Tagespolitik allgemein

Umgekehrte Diskriminierung ist es halt immer noch, wenn man allen Menschen aus der Ukraine einen bestimmten Kenntnisstand unterstellt, so wie hier offensichtlich geschehen.

Das gehört aber dazu. Wenn man einen massive Flüchtlingsbewegung hat, dann muss man auch schauen aus welchen sozioökonomischen Verhältnissen diese Menschen kommen oder wie ist der Stand der medizinischen Versorgung ist. Dementsprechend muss man nämlich planen, damit die passenden Ressourcen zur Verfügung stehen. Macht man das nicht und wartet auf eine Abfrage, kann das zu unnötigen Wartezeiten führen. Nach Individuum entscheiden kann man später, wenn es auch wirklich um individuelle Entscheidungen geht wie langfristige Unterbringung in einer Wohnung oder in welchen Tätigkeitsbereichen man später tätig sein will.
 
Das gehört aber dazu. Wenn man einen massive Flüchtlingsbewegung hat, dann muss man auch schauen aus welchen sozioökonomischen Verhältnissen diese Menschen kommen oder wie ist der Stand der medizinischen Versorgung ist. Dementsprechend muss man nämlich planen, damit die passenden Ressourcen zur Verfügung stehen. Macht man das nicht und wartet auf eine Abfrage, kann das zu unnötigen Wartezeiten führen. Nach Individuum entscheiden kann man später, wenn es auch wirklich um individuelle Entscheidungen geht wie langfristige Unterbringung in einer Wohnung oder in welchen Tätigkeitsbereichen man später tätig sein will.

Ja, das ist ja alles richtig. Aber die besonders hervorgehobene Priorität des Fremdsprachenerwerbs zur schnellstmöglichen Integration in die hiesige Gesellschaft gehört da eher gar nicht mal zu diesem Level der Grundversorgung dazu. Da kommt IMHO tatsächlich erstmal die konkrete Antwort auf die Frage, wo die Leute mittel bis langfristig unterkommen, ehe sie einen Sprachkurs besuchen.
 
@So, heute wählt Frankreich den neuen Präsidenten.
Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster. Ich tippe das Macron mindestens 15% mehr Stimmen bekommen wird als Le Pen.
Ich weiß, ich habe mich auch bei Trump geirrt (höfliche Verbeugung zu @Dark Igel nebst Gattin :D). Aber da war es ein anderes Wahlsystem.
 
Woher nehmt ihr Syrien? Hab ich was überlesen? Ich hab da nur explizit Ukrainer gelesen.

Da muss man sich nur mal diverse Kommentare und Äußerungen von Parteien wie der CDU/CSU und der AFD zu Zeiten der Flüchtlongskriese und danach anschauen da wurde immer explizit herablassend und entmenschlichend von Menschen aus dem Arabischen Kulturraum gesprochen. Auch unter anderem von Syrern, besonders da sie die Hauptmasse der Arabischen Flüchtlinge ausmachte.

Da muss man nur 1&1 Zusammen zählen.

Es geht um Integration durch Erlernen einer Fremdsprache. Was da der Passus über Kochgewohnheiten oder Waschmaschinen inhaltlich verloren hat, weiß wohl nur die Frau selber...

Passt wahrscheinlich ins Konservative Weltbild dieser Frau.

Herkunft hast du jetzt gesagt. Und das ist immernoch recht unproblematisch. Denn soziale Herkunft macht durchaus einen Unterschied, z.B. in der Fähigkeit mit dem Internet umzugehen. Einfach weil es in ärmeren Gegenden einen Mangel an Möglichkeiten gibt,

Die Herkunft hat die gute Dame selbst impliziert und in ihrem Statement ist auch kein bisschen die Rede von sozialer Herkunft.

Ein anderes Mal gab es an einer uneinsichtigen Gebäudeseite eine große Rauchentwicklung. Eine Bewohnerin ruft den Notruf.
Die Polizei und die Feuerwehr arbeiten sich durch die Zimmer um den Brand zu finden. Das Resultat: Ein Austauschstudent am Ende seines Aufenthalts verbrennt auf dem Balkon große Mengen Papier, um das vor der Abreise zu entsorgen. Dass Papier ebenfalls in den Müll gehört und in Deutschland nicht selbstständig verbrannt wird, hat ihm in 6 Monaten niemand erklärt.

