Bastion

Outer Rim – Braxant-Sektor – Bastion – Büro für Lokale Sicherheit- Jean Porter, Ralo-

Seit der Geiselnahme waren drei Tage vergangen . Jean hatte ihre Wohnung seither nicht verlassen. Auf der Arbeit hatte sie sich krank gemeldet.


Jean hatte kaum geschlafen. Dunkle Augenringe zierten ihr Gesicht. Zwei Nächte hatte sie wachgelegen, geplagt von den immer gleichen Bildern. Das Splittern von Glas. Die Schreie. Das dumpfe Echo der Explosion.Und die zwei Namen auf dem Protokoll, hinter denen nun das Wort „verstorben“ stand.


Zu allem Übel hatte sie in den letzten Tagen wieder zur Flasche gegriffen. Meren wusste es auch. Und der alte Mann hatte nicht lange gezögert, C2D6 damit zu beauftragen, sämtliche Vorräte zu entsorgen. Sie konnte ihm das nicht mal verübeln. Trotzdem… seine ständige Anwesenheit in ihrer Wohnung war anstrengend. Er hatte sich keinen einzigen Tag nehmen lassen. Immer war er da. Sie wusste, dass er sich sorgte. Aber es brachte sie um den Verstand, dass er sie behandelte, als wäre sie ein Kind.

Doch heute hatte sie sich aufgerafft.


Jean hatte geduscht, sich die Haare notdürftig zusammengebunden und trug zum ersten Mal seit Tagen wieder ihre Uniform.Sie fühlte sich fremd darin. Wie ein Kind, das sich in die Jacke eines Offiziers geschlichen hatte.
Der Stoff kratzte. Der Kragen drückte. Es wäre so leicht gewesen, sich ein weiteres Mal krankzumelden. Aber heute war die Einsatz Nachbesprechung.


Mit schleppenden Schritten betrat sie das Gebäude für Lokale Sicherheit. In der kleinen Kaffeenische auf dem Weg zum Konferenzraum schenkte sie sich einen Becher schwarzen Kaf ein. Wie immer ohne Milch und Zucker. Ihre Finger zitterten leicht, als sie ihn an die Lippen führte.
Die junge Frau verweilte ein paar Sekunden, stützte sich mit der freien Hand am Rand der Theke ab. Es dauerte eine Weile bis sie das Gefühl hatte sich bewegen zu können.

Der Konferenzraum war leer, als sie ihn betrat. Jean setzte sich auf ihren Platz, stellte den Becher vor sich ab und faltete langsam die Hände davor.
Ihr Blick wanderte zum leeren Stuhl schräg gegenüber.

Ralo.
Wie es ihm ging?
Outer Rim – Braxant-Sektor – Bastion – Büro für Lokale Sicherheit- Jean Porter, Ralo-
 
Bastian- Center- Strassen und Gassen- mit Essam und vielen anderen Gästen

Ja, das Chaos gerade hatte einige Vor- und Nachteile. Sie konnten wahrscheinlich relativ gut in der Masse untertauchen, aber wahrscheinlich hatten sie Pech mit dem Unterschlupf. Thatawaya klackerte mit den Krallen auf dem Boden. Ein Zeichen des Unbehagens. Aber gut: Zur Not mussten sie sich andere Verstecke suchen. Essam gestand, dass er sich hier nicht ganz so gut auskannte, da er nur in einem kleinen Bereich gelebt hatte. Thatawaya sah ihn an.

“Geht mir ähnlich. Aber ich weiss, wo das Bacta-Lager ist. Und die Strecke zwischen diesem und der Pyramide. Ein Teil der Katakomben, weil man mir nur da erlaubt hat zu jagen. Und einen winzigen Teil des Rests vom Tempel. Kantine und sowas. Aber ich will da nicht rein, auch wenn ich zu gern sehen würde, wie sie leiden.”


Thatawaya stellte sich das überaus zufriedenstellend vor, auch wenn sie auf diesen Teil würde verzichten müssen. Essam meinte dann, dass sie sich nicht besaufen durften, wenn sie nicht auffallen wollten. Thatawaya sah ihn überrascht an.

“Wer hat denn gesagt, dass wir uns besaufen? Ich würd einfach dafür sorgen, dass wir so aussehen, als hätten wir gesoffen. Wenn wir dann in einem Hotel oder so verschwinden, rechnet man nicht damit dass wir bald wieder raus kommen. Das würde uns ein Zeitfenster öffnen, meinst du nicht? Vor allem, wenn wir es schaffen, einen unauffälligeren Weg aus dem Gebäude zu nehmen. Zur Not ein Fenster oder so. “


Dann brachen sie auf, um die Gegend zu erkunden. Sie waren auffälliger, wenn sie nur am Rand standen und weniger, wenn sie sich mit den Feiernden mitbewegten.

