Straight Edge

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EmJay

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Straight Edge ('nüchterner Vorteil') bezeichnet eine Gegen- bzw. Jugendkultur aus dem Bereich des Hardcore Punk. Ihre Anhänger werden als „Straight Edger“, gelegentlich auch nur als „Edger“ bezeichnet. Die Bewegung verdankt ihren Namen dem Lied Straight Edge der Band Minor Threat, in dem Sänger Ian MacKaye über sein drogenfreies Leben singt. Dabei setzt sich Straight Edge zusammen aus dem Wort straight für 'nüchtern' und der US-amerikanischen Phrase to have an edge (dt.: ‚einen Vorteil haben‘).​
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Im Wesentlichen geprägt wurde das Verständnis von Straight Edge durch Musiker der Hardcore-Punk-Szene in den frühen 1980er Jahren in den Vereinigten Staaten, als eine junge Generation von Punks begann, den Drogenkonsum abzulehnen, der zu dieser Zeit integraler Bestandteil ihrer Szene war. Zentral für den Straight-Edge-Gedanken sind der Verzicht auf Alkohol, Tabak und andere Drogen sowie auf häufig wechselnde Geschlechtspartner. Einige Straight Edger verzichten auch auf den Konsum von Coffein und/oder erweitern Straight Edge um Vegetarismus oder Veganismus. Symbol der Bewegung ist ein „X“, das Minderjährigen in den Bars von Los Angeles auf den Handrücken aufgemalt wurde. Mit dieser Kennzeichnung sollte sichergestellt werden, dass ihnen kein Alkohol ausgeschenkt wurde. Sie wurde von der Straight-Edge-Szene adaptiert, um ihren freiwilligen Verzicht auf Rauschmittel auszudrücken.​

Die meisten von uns wissen wahrscheinlich sowieso, was dieser Begriff bedeutet. Aber für diejenigen, die sich nicht ganz sicher waren, habe ich mal die Eingangsbeschreibung aus dem Wikipedia-Artikel zitiert. Also: Wieso dieser Thread?

Wie ich bereits im hiesigen Raucher-Thread schrieb, habe ich vor kurzem mit dem Rauchen aufgehört. Und es können wohl alle ehemaligen Raucher von euch nachvollziehen wenn ich sage: Es ist verdammt nervig. :kaw: Aber darum gehts jetzt nicht. Denn im Prinzip fühle ich mich mit dieser neuen Lebenseinstellung besser und habe generell meine Lebensweise ein wenig überdacht.

Ich habe mir eigentlich noch nie wirklich viel aus Alkohol gemacht. Klar, in der Teenagerzeit wurd gerne mal bis zum erbrechen getrunken. Viele positive als auch negative Erlebnisse gehabt, die ich dem Alkohol verdanke. Aber schon in den letzten Jahren hatte ich nie das Gefühl, auf einer Party o.ä. Alkohol trinken zu müssen. Wieso es nicht also gänzlich sein lassen? Ich habe mich zwar noch nicht komplett entschieden, aber die Tendenz ist sehr eindeutig.

Wie sieht das bei euch aus? Was haltet ihr von dieser Einstellung? Sie ist ja schon seit langem dem Hardcore-Punk entsprungen und findet sich, so mein Eindruck, in sämtlichen Gesellschaftsschichten wieder. Haltet ihr diese Einstellung für veraltet? Verklemmt? Revolutionär oder für etwas ganz anderes? Leben einige von euch sogar nach diesem Prinzip? Was ist es für euch? Beinhaltet 'Straight Edge' lediglich Zigaretten, Alkohol, (illegale Rauchschmittel) und anonymen Sex? Oder rechnet ihr den veganen Lebensstil ebenfalls dazu? Vielleicht sogar den generellen Verzicht auf Sex? Lets talk about.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Öh ja. Da muss ich doch was zu sagen.

Ich bewege mich musikalisch im Hardcore Punk und (vor allem) Metalcore. Dementsprechend habe ich, besonders auf Konzerten, auch Kontakt mit Straight Edgern gemacht und halte es auch grundsätzlich für gut, auf Drogen zu verzichten, nicht zu rauchen und auch nicht alles zu vögeln, was bei Drei nicht auf den Bäumen ist.

Aber das war's auch schon.

Ich kann mich persönlich absolut nicht damit anfreunden, dass sich um gewisse Musikstile irgendwann auch immer Subkulturen und Lebensstile bilden. Straight Edge ist da ja nur eine sehr ausgeprägte Form, ansonsten gibt es ja noch die verschiedensten Metal-Bereiche,Gothic/Industrial, HipHop und was-weiß-ich-nicht-noch-alles (besonders aus Japan). Straight Edge zeichnet sich dabei ja noch dadurch aus, dass man schon beim kleinsten Verstoß gegen die ungeschriebenen Regeln, seinen Platz in der Szene für immer verwirkt hat. Ne, ne. Das ist alles nichts für mich.