Kann ich dir mit 100%iger Wahrscheinlichkeit dutzende Beispiele mit "Biodeutschen" heraussuchen. Hat also nicht's mit der Herkunft an sich zu tun.


@So, heute wählt Frankreich den neuen Präsidenten.
Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster. Ich tippe das Macron mindestens 15% mehr Stimmen bekommen wird als Le Pen.
Ich weiß, ich habe mich auch bei Trump geirrt (höfliche Verbeugung zu @Dark Igel nebst Gattin :D). Aber da war es ein anderes Wahlsystem.

Da beten wir mal das du Recht hast, obwohl 15% unterschied in meinen augen auch extrem plamabel wären für das Französische Volk.
 
Ja, das ist ja alles richtig. Aber die besonders hervorgehobene Priorität des Fremdsprachenerwerbs zur schnellstmöglichen Integration in die hiesige Gesellschaft gehört da eher gar nicht mal zu diesem Level der Grundversorgung dazu. Da kommt IMHO tatsächlich erstmal die konkrete Antwort auf die Frage, wo die Leute mittel bis langfristig unterkommen, ehe sie einen Sprachkurs besuchen.

Wenn Zeit zur Verfügung steht, dann kann man mit dem Kurs halt früher anfangen. Ich denke damit ist doch jedem geholfen. Dem Flüchtling der einen Kurs schneller machen kann und der Gesellschaft, weil Sprachkenntnisse früher vermittelt werden.
 
Edit: Hatte statt Niger aus Versehen Nigeria genannt. Hoffe ich hab alle Fälle korrigiert.

Da muss man nur 1&1 Zusammen zählen.

Der Hintergrund deiner/eurer Gedankengänge ist mir durchaus bewusst. Das über jede missliebige Äußerung zum Flüchtlingsthema zu stülpen, nur weil es nicht falsch ist, macht es aber nicht richtig und steht in Polemik den Simplifizierungen der AfD in nichts nach.

Die Herkunft hat die gute Dame selbst impliziert und in ihrem Statement ist auch kein bisschen die Rede von sozialer Herkunft.

Dieser Satz beißt sich in den Schwanz. Sie hat von Herkunft nicht direkt geredet, natürlich hat sie dann nicht direkt differenziert, was sie mit Herkunft meint.

So kleinteilig muss man aber gar nicht denken, weil sich manche Dinge eben aus dem Oberbegriff ergeben und dann in Folge weiter differenziert werden kann.

Beispiel um deutlich zu machen was ich meine:

Wenn sie Ukrainer mit etwa Nigeriern verglichen hätte und es z.B. um Alphabetisierungsrate ginge, dann wäre hier zweierlei zu Grunde liegende Konzepte zur Herkunft möglich.

1) Sie ist eine Rassistin die Nigerier irgendwie für minderer hält als Ukrainer.
2) Sie ist sich bewusst, dass Niger aus diversen Gründen eine Alphabetisierungsrate von ca 20% hat, die Ukraine von 99%. Es ist einfach wesentlich wahrscheinlicher, dass ein Nigerier generell lesen lernen müsste, als ein Ukrainer, die beiden Einwanderer also unterschiedliche Hilfe benötigten um in Deutschland zurecht zu kommen.

Da sie aber so explizit gar nicht geworden ist, kann man das nicht wissen.

Einschub: Ja, mir ist durchaus klar, dass die Dame womöglich eine Agenda hat, und auch ihre Partei ist mir nicht sympathisch.

Aber wer hier auf Grund von nicht-gesagten Vokabeln eine ganz klare Aussage haben möchte und dabei nur eine mögliche Konnotation zulässt, der nimmt eine Diskursverengung vor, die der AfD in nichts nachsteht.

Anstatt mit Rassismus zu keulen, könnte man ja auch einfach ihre Worte in der bestmöglichen Variante interpretieren und ihr und den rechten Opportunisten, die sich sicher auf diese Geschichte stürzen, um gegen Flüchtlinge zu hetzen, das Wasser im Vornherein abgraben. Wäre vielleicht cleverer.

Kann ich dir mit 100%iger Wahrscheinlichkeit dutzende Beispiele mit "Biodeutschen" heraussuchen. Hat also nicht's mit der Herkunft an sich zu tun.

Doch. Du beweist ja gerade meinen Punkt.