“Lass uns die Bars auf Hinterausgänge prüfen.”

Damit begann sie, mehr zufällig, die Rückseiten der Kneipen zu untersuchen. Vielleicht standen hier und da schon Türen offen und verrieten eine Möglichkeit, durch den Laden selbst zu entkommen. Allerdings konnte auch das schwierig werden, wenn sie von mehr als einem verfolgt wurden. Dann könnte man sie einkesseln. Aber sie würden so oder so in der Falle sitzen, wenn sie so einen Laden betraten, um unterzutauchen und es gab KEINEN Notausgang.

Schon bald stellte Thatawaya fest, das die meisten Bars einen Hinterausgang hatten, was ja eigentlich gut war. Manche Hinterausgänge mündeten aber in geschlossene Strassen. Also : Sackgassen. Das war… doof. Besser waren die, wo mach nach dem Hinterausgang in zwei Richtungen abhauen konnte. So hätten sie eine bessere Chance zu entkommen. Bei einer Nebenstrasse jedoch, hörte sie Stimmen. Unsichere Hinterhöfe, in denen schon krumme Sachen liefen, waren natürlich ungünstig. Oder in sofern interessant, dass da krumme Sachen liefen und laufen konnten. Das war doch...gut, oder? Thatawaya sah Essam an und legte fragend den Kopf schief. Er hatte grössere Ohren als sie. Vielleicht bekam er raus, was da lief. Plötzlich hörte sie eine weitere, tiefere Stimme. Ein Blick um die Ecke enthüllte eine in Schwarz gehüllte Gestalt am Ende der Gasse. Sith! Thatawaya war hin und her gerissen zwischen dem Impuls, sich sofort auf ihn zu stürzen und der Vernunft, es nicht zu tun. Schliesslich könnte das ihren ganzen Plan zerstören. Sie sollten besser zusehen, dass sie von hier weg kamen, bevor sie entdeckt wurden...und später hier her zurück kommen, um die Gegend zu prüfen. Thatawaya machte eine entsprechende Geste zu Essam und drehte sich um , um zu gehen. Sicher war sicher.​

Bastion-Center- Nebenstrassen und Gassen- nicht so allein mit Essam, wie sie es gern wär
 
[ Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Hayle-House | Arbeitszimmer ] - Aren Vayliuar

Der gestrige Tag hatte Aren in eine absolute Hochstimmung versetzt, die auch nicht nachgelassen hatte, nachdem er den Thronsaal verlassen hatte. Die Gespräche und Kontakte, die er an diesem einen Tag, an diesem einen Ort geführt hatte waren Gold wert. Nachdem Darth Anglus ihn verlassen hatte, war er noch mit verschiedensten Männern und Frauen aus Verwaltung, Militär und Gesellschaft ins Gespräch gekommen. Einige darunter waren fast alte Bekannte, einige andere kannte Aren lediglich aus den Holonachrichten. Nachdem sich langsam aber sicher abzeichnete, dass die Feier ein Ende zu finden begann - zu diesem Zeitpunkt waren schon einige Stunden ins Land gezogen - war er noch zu einem "kleinen Ausklang" des Außenministers geladen worden, wie er ihn bezeichnet hatte. Spontan hatte dieser sich dazu entschlossen gehabt, in seinem Bastioner Penthouse den restlichen Abend mit angenehmen Gesprächen zu beenden. Vermutete man unter der Bezeichnung "kleiner Ausklang" jedoch eine private, gemütliche Runde, so irrte man sich. Klein und gemütlich gab es an diesem Abend nicht auf Bastion, wie sich Aren schon bei der Fahrt in seiner Limousine zum Penthouse des Ministers zeigte. An sämtlichen Ecken der Stadt feierte man die neue Imperatorin, die Zentrale des Imperiums blühte auf. Und auch das Penthouse des Ministers war bei seiner Ankunft bereits mehr als gut besucht. So zog sich der Abend weitere Stunden hin und es dämmerte bereits der neue Morgen, als er schließlich mit Carel Mowbray, der zufälligerweise ebenfalls auf dem "kleinen Ausklang" gewesen war, sowie Adriana und Abella, welche er nach Rücksprache mit dem Außenminister eingeladen hatte, den Rückweg nach Haylem-House antrat, wo er sich und seine Begleitung für die Dauer ihres Aufenthaltes einquartiert hatte.

