Aurea

Elysa

Fleet Commander
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Aurea
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[ Infos zum Planeten: Aurea (engl.) | Aurea (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]

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Namhafte Lokalitäten
Crysallia – Sowohl die grüne, lebensfreundliche Welt als auch deren friedliche Hauptstadt sind über die Grenzen des corellianischen Sektors hinaus für ihre überaus filigranen Glasarbeiten bekannt. In der Architektur spiegelt sich diese Liebe zum Glas deutlich wieder, da es beinah überall verbaut ist. Farblose wie bunte Scheiben, umfasst von Stahl und Beton, zieren sowohl die hoch als auch die niedrig gebauten Gebäude.
Stand: Beitrag #3, 18.06.2017
Aiden Thiuro
 
[Aurea-System - ISD Avenger – Flaggbrücke] Admiralsstab und Vice Admiral Elysa Nerethin

Die Gefechtsformation fiel geschlossen zurück in den Realraum und die Taktikdisplays aktualisierten sich laufend, als die Sensoren immer neue Informationen aus dem System erfassten und verarbeiteten. Der erste Eindruck vermittelte, dass alles ruhig war, nicht das etwas Anderes zu erwarten wäre. Das Aurea System, welches man nach zwei Wochen endlich erreichte, lag am Rande des Corellia-Sektors, mit einem Hyperraumantrieb der Klasse 1 wäre man binnen einer halben Stunde im Corellia-System. Der ideale Ausgangsort, um den Befehlen ihres Vorgesetzten nachzugehen. ‚Alle Szenarien zur Sicherung des (Coruscant) Sektors in Betracht ziehen und sich darauf vorbereiten.’ Daher war man hier, um hoffentlich zu verhindern, dass Corellia fiel, denn in diesem Falle, wäre Coruscant niemals bedroht.

„Admiral, eine hereinkommende Prioritätsnachricht für sie... es ist der Imperator.“

Der Lieutenant Commander war sichtlich überrascht und rang um seine Fassung.

Genau diese bewahrte Elysa äußerlich souverän. Es war nicht unmöglich, dass Darth Allegious von ihrem Vorhaben erfahren hatte, es hatte sicherlich Möglichkeiten gegeben die vier Kampfgruppen, welche sie um sich gescharrt hatte – nachdem die Kampfgruppe um den Sternenzerstörer Vengeance sich vor wenigen Tagen anschloss – aufzuspüren, auch wenn sie gehofft hatte länger unentdeckt zu bleiben. Es gab nur eine Möglichkeit es genau herauszufinden.

„Stellen sie die Verbindung her.“

Mühelos fand sie die Ruhe und Entschlossenheit, welche die Crew von ihr erwartete. Niemand (hoffentlich) ahnte von ihrer freien Interpretation ihrer Befehle. Der offizielle Vermerk wäre: Auf Manöver.

„Mein Imperator.“

Sie lauschte den Worten des Imperators aufmerksam – wie jedes gute Subjekt es tun würde. Auch wenn Elysa es kaum für möglich gehalten hätte, fand sie sich in einer Position wieder, in der sie Allegious gerne Rat gab. In der er das Bild, was sie von ihm hatte, um die geringste Einheit besserte. Was durchaus weitere Fragen aufwarf, für die im Moment aber keine Zeit blieb.

„Das Imperium beruft sich seit dem wieder Entfachen der Kämpfe auf eine reine Verteidigungsstrategie. In der Defensive kann man jedoch keinen Krieg gewinnen, Mylord. Wir müssen selbst aktiv Operationen durchführen, um Logistik und Infrastruktur des Feindes zu stören oder zerstören, und ihn zwingen weitere Schiffe für Defensivaufgaben einzusetzen, solange wir keine entsprechende Flotte massieren können, um ihnen in einer offenen Raumschlacht entgegenzutreten. Und bei entsprechenden Bedrohungsanalysen sollten wir den Feind lieber im realistischen Rahmen überschätzen, statt zu unterschätzen.“

Unzweifelhaft spielte sie auf die vorherrschende politische Schönmalerei an, welche der Bevölkerung zwar Sicherheit suggerieren sollte, die reale Bedrohung jedoch auch in anderen Kreisen herunterspielen konnte.

„Auf strategischer Ebene operiert die Rebellion ungestört. Wir lassen sie aussuchen, wo und wann sie angreifen. Wenn der Feind Ort und Zeitpunkt eines Angriffs frei wählen kann, ist das Ergebnis für die Verteidiger in der Regel eine Niederlage.“

Mehr als einmal hatte sie diesen Einwand im Oberkommando vorgebracht, ergebnislos. Dennoch war er weder falsch, noch unangebracht. Vielleicht fand sie beim Imperator gehör. Ein Umstand, dem sie noch zweifelnd gegenüber stand.

„Flottenelemente aus dem galaktischen Süden zusammenzuziehen und entlang der corellianischen Handelsroute zu operieren, um die Logistik der Rebellen anzugreifen und ihnen die Raumhoheit streitig zu machen, und dadurch eine zweite Front zu eröffnen, halte ich für viel versprechend. Allerdings sollten unsere Kommandanten eine eindeutige Warnung erhalten, dass die zweite Flotte der Rebellen ihre jüngsten Gebietserweiterungen verteidigt und man mit entsprechend schwerer Gegenwehr rechnen muss, sobald sich der Feind darauf eingestellt hat. Dennoch stellt jede Konzentration feindlicher Schiffe abseits der Front für uns ein Gewinn dar. Eigeninitiative und Anpassungsfähigkeit an die taktischen Gegebenheiten sollten hier bei der Auswahl der entsprechenden Kommandanten Priorität haben. Es geht hier um reine Störungsoperationen, keine Rückeroberungen, offene Raumschlachten sind zu vermeiden, Feindkontakt sollte nur unter taktischer Überlegenheit stattfinden. Zeit für Rücksprachen mit dem Sektor- oder Oberkommando wird es keine geben, wenn wir in diesen Gebieten die Initiative erringen und halten wollen.“


Der größte Fehler wäre eine solche Operation aus der sicheren Entfernung und der Bequemlichkeit eines Hauptquartiers heraus zu kommandieren.

„Um die vorher bereits erwähnte massive Flotte zusammenzuziehen würde ich empfehlen im Braxant- (Bastion) und Prefsbelt-(Yaga Minor) Sektor Einheiten abzuziehen, da diese weit abseits der Front liegen und dennoch über Flottenkonzentrationen im Ausmaße von Kuat verfügen, sollte es ohne Weiteres möglich sein Kampfgruppen und Flottillen abzuziehen, ohne die Sektoren zu entblößen. Die nächstgelegenen Rebellenterritorien verfügen nicht über entsprechende Streitkräfte, geschweige denn die notwendigen Flottenstützpunkte, Reparaturdocks und Versorgungsdepots um einen langwierigen, offensiven Konflikt zu unterstützen. Das Risiko für die beiden Sektoren stufe ich basierend darauf als gering ein.“

Mehr als einmal hatte sie sich genau mit diesen Territorien, mit Bandomeer als Hauptquartier der vierten Flotte der Republik, vertraut gemacht. Elysa wusste um alle Stärken und Schwächen dieser Gebiete – insofern dem Imperium bekannt, wenn auch aus vollkommen anderer Intention, als dem Imperator zu berichten.