Der Biodeutsche, der sein Leben lang einen Herd hatte und trotzdem das Haus ansteckt, ist einfach ein Depp.
Der Einwanderer, der bis dato nur offenes Feuer gewöhnt ist, der weiß es einfach nicht besser, aus Mangel an Chancen.
Hier geht's schlicht um Geld und ungleiche Grundvoraussetzungen mit denen in verschiedenen Ländern ins Leben gestartet wird.
Wer das bestreitet, der kämpft nicht gegen Rassismus, sondern der erweist jedem Menschen aus armen Gegenden langfristig einen Bärendienst.

Wer nicht zugesteht, dass etwa in Niger nur 20% alphabetisiert sind, weil das ja suggeriere, dass die Leute dort dümmer seien als anderswo, der wird vermutlich auch nie irgendwas dazu unternehmen die Rate zu steigern. Der Rassismus der hier scheinbar bekämpft werden soll, der wird ja geradezu verlängert, wenn man verhindert das Probleme angesprochen und gelöst werden.
Da will man schön was gegen Rassismus sagen und dann kommen einem diese lästigen, realen Probleme in die Quere. So anstrengend. Besser nicht drüber reden, hinterher hört's noch einer von der AfD und das wollen wir ja nicht.
 
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Der Biodeutsche, der sein Leben lang einen Herd hatte und trotzdem das Haus ansteckt, ist einfach ein Depp.
Der Einwanderer, der bis dato nur offenes Feuer gewöhnt ist, der weiß es einfach nicht besser, aus Mangel an Chancen.
Hier geht's schlicht um Geld und ungleiche Grundvoraussetzungen mit denen in verschiedenen Ländern ins Leben gestartet wird.
Wer das bestreitet, der kämpft nicht gegen Rassismus, sondern der erweist jedem Menschen aus armen Gegenden langfristig einen Bärendienst.

Wenn ich deinen Gedanken weiterspinne, oder eher sagen wir in die Welt einbaue frage ich mich eins: wieviele Menschen auf dieser Erde ihr Essen auf dem Boden, mit offnem Feuer zu bereiten und mehr kennen als den Ort, die Gegend in der sie aufgewachsen sind, haben es denn nach Deutschland geschafft?
Wieviele von diesen Menschen die so leben hatten Zugang zu so viel Bildung und Informationen das sie überhaupt erst auf die Idee kommen nach Europa zu gehen?
Ich schätze sehr wenige.
Deine Aussage ist also sehr pauschal, denn du könntest damit genauso gut Menschen meinen die im Amazonas leben und keinerlei Ahnung von der Zivilisation haben weil ihr stamm komplett abgeschieden lebt. Und solche Fälle sind ja bekannt.

Zu dem was diese Dame gesagt und gemeint hat. Sie hat sehr wohl die Flüchtlinge gemeint die nicht aus „unserem“ Kulturkreis kommen. Die dann eher dem islam als dem christentum zugeneigt sind.
Oder was denkst du denn welche Flüchtlinge sie gemeint hat?
Versteh mich nicht falsch, aber du bestreitest hier das sie Flüchtlinge aus dem Morgenland meinte.
Gut. Gehen wir davon aus du liegst richtig und wir nicht.
Aber dann: wenn bitte meinte sie? Die Ukrainer offensichtlich nicht, denn diese hat sie ja erwähnt und ausgeschlossen.
 
Wenn ich deinen Gedanken weiterspinne, oder eher sagen wir in die Welt einbaue frage ich mich eins: wieviele Menschen auf dieser Erde ihr Essen auf dem Boden, mit offnem Feuer zu bereiten und mehr kennen als den Ort, die Gegend in der sie aufgewachsen sind, haben es denn nach Deutschland geschafft?
Wieviele von diesen Menschen die so leben hatten Zugang zu so viel Bildung und Informationen das sie überhaupt erst auf die Idee kommen nach Europa zu gehen?
Ich schätze sehr wenige.

Legitimer Einwand. Andererseits macht Not ja erfinderisch und die Ärmsten trifft es ja erfahrungsmäßig zuerst.
Dass die sich den Schlepper über's Mittelmehr kaum leisten dürften ist ja klar, aber auch wenn sie "nur" ins Nachbarland flöhen, wären die Probleme für die dortigen Organisationen und Ämter ja evtl. ähnlich.

