiten Offiziers :||: Horatio Kraym allein :]

Der (ungeplante) Condular-Aufenthalt dauerte letztendlich drei Tage. Drei Tage zum Neuausstatten der „Prodromus“, zum Pflegen diverser Beziehungen sowie zum Einholen neuster Gerüchte aus der kompletten Galaxie. So hatte man genauso vom Verlust weiterer Systeme entlang des Corellian Run gehört wie vom zelebrierten Heldengedenken der Imperialen auf Rendili. Zudem munkelten etliche (gut informierten) Kollegen auf Condular, dass Varon Farlander, seines Zeichens der Verwalter des Zweiten Supersektors, beim Imperator höchstpersönlich um eine Erlaubnis zur schnellen Aufnahme irgendwelcher Verhandlungen mit Vertretern der Rebellion gebeten habe, um in dieser düsteren Zeit nicht noch mehr Territorium – und damit Einfluss – zu verlieren. Schon jetzt gingen die Meinungen zu dieser Haltung weit auseinander. Die einen sprachen von Hochverrat, die anderen von der einzig logischen Möglichkeit.

Horatio Kraym I., baldiger Governor von Thyferra, interessierte sich zu diesem Zeitpunkt für diese hochbrisante Entwicklung nur wenig. Zum einen führte seine Zukunft momentan in eine Richtung, die ihn zur willenlosen Spielfigur anderer, mächtigerer Personen degradierte. Zum anderen trennten Myriaden Systeme Thyferra vom umkämpften Corellian Run. Somit war die Gefahr einer Offensive seitens der Rebellenstreitkräfte seiner Meinung nach eher gering einzuschätzen. Dementsprechend stand er mit erhabener Körperhaltung auf der Brücke der „Prodromus“ und musterte durch das recht kleine Panoramafenster „seinen“ Planeten. Hatte er sich anfangs noch als störender Gegenstand im betriebsamen Gehirn des Kriegsschiffs gefühlt, blendete der adlige Imperiale solche Gedanken für diesen (besonderen) Moment komplett aus.

Befehle, die der Schiffskommandant oder ein anderer Brückenoffizier routiniert erteilten, überhörte er einfach. Was interessierten ihn in diesem einzigartigen Augenblick schon irgendwelche Militärs? Ja, indem er die Stelle des planetaren Verwalters von Thyferra angenommen hatte, hatte er sich auch abhängig gemacht – ganz unfreiwillig! Er befand sich nun in Olan Semurs Händen, war nicht mehr als dessen dummer Handlanger. Doch als er den idyllischen Planeten erblickt hatte, war mit einem Mal in ihm der Drang, sich aus dieser Lage zu befreien und zu obsiegen, erstarkt. Nein, seine Rolle als unbedeutende Figur würde er nicht spielen. Flüchtig zuckte sein einer Mundwinkel. Seitdem die „Prodromus“ endlich das Polith-System erreicht hatte und man den Sector Adjutant und ihn auf die Brücke gebeten hatte, hatte er eine ernste Miene aufgelegt. Niemand sollte erkennen, dass am Ende Thyferras Anblick doch in seinen Bann gezogen hatte.


„Die Systemstreitkräfte erkennen unsere Codes anstandslos an“, teilte ihnen Lieutenant Commander Bel – mit einer hörbaren Erleichterung in der Stimme – mit. „Man heißt Sie herzlich Willkommen, Mr Kraym.“

Offenbar gelangweilt von diesem Szenario warf der skelettartige Sector Adjutant ein: „Richten Sie Xozhixi aus, dass das Empfangskomitee pünktlich bereit stellen soll. Ich möchte dieser Kleinigkeit nicht mehr Zeit zu messen als eigentlich nötig dafür ist.“

„Natürlich, Mr Semur
, reagierte der betagte Kommandant unverzüglich, deutete einen Salut an und gab erteilte seiner Brückenmannschaft die notwendigen Anweisungen dafür.

Die modifizierte Korvette flog mit ihrem Maximum an Sublichtgeschwindigkeit – sechzig MGLT – auf seinen Zielort, den Hauptplaneten im Polith-System, zu. Behutsam, fast freundschaftlich näherte sich dem Schiff nach der Hälfte der langen Strecke ein hellgrauer Victory-II-Sternzerstörer namens „Xucphra“. Flüchtig huschte zahlreiche Kommunikationshäppchen zwischen beiden Kriegsschiffen, die bloß wenige Kilometer trennten, hin und her. So hatte die „Prodromus“ bis zum Eintritt in den Orbit einen größeren Begleiter. Für den altgedienten Sternzerstörer, der Teil der Sektorverteidigung war, lohnte sich diese willkommene Abwechslung insofern, dass man aus erster Hand Sensordaten, Lagepläne und Analysen erhalten konnte. Denn der Großteil innerhalb der imperialen Streitkräfte gierte nach aktuellen Informationen über den Kriegsverlauf beim Corellian Run. Beschränkten sich die Rebellen wirklich ausschließlich auf die Eroberung der bedeutende Handelsroute oder deuteten sich etwa schon erste Militärbewegungen ins angrenzende Gebiet an? Stark, äußerst stark war die Gerüchteküche – insbesondere fern der Front.

Unwillkürlich kniffen die paar Gestalten die Augen zusammen als die Korvette in einer Landebucht ganz vorsichtig aufsetzte. Eine Staubwolke hüllte sie ein. Hier und da konnte man jemanden Husten und Keuchen hören. Trotzdem ergriff keiner der Anwesenden die Flucht. Man blieb stehen. Erst als sich eine Rampe aus dem Metallrumpf löste und langsam gen Boden sank, kam etwas Bewegung in die Reihen der menschlichen Personen. Hier und da nahmen Uniformierte Haltung an, während die Zivilisten energisch den Staub von ihren Kleidern klopften. Thyferra war keine Provinz und deshalb durfte man gegenüber Personen, die gerade von der Thronwelt kamen, nicht unzivilisiert wirken! Es schickte sich einfach nicht. Murmelnd wies einer der Anwesenden auf die Gestalten hin, die gerade aus der „Prodromus“ kamen. Neben den beiden Verwaltern, die man schon seit Tagen „sehnsüchtig“ erwartete, traten drei Flottenoffiziere – darunter der Schiffskommandant – und fünf Flottensoldaten an die frische Luft.

Mit ausgestreckter Hand löste sich plötzlich einer der Zivilisten aus der Gruppe der Wartenden und ging entschlossen auf Horatio zu.
„Governor Kraym, es ist mir eine Ehre Sie kennenzulernen. Mein Name ist Irn Creel, amtierender Premier Thyferras.“

„Die Ehre ist auf meiner Seite“
, entgegnete der Verwalter und setzte – fast instinktiv – sein mediales Lächeln auf. „Durch Sector Adjutant Semurs Dossier konnte ich schon das eine oder andere Detail über Sie und Ihre Regierung erfahren.“

Premier Creel, ein untersetzter Mensch mit Glatze, lachte höflich. „Hoffentlich hat man Sie nur mit den guten Informationen gefüttert.“ Kurz wechselte er einen Blick mit dem lebenden Skelett neben dem Adligen. Danach wandte er sich wieder hüstelnd an Horatio: „Hoffen wir außerdem noch, dass die thyferrianische Bevölkerung meine Leistung und selbstverständlich die meiner Minister genauso sehr würdigt wie es Mr Semur getan hat. Sie müssen nämlich wissen, dass auf Thyferra in gut zwei Standardwochen die Parlamentswahl ansteht.“

„Diese Information hat man mir geben, Premier“, sagte Horatio kühl.