„Wenn ich eine weitere Empfehlung aussprechen dürfte. Die Nereus Kratas sollte zurück gehalten werden, um für die sich neu formierende Flotte als Flaggschiff zu fungieren. Mit dieser Flotte sollte es möglich sein aus einer überlegenen Situation und Stärke heraus die Schlacht zu suchen, statt das Risiko einzugehen, dass die Rebellen weitere Überraschungen für unsere Flotte bereithalten und die Nereus Kratas womöglich ebenfalls zerstören. Die moralischen Folgen allein wären katastrophal. Ein sofortiger Einsatz der Nereus Kratas mag genügen, um einen Vormarsch aufzuhalten, vieles hängt aber davon ab, was die Rebellen noch aufbieten können. Ihr strategisches Ziel wird die Eroberung der Kernwelten sein. Duro und Corellia sind nur ein erster Schritt, ich zweifle daran, dass sie uns bereits ihre volle Stärke gezeigt haben. Wenn wir die Nereus Kratas jedoch mit mit Flottenelementen von Bastion und Yaga Minor kombinieren, sagen wir bei Bilbringi, als auch die verfügbaren Sektorstreitkräfte vor Ort hinzufügen, sollte diese Streitmacht mit nahezu allem fertig werden, was die Rebellen zusätzlich zu dem was wir bereits gesehen haben noch aufbieten können. Diese Empfehlung birgt jedoch das Risiko von weiteren Gebietsverlusten in naher Zukunft für ein Stoppen dieses Vormarschs auf lange Sicht. Sobald dies geschehen ist, bietet sich eine Großzahl an Möglichkeiten.“

Wenn kein Dummkopf wie Cornell diese kommandierte.

„Als Flottenkommandant käme mir als Erstes Flottenadmiral Moresby in den Sinn, wenn man ihn überzeugen kann, aus dem Ruhestand zurück zu kehren.“

Moresby war erfahren und Realist genug sich nicht in irgendwelchen kleinlichen Problemen des Oberkommandos oder eines Sektorkommandos verzetteln zu lassen. Das Problem jedoch wäre ihn zu überzeugen in den aktiven Dienst zurück zu kehren. Dennoch wäre er die erste Wahl für Elysa.

„Danke für eure Empfehlungen Vice Admiral, ich überlasse euch hiermit wieder euren weiteren Pflichten.“

Mit diesen Worten hatte Allegious sie auch schon wieder entlassen und das Hologramm verschwand.

Wenn das mal keine interessante Entwicklung der Dinge war..., weiter sollte sie in diesem Gedankengang nicht kommen.

„Ma’am, die Systemflotte hat uns ein Notsignal von Corellia, ausgegeben an alle verfügbaren Streitkräfte übermittelt. Sie melden, dass der Kontakt vor kurzem ausgefallen ist.“

Die Operationszentrale legte die übermittelten Daten auf ihr Display. Ein feindlicher Supersternenzerstörer als auch Eskorte war bestätigt. Ebenso interessant war jedoch die Liste verbündeter Einheiten, sie war erschreckend kurz. Das feindliche Kommandoschiff – es musste einfach die Event Horizon sein – allein konnte es mit den Schlachtschiffen der Verteidiger aufnehmen. Sicherlich, Eskorten und Raumjäger würden das Verhältnis zugunsten des Imperiums kippen, aber es mussten noch weitere Feindeinheiten auftauchen.
Elysa hoffte nur, dass es noch nicht zu spät war das Ergebnis zu beeinflussen.

Die Avenger würde als Flaggschiff die Position der anderen Schiffe ihrer Formation und somit auch deren Austrittsvektor aus dem Aurea-System und ihren Eintritt ins Corella-System bestimmen. Die Formation beim Austritt würde die Gleiche wie beim Eintritt in den Hyperraum sein.


„Ops, alle hyperraumfähigen Raumüberlegenheitsjäger starten. Gefechtsbereitschaft für alle Schiffe ausgeben. Formation soll sich auf den nächsten Hyperraumvektor nach Corellia begeben.“

Die übermittelten Daten zeigten weitläufige Minenfelder und Elysa war versucht hinter diese zu springen, IFFs sollten das Geschwader sicher durchs Minenfeld bringen, aber man würde dennoch Zeit verlieren. Ein Sprung hinter das Minenfeld offenbarte jedoch die Möglichkeit mitten in eine feindliche Formation zu springen.


Bevor sie weitere Optionen in Erwägung ziehen konnte, wurde sie von der Sensorwacht auf mehrere Signale, welche gerade den dritten Mond von Aurea umrundeten, hingewiesen...

[Aurea-System - ISD Avenger – Flaggbrücke] Admiralsstab und Vice Admiral Elysa Nerethin
 
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[Aurea-System - ISD Avenger – Flaggbrücke] Admiralsstab und Vice Admiral Elysa Nerethin

„Identifizierung der Kontakte abgeschlossen. Ein verbündeter Kampfverband unter der Führung der Accuser.“

Ein Unteroffizier der Sensorwacht verkündete für alle Anwesenden, was Elysa auch aus der bereits aufgefrischten Anzeige des zentralen Taktikhologramms entnehmen konnte und sorgte damit auch für Entwarnung. Die Vice Admiral rechnete damit, dass die Republik nicht nur Corellia, sondern auch weitere Welten angegriffen hatte, um Einheiten zu binden und Corellia Verstärkung vorzuenthalten. Diese zusätzlichen Angriffe, als auch Scheinangriffe würden vermutlich große Teile der Sektorflotte binden. Wie es tatsächlich bei Corellia aussah vermochte sie somit nicht einzuschätzen.
Das jüngste Update zeigte den kommandierenden Offizier an, beziehungsweise in diesem Falle die kommandierende Offizierin. Commodore Alynn Kratas. Eine erfahrene und abgeklärte Kommandantin auf die sich Elysa jederzeit verlassen konnte, darüber hinaus galt sie in der Flotte zu Recht als eine ihrer Vertrauten. Dass die beiden Frauen auch in der Macht verbunden waren, war zwar nicht unbekannt, die wahre Bedeutung dahinter verschloss sich jedoch den meisten Offizieren.


„Einen Kanal öffnen.“

„Commodore Kratas, schließen sie in die Formation auf und betrachten sie hiermit ihren Kampfverband in mein Geschwader versetzt. Wenn Corellia noch zu retten ist werden wir das tun. Gut sie dabei zu haben. Nerethin Ende.“

Knappe Worte, aber die Zeit drängte. Somit konnte wieder das Problem des eigentlichen Eintritts in den Realmraum im Corellia-System vorherrschend. Das Notsignal war bereits eine Stunde alt, die Schlacht könnte längst vorbei sein und überlegene republikanische im System verweilen. Es lag nun also an ihr eine Entscheidung zu treffen wie sie bei Corellia vorgehen wollte und das in dem Zeitraum, bis ihre Schiffe den Sprungpunkt erreicht hatten.
Nunmehr fünf Kampfgruppen konnte sie nicht leichtfertig ins System führen. Als sie sich die Systemkarte projizieren ließ verwarf Elysa die Idee direkt bei Corellia aus dem Hyperraum zu treten. Stattdessen entschied sie sich dafür ihre Schiffe in Dralls Masseschatten aus dem Hyperraum treten zu lassen, so dass die ankommenden Schiffe von Corellia selbst aus nicht direkt wahrzunehmen waren. Mit ein wenig Glück, würde man auch die Hyperraumfluktuation nicht sofort oder vielleicht auch gar nicht bemerken.