Doch ein langer Abend bedeutete kaum, dass er sich am nächsten Morgen Ruhe gönnen konnte. Er wachte zwar nicht so früh auf wie sonst, aber immerhin früh genug, dass Adriana neben ihm immer noch tief und fest schlief. Leise stand er auf und verließ das Schlafzimmer in Richtung des Ankleideraums, wo er sich für den Tag vorbereitete. Es gab viel zu tun. Abella schlief noch, seine restlichen Gäste waren ausgeflogen, wie ihm sein Butler mitteilte und so konnte er sich gänzlich ohne Rücksicht auf Gastgeberpflichten an die Arbeit setzen. Es gab viel zu tun, immerhin hatte sich seit gestern die Lage völlig verändert und sein Stab, sowie die Regierung des Prefsbelt-Sektors musste und wollte entsprechend instruiert werden. Eine besonders hohe Priorität genoss hier auch die Nachricht an Gouverneur Zesh von Prefsbelt, welchen er viel zu lange hatte warten lassen und bisher eher Albert, dem neu ernannten zuständigen Sector-Adjutanten, überlassen hatte. Die Lage auf Prefsbelt IV war nicht so, wie Aren es sich vorgestellt hatte, was jedoch nicht zu Lasten des neuen, sondern viel eher des alten Gouverneurs ging. Das Projekt "Orbis" besaß eine große Priorität in seiner Planung für den gesamten Prefsbelt-Sektor, er wollte nicht zulassen, dass es durch solche inneren Querelen zu Verzögerungen oder anderweitigen Problemen kam. Auch hatte er sein Büro Kontakt mit dem Büro Darth Zions und mit Darth Angelus aufnehmen lassen, um die gestern so gut vorbereiteten Gespräche nicht im Sande verlaufen zu lassen. Bei näherer Recherche über den ihm bis dahin noch unbekannten Darth Angelus war er unfreiwillig amüsiert gewesen. Dieser Mann war ihm beileibe kein Unbekannter, oder besser seine Familie. Sein Vater hatte zu seinen ersten Geschäftspartnern auf Borosk gehört und war zu seinen Lebzeiten auch mit Agustin aneinandergeraten. Seine Schwester hatte er bei seinem letzten Besuch auf Bastion kennengelernt. Wie klein doch manchmal die Galaxis war.

Schließlich klopfte es an der Tür. Adriana trat ein und lächelte ihn an.


,,Es ist schon Mittag und ich habe Lunch im Park servieren lassen. Abella besucht eine alte Freundin, wir haben den Lunch also ganz für uns."

Aren lächelte und legte die Datensätze zur Seite, welche gerade noch vor ihm lagen. Das Wetter draußen war wunderbar und als Adriana und Aren am Pavillon in einer etwas abseits gelegenen Ecke des Parks angekommen waren, war ein Tisch bereits mit allerlei kleinen Köstlichkeiten gedeckt. Aren griff zu einer Karaffe Wein die neben einem marinierten Fleek-Aal stand und schenkte den beiden ein. Sie setzen sich und sprachen über dieses und jenes, scherzten und genossen die Kombination von gutem Wein, gutem Essen und gutem Wetter. Schließlich schlich sich ein ernsterer Unterton in Adrianas Stimme.

,,Aren, wie geht es jetzt weiter? Ich meine ... seit den letzten paar Tagen hat sich alles geändert. Deine Position, dein Rang ... wir haben einen neuen Imperator, entschuldige, eine neue Imperatorin ... wie verrückt das doch klingt ... und anscheinend stehen wir kurz vor dem Beginn eines neuen Krieges."

Aren gab sein Bestes aufmunternd zu lächeln. Für ihn barg all dies so viele neue Möglichkeiten und Chancen. Bisher hatte er hauptsächlich daran gedacht und darauf hingearbeitet. Dass dies alles für Menschen wie Adriana, die ein "normales" Leben führten und nicht in all den Verschwörungen und Planungen involviert gewesen waren, sehr bedrückend und überrumpelnd wirkte, fiel ihm so richtig erst jetzt auf.

,,Mach dir keinen Kopf. Ich kann verstehen, dass das alles ein bisschen viel ist, aber wir sind vorbereitet. Das Imperium ist auf einem guten Weg, glaub mir und mach dir darum keine Sorgen."

