Aurea

Aurea | versinkende Docks, im Nasshu's | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau, Nasshu, diverse Schergen

Tara hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte auf das flackernde Licht der Neonröhren über ihnen, während Aleron sprach. Doch ihre Gedanken schweiften längst in eine andere Richtung ab. Alles hier roch nach Täuschung. Die schmierige Oberfläche des Tresens, die plötzliche Gastfreundschaft dieses „Nasshu“, der ihre Namen kannte – zu viele Puzzlestücke, die sich viel zu sauber ineinanderfügten. Und genau das war das Problem.

“Das ist zu glatt. Viel zu glatt.”

Sie spürte es tief in der Macht – wie kaltes Wasser an einem heißen Tag, das sich plötzlich über den Nacken ergießt. Der Moment, bevor ein Hinterhalt zuschnappt.
Der Gedanke, dass sie sich jetzt aufteilen sollten, bohrte sich wie ein Messer in ihren Magen. Eine Falle – das war keine Möglichkeit mehr, das war eine sehr reale Wahrscheinlichkeit. Und dann dieser Mond… Ifeoma. Unbekannt, isoliert. Perfekt, um Jedi verschwinden zu lassen.
Sie löste sich von der Wand, ihr Blick wanderte zu Aleron. Als er geendet hatte, atmete sie einmal durch – langsam, ruhig, aber ihr Blick war entschlossen.


„Nein. Wir bleiben zusammen.“

Ihre Stimme war ruhig, aber fest, ohne Raum für Widerspruch.

„Wenn das hier eine Falle ist, wie auch Fabienne sagt – und das ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit – dann ist das Schlimmste, was wir tun können, uns trennen. Vielleicht ist genau das der Plan. Einer lockt uns fort, der andere schlägt hier zu. Oder umgekehrt.“

Sie ließ ihren Blick über die schäbigen Wände gleiten, die seltsamen Gestalten, die sich kaum regten, aber alles beobachteten. Die Finsternis lauerte überall, und sie konnte sie fast atmen.

„Ich will nicht, dass ihr diesen Ort ohne mich betretet. Und ich will auch nicht, dass ich allein hierbleibe, während ihr in ein Lagerhaus geht, das ein perfekter Hinterhalt sein könnte.“

Ihre Stimme senkte sich leicht, als sie näher an Aleron trat.

„Wenn du es noch nicht getan hast – erhöhe die Leistung deines Trainingslichtschwerts. Du brauchst es vielleicht. Aber...“

Sie hielt inne, ihre Augen suchten seine.

„...sei vorsichtig. Nutze Deckung. Beweg dich schnell. Kämpf nur, wenn du keine Wahl hast. Und wenn etwas schiefläuft – ich bin da.“

Sie wandte sich wieder zum Gang um, durch den Nasshu verschwunden war. Ihre Schultern waren angespannt, wie unter einer Last, die immer schwerer wurde.

“Wenn das hier ein Spiel ist, dann tanzen wir auf einem Spielfeld, das nicht das unsere ist. Aber ich lasse nicht zu, dass wir uns in drei Spielfiguren teilen. Wir sind keine Bauern. Wir sind ein Team.”

Sie nickte kurz – mehr sich selbst als den anderen.

„Wir entscheiden gemeinsam, wie wir vorgehen. Und wir gehen gemeinsam.“

Beschloss Tara und sah dann zu Fabienne:

“Ich habe keine Ahnung woher sie das ganze Wissen haben. Sie müssen uns bereits seit unserer Landung beobachten und vielleicht wussten sie bereits, dass die Jedi hiervon Wind bekommen haben. Vielleicht hat Coruscant ein Sicherheitsleck, was Übertragungen angeht. Ich werde es dem Tempel auf jeden Fall melden.”

Aurea | versinkende Docks, im Nasshu's | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau, Nasshu, diverse Schergen
 
Aurea- versunkene Docks-Nasshu's-mit Aleron, Tara , Nasshu und ein paar zwielichtige Gestalten
Sie waren sich also alle einig, dass sie sehenden Auges in eine Falle marschieren würden. Absolute Dummheit! Und Fabienne würde mit marschieren,weil sie vielleicht das Zünglein an der Waage sein könnte. Auch wenn das nach ihrem Start hier eher unwahrscheinlich war.
Aleron schlug vor, Tara hier allein zu lassen und sich mit ihr zusammen das Lagerhaus auf dem Mond anzuschauen. Aber auch die Jedi hier allein zu lassen,fühlte sich falsch an. Davon mal abgesehen, dass diese auch massiv was dagegen hatte.

"Was mir halt nen Dorn im Auge ist, ist das er euren vollständigen Namen kennt- das kann er nicht von unserem kurzen Aufenthalt hier wissen. Und er weiss weder seinen Namen...."

sie wies auf Aleron.

"noch irgendwas von mir, ausser, dass ich irgendwie zum Orden gehöre. Alles andere, was er von sich gegeben hat, war nämlich falsch und darum wohl geraten. NUR euch spricht er mit Namen an. Mal ne Theorie : Ihr wart ein Sklave ohne Identität da unten. Was, wenn er euch jemandem verkauft hat, der schon bezahlt hat und jetzt seine Ware will? Er hat hier so viele Leute, weiss aber trotzdem, dass er gegen nen Jedi oder gar zwei keine Chance hat.Nicht ohne massive Verluste.Er hat da also Erfahrung. Da würd ich auch irgendwo ne Bühne kreieren, auf der mir das Kunststück gelingt, eine Jedi zu fangen. Vielleicht sogar das zweite Mal? Klar, die selbe Gefahr besteht, wenn wir euch hier allein lassen würden. Ich würd ja fast fragen: Wie gut könnt ihr fliegen? Dass ihr an Board des Schiffes bleibt und uns im Notfall Luftunterstützung gebt- oder die Flucht ermöglicht, wenns wirklich nur eine Falle speziell für euch ist."

Fabienne wollte Tara nicht der Gefahr aussetzen, erneut in Gefangenschaft zu geraten. Wer wusste schon, welche Methoden die angewandt hatten, um einer Jedi das Gedächtnis zu löschen, aber sie hatten es einmal geschafft, sie könnten es wieder tun. Fabienne kam es halt so vor, als ginge es hier um Tara ganz persönlich. Aleron und sie? Nur Beigemüse, auf das man verzichten konnte. Ok, Aleron war als Padawan sicher auch interessant. Vielleicht würde man ebenfalls versuchen, ihn einzufangen. Weil er als Machtsensitiver vielleicht ebenso wie Tara einen Bonus einbrachte. Aber in erster Linie ging es vielleicht wirklich um die Togruta. Und sie wollte sie quasi ausliefern? Das war nicht selbstlos, das war einfach Wahnsinn.

Aurea- versunkene Docks-Nasshu's-mit Aleron, Tara , Nasshu und ein paar zwielichtige Gestalten
 
Aurea | versinkende Docks, im Nasshu's | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau, Nasshu, diverse Schergen

Tara hatte die Richtung gewiesen, also folgten ihr Padawan und ihr Ossus Ranger ihrer Führung ohne weitere großartige Diskussion. Und so ließen sie Nasshu und seine Truppe mit der Warnung zurück, dass sie ihn finden würden, sollte er versuchen zu fliehen. Der Rückweg zum Raumhafen gestaltete sich ereignislos, wie von Tara geheißen stellte Aleron sein Trainingslichtschwert auf die höchste Stufe ein. Dank einer kurzen Komlinknachricht hatte Lateef dann auch schon die Maschinen der T6-Raumfähre für den Abflug vorgewärmt, sodass sie ohne Verzögerung abheben konnten.

Der Flug zum Mond Ifeoma würde kurz sein, sie hatten also nicht viel Zeit, sich auf den Einsatz vorzubereiten. Also teilte Aleron direkt seine Meinung dazu, wie sie vorgehen sollten.

„Ich schätze, wir erwarten alle eine Falle in diesem ominösen Lagerhaus. Die Zeit ist nicht auf unserer Seite. Wenn dieser Nasshu seine Kumpanen dort vorgewarnt hat, müssen wir dafür sorgen, dass sie sich nicht gut auf uns vorbereiten können. - Ich schlage daher vor, dass wir einen Sprung aus hohem Orbit machen. Ich denke nicht, dass sie uns so schnell erwarten werden. Ganz besonders, wenn ihre Sensoren ihnen zeigen, wie Lateef zum nächsten Raumhafen fliegt und dort landet.“

Der Morellianer hob ein Datapad an, um auf den Inhalt aufmerksam zu machen.

„Wir haben ein paar Repulsorrucksäcke aus den Beständen der Ossus Ranger an Bord. Damit können wir auf dem Dach des Lagerhauses landen und uns unbemerkt umschauen. Sollte in dem Lagerhaus nichts sein, können wir uns einfach für die unglückliche Landung beim Gehen entschuldigen...und sollten wir da etwas finden, können wir aus einer Richtung zuschlagen, die sie nicht erwarten werden.“

Aleron sprach als hätte er derlei schon eintausend Mal gemacht und als wäre ein Verlassen der Raumfähre einige Kilometer über der Mondoberfläche das normalste der Welt. Zweifel zeigte er keine an ihrem Plan, das Lagerhaus hochzunehmen. Sie hatten sich dafür entschieden, die Aktion durchzuziehen, also war da auch kein Raum mehr für Zweifel, was ihn betraf.

Aurea - Anflug auf Aureas Mond Ifeoma | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)
 
Aurea- versunkene Docks-Nasshu's-mit Aleron, Tara , Nasshu und ein paar zwielichtige Gestalten

Tara saß auf dem Rand einer der schmalen Sitzbänke der Raumfähre, die Hände auf den Oberschenkeln, den Blick fest auf den Boden gerichtet. Die vibrierende Geräuschkulisse des Triebwerks ließ den kleinen Innenraum summen – doch es war Fabiennes Stimme, die in ihrem Kopf nachhallte. Diese Sorge, diese ganz offensichtliche Furcht, dass sich etwas wiederholen könnte, das keiner von ihnen erleben wollte.
Sie denkt, dass es sich um mich dreht. Dass ich das Ziel bin.
Und vielleicht hatte sie recht.
Tara hob den Blick, sah erst Aleron an – so voller Tatendrang, bereit in die Schatten zu springen, an ihrer Seite, ohne zu zögern. Dann wandte sie sich zu Fabienne. Die junge Frau saß aufrecht, die Schultern angespannt, der Blick grimmig.

Tara atmete tief ein.


„Fabienne.“

Ihre Stimme war ruhig, weich, aber sie sprach mit Nachdruck.

„Ich weiß, dass das hier falsch riecht. Dass alles an diesem Auftrag nach Hinterhalt und Manipulation schreit. Und ich weiß, dass ich für dich gerade das größte Gefährdungspotential habe, weil du dir nicht sicher sein kannst, was genau mir passiert ist– oder was diese Leute über mich wissen.“

Sie stand auf und ging ein paar Schritte näher, bis sie sich neben Fabienne auf den Sitz setzte.

„Aber eines weiß ich: Ich bin kein Opfer mehr. Nicht mehr. Damals war es anders. Ich fiel in einen Schacht auf Coruscant und sie bekamen mich verwirrt, bewusstlos und vermutlich auch verletzt in die Finger. Heute ist die Situation aber ganz anders.“

Ihr Blick war klar, fest.

„Ich bin kein Schatten meiner Vergangenheit, auch wenn ich noch nicht alles weiß. Ich habe zurückgefunden. Ich bin Jedi. Und ich lasse mich nicht noch einmal in Ketten legen. Mag sein, dass die Macht mich etwas näher an das heranführt, was mi damals widerfahren ist. Das ich zu Leuten geführt werde, die damals für meine Gefangenschaft verantwortlich waren, doch dann ist es so, denn dann ist es kein Zufall. Dann ist es die Macht, die mich zu dieser Mission mit Absicht und purem Willen geführt hat. “

Einen Moment lang herrschte Schweigen. Tara legte ihr eine Hand kurz auf die Schulter, eine Geste der Verbundenheit, dann ließ sie sie wieder sinken.

„Du hast recht. Sie wollten mich vielleicht trennen. Und das bedeutet, dass sie auch dich und Aleron ernst genug nehmen, um euch nicht zu unterschätzen. Das ist gut. Das bedeutet, dass sie Angst vor uns haben.“

Sie lächelte leicht.

“Lass uns dafür sorgen, dass das so bleibt. Wir bleiben zusammen.“

Dann wandte sie sich zu Aleron.

„Ein Sprung aus dem hohen Orbit.“

Ein zustimmendes Nicken.

„Ein unerwarteter Eintritt, unbemerkt von ihren Sensoren. Ich finde das gut. Überraschung ist unsere stärkste Waffe. Die Idee mit den Repulsorrucksäcken gefällt mir.“

Sie sah kurz zu seinem Trainingslichtschwert, dann sah sie ihm fest in die Augen.

„Gut, dass du die Leistung hochgestellt hast. Achte trotzdem darauf, wie du es einsetzt. Nicht jeder in diesem Lager ist ein Feind. Wir wissen nicht, was uns erwartet – Kinder, Sklaven, Unschuldige. Du musst wachsam sein. Schnell. Präzise. Aber immer mit Maß. Und pass auf, dass du dich nicht selbst damit triffst. Nutze die Macht. Lass die Klinge von ihr führen.“

Dann stand sie auf, straffte die Schultern.