Just in diesem Moment schaltete sich der Sector Adjutant an.
Creel, Sie wollen doch nicht, dass die ganze Unterhaltung in diesem … Ding stattfindet, oder?“ Theatralisch ließ er seinen angewiderten Blick durch die Landebucht schweifen. „Lassen Sie uns zum Regierungspalast fahren. Einen echten Empfang halte ich dort für passender...“

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Raumhaufen | Landebucht | vor der CR90a „Prodromus“ :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Olan Semur, Gesandtschaft der „Prodromus“ (darunter Lieutenant Commander Bel) und Gesandtschaft der Regierung (in Begleitung der Ehrengarde) :]
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Olan Semur, Gesandtschaft der Regierung (in Begleitung der Ehrengarde) sowie ein paar zusätzliche Personen (darunter künftige Berater):]

Wo auf dem berühmtesten Stadtplaneten der gesamten Galaxie, Coruscant, mindestens eine Billion Lebewesen dauerhaft ihr Dasein fristeten, bevölkerten „nur“ etwa einhundertzwanzig Millionen die bekannte Bacta-Welt Thyferra. Da Prognosen von einem menschlichen Anteil von schätzungsweise achtundzwanzig Prozent an der Gesamtbevölkerung ausgingen, konnte sich die hiesige Verwaltung selbstverständlich nicht mit dem „schillernden Juwel“ der Core Worlds messen. Dafür benötigte das Regierungsviertel aber auch nicht einen ganze Region allein für sich, sondern beschränkte sich auf mehrere Gebäude in der planetaren Hauptstadt, Xozhixi, sowie in der zweitgrößten Stadt, Xucphra City. Überschaubar, fast schon effizient waren demnach die vorhandenen bürokratischen Strukturen für imperiale Verhältnisse.

In der Architektur seiner Gebäude erinnerte das Regierungsviertel von Xozhixi an Coruscants alten Senate District – für manche ein letztes Indiz für den (vergangenen) Vorbildcharakter der namhaften urbanen Welt. Hier konzentrierte sich die planetare Regierung, da sowohl der amtierende Governor als auch der Premier Minister sowie dessen Kabinettsmitglieder hier ihren Sitz hatten. Wohingegen der Moff und dessen zuständiger Sector Adjutant für das Polith-System seit Jahren in Xucphra City residierten, wo man längst modernere Wege der Architektur – sprich nach dem Bastioner Leitbild – ihre Anwendung fanden. Allgemein glaubten die meisten Thyferrianer, dass Xucphra City schon seit mehreren Jahren die heimliche Hauptstadt war. Immerhin folgten Regierung und Governor bloß den gegebenen Anweisungen des Moffs.

Obwohl die Stadt – und damit sein Sitz – nicht mehr die Vormachtstellung aus früheren Tagen hatte, fühlte sich Horatio irgendwie wohl als er den Gouverneurspalast zum ersten Mal betrat. Nach seiner Interpretation besaß der altmodische Baustil genau die erhabene Würde, die er als Sinnbild für seine politische Tätigkeit als Thyferras neuer Verwalter sah. Mit einem deutlichen Hauch Zufriedenheit in seinem ganzen Erscheinungsbild ließ sich der adlige Imperiale deshalb vom derzeitigen Premier, Irn Creel, durch das Gebäude führen. Hier und da deuteten seine Angestellte, hauptsächlich Clerks, eine leichte Verbeugung an als der Governor an ihnen vorbei ging. Weil Horatio in einer Hochstimmung war, erwiderte er diese Begrüßungen stets mit einem dezenten Nicken. Das erste Mal seit mehreren Tagen spürte er wieder „Macht“ – und insgeheim überraschte es ihn wie ausgehungert sowohl Geist als auch Körper danach waren.

Während Creel ihn – begleitet von salbungsvollen Worten – in sein künftiges Büro führte, erstarkte in ihm erneut der Gedanke, dass er sich von seiner zugedachten Rolle als willenlose Marionette des amtierenden Sector Adjutant irgendwie lösen musste. Nickend nahm der Adlige die Stätte, wovon er in Zukunft aus Thyferra verwalten würde, in Augenschein. Besonders im Mobiliar spiegelte sich der unbeschreibliche Reichtum dieses Planeten wider. So war beispielsweise der breite Schreibtisch aus ihtorianischem Holz gefertigt und sämtliche Sitzmöglichkeiten mit exotischem Leder überzogen. Es gab sogar ein Panoramafenster, das nicht nur einen wunderschönen Blick auf Xozixi zuließ, sondern aus speziellem Transparistahl bestand, das selbst dem Schuss aus einer verbotenen Disruptorwaffe kurzzeitig stand hielt. Dadurch minimierte man das Risiko erheblich, dass der planetare Verwalter auf diese Weise einem Attentat zum Opfer fallen könnte.


„Die getroffenen Vorkehrungen sind wirklich erstaunlich“, sagte Horatio ohne irgendeine Spur von Sarkasmus in seiner angenehmen Stimme zu haben. „Selbst auf Coruscant kann man als Governor nicht mehr erwarten – und dort scheint die Gefahr, das Ziel eines terroristischen Akts zu werden, weitaus größer zu sein.“

Mit einem süffisanten Lächeln auf den dünnen Lippen erwiderte Olan Semur: „Nun, Mr Kaym, hier auf Thyferra lernt man schnell aus den desaströsen Beispielen anderer Planeten. In den reichen Core Worlds regt sich inzwischen der Widerstand. … Natürlich von den Rebellen initiiert und unterstützt, aber irgendwann sieht man es auch verstärkt auf andere Welten ab...“ Eine theatralische Kunstpause setzte ein. Dann sprach er weiter: „Der Corellian Run scheint wohl nicht ewig imperial zu bleiben.“

Durch seinen mehrtägigen Anaxes-Aufenthalt hatte der Governor – vielleicht unbeabsichtigt – einen Einblick in die derzeitige Militärlage des Imperiums erhalten als Darth Allegious in der Citadel Hof gehalten hatte. Erinnerungsfetzen an die Einschätzung einer Vice Admiral (Elysa Nerethin) tauchten auf einmal vereinzelt in seinen Gedanken auf. Gleichzeitig stellte sich bei Horatio wieder das recht beklemmende Gefühl ein, das man am Ende vielleicht doch auf der Verliererseite stand. Zum Glück hielt dieser Zustand nur kurz an. Während der schlaksige Sector Adjutant weiterhin süffisant grinste und die restlichen Anwesenden betreten schwiegen, kehrte bei dem Adligen langsam die gewohnte Kühle zurück. Warum sollte er sich Sorgen um den Corellian Run machen? Im Gegensatz zu vielen anderen Welten hatte Thyferra mit dem Fondor-System ein mächtige Bastion in unmittelbarer Nähe, die sogar einen einsatzbereiten Supersternzerstörer namens „Colossus“ beherbergte. Außerdem kam als potenzielle Verstärkung noch Yag'Dhul hinzu, das durch seine besondere Lage – Corellian Trade Spine und Rimma Trade Route kreuzten sich dort – vom Militär massiv gesichert wurde.

