Tirahnn

{Inner-Rim, Zeemacht-Cluster, Tirahnn-System, Tirahnn, Tirahnn Stadt, Alt-Tirahnn, alte Fabrik am Fluss; Maila Horn, Rebellen Abschaum}

Egal wie oft man darauf trainiert wurde. Egal wie oft man diese Übungen durch zog. Nichts kann einen wirklich perfekt auf so eine Situation vorbereiten. Während die schier endlose Dunkelheit langsam an dem Verstand der imperialen Offizierin zerrte stellten sich dieser mehrere Fragen. War ihr Verschwinden bereits aufgefallen? Wurde nach ihr Gesucht? Wo war sie? Und wurde sie etwa von irgendeinem widerlichen Nichtmenschen angegrabbelt? Sicher! Ihr wurde übel bei dem Gedanken wie so ein… ein Stück Abfall ihre perfekte Haut befleckte! Ihr Kopf schmerzte immer noch. Sie versuchte etwas zu sagen, jedoch hielt der Knebel sie davon ab. Sie schmeckte Blut. Ihr Blut? Leise knurrte ihr Magen. War es schon Abend? Oder Morgen? Vielleicht Mittag? Wie gerne würde sie zum Brunch mit diesem unverschämt gut aussehenden Offizier. Sich dem üblichen Smalltalk hingeben welcher dabei entstand. Irgendwie sagten Maila die gefesselten Gliedmaße, der Knebel und die verbundenen Augen, dass sie so schnell hier nicht entkommen würde. Natürlich würde Maila es niemals zugeben, aber sie hatte Angst. Diese Übungen waren es gewesen, genau die Übungen, die einen Kommandanten auf derartige Situationen bringen konnte waren es gewesen welche sie nur halbherzig mitgemacht hatte. Dieses Versäumnis würde sie später nachholen müssen. Vorrausgesetzt es gab dieses später.

Maila versuchte den Kopf zu heben in der Hoffnung etwas zu erkennen. Aber da war nichts. Gar nichts. Erst später bemerkte sie die Schritte welche näher kamen. Langsam fing auch ihre Schulter an zu schmerzen. Vorsichtig versuchte die Kommandierende Offizierin der Tempest etwas zu identifizieren. Schritte, Bewegungen, möglicherweise das Rascheln irgendeiner Kleidung. In der Tat bemerkte Maila etwas. Sie mussten sich irgendwo in einem Gebäude befinden. Dazu vermutlich ein Keller? es fühlte sich alles so kalt an. Oder irrte sie? Wenn es Nacht war könnte es auch komplett der falsche Ansatz sein. Wer auch immer so dumm war sie zu entführen befand sich also nun in diesem Raum. Aber wer? Und warum? Was erwartete man von einer Offizierin? Selbst WENN Maila ihnen etwas sagen wollte, konnte sie kaum etwas erwähnen. Ihren ersten Auftrag sollte die Tempest erhalten sobald das Schiff wieder Einsatzbereit wäre. Zu dem Zeitpunkt der Entführung in wenigen Tagen.

Vorsichtig tastete Maila ihre Handgelenke entlang. Handschellen. Also kein Weg sich zu befreien. Die Beine waren auch gefesselt. Aber hatten leichtes Spiel. Dennoch war nicht daran zu denken diese zu befreien. Resigniert sackte Maila etwas zusammen. Die pochenden Kopfschmerzen machten es ihr schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Es gab keinen Weg hier weg. Und nun? War dies das Ende der Offizierin Maila Horn? Einer Frau mit vielen Freunden im Imperium? Wie konnten Wesen, welche so falsch lagen nur so viel Erfolg haben. Es wollte einfach nicht in ihren Kopf. Warum kämpften sie? Tirahnn sollte doch lediglich befreit werden und dann den Schutz des Imperiums und dem Imperator genießen. Natürlich konnte man nicht allen helfen, jedoch waren für den Wohlstand und jeglichen anderen Dingen Opfer nötig. Aber dies verstanden diese Wesen scheinbar nicht. Sie kämpften gegen die grenzenlose Güte des Imperiums an. Spuckten ihnen ins Gesicht und wunderten sich dann auch noch ernsthaft, wenn man selbst die eigenen Streitkräfte konsultierte. Es war absurd. Gerade zu lächerlich. Dieser ganze Kleinkrieg war ohnehin zum Scheitern verurteilt. Oder hofften diese Leute wirklich Hilfe von der Republik, diesen Angsthasen, zu erhalten? Anders konnte dieses Himmelfahrtskommando nicht begründet werden. Langsam schüttelte Maila ihren Kopf. Man beobachtete sie sicher. Und langsam würde es so weit sein. Zumindest konnte man dies daraus schließen, dass sich Schritte näherten. Nun wurde es also ernst. Was auch immer nun passieren würde. Maila würde ihre Ideale und den Imperator nicht verraten. NIEMALS!

{Inner-Rim, Zeemacht-Cluster, Tirahnn-System, Tirahnn, Tirahnn Stadt, Alt-Tirahnn, alte Fabrik am Fluss; Maila Horn, Rebellen Abschaum}
 
Innerer Rand Zeemacht-Sternhaufen Tirahnn Tirahnn Stadt 'Alte Strickerei' Dr. Mellah Amroth, Darulon Toga [mit Milzblutung II. Grades], Ilanit [NPC], Sissa [NPC] und Draen Tel'Set

Anspannung und hohe Konzentration lagen in der Luft des improvisierten Operationssaales, dessen Aufmachung und Sterilität bei weitem nicht den medizinischen Standards entsprach. Die Gruppe um Dr. Amroth, den beiden Hinzugetretenen [Sissa und Ilanit] und Draen bereitete aber alles mit höchster Sorgfalt und Hygiene vor, um wenigstens mit gewissen Mindestanforderungen zu handeln. Auch wenn die Apparate, allem voran das Beatmungsgerät, und die Utensilien älter waren, sie waren funktionsfähig und somit in dieser Situation von unabdingbarer Bedeutung. Dennoch, es war eine befremdliche Situation, in die der junge Tirahnner hier geraten war, weswegen er versuchte, diesen immer wiederkehrenden, bohrenden Gedanken mit all seinen dahinterstehenden Fragen auszublenden, und sich auf die gegenwärtigen Augenblicke zu konzentrieren. Solange er sich in Erinnerung rief, dass sie daran waren, ein Leben zu retten, verflog der sich aufbürdende Gedanke. Aber nur um wenig später erneut einzutreten. Draen versuchte sich daher immer wieder, eine gewisse Normalität in der Situation einzureden. So war ein Notarzteinsatz gar nicht unähnlich, dachte der Student bei sich, bedeutete häufig auch, in eine völlig fremde Situation vorzudringen, in der eine medizinische Versorgung teilweise den Umständen entsprechend improvisiert werden musste.

Allzu häufig drang man dabei in das Privatleben einer vollkommen fremden Person ein. Wer dieser Aqualish war, das wusste keiner. Womöglich gehörte er zur unterdrückten Unterschicht und musste seines Status als Nichtmensch wegen mit der Härte und Herablassung imperialer Arroganz zurechtkommen. Eine Aufgabe, die er bis zuletzt vermutlich gelebt hatte, die ihn jedoch ebenso wahrscheinlich in ebendiese Situation gebracht hatte. Und das war noch ein Grund mehr aktuell entsprechend tatkräftig und schnell zu handeln.

Nach ihrer Aufforderung überreichte Draen Dr. Amroth das Skalpell. Filigran und vorsichtig legte sie es an, erschien hierbei höchstfokussiert. Draen beäugte mehrmals die Vitalparameter des Aqualish und mit Erschrecken musste er bereits nach wenigen Minuten und ohne größer erfolgte Intervention durch Dr. Amroth eine tendentielle Verschlechterung der Werte beobachten. Ebenso schnell wie sie es bemerkte, wies die Ärztin Draen an, die Bactapumpe zu bedienen. Hatte die geringe Manipulation zur Freilegung der Blutung eine Komplikation hervorgerufen? Hat sich eine Sickerblutung in eine floride, aktive Blutung gewandelt?

Der Medizinstudent grübelte weiter, während er die Bacta-Pumpe anschloss, doch seine mangelnde Erfahrung half ihm nicht, die Situation besser einschätzen zu können. Symptomatisch war Bacta die beste Maßgabe, wenn sie den Aqualish jedoch retten wollten, dann mussten sie eine kausale Lösung finden. Umso alarmierter wurde der junge Tirahnner daher, als die Werte erneut nach wenigen Sekunden und trotz Bactabehandlung begannen zu fallen. War der Aqualish dabei seinen Verletzungsfolgen zu unterliegen? War er dabei zu sterben und sie konnten nichts dagegen tun? Er kannte den fremden Humanoiden nicht, doch Draens Magen kehrte sich in sich um, als er den drohenden Gedanken vor Augen sah, dass der Aqualish vor ihren Augen versterben würde.

Dr. Amroth, was sollen wir tun? Die Vitalparameter verschlechtern sich wieder rapide!“

Draens Aussage glich einem Hilferuf gleichzeitig einem Appell, etwas gegen die drohende Situation zu tun. Ihm waren die Hände gebunden, ihm fehlte die praktische Erfahrung. Er fühlte sich ohnmächtig. Spürbar feucht bemerkte er den Schweiß seinen Rücken hinunterlaufen, sein gesamter Körper war bereits benetzt. Als dann noch seine Hände anfingen zu kribbeln, stieg die Unruhe in ihm weiter an. Er bemerkte seine schnelle und tiefe Atmung, denn der Mundschutz gaukelte ihm Luftnot vor. Alles um ihn herum schnürte ihn ein und dabei war es die folgenreiche Brisanz der jetzigen Situation, die auf seinen Körper und Geist einwirkte.

Die Forderung nach Norardrenalin zog Draens Aufmerksamkeit erneut zu Dr. Amroth. Im engen Tunnel seiner Wahrnehmung erblickte er sie weiterhin an der Operationsstelle arbeitend. Er wollte der Forderung nach Noradrenalin nachgehen, doch sein Körper fühlte sich handlungsunfähig an und sein Blick schweifte geistesverloren durch den dunkler werdenden Raum. Die Kontrolle um Handlung und Gedanken ging immer mehr verloren. Da ertönte der nächste Ruf, dieses Mal nach Bacta, wenn er die gedämpften Worte richtig verstand, und wie automatisiert blickte der Medizinstudent an sich herunter. In der Leere eines dämmernden Zustands war das Wissen um die Bacta-Pumpe vor ihm, welche er bereits bedient hatte, geblieben. Seine Hände, mit denen er die Umrisse der Pumpe kaum noch spürte, tasteten den Perfusor suchend ab. Doch es fühlte sich alles zu dumpf und taub an, als dass er irgendwas erreichen konnte. Draen suchte nach visueller Kontrolle, sein Gesichtsfeld engte sich jedoch weiter ein, verschwamm und zog sich immer mehr zusammen. Er spürte einen schwelenden Druck in seiner Brust, die Luft blieb ihm fern und ein betäubendes Piepen legte sich in seine Ohren, dass alles andere um ihn herum wie fern erklang. Alles … alles verschwamm bis eine dunkle Leere ihn umfing.


Innerer Rand Zeemacht-Sternhaufen Tirahnn Tirahnn Stadt 'Alte Strickerei' Dr. Mellah Amroth, Darulon Toga [im Sterben], Ilanit [NPC], Sissa [NPC] und Draen Tel'Set
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, Verlassene Fabrik am Fluss] Arda Targon, Jayantu Ryn Jaso, Maila Horn

Es hatte ja keinen Sinn es länger als nötig vor sich herzuschieben. Schliesslich war Zeit hier ein entscheidender Faktor. Dennoch zögerte die Rothäutige. Dieser Teil ihrer Geheimdienst Tätigkeit war nicht nur sehr unangenehm, nein er war ihrer Herkunft auch so konträr wie es nur sein konnte. In ihrer Zeit beim Geheimdienst hatte sie lange daran gefeilt ihre emphatischen Fähigkeiten und ihre vorher meist offen getragene Emotionalität zu unterdrücken, dennoch war es jedes Mal eine enorme Kraftanstrengung und erforderte ihre ganze Konzentration. Anderen Wesen Gewalt anzutun war ihr zutiefst zuwider. Und doch tat sie es. Hatte es in der Vergangenheit getan. Und würde es wieder tun. Jetzt. Hier. Es musste sein!

Sie atmete tief durch, straffte sich sowohl in ihrer Körperhaltung als auch innerlich, setzte die Maske auf und nickte Arda aufmunternd zu. Sie betrat vor der ehemaligen Polizistin (
Arda) den Raum in dem die Gefangene noch immer gefesselt und geknebelt war. Sie war jetzt konzentiert und ganz ruhig.

Diese war wach und hatte sich in eine etwas andere Position bewegt, aber die Hand- und Fußfesseln sassen noch wie gehabt. Auch der Knebel saß fest und hinderte die Gefangene (
Maila Horn) am Sprechen oder schreien. Nicht dass es hier draussen etwas genützt hätte. Es war ja weit und breit nichts bzw. niemand, der es hören könnte.

"Sie sind wach! Das ist gut. Ich werde Ihnen jetzt den Knebel abnehmen, damit wir uns .... unterhalten können. "

Eine kurze Pause folgte der Aussage.

"Um Hilfe schreien können sie sich sparen, es hört sie hier niemand."

Eine weitere kurze Pause.

"Es wäre besser für Sie, unsere Fragen zu beantworten!"

Die Zeltron
sprach in normaler Lautstärke mit festem Tonfall; sie gab ihrer Stimme absichtlich einen tirahnnischen Touch bei ihrer Aussprache. Mit bedacht trat sie an die Imperiale (Maila Horn) heran und nahm dieser mit ein paar schnellen Handgriffen den Knebel ab. Dann trat sie wieder einige Schritte zurück und blickte auf die Gefangene abwartend hinunter, als ob sie sie erneut mustern wollte. Jay tat all dies mit der einer Ruhe und Gelassenheit, die bekräftigten, wer hier gerade das Sagen hatte.

Die Imperiale schien sie erwartet zu haben, ihre angespannte Haltung zeugte davon. Nun würde sich gleich herausstellen, wer ihnen da so unverhofft ins Netz gegangen war.


"Nennen Sie uns ihren Namen, Dienstgrad, Einheit und ihre Mission hier auf Tirahnn!"


Die Aufforderung kam knapp und präzise mit einer Stimme ohne jede Emotion. Die Frage nach dem Namen und dem Dienstgrad war natürlich nur Makulatur. Sie wussten ja längst, dass sie eine Commander vor sich hatten. Die Frage hatte dennoch durchaus ihre Berechtigung. Sie sollte den Gemütszustand und die Intelligenz der Gefangenen ertasten.