„Wir tun das zusammen. Keiner trennt sich. Wir schlagen zu, schnell, gezielt, und bringen so viele wie möglich in Sicherheit. Danach sehen wir weiter, wie tief dieses Netz wirklich reicht.“

Sie sah zu beiden, dann nickte sie.

„Bereitet alles für den Absprung vor. Ich will in einer halben Stunde auf diesem Dach stehen.“

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Aurea-versunkene Docks-Nasshu's-mit Aleron, Tara , Nasshu und ein paar zwielichtige Gestalten

Aleron fasste ihren Auftrag nochmal zusammen und es war wohl klar, dass Mr. Nasshu hier seine Leute informiert hatte oder informieren würde, wenn sich ihr Verdacht bestätigte. Ihre Sorge um Tara entkräftete diese jedoch. Sie erhob sich sogar und setzte sich zu ihr. Mit klarem Blick und absoluter Überzeugung in der Stimme erinnerte sie sie daran, dass sie eine Jedi war. Und dass sie sich nicht noch einmal überwältigen lassen würde. Und- natürlich-, dass die Macht ihre Finger hier im Spiel hatte. Fabienne seufzte.

"Ich habe geschworen, euch zu beschützen."


erinnerte sie umgekehrt und sah die Togruta noch einen Moment lang an, ehe sie nickte.

"Also gut. Gehen wir die Bude sprengen."

Aleron schlug einen Absprung aus hohem Orbit vor und Tara war damit einverstanden. Fabienne nickte ebenfalls. Das würde spannend werden. Bei Kampfjäger-Piloten ging man eher nicht davon aus, dass sie einen Abschuss überlebten. Vor allem nicht einen, bei dem sie den Jäger verlassen konnten. Entweder mal explodierte direkt oder man stürzte zusammen mit seinem Jäger ab. Ja, es gab einen Schleudersitz, den man aber entweder weit genug unten zündete oder so weit oben, dass man in der Schwerelosigkeit trudelte, bis man eingesammelt oder abgeschossen wurde. Ihre Anzüge waren auch garnicht für solche Manöver gemacht. Aleron hingegen hatte offensichtlich ein Adrenalin-Defizit und Heimweh nach der alten Zeit. Fabienne schmunzelte etwas vor sich hin. Jeder von ihnen war auf seine Art irgendwie ein Draufgänger gewesen. Etwas, dass sie gemeinsam hatten.

Zurück an Board der Fähre auf dem Weg zum Mond war der Padawan geschäftig, fand aber dennoch Zeit, sie in die Handhabung des Repulsor-Rucksacks einzuweisen. Dennoch lief das Ganze wohl auf Learning by Doing raus. Etwas, das Fabiennes Puls in die Höhe trieb. Sie hatte jetzt keine Höhenangst oder so. Aber sie war es gewohnt, in einem Schiff zu sitzen. Selbst, wenn es nahezu manövrierunfähig war: Da war irgendwas um sie rum, dass die Illusion von Schutz gab. In Wirklichkeit waren Sternenjäger wohl das gefährlichste aller Fahrzeuge. Der Unterschied zu dem, was Aleron jetzt vor hatte, waren nur ein paar Millimeter Durastahl. Aber sie würde diese wohl vermissen. Oder auch nicht! Sie hatte ja die schwere Rüstung mit! Damit kam sie dem Sternenjäger zumindest etwas näher.

Viel zu schnell erreichten sie den Mond und da musste es schnell gehen. Lateef konnte nicht gross abbremsen, wenn er keinen Verdacht erwecken wollte. Damit hatten sie nicht nur rund 45 km bis zum Boden sondern auch noch gehörig Seitenbewegung, wenn sie ausstiegen. Prima. Wenigstens hatte sie Zeit genug, die Landschaft zu geniessen. 45km war...lang. Noch einmal kontrollierte sie alles. Gewehr, Repulsorrucksack, Lebenserhaltung- draussen war es verdammt kalt. Weltraum halt. Ausserdem musste alles gesichert sein, damit sie es unterwegs nicht verlor. So ausgerüstet begab sie sich zur Schleuse der Fähre, um auf die Jedi zu warten. Das war ein Abenteuer, dass ihr Bruder sicher noch nicht erlebt hatte. Gut, es könnte auch ihr letztes Abenteuer sein. Aber sie würde ihr Bestes geben. Ausserdem hatte sie immernoch den Auftrag , die Jedi zu beschützen. Und da war auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial. Sie würde die Bühne nicht ohne das verlassen. Und sie würde nicht zögern. Entschlossenheit verdrängte Unsicherheit. Kampfgeist überlagerte Zweifel.

"Seid ihr soweit?"

rief sie. Ihre Stimme unnatürlich verzerrt durch den Helm. Lateef würde ihnen den bestmöglichen Zeitpunkt durchgeben, damit sie auch eine Chance hatten, da zu landen, wo sie hin wollten und nicht irgendwie drei Orte weiter oder so. Gab es auf dem Mond überhaupt so viele Orte? Naja, sie würde es ja gleich zu sehen bekommen.

Aurea-System- über dem Mond Ifeoma- an Board der T6-Raumfähre- an der Schleuse. Irgendwo: Die Jedi. Im Cockpit: Lateef
 
Aurea - Anflug auf Aureas Mond Ifeoma | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Nachdem sie sich auf den Absprung geeinigt hatten, ging alles auf einmal ganz schnell. Viel Zeit hatten sie nicht und Aleron wollte nichts davon verschwenden. Mit geübten Handgriffen bereitete er drei Sets aus versiegelten Anzügen samt Atemgeräten, Schutzhelmen und Repulsorrucksäcken vor. Die Ausrüstung war im besten Zustand, die Ossus Ranger hatten die Ausrüstung perfekt instandgehalten und so offenbarten sich auch keine unerwarteten Probleme bei den Vorbereitungen. Man hatte ihnen außerdem die Koordinaten ihres Ziels mitgegeben, sodass der Morellianer die Zieldaten in die Bordcomputer einprogrammieren konnte. Das HUD der Helme würde ihnen alle nötigen Daten während des Absprungs anzeigen und ihnen nicht nur den Weg weisen. Sondern auch vorgeben, wann Bremsmanöver oder Kurskorrekturen durchgeführt werden mussten. Entsprechendes erklärte er dann auch seinen beiden Begleiterinnen.

„Der Computer macht die meiste Arbeit, ihr müsst nur seinen Anweisungen folgen. Technisch gesehen könnte das Navigationssystem mit einem starken Störsender zwar durcheinander gebracht werden, allerdings rechne ich nicht damit, dass wir auf so ein Problem stoßen. Und wenn doch, können wir auch auf Sicht landen und uns bei dem Lagerhaus treffen.“

Aleron hatte keine Zweifel, dass Tara den Sprung ohne größere Probleme würde durchführen können. Sie war wahrscheinlich nicht einmal auf den Repulsorrucksack angewiesen, um sicher auf dem Boden anzukommen. Fabienne hingegen hatte keine Machtfähigkeiten und würde auf die Technik angewiesen sein. Als ehemalige Kampfpilotin hatte sie jedoch keine so ausgiebige Ausbildung in ihrer Bedienung erfahren, wie der Ex-Marine und hatte ganz sicher kaum bis keine Erfahrung damit. Also nahm er sie zur Seite und gab ihr ein paar Tipps, während sie die Ausrüstung anlegte.

„Die Sichtplatte des Helms funktioniert wie ein Bildschirm. Alle wichtigen Informationen werden vor deine Augen projiziert und in deinen linken Handschuh sind Bedienelemente eingebaut, die du einhändig bedienen kannst. - Stell dir am besten vor, dein Körper wäre ein aerodynamischer Gleiter. Mit Körperspannung und der Ausrichtung von Armen und Beinen kontrollierst du den Fall. Höre auf den Computer und mache dir keine Sorgen, wenn irgend etwas passiert. Tara und ich werden in der Nähe sein und dich nötigenfalls sicher zu Boden bringen.“

Bei letzterem war der Morellianer zwar weit weniger zuversichtlich als er sich gab, zumindest was seine eigenen Fähigkeiten anging, aber es ging ihm hauptsächlich darum, Fabiennes Zuversicht in ihre eigenen zu stärken.

Kurz darauf befanden sie sich in der Luftschleuse. Die Luft war abgepumpt worden, damit sich nicht durch explosive Dekompression herausgesorgt werden würden, sobald sich das Außenschott öffnete. Gespannt warteten sie auf das Startsignal, während Lateef in die Atmosphäre des Mondes eindrang und eine Route über das Industriegebiet wählte, um zum örtlichen Raumhafen zu fliegen. Als das Startsignal ertönte, sprang Tara furchtlos aus dem Shuttle. Fabienne folgte ihr nach kurzem zögern und Aleron sprang ihr direkt hinterher.

Er sprang als letztes, um Fabienne im Auge zu behalten und ihr über das Komgerät des Helms mit ruhiger, aber bestimmter Stelle Anweisungen zu geben, wenn sie einen Fehler machte. Die junge Frau war spürbar nervös und zu steif. Aleron konnte es Fabienne nicht verdenken. So ein freier Fall war nichts für schwache Nerven. Im großen und ganzen machte sich die Rangerin aber ziemlich gut, sodass er nicht allzu oft eingreifen musste, um sie vor einem Fehler zu bewahren. Sicher, elegant war sie nicht, aber ihre Methode hielt sie zusammen mit den Jedi auf Kurs und das war das einzige, was wichtig war.

Aleron selbst genoss den Sprung. Das Wetter war einigermaßen ruhig und ihnen schlug kein Flugabwehrfeuer vom Boden entgegen und um sie tobte genauso wenig eine Schlacht um die Lufthoheit. Für ihn glich das hier also einem entspannten Sparziergang, der nur leider viel zu schnell vorbei war. Tara setzte elegant auf dem Dach auf, während Fabiennes Landung etwas rauer war. Der Morellianer landete ganz in der Nähe der Rangerin und ging zu ihr herüber, um nach dem Rechten zu sehen.

„Das hast du gut gemacht, an der Landung arbeiten wir aber noch ein wenig. Bist du einsatzfähig oder hast du dich irgendwie verletzt?“

Währenddessen legte Tara die Sprungausrüstung ab und wagte einen Blick durch ein Dachfenster, um sich einen ersten Überblick zu machen. Aleron streckte seine Machtfühler aus, doch was auch immer sich hier in dem Lagerhaus befand, blieb ihm verborgen. Was er erspüren konnte, war viel zu diffus, als dass er einen Sinn daraus ziehen konnte.

„Meisterin Li, was könnt ihr da unten sehen? Gehen wir rein oder verschwinden wir möglichst geräuschlos? Ich kann nichts eindeutiges spüren.“

Gespannt wartete er auf die nächsten Anweisungen von Tara.

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Nachdem sie an Board der Raumfähre eine Botschaft
an ihren ehemaligen Meister Wes Janson geschickt hatte, nachdem dieser ihr geantwortet hatte, wurde es bereits wieder ernst an Board. Tara stand in der Luftschleuse. Vor ihr: das Nichts. Der Orbit. Der Mond Ifeoma unter ihnen – und irgendwo dort das Lagerhaus, das alles verändern konnte.
Sie spürte die Präsenz der Macht, wie sie um sie strömte, sie durchfloss, wie ein lebendiger Strom zwischen Sternen und Leben. Der Anzug fühlte sich eng an, ungewohnt – nicht wie ihre Jedi-Robe, die den Atem der Macht freier auf der Haut spüren ließ. Aber sie ließ sich davon nicht beirren.

Als das Signal kam, schloss sie für einen Moment die Augen.
Und dann sprang sie.
Der freie Fall war ein Moment purer Klarheit. Keine Angst, nur Wind. Das Pulsieren der Macht schärfte ihre Sinne, und als sie den Repulsor zündete, war es nicht Angst, die sie erfüllte, sondern ein Gefühl tiefer Kontrolle. Ihr Körper und Geist waren eins mit dem Wind – mit dem Ziel. Sie lenkte sich mühelos auf Kurs, korrigierte, ließ den Schub sanft abfedern, und landete auf dem Dach mit der Leichtigkeit eines Falken, der sich auf einem Ast niederlässt.
Kaum hatte sie die Füße auf festem Boden, trat sie an das große, rissige Dachfenster. Mit einem Schulterblick registrierte sie zufrieden, dass Fabienne und Aleron es ebenfalls geschafft hatten, auch wenn die Macht es ihr bereits gesagt hatte. Mit einem Tuch, löste sie langsam Staub und Dreck von der Scheibe, um durchsehen zu können. Der Helm schaltete automatisch auf die Kontrasterkennung – und Tara sog leise die Luft ein.


„Das ist kein Lagerhaus… das ist ein Umschlagplatz…“

Murmelte sie.