Somit hatte sie also die Option bei Drall das lokale Informationsnetzwerk – Satelliten und Sensorstationen - zu nutzen, um die Feindbewegungen zu beobachten und eine mögliche Ausgangssituation analysieren, bevor sie hunderttausende Leben in die Schlacht warf. Falls sie es tat.
Elysa war sich ebenso bewusst, dass auch wenn sie Drall ständig zwischen ihren Einheiten und denen der Republik bei Corellia halten würde, eine Entdeckung durch Kundschafter welche an einem, für sie ungünstigem Rand des Systems stationiert waren möglich wäre. Selbst in so einem Fall sollte es ihr genügend Zeit geben im System die Lage zu analysieren und dann das weitere Vorgehen zu entscheiden. Von Aurea aus hatte sie schlicht nicht genügend Informationen zur Verfügung.

Sie tätigte einige Eingaben an ihrem Display, nichts weiter als einen groben Entwurf, um zu zeigen was sie erreichen wollte und reichte es zur Perfektionierung an die Navigation weiter.


„Unser Austrittspunkt muss so nahe wie möglich an Drall liegen.“
, schärfte sie dem zuständigen Navigationsoffizier noch einmal ein und nur wenig später erreichte man den Sprungpunkt. Knapp eine Stunde im Hyperraum trennte das Geschwader von ihrem Ziel im Corellia-System. Diese Zeit begann auch abzulaufen, nachdem die Schiffe in den Hyperraum eingetreten waren.

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Hyperraum auf dem Weg nach Aurea | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Sich zur Meditation zurückzuziehen tat...gut. Dieses innere Eingeständnis war irgendwie befremdlich und verstärkte nur Alerons Eindruck, dass er sich zu verändern begonnen hatte. Es fiel ihm schwer, zu sagen, ob es eine Veränderung zum besseren oder schlechter sein würde. Er konnte nur sagen, dass eine Umkehr mittlerweile unmöglich geworden war. Noch vor wenigen Tagen hatte der Morellianer geglaubt, im Zweifel einfach seine Ausbildung abbrechen und in sein altes Leben zurückkehren zu können. Doch jetzt nicht mehr.

Diese Gewissheit verunsicherte ihn irgendwie. Aleron hatte unbekanntes Terrain betreten und damit war eines glasklar geworden. Er war praktisch wieder der 17-jährige, unerfahrene Junge, der damals sein Alter gefälscht hatte, um vom Rekrutierungsbüro nicht abgewiesen zu werden und der gar nicht verstehen konnte, zu was er sich eigentlich verpflichtet hatte und welche unvorstellbaren Aufgaben vor ihm lagen. Aber das machte die Sache auch irgendwie aufregend und spannend. Der Morellianer war außerdem niemand, der sich vor einer Herausforderung drücken würde. Sein Weg war damit endgültig festgelegt und Aleron war bereit, ihn zu seiner logischen Konsequenz weiterzuverfolgen.

In zwanzig oder vierzig Jahren konnte er sich immer noch etwas anderem zuwenden, sofern sich der Weg des Jedi nicht als der Richtige erweisen würde. Der Morellianer würde dann immer noch ein junger Mann sein und einen anderen Lebensweg einschlagen können. Vielleicht wäre es dann Zeit für eine akademische Laufbahn? Wieviele Doktortitel würde er wohl bis zu seinem einhundertsechzigsten Lebensjahr erreichen können? In 80 bis 100 Jahren könnten das so einige sein.

Spätestens dann würde er auch daran denken müssen, sich niederzulassen und eine eigene Familie zu gründen. Seine Mutter würde ihm sonst die Hölle heiß machen, wünschte sie sich doch Enkelkinder so sehr. Das brachte Aleron dazu, an seine Familie zu denken. Wie es ihnen wohl ergangen war? Er hatte sich schon einige Zeit nicht mehr bei ihnen gemeldet und sollte das bei Gelegenheit wieder tun. Er musste sie auf den neuesten Stand bringen, insbesondere was seinen Karrierewechsel anging. Es interessierte ihn aber auch, wie es seiner Familie ergangen war und wie die Geschäfte des Familienunternehmens liefen. Doch dafür war jetzt natürlich nicht die richtige Zeit, vielleicht nach der Mission nach Aurea.

Und dieser Gedanke brachte Aleron zurück in die Gegenwart. Der Morellianer begann, seine Umgebung um das Meditationskissen wieder wahrzunehmen. Er war allein und soweit er sagen konnte, hatte ihn bisher niemand in der Meditation versucht, zu stören. Die Hand seines gesunden Arms lag entspannt und mit der Handfläche nach oben gerichtet auf dem Knie. Über der Hand schwebten die beiden Übungswürfel und drehten sich im Kreis wie um einen unsichtbaren Gravitationspunkt zwischen ihnen.

Aleron saß im Schneidersitz und gemessen daran, dass seine Beine vollkommen eingeschlafen waren, musste er das schon eine ganze Weile tun. Wie lange? Schwer zu sagen. In dem kleinen Quartier gab es keine Chronometeranzeigen an den Wänden. Es musste jedenfalls schon ziemlich lange sein, wenn er so sehr das Zeitgefühl verloren hatte. Sicher einige Stunden. Diese Erkenntnis stimmte den Morellianer...missmutig. Offensichtlich hatte er sich wieder einmal in der Meditation verloren, wenn auch dieses Mal nur für eine gewisse Zeit. Dennoch bewies ihm das nur, dass er noch eine ganze Menge zu lernen hatte. Sich so in der Macht zu verlieren war gefährlich, war es doch buchstäblich möglich, zu verhungern oder sogar zu verdursten, wenn man nicht höllisch aufpasste.

Erfreulicher war da schon das, was sich zu seiner rechten zeigte. Alerons Machtfühler hatten ihn endlich erfolgreich durch das Labyrinth des Würfels mit der Kugel geleitet. Dafür hatte es zwar noch eine tiefe Meditation und mehrere Stunden gebraucht, aber der erste Schritt war gemacht. Jetzt musste er nur noch daran arbeiten, die Aufgabe schneller und vor allem bei vollem Bewusstsein zu lösen. Ähnlich sah es beim zweiten Würfel aus. Alle Flüssigkeiten hatten der Aufgabe gemäß ihre Beschaffenheit geändert, wurden aber wieder wie zuvor nur durch aktive Kontrolle in ihrem aktuellen Zustand gehalten. Er hatte also wieder Erfolg gemacht, war aber noch weit davon entfernt, die Aufgabe zu meistern.

Für den Moment war es jedenfalls genug. Aleron steckte die Würfel ein und atmete kurz durch, um mit einem kleinen Machtschub, die Nerven in seinen Beinen dazu zu bringen, wieder zu funktionieren. Das funktionierte auch ganz gut, sodass er direkt aufstehen konnte, ohne sich irgendwo festhalten zu müssen oder sofort wieder umzukippen. In den nächsten Minuten würde er zwar keinen Sprint einlegen können, aber der Morellianer hatte genug Kontrolle über seine Beine wiedererlangt, um aus dem Quartier herauszugehen.

Seine Wege führten ihn in die Kombüse an Bord, er musste noch das Geschirr abwaschen, bevor es zur Zubereitung der nächsten Mahlzeit ging. Aber in dem kleinen Raum erwartete ihn nur eine Überraschung. Aus einem ihm unerfindlichen Grund war hier schon alles sauber gemacht worden. Wer das wohl gewesen war? Tara vielleicht oder einer der Ranger. Sonst war ja niemand an Bord, soweit er wusste. Dann hörte er die Stimme der Togruta draußen auf dem Gang. Sie würden wohl bald landen. Also trat er aus der Kombüse heraus und gesellte sich zu Fabienne für die Dauer des Landevorgangs.