Wobei ich gestehen muss, dass ich mich - in den letzten Jahren zunehmend - vor allem mit christlichen Metalcore-Bands identifizieren kann. Bevor jetzt irgendwelche missionarischen Motive unterstellt werden: im Grunde bezieht sich das christlich hier nur darauf, dass die Bands in ihren Liedtexten christliche Motive verarbeiten und sich auch öffentlich zu ihrem christlichen Glauben bekennen - was mir eben gut gefällt. Das ist natürlich noch weit davon entfernt, eine eigene Subkultur alá Straight Edge zu werden. :konfus:
 
Da ich mich nicht in der Ursprungs-Szene bewege kann ich nicht wirklich was dazu sagen. Überhaupt habe ich bisher noch garkeinen Edger kennengelernt oder getroffen. Aber Militante gibt es ja überall, deswegen verliert der Gedanke an sich und das nacheifern eines solchen Lebensstils nicht an Bedeutung für mich.

Ich find die Reaktionen auf meine Überlegungen aber sehr interessant. Habe in den letzten Tagen einigen davon erzählt und habe eigentlich durchweg nur entsetzen geerntet. :verwirrt:
 
Straight Edge ist aber an sich recht strikt. Es reicht schon, einmal an 'nem Bier zu nippen und du bist raus. In der Szene sind die Moderaten eher die Seltenheit und nicht die Militanten. Und um einen ähnlich verantwortlichen Lebensstil zu pflegen, muss man sich auch nicht direkt dem Straight Edge anschließen. ;)
 
Das mag innerhalb der Szene durchaus so sein. Aber letztendlich ist es ja jedem selbst überlassen, wie er diesen Lebensstil interpretiert und lebt. :)

Sicher - aber wo zählt es denn sonst, wenn nicht in der Szene? Wer keine Ahnung von der Szene hat oder nicht selber Teil ist, wird dich sicherlich nicht als Straight Edger bezeichnen, weil du keinen Alkohol trinkst, nicht rauchst, Veganer bist und keinen anonymen Sex hast. :o
 
Das ist ja nicht schlimm. Wichtig ist ja nur, welche Sicht derjenige von sich selbst hat. Mir persönlich ist es nicht wichtig, ob andere mich als Edger bezeichnen. Das ist sowieso nur haarspalterei und verschwendete Lebensmüh'.

Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass man nicht zwangsweise im Punk beheimatet sein muss, um sich Edger nennen zu dürfen. Der Kern der Sache ist (dont smoke, dont drink, dont f*ck) das wirklich wichtige.

Aber natürlich verstehe ich auch, dass man sich selbst irgendwo von anderen abgrenzen möchte und diese Lebensweise eben nur für die eigene Szene bewahren möchte. Was allerdings am eigentlichen Gedanken vorbei geht, wie ich finde.
 
Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass man nicht zwangsweise im Punk beheimatet sein muss, um sich Edger nennen zu dürfen.

Nö, muss man nicht, das stimmt schon. Ich würde mich dann aber selber auch nicht Edger nennen. Im Prinzip ist das aber sowieso nur Erbsenzählerei, sich am Namen aufzuhängen.
 
Naja wie gesagt, letztendlich ist es jedem selbst überlassen. Ich persönlich, falls ich mich dazu entschließen sollte danach zu leben, würde mich allein aus dem Grund so nennen, damit jeder weiss, wovon ich rede. Ich habe dabei weniger im Sinn, mich mit dieser Bezeichnung zu schmücken. ^^
 
Naja wie gesagt, letztendlich ist es jedem selbst überlassen. Ich persönlich, falls ich mich dazu entschließen sollte danach zu leben, würde mich allein aus dem Grund so nennen, damit jeder weiss, wovon ich rede. Ich habe dabei weniger im Sinn, mich mit dieser Bezeichnung zu schmücken.

Glaubst du nicht die Allgemeinheit würde mehr damit anfangen können, wenn du sagst worauf du verzichtest als wenn du nur erwähnst du Edger? :p

Find ich einen ziemlich interessanten, aber auch extremen (gesunden?) Lebensstil. Kannte das vorher aber noch nicht.
 
Also bisher konnten alle, denen ich davon erzählte, nachvollziehen, wovon ich ihnen da erzähle.

Naja, die Altersgruppe bzw. die Leute die ich kenne, kennen das hauptsächlich auch nicht. Außer sie kommen, zumindest annähernd, aus der (Musik-)Richtung. Wie gesagt imo kennt es die Allgemeinheit nicht, wenn dem doch so ist, hab ich nichts gesagt ;)
 
Naja, die Altersgruppe bzw. die Leute die ich kenne, kennen das hauptsächlich auch nicht. Außer sie kommen, zumindest annähernd, aus der (Musik-)Richtung. Wie gesagt imo kennt es die Allgemeinheit nicht, wenn dem doch so ist, hab ich nichts gesagt ;)

Wenn man sich in diesem Musikbereich bewegt, dann kann man mit Straight Edge eigentlich durch die Bank weg, was anfangen. Damit wird man recht schnell konfrontiert; spätestens, wenn man wissen will, warum die ganzen 17-jährigen Girlies überall so seltsame Kreuze auf der Kleidung/dem Körper haben. :p
 
Was es nicht alles gibt, den Begriff kannte ich noch nicht. Ich habe zwar auch meinen Lebenstil geändert, aber das ist eher für mich selbst und weniger für andere.
 
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