In dem Raum darunter standen mehrere Container. Zwei davon waren geöffnet. Drinnen: Menschen – schwach, zusammengekauert, in verschmutzter Kleidung. Einige trugen Narben, andere waren an den Füßen gefesselt. Zwei Söldner mit Blastern patrouillierten gemächlich durch die Reihen. In einer Ecke sah sie einen Käfig mit Tieren – vermutlich geschmuggelte Kreaturen, vielleicht seltene Spezies, die man auf dem Schwarzmarkt verkaufte.
Am anderen Ende des Lagers: ein Datenterminal, auf einem Podest. Ein Mann mit dunkler Weste tippte daran herum – Tara konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber sie spürte es… Dunkelheit. Kein Sith, kein Machtnutzer. Aber Gier, Grausamkeit, und vor allem: Entschlossenheit. Der Mann erwartete keine Gäste.
Alerons Stimme klang durch das Kom. Tara antwortete ruhig, während sie sich duckte und hinter einer erhöhten Dachkante Deckung suchte.


„Wir sind richtig. Sie halten hier mindestens 30 Menschen gefangen, einige Tiere ebenso. Bewaffnete Wachen. Kein Alarmsystem sichtbar, aber wir müssen davon ausgehen, dass es doch eines gibt.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Wir können nicht verschwinden. Wir müssen rein. Diese Menschen hier sind Gefangene. Wenn wir sie jetzt zurücklassen, wird es morgen zu spät sein.“

Ihr Ton war ruhig, aber entschlossen.
Dann blickte sie zu Fabienne.


„Schütze den Eingang, sobald wir unten sind. Konzentriere dich auf die Wachen – aber keine gezielten Schüsse, bevor wir nicht entdeckt wurden. Wenn nötig, schalte sie leise aus.“

Tara wandte sich dann Aleron zu.

„Du bleibst an meiner Seite. Wenn wir es schaffen, uns an das Datenterminal heranzuschleichen, finde ich vielleicht heraus, wer hinter all dem steckt. Du hältst mir den Rücken frei.“

Sie sah wieder auf das Fenster, atmete tief durch – und spürte, wie sich die Macht um sie sammelte wie eine gespannte Feder.

„Wir nehmen das südöstliche Dachfenster – es führt auf eine Galerie. Von dort gehen wir runter. Lautlos.“

Sie nickte ihren Begleitern zu.

“Irgendwelche Einwände oder Gegenvorschläge? Hier ich habe einen Scann gemacht von dem, was ich durch das Fenster gesehen habe.”

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Aleron wies sie in die Benutzung des Repulsor-Set’s ein. Das Informations-Display im Visier, check. Viel interessanter war die Bedienung im Handschuh. Etwas, dass sie sich vor ein paar Wochen noch nicht zugetraut hätte. Jetzt würde es immer noch interessant werden, aber sie war zuversichtlich, dass sie es konnte. Je mehr sie über das Equipment wusste, desto ruhiger wurde sie. Klar: Passieren konnte viel, aber das war bei Einsätzen ja immer so. Aleron versuchte jedoch, sie weiter zu beruhigen, dass er und seine Meisterin sie im Ernstfall ebenfalls sicher runter bringen könnten. Fabienne grinste.

„Ich geb mir Mühe, euch nicht zu viel Arbeit zu machen.“

Aber sie wollte es lieber nicht drauf ankommen lassen.

Dann wurde es ernst. Tara sprang ohne lang zu zögern und als würde sie sowas jeden Tag machen. Fabienne runzelte die Stirn, hatte aber nicht viel Zeit, das zu bewundern. Das Zeitfenster für den Absprung war klein, da Lateef nicht nennenswert langsamer werden durfte um keinen Verdacht zu erwecken. Also folgte Fabienne der Jedi ohne lang drüber nachzudenken. Aus der Theorie wusste sie, dass sie auf ihre Körperhaltung achten musste, das hatte Aleron ihr ja auch nochmal gesagt. Sonst würde sie ins Trudeln geraten und das wäre sehr gefährlich und deutlich schwerer zu händeln als wenn sie von vornherein den Sturz kontrolliert.Das Display zeigte ihr ihr Ziel an. Irgendwo unter ihr. Weit unter ihr. Sie wusste, warum sie sich NICHT bei den Marines beworben hatte. Mit nem Jäger? Kein Problem. So..“nackt“? Das war absoluter Wahnsinn! Aber sie kämpfte ihre Furcht zurück. Sie hatte jetzt keine Zeit für sowas. Durfte nicht in Panik geraten, weil sie wie ein Stein durch die Wolken fiel. Der Vorteil wär wohl: Wenn sie so aufschlug, wär sie schneller tot, als sie es mitbekommen würde. Haha. Wie beruhigend.

Ihre Jedi wurden ihr auf dem Display ebenfalls angezeigt, was gut war. Tara war nur eine kleine Scheme irgendwo unter ihr, war sie doch grösser und auch schwerer als Fabienne. Sie würde sich nicht wundern, wenn Aleron gleich an ihr vorbei stürzen würde. Aber der hatte deutlich mehr Erfahrung und schaffte es irgendwie, eben nicht an ihr vorbei zu sausen, als wär das hier irgendein irres Wettrennen, wer zuerst zu einem Fettfleck am Boden wurde.

Das Display forderte sie mit rotem Blinken auf, den Kurs minimal anzupassen. Jetzt wurde es interessant. Sie drehte ihren Körper nur ganz wenig und schoss auf die andere Seite.… deutlich zu viel, denn das Display blinkte jetzt heftiger in die andere Richtung. Das Steuern war garnicht so einfach und es gab wohl nicht genug Zeit, um dafür jetzt wirklich ein Gefühl zu entwickeln. Aleron gab ihr mit ruhiger Stimme Tipps und versuchte, sie durch diese Wahnsinns-Aktion durchzuleiten. Das half ihr auch, nicht irgendwas Blödes zu machen.Unterdessen waren die Häuser schon deutlich näher gekommen und das Display forderte sie auf, mit dem Luftbremsmanöver zu beginnen. Fabienne versuchte, sich möglichst kräftig in den Wind zu legen, der ihr entgegen schlug. Viel machte das jedoch irgendwie nicht aus, weswegen sie sich überlegte, wie sie möglichst schonend auf diesem Dach landen konnte.Also am Besten ohne sich was zu brechen oder gar drauf zu gehen. Sie beschloss, das Dach möglichst flach zu treffen, dann könnte sie noch bisschen Reibungswiderstand zum Abbremsen nutzen. Schliesslich kam das Dach in Reichweite und das Display wies sie an, den Repulsor zu starten, um jetzt wirklich den Schwung raus zu nehmen. Das funktionierte besser als sie erwartet hatte, oder sie übersteuerte mal wieder. Auf jeden Fall verschwand das Dach erstmal wieder ein Stück aus ihrer Reichweite, weswegen sie den Repulsor wieder runter regulierte.Jetzt sackte sie dem Dach wieder ein gutes Stück entgegen und plumpste mehr auf das Dach, als das sie wirklich landete. Durch den Schwung stolperte sie nach vorne und endete schliesslich doch auf dem Bauch. Aber immerhin: Sie atmete! Und sie konnte sich bewegen! Die Nuss-Schale, in der sie drin steckte, hatte den Stoss gut abgefangen.

Aus den Augenwinkeln sah sie Aleron ein Stück neben sich landen und er schaffte es, den JetPack so zu dosieren, dass er sogar auf den Füssen blieb. Das sah so viel einfacher aus, als es war.Aber dem konnte man wahrscheinlich nen A4-Flimsi hinlegen und sagen, lande da drauf und er würde es hinkriegen. Er kam zu ihr, lobte sie, meinte aber auch,dass sie die Landung noch üben müsse. Fabienne schnaubte und rappelte sich auf.

„Ich würde das nicht Landung sondern eher professioneller Absturz nennen, aber ja. Ich muss das noch üben. Jäger-Kontrollen reagieren ja schon empfindlich, aber das Ding ist ne echte Mimose. Ich weiss, warum ich nicht zu den Marines gegangen bin.“

Sie grinste und klopfte sich den Staub ab.

„Und es ist alles in Ordnung. Die Rüstung ist gut, nur werd ich sie wohl nicht ohne Kratzer nach Hause bringen können. Aber na ja, dafür ist sie ja da.“

Dann wurde es erneut ernst. Tara stand an einem Fenster und sah runter in die Halle. Und offensichtlich war es so schlimm, wie sie befürchtet hatten. Oder noch schlimmer. Umschlagplatz? Fabienne runzelte die Stirn und gesellte sich zu der Jedi, um einen Blick auf die Gefangenen zu machen.

„Nur Menschen?“


fragte sie, als die Jedi nur von denen sprach. Ein Alarm-System gabs garantiert und wenn es ein unsichtbares war, erwarteten die Betreiber heimliche Zugriffe. Oder hatten Angst, dass die Anlage durch die Überwachungstechnik auffiel. Tara gab ihr dann den Auftrag, den Eingang zu bewachen und die Wachen im Blick zu behalten. Sie nickte.

„ Gibts nur den einen Eingang?“

fragte sie nochmal nach. Meistens gabs ja mehrere an so Lagerhallen. Die Jedi hatte auch ne Aufnahme der Sicht durch das Fenster gemacht und Fabienne stellte sich neben sie, um sich die Aufnahme anzusehen. Da war noch ein kleinerer Nebeneingang, den sie mit im Blick behalten musste. Aber von der Galerie aus konnte sie beide Eingänge übernehmen. Oder auch, wenn sie unter der Galerie irgendwie Deckung fand.

„Ich platzier mich irgendwo da in der Ecke. Von da sollte ich beide Eingänge gut im Blick haben.“

informierte sie die Jedi und nickte, um ihre Bereitschaft zu signalisieren. Kurze Zeit später verschafften sie sich Zugang durch das Fenster und kletterten auf die Galerie. Dort angekommen trennten sich ihre Wege und Fabienne huschte geduckt in die zuvor genannte Richtung, um die Türen zu bewachen. Ein Schaltpult für einen Kran am Hallendach bot ihr Sichtschutz. Ein Vorteil, wenn man klein war. Aber sie hatte von hier alles im Blick. Zwei Mann jeweils. Bewaffnet und mit Blickkontakt zueinander. Prima. Wenn sie die einen ausschalten musste, hatten die anderen Logen-Plätze des Schauspiels und genug Zeit, um die anderen zu alarmieren. Wenn die weg mussten, musste sie sie irgendwie weglocken oder sonst eine Gelegenheit abwarten. Vielleicht sollte sie das bewerkstelligen. Wenn sie sie einzeln oder Paarweise weglocken könnte, könnte sie sie betäuben und fesseln. Das wär auf jeden Fall leiser als sie zu erschiessen. Sie begann, nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, wie sie das am besten bewerkstelligen konnte, ohne, dass es auffiel.

Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle in der Nähe des Haupt-Tores- Tara und Aleron irgendwo anders in der Halle.
 
Aurea - Aureas Mond Ifeoma | Industriegebiet, auf dem Dach des Lagerhauses | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau

Tara beschrieb die Lage unten. Mehrere Containerreihen, wenigstens ein Teil war gefüllt mit gefesselten Menschen und sie fand auch eine Ecke mit Tierkäfigen. Bewaffnete Wachen patrouillierten das Gelände und Fabienne hatte mindestens zwei Wachduos ausgemacht, während eine Einzelperson an einem Datenterminal Taras Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Sie wussten nicht genug über die Situation, um einen ausgefeilten Plan zu erarbeiten, das gefiel Aleron ganz und gar nicht. Andererseits wurde die Gefahr auch größer, vorzeitig entdeckt zu werden, je länger sie hier ausharrten und unter diesen Umständen konnte der Morellianer seiner Meisterin nur zustimmen. Es war wichtig das Überraschungsmoment auszunutzen und schnell und leise zuzuschlagen.

Die Sprungausrüstung ließen sie auf dem Dach zurück und durch das südöstliche Dachfenster ging es rein. Hier trennten sich ihre Wege. Fabienne suchte sich eine gute Schussposition um möglichst viel der Halle abdecken zu können, während Tara und Aleron sich auf den Boden hinabfallen ließen. Dank der Macht gelang ihnen das auch nicht nur problemlos sondern auch lautlos und ohne Verletzungen. Mit Blicken, Gesten und kurzen Telepathieimpulsen stimmten die beiden Jedi sich lautlos ab und so war es auch ein leichtes, den arglosen Typen an dem Datenterminal zu überwältigen und ohne größeres aufheben auszuschalten. Mit Hilfe der Fesseln, die sie aus dem Shuttle mitgebracht hatten, war der Mann auch schnell gefesselt und geknebelt. Sollte er vorzeitig aufwachen, würde er ihnen so schnell keine Schwierigkeiten machen können.

Die Jedi-Ritterin machte sich daraufhin an dem Datenterminal zu schaffen und Aleron wandte ihr pflichtbewusst den Rücken zu, um auf wandernde Patrouillen zu achten. Für den Moment war es zwar still, aber das würde wahrscheinlich nicht lange so bleiben. Und tatsächlich dauerte es keine fünf Minuten bis eine der Patrouillen hier durchkam. Sie waren nicht alarmiert, wirkten eher gelangweilt. Das gab Aleron und Tara Gelegenheit, einen weiteren Hinterhalt vorzubereiten. Mit einem kurzen telepathischen Impuls warnte der Morellianer die Togruta und dann legten sich die Jedi-Ritterin und ihr Padawan auf die Lauer.