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, Verlassene Fabrik am Fluss] Arda Targon, Jayantu Ryn Jaso, Maila Horn
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, Verlassene Fabrik am Fluss] Arda Targon, Jay, Maila Horn

Es gab keinen Unterschied zwischen dem, was notwendig war, und dem, was richtig war – diese Aussage eines schon lange Philosophen kam Arda auf unangenehm deutliche Weise in den Sinn, als sie die gefangene Imperiale (Maila) betrachtete. Die ehemalige Polizistin wusste, was nun kommen würde – oder hatte zumindest eine grobe Ahnung, denn über die Methoden des NRGD kursierten einige Gerüchte und Erzählungen. Arda glaubte nicht, dass der Großteil davon stimmte oder die schlimmsten Behauptungen der Wahrheit entsprachen, das hier war immer noch die Neue Republik. Aber was, wenn doch? Konnte sie guten Gewissens akzeptieren, was mit der Imperialen geschehen würde? Angesichts der extremen Umstände waren extreme Maßnahmen vielleicht sogar die einzige Möglichkeit, Tirahnn zu retten. Der Gedanke ließ die schwarzhaarige Frau frösteln und sie musste zugeben, dass sie froh war, einen Teil der Verantwortung an Jay abgeben zu können. Als sie der Zeltron folgte, setzte Arda eine steinerne Maske auf, und als sie sich gemäß der Anweisungen der Agentin im Raum platzierte, verschränkte sie demonstrativ die Arme hinter dem Rücken, eine bedrohliche, aber zurückhaltende Präsenz in dem kahlem Zimmer. Jay führte hier die Regie, und als die Befragung der Imperialen begann, konnte Arda rasch erkennen, dass diese Frau ganz genau wusste, was sie tat. Wie aus dem Lehrbuch: Kontrolle etablieren, die Situation deutlich machen, die Zügel fest in der Hand halten und aus der Reaktion abschätzen, mit was für einer Persönlichkeit man es zu tun hatte. Nicht anders machte es auch die Polizei, und die Partisanin konnte sich ein hauchdünnes Lächeln nicht verkneifen. Wahrscheinlich hatte diese arrogante Vertreterin der Besatzungsmacht niemals damit gerechnet, dass sie eines Tages in einer Position der Schwäche und der Angst landen würde. Das nüchterne, professionelle Auftreten von Jay, die sogar darauf achtete, einen lokalen Akzent anzunehmen, nötigte Arda Respekt ab. Diese Sache war in guten Händen, das konnte sie spüren. Gerade wollte die ehemalige Polizistin sich etwas entspannen, als ein Surren ihres Komlinks ihre Aufmerksamkeit weckte. Da sie den anderen Mitgliedern ihrer Zelle mitgeteilt hatte, sie nur in dringenden Fällen zu stören, musste es wichtig sein – sehr wichtig. Sofort hatte Arda ein ungutes Gefühl in der Magengrube, das sich noch verstärkte, als das Gerät erneut surrte. Das war dringend. Extrem dringend.

Mit einem knappen Nicken in Richtung Jay stieß sich Arda von der Wand ab und verließ dann das Zimmer, sorgfältig schloss sie die Tür hinter sich, bevor sie sich eilig auf den Weg machte, noch im Gehen aktivierte sie das Komlink. Die Nachricht war von Ohtar, ihrem alten Partner bei der Polizei – er hielt zusammen mit Narmacil und seiner Frau Tiniri Wache, und ohne große Umschweife aktivierte Arda die Sprechfunktion.


„Rebell, Rebell, hier Patriot. Was ist los?“


Ein Knacken ertönte – dank der Verschlüsselungstechnik, die der Kubaz Damrod entwickelt hatte, waren ihre Gespräche schwieriger mitzuhören, allerdings litt teilweise auch ein wenig die Qualität der Verbindung darunter. Ein kurzes Rauschen, dann eine leise, raue Stimme.


„Patriot, Patriot, wir bekommen Gesellschaft. Lokale Sicherheitskräfte und imperiale Truppen, inklusive Kanonenboote. Direkt auf dem Weg hier hier, kann ihren Komverkehr...verdammt. Raus! Raus da! Ar...“


Der Rest des Funkspruchs löste sich zusammen mit Ardas Welt in einem gewaltigen Knall auf, als irgendetwas massives die verlassene Fabrik unter Beschuss nahm. Der ehemaligen Polizistin wurde die Luft aus den Lungen gedrückt und als sie zu Boden geschleudert wurde, hatte sie einen metallischen Geschmack auf der Zunge, ihre Ohren rauschten auf quälende Weise. Mühsam, träge, blinzelte die Frau, versuchte, sich zu orientieren. Alles schien verkehrt herum, etwas brannte, jemand schrie...Als das Rauschen endlich ein wenig nachließ und Arda damit beginnen konnte, sich aufzurappeln, erklang ein hohes, schrilles Geräusch und die blechern verzerrte Stimme aus einem Lautsprecher ertönte, der Akzent darin unverkennbar imperial.


„An die Terroristen und Mörder des sogenannten „Tirahnischen Widerstands“! Das Gebäude ist umstellt. Im Namen Seiner Majestät Darth
Allegious und des Galaktischen Imperiums stehen Sie alle unter Arrest. Verlassen Sie unverzüglich und mit erhobenen Händen das Gelände. Widerstand ist zwecklos! Sie haben dreißig Sekunden, bis wir das Gebäude stürmen. Ich wiederhole: Verlassen Sie unverzüglich...“

Kalt wie Eis fuhr der Schreck durch Ardas Glieder, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben, und rannte los, die Blasterpistole in den Händen. Die Schmerzen in ihren Gliedern ignorierend riss sie die Tür zum Vehörzimmer auf und rief, noch ganz außer Atem.


„Wir müssen weg, jetzt!“


Es blieb keine Zeit mehr, das Fenster, sich noch irgendwie den Weg frei zu kämpfen, schrumpfte mit jeder Sekunde. Erneut rauschte es in Ardas Ohr, doch dieses Mal war das Komlink. Ohtars Stimme, rau und belegt, gefolgt von einem kurzen Husten und etwas, das wie ein trockenes Lachen klang.


„Rebell hier...sieht nicht gut aus. Ihr solltet lieber verschwinden...kümmert euch nicht um mich. Ich geh hier auf...auf andere Weise raus. Tirahnn hält stand...Hey, Imps! Ich ergebe mich, ich komme zu euch, ganz ruhig und langsam...“


Mit vor Schrecken geweiteten Augen hörte Arda ein Geräusch, das sie nur zu gut kannte – ein Thermaldetonator, der scharf gemacht wurde. Sie wollte etwas sagen, etwas rufen, irgendetwas tun, aber es gab nichts zu tun. Ohtar würde ihnen ein paar Sekunden verschaffen. Ein Leben für ein paar Sekunden. Es musste reichen, denn wenn dieser Ort kompromittiert worden war, war der ganze Widerstand in größter Gefahr.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, Verlassene Fabrik am Fluss] Arda Targon, Jay, Maila Horn, Imperiale vor dem Gebäude
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, Verlassene Fabrik am Fluss] Arda Targon, Jay, Maila Horn

Das Verhör hatte noch nicht mal richtig begonnen, da nahm die Zeltron aus dem Augenwinkel wahr, wie Arda offensichtlich ein Nachricht über ihr Com erhielt und den Raum verließ. Das war kein gutes Zeichen. Wenn sie gerade jetzt jemand störte, dann konnte es nur heißen, dass die Imperialen Wind von der Entführung bekommen hatten, oder schlimmer noch, dass man ihnen bereits auf den Fersen war. Den imperialen Geheimdienst sollte man nie unterschätzen! J

ay versuchte, sich in ihrer Körpersprache nichts anmerken zu lassen. Sie stand weiterhin ruhig vor der Gefangenen (Maila Horn) und wollte gerade erneut zum Sprechen ansetzen, als die Lautsprecherdurchsage knarrend und leicht verzerrt erscholl.


„An die Terroristen und Mörder des sogenannten „Tirahnischen Widerstands“! Das Gebäude ist umstellt. Im Namen Seiner Majestät Darth Allegious und des Galaktischen Imperiums stehen Sie alle unter Arrest. Verlassen Sie unverzüglich und mit erhobenen Händen das Gelände. Widerstand ist zwecklos! Sie haben dreißig Sekunden, bis wir das Gebäude stürmen. Ich wiederhole: Verlassen Sie unverzüglich...“

Nur einen sekundenbruchteil später riß Arda die Tür auch schon auf und schrie "Wir müssen weg, jetzt!"

"Verdammt!" entfuhr es der Zeltron und in einer schnellen Bewegung wandte sie sich um, um der ehemaligen Polizistin zu folgen. Raus aus dem Verhörraum. Die Gefangene war plötzlich nicht mehr wichtig und wurde ohne zögern zurückgelassen. Es galt nur noch eines: Den Imperialen zu entkommen. Konnte das noch gelingen?!

Arda hatte den Kopf leicht schief gelegt als ob sie eine Nachricht hörte und ihre Augen waren vor Aufregung und oder vor Schreck weit aufgerissen. Da ertönte Ohtar s (NSC) Stimme und kurz darauf ein lauter Knall wie der eines Thermaldetonators. Das Geräusch kam eindeutig von der Hinterseite des Gebäudes. Jay fluchte unter der Maske erneut laut und beschleunigte gleichzeitig ihre Schritte nochmals. Es gab immerhin die Chance jetzt dort mit dem Speeder durchzubrechen. Auch wenn dieser Fluchtweg teuer erkauft war. So mussten sie es doch versuchen.

"
Zum Speeder, schnell!" rief sie Arda im Laufschritt zu und hastete so schnell es ging durch das alte Gebäude, eine schlanke Blasterpistole in jeder der schwarz behandschuhten Hände fest im Griff, die schwarze Kapuzenmaske immer noch aufgezogen. Mit ihrer roten Haut konnte sie nicht riskieren auch nur von weitem gesehen zu werden. Nicht um ihretwillen, aber um Simone s. Wurde sie gefangengenommen, war es so gut wie unmöglich die Ministerin aus der Sache herauszuhalten.

Der Speeder stand exakt da, wo sie in geparkt hatten und Jay sprang direkt auf den Pilotensitz. Es geschah alles aus einer geschulten, fast mechanisch wirkenden Routine heraus. Die Gedanken und Emotionen waren wie ausgeschaltet.

"
Ich fahre, du schiesst! raunte sie in knappen Worten Arda zu. Diese war ihr gefolgt und nahm den Platz neben ihr in einer geduckten, schiessbereiten Haltung ein.
Jay startete den Speeder lenkte ihn zum Hinterausgang und beschleunigte auf s Maximum. Raus aus der alten Fabrik.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, Verlassene Fabrik am Fluss] Arda Targon, Jay, Maila Horn
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, Verlassene Fabrik am Fluss] Arda Targon, Jay, Maila Horn

Für Nachdenken blieb keine Zeit, für Worte kein Atem – jetzt musste alles sehr, sehr schnell gehen. Antrainierte Handlungsmuster und teilweise blanker Instinkt übernahmen die Kontrolle und Adrenalin rauschte in Ardas Ohren, als sie sich im Gehen eine Maske über das Gesicht streifte und methodisch das Energiemagazin ihrer Blasterpistole prüfte. Dieser Ort war von einem vermeintlich sicheren Versteck zu einer Todesfalle geworden, und jede Sekunde, die sie hier blieben, liefen sie Gefahr, getötet oder gefangen genommen zu werden. Die Aussicht auf den Tod bereitete der ehemaligen Polizistin weniger Schrecken als die Vorstellung, Wochen, Monate oder Jahre in einem imperialen Gefängnis zu verbringen, gefoltert zu werden und schlussendlich in irgendeinem Propagandaholo stumpf und leer die Parolen ihrer „Herren“ vor sich hin zu murmeln. Nein, im Zweifelsfall sollte es schnell gehen. Schnell und sauber. Aus dem Laufschritt wurde ein Rennen, als ein weiterer Knall das Gebäude erschütterte und ihre Trommelfelle zittern ließ. Die Imperialen machten sich ganz offensichtlich bereit zum Stürmen der alten Fabrik, es blieb keine Zeit, um noch irgendetwas anderes zu tun als zu fliehen. Hoffentlich würde zumindest das imperiale Miststück im Kreuzfeuer drauf gehen, aber dieser Gedanke währte nur kurz. Es gab dringendere Probleme, sehr viel dringendere. Flammen züngelten bereits unheilvoll die Wände entlang, als sich Arda und Jay einen Weg durch die ehemalige Fertigungshalle bahnten, um den Hinterausgang zu erreichen. Die dunkelhäutige Frau spürte nicht einmal die Tränen, die ihr über die Wange rannen – ob sie wegen des Rauchs weinte oder wegen Ohtars Tod, der vielleicht ihre Rettung war, hätte sie in diesem Moment nicht sagen können.


„Keine Bewegung! Lassen Sie die Waffe fallen und...“

Erklang es irgendwo weiter hinten, gefolgt von einem Fluch und erst einem einzigen Schuss und dann einer ganzen Salve. Offenbar hatte sich dort jemand entschieden, den Imperialen nicht lebend in die Hände zu fallen. Keine Zeit, um sich umzusehen – der Speeder! Sie mussten zum Speeder. Arda hob einen Daumen, um zu signalisieren, dass sie verstanden hatte, für Worte fehlte ihr die Zeit, um hastig stürzte sie weiter, bis sie endlich den Hinterausgang erreichten, das rettende Fahrzeug noch dort geparkt. Arda spürte, wie ihre Knie vor Erleichterung weich wurden, aber sie hielt nicht lange inne, geschickt schwang sich die Partisanin auf den Beifahrersitz, schnallte sich an und zielte mit ihrer Blasterpistole. Mit einem dumpfen Rasseln erwachte der Antrieb des Speeders zum Leben und in einem rasenden Tempo lenkte Jay das Fahrzeug hinaus, fort von der lichterloh in Flammen stehenden Fabrik. Rauch stieg wie ein mahnender Finger in dem von grellen Licht von Suchscheinwerfern erhellten Himmel und immer zuckten Blasterschüsse durch die Luft, begleitet von gebrüllten Kommandos. Das Imperium war hier, und es war in Stärke – es wimmelte nur so von Uniformen und Rüstungen der Besatzer. Zwei ausgebrannte Wracks, umgeben von Leichen, markierten die Stelle, an der Ohtar sich geopfert hatte, und ohne zu zögern brach Jay durch. Als einige Gestalten in tirahnnischer Polizeiuniform Anstalten machten, das Feuer zu eröffnen, schoss Arda ohne zu zögern zurück, mit einem Heulen bretterte der Speeder durch eine kleine Straßensperre, riss kurz aus und stabilisierte sich dann wieder. Das Chaos war perfekt, kurz darauf flog ein weiterer Speeder über eine Kuppe und Arda wollte schon schießen, als sie zu ihrer Erleichterung Tiniri und ihren Ehemann darin erkannte, sie winkten kurz und einen Augenblick später eröffnete die ehemalige republikanische Soldatin das Feuer auf ein Kanonenboot, das versuchte, sich an sie dran zu hängen. Der Blasterbolzen erwischte den Bordschützen an der Seite, mit einem Schrei fiel der Imperiale hinaus und das Kanonenboot begann, hektisch zu manövrieren, als eine weitere Salve das Cockpit traf. Arda schloss sich dem Feuer an, wohl wissend, dass eine Blasterpistole wenig ausrichten würde – aber das musste sie auch nicht. Tiniris nächster Schuss saß perfekt: Das Kanonenboot schmierte ab und bohrte sich in die Erde, blockierte so den Weg und verschaffte den beiden fliehenden Speedern einige wertvolle Sekunden.