„Nun, Mr Semur, dann danke ich hiermit natürlich der weisen Voraussicht der Regierung Thyferras sowie aller weiteren Beteiligten“, schmeichelte Horatio den Premier und untermauerte derweil seine gesagten Worte mit einem anerkennenden Lächeln in dessen Richtung.

Diesen Schachzug billigte der Sector Adjutant anscheinend. Denn anstatt erneut zu einer Widerrede anzusetzen, ging er lieber zum nächsten „Programmpunkt“ über. Obwohl der Governor schon seine Untergebenen durch das Dossier, das ihm Semur auf Bastion ausgehändigt hatte, kannte, stellte der blasse Verwalter, der mehr an ein lebendes Skelett erinnerte, die wichtigsten von ihnen noch einmal vor. So machte Horatio Kraym nun unter anderem persönlich Bekanntschaft mit Major Sayt Rhade, Militärberater der Armee. Da jedoch die beiden größten Militärbranchen stets einen eigenen Berater der Imperialen Verwaltung zur Seite stellten, gesellte sich zu dem Major – quasi als dessen Pendant – noch Lieutenant Fole Elysar. Doch die Gegensätzlichkeit der beiden Männer beschränkte sich dabei nicht nur auf ihre Zugehörigkeit innerhalb der Strukturen der imperialen Streitkräfte, sondern setzte sich sowohl in ihrem Äußeren als auch Charakter fort. Wo Rhade in seiner Körperform klein und dicklich war, war Elysar groß und gertenschlank. Wo der Armeeoffizier einen Rauschebart trug, hatte sich der Flottenoffizier säuberlich rasiert. Und wo sich der eine eine Glatze hat stehen lassen, pflegte der andere einen akkuraten Militärschnitt zu tragen. Genauso zeigte sich der Major als recht ruhiger Zeitgenosse, während der Lieutenant doch etwas angespannter war.

Neben den beiden Militärberatern, die recht schweigsam blieben, lernte Horatio durch Semur noch mehrere Kabinettsmitglieder von Creels derzeitiger Regierung sowie einige direkte Untergebene der hiesigen Verwaltung kennen. Unter den rangniedrigeren Verwaltern fiel ihm insbesondere Arod Hart auf. Der ergraute Thyferrianer, der sich ebenfalls lieber im Hintergrund hielt, war in früheren Jahren Lokalpolitiker in Xozhixi gewesen und kümmerte sich nun als Prefect um die gesamte Stadt. Damit stellte er, ob er wollte oder nicht, eine sehr wichtige Stütze in Horatios „Herrschaft“ dar. Schließlich musste er sich künftig vor allem auf aktuelle Berichte zur Lage in der Hauptstadt verlassen. Deshalb schüttelte der Governor mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht dem älteren Prefecht die Hand, bevor man anschließend zur nächsten Besichtigung aufbrach. Der Adlige sollte nicht nur seinen Sitz beschauen, sondern das ganze Regierungsviertel mit all seinen Sehenswürdigkeiten kennenlernen.


[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | auf dem Weg zum Parlamentsgebäude :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Olan Semur, Gesandtschaft der Regierung (in Begleitung der Ehrengarde) sowie ein paar zusätzliche Personen (darunter künftige Berater):]
 
Zuletzt bearbeitet:
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Innenstadt | luxuriöses Hotel | Ballsaal :||: Horatio Kraym und etliche Vertreter der lokalen High Society :]

In feinster Abendgarderobe, wie sie zu dieser Zeit auf Thyferra Mode war, schüttelte Horatio Kraym I., seit wenigen Stunden offiziell der neue Governor des berühmten Bacta-Planeten, mit einem recht höflichen, aber gewohnt gespielten Lächeln die Hände zahlreicher Gratulanten, tauschte kurz einige Sätze mit ihnen, wünschte anschließend stets einen schönen Abend und entließ sie am Ende wieder auf die Feier. Nicht nur die ansässige Verwaltung, sondern auch die lokale Politik hatte es sich nicht nehmen lassen nach der Vereidigung des adligen Imperialen, die gemäß den uralten Traditionen der hiesigen Gesellschaft im Parlament stattgefunden hatte, eine opulente Veranstaltung zu Ehren dieser Formalie zu organisieren. Auf diese Weise sollte der „Fremde“ nach dem Willen der ambitionierten Organisatoren mühelos in Thyferras High Society eingeführt werden, Bekanntschaften machen und im Bestfall die Verbrüderung zwischen der lokalen Bevölkerung und dem überregionalen Imperium untermauern.

Gerade als die zierliche Sängerin das nächste Stück anstimmte, gesellte sich auf einmal Premier Irn Creel in Begleitung einer jungen, aber nicht unbedingt hübschen Dame zu dem Verwalter. Zufrieden lächelte der untersetzte Glatzkopf als er im Plauderton sagte:
„Nun sind Sie fast ein Sohn Thyferras, Mr Kraym.“

„Fast?“, hakte Horatio etwas verblüfft nach, obwohl er die Motivation, die zu diesem recht plumpen Gesprächseinstieg geführt hatte, schon erahnte. Dennoch spielte er erst einmal mit: „Bisher erschien mir das tyhferrianische Volk in solchen Dingen doch etwas strikter.“

Bevor der Politiker etwas erwiderte, gestattete er sich ein herzhaftes Lachen. „Nicht in allen Dingen sind wir Thyferrianer so … nennen wir es 'dogmatisch'.“ Für einen kurzen Augenblick funkelten die bernsteinfarbenen Augen des Premier als er plötzlich seine Begleitung, einen blonden Hungerhaken, mit einem leichten Schubser in Horatios Richtung beförderte. „Governor, mir kam erst kürzlich zu Ohren, dass Sie leider ledig sind. Meiner Meinung nach sollte nirgendwo in der ganzen Galaxie ein Mann allein einen Haushalt bestreiten.“ Er hüstelte ziemlich förmlich. „Meine Tochter, Iella Creel, möchte sich deshalb als Ihre Gesellschaft für diesen schönen Abend anbieten.“

Für die aufgesetzte Höflichkeit des imperialen Verwalters stellte Creels sehr plumpes Vorgehen eine echte Bewährungsprobe dar. Da der Governor erst vor zwei Tagen mit der corellianischen Korvette „Prodromus“ auf Thyferra angekommen war und seinen Amts- sowie Wohnsitz bezogen hatte, hatte er noch nicht ausreichend Zeit gehabt, um sich mit seinem neuen Umfeld höchstpersönlich vertraut zu machen. Somit durfte er den amtierenden Premier nicht so einfach verprellen. Schließlich könnte der einfältige Glatzkopf unter Umständen irgendwann bei der Umsetzung seiner (derzeit noch recht groben) Planungen irgendwie von Nutzen sein. Zum Beispiel musste sich Horatio insgeheim fragen: 'Was wäre wenn Creel letztendlich in meinem Ringen mit Selmur unbewusst eine Schlüsselposition einnimmt?' Zu viele unbekannte Faktoren tummelten sich im Augenblick noch herum, weshalb sein Handlungsspielraum klein, sogar sehr klein war. Trotzdem war dem Verwalter auf der anderen Seite genauso bewusst, dass solch eine Gesellschaft nicht nur irgendwelche harmlosen Gerüchte herauf beschwor, sondern – bei einer (provozierten) Unachtsamkeit – auch zu einer neuen „Abhängigkeit“ führen konnte. Und Horatio Kraym stand nicht der Sinn danach, sich von einem Lokalpolitiker ins Handwerk pfuschen zu lassen.