Diesmal ging es leider nicht so gut. Einer der Wachen gelang es, einen überraschten Schrei auszustoßen, bevor Aleron sie ausschalten konnte. Er war einfach zu langsam gewesen und schalt sich innerlich für seine Ungeschicktheit. Aber jetzt war keine Zeit, um länger darüber nachzudenken. Also nahm der Padawan seinem nun bewusstlosen Widersacher Blaster und Kommunikator ab und klemmte beides unter seinen Gürtel. Wieder genügte ein Blick, damit sich Tara und Aleron abstimmen konnten. Ihre Deckung war aufgeflogen, also würden nun weitere Wachen auftauchen.

Mit einem machtverstärkten Sprung beförderte er sich auf einen der Container und ging mit dem Lichtschwertgriff in der Hand in die Hocke, um sich noch einmal zu verstecken. Ein letzter Hinterhalt würde ihnen sicher noch gelingen, immerhin wussten die Wachen noch nicht, dass Jedi anwesend waren. Aleron streckte seine Machtfühler aus, um für alles gefasst zu sein, was als nächstes passieren konnte.

Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, drei Bewusstlose, diverse Gefangene
 
Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, drei Bewusstlose, diverse Gefangene

Das metallene Klicken des Datensticks am Terminal war fast nicht hörbar – und doch fühlte es sich für Tara an wie ein Donnerschlag in der Stille. Der Download begann sofort, kleine blinkende Icons wanderten über das alte Interface. Sie hielt den Atem an, beobachtete die Fortschrittsanzeige mit wachsamem Blick, während sie zugleich die feinen Schwingungen der Macht um sich herum fühlte.
Aleron stand mit dem Rücken zu ihr, seine Präsenz wachsam, angespannt, aber kontrolliert. Er war ganz bei der Aufgabe, seine Sinne geschärft.
Die Dateien waren verschlüsselt, aber das war egal – der Jedi-Rat würde sie entschlüsseln, wenn sie sie erst einmal aus dieser Hölle gebracht hatten.
Als die Anzeige grün aufblinkte, ließ sie den Stick sanft in ihrer Tasche verschwinden, genau in das innere Fach unter dem Gürtel ihres Umhangs. Sicher verstaut. Sie richtete sich langsam auf, wollte sich zu
Aleron wenden – als sie die ersten Stimmen hörte.

Gedämpft. Gleichförmig. Schritte, zwei, vielleicht drei Personen. Ihre Präsenz flackerte dumpf in der Macht, keine große Gefahr für sich genommen, aber genug, um Unheil zu bedeuten, wenn sie Alarm schlugen. Ein kurzer Impuls – die stumme Warnung an
Aleron – und Tara löste sich lautlos vom Terminal, zog sich in den Schatten der angrenzenden Kisten zurück.
Die Patrouille kam näher. Zwei Männer, ein Weequay und ein bulliger Mensch, der in einem der typischen Söldnerhelme steckte. Der dritte Mann blieb etwas zurück, rauchte eine Art Stick und schlenderte gedankenverloren hinterher.
Tara wartete, bis sie genau zwischen den Gängen waren – dann rührte sie sich. Lautlos. Schatten. Die Macht war ihr Anker. Ein schneller Griff. Ein gedämpfter Stoß. Der erste fiel, völlig überrascht, bevor er überhaupt etwas sagen konnte. Der zweite – zu schnell. Er sah
Aleron im letzten Moment, schrie auf.
Der Schrei zerschnitt die Halle wie ein Messer.
Tara fluchte lautlos.
Blaster klickten. Metallische Rufe hallten von der gegenüberliegenden Seite wider. Dann das grelle Aufleuchten von rotem Licht. Der erste Schuss kam aus dem Westen – einer der erhöhten Laufstege, dort hatte wohl jemand eine Waffe schussbereit gehalten.
Die Togruta und
Aleron sprangen machtverstärkt auf einen Container.
Tara zog ihr Lichtschwert in einer fließenden Bewegung, die blaue Klinge zischte hervor. Der Blasterschuss prallte an ihrer Klinge ab und sie drehte sich ein Stück zur Seite, stand schräg zum Schützen. Weitere Schüsse folgten. Ein ganzes Feuergefecht brach los.


Aleron!

Rief sie, ohne zu schreien – ihre Stimme war klar, ein Befehl.

„Lenk die Schüsse zurück! Wie wir es geübt haben!“

Sie selbst konzentrierte sich, stellte die Beine etwas breiter, fokussierte ihren Griff. Der nächste Schuss kam auf Brusthöhe – sie fing ihn ab, drehte den Griff leicht, und schickte den heißen Impuls mit einem präzisen Schlag zurück. Der Strahl traf den Schützen direkt in die Schulter – er taumelte zurück, fiel aus dem Sichtfeld.

Aleron tat es ihr gleich. Seine Haltung war ruhig, seine Klinge ein fließender Wirbel aus Licht und Bewegung. Zwei Schüsse – einer prallte von seiner Klinge zurück, traf den Laufsteg, der zweite fand sein Ziel im Bein eines weiteren Söldners.
Aber da wurde das Chaos unkontrollierbar.
Neue Stimmen. Metallene Schritte. Türen wurden geöffnet, aus der Ferne ertönten Schreie – nicht von Söldnern. Höher, panischer. Tara warf einen Blick nach rechts – und erstarrte für einen Moment.
Käfige. Dutzende. Versteckt in einer halb abgetrennten Sektion, notdürftig abgeschirmt durch hohe Container. Darin: Twi’leks, teilweise bewusstlos, teilweise aufrecht an die Gitter gelehnt. Zwei Devaronianer, verletzt, einer mit blutendem Hornansatz. Und... etwas Großes.
Tara sog scharf Luft ein.
Ein Rancor. Fast vollständig sediert, seine Bewegungen schleppend, der massive Körper in einer Art Magnetfeld fixiert. Und hinter ihm – etwas, das sie nicht einordnen konnte. Insektoid? Oder reptilienartig? Tara fröstelte. Es sah aus wie aus einem Albtraum der alten Sith-Legenden.

Ein lauter Knall. Ein Container hinter ihr explodierte seitlich – jemand hatte einen Granatenwerfer benutzt. Tara wurde von der Druckwelle getroffen, taumelte zurück, prallte gegen eine Wand. Als sie sich wieder fing, sah sie nach
Aleron – er war weg. Die Explosion hatte ihn auf die andere Seite geschleudert, getrennt durch eine aufgerissene Reihe umgestürzter Container.

Aleron! Fabienne?!

Rief sie – aber kein Laut kam zurück. Kein Blick. Kein Impuls. Nur das wilde Echo von Schritten, Schreien, Feuer. Alarm in der Anlage.
Sie atmete durch. Versuchte ihre innere Mitte zu finden. Ruhe in der Macht zu erlangen.
Sie musste jetzt allein weiter. Fabienne konnte sie ebenfalls nicht sehen – keine Sichtlinie, keine telepathische Verbindung. Überall waren Feinde.
Und irgendwo dazwischen – Unschuldige. Leben, das zählte.

Tara zog das Lichtschwert erneut fest an sich, tauchte in die Macht ein – wie ein Strom, der sie trug, ein Feuer, das sie schärfte. Sie war allein. Aber nicht schwach.
Jetzt war keine Zeit für Zögern und sie versuchte ihre Gegner einen nach dem anderen unschädlich zu machen und sie hatte alle Hände voll zu tun. Leider wurde sie mit der Zeit in eine zweite Halle gedrängt. Es waren einfach zu viele!


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Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle in der Nähe des Haupt-Tores- Tara und Aleron irgendwo anders in der Halle.

Das war wohl das erste Mal, dass sie die Jedi wirklich ...Jedi-Dinge machen sah. Sie hatte über das schwebende Steinchen ja schon gestaunt. Das Spiel mit dem LS war...nett gewesen. Aber jetzt nichts, was sie derart umgehauen hätte. Bei der Mission mit Leela hatte sie schlicht keine Zeit gehabt, irgendwas besonderes zu bestaunen und danach kam schon ihre OP. Jetzt hatte sie die Zeit, die Jedi bei schrägen Sachen zu sehen. Zum Beispiel schätzungsweise 2,5 Meter in die Tiefe springen, ohne sich zu verletzten. Ohne, dass man sie nennenswert hörte! Fabienne runzelte verblüfft die Stirn. Danach verschwanden sie aus ihrem Sichtfeld und für ein paar Minuten wurde es verdächtig still. Wenn ihnen etwas zustossen würde, würde Fabienne es sicher mitbekommen, also war die Stille jetzt ihr Freund. Irgendwann hörte sie einen Schrei, den nicht nur sie aufmerksam machte. Sie veränderte ihre Position leicht, als man eine der Wachen an der einen Tür zum Nachsehen schickte und die zweite Wache der andere Tür sich zwischen die beiden Türen stellte, um – je nach dem- an der einen oder anderen Tür zu helfen. Die Männer waren jetzt wachsamer und ihr Risiko, entdeckt zu werden, höher. Aber auch die Jedi waren in grösserer Gefahr. Sie war wirklich nur ein Sekundenbruchteil davon entfernt, abzudrücken und den einen, der nachsehen sollte, abzuschiessen, als sie Aleron auf einem der Container landen sah. Tara folgte ihm und Fabienne nahm ihren Finger vom Abzug. NOCH spielten die beiden also Verstecken mit den Wachen. Gut, Fabienne würde ihre Anwesenheit jetzt auch nicht verraten und wartete. Aber es dauerte nur eine Sekunde, bis man die Jedi auf dem Container erkannte. Die Schüsse kamen von irgendwo unter ihr. Noch eine Galerie? Sah so aus! Tara rief Aleron was zu und alarmierte damit wirklich die ganze Halle. Jetzt wurde es interessant. Fabienne eliminierte zunächst die Wachen an den Türen, die gerade in Richtung der Jedi rennen wollten. Dann lief sie so leise wie möglich die Galerie lang- geduckt, um kein ganz so leichtes Ziel abzugeben- bis sie über dem Schützen stand. Durch das Gitter durch erschoss sie ihn von oben. Damit verriet sie aber ihre Position an einige andere Söldner oder was auch immer und musste sich flach auf den Boden legen, um nicht getroffen zu werden. Praktischerweise konnte sie von hier aus auch in Bauchlage auf die Söldner feuern.

Mitten im Gefecht erschütterte eine Detonation die Halle. Zum Glück war der Raum nicht so klein, aber dennoch piepsten ihre Ohren. Granaten in Innenräumen!!! Wie doof – oder verzweifelt-waren die eigentlich? Ihre Position bewahrte sie vor gröberen Schäden durch die Explosion, aber alles, was näher dran war, war jetzt mit Sicherheit zumindest benommen. Das war ihre Chance. Da unten war das pure Chaos. Die Jedi: Weg. Wo auch immer. Schreie, Rufe, irgendwo schrillte ein Alarm. Geduckt rannte Fabienne weiter, bis sie zu einer Treppe kam, die sie runter eilte. Unten erschoss sie zwei Bewaffnete, die sich gerade wieder aufrappeln wollten. Dann fand sie Aleron.

“Alles klar? Wo ist Tara?”


rief sie über den Lärm und vielleicht einen tick lauter, als sie müsste. Ihre Ohren piepsten immernoch. Dann durchbrach ein Brüllen das eh schon laute Chaos. Was auch immer das war, es war gross.

“Was war das?”

fragte Fabienne und fasste ihren Blaster fester. Tara weg, irgendwas Grosses irgendwo in dieser Halle. Das war ja wie Geburtstag hier. Fehlte nur noch ein orbitales Bombardement auf diesen Ort hier. Fabienne wollte sich das lieber nicht vorstellen. Nicht dass das Schicksal noch sagte “Hey,gute Idee.”

“Wir sollten die Gefangen hier raus schaffen.”

erinnerte sie den Padawan noch einmal und wies in Richtung der Sklaven. Wenn sie nur erstmal aus der Halle raus wären, hätten sie freie Bahn. Was für ein Puff hier.

Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle in der bei Aleron- Tara irgendwo anders im Chaos.
 
Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, diverse Gefangene

Auf einmal ging alles ganz schnell. Tara und Aleron zündeten ihre Lichtschwerter, um einige Blasterbolzen abzuwenden. Im Vergleich zu seiner Meisterin stellte sich der Padawan dabei einigermaßen ungelenk an und es war ihm definitiv nicht möglich, einen Blasterbolzen so geschickt zu parieren, dass er zum Ausgangspunkt zurückraste. Es dauerte nicht lange und ihre Widersacher schienen sich zu drastischeren Maßnahmen gezwungen zu sehen. Außerhalb des Sichtfeldes der Togruta warf eine Mirialanerin eine Granate auf sie zu. Der Morellianer hatte keine Gelegenheit für eine Warnung, stattdessen reagierte er instinktiv und wischte die Granate mit einem telekinetischen Stoß aus der Luft und warf sie zur Seite. Die anschließende Explosion war dennoch groß genug, um die beiden Jedi von dem Container zu fegen.

Unten rollte Aleron sich ab und kam mit aktivierter Klinge in einer Verteidigungsposition wieder auf die Füße. Doch für den Moment war er allein und von Tara getrennt. Sollte er über den Container springen und sie suchen? Nein. Sie hatte zwar verlangt, dass er in ihrer Nähe blieb, doch die Gegner waren so zahlreich, dass sie dann nur in die Zange genommen werden würden. Es war besser, in dieser Hälfte der Halle zu bleiben und sich um die Gegner hier zu kümmern. Noch wussten sie nicht, wie viele Angreifer es gab und je mehr Chaos sie stifteten, umso länger würde es dauern, bis die Sklavenhändler verstanden, womit sie es zu tun hatten.