Die junge Frau schien nicht zu Gesprächen aufgelegt zu sein, also blieb Aleron einfach still. Kaum hatten sie aufgesetzt, sprang sie dann auch schon auf, um sich fertig für den Ausstieg zu machen. Aleron hatte es weniger eilig, kam jedoch nicht umhin über ihren Tatendrang zu schmunzeln. Er erinnerte ihn an sich selbst, auch wenn er sich heute mehr Zeit ließ. Viel brauchte er ja ohnehin nicht. Die Datapads für ihre Recherchen hatte er schon bei sich und auch das Lichtschwert hatte er genauso wie sein Komlink eingesteckt.

Aurea - Raumhafen - Landefeld 61 | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)
 
Aurea - Raumhafen - Landefeld 61 | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Die Turbinen des Schiffes surrten leise im Landeanflug. Lateef hatte das Steuer an sich genommen, um die Ankunft auf Aurea persönlich zu überwachen . Jeder Himmelskörper hatte seinen eigenen Rhythmus, seine eigene Schwingung. Aurea war da keine Ausnahme. Der Planet empfing sie mit feuchter, schwerer Wärme, wie eine lebendige Umarmung aus tropischer Luft.
Der Raumhafen von Aurea – oder vielmehr das, was man auf Coruscant als „Raumhafen“ bezeichnen würde – war eine weitläufige Ansammlung von Landeplattformen aus dunklem Metall, teils von Rankengewächsen überwachsen, die sich auf einer Anhöhe über dem dichten Dschungel erhoben. Einige Gebäude wirkten improvisiert, andere wiederum erstaunlich modern. Es war ein Ort, an dem Handelskarawanen, Abenteurer, Söldner, Händler und zwielichtige Gestalten aufeinandertrafen – wie der Atem eines lebendigen Planeten, rau, geschäftig und in ständiger Bewegung.

„Bereit machen zur Landung. In wenigen Minuten sind wir auf Plattform 61.“

Die Landung war butterweich. Die Raumfähre setzte kaum hörbar auf, während die Energie der Triebwerke langsam abebbte.

„Willkommen auf Aurea.“

Sagte Tara mehr zu sich selbst, dann wandte sie sich an ihre beiden Begleiter.

„Wir nehmen uns eine Stunde Zeit, um den Markt des Raumhafens zu erkunden. Beobachten, zuhören, wahrnehmen. Der Markt ist das Herz jedes Raumhafens – wer seine Schläge lesen kann, spürt die Richtung der Welt. Hier tummelt sich jeder Händler herum.“

Sie ließ die Rampe des Shuttles ausfahren, und sofort schlug ihnen der Duft des Ortes entgegen: exotische Gewürze, Schweiß, geschmortes Fleisch, feuchter Stein nach einem Regen. Stimmengewirr erfüllte die Luft, Rufe von Händlern, das Rattern von Lastendroiden, das Quietschen metallener Wagenräder über alten Bodenplatten. Die Hitze kroch unter ihre Kleidung, ließ die Stirn feucht werden – Tara straffte die Schultern.

„Ich weiß, das hier ist... nicht gerade komfortabel. Aber Orte wie dieser erzählen uns mehr als jede Datenbank. Augen auf. “

Als sie an einem Stand mit funkelnden Steinen und billigen Holodisc-Kopien vorbeigingen, tippte sie Aleron kurz gegen die Schulter.


„Aleron“

Sagte sie leise.

„Achte auf die Stimmung. Was fühlt sich falsch an? Was richtig? Verlass dich nicht nur auf deine Augen. Beobachte genau. Schon Kleinigkeiten könnten wichtig sein und unser erster Hinweis.“

Dann wandte sie sich an Fabienne:

„Du bist Soldatin, keine Spionin. Aber du kennst die Körpersprache von Leuten, die etwas verbergen wollen. Nutz das. Wenn hier jemand was weiß – dann wird er es nicht sagen, sondern verraten. Durch einen Blick. Eine Geste. Eine zögerliche Antwort, durch merkwürdiges Verhalten.“

Der Markt war ein Labyrinth aus Gängen und kleinen Plätzen, teils überdacht mit Segeltuch, teils offen unter der Sonne. Tara ließ sich Zeit, führte sie an Essensständen vorbei, an Droidenhändlern, einer improvisierten Cantina. Überall standen Transportkisten, aufgetürmt wie kleine Festungen. Rodianer, Twi'leks, Menschen, sogar ein alter Gamorreaner mit einem mechanischen Bein passierten sie. Niemand schenkte ihnen besondere Aufmerksamkeit – und genau das war gut.

Nach ein paar Minuten hielt Tara plötzlich inne und sah auf einen Platz mit einer zentralen Bühne. Eine Bothan-Händlerin pries lauthals Schmuckstücke aus alten Tempeln an – vermutlich Fälschungen.


„Wir bleiben in Bewegung“

Sagte Tara ruhig.

„Aber ab jetzt wird jeder Hinweis interessant. Bleibt nah bei mir. Und wenn sich was seltsam anfühlt – sagt es. Sofort.“

Dann warf sie noch einen Blick über den Platz. Die Hitze schien stärker zu werden, die Luft vibrierte förmlich vor Leben. Und irgendwo hier… war vielleicht der erste Hinweis auf das, was sie suchten.

„Willkommen auf dem Spielfeld“

Murmelte sie – fast mehr zu sich selbst.

Aurea - Raumhafen - Markt - Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)
 
Aurea - Raumhafen - Landefeld 61- Bei der Fähre- mit Aleron, Tara und Lateef (NPC)

Aurea war warm. Um nicht zu sagen heiss. Die Luft war dick von Feuchtigkeit und Fabienne war sich sicher, dass ihre Haare und Kleidung in spätestens in einer Stunde unangenehm an ihr kleben würden. Die beiden Jedi kamen kurz nach ihr auf die Landeplattform, gefolgt von Lateef, der auch erstmal tief durchatmete. Tara gab ihnen die Anweisung, den Markt am Raumhafen zu erkunden. Dort würde man alle Händler antreffen. Dann verteilte die Jedi konkretere Aufgaben. Der Auftrag für Aleron war Jedi-typisch eher kryptisch und Fabienne überlegte, ob Aleron mit verbundenen Augen über den Markt laufen sollte. Das würd sicher ein lustiges Chaos geben. Dann wandte sich die Jedi an sie und Fabienne lächelte.

"Ich bin Kampfpilotin, aber ich halt die Augen offen."

Damit ging es los. Der Markt war voll von unterschiedlichsten Wesen und Gerüchen. Bei einigen war Fabienne sich nicht sicher, ob es Körperausdünstung oder etwas war, dass zum Kauf angeboten wurde. An vielen Ecken wurde geschrien, sei es um Ware anzupreisen oder weil eine Feilscherei ausser Kontrolle geraten war. Teilweise waren die Gemüter genauso erhitzt wie die Luft zwischen den Ständen. Fabienne wusste, dass die Streitigkeiten zwischen zwei scheinbar konkurierenden Ständen oft nur Show waren und sie in Wahrheit zusammen gehörten. Wenn man die Händler beobachtete, konnte man das ganz gut erkennen. Es gab aber auch viel Trödel-Zeug hier. An einem Stand mit irgendwelchen antiken Staubfängern mahnte Tara, in Bewegung zu bleiben. Sofort drehte sich Fabienne um, ob hinter ihnen irgendwas Auffälliges war. Auch Lateef hatte sich umgedreht, aber da war nix Ungewöhnliches. Fabienne betrachtete Tara und Aleron, ob die beiden irgendwie nervös wirkten, aber auch da: Nichts. Aber irgendwas schien die Jedi doch aufgeschnappt zu haben. Warum sollte es sonst gerade AB JETZT spannend werden und nicht schon am Eingang des Marktes? Fabienne begutachtete die Stände auf der Suche nach irgendwas, dass nach Tier-Handel oder so aussah. Felle oder lebende Kleintiere? Typen, die irgendwo "desinteressiert" rumstanden? Tara hiess sie leise willkommen auf einem Spielfeld. Solang es ein Spielfeld und kein Minenfeld war, wars doch nur halb so wild.