„Eine wirklich sehr nette Geste, Ms Creel, brachte der stattliche Verwalter am Ende seiner knappen Überlegung mit weiterhin freundlicher Stimme heraus, ergriff, geleitet von erlernten Konventionen der Höflichkeit, die rechte Hand der Dame und gab ihr einen Handkuss. „Die Freundlichkeit hier ist in der Tat einmalig. … Trotzdem weiß ich nicht, ob heute der richtige Tag für solch eine besondere Bekanntschaft ist. Immerhin bin ich mehr mit dem Händeschütteln beschäftigt als viele der anderen Gäste. Es wäre also mit hoher Wahrscheinlichkeit kein schöner Abend für Sie...“ Ganz bewusst ließ er den Blick auf das Töchterchen des Premier fallen. „Dennoch verdient Ihr Mut Anerkennung, Ms Creel. Selbstverständlich werde ich mich um einen Ersatztermin – vielleicht ein gemütliches Dinner – einsetzen.“

Mit diesem Schachzug hoffte Horatio sich gerettet und gleichzeitig Irn Creel nicht zu sehr vor den Kopf gestoßen zu haben. 'Taktgefühl – Das führt zum Sieg in der Politik!', rezitierte der Adlige ganz spontan eine alte Weisheit seines Vaters, Helius Kraym III. Glücklicher Weise schien seine Strategie aufzugehen. Siegesgewiss grinste der thyferrianische Premier. Anscheinend hatte er den Köder mit dem vorgeschlagenen Dinner vorbehaltlos geschluckt. Süffisante Bemerkungen keimten auf einmal in den Gedanken des Governors bezüglich des untersetzten Glatzkopfes auf, aber natürlich sprach er sie nicht aus. Viel zu lange bewegte sich der Verwalter schon inzwischen in den politischen Spähren des Galaktischen Imperiums, obwohl ihm die letzten (dürftigen) Freunde seines geschmähten Vaters anfangs keine großen Karrierechancen in Aussicht gestellt hatten. Die imperiale Exil-Welt Vjun, die irgendwo im Outer-Rim, fern jeglicher Zivilisation, ihr Dasein fristete, galt nicht als Makel in seiner Personalakte. Unbewusst straffte Horatio seine Kleidung. Seit dem ersten Treffen mit seinem neuen Vorgesetzten, Sector Adjutant Olan Selmur, wo man ihn ungerührt mit dem unbeschadeten Verbleib seines Vaters erpresst hatte, dachte er nur selten (und äußerst ungern) an diesen.

Um sich nicht selbst als störender „Fremdkörper“ inmitten dieser feiernden Gesellschaft zu fühlen, entschloss sich der planetare Verwalter dazu zum aufgebauten Buffet zu gehen. Etwas Appetit hatte sich kaum eine Sekunde vorher in ihm geregt, weshalb letztendlich die Entscheidung wohl darauf gefallen war. Während vereinzelt Pärchen in feinster Abendgarderobe zu Gesang und Begleitmusik tanzten und sich andere Gäste in bunte Gespräche vertieft hatten, schien die Tafel, die voller kleiner Delikatessen war, nur wenig Anklang zu finden. Auf Anhieb machte Horatio unter den paar Gästen, die sich ebenfalls den einen oder anderen Happen gönnen wollten, bloß ein bekanntes Gesicht aus – Prefect Arod Hart. Der ergraute Thyferrianer, dessen Alter fast sechzig Standardjahre zählte, war für Xozhixi zuständig und besaß, aufgrund diverser politischer Tätigkeiten, eine Stimme mit einem sehr schweren Gewicht. Man zählte auf seine Meinung – jedenfalls innerhalb der Hauptstadt. Freundlich grüßte deshalb der Governor den Untergebenen und griff sich derweil etwas von den Tellern. Doch Hart schien einer Unterhaltung eher abgeneigt zu sein. Außer den obligatorischen Höflichkeiten ließ er kaum ein längeres Gespräch zu, weshalb sich der Adlige schlussendlich lieber mit den Häppchen beschäftigte.

Plötzlich zerriss eine wutentbrannte Männerstimme die idyllische Stimmung der Veranstaltung. Rot, feuerrot schien das feiste Gesicht der Quelle dieser Störung zu sein. Drohend richtete der Mann, der nun augenblicklich im Mittelpunkt jeglicher Aufmerksamkeit stand, auf eine andere, recht schlanke Person. Kaltschnäuzig, fast arrogant erwiderte dieser etwas. Leider stand Horatio in dieser Sekunde zu weit weg, um außer Fetzen irgendetwas Zusammenhängendes zu verstehen. Trotzdem konnte der imperiale Adlige – genau wie die anderen Gäste – ansonsten den verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden Männern ungehindert verfolgen. Noch einmal hob der erste die tiefe Stimme kraftvoll zu einer weiteren Drohung an, dann drehte er sich auf einmal herum und stapfte (höchstwahrscheinlich zornig) in Richtung Ausgang, während sich der Schlanke lächelnd zu seinen Begleitern wandte und offenbar einen abschließenden Scherz machte. Was war soeben passiert? Noch vollkommen irritiert blickte Horatio zu der Stelle, wo gerade eben noch der Streit „gewütet“ hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl etwas wichtiges verpasst zu haben.

Just in diesem Augenblick sprach ihn eine klickende, leicht kratzende Stimme an.
„Der Konflikt ist nicht neu, Sir. Zaltin und Xucphra – beziehungsweise Jace und Bel – werden wohl niemals Frieden schließen können. Eine deutliche Parallele zur aktuellen, intergalaktischen Lage, meinen Sie nicht, Governor Kraym?“ Ein Vratix hatte Horatio angesprochen und deutete nun mit seinem insektoiden, für menschliche Begriffe skurril anzuschauenden Leib eine Art Knicks oder Verbeugung an. „Mein Name ist Xalzal, Chefentwickler bei Zaltin. Meinen Vorgesetzten, Mr Dirum Jace, haben Sie soeben gehen sehen. Etwas zu 'gefühlvoll' für meinen Geschmack, aber wie kann ich, ein armer Nichtmensch, das beurteilen?“ Eine ganze Reihe klickender Geräusche, einem menschlichen Kichern nicht unähnlich, folgten kurz darauf. „Entschuldigen Sie meine ungehobelte Entgleisung, Sir. Solche Anlässe sind zu selten für mich, um die Vielzahl an menschlichen Konventionen bezüglich der Höflichkeit wirklich einzuhalten.“