„Wohin nun?“


Rief Arda zu Jay hinüber und lud nach, während der Speeder mit den beiden anderen Partisanen zu ihnen aufschloss. Sie mussten weiter weg, mehr Abstand zwischen sich und die Imperialen bringen, und dann mussten sie Simone helfen. Die Ministerin...Aram! Ardas Herz verspürte einen Stich, doch zu ihrem übergroßen Glück entdeckte sie den jungen Mann hinten auf der Ladefläche des anderen Speeders, versteckt unter einer Plane und einen Blasterkarabiner in den Händen. Er hatte es geschafft. Sie hatten es geschafft – vorerst.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, auf der Flucht im Speeder] Arda Targon, Jay, im anderen Speeder: Weitere Partisanen
 
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Es gelang ihnen tatsächlich in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit durchzubrechen und die jetzt in einem feuerroten Licht das weit in den Himmel leuchtende, liegende Fabrik hinter sich zu lassen. Glücklicherweise hatten es Tiniri und Aram ebenfalls in einem Speeder geschafft und sich mit ihnen gemeinsam einen Weg frei geschossen. Was war mit Aram? Jay konnte nur kurze Blicke auf die Insassen des anderen Fahrzeugs werfen, und sah nur Tiniri und ihren Mann. Es wäre ein erneuter Tiefschlag für Simone, würde ihr letzter Verwandter auch noch den Imperialen zum Opfer fallen! Später. Die Zeltron schob diese Gedanken zur Seite. Sie musste sich jetzt konzentrieren. Sie hatten immenses Glück, dass sie in dem Chaos und mit Tiniris Schützenhilfe herausgekommen waren ... ohne sie wäre es wohl zu Ende gewesen. "Focus Jay, Focus! " mahnte sie sich innerlich selbst. Sie mussten sicher gehen, dass sie den Imperialen auch tatsächlich entkommen und zu Simone stoßen um sie zu warnen. Das war oberste Priorität.

Arda saß immer noch geduckt im Beifahrersitz nachdem sie einige gezielte Schüsse auf die Verfolger abgegeben hatten. Den Schützen des Kanonenboots hatte Arda so ausgeschaltet. Nachdem das Kanonenboot ausser Gefecht gesetzt worden war, hatten sie etwas mehr Distanz zwischen sich und die Verfolger gelegt. Kein Grund zum Jubeln, auch wenn sie nicht mehr imminent in Gefahr waren, noch waren sie nicht in Sicherheit! Jay überlegte fieberhaft wohin sie nun steuern sollte. Auch Arda fragte atemlos danach. Tiniri hielt sich mit ihrem Speeder direkt hinter ihnen, leicht versetzt.

Jay steuerte weg vom offenen Wasser und hin zum Akawa-Gebiet, welches sich südlich der Hauptstadt großflächig ausdehnte und durch seine dichten, mangrovenartigen Wälder zumindest für eine kurze Weile Sichtschutz bieten würden. Das würde zwar einen ziemlich großen Umweg bedeuten, aber sie konnten unmöglich riskieren jetzt auf direktem Weg nach Tirahnn zu fliegen.

"In die Mangrovenwälder, .... von dort in einem großen Bogen zurück in die Stadt! Von Nordwesten her. Den Südosten werden sie schon abgeriegelt haben!"

antwortete sie dann laut auf Arda s Frage. Kurze Zeit später tauchten die ersten Bäume auf, die mit dunkelgrünen saftigen Blätterdach aufwarteten und rasch dichter wurden. Die Zeltron lenkte den Speeder nun etwas langsamer in eine von vielen Fahrrinnen, die sich wie Adern durch das ansonsten undurchdringlich scheinbare Dickicht woben. Der Wald wurde so dicht, dass die Kronen den Blick zum Himmel versperrten. Es war fast unheimlich in diese grüne Dunkelheit einzutauchen. Tirini hatte ebenfalls die Geschwindigkeit reduziert und folgte ihnen weiter. Erst jetzt wagte Jay einen kurzen Blick zurück. Keine Imperialen zu sehen. Sie hatten sie wohl abgehängt. Für den Moment!

"Wir fahren noch bis zum nördlichen Ende des Gebiets und lassen die Speeder dann dort im Wald zurück und gehen zu Fuß weiter. Etwa eine knappe Stunde Fußmarsch von Tirahnn ist eines meiner Notfallverstecke. Dort habe ich Kleidung, Credits und noch ein paar Sachen. Dann trennen wir uns und jeder nimmt einen eigenen Weg zurück in die Stadt. Es ist sicherer so. Ziel ist die Strickerei!

Arda, zuvor müssen wir den anderen eine Nachricht zukommen lassen. Jemand muss Simone kontaktieren, möglichst unverfänglich. Sie muss wissen was passiert ist. Wo ist Aram? Hast du ihn gesehen? Oder ist er .... ?
"

Jay wagte nicht es auszusprechen.

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, auf der Flucht im Speeder] Arda Targon, Jay, im anderen Speeder: Weitere Partisanen
 
{Inner-Rim, Zeemacht-Cluster, Tirahnn-System, Tirahnn, Tirahnn Stadt, Alt-Tirahnn, alte Fabrik am Fluss; Maila Horn, Rebellen Abschaum}



Maila saß einfach da. Die Stille machte sie Wahnsinnig. Noch bevor sie darüber nachdenken konnte, wo sie nochmal war ertönte eine weibliche Stimme. Sie schüttelte sehr träge mit ihrem Kopf. Die Worte drangen leicht verzögert in ihren Kopf. Auf die ersten Anweisungen nickte die Imperiale langsam während ihre Gedanken wieder darum kreisten wie sie entkommen konnte. Sie musste den Entführern irgendwie entkommen. Die Anderen zu verärgern wäre also keine gute Idee. Daher antwortete sie. Vermutlich hatten sie ohnehin ihre ID gesehen.

“Maila Horn, Commander der Imperialen Streitkräfte. Wir wollen das Ursprünglich außer Dienst genommene Schiff, die ISD Tempest reaktivieren. Ich werde das Kommando übernehmen wenn das Schiff Einsatzfähig ist…”

Maila sprach mit einer sehr neutralen und ruhigen Stimme. Sie war verunsichert, aber nicht voller Angst. Sie hatte zumindest diesen Teil ihrer Ausbildung ernst genommen. Keine Angst und vor allem keine Schwäche zeigen. Für den Imperator! Tirahnn darf niemals in die Hände von solchen Terroristen fallen. Daher blieb die Weißhaarige fokussiert. Loyal. Niemals würde sie jemanden verraten. Die Situation erforderte es auf Zeit zu spielen. Daher redete die Imperiale langsamer als sie es normalerweise würde, jedoch nicht in einem auffälligen Ausmaße. Allerdings kam es nicht dazu etwas weiteres zu fragen. Sehr schnell geriet die Welt aus den Fugen. Es wurde hektisch. Maila schaffte es die Augenbinde los zu werden in einem Ausmaße, dass sie zumindest halbwegs erkennen konnte. die beiden Personen schienen es eilig zu haben. Wenig später tauchten neue Wesen in dem Raum auf. Die imperialen Streitkräfte waren so kompetent wie eh und je. Man befreite die Commander welche sich erst einmal strecken musste. Ihre Arme waren völlig verspannt. Ihr Blick wanderte zu den Einsatzkräften. Nach einem knappen Nicken zogen sie weiter mit einer Ausnahme weniger Angehörige welche sie draußen in einen Transporter setzten.

“Ma’am? Wünschen Sie in ein Lazarett gebracht zu werden?”

Maila ergriff ein Tablett und stellte zufrieden fest, dass die Tempest inzwischen fertig bestückt war. Ein bösartiges Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Langsam stand sie auf und ging zu dem Piloten.


“Nein. Ich wünsche zu meinem Schiff gebracht zu werden. Wir haben ein paar Widerständler die ihre eigenen Befugnisse deutlich überschritten haben!”


Der Pilot starrte Maila etwas irritiert an, führte die Anweisung dann aber aus. Maila ging wieder auf ihren Platz und befahl ihrem XO die alles für die Inbetriebnahme der Tempest vorzubereiten. Zudem wollte sie einen Tee und eine frische Uniform. Sie wollte alle Infos haben die ihr halfen die Entführer zu verfolgen. Bis zum Landen des Transporters schloss Maila ihre Augen. Bei der Landung war sie sehr schnell wach und sprang regelrecht auf. Mit einem schnellen Schritt nahm sie ihre Kleidung entgegen und lief die Gänge entlang. Unterwegs warf sie schmerzbefreit die Lumpen ab und schaffte es schnell ihre Uniform anzuziehen. Mit einem feuchten Lappen wischte sie Dreck und Blut ab während sie den Weg zur Brücke zurück legte. Sofort wandte sich der erste Offizier sich an Maila und salutierte mit einem lauten; “COMMANDER AUF DER BRÜCKE!”. Maila nickte ihm knapp zu und trat an das Sichtfenster. Sie ließ den Blick über ihre Besatzung wandern. Selbstzufrieden lächelte sie und fing an zu sprechen.

“Ladys und Gentleman! Die Terroristen hier auf Tirahnn haben einen Schritt zu weit getan! NEIN! Mehr als einen! Sie glauben ihre jämmerlichen Versuche unsere Überzeugungen zu brechen werden niemals Früchte tragen! Zeigen wir Ihnen mit dem Start dieses großartigen Schiffes, dass sie heute keinen Erfolg, sondern eine herbe NIEDERLAGE erlitten haben! Zeigen wir Ihnen, dass das Imperium sich nie von solchen Kleinigkeiten erschüttern lassen wird!”

Jedes Besatzungsmitglied stand stramm da und salutierte mit einem lauten und klaren; “JOWOHL MA’AM!” was Maila mit einem knappen;

“Dann ran an die Arbeit! Die Lady hatte genug Zeit sich zu erholen!”

Sofort traten alle an ihre Arbeitsplätze. Jeder Handgriff geübt. Viele hatten sich in Simulatoren endlos viele Stunden in ihren Arbeitsplatz eingearbeitet. Die gesamte Besatzung war noch sehr jung. Unerfahren, was durchaus seine Nachteile hatte. Umgekehrt waren sie alle hochmotiviert dem Imperator zu dienen. Zufrieden wandte sich die Commander wieder der Außenwelt zu. Man brachte ihr eine Tasse mit Tee. Lächelnd nippte sie an der Tasse ehe sie sich dann auf ihre Arbeit fokussierte.

Wie ein Ungeheuer welches aus einem langen Schlaf erwachte kam Leben in das Schiff. Beim Starten der Triebwerke zitterte der Rumpf während er sich träge anfing gegen die Gravitation des Planeten zu stemmen. Immer mehr wuchs die Distanz. Die Rebellen würden die Niederlage erkennen. Commander Maila Horn war da wo sie hingehörte. Sie sann nach Rache. Ihr Hunger unstillbar. Auf ihrem Tablett schaute sie wie der Stand bei der Verfolgung ihrer Entführer war. Gerade als sie einen Befehl geben wollte den Speeder zu eliminieren erhielt sie ihre Missionsparameter. Die Tempest sollte Tirahnn verlassen. Ihre Mission hier war abgeschlossen. Sie hatten Glück. Eines Tages würde sie die Entführer bekommen. Und dann. Erwartete sie die Hölle. Maila gab die Instruktionen und das Schiff verließ den Orbit während die Crew die Hyperraum Route festlegte. Die Tempest würde Tirahnn nun hinter sich lassen. Wer wusste schon wie es nun weiterging.




{Inner-Rim, Zeemacht-Cluster, Tirahnn-System, Tirahnn, ISD Tempest; Maila Horn, Crew}
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, auf der Flucht im Speeder] Arda Targon, Jay, im anderen Speeder: Weitere Partisanen

Zeit für Nachdenken, für Reflexion über das Geschehene blieb nicht. Jede Sekunde war wertvoller als Gold, jede Entscheidung musste schnell erfolgen. Arda spürte, wie ihr Herz hämmerte und ihre Ohren pochten, Adrenalin rauschte durch ihren Körper und ließ die Zeit gleichzeitig sehr schnell und sehr langsam vergehen. Binnen weniger Sekunden hatte sich die vermeintliche Sicherheit des Versteck in der alten Fabrik in Feuer und Rauch aufgelöst. Der Unterschlupf war kompromittiert, Freunde und Gefährten waren tot und das Imperium lauerte überall. Die Partisanen hatten mit einem Gegenschlag rechnen müssen, wussten, dass die Besatzer irgendwann Vergeltung üben würden, aber es war eine Sache, so etwas als Planspiel durchzugehen, und eine ganz andere, es wirklich zu erleben. Alles, was sie erreicht hatten, war in größter Gefahr – die ehemalige Polizistin durfte nicht versagen. Also tat sie das einzige, was sie tun konnte: Sie konzentrierte sich ganz auf das Hier und Jetzt, auf die Aufgabe, die zu erfüllen war. Flüchten. Sicherstellen, dass die Imperialen sie nicht verfolgten. Die Überlebenden organisieren. Ähnlich musste es wohl auch Jay gehen, die Zeltron lenkte ihren Speeder geschickt weg vom Ort des Geschehens und in Richtung Akawa, das ausgedehnte Waldgebiet dort würde zumindest etwas Deckung bieten.


