Widek

[ Widek-System | Weltraum | Raumfähre ] - Victor Kane

Die neuen Befehle waren schnell eingetroffen. Er sollte sich so schnell wie möglich auf der ,,Heart of Order", dem Flaggschiff dieser Flottille eintreffen. Dort würde er sich persönlich mit Commodore Frey Forgerty treffen. Er hat den Befehl an seinen Lieutenant Commander Cardez übergeben und hatte sofort eine Fähre vorbereiten lassen und sich dann zu dieser auf den Weg gemacht. Die Befehle waren relativ kurz ausgefallen, er musste sich wohl überraschen lassen, was der Commodre genau von ihm erwartete.

Nun befand er sich auf der Lamda-Fähre ,,Pride``, die er zu seiner persönlichen Fähre ernannt hatte. Er hat sich ins Cockpit hinter die Piloten gestellt und beobachtete nun, wie er sich langsam dem Flaggschiff näherte. Die Befehle kannte er in und auswendig und auch sämtliche Akten, die ihm vorgelegt wurden, hatte er bereits auf dem Hinflug nach Widek verinnerlicht. Nun konnte er sich auch kurz dem Atemberaubenden Anblick hingeben, den die Flotte rund um Widek bot. Das ganze strahlte Macht aus, wie Victor fand. So etwas konnte doch unmöglich von den Yevethanern gebrochen werden. Das, was er hier sah, das war Imperiale Macht. Fremdweltler ... sie waren schwach und dumm, sie konnten es doch gar nicht hinbekommen, eine solche Macht zu unterwerfen. In den Erzählungen seines Großvaters hatten sie sogar Fremdweltler in einer extremen Minderheit bezwungen und dass hier, dass konnte gar keine extreme Minderheit sein.

Die Fähre dockte an das Flaggschiff an und Victor stieg aus. Er wurde bereits von zwei Flottensoldaten und einem Adjutanten erwartet. Der Adjutant salutierte und Victor erwiderte den Gruß. Dann stieg Victor die Rampe endgültig hinunter und der Adjutant sprach ihn an.


,,Sir, ich wurde geschickt, um sie zu der Krankenstation zu führen. Wenn sie mir bitte folgen wollen."

Victor nickte.

,,Ich bin direkt hinter ihnen."

Dann drehte der Mann sich um und ging zum Turbolift herüber. Victor folgte ihm. Es ging ein paar Ebenen tiefer und dann durch einige Gänge, bevor sie in der Krankenstation eintrafen. Die Krankenstation bot einen überfüllten Anblick. Die ganze Station quill förmlich über, vor lauter Betten, in denen Verwundete leise keuchten. Diese Krankenstation bewies nur noch einmal, wie viel Macht in den Händen eines Schiffskommandanten lag. Andere Männer hätte so viel Verantwortung vielleicht abgeschreckt, aber Victor störte dies nicht. Jeder Mann hatte selbst zu entscheiden, ob er den Streitkräften beitrat oder nicht und wenn man die Entscheidung traf, ihnen beizutreten, hatte man auch mit den Konsequenzen zu leben. Man diente dem Imperium und es war lobenswert, wenn man für dieses sein Leben lassen konnte. All diese Männer waren wahrscheinlich irgendwelche Soldaten und Piloten gewesen und nur wenige Offiziere. Einfache Soldaten und Piloten waren nichts besonderes. In Victor Augen glichen sie Ressourcen, die man sinnvoll einsetzten musste und manchmal war es eben sinnvoll, dass sie als Kanonenfutter herhielten. Victor empfand ihnen und ihren Taten gegenüber auch kaum Respekt. Es lag in der Pflicht eines jeden Imperialen im Fall der Fälle das Leben für das Imperium zu lassen, dass war für ihn selbstverständlich und nichts, dass man verehren musste.

Er schritt durch die Station hindurch, bis an deren Ende. Der Adjutant war am Eingang zurückgeblieben. Am anderen Ende der Station warteten bereits ein Mann und eine Frau. Der Mann ein Commodore, wahrscheinlich Frey Forgerty, und bei der Frau handelte es sich um eine Commander. Frauen in den Streitkräften, da waren sie schon wieder bei Victor Lieblingsthema. Die meisten Frauen waren hinter dem Steuer eines Speeders bereits überfordert und dann übergab man ihnen das Kommando über ein Schiff der Imperialen Flotte? Dies war ein Umstand, der für ihn einfach nicht nachzuvollziehen war. Frauen gehörten in keine Führungsposition, dass hatte ihm seine Erziehung mehr als deutlich vermittelt. Da der Commodore diese Abneigung aber nicht zu teilen schien, beließ er es bei einem skeptischen Gesichtsausdruck und einer hochgezogenen Augenbraue, wenn es die Frau anblickte. Dann salutierte er und stellte sich vor.


,,Commander Victor Kane, Kommandant der ,,Stalwart"."

[ Widek-System | Weltraum | Raumfähre ] - Victor Kane
 
[Widek-System - Widek - Offiziersklub - Tisch 7] Scytale Mentel, Myra Juran

Innerlich triumphierte Scytale. Sie gab zu, ihm etwas zu schulden. Glückshormone durchströmten seinen Körper und seit langer Zeit lächelte er mal wieder... ein kaltes Lächeln.

Als Myra dann ansprach, was er zu bieten habe blickte er wieder zu ihr.

,,Abgesehen von meinem unglaublichen Charme? Meine Position als Commander."

Scytale trank einen ausgiebigen Schluck.

,,Wie du sicherlich weißt, Myra, gibt es immer einen persönlichen Shuttlepiloten. Dieser darf den Kommandeur zu fast allen wichtigen Anlässen begleiten. Zu 99% bekommen den Posten immer die größten Arschkriecher. Ich bin bereit, dir diesen Posten zu geben. Somit hättest du Kontakt zu hochrangingen Offizieren innerhalb kürzester Zeit, sofern ein solcher Anlass besteht. Ich weiß du willst weg von der Tyranny - an bessere Positionen. Verkauf mich hier nicht für dumm. Schließlich zeugen alle deine Aktionen, dass du Besseres anstrebst."

Auf einen Wink Scytale's hin kam der Kellner mit einer stattlichen Rechnung. Der Kommandeur bezahlte ohne die Miene zu verziehen.

***

Bereits ein paar Stunden später befand sich der junge Bastioner im Haupthangar. Zahlreiche Maschinen befanden sich in ihren Halterungen und mit beachtlicher Präzision landete das Shuttle des Captains. Als dieser endlich heraustrat, salutierte Scytale pflichtbewusst und wartete auf die Erwiderung Crescents.

,,Selbstverständlich Sir. Bitte folgen Sie mir in isoliertere Gefilde."

Gemeinsam fanden sie sich in der Offiziersmesse, einem durchweg grauen Raum, bis auf eine grüne Pflanze in der Ecke, ein. Nachdem sie beide etwas zu trinken bestellt und bekommenhatten, schickte Scytale alle Anwesenden heraus. Die Offiziere folgten der Anweisung schweigend.

,,Zu allererst möchte ich Ihnen zur erfolgreichen Erprobung Ihres ISD beglückwünschen. Auch wenn Sie offiziell nicht darüber sprechen dürfen, so war es dennoch keine richtige Herausforderung für die Ascendancy."

Schmerzlich erinnerte sich Scytale an die Schmach mit Captain... Commander Aaronson und seine Fehler. Einen Datenzylinder zückend, fuhr er fort.

,,Mein Name lautet Scytale Mentel, ich arbeite für den Militärnachrichtendienst Seiner Majestät Darth Allegious. Dieses Gespräch ist vollkommen vertraulich und nichts was hier besprochen wird, darf nach außen dringen."

,,Mein aktueller Auftrag ist es Sie anzuwerben. Bereits mehrfach haben Sie sich für das Imperiale Militär als nützlich erwiesen."

[Widek-System - Tyranny - Offiziersmesse] Scytale Mentel, Volo Crescent
 
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[Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Hangar] Volo Crescent, Scytale Mentel; Personal (NPCs)

Nach dem begrüßenden Salut forderte Commander Mentel Volo auf, ihm an einen geschützteren Ort zu folgen - was dem von Natur aus misstrauischen Captain Unbehagen bereitete. Ein persönliches Gespräch unbekannten Themas und Anlasses war schon mehr als ungewöhnlich, dass es dann auch noch "isoliert" stattfinden sollte, war ziemlich verdächtig. Es war möglich, wenn auch unwahrscheinlich, dass eine Unterredung nicht der eigentliche Grund seiner Anwesenheit auf der Tyranny war, sondern man hatte Crescent von seinem Schiff gelockt, um ihn jetzt unter den ungestörten Umständen, die Mentel andeutete, zu entführen, verhören oder sonst was. Warum auch immer das geschehen sollte. Aber die Verschwörungen und Ränkespiele einiger Leute waren unergründlich; vielleicht sollte Volos Posten frei werden, um einen Angehörigen einer einflussreichen Familie an seine Stelle rücken zu können, oder jemand, der den Captain um seinen Rang beneidete, hatte ihn beim ISB angeschwärzt. Ähnliches dachten wohl auch die vier Marines, die hinter Volo Stellung bezogen hatten - deren Sergeant warf seinem Kommandanten einen fragenden Blick zu. Dieser jedoch bedeutete den Soldaten nur, bei der Fähre zu bleiben, und folgte Mentel zur Offiziersmesse des Gladiator-Kreuzers. Die beiden Männer setzten sich und bestellten sich Getränke - Volo wählte ein einfaches Wasser - dann befahl der ihm gegenüber sitzende Commander allen anderen Anwesenden, den Raum zu verlassen. Sobald das geschehen war, begann Mentel zu sprechen.

Zunächst beglückwünschte er Volo zum erfolgreichen ersten Einsatz der Ascendancy. Woher er von der geheimen Operation im Tiefkern wusste, ließ er vorerst unbeantwortet, dennoch schien er ausreichend darüber informiert zu sein, um festzustellen, dass er keine große Herausforderung für den Sternenzerstörer der Imperial-Klasse gewesen war. Während Crescent zwar keine Miene verzog, aber innerlich versuchte, seine Gedanken zu ordnen und irgendwie zu ergründen, wer Mentel war und was er von ihm wollte, rückte dieser auch sofort mit der Wahrheit heraus. Der Commander identifizierte sich per Codezylinder als Mitarbeiter des Militärnachrichtendienstes Seiner Majestät, verpflichtete Volo zur Geheimhaltung und erklärte, dass er den Captain hergebeten hatte, um ihn für den MND zu rekrutieren, da er sich bereits des Öfteren als nützlich erwiesen hätte. Von dieser Bekanntmachung überrascht, schwieg Crescent einen Moment. Natürlich eignete er sich offensichtlich für die Zwecke des Nachrichtendienstes, hatte er doch seine Loyalität und seine Abneigung gegenüber Verrätern im Fall Darrenholm gezeigt. Und da er seine strategischen und taktischen Fähigkeiten bereits als Kommandant eines Schiffsverbandes bewiesen hatte, konnte Volo wohl auch für die Analyse gegnerischen Truppenbewegungen, die ebenfalls in den Aufgabenbereich des MND fiel, zu Rate gezogen werden. Nur für das verdeckte Agieren hinter feindlichen Linien war seine Ascendancy wohl kaum prädestiniert - aber es war durchaus wahrscheinlich, dass Mentel die Wahrheit sprach.