,,Aber es geht mir doch nicht nur um das Imperium! Aren ... wie lange weißt du von all dem hier schon? Ich meine niemand wird in so einer Situation zum Moff befördert und in den Imperialen Ritterorden aufgenommen, ohne tiefer involviert gewesen zu sein!"

Nun wich das aufmunternde Lächeln aus seinem Gesicht und machte einer gewissen Ernsthaftigkeit Platz. Seine Stimme klang auf einmal fast kühl.

,,Adriana, stell nicht solche Fragen. Nie wieder. Wir haben einen der friedlichsten und glattesten Machtwechsel der Geschichte des Galaktischen Imperiums hinter uns. Notwendig weil unsere Friedenspartner uns hintergangen haben und nur deswegen. Das ist die Geschichte, es darf kein "tiefer involviert" geben, sonst wird der unproblematische Wechsel der gerade passiert gesprengt, verstehst du? Sollten viele Menschen beginnen zu denken, dass all dies von langer Hand geplant war, dann rücken die Jedi als Täter sehr schnell in den Hintergrund und vermeintliche "Verschwörer und Verräter" im Imperium werden zur Zielscheibe. Männer und Frauen, deren einziges Ziel ein zukunftsfähiges Imperium ist und war. Jedi haben den Imperator getötet und mit Imperatorin Vendar stand glücklicherweise sofort die richtige Person bereit, seine Nachfolge anzutreten. Mehr ist da nicht, mehr darf da nicht sein, verstehst du?"

Beinahe etwas eingeschüchtert nickte Adriana und Aren fiel auf, dass er vielleicht zu harsch gewesen war.

,,Ich würde über alles sofort mit dir reden, aber das ist ein Thema, das nicht existieren darf, zu unserer Sicherheit und zur Sicherheit des Imperiums. Glaub mir nur, dass ich stets das Richtige getan habe und nach meiner tiefsten Überzeugung gehandelt habe. Ich habe nie dich oder meine Familie ..."

Kurz stockte Aren. Eigentlich hatte er sagen wollen, dass er nie sie oder seine Familie gefährdet hatte. Aber stimmte das? Wäre die Verschwörung gesprengt worden, wäre nicht nur sein Kopf gerollt. Das wurde ihm nicht erst jetzt klar, immer wieder hatte ihn dieser Gedanke gequält und so blieben ihm nun diese falschen Worte im Halse stecken.

,,Ich habe nie dich oder meine Familie aus den Augen verloren."

Adriana schien das Stocken Arens nicht bemerkt zu haben oder schob es auf die allgemeinen Umstände, als sie schließlich wieder etwas lächelte.

,,Ich weiß. Und doch ... es wird alles anders werden. Du bist zu einem der bedeutendsten Männer des Supersektors geworden und das in einem Imperium, dass sich wandeln wird. Es steht viel vor uns."

Kurz lachte sie ein wenig auf.

,,Als ich damals auf Yaga-Minor eintraf, dachte ich schon, dass ich meine persönlichen Ambitionen zurückschrauben muss und eher die First Lady spielen werde. Dass du aber einen solchen Aufstieg machst, damit habe ich kaum gerechnet. Und du hast noch viel vor, oder?"

,,Ich habe noch sehr viel vor. Mein Weg ... unser Weg ist noch nicht vorbei."

Aren lächelte und nahm Adriana bei der Hand, bevor sich etwas Ernsthaftigkeit wieder in seine Stimme mischte.

,,Aber dass du deine persönlichen Ambitionen zurückschrauben musst ... bitte tu das nicht. Ich werde deine Unterstützung brauchen und jetzt wahrscheinlich mehr denn je, aber dass soll dich nicht davon abhalten, dass du auch deinen Zielen nachkommst. Jede Tür, die mir offen steht, steht auch dir offen. Das alles ist nicht nur eine riesige Chance für mich sondern auch für dich. Wenn du weiter in der Galerie arbeiten möchtest tu das, sonst finden wir etwas für dich."

Adriana lächelte und gemeinsam stießen sie mit ihren Weingläsern an und ließen den Blick über den Park wandern. Plötzlich schrillte Arens Kommunikator auf. Normalerweise hätte er ihn in einer solchen Situation einfach ignoriert, doch der Signalton stand für besondere Dringlichkeit. Aren überflog die Nachricht, welche ihm geschickt worden war, bevor er wieder zu Adriana aufblicke.

,,Wie es scheint ist uns kaum noch eine ruhige Minute vergönnt. Wir wurden vom Kollegium der Förderer des Galaktischen Imperiums zu einem Empfang heute Abend eingeladen, zu Ehren der neuen Imperatorin. Es gibt wohl einige Ernennungen und offizielle Akte, die Einladung hält sich hier aber etwas nebulös. Wir können also gespannt sein."