„Verstanden! Ich halte weiter Ausschau.“


Rief Arda über den Fahrtwind und spähte hinaus, den Blaster griffbereit. Die Waffe in den Händen gab zumindest ein gewisses Gefühl der Stärke, der Möglichkeit, sich wehren zu können und das eigene Schicksal zu bestimmen. Die Wälder, die sie nun erreichten, waren dicht und düster und boten so Tarnung, besonders vor Verfolgern aus der Luft. Es war, als wäre mit einem Mal die Nacht hereingebrochen – eine Dunkelheit, in der sie wohl die Imperialen abgeschüttelt hatten. Erleichtert holte Arda tief Luft und nickte, als Jay einen raschen Plan erläuterte. Die Speeder los werden, im Notfallversteck neu einkleiden und ausrüsten, verschiedene Wege. Das war ein guter Plan, und erneut war die dunkelhäutige Frau, dass die Zeltron offenbar wusste, was zu tun war, Arda brachte ein schwaches Lächeln zustande und nickte zustimmend. Die nächsten Worte trafen sie dafür umso heftiger, wie ein Blitz fuhr es ihr durch Mark und Bein. Simone! Wenn die Imperialen inzwischen so viel wussten, dann war die ehemalige Ministerin in höchster Gefahr. Arda stieß einen leisen, deftigen Fluch aus, zwang sich aber rasch wieder zur Konzentration. Eine Nachricht, ja...Aram. Vorsichtig blickte die ehemalige Polizistin rüber zu dem Speeder, den Narmacil in ein wenig Abstand zum Halt gebracht hatte, seine Frau Tiniri zielte mit ihrem Blastergewehr wachsam in die Richtung, aus der sie gekommen waren.


Aram? Aram, alles in Ordnung?“


Rief Arda hinüber und einen Moment später wurde die Decke auf der Ladefläche des Speeders zur Seite geschoben und der junge Mann kam zum Vorschein, sein jugendliches Gesicht noch abgekämpfter und von stiller Wut erfüllt als sonst. Arda fühlte einen Stich im Herzen – er hatte schon so viel verloren, und heute war es noch mehr geworden. Aber Simone würde nicht dazu gehören, das schwor sie sich.


„Schick bitte eine Nachricht. Du weißt an wen – sie muss wissen, was passiert ist, und gewarnt werden. Für sie ist es nicht mehr sicher. Und...und gut, dass Du es geschafft...“


Ein knappes Nicken von Aram ließ Arda verstummen. Sie hätte gerne noch mehr gesagt, vielleicht auch etwas gesagt, dass sie unter anderen Umständen nie gesagt hätte, aber es war nicht der Moment. Nicht die Zeit. Ohne Umschweife machte sich Aram ans Werk, tippte eine Nachricht und verschickte sie nach kurzer Rücksprache mit Jay über den speziell gesicherten Kanal für solche Fälle. Die Warnung war draußen – jetzt musste die Ministerin selbst in Sicherheit gebracht werden.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, auf der Flucht im Speeder] Arda Targon, Jay, im anderen Speeder: Weitere Partisanen
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, auf dem Weg zur Alten Strickerei]Simone, Ilanit (NSC)

Während Simone ihren klapprigen alten Speeder durch die Nacht lenkte und ihr treuer Weggefährte Ilanit dabei nach verdächtigen Bewegungen auf der Straße Ausschau hielt, waren die Gedanken der alten Ministerin bei ihren Schützlingen. Die Imperiale zu "befragen" und, wenn es nötig werden sollte, zu töten, war eine Ungeheuerlichkeit, die sie Jay, Arda und vor allem ihrem Enkel Aram niemals hätte zumuten dürfen.
Diesen jungen Menschen solch eine Bürde aufzuladen... fröstelnd zog Simone ihr gestricktes Schultertuch enger um sich und beschwichtigte ihr Gewissen damit, dass sie keine andere Wahl hatte, wollte sie nicht die Gemeinschaft als Ganzes der Gefahr aussetzen, enttarnt zu werden. Das durfte sie nicht zulassen. Den noch jungen Widerstand zu schützen, war dabei aber nur ein Aspekt, der die Politikerin antrieb. Simone fühlte sich den Wesen, mit denen sie zusammen arbeitete - zusammen für Tirahnns Freiheit kämpfte - nicht weniger verbunden, wie ihrer ausgelöschten Familie.

Die Strassen der Hauptstadt waren jetzt wie zu jeder anderen Uhrzeit so betriebsam und voll, dass Simone und Ilanit mehr als zwei Stunden brauchten, um die Strickerei zu erreichen. Auch wenn Tirahnn als einstige Handelsmetropole unter den Imperialen viel von seinem multikulturellen Charme verloren hatte und Nichtmenschen in schlecht bezahlte Jobs am Rand der Gesellschaft verdrängt worden waren, ging das Leben auch - oder vielleicht auch trotz - der Besetzung weiter. Die Tirahnner hielten durch, arrangierten sich mit dem System, dem Mangel, den Restriktionen. Manche taten das widerwillig und suchten nach jeder Möglichkeit Sand ins Getriebe der neuen Herrscher zu streuen. Andere, und Simone war der festen Überzeugung, dass es nur wenige sein konnten, hatten es sich in der Situation gemütlich gemacht und erkauften sich als willige Diener der Besatzer deren Gunst. Irgendwann hatte sie festgestellt, dass sie solche Kollaborateure noch mehr verabscheute, als die Imperialen selbst.

Simones Lippen waren zu einem dünnen Strich aufeinandergepresst, während sie mit ihrem Speeder darauf wartete, dass Haleth ihr das Tor öffnete und sie versuchte ihre Gedanken wieder auf die naheliegendsten Probleme zu lenken. Immer eins nach dem anderen. Gerade als sie den Speeder auf den Hof gefahren hatte, bemerkte sie wie das uralte Kom blinkte, dessen Gegenstück Aram nutzte, um mit ihr in Verbindung zu bleiben. Es war ein schon vor hundert Jahren überholtes Stück Technik und war damit längst aus dem Fokus der üblichen Überwachungsmethoden gefallen. Was sie las, ließ ihr den Atem stocken und ganz unwillkürlich nach Ilanits Arm greifen. Der große Cathar brummte erstaunt und sah sie fragend an.


"Sie sind aufgeflogen und auf der Flucht..."


Die alte Frau war überrascht, wie ruhig ihre Stimme blieb, auch wenn ihr die Konsequenzen dessen, was sie gelesen hatte sofort vor Augen waren. Die Partisanen mußten die Alte Strickerei aufgeben und es mußte jeder Hinweis getilgt werden, dass sie je hiergewesen waren. Beim Aussteigen waren ihre Knie dann aber doch etwas wackelig und sie benötigte Ilanits Hilfe, um nicht zu straucheln. Einen Moment der Sammlung, zwei langsame Atemzüge - mehr brauchte es nicht, bis sie wieder in die Rolle der Anführerin dieser verschworenen Gemeinschaft zurückgefunden hatte.

"Haleth, bitte ruf die anderen zusammen. Sie sollen das Nötigste packen und verschwinden. Die Strickerei ist nicht mehr sicher."


Der breitschultrige, blonde Tirahnner war nicht ohne Grund ihr Stellvertreter. Er war ein so unverdächtiger Bürger, wie man es dieser Tage nur sein konnte und würde in ihrer Abwesenheit die Suppenküche als völlig legale Einrichtung weiterführen. Wenn alles gut ging. Wenn sie schnell genug von hier wegkamen. Wenn ihn niemand denunzierte.
Ein paar letzte Vorbereitungen waren zu treffen, ein paar Erinnerungsstücke und persönliche Dinge fanden den Weg in ihr Handgepäck, genauso, wie eine Handvoll praktischer Kleidungsstücke und ein alter Blaster. Haleth würde sich darum kümmern, dass der Rest nicht mehr zu finden war.
Schon wenige Minuten später saß sie wieder neben Ilanit im Speeder. Diesmal überließ sie ihm das Steuer, während sie eine Nachricht an Aram schickte, die ihm mitteilte, dass sie unterwegs zu ihrer Familiengrabstätte war. Der abgelegene Ort würde ihnen hoffentlich genug Zeit geben, sich zu sammeln und das weitere Vorgehen zu planen.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, auf dem Weg zum Friedhof von Rhovan]Simone, Ilanit (NSC)
 
Tirahnn- Systemrand- Prometheus-Hangar-Landefähre- allein

Willelme hatte seinen Charm offensichtlich auf Lianna gelassen. Der Frauenheld und Herzensbrecher von Lola Curich stellte sich den beiden Bancrofts- und damit neben ihr und Colonel Oki der einzigen Frau im Raum - nur eher flüchtig vor und wandte sich beinahe sofort dem Commodore zu. Mit einem Ohr hörte Fabienne, wie er sich bei seinem Vorgesetzten schon fast über den Anwesenheit der "Zivilisten" beschwerte, obwohl der Commodore vorhin doch die Vorzüge der beiden genannt hatte. Es waren also nicht einfach irgendwelche Zivilisten, die per Glückslos einen Flug auf einem Militärschiff gewonnen hatten. Und die Entscheidung des Commodore, der sicher mehr Übersicht hatte als sie alle , derart anzuzweifeln, war eigentlich schon Anmassung. Zum Glück schien der Twi'lek gute Laune zu haben und stellte ihren Bruder für seine Dreistigkeit nicht in den Senkel sondern überhörte diese einfach. Zu Wills Glück. Fabienne warf ihrem Bruder einen fragenden Blick zu. Was war los mit ihm?

Den Sternen sei Dank gab es dann keine weiteren Gelegenheiten für irgendwelche Fettnäpfchen mehr. Die Besprechung wurde beendet und jeder machte sich an die Arbeit. Fabienne verlor auch keine Zeit mehr und fand sich etwas später in einem Holoraum wieder. Vor ihr schwebte Tirahnn und man zeigte ihr die Lande-Koordinaten und erklärte ihr, was sie erwartete. Den Rest der Reise verbrachte Fabienne eigentlich abwechselnd zwischen Holoraum, Simulator und dem realen Shuttle, dass sie zur Planetenoberfläche bringen sollte. Fabienne studierte die Kontrollen, setzte sich mit eventuellen Fehlermeldungen und deren Behebung auseinander und machte sich mit den Schiff vertraut.

Den Jedi und die Bancroft- Geschwister hatte sie auch kaum gesehen zwischendrin. Vielleicht mal kurz beim Essen, aber mehr auch nicht. Alle arbeiteten hoch konzentriert, damit auf Tirahnn nichts schief ging. Fabienne war optimistisch, aber die Aufregung stieg natürlich auch mit jedem Tag, jeder Stunde, die sie dem Zielort näher kamen. Schluss mit Übungen. Schluss mit Fehlerquoten- und mochten sie noch so niedrig sein. Hier durfte sie keinen Fehler machen und sie würde es nicht. Ihr Hände schwebten über der Steuerkonsole. Zwischen der letzten Übung und dem Mittagessen war noch eine halbe Stunde Zeit gewesen und Fabienne war zu der Fähre zurück gekehrt. Sie prüfte sich selbst, ob sie blind wusste, wo welche Steuerrung war und korrigierte kleine Haltungsfehler.

Der Blick des Commodores, als ihr Rang genannt worden war, spornte sie zur Perfektion an. Sie würde ihm beweisen, dass sie nicht wegen einem "Vitamin B" hier war. Auch wenn man das vielleicht annehmen konnte, wenn man ihren Bruder sah und um ihren Titel wusste. Aber in der Akademie interessierte sich niemand dafür, dass sie eine Baroness war. Und es brachte ihr auch keine Vorteile anderer Art. Das einzige, was es ihr brachte, war schon etwas Erfahrung. Durch den frühen Tod ihrer Eltern hatte Fabienne genauso früh gelernt zu organisieren und effektiv zu arbeiten. Und wenn man von Anfang an mit System und Genauigkeit vorging, kam man auch schneller vorran. Planung, Effektivität, nicht nachlassen, mit unvorhergesehenen Ereignissen rechnen.. mit diesem Plan kam man fast überall durch.

Fabienne nahm sich wieder das Datapad mit der Betriebsanleitung für das Shuttle und las ein paar Funktionen nach, als sich das Fluggeräusch der Prometheus änderte. Ein Blick auf ihr Chrono verriet ihr, dass sie wohl angekommen waren. Sie atmete tief durch und erhob sich. Jetzt wurde es ernst. Und sie würde sich beweisen.

Tirahnn- Systemrand- Prometheus-Hangar-Landefähre- allein
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | nahe dem Tirahnn-System (Systemrand) || Kampfgruppe „Jela“ | [MC90] „Prometheus“ || Deck Zehn | Haupthangar]
Commodore Navara Ven; ein paar Mechaniker im Hintergrund

In früheren Tagen, als noch die Galaktische Republik der vorherrschende Hegemon in der gesamten Galaxie war, wäre eine Reise von Coruscant nach Tirahnn nicht der Rede Wert gewesen. Hätte man schon damals die heutige Technologie zur Verfügung gehabt, hätte man etwa neun Standardstunden im Hyperraum – entlang der Perlimianischen Handelsroute – verbracht, um von dem einen Planeten zum anderen zu gelangen. Myriaden Schiffe – vom einfachen Frachter über die teure Luxusjacht bis hin zum gigantischen Passagierliner – waren mit Sicherheit Tag für Tag zwischen beiden Welten hin und her gegondelt. Weil es demzufolge eigentlich ein ganz alltäglicher Vorgang war, hatte natürlich niemand auch nur die kleinste Notiz davon genommen. Doch in diesen Tagen hatte sich das Antlitz der Galaxie gewandelt. Die Galaktische Republik war dem Galaktischen Imperium und der Neuen Republik gewichen – und die Kernwelten waren gewissermaßen gespalten.

Um vom einstigen Erzfeind unbemerkt nach Tirahnn zu gelangen und entsprechend der erhaltenen Befehle eine dortige Politikerin Sicherheit zu bringen, hatten der Mon Calamari-Sternenkreuzer der riesigen Neunziger-Klasse Prometheus und dessen Begleitschiffe nicht nur einen langen Umweg in Kauf nehmen müssen, sondern auch allerhand Schleichfahrtpassagen und Aufklärungsflüge. Die tatsächliche Reisezeit hatte sich dadurch unweigerlich extrem verlängert. Statt der eigentlichen neun Standardstunden brauchte die Kampfgruppe nämlich gut zwei Standardwochen. Nun, nach all den Tagen, lauerte das tiefblaue Schlachtschiff sowie dessen kleinere Begleiter am Rande des Systems – außerhalb der im System verteilten Sensorsatelliten – und beobachtete äußerst geduldig das vor sich liegende Treiben. Noch schienen die Imperialen, die die Raumhoheit in der gesamten Region hatten, sie nicht bemerkt zu haben. Noch schien alles nach Plan zu verlaufen.