„Sie scheinen über diesen Konflikt – und dessen Ursache – ziemlich gut informiert zu sein, Mr … Xalzal, reagierte Horatio souverän auf das ihm aufgedrängte Gespräch, nachdem er schnell seinen anfänglichen Ekel herunter geschluckt hatte. Er konnte dem Lebewesen sogar in die Facettenaugen schauen als er mit gespielten Bedauern hinzufügte: „Leider bin ich noch nicht so lang auf Thyferra, um die Details solcher Streitigkeiten selbst zu kennen. Und gerade in der heutigen Lage der Galaxie kann sich ein einzelner Planet einen internen Bürgerkrieg einfach nicht leisen – unserem geliebten Imperium hat das schon spürbar geschadet.“

Xalzal, in seiner Mimikry weiterhin nicht perfekt, deutete ein Nicken. Klackend machten sich seine Beißwerkzeuge bemerkbar als er entgegnete: „Ein guter Einwand, Governor. Beinahe hätte ich mein Wissen als 'Klatsch und Tratsch' abgetan, aber so erstrahlt es urplötzlich in einem ganz anderen, viel angenehmeren Licht.“ Erneut die Anlehnung an ein Kichern.Nun. Im Endeffekt ist der Grund eher banal und taugt als Anlass für einen Bürgerkrieg nicht wirklich.“ Der Vratix winkte desinteressiert ab. Dirum Jace – und mit ihm der Großteil seines Unternehmens – glaubt, dass Eldo Xel Bel durch heimliche Verstrickungen mit der Verwaltung der Xucphra Corporation eine bessere Positionierung verschafft hat und so das Kartell allmählich in ein tatsächliches Monopol umwandeln möchte.“ Nebenbei griff es nach einem Häppchen. „Ich kenne mich in Wirtschaftsdingen nicht besonders aus, aber beide Unternehmen kämpfen schon länger um die endgültige Vorherrschaft beim Thema Bacta. Irgendeine Form der Eskalation könnte es also geben...“

Zaltin, Xucphra, Jace, Bel, Bacta, Kartell, Monopol – Die Worte schwirrten ihm ungehindert durch den Kopf. Schon beim Lesen des mitgegebenen Dossiers hatten sich Horatios Gedanken immer wieder insbesondere an diesem Thema gerieben. Es hatte ihn nicht loslassen wollen – und nun reifte etwas in ihm. Natürlich vermutete der menschliche Adlige, dass das insektoide Wesen seine eigenen Gründe für dieses Handeln hatte. Wer hatte keine Hintergedanken? Dennoch hatte Xalzal – bewusst oder unbewusst – diverse Steine ins Rollen gebracht. Sehr belanglose Sätze wechselte der Governor noch mit dem nichtmenschlichen Chefentwickler der Zaltin Corporation, bevor er sich unter einem nichtigen Vorwand verabschiedete. Irgendwie musste er ungestört den Saal verlassen und rasch eine ganz bestimmte Person kontaktieren: Rhan Nire – seinen geheimdienstlichen Verbindungsmann.

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Innenstadt | luxuriöses Hotel | Ballsaal :||: Horatio Kraym und etliche Vertreter der lokalen High Society :]
 
[: Polith-System | Thyferra | nahe Xozhixi :||: Villa | unscheinbarer Raum :||: Horatio Kraym, Legat Sally Terrik und Junior Agent Rhan Nire :]

In der luxuriösen Gouverneursvilla, die man dem derzeitigen imperialen Governor als Wohnsitz zur Verfügung gestellt hatte, hatte man still und heimlich ein winziges, unscheinbares Zimmer zu einem hochmodernen – und somit sicheren – Besprechungsraum umgebaut, um in Manier der öffentlich zu Recht verpönten „Hinterzimmerpolitik“ dessen neue politische Ambitionen planen zu können. Hier sollten am Ende die hauchdünnen Strippen des aufkeimenden Verrats zusammenlaufen. Hier sollten Personen insgeheim zu Freunden, Feinden oder unbekannten Faktoren deklariert werden. Hier sollte alles in allem der Grundstein für Horatio Krayms angestrebten Machtgewinn liegen. Dieses Zimmer hatte somit das Potenzial unter Umständen zu einem geschichtsträchtigen Ort zu werden. Sollte der Plan, der seit etwa drei Tagen im Kopf des Adligen reifte, klappen, könnten künftige Generationen von seinem – womöglich gerissenen – Handeln lernen.

Doch irgendwie fühlte sich der planetare Verwalter nicht ganz wohl in seiner Haut. Natürlich sehnte er sich nach den frühen Freiheiten, nach der früheren Macht. Natürlich wollte er die Erpressung, die ihm Sector Adjutant Olan Semur böswillig auferlegt hatte, abschütteln. Und natürlich schielte er hin und wieder auf dessen Posten. Trotzdem plagten ihn vereinzelt Zweifel. Allem Anschein nach hatte sich die raffinierte Propaganda des Galaktischen Imperiums doch tiefer in sein (Unter-)Bewusstsein gefressen als er – voller Narzissmus – hatte zugeben wollen. Übte er mit seinen Plänen nicht Verrat am Imperium? War sein Handeln nicht unter seiner Würde? Gab es keinen anderen Weg? Oder tat er das nicht sogar im Endeffekt zum Wohle der imperialen Zivilbevölkerung? Ordnung, Sicherheit und Stabilität – baute darauf nicht das totalitäre Herrschaftssystem auf?

Nein, es gab kein „Zurück“ mehr. Gedanklich machte sich das Horatio immer wieder klar. Denn just in diesem Moment saß er genau in diesem winzigen, unscheinbaren Zimmer. Sein Blick, der für ein, zwei Sekunden abwesend gewirkt hatte, richtete sich auf das Gesicht der einzigen vertrauten Person in diesem geheimen Raum: Sally Terrik. Die regionale Verwaltung des Jaso-Sektors hatte Thyferras neuem Governor bloß sie und mehrere unbedeutende Clerks erlaubt, obwohl er eigentlich eine Zahl um die fünfzig (ihm bekannte) Untergebene zur Mitnahme gebeten hatte. Wenigstens Terriks längst überfällige Beförderung hatte man ihm im Gegenzug gestattet. Aufgrund ihrer kontaktfreudigen Art gedachte der adlige Imperiale schon seit einer Weile die brünette Coruscanti mit der Betreuung des „Bacta Cartel“ zu betreuen. Sie sollte die Verbindung zu Zaltin und Xucphra darstellen. Mit ernster Miene, die ihrem hübschen Gesicht Lügen strafte, musterte die Verwalterin aufmerksam die andere, ihr fremde Person, die ebenfalls in dem Besprechungsraum war: Rhan Nire.

