Filmreihe Winnetou, Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und Co - Die Karl May Verfilmungen

Dann schau dir mal (...) Hang 'em High, The Wild Bunch ...
Oh ja, da hast Du gar noch ein paar sehr gute Beispiele, die mir nicht eingefallen waren! (Wie konnte ich Sam Peckinpah vergessen... -?? :konfus:)
Wunderbar!

...oder High Noon an.
ACK - der passt auch gut in die Reihe der US-ler, die ich genannt hatte - allerdings eben damit auch in die Reihe "seichte, eher kitschigere Kost"! (*Öhm, ja, ich kritisiere mich hier wohl gerade selbst...?? ;):konfus::D)
 
ACK - der passt auch gut in die Reihe der US-ler, die ich genannt hatte - allerdings eben damit auch in die Reihe "seichte, eher kitschigere Kost"! (*Öhm, ja, ich kritisiere mich hier wohl gerade selbst...?? ;):konfus::D)

Also wenn du High Noon als seichte kitschigere Kost sieht solltest du dir den vielleicht noch mal genauer anschauen. So seicht ist der nämlich gar nicht. Der funktioniert auch sehr gut als Gesellschaftskritik indem er zeigt wie feige die Stadtbewohner sind und das niemand bereit ist Zivilcourage zu zeigen. Interessant ist auch die Szene in dem dem Marshal sein Deputy in den Rücken fällt weil er ihn nicht als seinen Nachfolger vorgeschlagen hatte. Ebenso die mexikanische Ex-Liebhaberin, die so gar nicht ins Bild des weißen Amerika passen will.

Wie gesagt, schau dir den Film nochmal an.

Wobei "The Wild Bunch", genauso wie Peckinpah's anderer Genre-Beitrag "Pat Garrett and Billy the Kid" absolute Spätwestern sind, die widerum stark vom Italo-Western beeinflusst wurden.

C.

Das ist richtig. Hang 'Em High wurde ja auch stark von den Italowestern beinflusst. Macht aber so gesehen eigentlich keinen Unterschied ob die Antihelden des US-Western erst durch die Italowestern inspiriert wurden oder nicht.
 
...So seicht ist der nämlich gar nicht (...) Wie gesagt, schau dir den Film nochmal an.
Das mit der Sozialkritik ist mir schon klar! Aber im Grunde hast Du es eigtl. selbst gerade schon gesagt: "So seicht ist der nämlich gar nicht" heißt jedoch eben im Umkehrschluss ganz klar, dass das nur daran bemessen werden kann, dass es weitaus weniger seichtere Filme gibt (und - na klar - auch weitaus seichtere!). In sofern - ACK in allem, was Du aus dem Film interpretiert hast. Doch das macht ihn deshalb für mich nicht weniger seicht oder gar um einiges kitschig. Damit rede ich High Noon nicht etwa schlecht! Das witzige hieran ist, dass wir diese Begrifflichkeiten (seicht, kitschig) im allgemeinen Sprachgebrauch oftmals über ihre eigene Definition hinaus weitaus suggestiver verwenden. ;)
Daher meinte ich hier bei High Noon "seicht" eher im Sinne von "abgedroschen" denn "geistlos", "flach" o. Ä., weil sozialkritische Themen und Auseinandersetzungen damit danach in späteren Western (z. B. in den 60er und 70er Jahren) fast schon generell in Western wie in immer mehr Filmen auftauchten. Üblicherweise würde man heute auch den Begriff "seicht" im Sinne von "abgedroschen" eher dann andersherum verwenden (also ausgehend von "High Noon" in sofern, wie diese Thematik in nachfolgenden Filmen bzw. Western auf all zu ähnliche und kaum bemerkenswert differenzierte Weise eher "kopiert" als neu aufgearbeitet oder durch Geistfülle und neue Ideen und Erkenntnisse bereichert worden wäre.) Da aber stattdessen in den 60er und 70er Jahren (leider vermutlich auch stark mitverschuldet durch den Genuss "bewusstseinserweiternder Drogen") eher im Gegenteil eine geistvollere und durch neue Ideen und Erkenntnisse (vor allem im psycho-sozialen Bereichen) bereicherte und differenziertere Auseinandersetzung mit sozialkritischen Themen einsetzte, wirkt High Noon nun leider inzwischen auf mich manchmal eben recht "niedlich" und trotz der durchaus eben gut eingearbeiteten Hintergrundthematiken in sofern einfach "veraltet". Man würde denke ich heute einfach einen Western so nicht mehr konzipieren bzw. vor allem die dortigen Charaktere.
Das ist aber meinerseits in dem Sinne kein Vorwurf an High Noon, weil er im Gegensatz zu heutigen all zu "seichten" und "kitschigen" Filmen das vole Recht hat so zu sein, wie er ist! Denn er spiegelt somit einfach auch einen gewissen Zeitgeist bzw. Geist und Glauben der damaligen Autoren wieder.
Und eines ist gewiss: Die Zeitlosigkeit dieses Films aufgrund "auf Feigheit basierender Sozialdynamiken", welche High Noon in dieser seinen Art ziemlich exemplarisch verwendet macht daraus eindeutig ein wirklich wertvolles Stück filmhistorischen Kulturguts. ;) :)
 