Derweil die Einheit – trotz der kurz nach der Rückkehr in den Normalraum ausgerufenen höchsten Bereitschaftsstufe – einen ziemlich ruhigen, lauernden Eindruck machte, wurde deren Flaggoffizier, Commodore Navara Ven, von einer ziemlich starken Unruhe getrieben. Diese hatte den muskulösen Twi’lek erst aus dessen Kajüte zur Flaggbrücke getrieben. Doch weil er auch dort im Moment nicht besonders an der Seite seines Stabes viel tun konnte, hatte er anschließend – dem Grunde nach bloß einer willkürlichen Intuition folgend – den Haupthangar aufgesucht. Shuttles und Sternjäger waren zwar beileibe nicht sein Steckenpferd, aber einen abschließenden Blick auf Gerät und Personal zu werfen, konnte mit Sicherheit nicht schaden. So stapfte der grünhäutige Nichtmensch, dessen lange, tätowierte Lekku sich momentan nervös räkelten, nun zu der gekaperten Landefähre der Imperialen und verschreckte dabei ein paar Mechaniker, die – bewaffnet mit Datapads und Werkzeug – um das klobige Ding schlichen.

Bei dieser Mission agierte der Geheimdienst der Neuen Republik federführend, weshalb ein großer Teil der Vorbereitung ausschließlich über Agent Kinnard gelaufen war. Dessen Leute hatten die IF-Einhundertzwanzig angeblich von irgendwoher besorgt und über eine Vielzahl an geheimen Wegen nach Coruscant gebracht. Bei Tirahnn sollte die Landefähre laut Planung den Eindruck erwecken, dass sie Soldaten, die auf Tanaab stationiert waren, zu ihrem wohlverdienten Urlaub in die Heimat brachte und Stunden später deren Ersatz zur nahen Festungswelt brachte. Durch Codes, die findige Geheimdienstler abgeschöpft hatten, sollten die Imperialen vor Ort keinen Verdacht schöpfen. Trotz allem durfte man diesen Einsatz mitnichten als „Kinderspiel“ abtun. Ein Restrisiko bestand nämlich immer noch. Die Gefahr, entdeckt zu werden, war für die Besatzung der Fähre – sowie später deren Passagiere – allgegenwärtig. Und genau dieser Umstand sowie die Tatsache, dass die Prometheus im Ernstfall nicht so einfach eingreifen konnte, machte den Commodore so unruhig.

Den schludrigen Salut der aufgescheuchten Mechaniker erwiderte Navara bloß mit einem knappen Nicken. Dann stieg er die heruntergelassene Rampe hoch und betrat das Shuttle. Im Inneren hielten sich weitere Mechaniker auf. Manche schienen nicht zur eigentlichen Besatzung der Prometheus zu gehören, sondern waren Kinnard – und damit dem Geheimdienst – direkt unterstellt. Trotz allem salutierten auch diese Personen als sie den Commodore erblickten. Doch der Twi’lek erwiderte auch deren Gruß bloß mit einem Nicken. Besonders viel Wert auf Förmlichkeiten – vor allem so kurz vor einem Einsatz – hatte er streng genommen noch nie gelegt. Denn eine Schiffsmannschaft, die unter den widrigsten Umstände ohne Reibereien funktionierte, war ihm grundsätzlich lieber als jene, die das Protokoll brav befolgte und sich so selbst lähmte. Da im vorderen Teil der klobigen Landefähre noch Licht brannte, durchquerte er ohne großes Aufheben zu machen das geräumige Passagierabteil und betrat kurzerhand das Cockpit. Zu seiner Überraschung saß die junge Kadettin im Pilotenstuhl.


Cadet Bertheau, entschlüpfte es ihm überrascht und er kratzte sich sogleich (leicht verlegen) am Hinterkopf. Unruhig zuckten seine beiden langen Gehirnfortsätze. Zum Glück hielt dieser Effekt nur einen kurzen Moment. Dann fuhr er in gewohnt sachlicher Manier fort: „Sie machen sich wohl ein letztes Mal mit der Technik vertraut, bevor es losgeht?“

Mit einer schlichten Geste bedeutete er der Pilotin sitzen zu bleiben. Dann zwängte er sich rasch am leeren Sitz des Shuttlekapitäns vorbei, ließ die im Standby versetzte Sensorkonsole links liegen und ließ sich kurzerhand auf dem Copiloten-Stuhl nieder. Obwohl er noch nie in einem Shuttle-Cockpit gesessen hatte, ließ er den Blick einen Moment lang über die Armaturen schweifen. Möglicherweise war das einfach eine „Betriebskrankheit“ von altgedienten Flottenoffizieren, die in jüngeren Jahren an monoton brummenden Konsolen gestanden hatten. Bloß die Anzeigen, Knöpfe und Schalter, die er sah, sagten ihm nicht besonders viel. Schon allein aus diesem Grund wandte sich der Twi’lek ein paar Sekunden später der jungen, schlanken Menschenfrau mit dem brünetten Haar zu. Mit seinen stechend gelben Augen sah er in ihre blauen.

Und? Haben Sie schon einen passenden Eintrittsvektor gefunden, um bei den Imperialen den Anschein zu erwecken, dass das Shuttle von Tanaab kommt?“, fragte Navara ohne Umschweife. „Momentan liegt meine Kampfgruppe ja mehr oder weniger mit Chazwa und Berechst im Rücken – also auf der gänzlich anderen Seite – vor Anker. Haben Sie schon eine Idee für dieses Problem?“

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | nahe dem Tirahnn-System (Systemrand) || Kampfgruppe „Jela“ | [MC90] „Prometheus“ || Deck Zehn | Haupthangar || IF-120 „Lockvogel“ | Cockpit]
Commodore Navara Ven und Cadet Bertheau
 
Innerer Rand-Zeemacht-Sternhaufen- Nahe dem Tirahnn-System (Systemrand)-Kampfgruppe "Jela"- [MC90]"Prometheus"-Deck Zehn-Haupthangar-IF-120"Lockvogel" -Cockpit-Mit Commodore Navara Ven

Fabienne hatte sich die letzten Stunden mit "ihrem" Shuttle auseinander gesetzt und fühlte sich jetzt- wenn man so wollte-bereit. Jetzt sass sie mit ihrem Datapad in der Hand und führte ein paar Berechnungen durch, als plötzlich ihr Vorgesetzter im Cockpit auftauchte. Er sah sie genauso überrascht an wie sie ihn, als er sie ansprach.

"Sir."

Sie wollte sich gerade rasch erheben, als er ihr bedeutete sitzen zu bleiben.

"Danke, Sir."

erwiederte sie und lächelte. Er schien sie hier nicht erwartet zu haben und kratzte sich leicht am Hinterkopf. Das seine Lekkus zuckten unterstrich seine Überraschung. Auf seine Frage, ob sie sich ein letztes Mal mit der Technik vertraut machte, nickte sie und wandte ihren Blick auf die Konsole.

"Es ist nicht so schwierig, wie ich gedacht hab. Ein paar Anordnungen sind einfach logisch und werden von der Republik wie vom Imperium ähnlich gesetzt. Es fällt jedoch auch, dass die Imperialen ihre Ausführungen für Menschen optimiert haben. Ein Wookie oder auch ein Iktotchi würde hier drin wahrscheinlich die Krise bekommen."

Sie grinste bei der Vorstellung , wie ein Wookie hier alle Kontroll-Panele ausriss und durch die Gegend warf. Der Twi´lek befragte sie gleich zum nächsten Problem: Aus welcher Richtung sollten sie auf Tirahnn zufliegen. Fabienne zuckte mit den Schultern.

"Wir werden den Planeten wohl etwas ausserhalb der Sensor-Reichweite umrunden müssen. Aber so ganz genau brauchen wir es- denke ich- nicht nehmen. Ich bin doch sooo jung und unerfahren, da können kleine Fehler beim Ankunfts-Sektor mal passieren. Das ist ein Vorteil für mich gerade. Worüber ich mir mehr Gedanken gemacht habe, ist die Befüllung des Tanks. Wenn wir mit leerem oder zu vollem Tank da ankommen, werden die uns fragen, wo wir her kommen. "

Fabienne drehte ihr Datapad um und reichte es dem Commodore.

"Ich hab mich mit diesem Schiffstyp auseinander gesetzt. Alter, Veränderbarkeit im Verbrauch, und so weiter. Wenn wir mit 10-15% Rest im Tank da aufkreuzen, dürfte das ok sein. Vielleicht lieber 15% , ich befülle mein Schiff gern mit "Häufchen". "

Die junge Pilotin grinste und sah auf ihr Chrono.

"Hmmm. Nochmal aufs Töpfchen und dann los. Ah, bevor ichs vergesse: Ihr Geheimdienstler hat mir ne gefakte Liste mit Gütern gegeben. Das hier ist schliesslich ein Transportschiff. Wir holen also Ware für Tanaab, ja? "

Fragte sie und machte schon anstalten, sich zu erheben. Sie musste sich auch noch passender Kleiden. Eine entsprechende imperiale Piloten-Uniform wurde gerade auf ihre eher geringe Grösse angepasst. Sie hatte gemischte Gefühle, wenn sie an die bevorstehende Mission dachte. Auf der einen Seite wusste sie ja, wie sie sich gegenüber von Imperialen verhalten musste. Auch wenn sie damals noch ein Kind gewesen war und das schon ein paar Jahre her war. Auf der anderen Seite konnte so viel schief gehen. Sie hielten die Imperialen zum Narren mit einem gestohlenen Schiff und ebenso gestohlenen Identitäten. Aber auch das Imperium konnte dieses Spiel spielen. Möglich, dass sie geradewegs in eine Falle liefen. Aber es war wohl besser, sich nicht auf diese Option zu konzentrieren.Sie im Hinterkopf zu halten sollte wohl reichen.

Innerer Rand- Zeemacht Sternhaufen- Nahe dem Tirahnn-System (Systemrand)- Kampfgruppe "Jela"- [MC90]"Prometheus"- Deck Zehn- Haupthangar- IF-20"Lockvogel" -Cockpit mit Commodore Navara Ven
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternenhaufen | nahe dem Tirahnn-System (Systemrand) | Kampfgruppe „Jela“ | MC90 „Prometheus“ | Deck Zehn | Haupthangar | IL-120 „Lockvogel“ | Cockpit] Willelme, Fabienne, Commodore Navara

Willelme ging mit einem Datapad in der Hand vor dem Imperialen Sternen Jäger auf und ab, sie mussten um die Tarnung aufrecht zu erhalten, den Passenden Eintrittsvektor bestimmen, weshalb er diesen berechnen musste. Wärend er die letzten Berechnungen machte ging er langsam zu der Landefähre welche seine Schwester fliegen würde, um ihr die entsprechenden Berechnungen zu geben. Als er in die Fähre stieg und zielstrebig in das Cockpit ging viel ihm erst dann auf das seine Schwester nicht alleine war, der Commodore war auch anwesend, weshalb Will Haltung annahm und salutierte.

„Commodore. Guten Tag Sir.“

Nach der militärischen Begrüßung schaute er zu seiner Schwester, wärend er ihr das Datapad hin hielt um ihr die Berechnungen zu geben.

„Die Eintrittsvektor Berechnungen, schau noch mal drüber, damit wir sicher gehen das ich keinen Fehler gemacht habe. Hast du alles schon fertig eingestellt?“

Ihnen durften keine Fehler passieren, geschweige denn von dem Plan abweichen. Auch das Risiko das sie schnell fliehen mussten hatten sie bereits in dem Simulator geübt. Auch wenn sie durch die Simulationen einiges an Übung mit den Schiffen hatten konnten immer noch Fehler passieren. Allein des Zivilisten noch mit Fliegen stellte ein gewisses Risiko dar, besonders bei einer Flucht.

„Soll ich die Zivilisten über etwaige Aktionen informieren oder willst du das übernehmen?“

Da Will bereits die Klassische Piloten Uniform der Imperialen an hatte konnte man so gegeben falls sich etwas an Zeit sparen um ohne großen Stress los zu fliegen. Dennoch war es besser sich ab zu sprechen damit keine Fehler oder Missverständnisse passierten. Kurz darauf wand er sich an den Commodore, um mehr über die aktuelle Lage in Erfahrung zu bringen.

„Sir, haben wir Information ob sich die Personen bereits auf Position befinden, und ob diese gegeben falls in einer heißen Zone sind?“

Wieder waren dies zwei Fragen die über Leben und Tot entscheiden konnten, und auch welche waren die wichtig für sie beim Landen waren, ob sie Deckungsfeuer leisten mussten und oder ob sie gegeben falls einen zweiten Anflug machen mussten, auch wenn dies eher spontan unter Absprache passieren wird, um effektiv zu handeln damit alle Lebend aus der Mission wieder rauskamen.

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternenhaufen | nahe dem Tirahnn-System (Systemrand) | Kampfgruppe „Jela“ | MC90 „Prometheus“ | Deck Zehn | Haupthangar | IL-120 „Lockvogel“ | Cockpit] Willelme, Fabienne, Commodore Navara
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, auf der Flucht im Speeder] Arda Targon, Jay, im anderen Speeder: Weitere Partisanen

Sie hatten nur eine kurze Rast in einem kleinen verlassenen Weiler eingelegt, nachdem sie - hoffentlich - zunächst genügend Abstand zwischen sich und die Imperialen geschaffen hatten. Oder anders gesagt, sich weit genug von Tirahnn entfernt hatten. Aram hatte seine Großmutter erreicht, das war das Wichtigste. Madame Favreau war informiert und hatte, ganz so wie es ihre pragmatische Art war, sofort einen Fluchtplan aktiviert, den sie (beide) eigentlich immer gehofft hatten nie wahrnehmen zu müssen. Jay s Stirn glänzte im Licht der untergehenden Sonne noch rötlicher als sonst. Die Anspannung und die Aufregung waren ihr inzwischen deutlich ins Gesicht geschrieben. Diese ganze Sache mit der Imperialen war verdammt schnell und verdammt schlimm in die Hose gegangen. Es gab aber jetzt keine Zeit für solche Gedanken. Es galt jetzt genau wie die Ministerin es tat, entschlossen und konzentriert die Flucht voranzutreiben.

Zunächst war noch ein Treffen am Familiengrab der Favreaus angedacht, aber das hatten sie doch wieder verworfen. Tirahnn war viel zu gefährlich und es wimmelte überall von Imperialen, die willkürlich Häuser durchsuchten, Menschen aufgriffen und mit Großaufgeboten durch die Stadt patroullierten. Die gesamte Bevölkerung sollte wohl sehen, wer hier noch immer am Drücker war.... Dem war gerade nichts entgegenzusetzen. Und doch wusste Jay, dass der Funke der Hoffnung durch die Nachricht, das zumindest eine kleine Gruppe widerstand, sogar eine Imperiale gefangennehmen konnte, übersprang und wieder eine Aussicht das noch nicht alles verloren war, in die geplagten Herzen der Tirahnner eingepflanzt hatte.