Aleron schloss die Augen und atmete tief durch, um sich zu zentrieren und seine Machtfühler auszustrecken. Er nahm die Sklaven war, ihre Angst strahlte einem Leuchtfeuer gleich und konnte nicht kontrastreicher zu der grimmigen Entschlossenheit der Präsenzen Sklavenhändler sein, die nach den Eindringlingen suchten. Das machte die Sache für den Padawan einfacher. Er stürmte direkt auf die nächsten Gegner zu und überwältigte sie mit purer Geschwindigkeit. Sie schafften es noch, auf ihn zu schießen, doch die Schüsse lenkte er mit seinem Trainingslichtschwert ab, bevor er auf Nahkampfdistanz auf sie herangekommen war, um sie mit einem Schlag gegen die Schläfe einerseits und einem telekinetischen Stoß, der eine trandoshanerförmige Delle in einem der Container hinterließ, auszuschalten.

Die beiden Sklavenhändler hatten unverschämtes Glück, was Aleron betraf. In seinem früheren Leben hätte er nicht so viel Gnade ergehen und sie leben lassen. Jetzt aber glaubte er nicht, dass Tara und der Orden es sonderlich gutheißen würden, wenn er ihre Widersacher im Gefecht einfach umbrachte. Einmal ganz davon abgesehen, dass das Trainingslichtschwert nicht dafür geeignet war, Selbstjustiz zu üben. Mit etwas telekinetischem Druck an der richtigen Stelle konnte er aber zumindest die Blaster unbrauchbar machen. Mit zwei Paar Handschellen aus den Beständen der Ossus Ranger fesselte der Morellianer die beiden an einen der Container, bevor es weiter ging. Kurz darauf traf er auf Fabienne.

„Ich bin unverletzt. Wir sind durch die Explosion getrennt worden.“

Bevor er noch etwas anfügen konnte, wurden sie durch das Brüllen eines großen, wütenden Ungetüms unterbrochen. Fabienne fragte, was das war und er konnte ihr die passende Antwort liefern.

„Das ist ein Rancor. Scheinbar wurde sein Stasiskäfig beschädigt und er scheint nicht sonderlich erfreut über seine Gefangennahme zu sein.“

Als nächstes schlug die Rangerin vor, die Gefangenen hier rauszubringen. Dazu konnte der Padawan nur mit dem Kopf schütteln, es gab zu viele unbekannte Variablen.

„Nein, wir wissen nicht, wie viele es sind und in welchem Zustand sie sich befinden. Wir wissen genauso wenig, wie viele der Wachen noch kampfbereit sind und wenn sich dieser Rancor losreißt, werden wir ihn nicht davon abhalten können, Amok zu laufen und nur zu zweit werden wir die Gefangenen kaum gegen die Wachen und den Rancor beschützen können.“

Aleron schaute auf sein Kommlink, sie würden Unterstützung brauchen, viele der Sklaven waren ganz sicher auf medizinische Versorgung angewiesen. Leider hatten sie hier unten keine Verbindung zum Orbit oder zumindest zum Raumhafen.

„Wir werden Verstärkung brauchen. - Halte dich fest.“

Unvermittelt nahm Aleron die junge Frau einer Prinzessin gleich auf die Arme und sprang erst mit einem machtverstärkten Satz auf einen der Container und dann auf eine der Galerien, wo er sie wieder auf die Füße stellte.

„Hier hast du hoffentlich Netzempfang oder kannst den Raumhafen direkt erreichen. Gib Lateef die Lage durch und bitte ihn, die Systemverteidigungsstreitkräfte zu kontaktieren und um Verstärkung zu bitten. Nasshu meinte, die örtlichen Sicherheitskräfte wagen sich nicht in diesen Bezirk. Ich bin mir sicher, dass das Militär nicht derartige Skrupel haben wird. Und ich...“

Aleron schaute runter in die Halle. Von hier konnte man den riesigen Rancor gut sehen, der noch mit seinem mittlerweile stark demolierten Käfig kämpfte. Von Tara hingegen war keine Spur zu finden.

„...ich werde den Rancor davon abhalten, die Leute da unten zu fressen.“

Mit den letzten Worten wandte der Morellianer sich mit einem Lächeln der Rangerin zu, das erheblich mehr Selbstsicherheit ausstrahlte, als er innerlich fühlte. Zum Abschied zwinkerte er Fabienne dann noch zu und gab ihr einen lockeren Zweifingersalut, bevor er an die Kante der Galerie zurücktrat und sich rückwärts in die Tiefe stürzte.

Zwei Salti nahmen etwas Geschwindigkeit aus dem Sturz und mit der Macht bremste sich Aleron weiter ab, um sanft auf dem Hallenboden aufzukommen. Sofort rannte er los und sprang dann machtverstärkt auf einen Container. Um den direktesten Weg zu dem riesigen Biest zu nehmen, sprang er von Container zu Container und schaffte es gerade rechtzeitig anzukommen, bevor sich der Rancor aus dem Käfig komplett befreien und aufrichten konnte.

„He! Hey, du! Ich bin hier!“

Eine telekinetische Welle traf den Rancor. Das riesige Biest wurde davon nicht umgeworfen oder auch nur beeinträchtigt. Der Rancor wirkte nach wie vor unglaublich wütend. Oder war das einfach der Normalzustand für einen Rancor? Wie auch immer. Er griff nach dem Morellianer, der sich mit einem Machtsprung rechtzeitig auf einen anderen Container rettete. Das Biest schenkte Aleron jetzt seine ganze Aufmerksamkeit. Ausgezeichnet. Und jetzt?

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Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle in der Nähe des Haupt-Tores- Tara und Aleron irgendwo anders in der Halle.

Das zumindest Aleron unverletzt war, war schonmal gut. Und erstaunlich, wenn man bedachte, dass ihr immernoch die Ohren piepten von der Druckwelle der Explosion. Aber sie hatte ja inzwischen Erfahrung damit. Trotz der Nachwirkungen der Explosion konnte sie das Brüllen des Tieres gut hören.Auf ihre Frage hin erklärte Aleron ihr, dass das ein Rancor war und Fabiennes Augen wurden gross. Damit war die Gruppe von Gefangenen gerade zu einem All-you-can-eat-Buffet geworden und wenn sie Pech hatten, wurden sie die Nachspeise. Ihre Idee, die Gefangenen raus zu schaffen, lehnte Aleron dennoch ab und erklärte, dass sie nicht genug Informationen für diese Aktion hatten. Er griff mit den Worten nach seinem Com, runzelte aber nur einen Augenblick später die Stirn und hängte es zurück. Offensichtlich hatte er keinen Empfang hier. Prima. Im nächsten Moment sammelte er sie vom Boden auf und erklärte, dass sie Verstärkung brauchen würden und sie sich festhalten solle. Fabienne hatte keine Zeit zu protestieren, denn kaum hatte sie ihre Arme um seinen Hals geschlossen, schnellte er nach oben auf die Galerie, von der sie sich doch gerade erst abgeseilt hatte. Ihr Magen war nicht erfreut über diese Art von Richtungswechsel, aber sie schenkte ihm keine Beachtung. Jedi-Kram war gezwungenermassen auch Ranger-Kram und ihr war gesagt worden, was auf sie zukommen würde. Aber bei allen Sternen: Es live zu erleben war was ganz anderes als nur davon zu hören.

Auf der Galerie angekommen wies Aleron sie an, Lateef zu kontaktieren und ihn die Systemstreitkräfte aufbieten zu lassen. Fabienne nickte und zog ihr Com vom Gürtel. Unterdessen erklärte Aleron, dass er den Rancor davon abhalten würde die Leute zu fressen. Er klang so, als wär das eine Kleinigkeit, aber Fabienne sah ihn nur stirnrunzelnd an.

“Pass lieber auf, dass du nicht der Snack wirst.”

meinte sie, ehe er ihr zuzwinkerte und sich mit einem Abschieds-Salut von der Galerie stürzte. RÜCKWÄRTS! Fabienne rannte zum Rand und sah ihn unten bereits in Richtung des Rancors laufen. Verdammte Jedi-Tricks. Da blieb einem ja das Herz stehen! Ihr Job war es auf die beiden aufzupassen und sie um jeden Preis zu beschützen? Fabienne musste aufpassen, nicht zu lachen. Wenn die sich die ganze Zeit annähernd selbst um die Ecke brachten, war das wirklich ne Leistung, diesen Auftrag zu erfüllen. Verdammt nochmal. Sie ging ein paar Schritte zurück und aktivierte das Com, um ihren Ranger-Kollegen zu rufen.

“Ja?”

klang seine Stimme aus dem Com, doch bevor sie ihre Anweisung geben konnte, brüllte der Rancor vor Wut, der wohl Aleron entdeckt hatte.

“WAS WAR DAS?”

fragte Lateef und Fabienne schmunzelte.

“Das war unser leicht aufgebrachter Spielkamerad hier. Kannst du die Systemstreitkräfte aufbieten? Wir haben hier deutlich mehr Behandlungsbedürftige als zunächst gedacht und wenn du das gemacht hast: Komm her. Wir haben Meisterin Li aus den Augen verloren und wir haben wirklich alle Hände voll zu tun. Komm helfen.”

“Verstanden, bis gleich.”

erklärte Lateef und Fabienne beendete den Anruf, steckte das Com weg und nahm ihr Gewehr wieder an den Anschlag. Schnell lief sie zum Ende der Galerie und sah gerade, wie der Rancor mit seiner krallenbewehrten Hand ausholte und Aleron nur knapp verfehlte. War das Absicht von ihm oder war das wirklich so eng gewesen? Die Gefangenen, die sich bewegen konnten, hatten zusammen mit den Wachen Deckung zwischen den Containern gesucht, wobei die Wachen dazu ansetzen, die Gefangenen mit Absicht aus der Deckung zu schieben, damit eher diese als sie selbst vom Rancor gefressen wurden.Auch wenn es Fabienne schwer fiel, liess sie Aleron für den Moment allein mit dem Rancor klar kommen und erledigte erstmal die Wachen, damit die Gefangenen halbwegs in Sicherheit waren. Als die beiden Wachen am Boden waren, sahen die Gefangenen zu ihr auf und sie nickte.

“Bleiben sie in Deckung und passen sie aufeinander auf. Wir kümmern uns um den Rest.”

rief sie so zuversichtlich sie konnte und rannte dann zurück dahin, wo Aleron versuchte, den Rancor von den Leuten weg zu locken. Ihr Standpunkt war schlecht, da die Gefangenen halb unter ihr waren. Sie sprintete rüber auf die andere Seite der Lagerhalle. Jetzt war Aleron unter ihr und Fabienne hob ihr Gewehr und begann, den Rancor mit Schüssen einzudecken. Auch , damit dieser seine Aufmerksamkeit teilen musste und Aleron damit vielleicht eine Möglichkeit hatte, das Vieh auszuschalten. Oder ihre Schüsse erreichten das irgendwann. Aber das Vieh war zäh, das musste man ihm lassen!

Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle in der Nähe des Haupt-Tores- in Alerons Nähe, Tara irgendwo anders in der Halle.
 
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Das konnte nicht so weitergehen. Der Rancor schien unermüdlich zu sein. Kein Wunder auch, so lange wie der schlafen gelegt worden war, um von wo auch immer, hierher in den Kern verschifft worden zu sein. Aleron hatte da nicht so viel Glück. Der Schweiß stand ihm schon auf der Stirn aufgrund des ständigen, schnell aufeinander folgenden Einsatzes verschiedener Machttechniken und er wusste aus Erfahrung genau, dass er sich dem Ende seiner Kräfte näherte, wenn die Machtnutzung begann, körperliche Nebenwirkungen hervorzurufen.

Die Hiebe mit dem Trainingslichtschwert hatten sich leider als wenig effektiv erwiesen und auch die Blaszerbolzen, die Fabienne auf das Monster niederregnen ließ, schien kaum mehr als kleine Brandflecke auf der dicken Haut des Rancors zu hinterlassen. Sie hätten eindeutig mehr und stärkere Waffen mitbringen müssen, aber wer hätte denn schon ahnen können, dass sie hier heute sich mit so einem riesigen Widersacher würden auseinander setzen müssen?

Es war soweit, zu drastischeren Maßnahmen zu greifen und das einfach, weil dem Padawan die Zeit davon lief und die Puste ausging. Der Morellianer passte den nächsten Moment ab, in dem der Rancor durch eine weitere Blastersalve von Fabienne abgelenkt wurde und sprang unterstützt von der Macht auf den Handrücken des Monsters bevor er mit von der Macht verstärkter Balance und Geschwindigkeit dessen Arm hinaufrannte, um nach dessen Auge zu stechen. Das Trainingslichtschwert war zwar nicht stark genug, um Muskeln und Fleisch zu zertrennen, aber seine stumpfe Klinge war doch kohärent genug, dass sie einem langen, harten Stock glich und diesen stieß Aleron nun mit aller Kraft in das empfindliche Auge des Biests, das wie für Augen typisch ganz und gar nicht gut auf die Stockbehandlung reagierte.