Wahrscheinlich werden mich jetzt einige Leute lynchen wollen :D, aber ich finde die US-Western sind echt Mist. Nur die mit Clint Eastwood sind ansehbar. Doch sonst stellen sich da meine Nackenhaare auf. :D

Geht mir ähnlich... entsprechend besitze ich auch mehr Italowestern als US-Produktionen. Die mit Clint Eastwood habe ich auch, aber ansonsten sind mir die guten Italowestern meistens einfach lieber.


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Habe mir jetzt noch die Karl May Orientbox zugelegt, und will auch auf diese drei Filme eingehen:

Nachdem sich Horst Wendlandt die Karl May Western sicherte, schnappte sich Arthur Brauner mit seiner CCC die Rechte an Mays Orientzyklus. Die Geschichten drehen sich um Kara Ben Nemsi und seinen treuen Gefährten Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah. Kara Ben Nemsi wurde ebenfalls von Lex Barker gespielt, und tatsächlich sind Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi die selbe Person. Die Schmetterhand segelte eben mal vom wilden Westen in der Orient, und da ein paar Abenteuer zu erleben. Hadschi Halef Omar wird nicht nur von Ralf Wolter gespielt, sondern ähnelt auch ansonsten seinem Westerncharakter Sam Hawkens.
Die drei Verfilmungen ähneln storymäßig stark den Western, nur eben ohne Indianer. Statt Indianer gibts hier Orientale, statt Winnetou redet Ahmed El Corda gerne über Freundschaft und weiße Brüder. Die Schauspieler sind teilweise die selben (Rak Battaglia, Marie Versini...), die seltsamen humoristischen Einlagen, und zumindest beim ersten Film auch die Drehorte.

Der erste Film ist Der Schut, den ich als den besten der Orientreihe in Erinnerung hatte, was ich inzwischen aber nicht mehr behaupten will. Nicht wegen der Story, sondern wegen dem Visuellen. Der Film wurde wie schon die Western in Kroatien gedreht und die Gegend sieht meiner Meinung nach nicht sehr orientalisch aus. Ich weiß nicht, zu welcher Jahrezeit gedreht wurde, aber oft wirkt alles ziemlich nasskalt. Auch die Kostüme wirken zum Teil eher sparsam.
Die Geschichte ist streckenweise etwas zäh, wie schon bei den Western sorgt der Humor heutzutage hin und wieder für Stirnrunzeln. Für den Humor sind hier Dieter Borsche als britischer Lord Sir David Lindsay und Chris Howland als sein Butler Archibald zuständig. Wie schon in den Western wirken die lustigen Szenen meist groteskt, in den beiden Nachfolgern ist es allerdings nicht ganz so schlimm wie bei Der Schut. Hätten Borsche/Howland nicht gemeinsame Szenen mit Barker/Wolter, würde man meinen, die Szenen wären aus einem anderen Film übernommen worden.
Bemerkenswert ist die Bildqualität. Der Film wurde wirklich schön restauriert und überzeugt mit satten Farben. Meiner Meinung nach die Karl May DVD mit der besten Bildqualität.

Durchs wilde Kurdistan ist der zweite Teil, diesmal drehte man im spanischen Andalusien. Die Gegend überzeugt als Orient schon wesentlich mehr (hier wurde auch Lawrence von Arabien gedreht), einige Felsformationen erinnern stark an die Drehorte für Star Wars und Jäger des verlorenen Schatzes in Tunesien. Prächtig fallen die Kostüme aus, die deutlich aufwändiger und echter wirken, als die beim Vorgänger.
Nachdem der Film eigentlich eine Ballonfahrt beinhalten sollte und der Ballon zu spät eintraf, wurde die Szene mit der Schauspielern in Berlin gedreht und er Rest per Tricktechnik realisiert, was für einen weiteren bizarren Moment sorgt. Denn die Trickaufnahmen mit dem Ballon, der über der Wüste schwebt, entsprechen nicht so wirklich der Tricktechnik der 60er Jahre, sondern vielmehr der Augsburger Puppenkiste. Für mich dennoch der beste Film der Reihe.

