@Lord Garan
Ich bin auf den letzten Drücker an eine Freikarte gekommen und habe den Streifen nun auch gesehen. Die Erwartungen waren niedrig und das Ergebnis entsprechend: Jahre haben Fans auf die Justice League gewartet und Warner hat es geschafft, 300 Mio. $ für einen Frankenstein von Film zu verbrennen, da haben die Podcaster absolut recht gehabt. Etliche Szenen sind unnötig hölzern geschrieben, die Figuren versucht man sehr notdürftig zu erklären und der ganze Aufhänger mit Steppenwolfs Invasion ist etwas, dass man schon etliche Male sehr viel besser umgesetzt zu sehen bekommen hat. Da hatte die aus BvS geschnittene Szene mit Luthor und dem Steppenwolf mehr Thrill als der finalisierte Bösewicht im ganzen Film ...Selbst Elfmans Soundtrack ist bis auf einige wenige Momente unglaublich langeweilig. Es gab ein paar gute Momente, die eindeutig auf Whedon zurückgehenn, u.a. als Aquaman versehentlich das Seil von Wonder Woman packt, oder als Batman Flash darum bittet, "nur einen" zu retten: Da leuchtete durch, was eventuell hätte sein können, aber dabei blieb es dann auch.
Vor allem aber ist es ein potthässlicher Streifen, der an allen Ecken und Enden dermaßen nach Fake schreit, dass es wehtut. Man hat stellenweise das Gefühl, dass das Studio einfach kein Budget mehr für die Effekte freigeben wollte, anders kann ich mir nicht erklären, wie manche Szenen durchgewunken werden konnten. Das Finale ist ein reines Gematsche aus leider stellenweise schlechten Animationen und Farbfiltern des Grauens, stinkt gegen bspw. den Endkampf in "Guardians of the Galaxy Vol. 2" vollkommen ab.
Es gab ein paar Szenen, deren Humor wirklich gut funktioniert hat, leider ging mir vor allem Barry Allen auf die Nerven, die Darstellung ist vollkommen over-the-top (es gab ein paar Ausnahmen). Auch Aquaman ist eher jemand, von dem man ständig erwartet, dass er voller Inbrunst so etwas wie "Dayum!" oder "Hell yes!" schreit, aber einen ganzen Film tragen? Damit? Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass sein Solo-Auftritt mit der künstlichen, dunklen Optik unter Wasser im Kino ein visueller Genuss wird, vor allem nicht in 3D; eher ein Qual. Tatsächlich würde ich sogar sagen, dass die Szenen in Atlantis zu den schäwchsten im Film gehören.
Wenigstens hat Warner nun die immer noch viel zu sanfte Klatsche bekommen. Mir tut es für Mamoa leid, sollte er gegen Ende des Jahres der Leidtragende sein. Bisher hat er einen sehr sympathischen Eindruck gemacht und er passt m.E. gut in seine Rolle, geholfen hat ihm JL aber wahrscheinlich eher weniger.