Sie hatten also den Plan sich zu treffen fallengelassen. Hilfe war auf dem Weg. Ein Schiff der Republik sollte sie einsammeln und in Sicherheit bringen. Kinnard, ein Geheimdienstler, den Jay auf einer ihrer ersten Missionen getroffen hatte, hatte ihr eine Nachricht gesendet. Er hatte wohl irgendwie auch mit ihrem Colonel zu tun, ... wahrscheinlich nicht für ihre Ohren bestimmt ... in jedem Fall hatte er ihr auf ihr persönliches Com die Koordinaten gesendet, wo ein Shuttle sie alle aufnehmen würde. Ministerin Favreau würde ebenfalls dorthin kommen. Ilanit würde sich darum kümmern. Er war ihr engster Vertrauter und kannte sich auf Tirahnn aus wie kein Zweiter. Jay hatte diesem Plan zwar nur sehr zögerlich zugestimmt, immerhin war sie immer noch persönlich für die Sicherheit der Ministerin verantwortlich. Aber auch sie musste einsehen, dass ein Treffen, auch wenn es an einem noch so geheimen Ort stattfinden sollte, ein viel zu großes Risiko darstellte. Daher hatte sie zähneknirschend zugestimmt, als Aram ihr dies mitgeteilt hatte. Arda war ebenfalls etwas mulmig bei dem Gedanken, aber auch sie stimmte zu.

Die dunkelhäutige Ex-Polizistin war ebenso gezeichnet wie alle anderen im Speeder. Tiefe dunkle Schatten lagen unter ihren Augen, die immer wieder den Blickkontakt zu Aram suchten. Auch wenn sie nur wenige geflüsterte Worte gewechselt hatten seit ihrer Ankunft bei ihrem improvisierten Rastplatz, so war es doch offensichtlich, dass diese beiden mehr als nur Freundschaft verband.

Sie gingen nochmals gemeinsam die Route zu dem kleinen Raumhafen bei dem Ort Nelafahnn durch. Der Ort, den die Republikanische Einheit bzw. der Geheimdienst zur Rettung ausgesucht hatte, war gut gewählt. Ein kleiner unauffälliger Raumhafen zirka 6 Stunden Fahrt mit dem Speeder östlich von Tirahnn entfernt in einer ländlichen Gegend, wo es nur Obst und Getreideanbau gab. Die Bevölkerung fast nur aus Bauern und einigen wenigen Großgrundbesitzern bestand, die aber aufgrund der großflächigen Ländereien weit voneinander verstreut waren. Es gab nur eine kleine Garnison von Imperialen, die hauptsächlich die Lebensmitteltransporte von dort nach Tirahnn überwachen mussten. Sonst gab es hier normalerweise nichts Aufregendes.

Nachdem sie sich kurz die Beine vertreten hatte, war es an der Zeit auzubrechen.

"Wir sollten weiter. Wenn wir bei Tagesanbruch in Nelafahnn eintreffen, haben wir noch genügend Zeit die Lage vor Ort auszukundschaften bis das Shuttle ankommt. Wir sollten dann in Position sein. Die Besatzung der Garnison ist recht klein, trotzdem könnten Sie uns Schwierigkeiten bereiten .... unser Vorteil liegt in der Überraschung. Ich denke nicht, dass man hier mit uns rechnen wird. Also, packen wir s an!"

sagte sie zu ihren Gefährten mit einem aufmunternden Kopfnicken, diese erhoben sich trotz ihrer müden Glieder. Ihre Mienen waren immer noch entschlossen. Auch wenn ihre Hirne es noch nicht wirklich erfasst hatten, dass sie dabei waren ihre Heimat zu verlassen. Womöglich für immer. Jay war diese Emotion nur allzu vertraut. Zeltros zu verlassen war wie ein Dolchstoß ins Herz für sie gewesen. Nie hätte sie es für möglich gehalten ihre helle, freundliche und voller Liebe beseelte Welt hinter sich zu lassen. Und doch hatte sie es getan. Und doch hatte sie es überlebt. Ihren Schmerz darüber hatte sie tief in sich verborgen und verschlossen. Und jetzt musste sie ihren Freunden helfen das gleiche zu tun.

Sie gab sich einen Ruck und bestieg erneut den Speeder.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn| Tirahnn-Stadt | Alt-Tirahnn, auf der Flucht im Speeder] Arda Targon, Jay, im anderen Speeder: Weitere Partisanen
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | nahe dem Tirahnn-System (Systemrand) || Kampfgruppe „Jela“ | [MC90] „Prometheus“ || Deck Zehn | Haupthangar || IF-120 „Lockvogel“ | Cockpit]
Commodore Navara Ven und Cadet Bertheau

Seit fast dreißig Standardjahren kämpfte Navara Ven nun schon für Werte wie Demokratie, Freiheit, Pluralismus und Rechtsstaatlichkeit. Seine Karriere begann sogar noch in den Reihen der „Allianz zur Wiederherstellung der Republik“ als man einzig und allein nur das zur Hand hatte, was man in zuvor durchgeführten Raubzügen von den Imperialen hatte erbeuten und anschließend in Gang hatte bringen können. In den vielen Jahren war er natürlich Vertretern unterschiedlichster Spezies über den Weg gelaufen und hatte sie – auf die eine oder andere Weise – kennenlernen dürfen. Manchen hatte er eine Zeit lang gedient; andere hatten hingegen unter seinem Befehl gestanden. Verglichen mit einem Twi’lek, der nie seine Heimatwelt Ryloth verlassen hatte, hatte der Commodore demnach allerhand Erfahrungen sammeln können. Trotz allem hatte er bei jenen Lebewesen, die nicht seiner Spezies angehörten, noch immer gewisse Probleme im Lesen derer nonverbaler Signale. Irgendwie waren Mimik und Gestik allein zu „plump“ für sein Verständnis. Ihm fehlten die Bewegungen der nicht vorhandenen Lekku, um alle Informationen erfassen zu können.

Als er also im Cockpit der imperialen Landefähre die Unterhaltung mit der menschlichen Kadettin Fabienne Bertheau führte, konnte er demzufolge nur sehr vage ihre Gefühlslage abschätzen. War sie vor dem Hintergrund, dass sie ohne größere Unterstützung in ein imperiales System flog, vielleicht nervös? Oder sah er ihr in diesem Moment bloß die allgemeine Aufregung an „bald“ in den Einsatz zu fliegen? Möglicherweise überspielte die junge Pilotin auch nur das eine mit dem anderen. Da der grünhäutige Nichtmensch seine Gegenüber in den letzten zwei Standardwochen höchstens drei, vier Mal angetroffen hatte, hatte er sich noch kein genaues Bild von ihr machen können. Er musste sich somit auf die Einschätzung seiner Geschwaderkommandeurin verlassen. Und Colonel Oki setzte in der Tat große Stücke auf die Menschenfrau. Demnach nickte der Commodore nur freundlich als die Kadettin scherzhaft ihren Eindruck von der bulligen Landefähre mitteilte.

Da Navara als Flottenoffizier immer nur auf großen Schiffsbrücken gestanden hatte und Fähren nur als Kurzstreckentransportmittel kannte, konnte er nur allenfalls erahnen welche Schwierigkeiten ein Sternjägerpilot – insbesondere mit der Spezialisierung „Abfangjäger“ – mit solchen trägen Vehikeln hatte. Dass Cadet Bertheau bei diesem Einsatz jedoch weiterhin auf dem Pilotensessel sitzen wollte, obwohl die ersten Flüge im Simulator mit Sicherheit recht katastrophal gewesen waren, imponierte ihm. Stellte sie sich in den nächsten Stunden gut an und würde die Mission zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, hätte sie nicht nur das im Aussicht stehende Offizierspatent zweifellos sicher, sondern Einheiten von der Berühmtheit der einstigen „Night Hawks“ würden sie bestimmt haben wollen. War ihr diese Tragweite bewusst? Unwillkürlich kam dem nichtmenschlichen Commodore, der im Laufe der Zeit einige Militärs „ausgebildet hatte“, diese Frage in den Sinn. Während sie kurz ihr Vorhaben umriss, rieb er sich nachdenklich das kantige Kinn.


Ihr Grundgedanke ist zwar richtig, Miss Bertheau, entgegnete Navara mit ruhiger Stimme als sie mit ihren Ausführungen fertig war. Er musterte die Pilotin ganz genau als er langsam fortfuhr: „Jedoch müssen Sie eine Sache besonders bedenken: Wir befinden uns nicht irgendwo in den äußeren Regionen der Galaxie; sondern im Inneren Rand. Tirahnn hatte schon zu Zeiten der Galaktischen Republik eine hervorragende stellare Infrastruktur. In diesem Fall können Sie also davon ausgehen, dass die aktive Sensorbarriere der Imperialen bis fast an den Rand des Systems reicht.“ Beiläufig deutete er auf die auf einem Display angezeigte Karte und zeichnete mit seinem Zeigefinger grob die gedachte Linie nach. „Würden Sie also von hier aus erst ins System springen und dann Ihren Kurs durch einen Mikrosprung anpassen, dürfte das den dortigen Sicherheitskräften auffallen.“ Sein Blick wanderte wieder zu dem für seine Begriffe schwer zu lesendem Gesicht der jungen Menschenfrau. „Mein Vorschlag wäre in diesem Fall also: Machen Sie außerhalb der Sensorbarriere mehrere Mikrosprünge bis Sie im richtigen Vektor sind und springen Sie dann – im Militärkorridor – nach Tirahnn. Die Daten stammen zwar noch aus alten Tagen, aber so behäbig wie das Imperium in der Regel ist, dürften die in dieser Gegend kaum größere Korrekturen vorgenommen haben. Vielleicht funkt Sie eine nahe Patrouille auf Ihrem mehrstündigen Flug durchs System an, aber davon sollten Sie sich wirklich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dafür haben Kinnards Leute die Identifizierungscodes besorgt...“

Das Reisen zwischen den Sternen war eine komplizierte Angelegenheit, sofern man nicht mit einem Kometen, Planeten oder Stern kollidieren oder am Ereignishorizont eines schwarzen Loches landen wollte. Dementsprechend brauchte man grundsätzlich für jeden einzelnen Sprung in den Hyperraum aktuelle Berechnungsdaten. Höchstens entlang der Strecken, die als größere Handelsrouten bekannt waren und vor allem von Frachtern und Passagierlinern genutzt wurden, entfiel zu einem gewissen Teil der Zwang zur Aktualität, weil sie sich im Laufe der Jahrtausende als besonders stabil erwiesen hatten. Um seine Bewegungen aber besser vor feindlichen Augen verbergen zu können und etwaige Unterstützung kämpfenden Verbänden schneller zukommen zu lassen, nutzten größere Streitkräfte seit jeher zusätzlich auch eigene, dem Rest der Galaxie unbekannte Routen. Diese Daten wurden – ähnlich wie beispielsweise Militärcodes oder Tagesparolen – wie Augäpfel gehütet. Und offenbar schienen Anthony Kinnards Vorbereitungen in diesem Punkt nicht so fruchtbar wie bei den erbeuteten Identifizierungscodes gewesen zu sein. Ein Risikofaktor; aber kein besonders großer.

Fabienne Bertheau schielte kurz zu dem in den Armaturen eingebetteten Chrono. Momentan schien die Zeit nur langsam, sehr langsam zu vergehen. Planmäßig sollte die imperiale Landefähre sowie deren „Eskorte“ – ein einzelner TIE/ad Avenger – in einer knappen Stunde den Haupthangar der Prometheus verlassen. Doch soweit der muskulöse Twi’lek bei seinem kurzen Aufenthalt auf der Flaggbrücke mitbekommen hatte, versuchte Agent Kinnard in diesem Augenblick noch die in dem System befindlichen Geheimdienstzellen zu kontaktieren, um letztmalig ein aktuelles Lagebild zu bekommen. Immerhin könnten die imperialen Besatzer die örtliche Verschwörung mittlerweile zur Gänze aufgedeckt und die ehemalige Außenministerin schon längst festgenommen haben. In diesem Fall wäre der ursprüngliche Plan auf einen Schlag passé und man müsste stattdessen auf die an Bord befindlichen Spezialkräfte zurückgreifen. Hatte man die betagte Politikerin und deren Dunstkreis zudem schon verhört – und wusste entsprechend vage von den geheimdienstlichen Fluchtplänen –, könnte die Systemverteidigung schon seit ein paar Tagen in Alarmbereitschaft versetzt sein.


Offiziell soll diese Fähre nicht nur Güter nach Tanaab transportieren, sondern auch mehrere Militärangehörige, die auf Heimaturlaub waren“, antwortete der hochgewachsene Commodore. „Denn sollten die Imperialen ein wenig zu neugierig sein und dieses Fähre auf Lebenszeichen scannen, brauchen Sie eine Klärung, weshalb mehr als die achtköpfige Mannschaft an Bord ist.“ Für einen kurzen Moment zeigte sich in seiner steinernen Miene ein schiefes Lächeln. „Zum Glück werden Sie aber während des Fluges hier in diesem Sessel sitzen und nicht vor dieser Konsole dort…“ Er deutete auf die Kommunikation. „Die klugen Einfälle können Sie also ganz beruhigt Kinnards Leuten überlassen.“

Gerade als er der Kadettin zuversichtlich zunicken und anschließend die Landungsfähre sowie den Hangar wieder in Richtung Flaggbrücke verlassen wollte, surrte auf einmal das relativ unscheinbare Intercom in seiner Jackentasche. Überrascht nahm er das Gespräch an. [Commodore Ven, hier die Brücke.], meldete sich Lieutenant Ph’tons leicht verzerrte Stimme. [Agent Kinnard hat vor wenigen Minuten erfolgreich Kontakt nach Tirahnn aufnehmen können. Jedoch scheinen die Meldungen, die von der Welt kommen, eher beunruhigender Natur zu sein...]

Konkreter, Lieutenant“, forderte Navara den Kommunikationsoffizier in einem strengen Ton auf, nachdem er die anfängliche Verblüffung „verdaut“ hatte.

Der Bith ließ keine Sekunde verstreichen.
[Gemäß der codierten Meldung geht das Imperium seit einigen Stunden offen gegen den Widerstand vor. Diverse Unterschlüpfe wurden von Sturmtruppen sowie der Imperialen Armee gewaltsam ausgehoben. Ministerin Favreau befindet sich demnach auf der Flucht und laut Agent Kinnard muss der Plan angepasst werden.]

Angepasst?“, hakte der Twi’lek nach und sah kurz zu der neben ihm sitzenden Pilotin.

Erneut vergeudete der Kommunikationsoffizier keine Zeit beim Antworten. [Statt die Ministerin im zentralen Raumhafen der Kapitale (Tirahnn City) aufzunehmen, soll nun kurzfristig auf Nelafahnn, einer mehrere Stunden von der planetaren Hauptstadt entfernten Großstadt, ausgewichen werden.] Kurz hielt der Bith inne. Höchstwahrscheinlich ließ er sich gerade weitere Informationen von seinen Untergebenen geben. [Gemäß den ersten, groben Berechnungen unserer Navigationsstation könnte man dort wohl ein Rendezvous bei Tagesanbruch stattfinden lassen … wenn die Fähre innerhalb der nächsten zehn Minuten startet.] Abermals eine kurze Pause. [Agent Kinnard ist schon auf dem Weg zum Hangar, Sir.]

Fühlen Sie sich bereit, Cadet?“, fragte er Fabienne Bertheau und musterte sie dabei ein weiteres Mal von Kopf bis Fuß. „Letzte Chance für einen Rückzug...“

Just in diesem Moment betrat eine weitere Person das Cockpit. Sub Lieutenant Willelme Bertheau schien mit seinen Vorbereitungen ebenfalls zu einem Ende gekommen zu sein und hatte – passender Weise – schon die imperiale Pilotenkluft angezogen. Bei dessen Anblick rief sich der Twi’lek kurz das in Erinnerung, was man ihm im Vorfeld zu dem sehr hochmodernen Abfangjäger der Imperialen erzählt hatte. Unwillkürlich räkelten sich seine beiden tätowierten Lekku in diesem Augenblick für ein paar Sekunden mehr als für gewöhnlich. Der kugelförmige Sternjäger mit den beiden nach vorn abgewinkelten Solarflügeln war für „Raubware“ äußerst gut in Schuss. Sowohl der in die Maschine integrierte Hyperraumantrieb als auch der Schildgenerator und die vier Laserkanonen funktionierten einwandfrei. Sogar einen kleinen Traktorstrahler und mehrere Täuschkörper konnte man bei Bedarf nutzen. Bloß die beiden Werfer hatten kaum Munition zur Verfügung. Je Rohr konnte der Pilot nur auf einen Protontorpedo zurückgreifen, was allenfalls eine Benutzung in letzter Sekunde bedeutete.

Der Sub Lieutenant, der mit Sicherheit noch nicht über die neusten Vorgänge informiert war, sprach sogleich seine Schwester sowie den Commodore an. Navara hörte ihm jedoch nicht zu. Denn seine Gedanken kreisten schon um mehrere mögliche Schritte, die er aufgrund der auf einmal geänderten Lage, würde ergreifen müssen. Einen offensichtlichen Bruch des Friedens galt es selbstverständlich zu vermeiden. Demnach konnte er seine von der Prometheus angeführte Kampfgruppe nicht gen Tirahnn schicken. Dennoch konnte er auf der anderen Seite die bullige Landefähre mit ihrer Eskorte nicht allein dem Schicksal überlassen. Sollte er also bloß jene Schiffe in Stellung bringen, die im Zweifel als Imperiale würden durchgehen können? Bis er bemerkte, dass ihn der Mensch fragend anblickte, rieb er sich abermals gedankenversunken das kantige Kinn. Seine beiden Lekku kamen allmählich wieder zur Ruhe als er sich dem neurepublikanischen Sternjägerpiloten in der imperialen Pilotenkluft zuwandte.


Lassen Sie sich von Ihrer Schwester auf den neusten Stand bringen, Sub Lieutenant“, sagte Navara zu ihm. „Sie kommen offenbar schneller zum Einsatz als gedacht.“ Danach wandte sich der Twi’lek noch einmal der Kadettin zu, während er sich erhob. „Und Sie denken bitte an meine Worte. Nicht einfach ins System springen und dann den Kurs korrigieren, sondern sich lieber mit kleineren Sprüngen entlang der Sensorbarriere richtig in Stellung bringen und dann nach Tirahnn springen...“

Er nickte den beiden Menschen knapp zu, quetschte sich dann wieder an der Sensorkonsole sowie dem Stuhl des Shuttlekapitäns vorbei und verließ das Cockpit. Schon als er sich bloß der geöffneten Luke näherte, konnte er dumpf die mit einem Mal entstandene Hektik hören, die inzwischen in dem riesigen Hangar des Mon Calamari-Sternenkreuzers der Neunziger-Klasse herrschte. Offensichtlich mündete die mit der Zeit aufgestaute Anspannung der Mannschaft in einem sehr rekordverdächtigen Tatendrang. Zufrieden über diese eifrige Betriebsamkeit schritt der Commodore ruhigen Schrittes die Rampe hinab und ließ seinen Blick einen Moment lang über das Hangardeck schweifen. Danach zückte er beiläufig sein Intercom. Da auf einem Kriegsschiff alle schiffsinterne Unterhaltungen, die technische Mittel benötigten, über die Kommunikationsstation liefen, brauchte er das Gerät bloß zu aktivieren und zum Sprechen an den Mund zu halten.

Mister Ph’ton, hier ist Commodore Ven“, sprach er in das zylinderförmige Gerät. „Geben Sie ein Signal an die Sympathy, Rebellion und Resistance. Alle drei Kriegsschiffe sollen unsere Fähre sowie deren Eskorte bis zum ausgemachten Sprungpunkt nahe der Sensorbarriere begleiten und dort anschließend in Wartestellung verharren.“

Die Stimme des Bith war zu hören. [Aye, Sir. Weitere Befehle?]

Der Rest soll sich ebenfalls bereit halten, Lieutenant“, entschied der Twi’lek ohne zu überlegen mit ruhiger Stimme. „Sobald die Fähre sowie deren Eskorte den Hangar verlassen hat, soll sich die Prometheus – im Beisein unserer beiden Angriffsfregatten Bolt und Thunder – auf dieser Seite des System in Richtung Sensorbarriere begeben und sich für einen ‚Blindsprung‘ von dieser Seite aus ins System bereithalten, sollte es die Lage erfordern.“

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | nahe dem Tirahnn-System (Systemrand) || Kampfgruppe „Jela“ | [MC90] „Prometheus“ || Deck Zehn | Haupthangar]
Commodore Navara Ven; ein paar Mechaniker im Hintergrund​


[OP @Fabienne Bertheau Ich würde sagen, dass Kinnard auf dem Stuhl des Shuttlekapitäns Platz nehmen wird. Du kannst ihn aber gerne bei deinen Posts nach deinen Wünschen und Vorstellungen benutzen.]
 
Innerer Rand-Zeemacht-Sternhaufen- in der Nähe des Tirahnn-Systems ( Systemrand)- MC90-"Prometheus"-Haupthangar- in der imperialen Fähre- mit Commodore Navara Ven und ein paar Mechaniker (NPCs)

Fabienne war sich der Ehre durchaus bewusst, die man ihr mit ihrer Aufgabe erwies. Man hätte sie als “Azubi” durchaus auf die Ersatzbank verbannen können. Damit sie zuschauen und lernen konnte. Aber sie würde selbst aktiv sein und das auch noch in einer wichtigen Position. Das erhöhte den Druck natürlich enorm. Zum Glück war sie es gewohnt, unter Druck zu arbeiten. Schnelligkeit, Effizienz, Genauigkeit. Diese Eigenschaften benötigte sie jeden Tag und das nicht nur im Cockpit des A-Flüglers, den sie sonst bewegte.
Der Commodore, der ihr seid wenigen Minuten im Cockpit Gesellschaft leistete, hatte zum ersten Mal seit sie aufgebrochen waren mehr für sie als zweifelnde, abschätzende Blicke. Er schlug vor, den Planeten knapp ausserhalb der Sensorreichweite in Mikrosprüngen zu umrunden, um den richtigen Eintrittsvektor zu erreichen. Fabienne grinste. Das war ja das, was sie gesagt hatte.

“Den Planeten etwas ausserhalb der Sensorreichweite umrunden.”


Wiederholte sie darum und nickte.

“Wenn die Infrastruktur hier draussen so gut ist, wie sie sagen und ihre Leute vom Geheimdienst nen guten Job gemacht haben, dann wirds kein Problem geben. Und ich werd mich sicher nicht von ein paar imperialen Wachhunden ärgern lassen. Die führen nur ihre Befehle aus und haben wahrscheinlich wenig Interesse daran, sich lang mit ner Frachtfähre rumzuschlagen.”

Anders würde es aussehen, wenn die ID-Codes zu alt waren. In Fabiennes Augen war das der grösste Glücksspiel-Punkt in der ganzen Sache. Wenn die Codes ok waren und man ihnen den Weiterflug erlaubte, konnten sie sich alle entspannen.
Für den Rückflug hatte man auch an alles gedacht. Militärs, die aus dem Urlaub kamen.

“Urlaub vorbei...das bedeutet schlechte Stimmung auf dem Heimflug. Na ganz toll. Hoffentlich beinhaltet die Fracht auch was Hochprozentiges, damit die Stimmung nicht ganz kippt.”

Fabienne grinste.

“Aber das der Geheimdienstler am Com sitzt , soll mir recht sein. Der kann bestimmt besser Geschichten erzählen als…”

weiter kam sie nicht, denn das Com des Commodores piepte. Fabienne hielt sofort die Klappe und lauschte dem Gespräch zwischen ihrem Vorgesetzten und seinem Lieutenant. Die Abflug-Zeit wurde von T-60 auf T-10 Minuten gekürzt. Der Commodore fragte sie, ob sie sich bereit fühlte, aber Fabienne war bereits aufgesprungen um die Fähre ein letztes Mal zu verlassen.

“Ich werde den Schwanz sicher nicht einziehen, Sir. Geben sie mir 3 Minuten, und ich bin bereit.”

rief sie ihm zu und rannte um sich fertig zu machen. Tatsächlich stand sie nur 3 Minuten später in imperialer Offiziers-Uniform wieder an der Fähre. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und unter der typischen grauen Mütze versteckt. Kurz gab sie ihrem Bruder noch bekannt, dass ihr Zielort nun Nelafahnn hiess und warf sich an die Steuerkonsole. .


“Ich hoffe, unser “Kommunikations-Offizier” verplappert sich nicht, weil es so kurzfristig noch eine Zieländerung gab. “


Jeder musste jetzt seinen Job machen. Möglichst fehlerfrei. Wenige Minuten später waren alle an Board, das Shot schloss sich zischend und ein sanftes Brummen erfüllte die Fähre, als Fabienne die Maschinen startete und die Fähre abheben ließ. Sie glitt durch das Kraftfeld, welches den Haupthangar vor dem kalten Vaquum des Weltalls schützte. Verließ den Schutz des Heimathafens in ein Spiel, das hoffentlich gut ausging, mit etwas Pech aber auch schiefgehen konnte. Neben ihr her flog Will in dem T-Jäger als Begleitschiff. Fabienne spürte eine Impuls in sich, den T-Jäger abfangen zu wollen. Aber das war ja nicht nötig. Ein komisches Gefühl, wenn Freund und Feind sich in ihrer Erscheinung plötzlich gleich waren.
Wie vereinbart führte Fabienne erstmal ein paar Sprünge durch, die sie an den richtigen Eintrittspunkt brachten. Dort ankommen atmete Fabienne noch einmal tief durch, bevor sie das Schiff mit nicht zu zögerlicher Geschwindigkeit durch die Sensorbarriere gleiten ließ. Zu langsam würde genauso Aufmerksamkeit erregen wie zu schnell. Imperiale liebten Entschlossenheit und genau das vermittelte Fabienne mit ihren Flug-Stil. Sie hatte hier einen Auftrag und darum jedes Recht, hier rein zu fliegen. Urlauber und Fracht holen und nach Tanaab bringen. Und geht mir nur nicht zu sehr auf den Geist. Dachte sie, um sich in die richtige Stimmung zu bringen. Natürlich dauerte es nicht lange und das Com knackte.

“Unbekannte Fähre, identifizieren sie sich und nennen sie Ziel und Ladung!”

dröhnte eine tiefe Männerstimme aus dem Com. Fabienne rollte mit den Augen. Bitte? Militärs konnten nie Bitte sagen. Beim Imperium nicht und bei der Republik war es auch selten. Als ob man mit diesen zwei Silben so viel kostbare Zeit verlieren würde. Von der Com-Station bekam sie die Info, dass der Code bereit zur Übermittlung war und sie nickte.

“ Fähre “Exciperent” mit Ziel Nelafahnn zum Ladung und Passagiere fassen. Code wird jetzt übermittelt. “

Sie liess den Sendeknopf los und zuckte mit den Schultern.


“ Jetzt wissen sie schonmal bescheid, dass wir auf dem Rückflug wahrscheinlich mehr Nasen sein werden. Dann sind sie hoffentlich nicht mehr ganz so neugierig.”


Trotzdem schlug ihr Herz jetzt laut. Hoffentlich war der ID-Code noch gültig. Eine gefühlte Ewigkeit passierte nichts, bevor es im Com wieder knackte.


“Fähre “Exciperent”. Folgen sie dem Kurs bis zum Knotenpunkt 5.2-88 und gehen die dann auf 8.-31. “


Fabienne drückte den Sendeknopf.

“Verstanden 5.2-88, dann 8.-31.”


“Korrekt. Ende.”


knackte aus der Leitung und Fabienne atmete erleichtert aus.

“Ihr Code war wohl gut, Mr. Kinnard. Das klingt alles normal bisher.”

Wenn sie sich jetzt nicht mehr irgendwelche groben Patzer erlaubten, würde niemandem auffallen, was sie hier tatsächlich trieben. Fabiennes Hände lagen ruhig auf der Konsole und änderten wie aufgefordert die Richtung. Das schlimmste, was jetzt noch passieren konnte? Ein Haufen Sturmtruppen, die an den Zielkoordinaten mit Gewehren auf sie warteten. Aber Fabienne wollte nicht pessimistisch sein.

Imperiale Fähre "Exciperent" im Anflug auf Tirahnn/ Nelafahnn- mit Kinnard und anderen NPC´s-Will draussen im Jäger
 
[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn - Tirahnn-Stadt - Alt-Tirahnn, auf dem Weg zum Friedhof von Rhovan] Simone, Ilanit (NSC)

Jays Nachricht erreichte Simone erst, als zwischen den dunklen Bäumen schon die schwach flackernden, bläulichen Flämmchen der kleinen Hologramme auf dem Friedhof bei Rhovan zu sehen waren. Dieser Treffpunkt war also nicht mehr sicher. Ilanit, der die alte Politikerin während des kurzen Gesprächs mit ihrer Sicherheitschefin beobachtet hatte, drehte daraufhin wortlos ab. Im Augenblick war die Richtung, in die er den alten, rostigen Speeder lenkte, fast schon nebensächlich. Hauptsache, sie kamen ungesehen von hier weg. Wenn selbst dieser heilige Ort kompromittiert war, stand es wirklich schlecht um den Widerstand. Nur eine Handvoll ihrer Leute hätte ihn verraten können. Simone schloß kurz die Augen und ein harter Zug verfinsterte ihr Gesicht, als sie sie wieder öffnete. Wenn ihr die Flucht gelang, würde sich ihre Nachfolgerin damit beschäftigen müssen, die Ratte zu finden.