Blut und Augenflüssigkeit spritzte in hohem Bogen aus der Augenhöhle und der Rancor jaulte markerschütternd auf. Aleron sah es dann auch kommen, doch er war einfach zu erschöpft, um noch behände zur Seite zu schwingen. Es gelang ihm aufgrund einer Vorahnung nur noch, die Arme hochzureißen und sich mit der Lichtschwertklinge zu decken, bevor er von dem Rancor mit einem Prankenhieb von dessen Schulter geschleudert wurde. Mit einem lauten Knall krachte der Morellianer anschließend in eine der Containerwände und hinterließ dort einen erschreckend tiefen Krater, was die Sklaven in dem Container verängstigt aufjaulen ließ.

Mit einem schmerzenden Stöhnen schälte sich Aleron anschließend vom Metall ab. Er hatte versucht, den Aufprall durch Energieabsorbtion abzumildern und es war ihm einigermaßen nicht gelungen, einen Effekt zu erzielen. Kurzes Abtasten verriet ihm, dass mindestens zwei Rippen angeknackst waren und der Schwindel in seinem Kopf verriet dem Morellianer, dass er auch eine Gehirnerschütterung davon getragen hatte. Außerdem fand er Blut auf seinem Handrücken wieder, nachdem er sich über den Mund gewischt hatte und das alles war ganz gewiss kein gutes Zeichen.

Tara würde ihm die Hölle heiß machen, war er doch kaum von ihrem letzten Trainingsunfall ausgeheilt gewesen. Aber jetzt hatte er keine Zeit, näher darüber nachzudenken. Seiner zahlreichen Verletzungen zum Trotz hob der Padawan wieder seine Klinge. Sicher, er war angeschlagen, aber auch der Rancor hatte einstecken müssen. Jetzt mussten Fabienne und er die Sache nur noch zu Ende bringen. Das Biest war nun halb geblendet. Das mussten sie doch irgendwie ausnutzen können?

„He du! Ich bin hier!“

Mit einer telekinetischen Welle machte er erneut auf sich aufmerksam und so unglaublich das auch an sich war, das verbliebene Auge schien nur noch zorniger auf Aleron geworden zu sein als es ihn erfasste und der Rancor einmal mehr auf den Padawan zustürmte.

Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, ein wütender Rancor, diverse Gefangene
 

Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle- auf der Galerie- Aleron im Blick- Tara irgendwo anders im Chaos.


Ein Rancor. Warum ausgerechnet ein Rancor? Die Viecher waren wie Felsen….mit Zähnen...und Klauen...und chronischer schlechter Laune. Obwohl: Schlechte Laune hatte Fabienne jetzt auch und sie ballerte auf den Rancor, wechselte Energie-Packs und liess ihren Frust weiter an dem Tier aus. Alerons Gesicht war rot und glänzte vor Schweiss. Ewig konnten sie das Spiel hier nicht mehr spielen und wenn ihnen nichts Kluges einfiel, würde der Rancor gewinnen und sie würden- allein weil sie ihn genervt hatten- die nächste Mahlzeit werden. In dem Moment schien Aleron noch einmal irgendeine Kraftreserve zu aktivieren und rannte am Arm des Rancors hoch, ehe er ihm mit dem mitgebrachten Schwung das Lichtschwert ins Auge rammte. Es zu sehen war die eine Sache. Es zu hören die andere. Diese matschige Geräusch, bevor der Rancor begann zu schreien, dass sie es in ihren Knochen spürte. Im nächsten Moment holte der Rancor halb wahnsinnig vor Schmerz aus und schleuderte Aleron in einen Container, wo er einen tiefen Abdruck hinterliess. Fabienne rechnete fest damit, das Aleron davon zumindest erstmal benommen war. Sie hob das Gewehr ein Stück und zielte direkt auf die Nase des Rancors, was den natürlich noch wütender machte und er holte mit der Pranke nach ihr aus. Zum Glück verfehlte er sie und zerlegte statt dessen die Galerie vor ihr. Fabienne wandte sich um und rannte los, was den Rancor erneut brüllen liess. Sie hörte seine schweren Schritte auf dem Hallenboden und wusste, dass er ihr folgte.

Im nächsten Moment verschwand der Boden unter ihren Füssen. Der Rancor hatte das Stück der Galerie abgerissen, auf dem sie gerade war. Nur mit sehr viel Glück bekam sie den nächsten Abschnitt zu fassen und baumelte ein paar Sekunden gefährlich über dem Boden und damit in perfekter Zubeiss-Höhe für den Rancor. Sie wusste, je mehr Zeit sie sich liess, desto schwerer würde es werden, sich hoch zu ziehen. Darum nahm sie einen tiefen Atemzug und zog sich auf die Galerie. Kaum war sie dort, sprang sie wieder auf und rannte weiter. Sie hatte eine Idee. Der Lastenkran, der das Verteilen der Container in der Halle ermöglichte! Während dem Laufen drehte sie sich um.

“Hey, hey du. Komm und hol mich!”

rief sie dem Rancor zu, der mit einem Brüllen antwortete. Er kam und Fabienne sprintete so schnell sie konnte. Von irgendwo her schoss noch einer auf sie, aber überlegte sich das doch schnell wieder anders, als der Rancor an dem Container vorbei war. Dann hörte sie Aleron, der den Rancor wieder zu sich rief. Von dem Machtstoss wusste Fabienne nichts, aber der Rancor näherte sich wieder dem Padawan, was ihr einen kleinen Moment einbrachte, der ihr reichte um das Führerhäusschen des Krans zu erreichen. So schnell sie konnte schalltete sie die Steuerung ein, was man daran erkannte, dass irgendwo was zu surren begann. Dann beschleunigte sie den Ausleger so schnell sie konnte auf Höhe des Rancors, der jetzt schon wieder fast bei Aleron war. Unten dran baumelte ein Magnet, der sicher ne Tonne wog und den man sonst an die Container kleben konnte. Fabienne liess ihn ein Stück runter, so dass er auf Kopfhöhe des Rancors hing und schob dann den Hebel dann mit aller Kraft nach links, um den Magneten auf den Rancor zu zu bewegen.

“Mein Gewehr hat dich nicht interessiert. Mal gucken, wie dir das gefällt!”

murmelte sie. Kurz bevor der Magnet den Rancor erreichte, hielt Fabienne den Ausleger an, wodurch der Magnet nach vorne geschleudert wurde. Er traf den Rancor auf der blinden Seite am Kopf und der Aufschlag ergab ein interessantes Geräusch. Der Rancor verstummte mit seinem Brüllen und schien orientierungslos zu sein.

“Komm schon, Aleron”

flüsterte sie und beobachtete, wie Aleron zum finalen Angriff ansetzte. Am Rande ihres Blickfeldes sah sie einen Mann auf den Rancor, und damit auch auf den Padawan zukommen. Den Blaster im Anschlag. Grimmig huschte Fabienne aus dem Führerhäusschen und legte ihr Gewehr mit dem Lauf auf das Geländer der Galerie, um es ruhiger halten zu können. Der Mann verschwand aus ihrem Sichtfeld, weil ein anderer Container dazwischen war. Sie würde ihn erst wieder sehen, wenn er fast bei Aleron war. Fabienne atmete. Ruhig. Sie hatte nur diese eine Chance. In dem Moment, in dem der Mann wieder in Sichtweite kam und seinen Blaster hob, um Aleron zu erschiessen, drückte sie ab. Und der Mann sank tot zu Boden. Beschütze deinen Jedi um jeden Preis! Naja, zumindest hatte sie nicht total versagt. Aleron lebte noch. Und Tara hoffentlich auch.

Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle auf der Galerie-Aleron im Blick, Tara irgendwo anders im Chaos.
 
Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, ein wütender Rancor

Der Boden vibrierte unter ihren Schritten, als Tara in die zweite Halle gedrängt wurde. Metallene Türen schlossen sich donnernd hinter ihr, offenbar hatten die Söldner sie bewusst hierher gelenkt. Die Halle war dunkler, von grellrot blinkenden Warnlichtern durchzogen, und der beißende Gestank nach Öl und verbranntem Metall hing schwer in der Luft.

Dann dieses Geräusch.
Ein Brüllen, tief und roh, vibrierte durch die Hallenwände, ließ sogar die schweren Container erzittern. Tara erstarrte für den Bruchteil eines Augenblicks. Ein Rancor. Und noch mehr. Etwas anderes schrie – nicht menschlich, nicht animalisch in vertrauter Weise, sondern schrill, fast wie splitterndes Glas, das in Fleisch geätzt wurde. Ihr Herz zog sich zusammen. Sie wusste, dass Aleron und Fabienne dort sein mussten, irgendwo in der Nähe. Und Aleron … die Macht vibrierte mit seiner Präsenz. Angst, aber kontrolliert. Er kämpfte. Doch er war in Gefahr.


„Halt durch, Aleron…


Murmelte sie leise, fast ein Gebet, während sie das Lichtschwert neu ausrichtete.

Doch sie konnte nicht zu ihm. Denn die Halle füllte sich. Zuerst waren es drei, dann sechs, dann Dutzende. Söldner in leichten Rüstungen, einige mit Blastern, andere mit brutalen Stabwaffen, die schwach elektrisch flimmerten. Schockstäbe. Grob und gefährlich. Von den oberen Laufstegen ratterte ein schweres E-Web-Geschütz los, und rote Bolzen regneten auf sie nieder. Tara wirbelte, das Lichtschwert ein strahlender Schild, Blasterbolzen sprangen wie rote Funken zurück – doch es waren zu viele, zu viele Winkel, zu viele Rohre, die gleichzeitig feuerten.
Sie sprang, tauchte, ließ sich von der Macht treiben, rollte unter einem Container hindurch und tauchte wieder auf – die Klinge wirbelte, schnitt den ersten Angreifer nieder. Dann den zweiten. Aber die Menge wuchs nach, wie eine Welle, die unaufhaltsam gegen sie brandete.
Ein Hieb traf sie an der Seite – der Elektrostab streifte sie leicht und ließ sie für einen Moment die Kontrolle verlieren. Schmerz flackerte durch ihren Körper, doch sie biss die Zähne zusammen, griff tiefer in die Macht und warf den Gegner mit einer kraftvollen Geste zurück. Er flog wie eine Puppe gegen die Wand.

Ihr Herz zog sich zusammen, als das Brüllen des Rancors erneut die Halle durchdrang und dann ein lautes Krachen. Aleron! Sie spürte seinen Schmerz, wie einen brennenden Funken in der Macht. Aber sie konnte ihn nicht erreichen. Nicht jetzt.
Einer der Söldner – ein Twi’lek mit einer metallenen Atemmaske – trat hervor. Seine Stimme schnitt durch das Chaos:


„Konzentriert das Feuer auf die Jedi! Sie darf den Kern nicht erreichen!“

Kern? Was meinten sie?

Tara wollte nachsetzen, doch die Flut hielt sie zurück. Das E-Web zerriss erneut die Luft, sie sprang nach oben, rollte sich auf einem Container ab und lenkte die Schüsse gezielt zurück. Zwei der Schützen oben brachen zusammen – aber schon traten neue an ihre Stelle.
Der Schweiß rann ihr über die Stirn, die Muskeln brannten. Doch in ihrem Inneren, tief in der Macht, blieb sie ruhig. Ein Zentrum, das nicht zerbrach. Sie durfte nicht wanken. Nicht jetzt.
Sie wusste, sie musste hier durchbrechen – schnell. Sonst war es zu spät.
Aber der Feind hatte noch ein Ass im Ärmel.
Ein metallisches Zischen. Türen an den Seitenwänden öffneten sich, und Tara erkannte Silhouetten, die ihr Herz für einen Augenblick stocken ließen: Droiden. Keine gewöhnlichen Kampfdroiden. Schwarze Panzerung, scharfkantige Formen, ihre Sensoren leuchteten blutrot. Magna-Wachen. Und mindestens sechs von ihnen traten jetzt in die Halle.
Tara spürte, wie die Macht um sie herum bebte, vibrierte. Das war die Falle. Sie sollte hier gebunden werden. Damit Aleron und Fabienne allein dem Albtraum gegenüberstanden.
Sie stellte die Füße fest auf, das Lichtschwert erhoben, den Blick entschlossen. Ihre Stimme war ruhig, ein Flüstern für sich selbst, während sich die roten Augen der Droiden auf sie richteten:
Und dann stürmte die erste Welle auf sie zu.
Tara presste den Rücken gegen die kalte Metallstrebe neben dem zerbrochenen Fenster, während ihr Blick unablässig auf die massigen Magmadroiden fiel, die auf sie zukamen. Ihre Schaltkreise glommen in einem pulsierenden Rot, und jeder ihrer Schritte ließ den Boden vibrieren. Für einen Moment hatte Tara das Gefühl, in einer Falle zu sitzen – gefangen zwischen der Enge ihres Verstecks und den schwer bewaffneten Maschinen.
Doch dann erinnerte sie sich an die kleinen Details, die sie im ersten Moment fast übersehen hatte: Die Dioden an den Seitenplatten der Droiden blinkten nicht synchron. Einer von ihnen hatte kurze Aussetzer, als ob die Energieversorgung nicht ganz stabil war.
Tara sog die Luft ein, schloss die Augen für einen Herzschlag und griff nach der Macht. Mit einer schnellen Bewegung löste sie den Verriegelungsbolzen einer losen Transportkiste, die neben den Droiden stand. Mit einem metallischen Krachen stürzten Kiste um, prallte gegen eine Leitung – und Funken sprühten. Eine Kettenreaktion wurde ausgelöst.
Jetzt oder nie.
Tara nutzte den Moment, sprang vom Fensterrahmen, rollte ab und verschwand im Schatten der Halle.