"Ich wäre geehrt, dem Imperator in noch weiterem Maße dienstlich sein zu können", antwortete der Captain. "Ich nehme an."

Dann wartete Volo darauf, wie die Reaktion des Commanders ausfallen würde - vermutlich war zunächst eine Menge Papierkram zu erledigen. Eintragung als Mitarbeiter, Aushändigung der entsprechenden Datenzylinder und Berechtigungen, Informierung über Vorgesetzte und Zuständigkeiten. Tatsächlich freute sich Crescent fast darauf, seine Untergebenen noch strenger überwachen zu dürfen und dafür sogar zusätzlich entlohnt zu werden; und überdies war Volo immer gern bereit, das zu tun, was dem Imperium nützte. Anders als der arrogante, nutzlose IGD, der vor Nichtmenschen nur so wimmelte, hatte der militärische Nachrichtendienst immerhin einen gewissen Wert für den Erhalt der Neuen Ordnung, die die Galaxis vor dem Rückfall in die Anarchie bewahrte.

[Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Offiziersmesse] Volo Crescent, Scytale Mentel
 
[OP: Hoffe das geht als erster Post klar^^]

[Weltraum (Imperium) : Hyperraum nach Widek : Raider-Korvette Peacemaker : Brücke] Selina und Brückenoffiziere


Die junge Offizierin stand auf der Brücke ihres vor kurzem übergebenes Schiffes. Ruhig glitt ihr Blick durch den Raum. Sie hatte es also geschafft, ihre harte Arbeit wurde endlich vom Flottenkommando gewürdigt, indem man ihr das Kommando über eine Korvette gab. Und nicht irgendeine, sondern das neuste Kriegsschiff der Imperialen Flotte, die Raider Korvette wurde ihr anvertraut. Schon alleine bei dem ersten Anblick im Dock, hatte dieses Schiff Selina in einen Bann gezogen. Doch nun war keine Zeit für Schwärmerei. Das Oberkommando wieß die junge Offizierin an, sich ohne Umwege sofort nach Widek zu begeben.

Dort kam es zu einigen Zwischenfällen und die Truppen waren in höchster Alarmbereitschaft. Der mögliche erste Kampfeinsatz unter ihrem Kommando würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Während ihrer Karriere hatte sie viele Gefechte als XO miterlebt, jedoch war dies nun eine andere Situation. Das Kommando der Peacemaker war an sie übertrage worden. Dies bedeutete, dass zwar die Befehlsgewalt auf diesem Schiff von ihr ausging, doch dies hatte auch eine Schattenseite. Jegliche Verfehlungen würde auf die junge Offizierin zurückfallen. Des weiteren wurde die Raider Korvette nur in kontrollierter Umgebung getestet. Niemand wusste wie das Schiff in einer realen Schlacht abschneiden würde. Doch dies ließ Selina nicht unruhig werde. Die Crew war gut ausgebildet und die meisten hatten schon Erfahrung mit dieser Schiffsklasse auf den ersten Prototypen gesammelt. Sie müsste nur einen kühlen Kopf bewahren und sich an das gelernte der letzten Jahre erinnern. Jahre erinnern.


"Commander wir wechseln in den Normalraum über" sprach der Navigationsoffizier.

"Sobald wir aus dem Hyperraum treten, kontaktieren Sie die Flottenbasis von Widek und übermitteln unsere Befehle. Unser Schiff ist neu, nicht dass jemand nervös wird und auf Knöpfe drückt und wir am Ende ein Haufen glühender Schrott sind."

Ein kurzes lächeln huschte ihr über die Lippen, was jedoch so schnell verschwand wie es aufgetaucht war. Sie nahm zwar an, dass das Oberkommando der Flottenbasis schon eine Nachricht geschickt hatte, jedoch war Vorsicht besser als Nachsicht.Kaum wurden die Anweisungen ausgesprochen, begann der Wechsel in den Normalraum. Der blaue Tunnel verschwand und vor der Peacemaker tauchte die Imperiale Welt Widek auf. Während die Korvette sich mit maximaler Sublichtgeschwindigkeit auf den Planeten zubewegte, funkte der Kommunikationsoffizier zur Flottenbasis. Es vergingen nur wenige Minuten, bis die Befehle von der Basis auf Widek bestätigt wurden und die Peacemaker neue Befehle übermittelt erhielt.

"Ma'am wir haben Befehl uns vorerst an der Seite der Tyranny einzufinden und dort auf weitere Befehle zu warten."


"Sie haben die Anweisungen der Flottenbasis gehört, bringen sie unserer Schiff an die Flanke des Gladiator Sternenzerstörers.

nach einer kurzen Pause fügte sie dazu


Unsere Jungfernfahrt ist geglückt, gute Arbeit an alle. Ruhen sie sich nun aus. Ich habe das Gefühl, dass wir bald besuch bekommen werden."


Diese Aussage war mit Absicht doppeltdeutig ausgesprochen. Commander Fel war sehr interessiert, wer sich als erstes auf der Peacemaker einfinden würde, um den neusten Stolz der Flotte zu inspizieren. Aus dem Fenster der Brücke konnte man verfolgen, wie sich die Korvette langsam an ihern befohlen Platz schob, um ihre Position einzunehmen.


[Widek-System : Imperiale Formation : RK Peacemaker : Brücke:] Selina und Brückenoffiziere
 
Widek-System/ Weltraum/ INT Heart of Order/ Gänge

Zischend öffneten sich die Türen der Kabine und sie verließen den Turbolift. Auf diesem Deck befand sich fast ausschließlich das medizinische Personal und deren Einrichtungen. Der typische Duft nach Bacta stieg ihnen augenblicklich in die Nase, noch bevor sie auch nur einen Fuß auf das Deck gesetzt hatten. Um diese Uhrzeit war es ruhig. Die Patienten waren versorgt und aufgrund ausbleibender Kampfhandlungen, hatten Ärzte und Droiden kaum neue Besucher. Vielleicht hier mal ein Techniker, der sich während seiner Arbeit leicht verletzt hatte oder ein Soldat, der sich beim Training den Knöchel verstaucht hatte. Vor wenigen Wochen hatte das noch ganz anders ausgesehen.

"Bacta, riechen Sie das, Commander? Leute wie wir müssen uns nicht sehr oft diesem eigenartigen Geruch aussetzen, nicht wahr?"

Die Antwort von Shrine blieb aus. Entweder ahnte sie schon, was Frey hier unten mit ihr vor hatte, oder sie grübelte noch über den Sinn des Unterfangens. Schwer zu sagen. Die Offizieren wusste es, persönliche Gefühle nicht zur Schau zu stellen. Eine nützliche Eigenschaft. Vor allem, wenn man sich auf unbekanntes Terrain wagte und mit Leuten sprechen musste, deren Absichten einem nicht ganz klar ist. Frey konnte nicht sagen, inwiefern er diese Eigenschaft bisher gemeistert hatte, doch seine Erfolge sprachen für sich. Nicht umsonst war er ein vergleichsweise junger Offizier in einer führenden Position. Man denke doch nur an diesen Aaronson, der zu der Verteidigungsflotte von Galantos gehört hatte. Vielleicht ein guter Offizier, aber was es bedeutete, Einfluss zum eigenen Vorteil wirken zu lassen, hatte er anscheinend nicht verstanden. Leute wie er konnten es schlicht und ergreifend nicht mit Frey aufnehmen. Damit Freys Untergebene nicht die selbe Schiene fuhren, investierte er nun Zeit in Shrine. Und natürlich auch in Kane, sobald der eintraf.

Sie schlenderten die nur rege frequentierten Gänge entlang, bis sie zur Krankenstation gelangten. Ein großer Saal, voll mit Betten, medizinischen Überwachungsgeräten und Droiden, die Tag ein, Tag aus von Bett zu Bett schwebten, um die angezeigten Werte zu überprüfen. Die Betten waren alle belegt, was allerdings kein vergleichbarer Zustand mit dem nach der Schlacht von Galantos war. Die Ärzte mussten aufgrund der vielen Verletzten improvisieren. In den Gängen standen Feldbetten, leicht verletzte hatten sogar nur eine Decke bekommen, mit der sie es sich auf dem Boden hatten bequem machen müssen. Frey hatte es zwar nicht selbst gesehen, konnte sich aber aufgrund der ihm vorgelegten Berichte gut vorstellen.

"Da wären wir. Nach Ihnen, Commander."

Frey beobachtete die junge Frau ganz genau. Zeigte sie eine Reaktion? Ein Zucken? Ein Blinzeln zu viel? Shrine bewahrte Haltung, während sie die Schwelle zur Station übertrat und sich pflichtbewusst umschaute. Noch immer war es dem Corellianer nicht möglich, sie zu durchschauen.

"Haben Sie so etwas schon mal gesehen?"

"Nein, Sir", antwortete sie knapp und Frey führte sie wahllos an eines der Betten heran. Darin lag ein Mann. Sein Gesicht war mit dunkellilanen Flecken übersät. Er schien zu schlafen.

"Droide, Personalakte."

Eine der medizinischen Einheiten drehte sich zu ihm um, erkannte, wer da vor ihm stand und antwortete mechanisch: "Corporal Cooper, Dylan. 107. Bastion-Regiment der Infanterie. Letzter Einsatz: Galantos. Wurde aus einem abgeschossenen Shuttle geborgen. Vitalwerte: Kritisch. Schweres Hirntrauma erkannt. Prellungen und Knochenbrüche am ganzen Körper. Medizinische Maßnahme: Künstliches Koma. Aussicht auf Rückkehr in den Dienst: Unwahrscheinlich."

"Hat der Corporal Familie?"

"Lade Akte. Corporal Cooper, Dylan. Vater: Lieutnant Cooper, Gerlik. Gefallen auf Denon. Mutter: Cooper, Vicki. Brüder: Sergeant Cooper, Varst. Gefallen auf Corellia. Corporal Cooper, Miles. Gefallen auf New Plympto."