Aber auch einmal angenommen, der Prozentsatz der Flüchtlinge, die wirklich einen Kochkurs brauchen sei sehr gering, wie aus deiner Aussage folgt. Dies machte die Aussage der Dame nur noch richtiger, dass Ukrainer solche basalen Kenntnisse nicht vermittelt bekommen müssen.

Was wieder zu der Frage führt, was die Ämter für falsche Prioritäten haben.

Deine Aussage ist also sehr pauschal, denn du könntest damit genauso gut Menschen meinen die im Amazonas leben und keinerlei Ahnung von der Zivilisation haben weil ihr stamm komplett abgeschieden lebt. Und solche Fälle sind ja bekannt.

Hinkt natürlich, denn die fliehen sicher nicht nach Europa. Es reicht ja nach Afrika und Asien zu schauen, da gibt's immernoch viel zu viel bittere Armut, und selbst Europa hat sehr vernachlässigte Ecken.

Zu dem was diese Dame gesagt und gemeint hat. Sie hat sehr wohl die Flüchtlinge gemeint die nicht aus „unserem“ Kulturkreis kommen. Die dann eher dem islam als dem christentum zugeneigt sind.
Oder was denkst du denn welche Flüchtlinge sie gemeint hat?

Denke nicht, dass es da jetzt zulässig ist, die Islamdebatte überzustülpen. Es gibt sicher auch bitterarme Flüchtlinge aus Sub-Sahara-Afrika, die christlich sind. "Unseren Kulturkreis" nur über Religion zu definieren halte ich für zu einfach, auch wenn das natürlich gerne mal in der Debatte so gemeint ist. Auch hier macht der soziokulturelle Hintergrund wieder einen enormen Unterschied. Ein Beamter aus der Hauptstadt etwa hat doch meist ein anderes Verhältnis zu seiner Religion als ein Schafhirte der Grenzregion.

Versteh mich nicht falsch, aber du bestreitest hier das sie Flüchtlinge aus dem Morgenland meinte.

Ich bestreite gar nichts. Ich lasse mich nur nicht dazu hinreißen einer ambivalenten Äußerung soviel Eindeutigkeit zuzuschreiben.
Dass die Ambivalenz möglicherweise der Absicht und/oder der Verschleierung derselben dient, das will ich gar nicht in Abrede stellen. Aber dieses Spiel muss man ja nicht mitspielen.
Bereits in meinem Eingangspost zum Thema ging es mir ja darum, dass ich die entstehende Debatte und die Art wie sie geführt wird, viel problematischer finde als so ein Statement. Wie gesagt könnte man mit anderen Argumentationsansätzen den schlechteren Aspekten, die in der Ambivalenz durchaus möglich sind viel besser die Grundlage entziehen als das Statement nur darauf zu reduzieren.

Gut. Gehen wir davon aus du liegst richtig und wir nicht.
Aber dann: wenn bitte meinte sie? Die Ukrainer offensichtlich nicht, denn diese hat sie ja erwähnt und ausgeschlossen.

Ich denke sie meinte Flüchtlinge, die aus strukturell weniger entwickelten Gebieten stammen.
Die können ja von überall kommen. Es gibt vermutlich schon z.B. Syrer, die aus irgendwelchen Kuhdörfern kommen und schon vor dem Krieg an der Armutsgrenze oder darunter gelebt haben. Das ist natürlich nicht vergleichbar mit der Ingenieurin aus Damaskus, deren Haus und Arbeitsplatz inzwischen einfach zerbombt ist. Es wäre daher falsch Syrer per se zu benennen. Und da es vermutlich um mehrere Herkunftsländer geht doppelt falsch.
Vielleicht hat da jemand belastbare Zahlen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Schere in der Ukraine insgesamt weniger weit auseinanderklafft und deswegen die mit Namen ausgesprochen wurde.
 
Legitimer Einwand. Andererseits macht Not ja erfinderisch und die Ärmsten trifft es ja erfahrungsmäßig zuerst.
Dass die sich den Schlepper über's Mittelmehr kaum leisten dürften ist ja klar, aber auch wenn sie "nur" ins Nachbarland flöhen, wären die Probleme für die dortigen Organisationen und Ämter ja evtl. ähnlich.

Aber auch einmal angenommen, der Prozentsatz der Flüchtlinge, die wirklich einen Kochkurs brauchen sei sehr gering, wie aus deiner Aussage folgt. Dies machte die Aussage der Dame nur noch richtiger, dass Ukrainer solche basalen Kenntnisse nicht vermittelt bekommen müssen.