Nach ein paar Metern kamen sie an einem Info-Stand vorbei. Sowas wär auch noch ne gute Tarnung, um Tiere oder so zu verhökern. Zumindest konnte man so abklopfen,wer wirklich Interesse an den Tieren hatte und wer nur mal so drüber schauen wollte. Fabienne studierte Wirtschaft nebenbei. Wie ein Geschäftsführer zu denken war eine tägliche Übung. Wenn sie also illegal Tiere anbieten wollen würde, wie würde sie es anstellen?

"Wenn ich illegal TIere verkaufen wollen würde, würd ich mich glaub mit so nem Info-Stand tarnen."

warf sie ein und sah die Jedi schulterzuckend an. So ein Info-Stand wär ne echt coole Idee. "Rettet die Tiere!", nur dass die Rettung dann daraus bestand, sie zu verkaufen. Tod oder lebendig. Fabienne begann, mehr nach Info-oder Spendenständen Ausschau zu halten, die einen auf Umweltretter oder Tier-Paten-Vermittlung machten. Irgendwie sowas in der Art.

Aurea - Raumhafen - Markt- mit Aleron, Tara und Lateef ( NPC)
 
Aurea - Raumhafen - Landefeld 61 | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Endlich waren sie auf Aurea angekommen. Die brütende Hitze des tropischen Planeten drang sofort in das Schiff ein als die Laderampe gesenkt wurde und überzeugte Aleron davon, ohne die Überrobe den Planeten zu betreten. Selbst so würde er schnell genug anfangen, massiv zu schwitzen. Regelmäßig und viel Flüssigkeit aufzunehmen, würde wichtig bleiben, so lange sie hier verweilten.

Die Atmosphäre im Raumhafen und dem anschließenden Marktplatz war erwartungsgemäß geschäftig. Sofort prasselte eine Vielzahl von Geräuschen, Tönen und auch Düften auf sie ein und auch den Augen wurde so viel an Eindrücken geboten, dass es geradezu überwältigend war. Zum Glück hatte Aleron schon viele solcher Orte besucht und konnte daher mit dieser Flut an Sinneseindrücken umgehen. Es würde eine kurze Weile dauern, aber er wusste, dass sich sein Gehirn schnell an die chaotisch anmutenden Zustände hier gewöhnen würde.

Auf Taras Geheiß hin trennten sie sich, um möglichst viel Fläche abzudecken und so schwärmten die Togruta, der Morellianer und auch Fabienne aus, während Lateef zurück blieb, um ihr Schiff zu bewachen. Die drei achteten darauf, in der Sichtweite der anderen zu bleiben und konnten so einen guten Teil des Marktplatzes abdecken, während sie gleichzeitig auf die Sicherheit der anderen achten konnten.

Wie von Tara geheißen öffnete Aleron sich der Macht und ließ sich ganz von seiner Intuition leiten. Sofort durchfluteten ihn unzählige von der Macht getragene Eindrücke auf ihn ein und das Gefühl war schier überwältigend. Der Morellianer brauchte tatsächlich einige Minuten, um auch nur ansatzweise einen Sinn in der Sturmflut zu erkennen, die auf ihn einströmte. Aber schließlich gelang es dem Padawan, zumindest klarer zu erkennen, was in seinem unmittelbaren Umfeld vor sich ging, sodass Aleron auch ein wenig mehr aus den Gesprächen herausholen konnte, die er führte oder zumindest belauschte.

Die Leute wirkten insgesamt irgendwie...angespannt und verschlossen, ja furchtsam. Irgend etwas musste auf Aurea passiert sein, um die hiesige Bevölkerung erheblich zu belasten. Doch so richtig schien sich niemand dazu verleiten lassen zu wollen, irgend etwas genaueres zu sagen oder zumindest anzudeuten. Irgend etwas brodelte hier gewaltig unter der Oberfläche und obwohl der Morellianer keine außergewöhnlich große oder wachsame Polizeipräsenz feststellen könnte, schienen sich die Leute hier irgendwie beobachtet vorzukommen.

Auch in zivil gekleidete, zwielichtigere Aufpasser oder eine ungewöhnliche Anzahl an Kameras oder Beobachtungsdroiden schien es hier nicht zu geben oder zumindest hatte Aleron nichts dergleichen ausmachen können, bis die Zeit rum war und die drei wieder zueinander fanden, um ihre bisherigen Erkenntnisse miteinander zu teilen.

„Ich nehme eine ungewöhnliche Menge an Furcht wahr für einen so gewöhnlichen Ort wie einen Raumhafen und Marktplatz. Irgend etwas brodelt hier unter der Oberfläche, aber ich kann nicht so recht greifen, was.“

Früher hätte der Morellianer etwas so wages nie ernst genommen, aber seine Meisterin hatte eingefordert, auch nur den kleinsten Verdacht auszusprechen. Tara sprach dann noch einen direkteren Weg an und dem konnte Aleron auch einiges abgewinnen.

„Vielleicht sollten wir ein paar Flugblätter sammeln, um dann in die entsprechenden Läden zu gehen? Wir sollten uns nicht auf Zoohandlungen beschränken. Es gibt einige alte Traditionen alternativer Medizintechniken, die sich auf die eingebildeten oder tatsächlichen Effekte von Körperteilen seltener Tierarten stützen, was dann wieder zu eben diesen seltenen Tieren führt. Heilmittelgeschäfte könnten uns also auch zum Ziel führen.“

Und damit schaute er zur Togruta herüber. Das hier war ihre Mission, also würde Tara die finale Entscheidung treffen.

Aurea | Marktplatz neben dem Raumhafen | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und diverse Marktbesucher
 
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Aurea | Marktplatz neben dem Raumhafen | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und diverse Marktbesucher

Tara ging langsam zwischen den Ständen hindurch, ihr Blick wirkte fast abwesend, doch ihre Sinne waren hellwach. Die Hitze lag wie ein schweres Tuch auf ihren Schultern, und ihr Lekku zuckten leicht, wenn sie die scharfen Gerüche oder Lautstärken von bestimmten Ständen irritierten. Ihre Haut fühlte sich jetzt schon feucht an – das war kein Ort, an dem man sich lange verstecken konnte. Zu lebendig, zu voll. Oder… vielleicht gerade deshalb.
Sie hatte Fabienne und Aleron genau beobachtet. Beide machten ihre Sache gut – auf ihre eigene Art.

Fabienne, mit ihrem scharfen, pragmatischen Verstand, schien sich instinktiv mit der Denke eines Schwarzhändlers zu verbinden.
Tara nickte leicht, als Fabienne ihren Kommentar machte.


„Eine clevere Tarnung.“

Antwortete Tara ruhig, ohne sie anzusehen. Ihr Blick schweifte über den Stand mit den Petitionen und vermeintlichen Spendenlisten.