"Danke. Das ist alles."

Wieder warf Frey einen Seitenblick auf Shrine. Für sein Vorhaben hatte er auf Anhieb ein wundervolles Beispiel gefunden. Und tatsächlich: Die Schultern hingen etwas, der Blick gesenkt. Frey hatte einen wunden Punkt erwischt. Mitten ins Schwarze. Doch bevor er zum vernichtenden Schlag ausholen konnte, wurde er unterbrochen. Victor Kane war eingetroffen. Der Commander der Stalwart war in etwa genauso groß gewachsen wie Frey und salutierte pflichtbewusst vor dem Commodore. Der erwiderte den militärischen Gruß und reichte dem Offizier schließlich noch die Hand. Eine Geste, die heutzutage sehr unterschätzt wurde.

"Willkommen auf der Heart, Commander. Ich bin Commodore Fogerty, das hier ist Commander Shrine. Sie ist ebenfalls neu in der Kampfgruppe. Wir haben uns gerade mit diesem Soldaten hier befasst. Corporal Dylan Cooper. Sein Vater ist während der Schlacht um Denon gefallen. Seine beiden Brüder wurden während der Offensive der Neuen Republik entlang des Corellian Runs im Kampf getötet. Wenn der Corporal hier es nicht schaffen sollte, hat seine Mutter ihre gesamte Familie an den Krieg verloren. Wie würden sie so eine Frau trösten, Commander?"

Fragend schaute er Kane an und setzte dabei eine nüchterne Miene auf. Den Akten nach erwartete Frey das gleiche patriotische Geschwätz, das auch schon Shrine von sich gegeben hatte. Wenn sie es aus einem anderen Mund hörte und gleichzeitig mit einer extremen Situation wie dieser konfrontiert wurde, könnte ihr das die Augen öffnen. Frey hatte das Gefühl, dass er den Geist der noch jungen Offizierin befreien konnte. Und wie stand es wohl um Kane?

Widek-System/ Weltraum/ INT Heart of Order/ Gänge
 
[Widek-System - Tyranny - Offiziersmesse] Scytale Mentel, Volo Crescent

Im Gegensatz zu Commander Aaronson nahm der Captain das Angebot direkt an. Eine schöne Überraschung in diesen unruhigen Zeiten. Plötzlich piepte das HoloKom des Commander's. Endlich war die Peacemaker, eine Korvette der Raiderklasse, frisch aus den Imperialen Werften, hier bei Widek eingetroffen. Kurz nachdem Scytale von Aradia zuückgekehrt war, hatte man ihm den Befehl übermittelt, das Schiff und seinen Kommandeur unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht eine geeignete Möglichkeit dem neuen MGD-Mitglied zu zeigen, wie man dies tat.

,,Bevor wir uns dem lästigen Papierkram zuwenden, würde ich Sie dazu einladen, ein Schiff zu besichtigen. Die Peacemaker, eine Korvette der neuen Raiderklasse wird in Kürze an der Tyranny andocken und mein Befehl lautet, den Kommandeur und das Schiff unter die Lupe zu nehmen. Wenn Sie wünschen, können Sie mich gerne dabei begleiten."

Da von Crescent keine Widerworte erklangen, ließ Scytale die RK Peacemaker informieren, dass er und ein anderer Offizier eines höheren Ranges an Bord werden kommen würden.

Ein paar Minuten später dann, standen die beiden Offiziere fast gleichen Alters und Ranges vor der Andockschleuse und warteten gespannt darauf, dass sich die mechanische Verriegelung zischend öffnen würde und sie dem Kommandeur des ziemlich neuen und teuren Schiffes gegenüberstanden. Das Zischen setzte ein! Und die Tür, welch ein Wunder (!) bewegte sich, begleitet von dem eben erwähnten Zischen, nach rechts und gab den Blick auf eine ziemlich junge attraktive Offizierin frei, die zweifelsohne das Abzeichen eines Commanders trug. Während er den Salutgruß der Frau erwiderte, konnte er dennoch einen leicht überraschten Gesichtsausdruck nicht verhindern.

,,Commander, das ist Captain Crescent. Ich bin Commander Mentel. Ihr Schiff wird vom Captain und mir einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Wenn Sie nun so freundlich wären uns die Peacemaker zu zeigen?"

[Widek-System - Peacemaker - Andockschleuse] Scytale Mentel, Volo Crescent, Selina Fel
 
[Widek-System : Imperiale Formation : RK Peacemaker : Brücke:] Selina und Brückenoffiziere

Kaum hatte die junge Kommandantin, den Befehl an ihre Crew gegeben sich ein bisschen zu erholen, musste sie diesen direkt widerrufen. In Gedanken verfluchte sie sich für den Spruch, den sie noch vor paar Minuten gesagt hatte. Dieser ist nur zur Wirklichkeit geworden. Vor nicht mal eine Minute wurde der Peacemaker befohlen an den GSD anzudocken Dies könnte nur eins heißen. Inspektion. Schnell schaltete Selina das Interkom ein und ein leises Pfeifen gab der Crew bescheid, dass ihre Aufmerksamkeit auf die Lautsprecher lenken musste.

"Der Befehl von eben wird widerrufen. Wir sollen an die Tyranny andocken. Sie wissen alle was das bedeutet, Inspektion! Ich erwarte einen reibungslosen Ablauf."

Nach der Durchsage berichtete der Pilot der Peacemaker, dass das Andockverfahren begonnen hat. Nun war es an der Zeit zur Andockschleuse zu gehen und ihre "Gäste" in Empfang zu nehmen. Sie überließ die Brücke ihrem XO und begab sich Richtung Schleuse. Dort angekommen prüfte die junge Kommandantin den Sitz ihre Uniform und der streng zusammen geflochtenen Friseur. Kaum war dies erledigt, ertönte ein Zischen und die Tür glitt zu Seite. Sie erblickte einen Commander und einen Captain und grüßte diese auch ohne Umwege. Dabei entfiel ihr nicht, dass der Commander etwas überrascht war. Hatte er noch nie gesehen, dass eine Frau ein Kommando führt? Jedoch konnte sie sich darüber keine weiteren Gedanken machen, da der Commander das Wort ergriff und sich und seine Begleitung vorstellte.

"Captain Crescent. Commander Mentel, ich heiße sie herzlich Willkommen auf der Peacemaker. Ich bin Commander Fel und natürlich zeige ich ihnen mit freuden unseren neusten Stolz der Imperialen Flotte."

mit einer einladenden Geste begann sie die Führung durch die Peacemaker.

"Die wichtigsten Technischen Daten in Kürze. Die Länge der Raider Korvette beträgt 150 Meter, die Größe der Mannschaft beträgt 92 Crewmitglieder plus 2 Platoons Stromtrooper. Unsere Vorräte reichen bis zu 2 Jahren und die Frachtkapazität beträgt 1500 Tonnen."

Während des Gesprächs erreichten sie den Maschinenraum. Die Crew die während des Rundgangs dem Inspektionsteam begegneten, machten Platz und salutierten der kleinen Gruppe, wie es sich gehörte.

"Hier ist unser Herzstück, der Maschinenraum. Die maximale Sublichtgeschwindigkeit beträgt 90 MGLT. Somit kann diese Korvette nicht nur feindliche Jäger abwehren, sondern auch unseren Bombern Gleitschutz geben. Es ist ein Hyperraumantrieb der Klasse 0,75 und eine Backup der Klasse 8 verbaut."

Die junge Offizierin versuchte ihre Stimme neutral zu halten, konnte aber nicht verstecken, dass dieses Schiff sie begeistert hatte. Nachdem ein bisschen Zeit vergangen war, führte Selina die 2 anderen Offiziere aus dem Maschinenraum Richtung Brücke. Auf dem Weg dort hin ergriff sie wieder das Wort.

"Unsere Rumpfstärke beträgt 290 RU unsere Schildstärke 600 SBD mit einer verbesserten Laderate, die durch die Solarflügel der TIE-Modelle einen taktischen Vorteil gegenüber anderen Korvetten verschafft."

Die Gruppe der Offiziere betrat die Brücke.

"Offiziere an Deck!" ließ der XO verlauten und die Brückencrew salutierte dem Inspektionsteam.


"Zu den letzten und wichtigstens Daten des Schiffes, die Bewaffnung. Wir haben 6 schwere Zwillingslaserkanonen, die als Türme angebracht sind. Desweiteren 8 Turbolaser, wovon 4 zur Front, 2 zu Backbord und 2 zu Steuerbord ausgerichtet sind. Zur guter letzten noch 3 Ionenkanonen. Je 1 zur Front, Backbord und Steuerbord."

Erneut machte sie eine kurze Pause um die Informationen sacken zu lassen. Die Crew verhielt zum Glück höchst Professionell, dass war schon mal sehr gut. Nun war sie gespannt, wie die Inspektion weiter gehen würde.

[Widek-System : Imperiale Formation : RK Peacemaker : Brücke:] Selina Fel, Volo Crescent, Scytale Mentel und Brückencrew
 
[Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Offiziersmesse] Volo Crescent, Scytale Mentel

Anstatt sich gleich um die Formalitäten zu kümmern, wie Volo es zweifelsohne getan hätte, verschob Mentel das auf später und lud den Captain stattdessen dazu ein, eine Korvette der Raider-Klasse mit ihm zu inspizieren. Das Flottenkommando schien keine Zeit verlieren zu wollen, um diese neuen Schiffe zügig in Krisengebiete zu bringen, um sie in echten Kampfsituationen erproben zu können. Diese Peacemaker war vermutlich mit derselben Nachschublieferung wie die Volo unterstellte Presage bei Widek eingetroffen - vielleicht wurde der Angriff der Yevethaner auf das Sektorhauptquartier in so naher Zukunft erwartet, dass alle verfügbaren Einheiten schnellstmöglich nach Widek gesandt wurden. Andererseits waren die letzten Wochen auch friedlich verlaufen - zumindest im Widek-System -, und hatten die Barbaren tatsächlich vor, diesen Planeten zu überfallen, hätten sie die günstige Lage nutzen und es kurz nach dem Kampf um Galantos tun sollen, als noch bei Weitem weniger Schiffe hier versammelt und die Aufklärungsflottille Cresh-8, die die erste Imperiale Verteidigungslinie gebildet hatte, geschlagen gewesen waren.