Wenige Augenblicke später erreichte sie den mittleren Bereich der Halle – und dort sah sie es: Der Rancor, ein massiges, brüllendes Ungetüm, schwankte wütend umher. Einer seiner Augenlider hing schwer herab, verletzt, und in seiner Rage fegte er beinahe eine ganze Reihe Container zur Seite.
Vor ihm standen Aleron und Fabienne. Blasterfeuer durchzuckte die Luft, als mehrere Männer unablässig auf sie schossen. Aleron schien angeschlagen, hielt jedoch tapfer sein Schwert und Fabienne duckte sich unter einem der Schüsse hinweg und versuchte, die Gegner auf Distanz zu halten und Aleron den Rücken frei zu machen.

Tara spürte den Drang, sofort einzugreifen – doch sie wusste, dass sie den Rancor nicht alleine besiegen konnte. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das, was sie jetzt tun konnte.
Mit einem gezielten Griff zur Macht riss sie zwei der Schützen von den Füßen, schleuderte sie gegen eine Wand und verschaffte Aleron und Fabienne so einen Augenblick Luft. Gleichzeitig lenkte sie die Aufmerksamkeit des Rancors ab, indem sie eine Kette loser Metallplatten klirrend zu Boden und auf den Rancor krachen ließ. Das Ungeheuer brüllte auf, wandte den Kopf in ihre Richtung – und stampfte wütend auf sie zu, mit dem halbblinden Auge verzweifelt versuchend, sie zu fixieren.
Mit der Macht schleuderte sie ihr Lichtschwert in Richtung seines rechten Fußes. Eine Stelle, die vom Fuß am schmalsten war, wurde zum Ziel ihrer blauen Klinge und durchtrennte ihn wie Butter. Der massige Rancor brüllte auf und auf dem Weg zu ihr, kam er ins Trudeln und riss mehrere Kisten mit sich. Tara holte sich ihre Waffe mit der Macht zurück und sprang gerade rechtzeitig vom Container, ehe der Rancor ihn im Fall mit sich riss und landete neben Aleron.


“Hi, habe ich irgendwas spannendes verpasst?”

Fragte sie leicht außer Atem und gehetzt.


Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, ein wütender Rancor, diverse Gefangene
 
Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, ein wütender Rancor, diverse Gefangene

Fabiennes kleine Kraneinlage hatte ganze Wirkung erzielt. Der Rancor wurde durch den riesigen Magneten offenbar benommen zur Seite geschlagen und als er versuchte, sich wieder aufzurappeln, hatte dessen linke Kopfhälfte eine andere Form als die rechte. Vielleicht war das Monster also schon tot und sein Körper wusste es nur noch nicht. In jedem Fall war es immer noch aktiv und hatte von seiner Gefährlichkeit nichts eingebüßt. Die Gedanken rasten und Alerons Augen sucht wild umher. Wie sollten sie dem Vieh den Rest geben? Doch dann änderte sich die Situation ganz plötzlich.

Taras Lichtschwert schnitt durch den Fußknöchel und brachte so den Rancor zu Fall, der daraufhin gegen einen der Container prallte, was die darin gefangenen Sklaven zum verängstigten Aufschreien brachte. Kurz darauf landete Tara direkt neben ihm und fragte, was sie verpasst hatte. Zuerst schaute der Morellianer etwas verdutzt drein, dann aber übernahmen alte Reflexe und er machte Meldung.

Fabienne und ich haben hier mehr Sklaven vorgefunden als wir drei allein sinnvoll versorgen und evakuieren können. Also habe ich sie gebeten, Lateef anzufunken und die lokalen Systemverteidigungskräfte zu alarmieren. Dieser Nasshu meinte ja, dass hier keine lokale Polizei herkäme...“

Weiter kam er nicht. Hinter Taras Rücken hatte sich der Rancor aufgerappelt und setzte auf seinem Stumpf zu einem neuen Sturmangriff an. Nach drei Humpelschritten sprang Das Monster in die Höhe, um die beiden Jedi mit seiner schieren Körpermasse umzuwerfen und zu zerquetschen.

„Achtung!“

Zu mehr als dieser kurzen Warnung war keine Zeit. Aleron hob er die freie Hand und griff mit seinen telekinetischen Fühlern nach einem der um sie verteilten Trümmerstücke. Es war einer der Träger der Galerie, die der Rancor zuvor zerfetzt hatte. Er flog durch die Luft und richtete sich so aus, dass das Monster damit nicht nur kollidierte, sondern davon aufgespießt wurde. Die Geschwindigkeit des Biests reichte aus, dass sich der Stahlträger komplett durch seinen Brustkorb schob und hinten aus dem Rücken wieder herauskam. Mit einem lauten Grunzen fiel der Rancor dann zu Boden und bäumte sich kurz auf, bevor er ein letztes Mal auf dem Boden zusammenbrach.

Aleron atmete erleichtert aus und sank etwas erschöpft gegen den Container rechts neben ihm. Endlich war es vorbei. Sicher, das Gefecht war hier nicht vorüber. Aber der Rancor war schon ein heftiger Gegner gewesen, der sowohl ihn als auch seine Rangerin mehrmals beinahe umgebracht und gefressen hatte. Jetzt mussten sie nur noch die letzten Wachen ausschalten, auf den Entsatz durch Lateef und das Militär warten und bis dahin die Sklaven beschützen. Und dann...was war das? Der Morellianer vergaß komplett den Gedanken, den er eben verfolgt hatte und wandte sich um zu den Tierkäfigen, aus denen der Rancor entkommen war.

In Trance ging Aleron auf die Tierkäfige zu. Geradezu geistig abwesend schlug er mit dem Trainingslichtschwert eine Wache im Vorbeigehen nieder, als sie aus einem Seitenweg stürmte und dabei fast mit ihm kollidierte. Danach deaktivierte der Morellianer seine Waffe und hängte sie zurück an den Gürtel, um die Hände freizuhaben und in das Gewirr von verbogenen Käfigen und zerquetschten Tierkadavern zu klettern. Und hier fand er sie. Zwei aufgebrochene Kinratheier. Von den riesigen Spinnentieren war keine Spur zu finden, im Chaos der Kämpfe waren sie vermutlich geschlüpft und geflohen.

Aber hier, irgendetwas hatte ihn hierher gerufen. Aleron kniete sich hin und wühlte in den Eierschalen, bis er es fand. Aus irgend einem Grund befanden sich zwei Dantarikristalle unter den Bruchstücken. Beide fühlten sich warm an in den Händen des Morellianers. Der in seiner linken Hand pulsierte in einem kräftigen Grün, während der Kristall in seiner rechten Hand tiefblau leuchtete. Erst hier und jetzt, zwischen den Eierschalen kniend kam er wieder vollständig zu sich.

„Hallo ihr zwei, wie habt ihr euch denn hierher verirrt?“

Mit einem beseelten Lächeln bewunderte Aleron die beiden Kristalle in seinen Händen, das Chaos um ihn herum für den Moment vergessen.

Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, ein toter Rancor, diverse Gefangene
 
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Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle auf der Galerie-Aleron im Blick, Tara irgendwo anders im Chaos.

Der verdammte Rancor war echt ein harter Brocken. Die Situation wuchs ihnen gehörig über den Kopf. Sie hatten die Situation offensichtlich zu vorschnell betreten und jetzt mussten sie hoffen, dass sie den Preis bezahlen konnten. Während sie den Kran auf den Rancor zu bewegte, waren Schüsse zu hören. Mehr als Blasterschüsse. Das war was Grösseres als ein Blaster. SO EIN DING KÖNNTE SIE HIER GUT GEBRAUCHEN!!! Aber sie bezweifelte, dass das Freund-Feuer war. Lateef war sicher noch nicht hier.

Im nächsten Moment kollidierte der Kran mit dem Rancor und warf ihn um. Hoffentlich liess Aleron es nicht zu, dass er sich davon erholte. Das wäre für alle Beteiligten das Beste. Doch leider rappelte sich der Rancor wieder auf. Ob aus Zähigkeit oder Verzweiflung war nicht zu erkennen. Aber die Delle in seinem Kopf machte klar: Der hatte mehr als nur ne Beule. Wahrscheinlich war es nur ne Frage von Minuten, bis der von sich aus zu Boden gehen würde. Minuten, die aber für alle anderen noch gefährlich werden konnten. Vor allem, weil die Lichter in der Halle flackerten und erloschen. Stromausfall? Konnte gut sein, konnte schlecht sein. Dann sah sie eine vertraute Gestalt am Hallenende. Tara war zurück! Wo war sie gewesen? Die Jedi hechtete in Richtung Aleron. Ein Umstand, der Fabienne dazu brachte, sich wieder mehr auf die Söldner zu konzentrieren, die immernoch zwischen den Containern hin und her schlichen. Sie waren wegen der fehlenden Flutbeleuchtung jetzt schwieriger zu sehen. Aber das galt wahrscheinlich in beide Richtungen. Fabienne presste sich an die Seite des Führerhäuschens des Krans und warf noch einen Blick auf den Rancor, der erneut bestialisch aufschrie. Tara hatte ihm einen Fuss amputiert, wandte sich dann aber erstmal an Aleron. Warum erlegte sie ihn nicht ganz? Also, auch wenn das ein echt gefährliches Raubtier war: Tara war die einzige mit einer Waffe, die wirklich was gegen ihn ausrichten konnte. Warum erlegte sie ihn nicht richtig? Da flogen grüne Blasterblitze knapp an Fabienne vorbei und sie richtete ihr Gewehr auf dem Geländer der Galerie aus und konnte so den , nein, die Schützen leichter ins Visier nehmen. Nach dem zwei weitere Männer am Boden waren- inzwischen tat ihr der Rancor wirklich mehr leid als die Idioten, die das ganze hier überhaupt erst angezettelt hatten und jetzt kämpften, als hinge ihr Leben davon ab. Sie hatten doch schon längst die Chance zur Flucht gehabt und wussten sicher, dass zwei Jedi in der Halle waren. Trotzdem feuerten die hier immernoch rum. Dann ertönte so ein widerlich-schmatzendes Geräusch und der Rancor gab ein neues, grunzendes Geräusch von sich. Fabienne sah gerade noch, wie der Kolos zusammenbrach und endlich sein Ende fand.

Er war ein Opfer hier gewesen, kein Täter. Fabienne empfand Respekt für das Tier, auch wenn es sie fast gefressen hatte. Auch etwas Traurigkeit , weil er einfach nicht hier her gehört hatte und noch leben könnte, wenn diese Idioten nicht so geldgeil gewesen wären. Und Wut eben auf diese Idioten, die sich auf Kosten von Unschuldigen bereicherten.

Sie atmete tief durch und blickte durch das Objektiv ihres Gewehrs, auf der Suche nach weiteren Tätern hier. Aleron marschierte grad zu irgendwelchen Käfigen. Was hatte der denn jetzt vor? Andenken sammeln? Waren sie am Strand oder so? Aus einer Spalte zwischen den Containern rannte noch ein Söldner auf den Padawan zu, den dieser mit seinem Lichtschwert nieder prügelte. Richtig so. Genugtuung erfüllte sie. Unter sich sah sie Tara und grüsste sie kurz mit einem Handzeichen, bevor sie erneut durch ihr Objektiv nach Aleron sah, der in einem der Käfige wühlte. Eine Bewegung am Rand des Blickfelds erregte ihre Aufmerksamkeit und das Geräusch von Servomotoren, das nicht irgendwo von draussen kam, sondern inzwischen so klang, als wärs in der Halle. Die Bewegung war aber “nur” ein weiterer Söldner. Wieviele davon rannten hier eigentlich rum? Auf jeden Fall war der ihr deutlich zu nah an Aleron dran, weswegen sie ihn mit einem Schuss in den Hals zu Boden schickte. So langsam hatte sie ein Gefühl bekommen für ihr Gewehr und konnte tatsächlich Scharfschütze spielen damit. Weitere Söldner erlagen ihr bevor ein riesiger Droide in die Halle stapfte, der waffentechnisch deutlich besser ausgestattet war als die Söldner. Und es blieb nicht bei einem. Was war hier los? So viel Aufgebot für ein paar Sklaven? Gabs da drüben ein Portal zu einem Waffendepot oder so? Obwohl: Vielleicht waren die Magnas ja auch zum Verkauf gedacht gewesen. Wer illegal Lebewesen handelte, für den war illegaler Waffenschmuggel wahrscheinlich ein Nebengeschäft. Das hier war nicht nur ein Umschlagplatz, es war ein Einkaufszentrum für ALLES, was man sonst nicht so in Einkaufszentren fand. Tiere, die eigentlich unter Tierschutz standen, Waffen, Sklaven.Wow. Was für ein Rundum-Service.

Fabienne löste sich aus der Ecke am Führerhäuschen und ging statt dessen rein. Mit der Rückseite des Gewehrs schlug sie ein Loch in die Scheibe und entfernte die Splitter, die unten noch im Rahmen steckten. Sie würde mehr Deckung brauchen. Sie wechselte auch noch einmal das Energie-Magazin, weil ihres schon beinahe aufgebraucht war und sie wahrscheinlich gleich keine Zeit mehr dafür haben würde. Dann legte sie den Lauf des Gewehrs auf den jetzt freien Fensterrahmen und atmete tief durch, bevor das Chaos in der Halle los brach. In den Containern waren auch immernoch Leute, das durften sie nicht vergessen! Und diese Droiden hatten genug Feuerkraft, um die Container zu durchsieben. Mit allem, was darin war. Entschlossen nahm sie den ersten Droiden ins Visier und zielte dabei vor allem auf die Visoren und Infra-Rot-Scanner , um sie blind zu machen. Wenn sie nachher noch eine Hand voll Leute hier raus bringen konnten, hatten sie wirklich Glück gehabt. Sie hätten die Leute raus jagen sollen, als sie noch die Zeit dafür gehabt hatten. Jetzt hiess es eigentlich nur noch: Retten, was noch zu retten war. Irgendwie. Was für ein beschissener Tag.

Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle auf der Galerie im Kranführer-Häuschen-Aleron und Tara im Blick.
 
Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau - unbekannte Gegneranzahl, diverse Gefangene

Das außerhalb des Trümmerhaufens noch immer tobende Gefecht war vollkommen vergessen. In Alerons Bewusstsein existierten nur die Beiden Dantarikristalle in seinen Händen und was sie ihm mitteilen wollten. Es wurden keine Worte gewechselt, doch die Intention war mehr als klar für den Morellianer. Die Macht hatte ihn an diesen Ort geführt und die Dantarikristalle hatten auf seine Ankunft gewartet. Hier wuchs zusammen, was zusammen gehörte und die drei in der Macht resonierenden Entitäten verschmolzen zu einem großen Ganzen, wenngleich ihre physischen Repräsentationen eigenständig blieben.

Als der Morellianer aus seiner Trance wieder ins Bewusstsein zurückkehrte wusste er nicht, wieviel Zeit vergangen war. Minuten? Stunden? Tage? Und wo war er hier überhaupt? Ah, die Schusswechsel hatten noch nicht aufgehört, also konnte er nicht allzu lange weg gewesen sein. Die beiden Dantarikristalle verstaute Aleron intuitiv in einer Gürteltasche als er aufstand und sich anschließend abtastete. Die Verletzungen waren noch da, doch irgendwie fühlte er sich trotzdem wie neugeboren, geradezu beflügelt. Dabei hatte er gar keine Aufputschmittel zu sich genommen. Derlei gehörte auch gar nicht zur Standardausrüstung eines Jedi.

Mit einem Machtsprung befreite sich Aleron lautlos aus dem Käfigstangengewirr und landete behände auf einem Container. Mit einem geübten Blick erfasste der Morellianer schnell die Situation. Tara und Fabienne waren noch im Gefecht mit den letzten Angreifern und mit einem Schub von Machtgeschwindigkeit mischte sich Aleron wieder ins Getümmel. Der erste sah ihn gar nicht kommen und wurde mit einem heftigen Schlag mit dem Trainingslichtschwert ins Land der Träume geschickt. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis der schäbige Rest der Sklavenhändler die Flucht antrat. Ein paar konnten sogar entkommen, aber jetzt war es wichtiger, die Gefangenen zu versorgen als denen nachzujagen.

Nachdem Tara, Fabienne und Aleron die Lagerhalle gesichert hatten, begannen Fabienne und Aleron mit der Triage der Sklaven, während Tara versuchte, mehr Daten aus dem zentralen Terminal zu holen. Es war keine schöne Arbeit, den Zustand der Sklaven zu sichten. Niemand hier war in einem guten Zustand, aber manche brauchten Hilfe eben nötiger als andere. Zum Glück kam recht bald Lateef hinzu und keine zehn Minuten später landeten die Transporter der Republic Marines und Sanitäter, die sich mit um die Sklaven kümmerten und den Rest der Anlage sicherten. Angeführt wurden sie von einem Captain, der Antworten verlangte. Aleron hielt sich hier zurück, er war sich sicher, dass Tara das Gespräch meistern konnte.

Er selbst blieb bei den befreiten Sklaven, sprach ihnen Mut zu und verteilte zusammen mit Lateef einige der Notrationen und warme Decken aus dem Jedishuttle. Erst als alle versorgt waren, gönnte sich auch Aleron etwas Ruhe. Mit einem erste Hilfe Kasten machte er es sich auf einem der Container gemütlich und begann, Bactapflaster zu verteilen. Er war schon schlimmer verletzt worden...aber die heutigen Verletzungen würden schon ihre Zeit brauchen, um zu heilen und dabei waren die Verletzungen von seinem Fehlsprung noch gar nicht richtig verheilt...der Gedanke brachte ihn dazu, die beiden Dantarikristalle wieder aus der Gürteltasche zu holen und mit ihnen in Händen eine Meditation zu beginnen, um auch eine interne Bestandsaufnahme seiner Verletzungen zu beginnen.

Aurea - Aureas Mond Ifeoma | im Lagerhaus | Aleron Blackthorne, Tara Li und Fabienne Bertheau, Lateef - festgenommene Skalvenhändler und Wachen, diverse befreite Gefangene, Republic Marines und Sanitäter
 
Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle auf der Galerie im Kranführer-Häuschen-Aleron und Tara im Blick.

Das Chaos war perfekt. Spätestens mit dem Auftauchen der Magnas. Fabienne schoss aus allen Rohren auf die Droiden. Nach wie vor vor allem die bildgebenden Sensoren im Visier. Das gab Tara die Möglichkeit, mit wenig Risiko anzugreifen. Plötzlich hörte sie Stiefel, die auf dem Metallrost des Stegs entlang liefen. Da Aleron und Tara da unten waren und Lateef wahrscheinlich noch nicht da war, bedeutete das, da kam Besuch, den sie nicht eingeladen hatte.Sie wechselte ihre Position und versteckte sich neben dem Eingang des Häuschens. Auf der anderen Seite sah sie aber leider auch noch einen, der sie wohl davon abhalten wollte, zu fliehen. Gut, dann halt nicht fliehen. Fabienne drückte ihr Gewehr an sich und als sie den Schatten des einen Söldners sah, sprang sie auf und rammte das Gewehr mit voller Kraft nach schräg oben. Traf den Mann mitten im Gesicht. Das hässliche Knirschen einer brechenden Nase war gut zu hören. Der Getroffene wandte sich ab. Nicht bewusstlos aber sicher für die nächsten Sekunden abgelenkt. Als sie sich dem anderen zuwandte, war der schon über ihr, packte ihr Gewehr und schob sie voller Zorn gegen die Wand. Fabienne stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn, drückte das Gewehr von sich, damit der Söldner sie damit nicht erwürgen konnte. Aber sie musste den los werden, bevor der andere wieder klar kam mit seiner Nase. Kurzerhand stemmte sie sich gegen das Gewehr und zog die Beine hoch, um den Söldner mit aller Kraft gegen den Bauch zu treten. Das hatte zur Folge, das sie ungebremst auf den Boden krachte, aber damit hatte sie gerechnet. Sie ignorierte ihr schmerzenes Hinterteil und riss ihr Gewehr hoch. Der rote Blitz verschwand in dem Söldner und sorgte dafür, dass er nie wieder aufstehen würde. Eine Bewegung in ihrem Augenwinkel war ihre einzige Vorwarnung und instinktiv drehte sie sich ein Stück weg, weswegen das Messer nur ihren Oberarm streifte und nicht in ihrer Brust landete. So ein Nerfhirte! Voller Wut trat sie auch den Söldner weg. Sie war kein Jedi, sie durfte wütend werden! Ein weiterer Schuss, dann kehrte Ruhe ein.Fabienne presste ihre Hand gegen den Schnitt in ihrem Oberarm und fluchte, bevor sie bemerkte, dass sich die Ruhe nicht nur auf ihr Häuschen beschränkte. Unten war es auch ruhig.

Fabienne entdeckte Aleron und Tara bei den Befreiten und atmete tief durch, schulterte ihr Gewehr und machte sich auf den Weg nach unten, wo sie als erstes den Schnitt bedeckte und dann mit Aleron zusammen die Befreiten sortierte. Triage war nie schön, aber Fabienne war erschreckend gut darin. Sie schufen ein Verwundeten-Nest für jene, die dringend Hilfe benötigten. Etwas hinter einem Container, wo die anderen nicht unbedingt volle Sicht auf das Elend hatten. Fabienne fragte bei den weniger mitgenommenen Befreiten nach medizinischem Personal. Egal was. Jeder, der bisschen Erfahrung hatte, konnte helfen. Zum Glück kam dann aber bald Lateef mit Unterstützung und auf einmal war die Halle voller Leute. Bodentruppen mit medizinischer Ausbildung, Ärzte und Med-Droiden. Erleichterung erfüllte Fabienne. Die Leute waren versorgt!

Da fiel ihr ein Mann auf, der wohl kurz vor einer Panik-Attacke stand. Hektisch sah er sich um und fummelte mit seinen Händen an seinem Kragen rum. Lächelnd ging sie zu ihm und nahm auf dem Weg noch zwei Mädchen mit, die sich mit der Situation völlig überfordert aneinander klammerten. Fabienne nahm sie mit und betraute den Mann kurzerhand mit den zwei kleinen Mädchen, die offensichtlich viel mehr Angst hatten als er. Jetzt hatte er eine Aufgabe. Eine wichtige! Sie gab ihm Nahrungs- und Wasserrationen und trug ihm auf darauf zu achten, dass die Mädchen langsam aßen, damit ihnen nach einer vermutlich längeren Fastenzeit und der ganzen Aufregung hier nicht schlecht wurde. Der Mann beruhigte sich tatsächlich und ein paar Minuten später beobachtete Fabienne lächelnd, wie er sich rührend um die Mädchen kümmerte. Jetzt blickte sie sich um nach Aleron, aber fand ihn erstmal nicht. Tara sah sie, aber nicht den Padawan. Gleichermassen besorgt und neugierig machte sie sich auf die Suche nach ihm, zwischen den ganzen Militär-Kollegen hindurch. Sie erblickte ihn schliesslich auf einem der Container. Was machte er denn da oben? Sie schnappte sich Nahrung, Wasser und ein Med-Kit aus einer der Versorgungskisten und kletterte an dem Container hoch. Erst jetzt konnte sie sehen, dass er sich medizinisch bereits versorgt hatte, soweit er dran kam. Das war doch gut! Und er schien zu meditieren. So leise sie konnte näherte sie sich ihm und setzte sich ihm gegenüber hin. Die Ration Wasser und den „Battle-Cookie“ legte sie vor ihn, bevor sie ihre Ration öffnete und erst beim ersten Schluck richtig merkte, wie durstig sie eigentlich war. Harter Tag! Definitiv. Aber für die Wesen, die unter ihr versorgt wurden war es der Sonnenaufgang nach langer Nacht gewesen. Und allein dafür hatte es sich gelohnt, sich die Finger zu verbrennen. Fabienne atmete zufrieden durch und musterte Aleron. Was bekam er gerade mit? Oder viel mehr: Was nicht? Sollte sie ihn ansprechen, oder würde er sich dann erschrecken? Sie konnte auch einfach warten, bis er fertig war. Wie lange würde er hier so sitzen, wenn ihn niemand aufhielt? Sie runzelte die Stirn bei ihren eigenen Gedanken. Er musste doch zumindest genauso durstig sein wie sie? Hatte er was gegen die Schmerzen genommen? Er musste doch Schmerzen haben,so wie der Rancor ihn gegen den Container geknallt hatte. Gut, der Mann war zäh, das mit Sicherheit. Aber man musste sich ja nicht unnötig quälen! Erneut überlegte sie, ob sie ihn ansprechen sollte, traute sich dann aber doch nicht und packte statt dessen ihren Battle-Cookie aus und begann, daran zu knabbern. Presspappe. War es so schwer, das Zeug wenigstens mit etwas Aroma zu versorgen? Obs hier ein Restaurant in der Nähe gab? Oder zumindest nen Supermarkt, wo es frisches Gemüse und Steaks zu kaufen gab. Das wär doch mal was jetzt. Während sie auf dem geschmacklosen, irgendwie immer zäher werdenden Nährmittel rumkaute, fiel ihr Blick auf seine zu Fäusten geschlossenen Händen, durch deren Ritzen irgendwas leuchtete. Moment. Leuchtete? Neugierig ging sie näher ran, um vielleicht durch eine der Ritzen zwischen Alerons Fingern zu schielen und herauszubekommen, was da leuchtete. Also alles, was sie kannte, was von sich aus leuchtete, war nicht gerade gesundheitsförderlich. Vielleicht brauchte sie nachher doch noch was zu dekonatminieren? Aber warum sollte er es in der Hand halten? Und vor allem: Wo hatte er das her?

Aurea-System- auf dem Mond Ifeoma- in der Lagerhalle auf einem Container- mit Aleron- Tara irgendwo im Gewühl am Boden
 
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