„Wer Mitgefühl vortäuscht, hat oft auch etwas zu verbergen.“

Dann wandte sie sich leicht zu Aleron. Er hatte sich der Macht geöffnet, hatte ihre Lehren angenommen. Das war nicht selbstverständlich. Der Strom der Eindrücke, den er beschrieben hatte, klang überwältigend – sie wusste, wie verwirrend es war, in einer überfüllten Umgebung auf ein einzelnes Echo zu lauschen.
Tara nickte ihm zu, ihr Blick weich, aber ernst.


„Furcht ist selten ohne Grund. Und sie liegt nicht in der Luft, sondern in den Menschen. Etwas hält sie davon ab, frei zu sprechen. Vielleicht... jemand.“

Sie dachte kurz nach. Dann, mit Blick auf seinen Vorschlag zu den Heilmittelgeschäften, erwiderte sie:

„Ein ausgezeichneter Gedanke.“

Sie sah zwischen den beiden hin und her. Die Atmosphäre war gespannt – die Händler laut, die Kunden gehetzt, aber dazwischen: Lücken. Gespräche, die verstummten, wenn sie sich näherten. Augen, die aus schattigen Gassen zu ihnen blickten. Und dann…
Etwas zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ein leichter Widerhall in der Macht. Keine Stimme, kein klarer Ruf – mehr ein Gefühl. Eine leichte, unangenehme Reibung an ihrem Geist. Wie das Flackern eines defekten Lichts. Sie drehte den Kopf zu einem Comlinkladen.


“Da stimmt etwas nicht… die Macht will mir etwas zeigen, doch ich kann nichts außergewöhnliches erkennen.”

Meinte sie und betrat schließlich den Laden, während draußen auf dem Marktplatz, unter einem Sonnensegel, lautstark eine Auktion stattfand, bei der sie wertvollen Schmuck aus besonderen Steinen anpriesen.
Ein gelber Twi’lek saß am Tresen und war ziemlich beschäftigt mit den Nachrichten im Holonet auf seinem Datapad. Er schaute nicht einmal auf, als die Drei den kleinen Laden betraten.


Aurea | Marktplatz neben dem Raumhafen | Comlinkladen- Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und diverse Marktbesucher
 
Aurea -Marktplatz neben dem Raumhafen -Mit Aleron, Tara und jeder Menge Leute

Fabienne sah sich weiter neugierig um, nicht nur mit dem Hintergedanken, irgendeinen Schmugglerring aufzudecken. Schon interessant, was manche Leute glaubten, was andere brauchen könnten. So viel Schotter und die wollten auch noch Geld dafür.

Aleron meldete sich zu Wort und meinte, er würde Furcht wahrnehmen. Naja, sie hatte da keinen Beitrag dazu. Ihr war nur die generelle Gereiztheit der Leute aufzufallen. Streitigkeiten schienen hier recht schnell zu entstehen, aber das war doch auf allen Märkten so, oder? Tara unterstrich seine Aussage dann und korrigierte ihn leicht. Fabienne's Mundwinkel zuckten. Solche Aussagen bekam man auch echt nur zu hören, wenn man mit Jedi unterwegs war, oder? Für einen Moment wünschte sie sich, sie könnte mit Lateef oder Apodaca zumindest nen Blick wechseln, aber sie war allein mit den beiden. Also gut, zurück zum Geschäft. Aleron erzählte, das manche Leute ja auch auf alternative Heilmittel aus tierischen Produkten setzten. Naja, wenn sie eh geschlachtet wurden und irgendwelche anderen Teile tatsächlich einen entsprechenden Nutzen hatten, warum nicht. Allerdings wusste Fabienne, dass solche Wirkstoffe aus Sicherheitsgründen inzwischen doch weitestgehend synthetisch hergestellt wurden, um Zoonosen zu vermeiden. Wahrscheinlich waren nur noch die Ärmsten der Armen auf solche direkten Präparate angewiesen und wer wusste schon, was das für unerwünschte Nebenwirkungen hatte.

Auf einmal blieb Tara stehen und sah zu einem Comlink-Laden. Dann meinte sie, dass etwas nicht stimmen würde und schob ihren Verdacht auf die Macht. Natürlich. Fabienne betrat den Laden als Letzte und schlenderte durch die Reihen, betrachtete die Modelle in den Ausstellungsregalen und Kästen. Es waren viele gebrauchte Com's und nur ein paar Originalverpackte, die aber auch schon älter waren.Unwillkürlich griff sie ihren Gürtel und prüfte, ob ihr Com noch da war. Ja, war es. Langsam schlenderte sie zu Aleron und zupfte ihm am Ärmel, damit sie ihm was ins Ohr flüstern konnte.

"Wenn unsere Com's im Laufe des Aufenthalts verschwinden, können wir sie am nächsten Tag bestimmt hier zurück kaufen."

Sie grinste ihn an und schlenderte weiter, vorbei an Gürtelklips und anderem Zubehör für die Geräte. Vor einem Ständer mit "Diebstahlsicherungen" schmunzelte sie. Übungsmaterial für die Hintermänner des Ladenbesitzers? Zur Sicherheit behielt sie erstmal ihre Hand auf ihrem Com. Nicht dass hier irgendwer zwischen den Ständen hockte und grad vor Ort für neue Ware und bessere Verkaufszahlen sorgte.

Aurea-Marktplatz neben dem Raumhafen-Comlinkladen-mit Aleron, Tara und dem Twi'lek
 
Aurea | Marktplatz neben dem Raumhafen - Komlinkladen | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und dem Twi'lek hinter dem Tresen

Die drei hatten ein paar Ansatzpunkte gesammelt und beratschlagten, was sie als nächstes machen sollten und dann bekam Tara eine Eingebung von der Macht. Aleron folgte ihr etwas unschlüssig in den an sich unauffälligen Laden und sah sich um, ohne etwas auffälliges zu bemerken. Gut, da war zumindest der gelbe Twi'lek, der sich nicht für sie zu interessieren schien. Bedeutete das vielleicht, dass dieser Laden nur die Front für etwas zwielichtigeres war? So ein Laden lebte doch vom Verkauf und da sollte ein freundlicher Gruß beim Eintreten doch das mindeste sein. Vielleicht war das aber auch nur ein Angestellter oder der Morellianer machte sich einfach zu viele Gedanken über Nichtigkeiten.

Und da zupfte Fabienne an seinem Ärmel und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Ihre Feststellung brachte ihn zum Schmunzeln. Ja, ihr Gedanke war gar nicht so schlecht.

„Entweder das oder wir holen uns bei der Gelegenheit ein Upgrade.“

Der Morellianer war niemand, der den neuesten Trends hinterherhetzte. Sein eigenes, privates Komlink war sicher an die 4 Jahre alt, er konnte nicht einmal genau sagen, wann oder wo er es gekauft hatte. Es war jedenfalls damals schon nicht das neueste Modell gewesen und er hatte es daher auch mit einem nicht unerheblichen Rabatt kaufen können. Es funktionierte und das zuverlässig. Mehr wollte oder brauchte der Ex-Marine nicht von dem Gerät.

Für einen Moment verblieb sein Blick so in Gedanken auf der Rückseite von Fabienne hängen, während sie weiter den Gang herunterging und so bekam er auch nicht so recht mit als sich die Ladentür öffnete und ein recht dubioses Duo von einem schmächtigen Rodianer und einem schlacksigen Trandoshaner den Laden betrat. Erst als letzterer hinter ihn trat, wandte Aleron sich um und blickte in den Lauf einer kleinen Blasterpistole, die der Trandoshaner schräg hielt, wie es nur irgendwelche Schurken in Holodramen taten. Er kam gar nicht dazu, seine Drohung auszusprechen, stattdessen lernte der Halbstarke, warum man sich besser nicht mit einem Republic Marine anlegte.