Nun sollte Mentel, wohl im Auftrag des Nachrichtendienstes, die Peacemaker und ihren Kommandanten überprüfen - er informierte die Korvette zunächst darüber, dass er und Volo an Bord kommen würden, dann machten die beiden Offiziere sich auf den Weg zur Luftschleuse. Da die Raider-Klasse aufgrund ihrer geringen Größe nicht über einen eigenen Hangar verfügte, konnte man nur auf diese Weise von einer Fähre oder einem anderen Schiff aus an Bord gehen; und weil sich die Peacemaker bereits neben der Tyranny befand, dockte sie einfach an den fast vier mal so großen Gladiator-Träger an. Das Schleusenschott öffnete sich von dem charakteristischen Zischen begleitet, dahinter wartete eine junge rothaarige Offizierin, bei der es sich anscheinend um die Befehlshaberin der Peacemaker handelte. Ihr Abzeichen wies sie als Commander aus, aber auch wenn Korvetten gewöhnlich von einem Lieutenant Commander kommandiert wurden, war das nichts über die Maßen Ungewöhnliches. Sie konnte nach ihrer Beförderung aus logistischen Gründen noch nicht auf eine Fregatte oder einen Kreuzer versetzt worden sein oder, was Volo für wahrscheinlicher erachtete, man gab ein solch hochmodernes Schiff einfach nicht gern in die Hände eines niederrangigen - und damit gewöhnlich unerfahreneren - Kommandanten. Mentel schien beim Anblick der Commander, die sofort ordnungsgemäß salutierte - was die beiden Offiziere erwiderten -, überrascht zu sein. Kannte er sie etwa? Oder hatte er, was man im Imperialen Militär des Öfteren vorfand, eine Abneigung gegen Frauen in Machtpositionen?

Er ließ sich jedenfalls nichts weiter anmerken und stellte den Grund seiner und Crescents Anwesenheit klar. Es war fast schon Glück für Mentel, dass Volo eingewilligt hatte, für den MND zu arbeiten, denn einen gleichrangigen Offizier auf dessen Schiff zu besuchen, versetzte einen Angehörigen der Flotte traditionell in eine schwächere Position. Durch die Anwesenheit des Captains hingegen war dieses Verhältnis negiert; auch wenn dieser nicht der direkte Vorgesetzte der Offizierin, die sich als Commander Fel vorstellte, war, so hatte er doch an Bord der Peacemaker eine gewisse Autorität inne und verhinderte damit, dass die Commander in irgendeiner Form Widerstand gegen die Inspektion leistete.

Das war aber ohnehin nicht der Fall. Die Offizierin begann, ihre Besucher herumzuführen und listete dabei die technischen Daten der Raider-Korvette auf. Volo waren diese Informationen zwar bereits bekannt - er hatte sie durchgelesen und gewohnheitsgemäß verinnerlicht, als ihm die Talon unter Sevatar bei Eclipse unterstellt worden war - dennoch hörte er gewissenhaft zu, während er sich bisweilen umsah und sich ein Bild von der Crew machte. Alle Besatzungsmitglieder, denen sie auf dem Weg begegneten, verhielten sich wie zu erwarten und salutierten zum Gruß. Im Maschinenraum betonte Fel die Leistungsfähigkeit von Sublicht- und Hyperraumantrieb, die sogar über der des Carrack-Kreuzers lagen und die Raider-Klasse befähigte, mit cygnischen Starwings und Scimitar-Jagdbombern mitzuhalten und die gewöhnlichen TIE-Bomber sogar zu überholen. Sie wirkte begeistert - sicher, diese Korvette hatte wohl von allen größeren Schiffen im Arsenal des Imperiums und auch der rückständigen Rebellen die höchste Geschwindigkeit und den stärksten Hyperraumantrieb und war ausgesprochen effizient im Bereich der Jäger- und Raketenabwehr, wie sich bei Ojom gezeigt hatte, aber ein Sternenzerstörer hatte Volos Meinung nach doch einen weitaus höheren Stellenwert als dieses Eskort- und Patrouillenschiff.

Die Brücke machte ebenfalls einen professionellen Eindruck und Fel erläuterte hier die vielseitige Bewaffnung der Peacemaker - Zwillingslaser gegen Jäger, Turbolaser gegen andere Korvetten oder für Hit-and-Run-Taktiken gegen größere feindliche Schiffe und Ionenkanonenbatterien zur schnellen Ausschaltung von Schildgeneratoren oder Geschützen. Damit hatte sie alle relevanten Schiffsdaten genannt, und während des Rundgangs hatte Volo sich von dem äußerlich tadellosen Zustand der einzelnen Systeme überzeugen können. Die tatsächliche Funktionsfähigkeit konnte nur in einem Gefecht oder bei einem ausführlichen Testflug erwiesen werden, aber ein solcher war im Moment nicht vorgesehen und wahrscheinlich schon direkt nach dem Verlassen der Werft durchgeführt worden. Fel schien geradezu darauf zu warten, dass Mentel oder Crescent weitere Fragen stellten, und der Captain als Höherrangiger tat ihr den Gefallen.

"Commander, Ihr Schiff scheint in ordnungsgemäßem Zustand zu sein. Das ist leider nicht einmal mehr in der Flotte Seiner Majestät selbstverständlich. Aber die Kampftauglichkeit der Peacemaker hängt von der Leistung ihrer Besatzung ab. Wie schätzen Sie Ihre Mannschaft ein? Funktioniert sie als Einheit, ist sie einem Kampf gewachsen, befolgt sie jeden Befehl?

Angenommen, dieses Schiff steht - mit anderen - einem übermächtigen Gegner gegenüber und Ihr Vorgesetzter wäre gefallen. Sie haben aber Befehl, die Position zu halten. Würden Sie sich sofort zurückziehen, warten, bis jemand anderes das Kommando übernimmt und den Rückzugsbefehl gibt oder dies selbst tun? Oder würden Sie ungeachtet der Übermacht weiterkämpfen und versuchen, auch die anderen Schiffe dazu zu veranlassen?"

Volo musterte die Offizierin mit gleichgültigem Gesichtsausdruck. Die erste Frage hatte er ziemlich routinemäßig gestellt, die zweite war als Test gedacht, um Fels Einstellung in Erfahrung zu bringen. Würde sie scheinbar unnötige Verluste durch einen Rückzug vermeiden wollen, dadurch aber ihre Stellung aufgeben und andere Ziele gefährden? Sich opfern? Desertieren? Die fiktive Situation ähnelte in gewisser Weise der im Utos-System, daher war der Captain umso mehr auf die Antwort gespannt.

[Widek-System - Imperiale Formation - RK Peacemaker - Brücke] Volo Crescent, Scytale Mentel, Selina Fel; Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Widek-System - Peacemaker - Brücke] Scytale Mentel, Volo Crescent, Selina Fel

Interessiert hörte Scytale dem Tourguide, Selina Fel, bei ihren Ausführungen zu den technischen und personalen Details der Raiderklassekorvette zu. Ein Hauch von Stolz durchdrang dabei die Stimme der Commander. Und dass zu Recht wie Scytale fand. Diese neue Schiffsklasse war nicht nur verdammt schnell, sondern war auch gegen feindliche Jäger- und Bomberangriffe geschützt. Nur zu gerne hätte Scytale dieses Schiff oder eines seiner Schwestern als Unterstützung in bevorstehenden Schlachten.

Als sie dann schlussendlich auf der Brücke ankamen, stellte Crescent eine wunderbare Fangfrage, die die Commander jedoch geschickt beantworten konnte, ohne in die Falle zu tappen. Der Captain würde tatsächlich eine Bereicherung für den MGD sein, da stimmte Scytale seinen Vorgesetzten zu.

Nach einem Moment des Schweigens brachte die Offiziere die Bitte hervor, sich die Tyranny anzusehen. Unschlüssig blickte Scytale sie kurz an und meinte dann bündig.

,,Selbstverständlich. Captain Crescent, wollen Sie uns begleiten?"

Dem folgte ein Ja und etwas später befanden sich die drei in einem der Lifte an Bord der Tyranny wieder.

,,Aufgrund ihrer Länge und ihrem großen Hangar wird die Gladiatorklasse sowohl als Kreuzer als auch als Trägerschiff klassifiziert. Aktuell befinden sich 4 Staffeln verschiedenster Jägertypen an Bord, die einen wirkungsvollen Schirm erzeugen können."

Zischend öffnete sich die Tür und gab den Blick frei auf den Haupthangar. Unzählige Jäger hingen in ihren Halterungen, wurden gewartet oder getankt. Mit dem charakteristischen Heulen passierte gerade eine Rotte den Hangarschild und nahm feste Positionen ein. Als eine der Piloten seinen Helm abnahm, erkannte Scytale Myra. Er winkte die Pilote Officer heran und sie folgte. Ebenso sprach er einen vorbeilaufenden Piloten an. Dieser wollte anscheinend schon eine Beleidigung heraushauen, erkannte dann jedoch seinen Commander und zügelte sich. Jetzt erkannte Scytale auch dessen Gesicht.

,,Captain, sie dürften die beiden bereits von der Gerichtsverhandlung kennen. Miss Commander, darf ich Ihnen trotzdem zwei der besten Piloten aller 4 Staffeln vorstellen? Miss Juran und Mister Thraken. Beide haben hervorragende Ergebnisse in Gefechten und Übungen erzielt..."

[Widek-System - Tyranny - Hangar] Scytale Mentel, Volo Crescent, Selina Fel, Aurelius Thraken, Myra Juran
 
[Widek-System : Imperiale Formation : RK Peacemaker : Brücke:] Selina Fel, Volo Crescent, Scytale Mentel und Brückencrew (NPC´s)

Nach einer kurzen Pause ergriff der Captain das Wort. Er wollte wissen, ob die Crew wie eine Einheit funktionieren würde und ob sie die Befehl von ihr befolgen würde. Die junge Kommandeurin wollte gerade Anwort, als der Captain eine weitere Frage stellt, die sie inne hielt ließ. Schnell überdachte sie die Möglichkeiten, die sie hatte um auf diese Frage zu reagieren. Captain Crescent wollte also wissen, ob Selina dem Imperium treu ergeben ist? Sie ließ sich nicht anmerken, war jedoch nicht gerade glücklich über diese Frage. Ihre Dienstakte zeigt keine Verfehlung und ihre Familie dient dem Imperium seit Generationen treu. Nach einer kurzen Pause beginn sie mit der Antwort.

"Nun Captain, das hängt immer von der Situation ab. Ein Planet mit geringem Militärischen Nutzen und ohne Fabriken, würde eine Opferung der Truppen nicht rechtfertigen. Des weiteren würde es keinen Sinn machen, wenn die Niederlage deutlich ist, die Schlacht weiter zu führen, um somit eventuell den Gegner nur 1 Stunde abzuhalten den Planeten zu erobern."