Räuspernd ergriff der Echani, der als Fastmensch einem echten Menschen zum Verwechseln ähnlich sah, das Wort und verscheuchte damit erfolgreich die vorhandene Stille:
„Mr Kaym, noch habe ich meine Vorgesetzten nicht über Ihre … nennen wir es 'abenteuerliche Pläne' in Kenntnis gesetzt. Ich hoffe, Sie werten das als ein vertrauenswürdiges Zeichen Ihnen gegenüber.“ Beinah lautlos legte die Gestalt, die trotz ihrer hellgrauen Geheimdienstuniform unscheinbar wirkte, ein aktives Datapad auf den Tisch. „Hier haben Sie ein nachrichtendienstliches Dossier über beide Unternehmen und deren Besitzer.“

Horatio ließ seinen Blick zwischen dem Datapad und Nire hin und her springen. Was verlangte der Junior Agent, der eigentlich als geheimdienstlicher Kontaktmann fungierte, dafür? Ein gefährliches Spiel schien sich aus seinen anfänglichen, von Zorn zerfressenden Gedanken zu entwickeln. Besaß er überhaupt noch die Kontrolle darüber? Erneut stiegen Zweifel auf. Jedoch regte sich zur gleichen Zeit die Neugier. „Informationen sind Macht“ – diese Maxime hatte der Imperiale Geheimdienst für sich verinnerlicht. 'Und warum sollte ich mir diesen Leitsatz nicht zum Vorbild nehmen?', dachte er kurz. Er brauchte Informationen, war förmlich abhängig von ihnen. Denn nur so konnte er sich aus Semurs Klauen befreien. Denn nur so konnte er Thyferra – und am Ende gar die gesamte Galaxie – nach seinem Willen umformen. Unwillkürlich zuckten seine Mundwinkel. Noch nie war der Adlige so nah an so einem Ereignis gewesen. Überschätzte er sich eventuell? Ganz selbstbewusst verbannte er solche Gedanken aus seinem Gedächtnis. Es gab kein „Zurück“ mehr!

Da der Governor nichts sagte, fuhr Nire mit formaler Stimme fort:
„Innerhalb der letzten fünf Jahre konnte Xucphra seinen Kartellanteil von vierzig auf ganze fünfundsiebzig Prozent steigern. Tendenz steigern. Der Streit, dem Sie unfreiwillig auf Ihrer Feier beiwohnen konnten, resultiert, meinen Vermutungen nach, genau aus dieser angespannten Situation. Jace glaubt, dass Bel inzwischen den Entschluss gefasst die kleinere Konkurrenz endgültig aus dem Wettbewerb zu drängen.“

„Nur wieso konnte es so schlagartig zu dieser desaströsen Lage für Zaltin kommen?“, hakte Horatio interessiert nach. „Ich hatte eigentlich angenommen, dass sich beide Unternehmen über die vielen Jahrhunderte mit der Situation längst arrangiert hätten.“

Dieses Mal schaltete sich die Coruscanti ein. Obzwar man ihr ein bisschen ansehen konnte, dass sie diese geheime Unterhaltung irgendwie beunruhigend fand, hatte sie anscheinend nun genügend Mut zusammengerafft und sagte zu dem Adligen: „Gemäß Ihren Anweisungen habe ich mich gestern vor allem mit den beiden Bacta-Unternehmen beschäftigt, Sir. Dabei sind mir ein paar Unstimmigkeiten aufgefallen...“ Per Knopfdruck aktivierte sie den Holoprojektor, nachdem sie schnell das Gerät mit ihrem eigenen Datapad verbunden hatte. „Offenbar haben beide Seiten engere Kontakte zu höheren Ebenen der Verwaltung. Ich konnte zum Beispiel Indizien finden, die belegen, dass Moff Barnip die Familie Jace – und damit Zaltin – unterstützt, während sich Sector Adjutant Semur anscheinend für Xucphra entschieden hat. Deren wirtschaftlicher Ausbau scheint wohl auch mit Ihrem Vorgänger zusammenzuhängen, Governor.“

In welches tiefschichtige Machtspiel war Horatio da unwissend hineingeraten? Diese Frage breitete sich ungehindert in dem Bewusstsein des planetaren Verwalters aus, während der Geheimdienstler derweil die von Legat Terrik ans Tageslicht beförderten Vermutungen untermauerte. Beide Familien hatten Thyferra – und mindestens das Polith-System – in eisernen Griff. Über Generationen hatten sie viele einflussreiche Positionen – unabhängig vom vorherrschenden System – mit ihren eigenen Verwandten besetzt und bei Todesfall einfach an die Nachfahren vererbt. Die Bel-Familie befehligte so zum Beispiel die interstellaren Einheiten, während auf der anderen Seite die Jaces die Streitkräfte am Boden kommandierten. Stand am Ende doch ein planetarer Bürgerkrieg bevor? Und wie konnte er sich diese Lage für sich zu Nutzen machen? Eldo Xel Bel war ihm schon beim Lesen von Semurs Dossier unwillkürlich ins Auge gestochen. Sollte er etwa dort ansetzen?

Die Besprechung zog sich hin. Zwei, drei Stunden vergingen ohne echte Resultate. Dabei half selbst das Studieren der geheimdienstlichen Informationen nicht viel. Bis auf die unweigerliche Tatsache, dass das Machtspiel zwischen Barnip und Semur von Nires Vorgesetzten nicht unbemerkt geblieben war, ergab sich irgendwie nicht viel. Doch als der Governor das „Treffen“ schon abbrechen wollte, kam ihm auf einmal ein Einfall. Warum sollte er den öffentlich stattgefunden Streit nicht für seine Zwecke instrumentalisieren? Warum sollte er nicht aus dem Hintergrund heraus beide Familien zu Fall bringen und dann insgeheim das Erbe antreten? Finstere Gedanken formten sich zu handfesten Plänen. Langsam entwickelte er gemeinsam mit seiner Protegé und dem Junior Agent einen Verlauf, der die Verwirklichung seiner Idee möglich machen konnte. Dabei stahl sich ein kühles Lächeln auf seine Lippen.


„Sollte man die gefälschten Beweise anschließend richtig platzieren, könnte man durch das 'Opfern' von Dirum Jace und dessen Vertrauten problemlos auf exekutiver Ebenen gegen Xucphra – sprich Bel – vorgehen können“, konkludierte Horatio zum Schluss. „Mit einer raffgierigen Darstellung des Konkurrenten werden Jaces Erben nach Vergeltung schreien.“

Nire nickte. „Und der Geheimdienst hat ein paar versierte Strohmänner um Attentäter anzuwerben.“

„Ist ein zeitnahes Anwerben möglich?“, fragte der Verwalter sofort nach, da die Auseinandersetzung zur Zeit noch „frisch“ im Bewusstsein der thyferrianischen Bevölkerung war und er deshalb keine kostbare Sekunde ungenutzt lassen wollte.