Abgeschlossen wird die Trilogie mit Im Reiche des silbernen Löwen, der in einem Aufwasch mit dem Vorgänger gefilmt wurde - die Schauspieler haben davon nichts gewußt, heißt es. Unter anderem Lex Barker erklagte sich deswegen eine Nachzahlung seiner Gage. Auch dieser Film sieht im Bezug auf Landschaften und Kostüme sehr gut aus, die Story empfinde ich mit ihren platten Phrasen und wirren Handlungssprüngen aber als die schlechteste.
Die Bildqualität ist die schlechteste aller Karl May DVDs. Während des Film wechselt sie ständig, ist gerne mal zu dunkel und u.a. in den ersten Minuten so verwaschen wie auf altem VHS. Außerdem fand ich das Bilformat seltsam. Immer wieder sieht der Film so aus, als wäre aus zu kurzem Abstand von einer Leinwand abgefilmt worden.

Was für die Western gilt, gilt auch für die Orientfilme: Unterhaltsamer, wenn auch leicht bis mittelschwer angestaubter Kult. Mal schöne und altmodische Abenteuerfilme, mal ungläubiges Staunen wegen dem Humor.
Es gibt auch noch eine Box mit den drei Mexiko-Verfilmungen, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann und die auch deutlich schlechter sein sollen. Von daher habe ich aktuell keinen Kauf geplant, aber vielleicht kann/will jemand anderes etwas dazu sagen.
 
Ich mag alle Winnetou-Filme und habe sie besonders gerne und oft in meiner Kindheit gesehen und habe auch die Bücher alle verschlungen. Die Winnetou-Melodien aus den Filmen hörte ich hoch und runter. Einfach klasse. Ich bin auch ein Winnetou-Fan. Die Karl-May -Geschichten über die Orient- Abenteuer mag ich nicht so, weder die Bücher, noch die Filme.
 
Das, was ich schon seit Jahren prophezeiht habe, tritt ein: Constantin hat sich die Rechte an mehreren Winnetou-Titeln gesichert (u.a. Winnetou I - III und Der Schatz im Silbersee). Es bestehen angeblich konkrete Pläne für mind. zwei Neuverfilmungen.

Link: http://www.moviepilot.de/news/winne...mpaign=winnetou-old-shatterhand-reiten-wieder

Bin echt gespannt, was sie draus machen. Hoffe sie trauen sich mal was und das ganze wird nicht zu kindgerecht.
 
Das, was ich schon seit Jahren prophezeiht habe, tritt ein: Constantin hat sich die Rechte an mehreren Winnetou-Titeln gesichert (u.a. Winnetou I - III und Der Schatz im Silbersee). Es bestehen angeblich konkrete Pläne für mind. zwei Neuverfilmungen.

Was sollen denn das für Rechte sein? Karl Mays Werke sind seit 1983 gemeinfrei. Da existieren keine Rechte, die man sich sichern könnte. Die haben sich wohl eher die Rechte an der Filmmusik geholt und an den Filmen die nicht auf Karl Mays Werken basieren.
 
Interessante Meldung, die ich hier zufällig lese .__.
Da bin ich echt auch gespannt. Also für mich, der die Filme durch seinen Vater kennt, gab es lange Zeit nur die Darsteller aus dem Film, die einfach so fest mit ihren Rollen verbunden sind (Pierre Brice ist hier in Deutshcland nur als Winnetou bekannt und in Frankreich so gut wie gar nicht). Aber dann bei den Karl May Festspielen in Bad Segeberg war ich damals auch von Gjoko Mitic als Winnetou begeistert vor allem als er in die Arena geritten ist :D

Ich bin echt mal gespannt, ob was daraus wird und vor allem, wen man in diese doch recht großen Fußstapfen (wie ich finde) treten lassen wird. Mir würde als Winnetou sofort Erol Sander einfallen, der die Rolle auch unglaublich gut in Bad Segeberg gespielt hat (und dabei Liebling aller weiblichen Fans war *gg*). Von Elyas M'Barek als der Häuptling der Apachen, wie es in dem Artiekl ins Gespräch gebracht wird, halte ich aber nicht so viel, da er zwar ein guter Schauspieler ist, aber die Erhabenheit eines Winnetous vielleicht nicht so gut rüber bringen wird. Ich hab ihn eigentlich bis jetzt noch in keiner Ernsten Rolle gesehen, sondern immer nur als Komödianten. Und eine Neuverfilmung als Komödie bräucht eich wirklich mal gar nicht...
 
Was sollen denn das für Rechte sein? Karl Mays Werke sind seit 1983 gemeinfrei. Da existieren keine Rechte, die man sich sichern könnte. Die haben sich wohl eher die Rechte an der Filmmusik geholt und an den Filmen die nicht auf Karl Mays Werken basieren.

