Schlag es selber nach. Aber hier mal ein Auszug aus Wikipedia, entsprechende stellen fett markiert.
Auch wenn ich mich Zeitlich falsch ausgedrückt habe.
Um mehr ging es mir nicht. Etwas in den Raum zu werfen, was faktisch falsch ist, macht es nicht richtiger, wenn man die Jahrhunderte ein bisschen verwechselt. Und in der zitierten Stelle sehe ich niemanden, den ich klassisch als fett bezeichnen würde. Zudem werfe ich einfach mal die Frage in den Raum, inwieweit die Kunst vergangener Jahrhunderte tatsächlich den Geschmack der Gesellschaft treffen kann oder getroffen hat. Stand Bauer Hans im Franken von 1612 tatsächlich auf die Bäuerin Hilda, deren Speckrollen über den Rock sprengten, nur weil Rubens eine Vorliebe für derlei Weibsgestalten bei seinen Werken hatte oder bevorzugte er dann doch die Magd Lisa in ihrer ganzen stinknormalen Langweiligkeit mit normalen Brüsten, keinem übermäßigen Bauch und durchschnittlichen Beinen? Eine von zweien hat ihm jedenfalls die Wintervorräte mehr weggefuttert als die andere.
Sprich, ich würde künstlerische Darstellung in der Vergangenheit nicht so dermaßen in Einklang mit der allgemeinen Ansicht bringen. Kunst ist und war und wird es immer sein: Die Stimme einer meist verschwindend geringen Minderheit, sei es jetzt aufgrund von fehlender Strahlkraft, mangelnden Intellekts oder einfach nur persönlicher Vorliebe des Künstlers.
Man verzeihe mir meine Offenheit, aber das achtzehnte Jahrhundert in seiner ganzen Dreckigkeit sehe ich ganz gewiss nicht als das Idealbild der Schönheit an. Aber auch das ist lediglich meine persönliche Meinung und muss nicht geteilt werden.
Utopio schrieb:
Ja, das stimmt sicher.
Wobei ich ehrlich gesagt auch gar nicht weiß wie man es überhaupt schafft wirklich fett zu erreichen. In meinem Alter, mit meiner genetischen Veranlagung könnte ich das vermutlich nicht einmal, wenn ich den ganzen Tag über durchesse. Irgendwo muss es da also doch vermutlich auch eine körperliche Komponente geben oder eine psychische jenseits fehlendem Willen, die hier den Unterschied zwischen etwas übergewichtigem sich mal etwas gehen lassen und ausufernder Fettleibigkeit ausmacht.
Schwierig. Ich kann da nur für mich sprechen. Früher (da war ja alles besser) spielte ich sehr erfolgreich und auch recht professionell Fußball. Da war ich trainiert, top-fit, aber relativ klein und schmächtig. So in den Zwanzigern wurd dann aus "schmächtig" "sehnig" und ich wog eigentlich immer zu wenig als zu viel. Jetzt, Anfang dreißig, merke ich die Auswirkungen von fehlendem und regelmäßigem Sport oder platt gesagt, ich kriege langsam eine Plautze, weil ich zu oft trinke und zu selten noch gegen den Ball trete oder Joggen gehe. Würde ich jetzt nur vor dem TV gammeln, keiner Arbeit nachgehen, Körperpflege eh für Teufelswerk halten, gehe ich jede Wette ein, dass ich innerhalb von sechs bis zwölf Monaten mindestens 15 Kilo zunehmen würde. Betrachtet man sich dann jemanden, der ohnehin noch nie Sport getrieben hat und seinen Speiseplan nach dem Motto zusammenstellt, dass es hauptsache schnell geht und deftig schmeckt und führt das über ein paar Jahre hinweg, dann hat man, denke ich, ganz schnell einen mächtig fetten Menschen "erschaffen".
Vielleicht kann man die Überfettung der westlichen Gesellschaft (die ohne jede Frage vorhanden ist) ein wenig in Einklang mit dem Elternhaus bringen. Erziehe ich mein Kind nicht dazu, sich genug zu bewegen, ausgewogen zu essen (und damit meine ich jetzt nicht, jede Ü-Ei-Schokoladenseite dreimal umzudrehen) und mache das von frühester Zeit an, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sich daran rein gar nichts ändert, umso älter das Kind wird. Ergo hat man, bei genügender Ignoranz der Kindesgesundheit, irgendwann auch einen klassisch fetten Menschen.
Wir können halt ohne Unterlass ungesundes Zeugs ins uns hineinstopfen. Nochmal, das mag man als Errungenschaft oder eben Dekadenz bezeichnen, Fakt bleibt, dass es eine Überflussgesellschaft ist. Und das dürfte die erste in der Menschheitsgeschichte sein.