Was wieder zu der Frage führt, was die Ämter für falsche Prioritäten haben.



Hinkt natürlich, denn die fliehen sicher nicht nach Europa. Es reicht ja nach Afrika und Asien zu schauen, da gibt's immernoch viel zu viel bittere Armut, und selbst Europa hat sehr vernachlässigte Ecken.



Denke nicht, dass es da jetzt zulässig ist, die Islamdebatte überzustülpen. Es gibt sicher auch bitterarme Flüchtlinge aus Sub-Sahara-Afrika, die christlich sind. "Unseren Kulturkreis" nur über Religion zu definieren halte ich für zu einfach, auch wenn das natürlich gerne mal in der Debatte so gemeint ist. Auch hier macht der soziokulturelle Hintergrund wieder einen enormen Unterschied. Ein Beamter aus der Hauptstadt etwa hat doch meist ein anderes Verhältnis zu seiner Religion als ein Schafhirte der Grenzregion.



Ich bestreite gar nichts. Ich lasse mich nur nicht dazu hinreißen einer ambivalenten Äußerung soviel Eindeutigkeit zuzuschreiben.
Dass die Ambivalenz möglicherweise der Absicht und/oder der Verschleierung derselben dient, das will ich gar nicht in Abrede stellen. Aber dieses Spiel muss man ja nicht mitspielen.
Bereits in meinem Eingangspost zum Thema ging es mir ja darum, dass ich die entstehende Debatte und die Art wie sie geführt wird, viel problematischer finde als so ein Statement. Wie gesagt könnte man mit anderen Argumentationsansätzen den schlechteren Aspekten, die in der Ambivalenz durchaus möglich sind viel besser die Grundlage entziehen als das Statement nur darauf zu reduzieren.



Ich denke sie meinte Flüchtlinge, die aus strukturell weniger entwickelten Gebieten stammen.
Die können ja von überall kommen. Es gibt vermutlich schon z.B. Syrer, die aus irgendwelchen Kuhdörfern kommen und schon vor dem Krieg an der Armutsgrenze oder darunter gelebt haben. Das ist natürlich nicht vergleichbar mit der Ingenieurin aus Damaskus, deren Haus und Arbeitsplatz inzwischen einfach zerbombt ist. Es wäre daher falsch Syrer per se zu benennen. Und da es vermutlich um mehrere Herkunftsländer geht doppelt falsch.
Vielleicht hat da jemand belastbare Zahlen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Schere in der Ukraine insgesamt weniger weit auseinanderklafft und deswegen die mit Namen ausgesprochen wurde.

mir fehlt die Zeit auf alles einzugehen, dich zahlen hätte ich auf die Eile noch zur Hand

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Quelle:

https://de.statista.com/statistik/d...rage/hauptherkunftslaender-von-asylbewerbern/
 
@So, heute wählt Frankreich den neuen Präsidenten.
Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster. Ich tippe das Macron mindestens 15% mehr Stimmen bekommen wird als Le Pen.
Ich weiß, ich habe mich auch bei Trump geirrt (höfliche Verbeugung zu @Dark Igel nebst Gattin :D). Aber da war es ein anderes Wahlsystem.
@Jedihammer : Mit den 15% bist Du ein echtes Wahl-Orakel!:-D
Bin sehr erleichtert.....Mme Le Pen hätten wir echt nicht gebraucht.
 
Der Hintergrund deiner/eurer Gedankengänge ist mir durchaus bewusst. Das über jede missliebige Äußerung zum Flüchtlingsthema zu stülpen, nur weil es nicht falsch ist, macht es aber nicht richtig und steht in Polemik den Simplifizierungen der AfD in nichts nach.

Ihre Aussage ist aber schon in der Grundlage falsch, da Sprache immer an erster Stelle steht bei Integration. Und Ihre Aussage impliziert man müsse die "ungebildeten" (Vorsicht überspitzung) erst mal an das Leben in einer "kultivierten" Welt gewöhnen.