Naja irgendwelche Rechte zur kommerziellen Nutzung wird es schon geben oder? Ich hab letztlich auch nur den Beitrag zitiert, genauere Infos habe ich auch nicht.
 
Naja irgendwelche Rechte zur kommerziellen Nutzung wird es schon geben oder? Ich hab letztlich auch nur den Beitrag zitiert, genauere Infos habe ich auch nicht.

Nein, gibts bei Karl May seit 1983 eben nicht mehr, weil Werke automatisch 70 Jahre nach dem Tot des Autors gemeinfrei werden. Schau mal auf Amazon wie viele verschiedene Veröffentlichungen, von verschiedenen Verlagen, alleine von Winnetou angeboten werden. Es ist ja nicht mal mehr möglich den Namen Winnetou als Marke eintragen zu lassen. Das einzige was urheberrechtlich geschützt ist, sind Derivate, wie eben die Verfilmungen aus den 60ern und genau da wird sich Constantin die Rechte besorgt haben, denn alleine die Filmmusik ist so bekannt und populär, dass selbst die an Winnetou denken, die die Filme nicht mal gesehen haben.
 
Naja, weiss jetzt nicht ob man das Franchise neu verfilmen sollte. Die Stars der Winnetou- und anderen May-Filmen, haben diese doch recht geprägt. Ob da das gleich Feeling mit neuen Schauspielern aufkommen wird, wage ich zu bezweifeln. Ein Pierre Brice, Lex Barker, Edi Arendt ... die kann man einfach nicht ersetzen.
 
Es gibt neue Informationen zu den Winnetou-Remakes, anscheinend wird es zunächst einen TV-Dreiteiler geben:

Spiegel Online schrieb:
Hamburg - Tapfer, ehrlich, gerecht - das sind die Qualitäten des wohl beliebtesten TV-Häuptlings der Deutschen. Nun sollen die Geschichten um Karl Mays Winnetou laut "Bild"-Zeitung neu verfilmt werden.

RTL will demnach drei Filme produzieren, Ausstrahlungstermin ist Weihnachten 2016. Ab Sommer wird in Kroatien gedreht.
Die Rolle des Winnetou ist laut Bericht noch nicht besetzt. In den Kultproduktionen aus den Sechzigern hatte sich Pierre Brice als Apachen-Häuptling unsterblich gemacht.
Laut "Bild" soll die Rolle von Winnetous Blutsbruder Old Shatterhand nun "Tatort"-Star Wotan Wilke Möhring übernehmen. Auch die Kollegen Fahri Yardim, Jürgen Vogel und Milan Peschel gehören demnach zur Besetzung.

Lustigerweise hatte ich mir zuvor schon sowohl Jürgen Vogel als auch Milan Peschel in der Rolle des Sam Hawkens vorgestellt. Einer von beiden wird ihn wohl spielen.

Bin mit den Casting-Entscheidungen im Großen und Ganzen trotzdem nicht zufrieden. Möhring kann ich mir von schauspielerischer Seite her einfach nicht als Shatterhand vorstellen. Fahri Yardim finde ich zwar super, habe aber die Befürchtung, dass er 'nen "neuen" lustigen hippen Indianer-Sidekick mimen wird. Da hält sich die Begeisterung in Grenzen.

Dass das ganze kein Kinofilm, sondern eine TV-Produktion wirkt, raubt mir weitere Erwartungen.

Bin dennoch gespannt, was sie draus machen. Hoffe da wird ein bisschen mehr Budget reingesteckt als in übliche TV-Produktionen. Und bitte ein Cameo von Pierre Brice und Ralf Wolter.
 
Fahri Yardim... Jetzt fehlen nur noch Til Schweiger, Matthias Schweighöfer und Elyas M’Barek und man hat wieder das klischeeüberzogene Bild derzeitiger deutscher Produktionen. Warum gibt man nicht mal "Newcomern" oder richtig guten Theaterschauspielern eine Chance Fuß zu fassen? Das Darstellerriegekarussel dreht sich stattdessen lustig weiter und weiter...
 
Warum gibt man nicht mal "Newcomern" oder richtig guten Theaterschauspielern eine Chance Fuß zu fassen? Das Darstellerriegekarussel dreht sich stattdessen lustig weiter und weiter...

Weil richtig gute Theaterschauspieler noch lange keine guten Film-/Fernsehschauspieler sein müssen. Aber gebe dir grundsätzlich recht, dass man hier hätte frischere Gesichter nehmen können und nicht die Usual Suspects. Fehlt noch Elyas M'Barek als Winnetou... :D
 
Ja, das stimmt natürlich ^^ Ein Garant ist das nicht, da es ja unterschiedliche Arbeit ist. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man auch einmal anderen Leuten eine Chance geben sollte :D Aber da fürchtet man wohl um die Einnahmen...
 
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