Sie machte eine kurze Pause.


"Wäre jedoch bei dem Szenario eine weitere Flotte unterwegs, um die Verteidigung des Planeten zu verstärken, ist der Kampf bis auf das letzte Schiff absolut notwendig. Jedoch nur wenn der Planet einen strategischen Nutzen hat. Den Kampf zu führen nur um den Kampfeswillen hat wenig Sinn. Meistens ist eine Neuformierung der Flotte an einem strategisch wichtigeren Punkt besser. So könnte man die Raumhoheit zurück gewinnen, wenn man den Gegner zu einem Kampf zwingt, wo seine enorme Stärke keine Rolle spielt."

Nun wartete sie die Reaktion des Captains ab. Während ihrer Zeit auf der Akademie hatte sie oft solche Diskussionen mit ihren Ausbildern geführt. Wieso einen ganzen Schiffsverband opfern, wenn der Planet unwichtig war? Das hatte die junge Offizierin nie verstanden. Taktische Neuformierung betrachteten viele als Schwäche, aber sie nicht. Ihr war klar, dass man mit so einer Aktion den Feind in eine Falle locken konnte und somit das Schlachtglück wieder zu Gunsten der eigenen Truppen wenden konnte.

Die Antwort von Commander Fel, schien dem Captain auszureichen. Ein Teil der aufgebauten Anspannung verflog und sie war erleichtert, dass sie sich aus dieser Lage geschickt befreien konnte. Nach einer weiteren kurzen Pause, wendete Selina sich an Commander Mentel.


"Commander ich würde mich freuen, wenn sie mir die Tyranny zeigen würden."

Scytale Mentel kam dieser bitte nach und auch der Captain schloss sie den 2 Commanders an. Nach wenigen Minuten standen die Gruppe in einem Lift der Tyranny, wo Scytale Mentel erklärte, dass der GSD sowohl Träger als auch als Kreuzer klassifiziert sei. Selina verdrehte die Augen. Piloten. Diese "Spezies" ging ihr schon damals auf der Akademie auf den Nerv. Meinen sie wären die besten und schlausten, nur weil sie in einer kleiner Blechdose sitzen. Die junge Offizierin sah das anders. Für sie waren Piloten nur diejenigen, die nicht fähig waren ein Schiff zu kommandieren. Ihnen fehlte die taktische Analyse Fähigkeit, wie Commander Fel schon auf der Akademie gelernt hatte. Commander Mentel rufte 2 Piloten der Rotte die gerade im Haupthangar gelandet war zu sich und stellte die beiden Selina vor. Sie verbarg ihre Abneigung und setze ein nettes lächeln auf.

"Miss Juran, Mister Thraken ich bin erfreu sie kennen zu lernen. Ich bin Commander Fel."

[Widek-System : Imperiale Formation : GSD Tyranny : Hangar] Selina Fel, Volo Crescent, Scytale Mentel, Aurelius Thranken, Myra Juran
 
[Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Gänge] Aurelius Thraken; Personal (NPCs)

Vor einigen Stunden war Aurelius von der Gerichtsverhandlung auf Widek zurückgekehrt und lief jetzt, wie so oft schlecht gelaunt, in den Gängen der Tyranny herum. Der Prozess hatte ihn gelangweilt, zwar war das Ereignis mal eine willkommene Abwechslung gewesen, aber dort hatte es dennoch nichts gegeben, was den Piloten in irgendeiner Weise besonders interessiert hatte. Commander Mentel hatte es für angebracht gehalten, ihn und Juran mit irgendeinem anderen Flottenoffizier höheren Ranges bekannt zu machen und ein Verräter, von dem Thraken zuvor noch nie gehört hatte, war erschossen worden, aber sonst war auch nichts weiter Erwähnenswertes passiert. Anschließend war der Kommandant des Gladiators mit der Pilotin irgendwohin verschwunden und der Rest seiner ursprünglichen Begleiter, darunter Thraken und einige andere Offiziere und Piloten, hatte sich die Zeit zwangsweise in der Bar vor dem Flottenstützpunkt vertrieben, bis Mentel zurückkehrte und seine Fähre die ganze Gruppe wieder auf den Kreuzer brachte. Im Moment war Aurelius auf dem Weg zum Hangar, da er in Ermangelung einer anderen Aufgabe beschlossen hatte, nachzusehen, ob die zwei ihm künftig unterstellten Piloten schon eingetroffen waren. Sollte das nicht der Fall sein, konnte es auch nicht schaden, einmal wieder einen Probeflug mit dem TIE-Abfangjäger durchzuführen - wenngleich es Aurelius zweifellos auch ohne Übungsstunden jederzeit mit allen anderen Piloten an Bord aufnehmen konnte.

Im Hangar wurde wie immer gearbeitet, allerdings legten die Wartungstechniker außerhalb einer Gefechtssituation ein wesentlich entspannteres Verhalten an den Tag. Einige tippten sich zum Gruß an die Mütze, als Aurelius vorbeikam, aber der beachtete sie gar nicht. Das waren alles Nichtskönner, zu inkompetent, um einen Sternenjäger fliegen zu können, hatten es aber trotzdem irgendwie in die niedrigeren Ränge des Korps geschafft. Allerdings war Thraken selbst in keinster Weise dazu geneigt, an seiner Maschine herumzuschrauben, deshalb duldete er die Existenz der Mechaniker. Der Deckoffizier stand gerade, begleitet von einem dunkelgrauen RA-7-Protokolldroiden, an einem Terminal, glich irgendwelche Inventardaten mit denen auf seinem Datenpad ab, und sah genervt auf, als Aurelius ihn ansprach.
"Nein, Mr. Thraken, wie ich Ihnen schon vorher mitgeteilt habe, sind die neuen Ersatzpiloten noch nicht an Bord", war das einzige, was man aus dem hageren Petty Officer herausbringen konnte, sodass Thraken sich verärgert wieder zum Gehen wandte. Konnten diese faulen Strolche von der Militärlogistik eigentlich überhaupt einmal effizient arbeiten?

Als er den Hangar auf dem Weg zurück zu den Aufzügen bereits halb durchquert hatte, sprach jemand Aurelius von der Seite an. Der Pilot drehte ruckartig den Kopf in Richtung des Störenfrieds und war schon im Begriff, diesen anzublaffen, was er denn wolle, als er Commander Mentel erkannte, der zusammen mit einer Offizierin und einem Offizier der Flotte - letzterer kam Thraken irgendwoher bekannt vor - scheinbar untätig zum Spaß herumstand und irgendwas erzählte, und sich gerade noch zurückhielt. Als ob ein Schiffskommandant des Imperiums nichts besseres zu tun hatte. Jedenfalls stellte der Commander Aurelius und Juran, die ebenfalls von irgendwoher angetrabt kam, nun der rothaarigen Frau vor und erwähnte, dass der andere Offizier die Piloten schon von der Gerichtsverhandlung kannte. Das war also wieder derselbe Kerl, dessen Namen Thraken bereits vergessen hatte - viel unfähiger als Mentel konnte er ja kaum sein, aber wenn dieser Captain sich mit ihm abgab, hatte er wohl auch nicht viel drauf. Indessen lächelte die Offizierin; sie sah das wohl als freundliche Geste, Aurelius kam es eher wie eine grenzdebile Grimasse vor, und machte sich mit den beiden Piloten bekannt. Na toll. Noch so jemand, den man am besten gar nicht erst ins Militär aufgenommen haben sollte. Thraken erwiderte das Lächeln, aber auf eine seltsam gekünstelte Art, während seine Augen vollkommen starr blickten.

"Ah ja... Die Freude ist ganz meinerseits, Commander. Aus welchem Grund beehren Sie uns hier auf der Tyranny?"

[Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Hangar] Aurelius Thraken, Myra Juran, Scytale Mentel, Selina Fel, Volo Crescent; Personal (NPCs)
 
[ Widek-System | Weltraum | ,,Heart of Order" | Krankendeck ] - Victor Kane, Commander Shrine, Frey Forgerty

Die Begrüßung viel recht herzlich aus, dafür dass sie sich unter Imperialen Offizieren befanden. Im wurde sogar die Hand hingehalten. So etwas kannte er nur aus seiner Jugend, als er noch ab und an mit seinem Großvater, dem Senior Gouverneur Bastions, einige Ausflüge zu dessen hochrangigen Freunden gemacht hatte. In der Politik, so sagte zumindest sein Großvater, sei eine solche Handlung ein Gruß, der als selbstverständlich hingenommen wurde. In der Flotte jedoch, war ein solcher Gruß eine wahre Rarität. Victor erwiderte und gab dem Mann die Hand. Dieser stellte sich und die junge Frau nochmals vor und gab ihm dann eine Art Aufgabe. Den skeptischen Blick zu der Commander hatte er nicht bemerkt, wie es Victor schien.

Eine Frau, die ihren Mann und ihre drei Söhne verloren hatte, die im Dienst des Imperiums steckten. Wie würde er sie trösten. Victor behielt seine unbewegliche Miene auf. Er überlegte kurz, bevor er zu einer Antwort ansetzte. Da er den Commodore noch nicht einschätzen konnte, sprach er recht frei heraus und gab seine Meinung offen zu. Wenn in seinem neuen Vorgesetzte auch nur ein Fünkchen Patriotismus steckte, würde er die gleiche Meinung haben.

,,Nun, ihre Söhne und ihr Mann starben im Dienste des Imperiums. Das ist meist ein Grund stolz zu sein, wie ich finde. Sollte ihr Opfer nicht vergeben gewesen sein, so ist es eine hohe Ehre, im Dienst des Imperiums zu sterben. Dieser Mann hat das getan, was von jedem Mann in seiner Position zu erwarten ist. Wie ich eine solche Frau trösten würde? Ich würde ihr sagen, dass es eine hohe Ehre sein müsse, dass ihre Söhne für das Imperium starben. Sollte sie eine wahre Patriotin sein, so würde ihr das schon genügen. Trotzdem würde ich ihr noch die Ehrenmedaillen übergeben, die sich ihre Angehörigen gewiss verdient haben. So hat sie etwas, auf das sie voll stolz blicken kann.“

Frauen waren das schwache Geschlecht, ihnen musste man das alles erst erklären. Ein Mann bräuchte das nicht.