Dunkelheit und Nebel verschlangen das kleine Fahrzeug auf den kaum erkennbaren Pfaden, die Ilanit befuhr, bevor der große Cathar schließlich in weitem Bogen auf die Straße zurückkehrte, die sie in einigen Stunden nach Nelafahnn bringen würde. Der Treffpunkt, den Jay ihr genannt hatte, war gut gewählt: Der abgelegene Ort hatte seit der Besatzung einen Großteil seiner Bevölkerung verloren, die auf der Suche nach Arbeit in größere Städte abgewandert war. Im Morgengrauen passierten sie die leerstehenden Straßenzüge und ein aufgegebenes Handelsviertel. Allenthalben verfiel, was nicht genutzt wurde. Nelafahnn starb einen langsamen Tod zusammen mit seinen zurückgelassenen Alten.

Das Landefeld, zu dem Jay sie bestellt hatte, war nicht klein und mochte vor einigen Jahren noch gut genutzt worden sein. Mittlerweile blühten hier Disteln und Ginster so hoch, dass Simones Speeder dahinter fast nicht mehr zu sehen war. Ilanit stieg vor ihr aus, um sich umzusehen und verschwand dann unversehens aus ihrem Blickfeld. Erst nach einigen Minuten kehrte der schwarze Cathar offenbar zufrieden von seiner Erkundungstour zurück und half ihr, das Fahrzeug zu verlassen. Von der langen Fahrt waren Simones Gelenke steif und sie mußte sich für ein paar Schritte schwer auf ihren Stock stützen. Zwar war sich die ergraute Politikerin sicher, dass ihr alter Weggefährte auch den Arm angeboten hätte, aber für so gebrechlich wollte sie noch nicht gehalten werden. Nach ein paar Metern konnte sie dann auch wieder den Rücken durchdrücken und der kleinen Gruppe Partisanen in gewohnt kerzengerader Haltung entgegengehen.

Simone wollte sie begrüßen, aber ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Jay würde sie begleiten, ebenso wie ihr Freund Ilanit, aber es war gut möglich, dass sie weder Aram, noch Arda je wiedersah. Nachdem sie der Zeltronerin kurz die Hand auf die Schulter gelegt und ihr zugenickt hatte, fand sie ihre Stimme wieder und trat zunächst zu Arda.


"Mein liebes Kind, ich hinterlasse dir einen Scherbenhaufen und ich würde es dir nicht verdenken, wenn du dich zurückziehst, aber wenn du den Kampf fortführst, werde ich dich unterstützen, so gut ich es kann."


Die kleinere Frau zog die ehemalige Polizistin zu sich und küßte sie auf die Stirn, bevor sie sich ihrem Enkel Aram zuwandte. Aus dem schlacksigen Jungen war ein ernster junger Mann geworden. Fast übernacht, wie ihr schien, und viel zu früh. Seine Kindheit war an dem Tag vorbei gewesen, als die Besatzung begann.


"Auch wenn sich ein Teil von mir wünscht, du hättest dich anders entschieden, bin ich sehr stolz, dass du hierbleibst und für deine Heimat kämpfst. Ich hoffe, wir sehen uns wieder, Aram."


Als das imperiale Shuttle zur Landung ansetzte, wurde es Simone nocheinmal etwas mumlig und sie spürte, wie sich Aram neben ihr anspannte: Auch jetzt konnte noch alles schief gehen.

[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn - Nelafahnn - aufgegebenes Landefeld] Simone, Arda Targon, Jay, Aram, Ilanit, Fabienne im Anflug
 
Zeemacht-Sternhaufen-Imperiale Fähre "Exciperent" im Anflug auf Tirahnn/ Nelafahnn- mit Kinnard und anderen NPC´s-Will draussen im Jäger

Anflüge auf imperiale Planeten. Ob Willelme im Jäger ähnlich gemischte Gefühle hatte wie sie? Zum einen klopfte natürlich ihr Herz wie verrückt, weil sie ja eigentlich etwas verbotenes tat. Die Wahrheit würde sie an dieser Stelle sofort in einen glühenden Staubball verwandeln. Auf der anderen Seite war sie ja einmal imperial gewesen. Sie kannte den Anblick von imperialem Militär aus ihrer Kindheit. Auch wenn das im Tapan-Cluster eher selten war. Vor allem in der Region, in der sie aufgewachsen war. Aber sie kannte die Silhuetten von Sternzerstörern am Himmel. Auch das Geräusch von Tie-Jägern, die durch die Luft kreischten. Es war mal so normal gewesen. Und jetzt? Fabienns Hände wechselten kurz die Position, als sie die Kursänderung am vereinbarten Knotenpunkt vornahm. "Ihre" Fähre bewegte sich langsam aber nicht zögerlich auf die Kugel unter ihr zu. Der Eintritt in die Atmosphäre war immer mit ein paar Meldungen auf der Anzeige verbunden, die Auskunft über Aktivität an den Schilden zeigten, bevor die oberen Schichten durchdrungen waren und nur noch der Luftwiderstand auf die Schilde wirkte. Feine Linien auf ihrem Schirm führten sie zu dem Landefeld, dass die Luftraumüberwachung ihr zugewiesen hatte. Jetzt begann der spannende Teil: Sie ignorierte diese Linien. Das Landefeld, das sie ansteuern musste, lag noch etwas weiter ausserhalb. Sicherlich gab es jetzt irgendeinen vom Leitsystem, der stutzig über ihren Kurs wurde. Aber für den Moment blieb das Com still. Ahnte man etwas? Hatte man das Spiel durchschaut? Waren bereits Truppen unterwegs, um sie "Willkommen zu heissen" ? Oder schliefen die in der Leitzentrale gerade tief und fest und ihnen fiel nicht auf, dass eines der Schiffe sich nicht an die Kursvorgaben hielt? Letzteres war zu hoffen, ersteres wahrscheinlich. Wenn sie nicht erwartet wurden, dann würden sie zumindest bald Besuch bekommen. Fabienne atmete einmal tief durch. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren, damit sie nicht irgendwas dummes tat und damit die ganze Mission gefährdete. Wie zum Beispiel jetzt aufs Gas zu drücken und damit noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen.

Kurze Zeit später kam das Landefeld in Sicht. Oder zumindest das was irgendwann mal ein Landefeld gewesen war. Inzwischen war der Belag aufgeplatzt und Gras und andere Pflanzen hatten sich in den Rissen einen Weg zur Sonne gebahnt. Gemächlich und unerwartet elegant setzte die "Exciperent " auf dem Landefeld auf. Fabienne fuhr die Maschinen in den Stand-By-Modus und sah aus dem Fenster, als ein einzelner Tie-Jäger über sie hinweg flog. Will. Er blieb in der Luft und hielt Ausschau, um sie zur Not rechtzeitig warnen zu können. Fabienne blickte auf den Geheimdienstler hinter ihr. Sollte sie hier warten oder mitkommen? Auf ein Kopfnicken seinerseits erhob sich Fabienne und folgte dem "Einsatzleiter" hinaus auf den Boden des Planeten. Sicherheitshalber hatte Fabienne bereits die Hand auf den Blaster an ihrem Gürtel gelegt und sie merkte, wie all ihre Sinne überaktiv waren. Sie blickte sich um , damit sie feindliche Truppen zur Not schneller ausfindig machen konnte. Sogesehen war ihr der Kampf im Cockpit gegen feindliche Schiffe hundert mal lieber als dieses heimliche Rumgeschleiche. Aber auch das gehörte zu ihrem Job und war durchaus schon Teil ihrer Ausbildung gewesen. Das bedeutete aber nicht, dass sie es mögen musste.

Am Rand des Landefeldes stand eine überraschend alte Frau. Gut, alt konnte man nicht sagen. Aber sie hatte .... offensichtlich schon einiges an Erfahrung.Der Geheimdienstler wechselte ein paar Worte mit der Senatorin und stellte sie dann vor. Fabienne salutierte und lächelte der Frau dann zu.

"Sie haben ein Taxi gerufen? Bitteschön."

Mit einer Geste lud sie die Senatorin auf die "Exciperent" ein und sah dann die anderen Personen an, die mit der Senatorin auf dem Landefeld gewartet hatten. Sollten die auch noch alle mit? Oder war das nur das Verabschiedungs-Komitee für die Senatorin? Politiker. Immer umringt von einer Vielzahl von Personen, deren Aufgaben meist auf den ersten Blick nicht erkennbar waren. Aber wie dem auch sei: Fabienne wollte den Aufenthalt auf der Planetenoberfläche so kurz wie möglich halten. Die Leute einsammeln und wieder weg. Natürlich wusste sie, dass sie das Zeitfenster auch nicht zu klein machen durften. Schliesslich hatte sie angegeben, Ware zu laden und das dauerte normalerweise ja auch noch nen Moment. Auf der anderen Seite waren sie auf keinem öffentlichen Landefeld, weswegen jeder Idiot mit Zugriff auf die Flugdaten der interatmosphärischen Schiffe sich ausrechnen konnte, dass sie hier wahrscheinlich keine Ware auflud. Und je länger sie hier blieben, desto unwohler fühlte sich Fabienne. Hoffentlich ging das alles gut.

Zeemacht-Sternhaufen- Tirahnn- Nelafahnn- aufgegebenes Landefeld- Bei der imperialen Fähre "Exciperent"- mit Will, Simone, Arda, Targon, Jay, Aram, Kinnard und anderen NPCs
 
[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn - Nelafahnn - aufgegebenes Landefeld] Simone, Arda Targon, Jay, Aram, Ilanit, Fabienne mit gelandeter Fähre Exciperent / Taxidienst/Flucht ]

Jay konnte die Steine geradezu physisch spüren, die ihr vom Herzen fielen, als der Speeder mit der Ex-Ministerin und Ilanit ankam und erst der stämmige Cathar und dann die zierliche Simone offensichtlich unverletzt ausstiegen. Simone Favreau konnte die Besorgnis nicht ganz aus ihrem Gesicht verbergen, doch ihre Augen leuchteten auch voller Hoffnung und Zuversicht, als sie Jay kurz die Hand auf die Schulter legte und sich dann ihrem Neffen Aram und Arda zuwandte, um sich zu verabschieden.

Erst jetzt realisierte die Zeltron wirklich, dass sich ihre kleine Gruppe hier trennen würde. Einige würden hier bleiben und den Kampf auf Tirahnn weiteführen. Simone, sie selbst und Ilanit würden den Planeten verlassen. Fliehen. Sie unterdrückte weitere Gefühle, die in ihr aufzuwallen drohten und schaute erleichtert nach oben. Der einzelne TIE-Jäger hilet weiterhin Ausschau nach Imperialen. Ihr "Taxi" eine imperiale Fähre "Exciperent" war wie vereinbart gelandet, um sie von hier wegzubringen. Ein verdammt riskantes Unterfangen, aber Simone Favreau war dieses Risiko mehr als wert. Sie war ein Symbol, welches weiterhin für die Republik und ihre Sache leuchten musste! Diese Meinung vertrat wohl auch der republikanische Geheimdienst.

Jay s Augen wanderten zu den beiden Personen, die aus der Fähre zur Ex-Ministerin getreten waren. Ein Mann und eine junge Frau wie es schien die Pilotin und ihr Vorgesetzter ?! Zumindest deutete die Körpersprache der beiden das an. Die "Pilotin" (
Fabienne) schaute sich immer wieder nach allen Seiten um und ihre Hand lag die ganze Zeit dicht an ihrem Blaster. Es signalisierte eindeutig Wachsamkeit! Das war gut! Sicherlich auch Nervosität, sie sah recht jung aus, und das war in dieser Situation mehr als verständlich.

Jay trat etwas näher and die Gruppe heran und wartete, ebenso wie Ilanit, bis sie von der Ex-Ministerin mit einem Handzeichen herangewunken wurde. Madame Favreau hatte den Mann mit "Commodore" angesprochen. Wow! Der Geheimdienst hatte diese Mission in der Tat als "wichtig" eingestuft, wenn man einen Commodore entsandte! Die Zeltron schluckte schnell und salutierend stellte sie sich
knapp den beiden vor Ihr stehenden Personen in imperialen Uniformen vor.

"Jayantu Ryn Jaso, persönliche Sicherheit Madame Favreau.
Danke für die Extraxtion, Sir! Sie retten uns den A...allerwertesten, wenn Sie mir klare Worte gestatten!"

Ihr dankbarer Blick wanderte dabei auch zur Pilotin der Fähre. Diese wirkte nach wie vor hochaufmerksam und betrachtete die Ex-Ministerin und das weitere Umfeld genau. Ihre Blicke kreutzten sich für einen Sekundenbruchteil. Gegenseitige Neugier war allzu offensichtlich. Ein näheres "Beschnuppern" in Jay s Fall nahezu wörtlich zu nehmen, war auf dem bevorstehenend Flug mehr als wahrscheinlich.

Auch Jay s Augen suchten erneut die Umgebung und den Himmel ab. Noch war weit und breit nichts Verdächtiges zu sehen, dennoch, zu lange durften sie hier nicht mehr bleiben. Die Imperialen waren sicherlich alles Mögliche, aber vollkommen verblödet waren sie ganz bsetimmt nicht. Daher sollten sie schnellstmöglich diesen Ort verlassen. Aber nicht ohne Abschied von den Menschen, mit denen sie die letzten Monate verbracht hatte. Denen sie ihr Leben anvertraut hatte und die ihres gleichermaßen ihr anvertraut hatten. Hastig drehte sie sich zu den beiden um.


"Arda, Aram, es war eine Ehre an eurer Seite zu kämpfen. Für Tirahnn. Für die Freiheit! Mit euch hat alles eine Zukunft hier, das weiß ich sicher. Lebt wohl und passt auf euch auf! Simone wird bei der Republik in Sicherheit sein!"

den Worten folgten zwei kurze aber heftige Umarmungen.

Dann folgte sie dem Commodore, der Pilotin und der Ex-Ministerin und Ilanit hinein in das innere der Fähre. Sie war noch immer aufs Höchste angespannt. Ein letzter Blick auf das von Unkraut überwucherte ehemalige Landefeld und die karge Landschaft Tirahnns. Es war keine Wehmut dabei. Dennoch war dieser Planet und diese Menschen für kurze Zeit eine Art zweite Heimat für die Zeltron geworden. Nach vorne schauen, ermahnte sie sich selbst. Nach vorne schauen! Noch war die Rettung und ihre Flucht nicht gelungen!


[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn - Nelafahnn - aufgegebenes Landefeld] Simone, Arda Targon, Jay, Aram, Ilanit, Fabienne mit gelandeter Fähre Exciperent / Taxidienst/FLucht]
 
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