Jedoch zuckte der Echani bloß mit den Schultern, bevor er erklärte:
„In der Regel benutzt man dafür mehrere Kanäle. Persönliche Black Sun-Kontakte, doppeldeutige Anzeigen, Kontaktaufnahmen in bekannten Lokalitäten – der Geheimdienst ist in solchen Dingen kreativ. Doch Sie können beruhigt sein, Mr Kraym. Sie werden Ihren Mord bekommen...“

[: Polith-System | Thyferra | nahe Xozhixi :||: Villa | unscheinbarer Raum :||: Horatio Kraym, Legat Sally Terrik und Junior Agent Rhan Nire :]
 
[Polith-System | Anflug auf Thyferra | Frachter ›Five Moons‹ | Droidenkammer] R5-A6, verschiedene Droiden

Da er ohnehin schon mit dem Bordcomputer verbunden war, nutzte Asix die Zeit während des Fluges, um den Fortschritt der Reise zu verfolgen. Er verschaffte sich Zugang zu den Navigationsdaten und einigen anderen Systemen und war so ständig bestens informiert. Zudem versorgte er sich mit weiteren Infos über Thyferra, allerdings brachte der Speicher des Frachters Five Moons nicht viel Neues ans Tageslicht. Dazwischen wurde er mehrere Male abkommandiert, um Aufgaben an Bord zu erledigen. Kleine Reparaturen waren durchzuführen und Systemdiagnosen zu erstellen. Da er ein Fremdkörper auf dem Schiff war und dies jemandem auffallen konnte, preschte er nicht sofort los, wenn eine Anweisung hereinkam, sondern ließ den anderen Astromechs den Vortritt, aber nicht immer war das möglich, so dass auch er die Kammer einige Male verlassen musste. Doch erledigte er die Aufträge gewissenhaft und routiniert. Da alles ablief wie immer, fiel niemandem auf, dass etwas nicht stimmte. Keiner vermisste die gelb und schwarz markierte R4-Einheit, deren Reste womöglich noch immer unentdeckt in der dunklen Nische hinter dem Hangar auf Thyferra lagen. Das zeigte überdeutlich, wie die organische Besatzung des Schiffes zu ihren Droiden stand, aber Asix konnte das nicht überraschen - er wusste längst, dass mechanische Wesen nur in den seltensten Fällen als Personen und auch dann beinahe nie als Gleichgestellte akzeptiert wurden.

Erst kurz vor dem Landeanflug auf Thyferra passierte etwas Ungewöhnliches, das die Routine des Fluges unterbrach. Die Five Moons verlangsamte ihren Flug und schwenkte in einen hohen Orbit ein, was laut Flugplan eigentlich nicht vorgesehen gewesen war. Wie die meisten Astromechs war er schon von seiner Grundprogrammierung her recht neugierig veranlagt, und seit er zudem eine eigene Persönlichkeit entwickelte, hatte sein Drang zu lernen und zu begreifen sich noch gesteigert. Also schickte er eine Anfrage an den Bordcomputer (ein ziemlich primitives und beschränktes Modell), um zu erfahren, was los war. Dieser unterrichtete ihn (nach einer Sicherheitsabfrage und deren Umgehung) davon, dass ein imperiales Zollboot längsseits kam, um den Frachter zu durchsuchen.

Asix war also tatsächlich in eine Kontrolle geraten. Doch das erfüllte ihn nicht mit Sorge. Nicht nur die zivile Besatzung des Schiffes, sondern auch imperiale Soldaten und Beamte neigten dazu, gewöhnlichen Droiden keine Bedeutung beizumessen. Mit einer genauen Kontrolle, die eventuell seine Identität ans Licht bringen könnte, rechnete er nicht. Diese Vermutung bestätigte sich, als etwa eine halbe Stunde zwei Menschen in der Uniform des Zolls die Kammer betraten. Wie die anderen Astromechs drehte er ihnen die Kuppel mit den optischen Sensoren zu, pfiff ein kurzes Signal und beobachtete dann passiv ihre Aktionen. Sie sondierten die Wände und den Boden des Raumes eilig auf verborgene Hohlräume, zogen aber nach weniger als einer Minute wieder ab. Der Frachter hatte zu viele Räume, um sich in einem davon lange aufzuhalten. Mit dieser Oberflächlichkeit hätten sie nicht einmal das Schmuggelversteck im ausgeräumten Kegelkopf der R4-Einheit gefunden.

Eine weitere halbe Stunde später war die Untersuchung beendet und die Five Moons setzte ihre Reise fort. Sie landete wenig später auf Thyferra, am Raumhafen der Hauptstadt Xozhixi. Sofort nachdem die Landestützen den Boden berührten, erhielten die Droiden eine ganze Reihe von Aufgaben zugewiesen. Gemeinsam mit seinen ›Artgenossen‹ rollte Asix aus der Kammer. Er hatte jedoch nicht vor, eine weitere Arbeit für die Besatzung des Frachters zu erledigen. Da er am Ziel seiner Reise war, gab es keinen Grund, die Tarnung als Teil des Bordequipments weiterhin aufrechtzuerhalten. Um nicht auf dem Weg nach draußen aufgehalten zu werden, mischte er sich unter die Passagiere, die auf Thyferra von Bord gingen. Auch zwischen diesen fiel er nicht auf, weder ihnen noch der Besatzung, und verließ so unbehelligt das Schiff. Auf dem Landefeld angekommen, konnte er einfach seiner Wege ziehen, so als hätte er mit dem Schiff und den Personen darauf nie etwas zu tun gehabt. Basierend auf seinen Erfahrungswerten mit ähnlichen Situationen schätzte er die Wahrscheinlichkeit, dass niemand sich an ihn erinnern würde, als sehr hoch ein.

Es erforderte einige Erkundigungen, bis er den Treffpunkt mit seinem potentiellen Auftraggeber gefunden hatte, den Borosh Vaas ihm genannt hatte. Das Problem dabei war, dass er sich mit Menschen nicht verbal verständigen konnte. Er verstand zwar was sie sagten, konnte aber seine Frage nicht artikulieren. Erst als er an einen Protokolldroiden geriet, der kooperativ und informiert zugleich war, erhielt er eine Wegbeschreibung zu der Kneipe, die der Treffpunkt sein sollte. Sie hieß ›Curfew‹ und lag, wie die TC-Einheit mitteilte,
»IN EINER ZWEIFELHAFTEN GEGEND, AUS DER ANSTÄNDIGE DROIDEN WIE UNSERESGLEICHEN SICH TUNLICHST FERNHALTEN SOLLTEN«. Ein gut gemeinter Rat, den Asix jedoch nicht einzuhalten gedachte.

Er fand das Curfew schließlich. Diesmal fragte niemand, wem R5-A6 gehörte. Er hatte aus seiner Erfahrung auf Fondor gelernt und war diesmal direkt hinter zwei Menschen in das Gebäude hinein gerollt, was wohl wie beabsichtigt den Eindruck erweckt hatte, dass er zu diesen gehörte. Ohne Hast drehte er seinen kegelstumpfförmigen Kopf, um die Räumlichkeiten möglichst genau in Augenschein zu nehmen. Da es heller Tag war, befanden sich nicht viele Leute darin. Einige der Stühle standen auf den Tischen, auch wenn es nicht unbedingt so aussah, als seien die Böden darunter frisch gereinigt worden. Die wenigen Personen in dem Schankraum waren ausschließlich Menschen, was den Droiden insofern verwunderte, dass draußen auf den Straßen die eingeborenen Vratix deutlich sichtbar in der Mehrheit waren - zumindest in diesem Viertel. Doch möglicherweise machten die Insektoiden sich nichts aus Kneipen oder hatten andere Vorlieben als Humanoide. Die Person, die er suchte, war allerdings weder ein Mensch noch ein Vratix, sondern ein Iktotchi, wenn Boroshs Informationen stimmten. Ein solcher war aber nirgendwo zu sehen.