Vom Militär antrainierte Reflexe übernahmen die Kontrolle, Gefahrenerkennung und unmittelbare Adressierung mit maximaler Feindseeligkeit. Der Blick des Trandoshaners ging an Aleron vorbei zu Fabienne und das war alles an Ablenkung, was Aleron benötigte. Seine linke Hand schlug nach der Waffe und der Trandoshaner hatte noch Gelegenheit, erschrocken zu gucken, kurz bevor sein Gesicht so frei war, Bekanntschaft mit der rechten Faust des Morellianers zu machen. Aleron hatte sich nicht zurück gehalten und so taumelte sein unvorbereiteter Widersacher zurück, während ihm die Waffe aus der Hand fiel. Aleron setzte direkt nach, um den Trandoshaner zu Boden zu ringen und zu überwältigen, wobei der kleine Blaster unter eines der Regale schlitterte.

Der Rodianer schrie...oder quietschte mehr vollkommen schockiert auf. Er schien den plötzlichen Gewaltausbruch genauso wenig wie sein bewaffneter Kumpane erwartet zu haben und angesichts des vollkommenen Scheiterns ihres kleinen Raubzuges ergriff er einfach die Flucht und versuchte, wegzurennen. Ehre unter Dieben war offensichtlich mehr ein Gerücht als alles andere.

„Was glaubst du...wer du bist?! Hast du eine Ahnung...mit wem du...dich angelegt hast?! Du wirst das bereuen!“

Nachdem Aleron den Trandoshaner am Boden fixiert hatte, war er auf einmal erstaunlich gesprächig und so beschloss der Morellianer, das zu nutzen, um vielleicht noch die eine oder andere Information aus dem Möchtegerndieb herauszuholen.

„Das glaube ich zwar nicht, aber dann erzähle doch mal. Vielleicht hast du ja recht.“

Jetzt, mit etwa Verzögerung, war es nun am Twi'lek in Panik zu verfallen. Er fing an zu schimpfen, bevor der Trandoshaner antworten konnte.

„Nein, nein, nein! Warum haben Sie das getan?! - Wissen Sie eigentlich, wieviel Ärger mir das einbringt?!“

Bei diesen Worten schaute Aleron überrascht hoch. Ein Laden, der ausgeraubt werden wollte, war ihm bisher noch nicht begegnet.

Aurea | Marktplatz neben dem Raumhafen - Komlinkladen | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau, Twi'lek hinter dem Tresen und dem Trandoshanerdieb am Boden
 
Aurea | Marktplatz neben dem Raumhafen - Komlinkladen | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau, Twi'lek hinter dem Tresen und dem Trandoshanerdieb am Boden

Tara hatte sich beim Eintreten in den Laden von der Macht leiten lassen. Etwas hatte an den Rändern ihres Bewusstseins gekratzt – eine Unstimmigkeit, eine vage, dunkle Strömung. Während sie sich zwischen den Regalen bewegte, die gebrauchte Comlinks, verstaubte Ersatzteile und dubiose "sicherheitszertifizierte" Geräte zur Schau stellten, versuchte sie, diesen Eindruck zu schärfen. Es war wie ein Echo, das nicht ganz aus der Vergangenheit stammte. Oder nicht ganz aus dieser Realität.
Die Macht warnte sie – nicht mit Worten, sondern mit einem Kältereiz im Nacken und einer verspannten Aufmerksamkeit in ihrem Bauch. Als die Tür sich hinter ihr erneut öffnete und sie die sich verändernde Atmosphäre im Raum spürte – die plötzliche Spannung, das kurze, scharfe Einatmen des Twi’lek hinter dem Tresen – wandte sie sich um.
Sie sah den Trandoshaner gerade rechtzeitig, um zu erkennen, dass er eine Waffe zog, und dann... geschah alles sehr schnell. Aleron verwandelte sich – nicht buchstäblich, aber in seiner Präsenz. Er war nicht mehr der gelegentlich sarkastische Ex-Marine mit dem scharfen Blick – er war auf einmal Soldat. Ein Teil von Tara bewunderte diese Effizienz. Der andere war bereit, in die Auseinandersetzung einzugreifen, sollte etwas aus dem Ruder laufen. Doch das war nicht nötig.

Der Trandoshaner ging zu Boden. Tara hatte bereits ihren Umhang zurückgeschoben, um Zugriff auf ihr Lichtschwert zu bekommen, aber sie hielt inne. Der Rodianer floh – wenig überraschend. Der Twi’lek fluchte.
Ein ungewöhnlicher Anblick: Ein Ladenbesitzer, der scheinbar verärgert war, dass jemand sein Geschäft gegen zwei bewaffnete Räuber verteidigt hatte. Tara zog die Augenbrauen zusammen. Die Wut war nicht gespielt. Angst lag darin, aber auch Frustration – nicht gegen die Täter. Sondern gegen sie. Gegen Aleron.
Sie trat einen Schritt näher heran, ihr Blick wanderte zwischen dem zischenden, gefesselten Trandoshaner am Boden und dem Twi’lek hinter dem Tresen, der nun hektisch aus einem hinteren Regal ein veraltetes Notfall-Comlink holte und wild hineinzusprechen begann.


„Beruhigen Sie sich!“

Sagte Tara mit ruhiger, aber klarer Stimme, während sie leicht mit der rechten Hand eine besänftigende Geste machte – unterstützt durch einen sanften Hauch der Macht. Keine Kontrolle. Nur Einfluss.

“Ihr habt alles ruiniert!“

Schrie der Twi’lek.

„Das war nicht... das sollte nicht so laufen! Sie kommen, wenn ich zahle! Ich zahl ihnen ihren Anteil und sie lassen mich in Ruhe! Aber wenn jetzt einer von ihnen... verletzt wird...“

Tara blinzelte. Sie trat näher an ihn heran, ganz ruhig, mit neutralem Gesichtsausdruck. Ihre Stimme blieb leise.

„Sie wollten, dass das passiert?“

Ein Moment Stille. Dann ein leiser, beunruhigter Blick des Twi’lek zur Tür, wo der Rodianer geflohen war.

Der Trandoshaner am Boden hatte die kurze Ablenkung genutzt.


„Du... hast keine Ahnung...“

Keuchte er. Blut tropfte aus seiner Nase auf den Boden.

„Wir... sind nichts. Nur die unterste Schicht. Die Schutzgelder... gehen hoch. Jemand Neues. Seit zwei Wochen. Die wollen nicht nur Geld – sie... sie wollen auch Infos. Fremde. Neuankömmlinge.“

Tara kniete sich neben ihn und sah ihm fest in die Augen.

„Was für Fremde?“

Der Trandoshaner zuckte, als wolle er den Blick abwenden, aber der Blick der Jedi schien durch ihn hindurchzusehen. Die Macht spannte sich zwischen ihnen wie ein feines Netz.

„Ich weiß es nicht genau... aber unser Boss – Shaarx – sagt, es gibt einen neuen Auftraggeber. Niemand hat ihn gesehen. Aber wenn jemand auftaucht, der nicht hierher gehört, sollen wir’s melden. Über die Händler, über die Netzwerke. Wir liefern die Info, wir kriegen mehr Prozente. Oder weniger Ärger.“

Tara richtete sich langsam auf. Ihre Miene war ernst. Sie sah zum Twi’lek.

„Wer ist Shaarx?“

„Ich... ich weiß es nicht genau.“


Stotterte der Händler.

„Ich... ich hab nur mit Leuten zu tun, die die Zahlungen holen. Der Rodianer zum Beispiel. Oder die Gamorreaner. Aber... ich hab noch nie direkt mit Shaarx geredet. Ich will einfach nur, dass mein… Laden... funktioniert!“

Tara nickte langsam.

„Dann ist es jetzt in Ihrem Interesse, dass wir Ihnen helfen, Ihren Laden zu schützen – und Ihre Haut.“

Sie wandte sich wieder dem Trandoshaner zu.

„Wo finden wir Shaarx?“

Zögern. Dann ein Knurren.

„In der Altstadt. Bei den versunkenen Docks. Unten, unter dem Level, wo die alten Frachter stehen. Eingang über das 'Nasshu's'. Sagt, er sei Fischerboss. Aber da wird nix gefischt.“

Tara nickte wieder, dann wandte sie sich an die beiden anderen. Ihre Stimme war ruhig, aber eindringlich.

„Ich glaube, wir haben unseren nächsten Anhaltspunkt.“

Und dann, ohne sich weiter umzusehen, trat sie zu einem der Regale, zog einen unauffälligen Transmitter aus ihrer Tasche – getarnt als einfacher Gürtelclip – und platzierte ihn heimlich unter einem der Tische.

Nur für den Fall, dass sie zurückkehren mussten.


„Wir gehen.“

Sagte sie, mehr als Feststellung denn als Befehl.

„Und wenn du schlau bist...“

Sagte sie leise zum Twi’lek.

„Verkaufst du keine Infos über uns. Verstanden?!“

Fragte Tara nach und sah dann zu Aleron und warf ihm einen Blick zu, ob bei ihm alles in Ordnung wäre.

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Fabienne sah sich gerade ein paar Ständer mir Ladestationen an, als wär sie immernoch selbst ein Kunde, als plötzlich die Tür aufging. Ein sehr seltsames Duo betrat den Laden und teilte sich auf, kurz nachdem sie rein gekommen waren. Der grössere schlenderte zu Aleron rüber, während der Kleinere zu Tara ging. Ruhig,wie zufällig. Aber das war alles, nur nicht zufällig. Wachsam beobachtete sie die beiden, die Hand schon auf ihrer Waffe. Wahrscheinlich hatte man sie hinter den Ständern garnicht gesehen, was ihr hier einen Vorteil gab. Aber sie machte einen Fehler und konzentrierte sich mehr auf Tara als auf Aleron. Wahrscheinlich weil sie die Togruta als die Schwächere kennengelernt hatte und sie ja immernoch angeschlagen war. Dadurch verpasste sie jedoch die Bedrohung für Aleron, die dieser aber wie ein Soldat handhabte. Dieser Überfall ging wohl in die Hose, das erkannte auch der Rodianer, der sich umdrehte und die Flucht ergriff. Aber die gehörten doch zusammen? Fabienne sprintete los, um den Rodianer abzufangen, bevor er den Laden verlassen konnte. Die Party verlassen, auf der man der Gastgeber war? Wie unfreundlich! Leider war sie dennoch zu langsam und verpasste den Rodianer knapp. Sie sprang zur Tür raus, kontrollierte, ob die Waffe auf Betäuben stand- kein Grund für Tote hier- und legte an, um den Flüchtigen zu Boden zu bringen und für spätere Verhöre am Entkommen zu hindern. Gerade als sie abziehen wollte, schob sich ein dicker Versorgungsgleiter aus einer Nebenstrasse und blockierte die Schussbahn. Fabienne fluchte. Ausgerechnet jetzt. In dem Moment wurde sie dem Gezeter im Laden gewahr. Der Ladenbesitzer regte sich tierisch auf. Fabienne runzelte die Stirn, als sie verstand, dass der Besitzer mit Aleron und Tara schimpfte. Hatte sie irgendwas nicht mitbekommen? Hier lief in der Tat etwas sehr schräg ab.Aber die Jedi regelten das im Laden ganz gut, weswegen Fabienne in der Eingangtür stehen blieb und Ausschau hielt nach weiteren Party-Freunden, die jedoch aus blieben. Feiglinge!
Im Nu war die Sache geregelt und Fabienne trat zur Seite um Tara und Aleron raus zu lassen und warf einen letzten Blick auf den Trandoshaner, der sich gerade an einer Vitrine abstützte, um aufstehen zu können. So schnell würde er Aleron wohl nicht vergessen. Zumindest nicht für die nächsten Tage, wenn sein Gesicht richtig aufgequollen war. Hoffentlich hatte er seine Lektion gelernt. Mit dem Gedanken folgte sie den beiden Jedi, die schon ein gutes Stück weiter gelaufen waren und hielt Ausschau nach weiteren Übermütigen, die meinten, sich mit ihnen anlegen zu müssen.
Auf der anderen Seite... besonders hilfreich war sie ja nicht gewesen. Ausser vielleicht als Augenzeugin. Etwas das ihr gerade echt einen Dämpfer auf ihre eigentlich eh schon schlechte Laune gab. Hoffentlich gab es nachher noch was, woran sie sich abreagieren könnte. Sonst musste am Abend ein Sandsack herhalten oder sowas. Es war ihr ganz persönliches Drama, das wusste sie. Sie wollte etwas bewegen, hilfreich sein. Sie wollte der Republik dienen, weil das Imperium grausam und ungerecht war. Weil sie hinterhältig ermordeten, was auch nur vielleicht ein Problem werden könnte. Fabienne hatte das gesehen, weswegen sie sich aus tiefster Überzeugung auf der Akademie auf Lianna eingeschrieben hatte. Jetzt war sie bei den Ossus-Rangern und haderte so viel mit sich wie noch nie zuvor. Zu dem Gedanken, dass sie das vielleicht nicht schaffte kam jetzt noch das Gefühl, nur als Zeuge mit dabei zu sein, weil mit den Jedi eh niemand mithalten konnte. Egal, wie sehr man dafür kämpfte. Die Vorführung, die sie bei ihrem Eintritt gesehen hatte, war vielleicht wirklich nur das gewesen: Eine Vorführung. Fabienne schluckte ihre Groll runter. Sie baute nebenbei ihre Firma auf. Wenn sie sah, dass es keine Rolle spielte, ob sie dabei war oder nicht, musste sie ihre Konsequenzen draus ziehen und vielleicht zukünftig einfach den CEO-Posten besetzen. Der Gedanke war irgendwie tröstlich. Wenn sie aktiv keinen Unterschied machen konnte, würde sie es passiv tun. So oder so: Sie würde ihren Beitrag leisten.

Sie waren ein ganzes Stück gegangen, als es begann, nach Algen zu riechen. Fabienne rümpfte die Nase. Nur wenig später kamen die Docks in Sicht. Eine irgendwie düstere Gegend, deutlich ruhiger als der Marktplatz. Aber nicht verlassen. Hier und da sah man Leute arbeiten. Fabienne wurde aber das Gefühl nicht los, dass man sie beobachtete. Grund genug für sie, die Waffe in Bereitschaft zu nehmen. Die ehemalige Pilotin drehte sich um, um Ausschau zu halten, ob sich jemand versteckte. In ihrem Jäger hatte sie 360°-Sensoren gehabt, hier musste sie da wohl helfen. Die Jedi blickten nach vorne, also würde sie auf ihre Rücken aufpassen, weil ihr das als Sinnvoll erschien. Zumindest für den Moment.

Aurea- versunkene Dock-mit Aleron, Tara und ein paar zwielichtige Gestalten
 
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