,,Es ist die Aufgabe eines Imperialen Soldaten, dem Imperium zu dienen, oft passiert das nun mal durch den Tod, dass ist unvermeidlich.“

Jeder Imperiale musste seinen Platz kennen. Victor musste die Soldaten führen, möglicherweise auch in den Tod. Sein Vater hatte zwei Geschwister gehabt. Der jüngste, Jeffrey, war gestorben, als Victor gerade einmal 6 Jahre alt gewesen war. Als man seiner Großmutter und seinem Großvater mitteilte, dass Jeffrey gestorben war, behielten beide die Fassung. Erst später hatte seine Großmutter geweint, sein Großvater nicht. Als Victor gefragt hatte, warum seine Großmutter weine. Hatte sein Großvater ihm erklärt, dass das nun mal so in der Natur der Frauen lag. Eigentlich musste man immer mit dem Tod rechen, er konnte einen überall überkommen. Nur Frauen waren nun einmal nicht so stark wie Männer und hatten so ihre Probleme, dass zu verstehen und den Tod im Dienste des Imperiums als selbstverständlich und ehrenvoll anzunehmen, wie sein Großvater ihm erklärte. Sein Großvater hatte gesagt, er würde Emotionen zeigen, wenn einer seiner Söhne den Dienst im Imperialen Militär überdauerte, denn das wäre das ungewöhnlichere. Das hatte nur sein Vater geschafft.

[ Widek-System | Weltraum | ,,Heart of Order" | Krankendeck ] - Victor Kane, Commander Shrine, Frey Forgerty
 
Widek-System/ Weltraum/ INT Heart of the Order/ Krankenstation

Es kam wie erwartet. Wie ein wahrer Patriot stand der Commander an dem Krankenbett des im Koma liegenden Soldaten und redete etwas von Dienst, Stolz und Ehre. Beinahe war Frey etwas erschrocken, da die Aussage von Kane so vorhersehbar war. Zweifelsohne hatte es auch etwas mit seinem überlegenen Intellekt zu tun und seiner hervorragender Menschenkenntnis. Dennoch konnte das zu einem Problem werden. Der Commodore brauchte Offiziere mit kreativen Lösungsansätzen und nicht welche, deren Vorgehensweise schon von Anfang an klar war. Doch Frey musste hier Fingerspitzengefühl erweisen. Wenn er dem Commander jetzt direkt den Kopf wusch, würde der sich allenfalls in seiner Ehre gekränkt fühlen und zu Frey auf Abstand gehen. Er musste dem Commander also zunächst signalisieren, dass sie auf einer Seite standen. Dass er genauso dachte wie er. Ein geschickter Schachzug für Verhandlungen: Wenn man scheinbar einer Meinung war, erschien man dem Gegenüber gleich viel sympathischer.

"Eine sehr vorbildliche Antwort, Commander. Dennoch muss ich Ihnen in einem Punkt widersprechen: Der Tod von Soldaten ist vermeidbar."

Er löste sich von dem Krankenbett und schritt mit den beiden Offizieren im Schlepptau einer Türe am Ende des Raumes entgegen. Sie öffnete sich zischend und der Raum dahinter wurde augenblicklich hell, sobald Frey ihn betrat. Sie standen nun in einer scheinbar leeren Halle mit nur einem Terminal in der Mitte. Frey ging direkt darauf zu.

"Ich bin mir sicher, Commander, dass sie das richtige gemeint haben. Der Einsatz bei den Streitkräften fordert gelegentlich Leben. Je nach Einsatz wird der Preis in unterschiedlicher Höhe bezahlt. Unsere Aufgabe als Offiziere sollte es sein, diesen Preis so niedrig wie möglich zu halten. Da sind wir uns doch einig, oder?"

Der blonde Corellianer aktivierte den Terminal, gab seinen Sicherheitsschlüssel ein und tippte auf einen einzelnen Befehl. Um sie herum fingen plötzlich Motoren an zu arbeiten. Aus dem Boden stiegen Regale die bis an die Decke reichten langsam empor. In den Regalen lagen ordentlich sortiert gefüllte Leichensäcke.

"Das ist der Preis, den die Heart auf Galantos bezahlt hat. Schauen Sie sich ruhig um."

Er lies den beiden Offizieren einen kurzen Moment, um zu realisieren, was sie da vor sich hatten.

"Etwa 300 Gefallene liegen noch hier. Überwiegend Infanterie und Piloten. Ihre Kompanien und Geschwader holen die meisten noch diese Woche, um ihnen nach ihren Ritualen die letzte Ehre zu erweisen. Wären diese Verluste vermeidbar gewesen? Wohl kaum. Hätte es schlimmer werden können? Auf jeden Fall."

Frey machte eine Pause und beobachtete Kane und Shrine. Wie reagierten sie auf das, was sie sahen und hörten?

"Commander Kane, eine weitere Frage. Warum unterlag das Imperium der Neuen Republik auf dem Corellian Run? Abgesehen von den Sith-Kriegen natürlich."

Hier war der Commodore diesmal gespannt darauf, was Kane ihm darauf antworten würde. Denn es gab auf diese Frage noch keine wirkliche Antwort. Die Offensive der Neuen Republik war zwar mittlerweile schon eine Weile her, doch noch immer herrschte darüber keine Einigkeit. Natürlich waren Flotte und Armee durch die Sith-Kriege geschwächt gewesen. Dennoch war die Niederlage der imperialen Kräfte überwältigend. Frey hatte seine Antwort darauf gefunden, weshalb man hier versagt hatte. Hatte das der Commander auch? Oder waren solche Gedankenspiele Neuland für ihn?

Widek-System/ Weltraum/ INT Heart of the Order/ Leichenhalle
 
[Widek-System - Imperiale Formation - RK Peacemaker - Brücke] Volo Crescent, Scytale Mentel, Selina Fel; Brückenbesatzung (NPCs)

Commander Fels Antwort war ziemlich ausführlich. Die Offizierin stellte fest, dass es auf den strategischen oder wirtschaftlichen Nutzen eines Planeten ankam, um entscheiden zu können, ob er den Kampf bis zum letzten Mann - oder Schiff - wert war, und entsprach damit Volos Ansicht. Zumindest größtenteils. Es gab immer noch solche Fälle, in denen der Planet bereits verloren und keine Verstärkung auf dem Weg war, aber der Feind dennoch so lange wie möglich hingehalten werden musste, in etwa um Truppen von der Oberfläche zu evakuieren oder Ressourcenlager, die den Angreifern bei der Eroberung in die Hände fallen würden, zu vernichten. Auf solche Ausschweifungen verzichtete der Captain aber, er nickte nur zustimmend. Fel hatte gezeigt, dass sie strategisches Verständnis besaß und so vermutlich eine fähige Kommandantin abgab. Dies zu erreichen war wohl Mentels Absicht, oder eher die des militärischen Nachrichtendienstes, gewesen; die Peacemaker befand sich in guter Führung und ordentlichem Zustand, sodass die Inspektoren eigentlich guten Gewissens wieder von Bord gehen konnten.

Die Commander jedoch bat einen Moment darauf Mentel, ihr den Gladiator-Kreuzer zu zeigen. Das verstärkte Volos Verdacht, den er schon zuvor beim Blick des anderen Offiziers gehabt hatte, dass er und Fel sich irgendwoher kannten. Man gab schließlich nicht jedem X-beliebigen eine Rundführung auf seinem Schiff, Mentel willigte aber ein und fragte sogar Crescent, ob er sie begleiten wolle, was dieser ebenfalls mit
"Ja, gerne, Commander" beantwortete. Auch wenn er ebenso gern auf die Ascendancy zurückgekehrt wäre, wollte er seinem Verdacht nachgehen und den beiden niederrangigen Offizieren bei der Tour über die Schulter schauen - wenn sie bereits zuvor miteinander zu tun gehabt hatten, dies aber nicht zeigten, sondern sich auf unauffälligere Weise, wie eben durch die gegenseitigen Führungen auf ihren jeweiligen Schiffen, Kontakt verschafften, konnte es durchaus sein, dass hier noch etwas anderes vorging.

An Bord der Tyranny erläuterte Mentel, dass die immer noch ziemlich neue und moderne Gladiator-Klasse sowohl als Kreuzer als auch als Träger klassifiziert werden konnte und sich im Moment vier Staffeln verschiedener Typen im Hangar befanden - wenn Volo sich recht erinnerte, waren es bei Metellos zwei Abfangjäger- und zwei Bomberstaffeln gewesen, ob die Zusammenstellung geändert worden war, wusste er nicht. Als die kleine Gruppe jedoch den Hangar des sogenannten Trägerschiffes betrat - der ironischerweise bei Weitem kleiner als der der Ascendancy war, die sechs Staffeln nebst mehreren Dutzend Beibooten und Landungsschiffen transportierte - konnte er feststellen, dass nach wie vor TIE-Interceptors, Starwings und TIE-Bomber auf dem Gladiator stationiert waren; die Anzahl der Maschinen war allerdings stark geschrumpft. Vermutlich befanden sich die meisten Jäger und Bomber gerade auf Übungsflügen, dass Mentel so viele in einem Gefecht verloren hatte, kam Volo ziemlich unwahrscheinlich vor. Und tatsächlich kam kurz darauf eine Rotte Abfangjäger durch das Hangartor hereingeschwebt und dockte an den dafür vorgesehenen Gestellen an der Decke der Halle an, dann rief Mentel zwei der aussteigenden oder herumlaufenden Piloten zu sich. Es handelte sich um die Pilot Officers Juran und Thraken, mit denen Crescent, wie der Commander kurz darauf auch anmerkte, bereits auf Widek vor der Gerichtsverhandlung um Darrenholm bekannt gemacht worden war.

Fel jedoch kannte die beiden noch nicht - oder tat wenigstens so - und stellte sich freundlich lächelnd vor. Die Reaktionen der Piloten fielen negativ aus - Während Juran nur kurz nickte und die andere Frau dann eisig und mit einem Funken Neid im Blick anstarrte, setzte Thraken noch einen drauf und fragte, ebenso seltsam starrend, in übertrieben höflichem Tonfall, was ihnen die Ehre von Fels Besuchs verschaffe. Die Commander musste unter diesen Umständen, falls sie es nicht schon zuvor gehabt hatte, ein ziemlich schlechtes Bild von den Piloten erhalten oder zumindest ziemlich verwirrt werden, auch wenn Mentel bemerkte, dass beide hervorragende Ergebnisse in Manövern und Kampfeinsätzen erbracht hatten. Volo hielt sich - leicht belustigt, denn da es sich hierbei nicht um sein Schiff handelte, dachte er nur kurz daran, die zwei Piloten für ihr Verhalten zu kritisieren - im Hintergrund und verfolgte das Gespräch der vier anderen Offiziere.

[Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Hangar] Volo Crescent, Scytale Mentel, Selina Fel, Myra Juran, Aurelius Thraken; Personal (NPCs)
 
Widek-System - Shuttel - Leony; NPC's

Bald würde Leony endlich in einer richtigen Staffel fliegen. Sie hatte lange dafür gearbeitet. Zu lange. Ihr Bruder hätte das bestimmt in der halben Zeit geschafft, wenn er ggewollt hätte.

Langsam flogen sie die Tyranny an. Das Schiff, auf dem sie sich zum Dienst melden sollte.

Damit war sie ziemlich alleine. Alle anderen im Shuttel waren direkte Besatzung der Tyranny und keine Jägerpiloten. Sie hatte also niemanden

Nach einer Sanften Landung wurde die Rampe herrunter und Leony stieg aus. Wo sollte sie jetzt nur hin? Man hatte ihr zwar gesagt, dass sie sich bei einem gewissen Captain Kormak melden sollte. Aber natürlich nicht, wo man ihn findet.

Sie sah eine Gruppe Menschen, scheinbar höheren Ranges. Die würden bestimmt wissen, wo man ihn findet. Sie kam sich lächlich vor.

Sie stellte sich zu ihnen und sprach sie an:
"Entschuldigung, Leony Juran mein Name, frisch ausgebilditer Pilot Officer. Ich soll mich bei Captain Kormak melden. Wissen Sie zufällig, wo ich ihn finden kann?"

Die junge Frau musterte die Versammlung: Ihr Gegenüber standen zwei Comander, ein gut aussehender Mann und eine rothaarige Frau, und ein ebenso gut aussehender Captain, wenn sie richtig sah. Rechts von ihr stand ein freundlichaussehender Pilot Officer. Dahinter stand noch eine Pilot Officerin. Ihr Gesicht wurde jedoch vom Kopf des anderen Piloten verdeckt.
Generell war sie die kleinste, was sie aber nnicht sonderlich störte, wenn sie genug Aufmerksamkeit bekam.

Dem Captain hatte sie bisher noch nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Dies sollte sich jetzt ändern. Er war sehr groß und schlank. Leony vermutete durch den engen schnitt seines Oberteils einen gut durchtrainierten Oberkörper. Sein Gesicht war zwar ernst aber er war nicht so ein Milch-Buby, wie es viele der Militärbedinsteten des Imperiums waren. Ein gepflegter Mann. Er sah weder Mager noch überernährt aus. Er war nicht unattraktiv. Aber Körperliche Schönheit war ja nicht alles. Klar, sie suchte nicht in jedem Typen den Mann fürs Leben aber Arschloch blieb Arschloch.

Leony Schüttelte sich. Verdammt! Sie hatte geträumt. Zwar alles mitbekommen aber die ganze Zeit lächelnd den Captain angestarrt. Hoffentlich war es niemande aufgefallen.

Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Hangar - Leony Juran, Volo Cresent, Aurelius Thraken, Myra Juran, Scytale Mentel, Selina Fel; Personal (NPC's)
 
[Widek-System - Tyranny - Hangar] Scytale Mentel, Volo Crescent, Selina Fel, Aurelius Thraken, Myra Juran

Das Verhalten des Piloten Thraken war nicht sonderlich nett oder respektvoll. Scharf maßregelte Scytale den Pilote Officer.

,,Thraken, Ihr Verhalten ist undisziplinert und nicht akzeptabel! Benehmen Sie sich auf der Stelle. Oder wollen Sie, dass man genötigt ist, Ihnen erneut den Urlaub zu streichen?"

Bevor jedoch der Pilot etwas sagen konnte, unterbrach eine junge Frau die Tirade des Commanders und stellte sich als Leony Juran vor. Scytale zuckte unmerklich zusammen als er den Namen Juran hörte, fasste sich rasch aber wider. Er blickte die Neue an, die verliebt Captain Crescent anstarrte. Was für ein Benehmen. Schei* Piloten...

,,Flight Officers Juran und Thraken , führen Sie Pilot Officer Juran zu Captain Komak. JETZT!"

Nachdem die Nervensägen endlich verschwunden waren, wandte Scytale sich wieder an die beiden anderen Offiziere.

,,Wollen wir den Rundgang fortsetzen?"

Die nächste Stunde verbrachte er damit, den Captain und die attraktive Commander alles grundlegende über die Gladiatorklasse zu erzählen und irgendwann dann landeten sie auf der Brücke.

,,Ich hoffe ich konnte einen guten Einblick in diese spezielle Schiffsklasse geben. Haben Sie beide noch Fragen oder Wünsche?"

[Widek-System - Tyranny - Hangar] Scytale Mentel, Volo Crescent, Selina Fel, Aurelius Thraken, Myra Juran

 
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[ Widek-System | Weltraum | ,,Heart of Order" | Krankendeck ] - Victor Kane, Commander Shrine, Frey Forgerty

Sein Vorgesetzter reagierte so, wie Victor es erwartet hatte. Er stimmte ihm zu und Victor blickte zufrieden. Er hatte es hier wohl wirklich mit einem Imperialen gleichen Kalibers zu tun. In einem Punkt widersprach der Commodore ihm aber, er meinte, der Tod von Soldaten wäre zu verhindern. Das hatte er falsch aufgegriffen und Victor setzte sofort zu einer Erwiderung an.

,, Selbstverständlich ist das vermeintlich, Sir. Sie missverstehen mich. Ich bin lediglich der Meinung, dass der Tod eines Soldaten manchmal in Kauf genommen werden muss, um für das gelingen einer Situation zu garantieren. Selbstverständlich ist das nicht immer der Fall und man sollte stets bedacht mit der Verschwendung einer so wichtigen Ressource, wie die Leben der Soldaten eine darstellen, umgehen."

Dann führte sein Vorgesetzter sie in einen leeren Raum, in dessen Mitte bloß ein Terminal vorzufinden war. Er ging nochmals auf Victor Erwiderung ein und stimmte ihr nun auch einigermaßen zu.

,,Da haben sie ganz ohne Zweifel recht."

Der Commodore aktivierte das Terminal. Plötzlich fuhren aus dem Boden mehrere Regale. Er beobachtete den Vorgang mit einem Misstrauischen Blick. Erst nach den Worten des Commodores wurde ihm klar, dass er hier Regale voller Leichensäcke vor sich hatte. Ein solcher Anblick brachte ihm nicht zum schaudern, auch schlecht wurde ihm nicht. Er blickte sich starr um, zeigte keinerlei Gefühlregung. Sein Vorgesetzter sagte etwas zu all jenen, die Gefallen waren. Victor nickte nur, immer noch gefesselt von dem Anblick der Säulen. So etwas hatte er bis jetzt noch nicht gesehen. All seine Aufträge waren bisher noch nie so groß gewesen, dass sie viele Opfer gefordert hätten. Dies war ein völlig neuer Anblick für ihn, der Victor aus eine seltsame Art und Weise fesselte, die er selbst nicht ganz zu beschreiben wusste.

Dann stellte Commodore Forgerty ihm eine Frage zu der sechsten Schlacht um Corellia. Warum war die Republik dem Imperium hier über gewesen? Victor konnte nicht sagen, dass er ein Experte auf diesem Gebiet war. Er kannte die wichtigsten Einzelheiten der Schlacht und hatte oft Anekdoten von Männern gehört, die die Schlacht überlebt hatten. Er musste etwas überlegen, bevor er sich aus all diesen Einzelteilen eine gute Antwort zusammen gebaut hatte.


,,Nun, meiner Meinung nach gibt es nicht den einen, großen Grund. Villus Medvir hat, ganz ohne Zweifel, einen gravierende falsche Entscheidung getroffen. Es hätte bestimmt auch andere Möglichkeiten gegeben, die Event Horizon unschädlich zu machen. Aber vor allem die Vorarbeit ließ zu wünschen übrig. Man hätte den Hapanern mehr Misstrauen gegenüber bringen sollen. Sie waren, meiner Meinung nach, ein überaus entscheidender Faktor. Die Hapaner und die Republik waren lange Zeit im Bunde miteinander gewesen. Man hätte ihnen mehr Aufmerksamkeit gegenüber bringen müssen, so dass sie niemals unbemerkt zur Republik hätten überlaufen können."

Ein Volk, dass von Frauen regiert wurde, allein dieser Umstand reichte schon aus, damit Victor die Hapaner mit besonderem Misstrauen beäugte.

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Der inkompetente Mentel schien Aurelius' sarkastische Begrüßung nicht sonderlich gut aufzunehmen. Stattdessen befahl er dem Flight Officer, sich zu 'benehmen' und drohte damit, ihm den Urlaub zu streichen. Nicht schon wieder, dachte Thraken angesäuert. Natürlich, sich Vorgesetzten gegenüber respektlos zu verhalten, war - überraschenderweise - nie gern gesehen; auch wenn man, wie Aurelius, aus der gesichtslosen Masse herausragte und aufgrund überlegener Fähigkeiten nicht nach kaum einer Minute im Gefecht abkratzte, bestand doch immer diese Gefahr, und so wollten viele Piloten die ihnen bleibende Zeit nicht mit unterwürfigem Gehabe verschwenden. Die wenigen, die in den zwar hocheffizienten, aber Schilde und Panzerung vermissenden und daher spottbilligen Maschinen der TIE-Serie mehrere Schlachten lang durchhielten, konnten sich einiges darauf einbilden. Und taten das häufig auch.

Für den Moment war Aurelius aber nicht interessiert daran, sich mit dem Commander anzulegen, außerdem trat im nächsten Moment eine weitere Person zu der sich größtenteils feindselig beäugenden Gruppe Offiziere (Nur der verdammte Captain, der etwas hinter Mentel stand, schien das Ganze lustig zu finden). Es war eine anscheinend noch sehr junge Pilot Officer, die wohl nicht fähig war, sich auf einem Schiff der Flotte zurechtzufinden, da sie Captain Komak weder im Bereich der Pilotenquartiere, noch in den Büros in der Nähe der Brücke suchte, sondern sofort nach dem Betreten des Hangars jemanden nach seinem vermutlichen Aufenthaltsort fragen musste. Na toll, da zeigte sich mal wieder, warum Frauen im Militär nichts zu suchen hatten - Aurelius starrte die Neue finster an, bis Mentel ihn und Juran anwies, sie zum Staffelführer der Sabers zu bringen. Anscheinend war sie diesen zugewiesen worden; ein Glück, dass sie nicht in die Apex-Staffel kommen würde.