An einer der Wände hing ein Vorhang, der, wie ein Blick mit dem Infrarotsensor eindeutig zeigte, den Zugang zu einem Nebenraum verdeckte. Wenn der Kontaktmann überhaupt hier anzutreffen war, musste er sich dort befinden. Asix zögerte nicht und setzte sich in Bewegung. Die beiden Stoffbahnen teilten sich vor ihm, als sein runder Körper gegen sie drückte.


[Polith-System | Thyferra | Xozhixi | Raumhafenviertel | Spelunke ›Curfew‹ | Hinterzimmer] R5-A6
 
Zuletzt bearbeitet:
:: Polith-System :: Thyferra :: Xozhixi :: Straße :: Gault Grahrk ::


Ein Hustenanfall zwang ihn zum Stehenbleiben. Während er beinah seine Lunge ausspie – so klang es jedenfalls – krallten sich die Nägel seiner Finger in den Beton der nächsten Hauswand. Röchelnd rang der rothäutige Humanoide nach Luft. War sein Ende nun gekommen? Sollte er hier, irgendwo auf den Straßen von Xozhixi, einfach so sterben? Er fühlte sich vom Schicksal beleidigt und erneut flammte sein starker Überlebenswille auf. Nein, so wollte er schlicht und ergreifend nicht enden – und so würde er auch nicht enden. Basta! Mit grimmiger Miene raffte sich der Gehörnte wieder auf, bevor eine Streife der thyferrianischen Sicherheit ihn entdeckte. Begleitet von gebrummten Flüchen setzte er seinen Weg in Richtung „Curfew“ fort.

Früher – so vor gut zehn, fünfzehn Jahren – war Gault Grahrk quasi eine lebende Legende unter den Kriminellen der Galaxie gewesen. „Trickser“ hatte man ihn feierlich genannt, weil er problemlos all den Patrouillen der herrschenden Fraktionen im Tapani-Sektor ausgewichen war. Durch waghalsige Sprünge, die er nur mit einer recht gehörigen Portion Glück überlebt hatte, war er auf Schleichwege gestoßen, die niemand vor ihm entdeckt hatte – oder längst in Vergessenheit geraten waren. Sogar sein Schiff, einem abgehalfterten G9 Rigger-Frachter namens „Tricky“, hatte es zu Ruhm und Ehre unter den Geschichten der Glücksritter, fahrenden Händler, Abenteuer und Kriminellen geschafft. In manchen Moment konnte man meinen, dass diese Zeit das Grahrks „goldenes Zeitalter“ war.

Doch stets holte den Rothäutigen die Realität ein. Irgendwann hatte ihn das Imperium nahe Fondor geschnappt und ins Gefängnis gesteckt. Einen fairen Prozess – falls es so etwas in dieser kolossalen Galaxie überhaupt gab – hatte er nicht bekommen. So verlor der „Trickser“ nicht nur sein Ansehen, sondern auch sein kleines Vermögen, während die Jahre an seiner Zelle vorbei zogen und ihn ganz langsam altern ließen. Heute – gut zehn, fünfzehn Jahre später – hatte die kriminelle Unterwelt neue Helden, weshalb Grahrk zu einem mittellosen Niemand verkommen war. Über alte Freunde hatte er zwar vom Aufstieg der mächtigen Black Sun gehört, aber bis auf eine lose Beziehung als Informant oder Vermittler wollten die nichts von dem alten Schmuggler wissen. So musste der Devaronianer selbst sehen wo er blieb.

Erneut überkam ihn der Husten. Keuchend stützte sich der Alte auf seinen Gehstock. Er konnte das Schild der verrufenen Spelunke sehen.
'Noch zehn Schritte', schätzte Grahrk. 'Reiß dich am endlich Riemen!' In Gedanken rügte er sich für seine schwächliche Gebrechlichkeit. Früher hatte er es allein mit drei Sector Rangers aufgenommen, heute war er froh, wenn er irgendeiner Streife schnell durch die schattigen Gassen der Metropole entkam. Er schleppte sich weiter als er sich erinnerte, dass gut zweihundert weitere Credits auf ihn warten würden, wenn er dieses letzte Treffen noch gut über die Bühne bekam. Ein grimmiges Lächeln zeichnete sich auf seinen rauen Lippen ab. Einen möglichen Interessenten treffen, ihm den Auftrag schmackhaft machen, ein paar Credits für Spesen geben und dann wieder verschwinden – mehr verlangte sein Kontakt nicht von ihm.

Das „Curfew“ war vor allem bei Gesindel beliebt. Kaum ein Mensch, der was auf sich hielt, traute sich in diese Gegend. Somit war für den faltigen Rothäutigen nicht verwunderlich, dass er auch an diesen Abend keinen dieser „geleckten“ Humanoiden erblickte als er eintrat. Murrend unterhielten sich die meisten Gäste. Hier und da konnte Grahrk einzelne Fetzen der Gespräche aufschnappen. Doch er war heute nicht zum „Fischen“ da. Brummend bahnte er sich einen Weg zum Tresen, bestellte wortlos ein Ale und sah sich dann erneut um. Erst jetzt fragte sich der ehemalige Schmuggler was für ein Kerl der mögliche Interessent überhaupt war. Ein Mandalorianer? Ein Trandoshianer? Oder ganz was anderes? Sein Blick glitt vorbei an den einfachen Arbeitern zu den wenigen Nichtmenschen, die in der zwielichtigen Spelunke saßen und einen „gewissen“ Eindruck machten. Auf einmal sah er sogar einen Blechhaufen der Marke R5. Amüsiert über diesen kuriosen Anblick zündete sich der Devaronianer ein Zigarillo an. Blauer Dunst stieg empor und seine lange Zunge schlängelte sich kurz über seine rauen Lippen.

Mit einem skeptischen Blick stieß sich Grahrk vom Tresen ab als der Blechhaufen auf einmal durch den Stoffvorhang in den angrenzenden Raum fuhr. Schickte der Interessent etwa einen Droiden, um unerkannt zu bleiben. Schnell kippte der einstige Schmuggler sein Ale herunter, zog noch einmal an dem Zigarillo und humpelte anschließend zum Vorhang. Laut seinem Kontakt sollte er sich mit dem Interessenten genau dort treffen. Beim Gehen stieg ihm der Gedanke in den Kopf, dass er es dieses Mal anscheinend mit einem paranoiden Mörder zu tun hatte. Deshalb bereitete sich der Gehörnte in diesen letzten Sekunden noch darauf vor, dass er eventuell nicht lebend – oder „nur“ schwerverletzt – aus diesem Zimmer kam. Irgendwie schmeckte ihm die ganze Sache nicht.


„Hey, Blechhaufen“, fuhr er den Astromech an. „Spinnt deine Programmierung oder was suchst du hier?“

:: Polith-System :: Thyferra :: Xozhixi :: „Curfew“ :: Nebenraum :: Gault Grahrk und Asix ::
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben