Bastion

[Bastion / Center / Nebengasse] auf der Flucht mit Kestrel und Marrev

Die Situation war verzwickt, denn am liebsten wäre Q’Tahem der Echani und ihrer nautolanischen Padawan gefolgt. Irgendwas in ihm sagte laut, dass sich Brianna/Vin und Bialee direkt in Gefahr bringen wollten… Er sah den beiden einen kurzen Moment hinterher. Doch dann sah er Marrev fragend in die Augen. Wie sollte es nun weitergehen? Wie war der Plan? Sie sollten hier weg… Sie waren zwar aus dem Sith-Tempel raus, aber sie standen in Bastion City… Mitten im Imperium…

Der Nautolaner sah sich unsicher um. Mit einem Mal spürte er eine starke Verdunkelung in der Macht. Eine, welche ihm erschreckend bekannt vorkam.


Bantha-Dreck! Da kommt…

Mehr bekam er nicht heraus.
Eine gewaltige Machtwelle erwischte ihn unvorbereitet und schleuderte ihn und seine ehemalige Meisterin durch ein Hallentor, keine zwei Meter von ihnen entfernt. Das dünne Metall des Tores kreischte laut und wurde wie Papier durch ihre fliegenden Körper durchschlagen. Dumpfer Schmerz donnerte durch seinen ohnehin geschundenen Körper, als er auf dem harten Betonboden auftraf und sich mehrfach überschlug. Krachend landete er in einem Stapel Holzkisten und kam dort zur Ruhe. Instinktiv tastete er nach dem Blaster, den er einem der Wachen im Sith Tempel abgenommen hatte. Glücklicherweise befand sich der kleine Blaster noch immer in dem Holster.
Noch bevor er sich richtig sammeln konnte, fegte der nächste Schock durch die Halle: Kirains gebrüllte Worte hallten wie Hammerschläge durch die Lagerhalle:


Wie könnt ihr es wagen, unsere Gastfreundschaft zu missachten und zu gehen, ohne euch zu verabschieden?!

Ächzend verzog sich der Nautolaner in den Stapel an Kisten und sah nach Kestrel, die sich krümmend vor Schmerzen auf dem Boden wälzte. Er robbte zu ihr herüber und griff eine schwarze Plane in der Nähe.

Kestrel, bleib hier in Deckung! Marrev und ich werden uns um den kümmern…

, meinte er und warf die Plane über sie.
‚Hoffentlich', fügte er in Gedanken noch hinzu...

Zwischen den Kisten erspähte er, wie drei kleine Droiden hinter dem Abyssin zu ihnen in die Halle kamen. Kurz darauf schossen sie eine Art Nebelgranate auf sie beziehungsweise in ihre Richtung, welche ein dichtes Gas verströmte.

‚Ich muss diese Droiden loswerden!’, dachte er und griff seinen Blaster etwas fester, ‚Solange ich sie noch sehe, sollte ich sie abschießen!’

Schnell zog er den Blaster und schoss drei Mal auf den Sith, um ihn von seinem Vorhaben abzulenken. Dann änderte er schnell seinen Fokus und schoss einige Salven auf die drei Droiden. Es war ihm egal in diesem Moment, wie viele Schüsse er Verballette, Hauptsache die Droiden schwirrten unkontrolliert zu Boden!

Der Nebel breitete sich langsam im Raum aus und verdeckte sowohl die Sicht auf die beiden Jedi, als auch die Sicht auf den Sith.
Jedoch konnte er noch erkennen, wie Kirain den Eingang zur Halle mit einem Container verdeckte.
Q’Tahem merkte, dass das Gas nicht nur die Sicht verdecken sollte, denn langsam wurden auch seine Glieder taub. Daher griff der Nautolaner nach seinen Machtreserven und verdrängte mit der Macht die Wirkung des Gases… So gut er es eben mit seiner restlichen Kraft noch konnte.
Er umklammerte den Griff des Blasters fest und sprang auf die Füße. Ihm blieb nicht viel Zeit, seine Machtreserven waren noch nicht komplett erholt, aber er würde sie brauchen, um gegen den Sith zu bestehen… Und er hoffte bei der Macht, dass Marrev auch hier war!
Er lief, vom Nebel der Granate geschützt in der Halle von seiner ehemaligen Meisterin weg, damit sie nicht im Kreuzfeuer getroffen wurde.

Er entdeckte in einer halboffenen Kiste einige zylindrische Energiestäbe. Auf der Kiste entdeckt er die Worte „Industrielle Ionenladungen”. Am Rande wusste er, dass diese Stäbe zur Wartung und Reparatur von Droiden gedacht waren, und vermutete, dass sie sich zumindest elektrisch entladen konnten.
Mit Hilfe der Macht hob der Nautolaner die schwere Kiste und schleuderte sie so hart er mit seinem geschwächten Körper konnte in Richtung des Sith… Oder besser gesagt an die Stelle, wo der Abyssin gestanden hatte, als er in die Halle getreten war.

Der Nautolaner hoffte, dass die elektromagnetischen Impulse etwas ausrichten konnten. Und wenn sie nicht explodierten, dann waren sie zumindest schwer!


[Bastion / Center / Lagerhalle] mit Kestrel, Marrev und Kirain
 
Bastion | Imperium | Bastion Center, in einer Seitengassse | Sedros, Brianna und Bailee

Brianna war wahrlich schnell. Zu schnell. Sedros versuchte sich zwar zu wehren, doch seine Mühen waren vergeblich. In gerade einmal sechs Handgriffen, hatte sie sich seines Koms bemächtigt und auch wenn sich die durch die Macht beschleunigte Auseinandersetzung über kaum einen Lidschlag erstreckt hatte, spürte der reinblütige Sith, wie sich Schweiß von der Anstrengung zwischen seinen Schulterplatten sammelte. Das war auch kein Wunder, hatten sie sich beide doch viel zu schnell für das mundane Auge bewegt. Das Ergebnis war wenig überraschend und dennoch konnte der reinblütige Sith nicht anders, als enttäuscht und frustriert zu sein.

Seine Gefühle zeichneten sich in Form von Ärger auf
Sedros' Gesicht ab und das Brianna ihn dann auch noch mit Worten verhöhnte, machte die Sache auch nicht besser. Wehmütig blickte Sedros dem tiefer in die Gasse fliegenden Kom hinterher er hoffte, dass es nicht kaputt gegangen war, denn langsam wurde ihm das Geld knapp. Jetzt aber, musste er sich erst einmal weiter mit den Jedi auseinandersetzen und das am besten so, dass er auch lebend aus der Sache hier wieder rauskam. Er hatte ganz sicher nicht vor, hier den Heldentod zu sterben, aber genauso wenig kam dem reinblütigen Sith in den Sinn, den Schwanz einzuziehen und zu buckeln.

„Die Jedi haben zwar mein Volk zu dem gemacht, was auch ich heute bin, aber genau deswegen würde ich keinen von euch unter 'Freunde und Familie' abspeichern, das kannst du mir glauben.“

Sedros musste an sich halten, um Brianna nicht ins Gesicht zu spucken, was man ihm auch ansah. Im letzten Moment aber zwang er sich, den Generationen überdauernden Zorn in kontrollierte Bahnen zu lenken. Ein Plan begann in seinem Hinterkopf zu keimen, wie er seiner gegenüber die Erniedrigung heimzahlen konnte.

„Ist es das, was man euch eingeredet hat, um auf dieses Himmelfahrtskommando nach Kast zu gehen? Du bist leichtgläubiger, als ich dir zugetraut hätte. Nichts von dem, was ihr an jenem Tag gemacht hat, hat etwas am Schicksal des Noghri geändert. Stattdessen habt ihr geholfen, das Imperium zu stärken. Wenn wir gegen einen äußeren Feind wie euch zusammen stehen müssen, kann uns nichts, aber auch wirklich gar nichts entzweien. Dank eurer Heldentaten ist das Imperium so geeint wie lange nicht mehr!“

Mit dieser Antwort hatte Brianna offensichtlich nicht gerechnet und genau darauf hatte Sedros gezählt. Noch während sie um eine Antwort rang, setzte er sich in Bewegung. Mit einem beherzten Satz nach hinten entfernte sich der reinblütige Sith von seiner Widersacherin, um Abstand genug zwischen die beiden zu bringen, dass er seinen linken Arm heben konnte. Ohne zu zögern, löste er dreimal hintereinander den Schussmechanismus seines Lanvarok aus. Leichte Armbewegungen und telekinetische Manipulationen sorgten dafür, dass jede der abgeschossenen Metallscheiben eine andere, schwer vorauszusehende Bahn nahm.

Jede hatte jedoch genau ein Ziel, Brianna. Aber
Sedros war keineswegs so naiv, zu glauben, dass das ausreichte, um seine Gegnerin zu überlisten und gefährlich zu verwunden. Also setzte er alle ihm zur Verfügung stehende Kraft ein, um mit einer Machtillusion aus drei Schleudergeschossen fast zwei Dutzend zu machen. Die erfahrene Kämpferin wich mit den ihr innewohnenden akrobatischen Künsten fast allen Geschossen aus. Aber eben nicht allen. Als die Illusionen sich in Wohlgefallen auflösten verriet ein doppeltes dumpfes Geräusch, dass sein Plan aufgegangen war.

Es waren zwei Aufschläge an der Wand der Gasse. Zwei und nicht drei. Das konnte nur bedeuten, dass eines der drei Geschosse tatsächlich sein Ziel gefunden hatte und nach allem, was
Sedros in seiner Fluchtbewegung sehen konnte, sah Brianna auch alles andere als begeistert aus. Viel Zeit, seinen Sieg zu feiern, gönnte sich der reinblütige Sith jedoch nicht. Die Jedi schätzte er immer noch als absolut tödlich ein und da war natürlich immer noch ihre Begleiterin mit den Tentakeln, die sicher nicht weniger gefährlich war, wenn sie von der Leine gelassen wurde.

Also blieb ihm nur die Flucht auf die Hauptstraße. Leider immer weiter weg von seinem Kom, aber
Sedros glaubte nicht, dass die beiden Jedi ihn in die Passantenmenge verfolgen würden. Die zivilen Opfer, die eine Verfolgungsjagd bedeuten könnte, würden sie kaum eingehen wollen. Jedi waren berühmt für Sentimentalitäten, was Kollateralschäden anging. Das gab dem reinblütigen Sith Gelegenheit, die Passanten als lebende Schutzschilde zu benutzen. Die hatte er auch dringend nötig, denn seine Fähigkeiten, die eigene Machtpräsenz zu verschleiern, waren alles andere als ausgereift.

Bastion | Imperium | Bastion Center | Brianna und Bailee in einer Seitengassse, Sedros auf der Hauptstraße
 
Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira in ihrem Zimmer, Marlis im Aufenthaltsraum, die Zwillinge in ihren Zimmern





Marlis sprach die Aussage von Niphira an, wo sie die Jünger als “nutzlos” bezeichnet hatte. Etwas, was sie zum Lachen brachte.

“Das war ein Scherz, meine Liebe! Ohne die Jünger? Ich glaube, da würde so mancher Hobby Tyrann hier ganz schnell Probleme bekommen. Stell dir jemanden vor, der seine Macht auf Angst aufbauen will, aber niemanden hat, auf den er Furcht einflößend wirkt! Der wäre ein bloßer Clown. Und nun lass uns den Abend genießen.”

Zum Glück entspannte sich auch die Situation danach. Irgendwie tat es gut, Marlis bei sich zu haben. Denn irgendwie wusste die Andere, wie man einen zum Lachen brachte. Selbst die Geschichte mit der Flucht… Marlis zog Niphira aus ihre dunklen Gedanken noch bevor es zu schlimm wurde. Deswegen konnte die Sith bei der Aussage mit übers Knie legen nicht anders als zu lachen. Wahrscheinlich das erste Mal, dass dieser Körper seit Jahren lachen durfte.
Die Sache wurde aber auch wieder ernster, als die Frage nach Marlis Eltern aufkam und wie die Beiden wohl auf das ‘neue Aussehen der Freundin’ reagieren würden. Am Ende hatte Marlis wahrscheinlich aber mal wieder recht. Ihre Eltern würden es herausbekommen. Egal was Marlis oder Niphira für eine Geschichte erfinden würden. Zumindest würde Auffliegen, dass etwas nicht stimmen würde. Selbst wenn Niphira dieses Mal nicht unaufmerksam beim Abhören ihrer Nachrichten wäre.

Am Kleiderschrank konnte Marlis nicht anders als mal wieder einen Spruch vom Stapel zu lassen. Sie sollte bedenken, was die Vorbesitzerin dieses Körpers getan hatte? Ein verrücktes Weib?

“Diese Fummel sehen eher aus, als hätte sie irgendeinen Komplex gehabt!”

Bei der Frage nach Pizza und Wein nickte die Sith starr und wühlte sich durch den Kleiderschrank. Sie suchte irgendetwas Leichtes. Bequemes. Nichts, was aussah, als würden sie gleich irgendeinen Adeligen besuchen. Bei dem Kommentar mit dem Shoppen nickte Niphira mit einem immer noch recht entgeisterten Blick.

Irgendwann verließ Niphira ihr Zimmer, nachdem Marlis gegangen war. Nur ein altes T-Shirt war noch da. Und das war ihr schon früher zu groß gewesen. Genervt war sie dann in den Wohnbereich gestapft und wartete auf den Wein und die Pizza. Niphira hatte sich an ihre Freundin gekuschelt und beim Wein recht schnell festgestellt, dass sie nicht im Ansatz so trinkfest war wie früher. Wenn man darüber nachdachte, dann war das aber auch logisch. Weniger Masse und damit mehr Alkohol im Verhältnis zu der Masse des Körpers… Irgendwann fielen die beiden zusammen ins Bett. Niphira selbst schlief schnell ein.

Am nächsten Morgen wachte Niphira quasi alleine auf. Nicht weil Marlis abgehauen, sondern vor ihr aufgestanden war. Unwissend, dass sie sich in der Nacht eng an ihre Freundin gekuschelt hatte. Müde schlurfte sie in Richtung Bad, wo ihr Marlis entgegen kam. Bei der Frage nach Frühstück blinzelte Niphira, lächelte dann aber leicht.

“Klingt gut. Ich mach mich nur eben fertig.”

Damit fing Niphira mit einer leichten Katzenwäsche an, kämmte sich die Haare und schaute dann zu Marlis. Wahrscheinlich war dies einer der klarsten Beweise, wer sie war. Denn die Morgenroutine war bei Niphira schon immer recht einfach gewesen.

“Die Mädels? Ich glaube, die wollten schon los und was unternehmen… Die scheinen das erste Mal selbst aussuchen zu können, was sie machen wollen. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich melden, wenn sie Hilfe bei etwas brauchen…”


Damit schlurfte Niphira wieder in ihr Zimmer und fluchte auf bestem Huttisch, weil ihr beim Anblick ihres Kleiderschranks wieder einfiel, dass sie nur noch diese Kleider besaß. Schnaubend ging sie jedes Exemplar durch und fand eines, dass immerhin halbwegs schlicht wirkte. Immer noch besser als nackt zu sein. Ihr Körper protestierte bei den ganzen Bewegungen, doch schließlich war sie angezogen. Allerdings bemerkte die Sith noch ein Problem. Wo sollte ihr Schwert hin?! Egal… sie wollten ja Frühstücken gehen. Also nahm Niphira ihr Lichtschwert, packte es an einen Gurt am Oberschenkel, sodass es vom Kleid bedeckt war und bemerkte, dass das Kleid erstaunlich… bequem war. Gerade dafür, dass es so eng anlag. Es bot eine echt gute Bewegungsfreiheit. Und die Schuhe, die man ihr da gegeben hatte? Auch verdammt bequem. Vielleicht war es doch nicht so schlecht.

Nachdenklich verließ sie ihr Zimmer und schaute Marlis an.

“Ist das einfachste, was ich hatte…”

So liefen die beiden los. Wobei… laufen wohl wahrlich eine Übertreibung war. Niphira war selbst so angeschlagen, dass “gehen” das bessere Wort war. Wenn nicht gar quälen.

Wie so oft tat es gut, mal den Tempel zu verlassen. Zusammen mit Marlis liefen sie in die Richtung der Stadt.

“Ich glaube, ich kenne ein schönes Café in der Stadt. Bietet wohl auch Frühstück an.”

So erreichten die Beiden die Stadt und noch bevor sie ihr Ziel erreichten, bemerkte Niphira in einer Seitengasse etwas. Ein reinblütiger Sith (Sedros), eine Frau mit grüner oder gelber Haut und eine Nautolanerin. Niphira näherte sich ein wenig der Gruppe und hörte noch ein; ‘Sein nächstes Virus wäre nicht für Coruscant bestimmt gewesen. Wie wäre es mit: ‚vielen Dank, ihr habt mir – nein, uns allen – das Leben gerettet‘?’ nachdem die eine Frau etwas in die Gasse geworfen hatte. Doch recht schnell eskalierte die Sache weiter. Niphira griff erst einmal über ihre Schulter ins Leere. Genau dahin, wo sonst ihre Waffe war. Knurrend holte sie dann ihr Lichtschwert hervor.

“Großartig… Arbeit… Bleib notfalls hinter mir…”

langsam ging sie in die Richtung der Kämpfenden. Ihr Lichtschwert noch nicht aktiviert in der rechten Hand. Es wirkte etwas altertümlich, da die Sith es als Schülerin aus einem Übungsschwert gebaut hatte. Es wirkte ein wenig ausgeschlachtet, funktionierte aber noch immer extrem gut, wenn es denn sein musste. Der Reinblütige Sith hatte mit etwas geschossen und scheinbar die Macht genutzt. Alleine seine Spezies war ein starker Indikator, dass er Teil des Tempels war. Das bedeutete aber… Jedi…

“Marlis… ja, wir haben Arbeit… und wir sind weg von hier sobald wir können!”

Damit ging Niphira langsam auf die Nautolanerin (Bailee) und die Jedi (Brianna) zu.

“Interessant… Scheinbar hat sich hier jemand verlaufen…”

Niphira stellte sich quasi direkt vor die beiden vermeintlichen Jedi und schaute erst die Nautolanerin an, dann die Mirialanerin. Ihr Blick war ernst, wanderte dann aber zu der getroffenen Stelle. Sie packte ihr Lichtschwert wieder weg. Allerdings tastete sie mit der Macht die Nautolanerin ab und war nun sicher, dass zumindest die Nautolanerin in der Macht trainiert wurde. Allerdings nicht in der dunklen Seite. Niphira schmunzelte ein wenig.

“Wir gehen besser tiefer in die Gasse rein… und dann erklärt mir bitte, was hier los ist?”

Sie war zwar charakterlich die Alte, nur hatte Niphira sichtlich vergessen, dass sie gerade in der Kombination aus Kleid und einem Körper, vergleichbar mit einem kleinen Schulmädchen, etwa so autoritär wirkte wie ein kleines Blümchen. Vermutlich wirkte sogar eher Marlis wie eine ausgebildete Sith als die Vollstreckerin, die ihre Meisterin und Freundin war. Dennoch war zumindest etwas in Niphiras Blick, dass vielleicht verraten könnte, dass sie zumindest einen gewissen Status innehatte. Und durch das Lichtschwert wäre wohl klar, dass sie keine Verbündete wäre. Dennoch… als Niphira den Körper der Mirialanerin mit der Macht ab tastete verfinsterte sich ihr Blick.

“Marlis… du hattest doch Übung bei der Wundversorgung… Nimm diese Credits und hole Verbände… Bacta… und alles, was du brauchst, um die beiden zu versorgen. Lilya und Norag zu holen dauert zu lange.”

Niphiras Stimme und ihr Blick machten klar, dass die Lage ernst war. Sie drückte Marlis in der Schnelle genug Credits in die Hand um die halbe Apotheke leer zu kaufen.

“Los jetzt! Wir haben nicht viel Zeit! Die Straße weiter. Etwa 100 Meter ist eine Apotheke. Die Beiden können hier nicht wirklich in ein Krankenhaus… Sei mutig, okay? Du schaffst das!”

Dann schaute Niphira zu den anderen beiden, der Nautolanerin und der Mirialanerin.

“Ich bin keine Ärztin. Aber darf ich mir mal eure Verletzungen anschauen?”

Niphira war ernst, jedoch war ihre Hilfe ehrlich. Noch waren sie nicht im Krieg. Daher war es nur richtig zu helfen. Allerdings wusste die Vollstreckerin noch nicht, was diese Beiden getan hatten.






Bastion - Bastion Center - Eine Seitengasse - Niphira, Marlis, Brianna und Bailee
 
Bastion | im Anflug auf den Tempel der Sith


Der graue Rumpf des Transporters senkte sich durch die Wolkendecke von Bastion ein kaltes, blasses Licht lag über der gewaltigen Stadtwelt, deren Flächen aus Metall, Stein und Energie bestanden. Alles war geometrisch, klar, still – kein Ort für Zufall, kein Ort für Schwäche.

Unter ihnen erschien der Tempel der Sith. Eine riesige Pyramide, sechseckig, makellos symmetrisch, an jeder ihrer Ecken flankiert von kleineren, ebenfalls sechseckigen Gebäuden.

Der Pilot sprach kurz in das Interkom, ein nüchterner Befehlston. Dann kippte das Schiff in eine weite Kurve. Der Agent neben Cerus – schweigsam seit dem Start – sah nicht zu ihm hinüber. Kein Wort des Trostes, keine Erklärung. Nur dieser starre, professionelle Blick auf die Instrumente, als wäre Bastion selbst der Grund, weshalb Worte überflüssig waren.

Der Transporter überflog die seitlichen Strukturen des Tempels, bis sich im Boden eine sechseckige Öffnung abzeichnete. Ein gewaltiger Schacht, ummauert und bewacht von vier niedrigen Kontrolltürmen. Auf den grauen Oberflächen blinkten Signalleuchten, rote Punkte in der Kälte. Zwei massive Schottore, gepanzert und mit Kraftfeldern versehen, glitten zur Seite. Darunter öffnete sich das Dunkel des Hangars.



Ein Signal blinkte auf dem Cockpit. Die Freigabe.

„Beginn der Landung bestätigt“, sagte der Agent leise, mehr zu sich selbst als zu Cerus.

Der Pilot leitete den Sinkflug ein. Der Transporter senkte sich senkrecht in den Schacht. Die Außenwände zogen an ihnen vorbei, schwer und schwarz wie Fels. Lichter glitten in Abständen vorbei – Wartungsplattformen, Geschütznischen, Beobachtungskuppeln. Der ganze Schacht war eine mehrstöckige Welt aus Metall, Wachen, Kontrollstationen und Energie.

Cerus spürte das Gewicht der Tiefe. Die Hände auf den Knien, die Finger unbeweglich, die Schultern starr. Eine Woche war vergangen seit der Nacht, die alles zerstört hatte.

Die Bilder kehrten zurück, jedes Mal, wenn der Blick in Dunkel fiel.
Die Gasse. Der Schlag. Das Messer. Der dumpfe Aufprall, als sie fiel.
Dann die Stille vor dem Sturm. Der Augenblick, in dem er verstanden hatte, dass Kontrolle nichts bedeutete, wenn man zu spät kam.
Seine Mutter lag im Staub, die Lippen geöffnet, als wollte sie etwas sagen – aber da war nur Blut gewesen. Und dann war die Welt geborsten.



Das Schiff erreichte langsam den Boden des Schachtes. Da öffnete sich seitlich eine der Hangarhallen. Der Transporter glitt hinein, drehte sich leicht, und die Triebwerke verstummten mit einem metallischen Seufzen, als das Schiff auf dem Boden aufsetzte.

Die Rampe senkte sich. Kühle Luft schlug Cerus entgegen. Er stand auf, seine Bewegungen waren ruhig, mechanisch, fast zu kontrolliert – wie jemand, der gelernt hatte, alles in sich zu verriegeln. Der Agent ging voraus und Cerus folgte ihm.

Der Boden vibrierte leise, der Schacht hinter ihnen hallte wie ein Atemzug aus Stahl. Von draußen drang das gedämpfte Dröhnen der Kontrolltürme herüber. Alles hier unten war abgeschlossen, alarmgesichert, blockiert für jeden, der nicht autorisiert war. Das Imperium war kein Ort, es war ein System. Und er stand jetzt mitten in seinem Kreislauf.

Der Agent sagte ruhig, ohne sich umzudrehen. „Hier beginnt etwas für dich, etwas Neues."



Cerus antwortete nicht. Sein Blick glitt zu dem Punkt, an dem die Rampe den Boden berührte. In der Stille fühlte er zum ersten Mal keine Furcht – nur eine Leere, die sich formte, wie kaltes Wasser in einem Gefäß. Er wusste nicht, was ihn erwartete. Aber er wusste, warum er hier war, warum er hier sein wollte.

Nie wieder zu spät. Nie wieder schwach.
Der Agent ging voran, und Cerus folgte. Hinter ihnen schlossen sich die Tore, schwer und endgültig


Bastion | Tempel der Sith | Hangar des Tempels
 
Bastion- Center- Nebenstrasse in der Nähe des Sith-Tempels- mit Brianna und Sedros

Als Bailee zeterte, das Brianna sich nicht einfallen lassen sollte, vor ihrer Beförderung das Zeitliche zu segnen, liess ihre Freundin und Meisterin lächeln.

"Ich meins ernst! Ich würde es dir nie verzeihen und wenn ich dann irgendwann nachkomme, mach ich dir die Ewigkeit zum Albtraum. Versprochen!"

unterstrich sie ihre Worte noch einmal, bevor ihr quasi alles im Hals stecken blieb. Der Sith war quasi aus dem Nichts aufgetaucht, auch wenn er etwas anderes behauptete. Was dann kam, kam unglaublich schnell. Während sie noch über eine Schwimm-Runde im Klärbecken philosophierte, schoss Brianna mit einem Mal nach vorn und brachte den Sith zu Boden. Nur ne Sekunde später hatte ihre Meisterin ein Com in der Hand und fauchte den Sith an, dass das nicht nach dem versprochenen Geld aussah. Schade aber auch. Der "Gut-gemacht"-Blick Briannas liess Bailee dann zufrieden schmunzeln. Sie hatte doch nur mitgespielt.

Nur eine Sekunde später flog das Com des Sith in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Bailee sah ihm kurz nach und überlegte, ob ein wahrscheinlich zurückverfolgbares Com-Gerät mit nem Not-Signal irgendwann nützlich sein könnte. Aber sie wollte es keinem Zivilisten unterjubeln, weil sie den damit vielleicht in Gefahr bringen würde. Und auf eine Wompratte oder ähnliches wollte sie nicht hoffen. Nicht mehr. Davon hatte sie genug gesehen. Also blieb das Gerät da, wo es war.

Brianna hielt unterdessen einen Vortrag, das der Sith besser dankbar sein sollte, dass sie den Imperator umgebracht hatten und was sie damit alles verhindert hätten. Der Sith sah das natürlich anders und vielleicht hatte er damit sogar recht. Es war doof, dass man entdeckt hatte, wer den Imperator ermordet hatte. Wär der Umstand seines Todes mysteriöser gewesen und man wär sich nicht ganz sicher, wer dahinter steckte, wär es deutlich besser gewesen. Aber so war es nunmal nicht und jetzt: Jetzt wollte Bailee erstmal dafür sorgen, das Brianna heil von Bastion runter kam und nicht doch noch gefangen genommen wurde. Wobei die Sache mit der Gefangennahme im nächsten Augenblick wie eine Kleinigkeit erschien. Der Sith hatte sich befreit und schoss irgendwas auf Brianna ab. Zwölf metallene Geschosse flogen auf ihre Freundin und Meisterin zu und Bailee konnte spüren, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Sie bewegte sich nach vorne, das Lichtschwert aktiviert, um zumindest zu versuchen, einen Teil der Geschosse aus der Luft zu holen. Aber sie hatte sowas noch nie geübt und es war auch was ganz anderes als die Flieg-Viecher aus den Katakomben. Sie traf gefühlt keins der Geschosse, auch wenn sie hätte schwören können, dass es mindestens ein Zufallstreffer gewesen sein müsste. Und dann kehrte für einen Moment Ruhe ein.

Das der Sith reiss aus nahm, sah Bailee erstmal als ein gutes Zeichen. Auch wenn das quasi einen Timer für sie setzte. Er würde sicher schnurstracks nach Hause laufen und Alarm schlagen. Das war....ungut.

"Wir müssen hier weg. Jetzt wissen sie, dass du hier bist."


erklärte sie zu Brianna und sah sie besorgt an.Die Sorge schlug dann aber in blankes Entsetzen um. Brianna war getroffen. Natürlich, sie war ebenfalls unfit nach allem, was in den Katakomben geschehen war. Sofort eilte Bailee zu ihrer Freundin, um ihr zu helfen.Jetzt konnten sie nicht mehr einfach fliehen. Brianna brauchte medizinische Hilfe, Heilerin hin oder her. Und sie ja genauso. Aber sie konnten hier nicht einfach in ein Med-Center gehen. Doch noch bevor sie überlegen konnten, wohin sie als nächstes gingen oder ob sie versuchen sollten, gemeinsam zurück zu Marrev zu gelangen, standen schon wieder 2 von den Gestalten da. ( Niphira und Marlis). Bailee sah Brianna genervt an.

"Du musstest ja unbedingt in Richtung Wespennest rennen!"

Wahrscheinlich kamen sie überhaupt nicht mehr von der Stelle. Gut, der Sith-Tempel war noch nicht voll in Sichtweite. Aber weit war es nicht mehr und Bailee war überzeugt, dass die geringe Distanz der Grund dafür war, dass die Sith sich hier quasi die nicht vorhandene Klinke in die Hand drückten. Und sie vermehrten sich unkontrolliert, waren es jetzt ja schon zwei die da standen. Bailee hätte zu gern um die Ecke gespäht, ob da noch mehr in den Startlöchern standen, aber da kam sie nicht hin, standen die beiden doch voll im Weg. Die kleinere Frau musterte Bailee und nicht nur optisch, wie sie wahrnehmen konnte. DAS war nicht Brianna! Bailees Blick verfinsterte sich und sie starrte die kleine Menschin direkt an.

"Was ist so lustig?"

grummelte sie und warf Brianna einen warnenden Blick zu. Zur Not würde sie ihre Freundin jetzt wirklich schultern und zu Marrev zurück schleppen. Mit nur einem Arm. Und wahrscheinlich würde sie anschliessend auch zusammenbrechen. Aber ja. Sie wäre bereit, diesen Preis zu zahlen!Die kleine Sith meinte, sie sollten besser etwas tiefer in die Gasse rein gehen. Gut, die Idee war nicht so schlecht. Je weiter weg vom Wespennest, desto besser. Bailee rechnete aber auch halb damit, dass die Sith sie da unauffälliger umbringen könnte. Jetzt würde das wohl nicht mehr so schwer sein. Auf der anderen Seite: Das hier war ihre Welt. Wahrscheinlich interessierte es niemanden, wen sie wo umbrachten. Die Sith wollte dann wissen, was hier gerade ablief. Bailee guckte sie total müde an. Sie wollte das nicht erklären müssen. Ausserden wäre es wohl besser, wenn Brianna die Geschichte vorgab. Wenn sie das denn noch konnte.Bailee würde der Sith jetzt nicht unbedingt auf die Nase binden, das Brianna gesucht wurde und sich stellen wollte. Weil offensichtlich wusste diese nichts davon. Was dann geschah, war bemerkenswert: Die Kleine schickte die Grosse in eine Apotheke, um Verbandsmaterial zu holen. Ein Trick? Eine Falle? Wahrscheinlich! Bailee sah erneut zu Brianna, um sich an deren Reaktion zu orientieren. Als die Grössere Sith, die wohl Marlis hiess, weg war, bat die Kleine, sich ihre Verletzungen mal ansehen zu dürfen. Was war sie? Erste-Hilfe-Korps? Gab es sowas bei den Sith überhaupt? Bailee dachte, die liessen Verletzte einfach als "zu schwach und unwert" in der Ecke liegen. Bailee trat einen halben Schritt vor in dem Impuls, sich vor Brianna zu stellen,die jetzt eindeutig schlimmer verletzt war als sie selbst. Ja, sie brauchten Hilfe. Und Antibiotika. Reichlich! Aber von einer Sith?

Bastion- Center- Nebenstrasse in der Nähe des Sith-Tempels- mit Brianna und Niphira
 
Sith-Tempel- Domäne der Oberen- Niphiras Domizil- mit Niphira und den Zwillingen

Niphira meinte, das so man ein Sith-Lord wohl ziemlich arm dran wär, wenn er keine Jünger zum einschüchtern hätte. Sofort sah Marlis eine Holonet-Ausschreibung: "Sind sie schreckhaft? Haben sie Minderwertigkeitskomplexe? Leiden sie unter Panik-Attacken? Dann suchen wir sie! Der Sith-Orden freut sich auf ihre Bewerbung als Jünger. Leben sie ihre Stärken endlich aus! Melden sie sich noch heute."...oder sowas in der Art. Sie schüttelte den Kopf darüber, während sie Niphira zum Sofa folgte. Auf sich selbst hätte sie diese Eigenschaften nicht bezogen, aber nach allem, was hier geschehen war, würde sie sich bei der Ausschreibung wohl auch angesprochen fühlen. Auf der Seite bemerkte sie gerade, dass sie schon deutlich ruhiger geworden war. Gewöhnte sie sich langsam an ihre Umgebung oder lag das an Niphira und der Tatsache, dass bis jetzt keiner die Tür eingetreten hatte? Oder das scheinbar normale Zusammenleben zweier Freundinnen, die sich über Klamotten ausliessen? Marlis´ Versuch, die ehemalige Besitzerin etwas weniger irre dastehen zu lassen, scheiterte kläglich. Niphira meinte, dass das Mädel wohl eher irgendeinen Komplex gehabt hatte. Marlis musterte das Kleid? das Niphira hielt und zuckte mit den Schultern.

"Auf jeden Fall hatte sie genug Selbstwert um sich damit nach draussen zu trauen. UND wir sollten dir Kleidung kaufen gehen, in der du dich wohl fühlst."


Beinahe hätte sie gefragt, ob sie auch tragen dürfe, worin sie sich wohl fühlte. Aber solang sie hier war, war diese schwarze Robe ihre beste Tarnung. Wenn sie nicht mehr auf Bastion verweilen mussten, konnte sie wieder anziehen, was sie wollte. Oder auch, wenn sie hier unter sich waren. Schwarz würde es auf lange Sicht sicher nicht werden.

Am nächsten Morgen machten sie sich allein auf den Weg zum Frühstücken. Marlis war mehr als froh, als sie die Pyramide hinter sich liessen. Es war, als könne sie endlich wieder frei atmen. Erneut musste sie sich fragen, was Leute dazu bewegte, da drin eine Karriere starten zu wollen. Gut, es gab so Arschlöcher, die sich wohl wirklich darüber freuen würden. Die sich absolut garnichts aus anderen machten und sich darüber freuten, wenn kleine Kinder stolperten und hinfielen. Aber sie war nicht so. Niphira und Norag aber auch nicht, was das Ganze noch unverständlicher machte. Die Informationen, die man hier bekam. Ok, ja. Vielleicht. Marlis hatte davon noch nichts gesehen und konnte daher von ihrer Warte aus noch leicht sagen, dass es ihr egal war, was für Informationen es da zu holen gab. Niphira war ja mehr so der Forscher-Typ. Ohne die Macht wäre sie vielleicht Archäologin oder so geworden. Irgendwas mit Geschichtsforschung. Während sie so darüber nachdachte, meinte Niphira plötzlich, dass es Arbeit geben würde. Irritiert sah Marlis sich um und entdeckte eine Mirialanerin, die mit einem Sith rang und eine Nautolanerin, die mit etwas Abstand daneben stand. Und Niphira machte sich gerade parat, mitzumischen. Gut. Alle drei gehörten wohl zu ihrem Orden, auch wenn Marlis´ Gefühl etwas anderes sagte. Aber sie trugen schwarze Roben, genau wie sie. Dass es bei den beiden Damen auch nur Tarnung war- wie bei ihr eigentlich- stand ja nicht drauf. Mit etwas Abstand zu Niphira folgte sie ihr, nur um zu sehen, wie der Sith reiss aus nahm. Niphira hingegen sprach die anderen beiden gerade an und meinte, sie hätten sich verlaufen. Verlaufen? Der Sith-Tempel war doch hier gerade um die Ecke? Ja, manchmal stand Marlis wirklich auf der Leitung, zugegeben. Erst als Niphira die beiden deutlich angeschlagenen Damen nicht zum Tempel eskortieren sondern eher weiter davon weg bringen wollte, dämmerte es ihr langsam: Das waren keine Sith! Die taten nur so!

Wieder war Niphira aber schon ein Stück weiter und streckte ihr ein paar imperiale Credits entgegen. Das wäre wohl das erste Mal, dass sie sowas in der Hand hielt. Dann forderte sie sie auf, Bacta und Verbandsmaterial zu holen. Nicht vom Tempel, sondern aus einer Apotheke. Noch ein Indiz dafür, dass die beiden Fremden nicht zum Sith-Tempel gehörten. Schnell überflog Marlis die beiden optisch und machte sich einen gedanklichen Einkaufszettel, was sie für die Behandlung wohl brauchen würde. Auf jeden Fall reichlich Desinfektionsmittel, wie die beiden so rochen. Und Schmerzmittel. Und das, was Niphira gesagt hatte. Niphira forderte sie auf, mutig zu sein. Marlis nickte, nahm die Credits und eilte los. Es dauerte nicht lang, bis sie das Apotheken-Schild sah. Natürlich war es nicht genau gleich wie in der Republik. Natürlich nicht. Das Imperium war zu stolz, um etwas genauso zu machen wie ihre "Feinde". Aber es war ähnlich genug, um erkannt zu werden.

In der Apotheke merkte Marlis dann erneut die Vorteile daran, ein Sith zu sein. Auch wenn sie ein paar Mal tief durchgeatmet hatte, um in der Apotheke nicht selbst als Patientin behandelt zu werden, lief es im inneren deutlich flüssiger ab, als sie erwartet hatte. Vor ihr waren ein paar Menschen in einer Schlange, aber als man sie sah, erschien ein junger Mann aus dem hinteren Bereich und lächelte sie einladend an. Fast hätte sie die ältere Dame vor sich auf den freien Apotheker aufmerksam gemacht. In letzter Sekunde jedoch erkannte sie, dass er allein für sie von hinten gekommen war. In Anbetracht der Schwere der Verletzungen der beiden Fremden war das ein Segen, auch wenn Marlis sich wirklich schlecht fühlte, sich derart vorzudrängeln.

"Ich brauch ein komplettes Notfallset für die Versorgung von Verwundeten. Inklusive Nahtmaterial, Lidocain zum Injizieren und ein Breitband-Antibiotikum , Desinfektionsmittel für die Wunde, das volle Programm, bitte."


Der Apotheker hatte fleissig mitgeschrieben, hob bei ihrem "Bitte" aber irritiert den Kopf und musterte sie einen Moment. Kam es ihr nur so vor oder wurde er blasser? Zum Glück besann er sich schnell wieder und eilte dann mit einer kleinen Kiste nach hinten und fing an, ihre Bestellung zusammen zu sammeln. Den blöden Blick, den er ihr bei ihrem "Bitte" zugeworfen hatte, schenkte sie jetzt ihm, da er nicht nach ihrer Berechtigung gefragt hatte. Antibiotika und auch die Injektionslösung waren bestimmt auch beim Imperium Rezeptpflichtig. Er hatte sie nicht nach etwas in der Art gefragt. Vielleicht kam das ja noch. Ansonsten hiess ihr Universal-Rezept wohl "Sith-Orden", was ebenso praktisch wie beängstigend war. Aber dem Apotheker ging es da wohl genauso wie ihr.

Bastion-Center- In der Nähe des Sith-Tempels- in einer Apotheke- Ein paar Ecken weiter: Niphi mit den Jedi
 
Bastion- Atherious Boulevard- Sith Tempel- Seris Veynar


Varyn hatte kaum den letzten Ton aus ihrem Mund gehört, da gefror ihm der Ausdruck im Gesicht. Diese Bastionerin wagte es tatsächlich, in diesem heiligen Ort der Macht einen der Jünger des Ordens derart anzusprechen. Eine Sekunde lang herrschte Stille, nur das Summen der Droiden und das ferne Treiben in der Eingangshalle füllten den Raum.

Dann trat er einen Schritt näher. Nicht hastig, nicht laut, bedächtig, mit einer gefährlichen Ruhe, die mehr sagte als jedes Wort. Seine Augen verengten sich, das bernsteinfarbene Leuchten darin schien sich zu vertiefen.


„Ihr solltet den Ton bedenken, in dem ihr hier sprecht.“

Sagte er leise. Die Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch jedes Wort schnitt wie kalter Stahl.

„Respekt ist das Mindeste, was ihr diesem Ort und seinen Dienern entgegenzubringen habt.“

Er ließ das Datapad sinken, sein Blick wanderte langsam über sie hinweg, prüfend, herablassend. Für einen Moment schien die Luft zwischen ihnen dichter zu werden, als würde die Dunkle Seite selbst sein Missfallen widerspiegeln.
Dann wandte er sich ab, als sei sie nicht mehr der Mühe wert, und sprach mit fester Stimme.


„Genug der Zeitverschwendung. Wir haben noch weitere Anwärter aufzunehmen.“

Er nickte zwei anderen Gestalten zu, ebenfalls Neuankömmlingen, die bisher still gewartet hatten.

„Ihr zwei – folgt mir. Und ihr, Seris Veynar.“

Er hielt kurz inne, wandte den Kopf halb über die Schulter.

„Versucht, diesmal nicht aufzufallen.“

Mit wehendem Mantel setzte er sich in Bewegung. Der Weg führte sie vom gewaltigen Tor durch die finstere Eingangshalle, vorbei an stummen Statuen und in die tieferen Gänge der Festung. Das Licht wurde spärlicher, die Luft kälter. Die Macht schien hier unten dichter, schwerer, als würde sie sich in den Mauern selbst verfangen.

„Der unterirdische Hangar.“

Erklärte er knapp, während sie weitergingen.

„Dort wartet ein weiterer Neuling auf Überprüfung. Wir holen ihn ab und bringen ihn anschließend zum Mal, wie auch euch.“

Sein Blick glitt flüchtig über die Gruppe. Seris schien ihm nun schweigsamer, und die anderen beiden hielten den Abstand, den sie sollten. Zufrieden wandte er sich wieder dem Weg vor ihnen zu.

„Bleibt hinter mir.“

Sagte er ohne sich umzudrehen.

„Und vergesst nicht – wer hier versagt, verlässt diesen Ort nicht wieder.“

Der Weg hatte sie immer tiefer geführt, hinab in die Schatten des Tempels. Das Grollen der Hangartore war bereits aus der Ferne zu hören gewesen, dumpf, metallisch, wie das Atmen eines schlafenden Ungeheuers.
Als sie schließlich den unterirdischen Hangar erreichten, empfing sie das matte Licht kalter Strahler, das über blanken Boden und schimmernde Schiffsrümpfe glitt. Der Geruch von Schmieröl und Ozongeruch lag schwer in der Luft.

Varyn blieb stehen, die Hände erneut hinter dem Rücken verschränkt, als der Transporter vor ihnen zum Stillstand kam. Das Fahrzeug wirkte wie ein dunkler Keil, der sich aus dem Dunst schälte. Mit einem zischenden Laut öffnete sich die Rampe, und zwei Gestalten traten heraus.

Der Zabrak richtete sich instinktiv etwas auf, die Schultern straff, den Blick gesenkt, als einer der Männer in schwarzer Robe ihm entgegenkam. Das Gewicht seiner Präsenz war unverkennbar – ein Rang, weit über seinem eigenen. Für einen Moment wagte Varyn kaum zu atmen.
Ehrfürchtig senkte er den Kopf.


„Ist es… er?“

Fragte er leise, ohne den Blick zu heben. Seine Stimme war ein Flüstern, kaum mehr als der Hauch einer Frage.
Ein knappes Nicken war die Antwort, das einzige Zeichen, das er benötigte.


„Verstanden.“

Er wandte sich sofort an den Neuankömmling, seine Haltung veränderte sich spürbar. Wo eben noch Demut war, folgte nun wieder jene kalte Arroganz, die er wie eine Maske trug.

„Komm her.“

Befahl er mit einem scharfen Ton.

„Hier, füll das aus. Hast du Waffen am Körper?“

Er reichte dem Neuankömmling das Datapad entgegen, hielt es so, dass der Befehl darin mitschwang, nicht das Angebot.
Währenddessen verschwand die zweite Gestalt lautlos in den Tiefen des Tempels, der Saum der Robe glitt über den Boden wie schwarzer Rauch.

Für einen Moment blieb nur das leise Summen der Maschinen und das rhythmische Klicken der Stiefel der Wachen. Varyn beobachtete den neuen Anwärter mit prüfendem Blick.



Bastion- Atherious Boulevard- Sith Tempel- Seris Veynar
 
Bastion - *****Hotel Lloyd - Veranstaltungssaal - Familie Rendar, Gäste der Veranstaltung, Jean Porter-Vallis


Für einen Moment blieb Kean stehen. Der Geruch verschütteten Getränks mischte sich mit dem Zigarrenrauch, der noch in der Luft hing. Sein Blick wanderte kurz über die Uniform der Frau – makellos bis eben – dann zu ihrem Gesicht. Ihr Ausdruck war angespannt, der Blick scharf, doch Kean blieb ruhig.


„Ich kann aufpassen“, erwiderte er ruhig und nahm den Zigarrenstummel aus dem Mundwinkel. Seine Stimme war gefasst, aber mit einem Hauch von Ironie unterlegt. „Offenbar jedoch nicht auf alles zugleich.“


Er zog ein weißes Stofftaschentuch aus der Innentasche seiner Uniform – natürlich akkurat gefaltet – und hielt es ihr hin. „Rendar. ISB.“ Eine kurze, formelle Vorstellung, begleitet von einem kaum wahrnehmbaren Lächeln. „Ich fürchte, ich schulde Ihnen eine neue Uniformjacke – oder wenigstens ein Getränk.“


Sein Ton blieb höflich, doch die Art, wie er sie musterte, verriet eine leise Berechnung. Nicht aus Interesse, sondern aus Gewohnheit. Jede Reaktion wurde registriert, bewertet, abgelegt.


“Ich nehme an, sie genießen den Abend genauso sehr wie ich?”, sagte er schließlich mit einem Anflug von Ironie.


Bastion - *****Hotel Lloyd - Veranstaltungssaal - Familie Rendar, Gäste der Veranstaltung, Jean Porter-Vallis
 
Bastion - Center - Kanalisation - Marrev (NPC) mit Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture

Verfluchte scheiße! Das war nicht der Plan gewesen, Brianna hatte untertauchen und nach Coruscant abhauen sollen und nicht die wahnwitzige Idee verfolgen, sich wirklich dieser Hexe Vendar zu stellen. Ganz offensichtlich kannte er die Ritterin noch nicht gut genug, denn damit hatte er nicht gerechnet. Und als er es kapierte, war da die Wahl zwischen dem Schutz von Kestrel und Q'Tahem oder dem Hinterherrennen der Echani. Ganz klasse. Wie gesagt - verfluchte scheiße.
Bailee nahm ihm allerdings diese Entscheidung ab und nahm rasch Geschwindigkeit auf, um Brianna zu folgen. Damit bleib ihm nur noch übrig, Wachhung zu spielen, denn die beiden verletzten Jedi ganz alleine zu lassen kam absolut nicht in Frage. Er konnte nur hoffen, dass Bailee Brianna zur Vernunft bringen konnte. Sich zu stellen war einfach idiotisch und würde rein
gar nichts bringen, aber der Echani das zu erklären hatte sie ihm nicht genug Zeit gelassen.

Nun gut. Jetzt mussten sie eben schauen, dass sie selbst so schnell wie möglich von der Straße...
Diesmal kam Marrev nicht einmal dazu, in Gedanken zu fluchen, als er sah, wie ein Typ in der Gasse auftauchte, ohne Umschweife die beiden anderen Jedi in eine Halle stieß und selbst darin verschwand. Sofort gab er Gas, jagte hinterher und kam gerade noch durch die Öffnung, bevor sich ein Container vor diese schob. Nicht, dass er diesen nicht auch hätte beiseiteschieben können, aber es hätte Zeit gekostet. Zeit, die sie nicht hatten, in mehrerer Hinsicht.
Die Worte, die der Kerl ausgestoßen hatte, verrieten dem Meister, dass dieser wusste, wen er vor sich hatte. Alles hatte so hervorragend geklappt, und jetzt lief alles plötzlich so unglaublich schief, aber okay. Wo blieb denn sonst auch der Spaß? Wieder nur dieses herumschleichen... Marrev wusste, dass es wesentlich besser war, sie blieben unter dem Radar, aber wenn jetzt ohenhin alles den Bach runterging, dann durfte er auch ein bisschen Freude haben.

Er sprang durch das Loch und kam in der dämmrigen Halle zum Stehen. Nebel hatte sich ausgebreitet, und so hatte er keine Ahnung, wer sich wo befand, da niemand in der Macht zu spüren war. (OP: ?) Allerdings war der Nebel nicht einfach nur Nebel, das erkannte er sofort und konzentrierte sich erst einmal darauf, das Gas in seiner Umgebung zu neutralisieren und anschließend leicht wegzuschieben. Dann Schüsse, aus dem Nichts, und nun konnte er auch den Typen erkennen, der für all das verantwortlich war und sah auch, wie zwei Droiden zu Boden fielen. Ein weiterer schwirrte allerdings immer noch in der Halle herum.
Marrev nahm sein Lichtschwert in die Hand, aktivierte es allerdings noch nicht. Es herrschte kurz wieder Stille, welche den Rattataki aber nicht davon abhielt, sich nun leise näher an den Kerl heranzuschleichen. Vielleicht wusste er noch nicht, dass er ebenfalls hier eingedrungen war, dieses Überraschungsmoment musste er klug einsetzen. Q'Tahem oder Kestrel waren nicht untätig - eine Kiste kam in ihre Richtung geflogen. Marrev nutzte die Ablenkung und die Tatsache, dass er noch ein Stück entfernt war, um den letzten Droiden mit Telekinese in der Luft zu greifen und mehrmals heftig gegen eine Säule zu knallen, bevor er ihn dann losließ. Das Teil sollte hinüber sein, und das, ohne dass er seinen Standort und seine Anwesenheit dem Typen offenbart hatte. Blieb noch der ungebetene Gast auf dieser Party. Aber zu zweit oder zu dritt, je nachdem, wie fit die anderen waren, sollten sie eigentlich keine Probleme haben, ihn fertigzumachen. Die Frage war nur, wie lange sie brauchten...


Bastion - Center - Kanalisation - Marrev (NPC) mit Kestrel, Q'Tahem und Kirain (NPC)
 
Bastion - Center, Lagerhalle Nebengasse | Q'Tahem, Kestrel und Marrev, Kirain (NSC)

Der Nautolaner schoss auf Lord Kirain. Natürlich hatte der Sithkrieger keine Probleme damit, die Blasterbolzen mit seinem Lichtschwert abzulenken. Weniger Glück hatten da seine Droiden, die mit einem Feuerhagel eingedeckt wurden und mehr einstecken mussten, als sie aushalten konnten. Dass einer der Droiden tatsächlich von Marrev ausgeschaltet wurde, entging dem Abyssin zwar, das hinderte ihn aber nicht daran, den telekinetischen Wurf der Kiste voller industrieller Ionenladungen aufzuhalten.

Mit einem gewaltsamen Ruck hielt die Kiste zunächst in der Luft an und zerbarst kurz darauf. Einige der Stäbe fielen dabei zu Boden, zerplatzten und ließen ein gleißend helles Blitzlichtgewitter die Halle unter Strom setzen.
Lord Kirain begrüßte den Schmerz und absorbierte einen Teil der auf sie alle niederprasselnden Energie, um seine eigenen telekinetischen Kräfte für den Moment zu steigern und den Teil der Stäbe, die er telekinetisch hatte auffangen können, zurück zu ihrem Absender zu schleudern.

Sich der Gefahr von
Marrev in seinem Rücken vollkommen ungewiss, sprang der Abyssin direkt hinterher, um Q'Tahem kampfunfähig zu machen. Sicher, es war ihm verboten worden, die beiden Jedi zu töten. Das bedeutete aber auch nicht, dass er Hände und Füße an ihnen dranlassen musste. Also schlug er gezielt nach Hand- und Fußgelenken. Das würde es den beiden Ausbrechern auch schwer bis unmöglich machen, einen zweiten Fluchtversuch zu starten.

Lord Kirain nahm sich vor, mit den nächsten Jedigefangenen direkt so zu verfahren. So ein Fluchtversuch war doch unglaublich lästig und zeitraubend. Mal ganz zu schweigen von den Vorträgen, die er sich von seinen Vorgesetzten und den Zirkeloberen würde anhören müssen, wenn diese Sache vorbei war. Auf derlei konnte er in Zukunft gut und gerne verzichten.

Bastion - Center, Lagerhalle Nebengasse | Q'Tahem, Kestrel und Marrev, Kirain (NSC)
 
Bastion | Tempel der Sith | Hangar des Tempels

Cerus folge dem Mann der Ihn hergebracht hatte die Rampe hinab – noch ehe seine Stiefel ganz den Boden berührten, stand jemand dort.



Ein Zabrak, in dunkler Robe, das Licht der Hallen spiegelte sich auf den Hörnern. Drei weitere Gestalten standen einige Schritte hinter ihm, schweigend, beobachtend. Der Zabrak hatte den Blick nicht auf Cerus gerichtet, sondern auf den Mann neben vor – ein kurzer Frage, zu leise, um ihn zu verstehen. Dann wandte er sich ihm zu.

„Komm her“, sagte der Zabrak knapp und reichte ihm ein Datapad. Die Stimme ruhig, aber von einem Unterton durchzogen, den Cerus sofort als Befehl erkannte. Kein Platz für Fragen, kein Spielraum für Widerrede.


Er blieb einen kurzen Augenblick stehen.

In ihm regte sich der alte Widerstand – dieses Zucken im Nacken, das immer kam, wenn jemand ihm einen Ton anschlug, als wäre er Befehlsempfänger. Sein Blick glitt kurz über das Gesicht des Zabrak, kalt, prüfend, ein kurzer Anflug von Verachtung in den Augen. Was glaubst du, wer du bist, dachte er.

Dann atmete er aus, trat vor und nahm das Datapad entgegen.

Er tippte die verlangten Angaben ein, die er auf dem Datapad las. Name. Herkunft. Alter und noch ein paar andere Punkte.
Als der Zabrak ihn nach Waffen fragte,
sah Cerus auf und antwortete.

„Nein.“ Seine Stimme war ruhig. „Das Einzige, was ich bei mir trage…“
Er hob das Handgelenk leicht an, das Band aus Durastahl fing das Licht der Hangarlampen. „…ist das.“

Er deutete mit dem Kinn auf den Rucksack über seiner Schulter. „und ein paar Dinge zur Versorgung. Sonst nichts.“

Beendete Cerus seinen Satz und reichte dem Zabrak das Datapad wieder in die Hand zurück.
„Fertig.“


Dann blickte er interessiert den Zabrak an und wartet auf weitere Instruktionen.

Er war hier, um zu lernen. Um stärker zu werden.
Und wenn das bedeutete, den Befehlston eines Fremden zu ertragen, dann würde er es tun.
Zumindest Vorerst.

Bastions | Tempel der Sith | Hangar des Tempels
 
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Bastion – Bastion-Center, in einer Seitengasse – nächtliche Passantinnen auf der nahen Hauptstraße – Sedros, Bailee und Brianna alias Vin

Den Gedanken, dass Bailee ihr bis in die Ewigkeit treu bleiben würde, fand Brianna irgendwie süß. Die Echani wusste nicht recht, was sie bezogen auf diese spirituellen Dinge glauben sollte. Laut den Lehren der Jedi lebte frau in der Macht weiter. Ihr Volk glaubte an Wiedergeburt. Sie selbst befürchtete, dass mit dem Tod alles vorbei war, dass Ahna ebenso sehr nur noch eine sentimentale Erinnerung war wie ihre Eltern. Und wenn alle gestorben waren, die sich einer noch erinnerten, was dann? War es dann ganz vorbei?

Mit dem Tod konnte es schnell gehen auf Bastion, das erfuhren sie wenig später. Zwar war Sedros nur ein Schüler und das wusste Brianna ganz genau, doch der Rang spielte in diesem Fall nur eine geringe Rolle. Sobald eine sie erkannte, würden es bald mehr wissen und es gab viele von ihnen, denen die Echani während ihrem Undercovereinsatz begegnet und in manchen Fällen zu nahe getreten war. Ein weiterer kam heute hinzu, schien es. Der reinblütige Sith schien seinen ganz persönlichen Hass auf die Jedi (den jede im Sith-Orden irgendwie zu haben schien) aus der Geschichte zu ziehen. Davon hatte Brianna allerdings keine Ahnung, und sie konnte nur raten, worauf er sich genau bezog. Sein Volk, genau, aber wie weiter? Und was das gut oder schlecht?


„Zu was gemacht? Einer Gruppe exotischer Sonderlinge? Gern geschehen!“

Keifte die Echani zurück. Trotzdem versuchte sie weiterhin, Zweifel in dem Schüler zu sähen in Bezug auf die offizielle Darstellung des Imperiums in Bezug auf Allegious' Tod. Nur hatte Brianna nicht mit einer Antwort wie dieser gerechnet. Ihre Mission hatte nichts am Schicksal des Noghri geändert? Der Imperator wäre so oder so zu Tode gekommen? Das veränderte alles! So vieles begann plötzlich Sinn zu machen. Darth Noxia, Janus' Eintreffen, die gefühlt geringe Gegenwehr auf Kast… Stand hier vor ihnen den Weg, die Jedi von der Rolle als Sündenbock reinzuwasche? Während sie zur Antwort ansetzte, begann sie selbst in der Tasche an ihrem iKom herumzufummeln, um hoffentlich erfolgreich die Action-Replay-Funktion zu erwischen. Oder sie lockte zumindest ein abgespeichertes Geständnis aus ihm heraus.

„Du gibst es also zu? Dass wir es ohne Hilfe aus dem Sith-Orden nie bis zum Imperator geschafft hätten? Dass Graf Sturn, ihr alle, nicht rein zufällig zur selben Zeit auf seiner geheimen Thronwelt angekommen seid? Dass Kräfte innerhalb des Sith-Ordens ihn…“

Weiter kam sie nicht. Sedros machte einen Satz nach hinten, was Brianna kommen sah. Sie ging zum Kampf über, löste in einer einzigen fließenden Bewegung die rote Doppelklingenwaffe vom Gürtel und ging in Kampfposition über. Nur, was das Sith-Reinblut tatsächlich machte, sah sie nicht voraus. Die Echani-Voraussicht hatte nichts mit Macht oder Magie zu tun, sondern basierte zum großen Teil auf Erfahrung. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen Lanvarok gesehen oder geahnt, dass der komische Stock in Sedros' Hand Projektile verschießen konnte. Ihre Blitzreflexe ermöglichten es der Echani dennoch, fast allen der Projektile auszuweichen oder sie mit einem Lichtschwerthieb unschädlich zu machen. Alle bis auf einen.

Briannas erster Gedanke galt Bailee, die, Lob den zwei Monden, keine weitere Verletzung davongetragen hatte. Erst jetzt ging ihr auf, dass die meisten der Projektile Illusionen gewesen waren. Diese Zeit nutzte Sedros, um die Flucht zu ergreifen, wobei er die nächtlichen Passantinnen geschickt für seine Zwecke nutzte. Verdammt! Er hatte bereits eine Menge Vorsprung! Wenn sie ihm hinterherjagte, vielleicht noch mit dem Bastion-Central-Nachtleben Bekanntschaft machte, würde sie eine Menge Aufmerksamkeit auf sich ziehen und in Richtung Sith-Tempel, in die er garantiert unterwegs war, würde die Dichte an Feindinnen schnell zunehmen. Nicht nur das…

Bailee sprach aus, was ihre Meisterin ebenfalls dachte. Die Sith würden sehr bald wissen, dass sie hier auf Bastion waren, und dann wehe ihnen…


„Ja, aber zuerst muss ich wissen, ob die Projektile vergiftet waren.“

Die gelb geschminkte Echani bückte sich nach dem Metallteil, das sie getroffen hatte und bereute den Versuch fast augenblicklich. Schmerzen, große Schmerzen… die Verletzung am Brustkorb, dort wo sie getroffen worden war. Das Projektil war an der Rippe abgeprallt, den stabilen Echani-Knochen sei Dank, aber Spuren hatte die Attacke trotzdem hinterlassen. Rippenknackser vermutlich, und die Wunde begann durch die Aktion jetzt so richtig zu bluten. Bailee sah sie entsetzt an und kam zu ihr geeilt. Doch bevor ihre Padawan sich auch nur die Verletzung ansehen konnte, waren bereits die nächsten Besucherinnen zur Stelle.

Die beiden (Niphira und Marlis) waren ein sonderbares Pärchen. Auf den ersten Blick sahen sie aus wie zwei Sith-Schülerinnen im späten Teeniealter oder maximal Anfang 20. Die eine, noch ein bisschen jünger aussehend, ein kleines zierliches Persönchen, das Gesicht fast so bleich wie Briannas normale Hautfarbe, trug einen sonderbar aussehenden schwarzen Lederfummel und hatte etwas in der Hand, das wie ein verunglücktes Übungslichtschwert ansah. Die andere, größere von beiden (Marlis) hatte eine Sithrobe an, aber keine Waffe und bei den beiden schien erstere eindeutig den Ton anzugeben. Nicht wie zwei Schülerinnen, eher wie Meisterin und Schülerin.

Brianna richtete sich ein wenig auf, als die eine (Niphira) näher kam. Das Lichtschwert hatte sie noch in der einen Hand, aber deaktiviert, da sie den Auslöser losgelassen hatte. Mit der anderen versuchte sie erfolglos die Blutung zu stoppen. Mit ihren hohen Stiefelabsätzen brauchte sie nicht einmal ganz aufrecht stehen, um auf die beiden hinunter zu sehen. Bailee nahm die Annäherung zum Anlass für einen genervten Kommentar, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen in Sachen Undercover. Andererseits war anzunehmen, dass die beiden auch schon den Dialog zwischen Sedhros mitgehört haben mussten, zumindest in Teilen.


„Keine meiner besseren Ideen, oder?“

Entgegnete sie verdrießlich und richtete ihre Augen gleich wieder auf die Kleine, die sie anprach, ob sie sich ‚verlaufen‘ hätten. Alles klar, sie wussten Bescheid, dachte die 28jährige noch verdrießlicher.

„Verlaufen? Nein, tatsächlich kenne ich die Gegend hier wie meine Westentasche,“

Erklärte Brianna wahrheitsgemäß. In der Gegend rund um den Sith-Tempel hatte sie jede Menge Ausdauerläufe absolviert, zur Erkundung ebenso sehr wie für die Fitness. Dann machte das gefühlte junge Mädchen etwas Seltsames: mit Blick auf die Wunde der Echani verhielt sie sich eben nicht wie ein Raubtier beim Anblick der angeschlagenen Beute, sondern sie steckte, ganz im Gegenteil, ihre Waffe weg. Trotzdem gefiel Brianna der Blick nicht, mit dem sie Bailee ansah. Das bisschen was die Nautolanerin als Machttarnung konnte, würde einer erfahrenen Sith nicht standhalten. Da konnte die Ritterin die ihre verschleiern, so viel sie wollte… und ja, trotz ihres jugendlichen Aussehens war das kleine Mädchen eine solche. Auf Bastion hatte sie ja keinen Grund, ihre Aura zu verstecken. Nur war diese für die Machtfühlerin einer Heilerin ebenso seltsam wie die Diskrepanz zwischen Aussehen und Verhalten bei Niphira, die nicht zusammenpassten.

Ein leichtes Schmunzeln, wie bei einer Person, die die Lage völlig unter Kontrolle hatte, nicht wie ein kleines Goth-Schulmädchen, sondern wie eine erfahrene Sith. Bailees Frage kommentierte Brianna nicht, sondern sie gehorchte. Weiter weg von der Hauptstraße war gut für sie und Marrev und Kestrel und die anderen waren hoffentlich längst über alle Berge.


„Der Reinblut-Typ eben, Sedros, hat uns praktisch grundlos angegriffen,“

Betonte die gelb geschminkte Echani und das stimmte, falls frau das bloße Jedi-sein für eine Sith nicht als Grund wertete. Immerhin war ja noch Frieden, nicht dass das Jedi und Sith untereinander je interessiert hatte natürlich. Bailee sah Brianna abwartend ab, die überlegte, was sie sagen konnte. Die Sith… verhielt sich nicht wie eine Sith. Aber konnte sie ihr deshalb vertrauen? Versuchen, sie anzulügen, war aber sinnlos bis kontraproduktiv, dafür wusste die klein gewachsene Frau inzwischen zu viel.

„Wir sind nicht hier, um irgendwem zu schaden.“

Das wiederum war die reine Wahrheit, sie hatten ja die gefangenen Kestrel und Q'Tahem befreit. Es gab eine kurze Pause, dann verfinsterte sich der Blick der jungen und irgendwie auch nicht so jungen Dame, der Brianna Sorgen bereitete. Dann jedoch schickte sie die andere junge Frau, die offenbar Marlis hieß, weg, um Medizin zu holen und sprach von irgendwelchen anderen Leuten… Sith? Ihr merkwürdiges Gefühl war wieder da, der Bruchpunkt. Es galt eine wichtige Entscheidung zu treffen, doch Brianna war zu unerfahren in der Technik, um zu wissen, was diese war und welche Konsequenzen drohten. Ahna konnte ihr diese Feinheiten nun nicht mehr beibringen. Alles was die Jedi tun konnte war vermuten, dass eine mögliche Entscheidung richtig und die andere falsch war, auf jeden Fall drohten schwerwiegende Konsequenzen für ihr Handeln.

„Nein, ihr braucht niemanden zu holen, wir kommen schon klar,“

Behauptete die vorgebliche Mirialan, obwohl sie durch die Rückenverletzung durch die Krallen des Sithspawns bereits einiges an Blut verloren hatte und jetzt wieder, und ohne zu wissen, ob sie durch einen der beiden Vorfälle vergiftet worden war. Dennoch wies die Frau der anderen den Weg in eine Apotheke. Die Jedi konnten nicht in ein Krankenhaus, ja, aber warum interessierte es die Sith, ob sie geschnappt würden?

„Wer seid ihr und warum helft ihr uns?“

Als die Sith darum bat, ihre Verletzungen sehen zu dürfen, stellte Bailee sich schützend vor Brianna, während diese noch überlegte. Konnte sie ihr als vermeintliche Mirialan ihre alabasterweiße Haut zeigen? Wäre es nicht ganz schnell vorbei mit der Hilfsbereitschaft, wenn der kleinen Frau klar wurde, dass sie größeres Aufhebens darum gemacht hatte, um unerkannt zu bleiben? Sie suchte den Blick ihrer Padawan, die die Frage sicher auch nicht beantworten konnte, und sah in ihren Nautolanerinnenaugen Sorge, Sorge um ihre Meisterin. Die Pseudomirialan legte sich eine Ausrede für ihre Hautfarbe zurecht, die zum Vorschein kommen würde, wenn die andere Frau die Wunde reinigte, und traf eine Entscheidung. Brianna atmete tief durch, entfernte ihre bluttriefene Hand von der Wunde und erklärte:

„In Ordnung. Diese Verletzung ist tiefer, aber die am Rücken hat den größeren Schaden verursacht. Ich bin Heilerin, aber er ist schwierig und gefährlich, so nahe am Sith-Tempel davon Gebrauch zu machen. Sonst hätte ich mich längst um die Verletzung meiner Freundin gekümmert.“

Die Echani lenkte die Aufmerksamkeit der anderen Frau bewusst darauf, dass Bailee ebenfalls Hilfe benötigte. Das merkwürdige Gefühl verschwand, von nun an würden die Dinge ihren Lauf nehmen.

Bastion – Bastion-Center, in einer Seitengasse – nächtliche Passantinnen auf der nahen Hauptstraße – Marlis beim Medikamente holen – Niphira, Bailee und Brianna alias Vin

Hab den Moment unmittelbar vor Sedros' Angriff ein klein bisschen modifiziert, das Ergebnis ist aber dasselbe: Brianna ist abgelenkt.
 
Bastion | Tempel der Sith | Hangar des Tempels

Seris starrte den Sith Jünger einen Augenblick gespannt an. Ihr Herz raste in ihrer Brust. In dem Moment verfluchte sie ihr loses Mundwerk, doch sie würde dem vor sich nicht den Genuss einer Entschuldigung geben. Doch sie verkniff sich einen weiteren Kommentar, da sie nicht gleich negativ auffallen wollte. Seris war frech, aber nicht dumm. Auch wenn ihr das Charisma ihres Vaters fehlte.

Als sich das Diener in Bewegung setzte folgte sie ihm mit einem mulmigen Gefühl. Vielleicht hätte sie die schmutzigen Gassen nicht verlassen sollen. Doch die Rothaarige schüttelte diesen Gedanken schnell wieder ab, als sie an ihre Mutter dachte. Wut stieg in der jungen Frau auf, als sie an die Frau Mitte 40 dachte. Die junge Frau war viel zu sehr mit dem kurzen Funken der Wut beschäftigt, um dem Kommentar des anderen über das Auffallen richtig zu folgen.

Die Rothaarige versuchte den Gedanken an ihre undankbare Mutter zu verscheuchen. Sie musste sich jetzt zusammen reisen, immerhin war das hier vielleicht der Weg aus den dreckigen Gassen von Bonetown.

Seris Hände fuhren in ihre Jackentasche, als sie nun wieder aufmerksam den Worten des anderen lauschte. Ihr Herz machte einen kleinen Satz, als er die vermeidliche Todesdrohung aussprach. Worauf hatte sie sich hier eingelassen?

Etwas in der jungen Frau hatte das Bedürfnis die Beine in die Hand zu nehmen und zu laufen. Doch sie zwang sich zu Ruhe. Sie war eine Veynar! Und wenn sie eines nicht wahr, dann ein kleiner Feigling.

Das Schiff mit den zwei Personen erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie beobachtete wie der Tempeldiener den Kopf senkte und beschloss es diesem einfach gleich zu tun. Der andere Mann schien wichtig zu sein und eine gerade zu unheimliche Präsenz ging von dem Mann in schwarz aus. An den Mythen ihrer Oma war wahrscheinlich doch mehr dran, als ihre lieb war. Ihr Blick wanderte auf den anderen neuen. Interessiert beobachtete sie die Konversation der beiden Männer bevor sie den Blick abwandte und sich im Hangar umsah. Irgendwas war hier unten anders. Die Luft schien für die junge Frau beinahe erdrückend.

Bastion | Tempel der Sith | Hangar des Tempels
 
Bastion - *****Hotel Lloyd - Veranstaltungssaal - Familie Rendar, Gäste der Veranstaltung, Jean Porter-Vallis

Jean starrte den Mann vor sich an. Wie konnte er es wagen, erst ihre Uniform zu beschmutzen und dann auch noch in diesem Tonfall mit ihr zu sprechen. Die Agentin spannte ihren Unterkiefer an und ihre grauen Augen funkelten vor Zorn. Doch sie versuchte die kühle Miene der Familie Vallis zu wahren. Die junge Frau nahm das Taschentuch wortlos entgegen und begann die Flecken ihrer grauen Uniform zu wischen. Unzufrieden starrte sie auf die nicht mehr makellose Dienstjacke. Die kleinen brillanten an dem Collier der jungen Frau machten ein kleines Geräusch, als sie durch die Säuberungsaktion bewegt wurden. Die Agentin lauschte nur halbherzig der Vorstellung des anderen Mannes. Erst als er das Wort ISB erwähnte, wurde der jungen Frau so einiges klar.

Die Reinigung geht auf sie Mister Rendar.“ Sagte die junge Frau entnervt und richtete ihre Haltung etwas. War den eine Ausgehuniform heut zu Tage denn gar nichts mehr Wert?!

Sie reichte dem jungen Mann sein Taschentuch zurück und sah dann zurück in den Saal wo die Gäste sich an den Tischen einfanden. Kurz überlegte sie den Mann einfach stehen zu lassen, aber das wäre wahrlich unhöflich.

„Porter.“ Stellte sie sich wortknapp vor und machte Anstalten den Raum zu betreten. Wo sie arbeitete ging den jungen Mann nichts an. Und ihre Ausrede dass sie vom ISB kam würde bei einem echten ISB Agenten wohl schnell auffallen.

„Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden Mister Rendar. Ich ziehe es vor jetzt zu essen, bevor mich noch ein weiteres Glas trifft.“ Sagte die junge Frau mit einem kühlen, leicht frechen Lächeln und ließ den Agenten dann alleine auf der Terasse stehen.

Die Agentin lief mit gerader Haltung zu ihrem Vater, der sich zu ihrem Leidwesen zu dem Gastgeber gesellt hatte.

„Ah Jean, darf ich dir meinen alten Freund Kianu vorstellen?" Die Stimme ihres Vaters war dienstschmierig.

Jean bewunderte es, dass ein so kühler Mann wie ihr Vater auf solchen Veranstaltungen stets charismatisch war. Doch wenn ihr Vater nicht einen Gang runter fahren würde, würde er wohl auf seiner Schleimspur ausrichten. „Kianu das ist meine Ziehtochter Jean.“

Jean reichte dem älteren Mann höflich die Hand.

Ich bin sehr erfreut sie kennen zu lernen.“

Bastion - *****Hotel Lloyd - Veranstaltungssaal - Familie Rendar, Gäste der Veranstaltung, Jean Porter-Vallis
 
Bastion - Bastion Center - Eine Seitengasse - Niphira, Marlis, Brianna und Bailee


Marlis tat zum Glück genau das, was Niphira von ihr verlangte. Sie konnte stur sein. Sie war oft eigensinnig und bestimmt niemand, den irgendjemand zu einer Sith machen konnte. Und doch war sie eine der besten Menschen in ihrem Umfeld, den sich Niphira vorstellen konnte. Es musste für ihre Schülerin alles andere als leicht sein, jetzt einfach loszugehen. Ausgerechnet hier. Doch die Nautolanerin hatte eine berechtigte Frage gestellt. Die Sith machte einen Schritt auf diese zu und war eindeutig alles Andere als amüsiert.

“Lustig ist nur dieser Zufall… Jedi töten den Imperator und sind dann auch noch so lebensmüde, um hierher zu kommen. Ich frage mich… seid ihr verdammt mutig… oder verdammt dumm?”


Niphira seufzte, als die Nautolanerin sich vor die andere Frau stellte. Langsam schüttelte sie ihren Kopf und schaute die Nautolanerin ernst an.

“Wenn ich euch beiden etwas antun wollte… Denkst du nicht, dass ich schon lange das tun würde, was du dir in deinem Kopf ausmalst? Was auch immer das ist?”

Zum Glück gab die scheinbare Gelbhaut eine klare Antwort. Das Reinblut hätte quasi grundlos angegriffen. Eine Aussage, die Niphira unkommentiert ließ, allerdings sagte eine leicht gehobene Augenbraue aus, dass sie das ein wenig anders wahrgenommen hatte. In ihrer Wahrnehmung war der Rothaarige in die Ecke gedrängt worden. Auch bei der Aussage, dass sie niemandem schaden wollten, wirkte Niphira nicht wirklich überzeugt. Das stank doch ein wenig.

“Die Frage ist… warum seid ihr überhaupt hier… Jedi…?”

Sie grinste leicht, ehe sie weiter sprach.

“Am Ende ist es mir egal. Ich werde euch auch nichts antun… Ich habe nur… keinen Bock wie einige in diesem hässlichen Gebäude zu enden, die den Kodex als Ausrede für ihren Sadismus missbrauchen…”

In der Tat war diese ganze Lage ziemlich… Merkwürdig. Jedi auf Bastion. Verletzt. Eigentlich ein sehr leichtes Opfer, um seinen Ruf aufzupolieren. Aber umgekehrt… Größerer Ruf, gleich mehr Feinde, gleich mehr Arbeit, gleich mehr Stress. Darauf konnte die Vollstreckerin gerade absolut verzichten. Jedoch riss eine Frage der Mirialan aus ihren Gedanken.

“Mein Name ist Darth Makhaira. Vollstreckerin des Sith-Orden. Angenehm. Wir haben Frieden. Noch. Wieso sollte sich also jemand einfach im Stich lassen, der verletzt ist. Das ist feige und zeugt von schwachen Charakter.”


Niphira lächelte ein wenig. Zum Glück lenkten die beiden Jedi ein wenig ein. Ein sehr positiver Umstand in den Augen der Sith, die anfing, die Wunden anzuschauen, während die scheinbare Mirialanerin ein wenig den Sachverhalt erklärte. Niphira selbst schaute auch kurz zu der Nautolanderin und nickte nachdenklich. Jedoch fiel der Sith etwas auf. Die Haut der Mirialanerin… an den Verletzungen… Der Blick der Sith wurde finsterer. Die Hautfarbe…

“Ihr habt wirklich nichts vor? Denn scheinbar… stimmt etwas mit Eurer Hautfarbe nicht…”

Niphira schaute nun der Mirialanerin fest in die Augen. Man erkannte an ihrem Blick, dass sie die Wahrheit hören wollte und keine Ausrede.

“Wenn meine Schülerin zurück ist… gehen wir zu meinem Schiff. Dann kümmern wir uns um euch beide. Wir wollen euch nichts tun. Ich will nur die Wahrheit… Und vielleicht noch eine Bitte loswerden. Wenn wir eure Wunden versorgt haben.”

Wahrscheinlich würde man das falsch verstehen können. Und doch würde Niphira nicht lügen. Sie wollte den beiden Jedi wirklich helfen. Auch wenn die Sith bei der nicht Mirialanerin, wie es schien, nun deutlich vorsichtiger sein würde. Daher schaute Niphira die Verletzungen an und konnte, obwohl sie medizinisch nicht sehr versiert war, wirkten das, was die Sith sah, besorgniserregend. Die Wunden mussten auf jeden Fall versorgt werden. Das war klar.




Bastion - Bastion Center - Eine Seitengasse - Niphira, Marlis, Brianna und Bailee
 
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