Nomis Ar Somar
Wanderer
Warum Wunschdenken? Man könnte die Heterosexualität bei den Bromance-Geschichten auch inkonsequent nennen. Stichwort "nohomo". Man geht im Grunde den ganzen Weg der Romance, geht ihn IMO eventuell sogar besser weil die Charaktere besser aueinander abgestimmt sind, scheut aber den letzten Schritt.
Natürlich kann man jetzt in die Richtung "inkonsequent" argumentieren. Ich persönlich bin aber der Meinung, dass diese "Bromance-Geschichten" (dieser neumodische Begriff verwässert aber zum Teil auch die Konstellation) als genau das ausgelegt sind, was ich beschrieben habe. Nämlich als diese "Harte-Jungs-Freundschaft". Und nicht als "unvollendete Homosexuellen-Story". 'Liebe' ungleich 'Liebe' - ich finde, man sollte das akzeptieren.
Was diese merkwürdige Angst angeht, kann ich sie ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Dieser Sasha Baron Cohen Film wäre doch auch keine Parodie auf Politische Korrektheit, sondern eher auf all jene die aus einem unerfindlichen Grund einem homosexuellen Charakter gleich ein überzeichnetes Extrem entgegenstellen. Bei den Diskussionen seit Jahrzehnten geht es doch nur darum, dass jeweilig diskutierten Bevölkerungsgruppen entweder gar nicht oder eben nur stereotyp vertreten sind und darum, dass man ihnen auch mal zutraut die Last einer wichtigeren Figur zu tragen und nicht mit üblichen, teils diskriminierenden Attributen belegt wird. Daraus dann so gern die einbeinige, transexuelle, objektophile schwarze Granny mit indianischen Wurzeln zu machen scheint mir mehr als nur etwas übertrieben zusein.
Ja, gut, "Angst" ist eventuell der falsche Begriff. Es ist eher das Bedenken vor daraus resultierenden schlechten Filmen oder zumindest Filmaspekten.
Die Variante "Mit dem Hammer" halte ich nach wie vor für eine ganz üble Variante. Ich würde das Thema ganz anders angehen und zwar mit einem eigenen Spinoff. Da kann dann sogar einer der absoluten Hauptcharaktere homosexuell sein und man zeigt das Thema weniger aufgezwängt und/oder klischéebehaftet.
Zu Sascha Baron Cohen: Ich habe es schon so gemeint, wie ich es geschrieben habe. Es sei denn, in diesem fiktiven Film würde es ganz konkret als Antwort auf einen fiktiven Film-Charakter im Film gezeigt. Ich sehe das Ganze einfach ähnlich wie das Thema 'Frauenquote': diejenigen, die solche Punkte fordern, führen das ad absurdum, wofür sie "kämpfen". Aber ich habe aktuell keine Lust, stundenlang über dieses Thema zu schreiben. Man kann es so sehen wie ich oder eben nicht - da hat ja jeder sein gutes Recht.
Abschließend: In diesen erhitzten Zeiten der "political correctness" würde ich einfach mal für ein paar Jahre all solche kritisch beäugten Themenpunkte außen vor lassen und dann geschickt und glaubhaft einbauen, wenn sich die Schose beruhigt hat. Leider aber wird sie sich nicht beruhigen, "bis endlich geliefert wird". Und das ist mMn ein kleines Dilemma. Denn in diesen erhitzten Zeiten scheinen nur recht wenige einen klaren Kopf zu behalten und sich nicht vom Druck der Medien und gewissen Leuten jenen Kopf verdrehen zu lassen. Wie gesagt: Dilemma. Aber ich nehme es mittlerweile so hin, wie es ist...