Ihre Aussage deckt sich doch 1:1 mit Aussagen der AFD und ähnlichen Gruppierungen. Also simplifiziere ich da nicht sondern erkenne die Sache als dass was es nun mal ist, Rassismus. Ich bin auch bis heute noch niemals einem Deutschen begegnet der nicht auf die ein oder andere Weise Rassistisch ist, mich eingeschlossen. Das liegt einfach daran das wir in einer Rassistischen Gesellschaft sozialisiert wurden sind. Natürlich variiert der Grad des Rassismus von Altagsrassismuss über positiven Rassismus bis knallharter Ausländerfeindlichkeit.

Das Problem mit läuten wie dieser Frau ist dass sie ihre eigene Rassistische Äußerung nicht erkennt und auch noch die lacherlichsten ausflüchte sucht.

Dieser Satz beißt sich in den Schwanz. Sie hat von Herkunft nicht direkt geredet, natürlich hat sie dann nicht direkt differenziert, was sie mit Herkunft meint.

Sie hat da eindeutig etwas impliziert und das sollte eigentlich offensichtlich sein ob es nun Absicht oder die eigene Unfähigkeit ist die Deutsche Sprache ausreichend zu nutzen weiß nur die Frau selbst.

So kleinteilig muss man aber gar nicht denken, weil sich manche Dinge eben aus dem Oberbegriff ergeben und dann in Folge weiter differenziert werden kann.

Beispiel um deutlich zu machen was ich meine:

Wenn sie Ukrainer mit etwa Nigeriern verglichen hätte und es z.B. um Alphabetisierungsrate ginge, dann wäre hier zweierlei zu Grunde liegende Konzepte zur Herkunft möglich.

1) Sie ist eine Rassistin die Nigerier irgendwie für minderer hält als Ukrainer.
2) Sie ist sich bewusst, dass Niger aus diversen Gründen eine Alphabetisierungsrate von ca 20% hat, die Ukraine von 99%. Es ist einfach wesentlich wahrscheinlicher, dass ein Nigerier generell lesen lernen müsste, als ein Ukrainer, die beiden Einwanderer also unterschiedliche Hilfe benötigten um in Deutschland zurecht zu kommen.

Da sie aber so explizit gar nicht geworden ist, kann man das nicht wissen.

Das hat sie ja aber nicht gemacht und somit überlässt sie die Aufgabe der Interpretation ihrem Gegenüber. Und da bekommen nun mal viele den dass es eine rassistische Äußerung ist.

Da Zweifel ich nämlich auch die Fähigkeiten dieser Frau an ob sie die komplexe Thematik der Integration überhaupt erfassen kann.

Anstatt mit Rassismus zu keulen, könnte man ja auch einfach ihre Worte in der bestmöglichen Variante interpretieren und ihr und den rechten Opportunisten, die sich sicher auf diese Geschichte stürzen, um gegen Flüchtlinge zu hetzen, das Wasser im Vornherein abgraben. Wäre vielleicht cleverer.

Mach ich doch. In anbetracht der Vergangenheit der CSU kommt nunmal nach meiner Auffassung nur maslose Inkompetenz oder Rassismus in Frage.

Doch. Du beweist ja gerade meinen Punkt.

Eben nicht die Aussage der Politikerin bezog sich doch eindeutig auf die geografische und nicht die soziale Herkunft.

Wer nicht zugesteht, dass etwa in Niger nur 20% alphabetisiert sind, weil das ja suggeriere, dass die Leute dort dümmer seien als anderswo, der wird vermutlich auch nie irgendwas dazu unternehmen die Rate zu steigern. Der Rassismus der hier scheinbar bekämpft werden soll, der wird ja geradezu verlängert, wenn man verhindert das Probleme angesprochen und gelöst werden.

Deine Aussage bezieht sich sich aber auf ein wissenschaftlich basiertes Problem und ist nicht so eine polemische Aussage wie die der Dame aus der CSU, die ganze Volksgruppen eben doch als ungebildet und dumm darstellt.

Ich denke sie meinte Flüchtlinge, die aus strukturell weniger entwickelten Gebieten stammen.
Die können ja von überall kommen.

Zum Beispiel der Ukraine in der ungefähr 35% der Bevölkerung in Armut lebt.

https://www.bpb.de/themen/europa/uk...rmut-und-soziale-ungleichheit-in-der-ukraine/
 
Er schreibt doch von einer Sozialisierung. Wie kommst du da auf "per Geburt"?