"Wie Sie wünschen, Sir" gab er dem Flottenoffizier zur Antwort und betonte dabei die Anrede besonders, dann drehte er sich um und setzte seinen ursprünglichen Weg in Richtung der Turbolifte fort, ohne sich nach den beiden anderen umzusehen. Diese Pilot Officer war wohl als Ersatz für einen der von Mentel bei Aradia per Torpedowerfer in die Luft gejagten Piloten auf die Tyranny geschickt worden - wenn es nach Thraken ging, würde sie auch nicht länger überleben. Unfähige Piloten waren nun mal nichts weiter als Kanonenfutter, und Offiziere der Imperialen Flotte nutzten ihnen unterstellte Staffeln fast schon traditionell auf diese Weise. Eine Fahrt im Turbolift und einen grauen Korridor später hatten die drei Piloten dann Komaks Büro erreicht und Aurelius wies, sich leicht verbeugend, mit einer ausladenden Geste auf die Tür.

"Hier herein, wenn es keine Umstände macht", spottete er und betätigte grinsend den in die Wand eingelassenen Türöffner, dann trat er, ohne die beiden Frauen eines weiteren Blickes zu würdigen, zurück und ging weiter zu den Quartieren, wo ihn bereits zwei Personen erwarteten. Besser gesagt eine Person und ein Chiss. Im ersten Augenblick fragte Thraken sich, was sie wohl wollten, dann kam er darauf, dass diese Typen wohl Croole und Morn waren, die ihm als Rottenführer künftig unterstellten Flügelmänner. Tatsächlich trat der Mensch, der ein ziemlich grobes, kantiges Gesicht hatte, sofort auf ihn zu und salutierte. "Flight Officer Thraken, Sir? Pilot Officer Croole, Apex vier, und Pilot Officer Morn, Apex fünf, melden sich zum Dienst." Aurelius schenkte den beiden einen abschätzigen Blick - sie hatten zwar laut der Akten, die Leutnant Myll ihm ausgehändigt hatte, bereits einige Kampferfahrung und waren keine komplett planlosen Anfänger wie die Pilot Officer von vorhin, konnten aber auch keine größeren Erfolge vorweisen.

"Na endlich", meinte Aurelius schließlich. "solange dieses Schiff untätig herumschwebt, werden Sie die Zeit mit Simulationsflügen verbringen. Und belästigen Sie mich nicht mit inhaltslosem Geschwafel. Ich brauche keine Meldungen, es sei denn, es geht wieder ins Gefecht."

Croole schien zwar ein wenig verwundert über die Einstellung seines neuen Vorgesetzten, sagte aber nichts weiter, sondern salutierte erneut - der Chiss tat es ihm gleich - und verschwand dann. Thraken verzog das Gesicht und schlenderte dann wieder in Richtung Hangar zu den Ausrüstungskammern, wo seine Pilotenkluft aufbewahrt wurde. Ein Testflug im Abfangjäger würde ihn außer Reichweite des ganzen nervtötenden Haufens und auf andere Gedanken bringen.

[Widek-System - Imperiale Formation - GSD Tyranny - Gänge] Aurelius Thraken, Personal (NPCs)
 
Widek-System/ Weltraum/ INT Heart of the Order/ Leichenhalle

Gedankenverloren wanderte Freys Blick durch die Halle, während seine Offiziere nach einer Antwort suchten. Shrine schien nun endgültig von der Rolle zu sein. Frey hatte ihr ordentlich Stoff zum Nachdenken geliefert, das war ihr anzumerken. Vielleicht war sie sogar eingeschüchtert? Das wäre gut. Dann hatte er ihren Respekt und war einen Schritt näher daran, sie auf seiner Seite zu haben.

Kane dagegen fand eine Antwort und die war sogar ausgesprochen gut. Er fixierte den Commander nun und hörte ihm offen interessiert zu. Das war wirklich eine Antwort, die er von einem Commander nicht erwartet hatte. Wieder lächelte er, doch diesmal war es ein echtes Lächeln. Vielleicht musste er an Commander Kane arbeiten, aber ein heller Kopf war eine gute Voraussetzung dafür. Die Akten hatten was ihn anging also nicht übertrieben.

"Bravo, Commander. Wirklich sehr gut. Damit sind Sie zu zum gleichen Schluss gekommen, wie die führenden Köpfe auf Bastion. Ja, in der Tat waren die Umstände für das Imperium nicht besonders glücklich. Ich glaube allerdings, dass es einen ausschlaggebenden Punkt gibt, in dem uns die Neue Republik überlegen ist."

Er machte eine Kunstpause um sicher zu sein, dass die volle Aufmerksamkeit nun auf ihm ruhte.

"Kreativität."

Kurzerhand gab er in dem Terminal den Befehl ein, dass die Regale wieder in den Boden eingefahren wurden und bedeutete den beiden Offizieren, ihm zu folgen. Sie verließen die Leichenhalle und durchquerten die Krankenstation. Frey machte dabei keine Anstalten, sich zu erklären. Er wollte, dass die beiden Offiziere selbst darüber nachdachten, was er meinte. Erst als sie auch die Krankenstation hinter sich gelassen haben, begann er zu reden.

"Das imperiale Militär operiert in der Regel streng nach Handbuch. Für jede Situation gibt es vorgegebene Richtlinien, die Punkt für Punkt abgearbeitet werden. Das macht uns langsam und berechenbar. Die Neue Republik weiß das, sie kennt ihren Feind. Aber kennen wir den unseren?"

Der blonde Corellianer führte die Offiziere zurück zum Turbolift. Der Commodore hatte ein neues Ziel: Den taktischen Holo-Raum auf der Brücke. Als sich die Türen des Turbolifts zischend schlossen, redete er weiter.

"Niemand im Imperium konnte rechtzeitig darauf reagieren, dass die Neue Republik nach und nach den Corellian Run einnahm. Genauso wenig konnte darauf reagiert werden, dass die Hapaner bei Corellia der Republik beistand. Die Angriffe waren schnell, präzise und ungewöhnlich. Mit zivilen Tunnelbohrern haben sie die Mauern von Coronet überwunden, mit Guerillia-Taktiken auf New Plympto unsere Außenposten zerstört. Ich bin der Auffassung, dass keiner der zuständigen Offiziere auch nur eine Ahnung davon hatte, mit was er es zu tun hatte. Viele sprechen immer noch von einer Rebellenallianz und verkennen damit die Lage massiv."

Gegen Ende seiner Ausführen klang Frey zunehmend verärgert. Dass er auf die meisten seiner Kollegen nicht gut zu sprechen war, sollte allerdings nicht an die Öffentlichkeit geraten, weswegen er sich solch einen Tonfall nur erlaubte, wenn er mit seinen eigenen Leuten sprach. Vor allem den corellianischen Offizieren traute er, aber auch die restlichen Kommandanten seiner Kampfgruppe schätzten seine Meinung und sein Talent.

"Wir werden diese Fehler nicht machen, Commanders. Ich erwarte von Ihnen ungewöhnliche Taktiken und ein Blick über den Tellerrand oder wie bereits erwähnt: Kreativität."

Die Türen des Turbolifts öffneten sich und sie betraten die Brücke der Heart. Ein wenig erfüllte es ihn mit stolz, als sich ihnen ein geschäftiges treiben offenbarte, das nur kurz durch ein "Commodore an Deck" unterbrochen wurde. Frey führte seine beiden Anhängsel in einen Vorraum, wo der taktische Hologramm-Tisch stand. Bei der letzten Schlacht hatte es sich noch verzweifelt an diesen geklammert, als die Schwerkraft auf dem Sternenzerstörer für kurze Zeit ausfiel. Er aktivierte den Tisch und suchte nach den Aufzeichnungen über die Schlacht von Galantos.

"Was darf ich Ihnen bringen lassen? Tee, Caf oder doch lieber ein Glas Wasser?"

Widek-System/ Weltraum/ INT Heart of the Order/ Brücke
 
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Der Commodore schien ernsthaft begeistert zu sein. Er lobte ihn und sogar lächeln musste er. Auch Victor gestattete sich einen Gesichtsausdruck des Stolzes. Commander Shrine schien immer noch ganz benebelt von den Säulen. Zu einer Antwort war sie noch nicht gekommen. Victor sah sich so nochmals in seiner Ansicht bestätigt, dass Frauen das schwächere Geschlecht sein. Was sollte man den mit einer Commander auf einem Kriegsschiff anfangen, die noch nicht mals den Anblick von Leichen aushielt. Victor blickte nochmals in ihre Richtung und setzte einen mitleidigen Gesichtsausdruck auf.

Commodore Forgerty sagte nun, dass es seiner Meinung nach den Imperialen Streitkräften an Kreativität fehlte. Victor blickte ihn leicht skeptisch an. Wie nebenbei ließ der Commodore die Säulen wieder abtauchen und machte sich auf den Weg zu einem Turbolift. Victor hatte noch nichts zu seiner Bemerkung erwidert. Vielleicht würde er das ganze gleich noch weiter ausführen. Und tatsächlich, als sie im Lift standen und sich die Türen geschlossen hatten erläuterte er seine Meinung nochmals. Victor hörte ihm still zu. Er war der Meinung, dass das Imperium zu berechenbar war, die Republik jedoch nicht. Zum Ende hin schien er immer aufbrausender zu werden, sich in Rage zu reden. Er schien einige seiner Kollegen nicht besonders zu schätzen. Seine Ansprache endete mit einem Appel, dass sie nicht so vorhersehbar sein sollten.

Commodore Forgerty schien ihm wirklich sehr sympathisch. Er schien auch eine recht patriotische Besinnung zu haben und auch zu seinen Untergebenen war er mehr als freundlich. Des weiteren war der Commodore nur wenige Jahre älter als er, würde er schätzen. Victor selbst teilte auch teilweise die Meinung des Commodores. Es stimmte schon, das einige Offiziere zu berechenbar waren und die Gefahr, die von der Republik ausging nicht wirklich ernst nahmen. Victor selbst sah das Handbuch als eine Art Richtlinie, die man nach Möglichkeit einhalten sollte, aber bei gegebener Situation, wo man es mit größeren oder geschickteren Gegner zu tun bekam, auch mal davon abweichen musste. Wie zur Bestätigung nickte Victor mit dem Kopf.

Die drei Offiziere traten aus dem Turbolift und gingen über die Brücke, hinein in ein Nebenzimmer, in dem ein taktischer Hologramm-Tisch stand. Auf die Nachfrage, ob sie etwas trinken wollten, viel Victor ein, dass er wirklich Durst verspürte.


,,Einen Tee bitte, Sir. Es ist schon einige Zeit seit meinem letzten Getränk vergangen."

Er lächelte seine Vorgesetzten höflich an und stellte sich dann an den Holotisch.


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