Grüße,
Aiden

Je nachdem wo bzw. in welche Gesellschaft ich hinein geboren werde, erwerbe ich zwanghaft bestimmte Charaktermerkmale, ohne Chance diesen zu entgehen. Sprich, werde ich in Deutschland geboren werde ich, auch ohne es zu wollen, automatisch ein Rassist, weil ich so sozialisiert werde. Das finde ich ziemlich heftig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je nachdem wo bzw. in welche Gesellschaft ich hinein geboren werde, erwerbe ich zwanghaft bestimmte Charaktermerkmale, ohne Chance diesen zu entgehen. Sprich, werde ich in Deutschland geboren werde ich, auch ohne es zu wollen, automatisch ein Rassist, weil ich so sozialisiert werde. Das finde ich ziemlich heftig.

Es wird - zum Glück - natürlich nicht jeder ein beinharter Rassist, der sich bewusst für diesen Weg entscheidet, und Aslyheime anzündet. Die europäischen Kulturen, und das betrifft nicht nur Deutschland - sind aber nunmal daduruch geprägt, dass sie Jahrhunderte lang eine gewisse Vormachtstellung in der Welt inne hatten, und der Blick auf fremde Kulturen ebenso lange durch diese Vormachtstellung und Überlegenheitsgefühle diesen gegenüber geprägt wurden. Das ist über diese Zeit hinweg ins kollektive Gedächtnis gewandert, und wohl nur schwer wieder abzulegen. Viele denken sich auch nichts dabei und meinen es auch nicht böse, wenn sie zB Menschen mit dunklerer Hautfarbe oder hörbarem Akzent nach deren Herkunft fragen, und vieles passiert auch oft unbewusst, weil man in bestimmten Situationen auf Muster zurückgreift, die man von klein auf verinnerlicht hat.
Das ist übrigens kein rein deutsches oder europäisches Phänomen. Ich habe ab 2015 eine zeitlang in der Flüchtlingshilfe mitgearbeitet, und da fiel mir auf, dass z.B. die arabischstämmigen Geflüchteten, z.B. aus Syrien, mit einer gewissen latenten Verachtung auf Menschen herabgeschaut haben, die aus Nordafrika, dem Iran oder Afghanistan kamen, und die von kurdischen Volksgruppen oder Berbervölkern abstammten.
Einer einmal durchgemachten Sozialisierung kann man offenbar nur sehr schwer entkommen, und man muss häufig sehr reflektiert sein, um die Fehler darin zu erkennen.

C.
 
Es wird - zum Glück - natürlich nicht jeder ein beinharter Rassist, der sich bewusst für diesen Weg entscheidet, und Aslyheime anzündet. Die europäischen Kulturen, und das betrifft nicht nur Deutschland - sind aber nunmal daduruch geprägt, dass sie Jahrhunderte lang eine gewisse Vormachtstellung in der Welt inne hatten, und der Blick auf fremde Kulturen ebenso lange durch diese Vormachtstellung und Überlegenheitsgefühle diesen gegenüber geprägt wurden. Das ist über diese Zeit hinweg ins kollektive Gedächtnis gewandert, und wohl nur schwer wieder abzulegen. Viele denken sich auch nichts dabei und meinen es auch nicht böse, wenn sie zB Menschen mit dunklerer Hautfarbe oder hörbarem Akzent nach deren Herkunft fragen, und vieles passiert auch oft unbewusst, weil man in bestimmten Situationen auf Muster zurückgreift, die man von klein auf verinnerlicht hat.
Das ist übrigens kein rein deutsches oder europäisches Phänomen. Ich habe ab 2015 eine zeitlang in der Flüchtlingshilfe mitgearbeitet, und da fiel mir auf, dass z.B. die arabischstämmigen Geflüchteten, z.B. aus Syrien, mit einer gewissen latenten Verachtung auf Menschen herabgeschaut haben, die aus Nordafrika, dem Iran oder Afghanistan kamen, und die von kurdischen Volksgruppen oder Berbervölkern abstammten.
Einer einmal durchgemachten Sozialisierung kann man offenbar nur sehr schwer entkommen, und man muss häufig sehr reflektiert sein, um die Fehler darin zu erkennen.

C.

Bei uns in Wien haben sich so rechte G'schissene jetzt bemüßigt gefühlt, in eine Flüchtlingsunterkunft einzudringen und sie mit ihrer Botschaft zu verunstalten.

"Widerwärtig" – Rechte attackieren Ukrainer-Unterkunft (msn.com)
 
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