Aren grinste Adriana an. Sie wusste, wie lange Aren an diesem Gremium interessiert gewesen war und eine solche Einladung war oft vielversprechend.
[ Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Hayle-House | Parkanlage ] - Aren Vayliuar, Adriana Figg
 
Bastion | Tempel der Sith | Pyramide der Extinktoren | Kammer des Zirkelgroßmeisters - Saphenus, Darth Zion

Saphenus zuckte mit den Schultern. "Ihr sagt es: noch...", er betonte das Wort ausdrücklich, "...nicht. Aber wir wissen, dass es in unserer Natur liegt. 'Es gibt keinen Frieden...'. Es kann niemals Frieden geben. Nicht mit der Leidenschaft, die uns Sith innewohnt. Der Konflikt macht uns stark. Er merzt die Schwachen aus." Er war sich bewusst, dass jeder denken mochte, dass auch er zu den Schwachen gehörte, aber das war ihm gleich.

Er nahm einen Schluck Wasser aus dem schweren Becher. Ein kurzer Hauch des Argwohns durchzuckte ihm, aber dann kam ihm der Gedanke, ein Zirkelgroßmeister würde ihn in seinem eigenen Saal vergiften, albern vor. Der schwere Becher hinterließ einen metallischen Nachgeschmack auf seinen Lippen.

Bedeutungsschwanger gab Darth Zion letztlich zu erkennen, dass er Saphenus beim Wiederaufbau Korribans helfe wolle. Mit den Ressourcen, die der Zirkel der Extinktoren zu bieten hatte. Saphenus ließ diese Worte wirken. Er fragte sich, woher das plötzliche Interesse des Zirkelgroßmeisters kam.

"Ich hatte nur bedingt den Eindruck, dass dem Orden noch viel an Korriban liegt.", begann Saphenus gedehnt, um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. "Deshalb seht es mir nach, dass mich Euer Angebot überrascht. Ich wusste nicht, dass ich die Aufmerksamkeit des Zirkels der Extinktoren habe." Er nahm erneut einen Schluck Wasser. Langsam nahm es in Gänze den metallischen Geschmack des Bechers an, in dem es sich befand. "Ich hätte eher auf die Hexer getippt, die vielleicht noch alte Artefakte auf Korriban vermuten. Nicht, dass es noch etwas zu finden gäbe. Alles von Wert wurde schon vor Zeiten gestohlen." Er zuckte mit den Schultern und ein Hauch des Bedauerns legte sich für einen Sekundenbruchteil auf sein Gesicht. "Nichtsdestotrotz ehrt mich Eure Aufmerksamkeit. Und ich nehme an, Ihr hättet mich nicht zu einem Gespräch eingeladen, wenn Ihr nicht schon eine Vorstellung von Eurer Beteiligung hättet. Wie Ihr sicher wisst, errichte ich eine Arena im Glanz alter Zeiten. Was schwebt Euch vor: ein Ausbildungszentrum, um die Spreu zu trennen? Überlebensspiele in der Wüste?"

Bastion | Tempel der Sith | Pyramide der Extinktoren | Kammer des Zirkelgroßmeisters - Saphenus, Darth Zion
 
Bastion- Center- Gasse irgendwo auf dem Weg zum Sith-Tempel-mit Brianna

Brianna erklärte ihr, dass sie zu dritt gewesen waren und das die Dritte im Bunde ihr Leben gelassen hatte, damit sie und diese Eowyn entkommen konnten. Oh, das war ja sowas von Brandbeschleuniger für sie.

"Sie hat... ihr LEBEN!!! ...gegeben,... damit du ....jetzt hier... losrennst ...und deines... auch noch... so einfach.... wegwirfst???... Bist du doof?"

War sie bisher nur energisch gewesen, wirbelten jetzt eindeutig blaue Kringel in ihren Augen. Sie war wütend, das Brianna bereit war, dieses Geschenk einfach so wegzuwerfen. Oh, wenn sie in Briannas Position wäre, würde sie die Sith für diese Tat und diese Forderung bezahlen lassen. Teuer.

Als sie die Fitness der Echani ansprach meinte diese, dass sie ja nur neidisch war und grinste. Das Grinsen nahm Bailee aber als gutes Zeichen und lächelte zurück.

"Vielleicht."

Ja, so fit zu sein hatte sicher Vorteile. Ihre Idee, das Brianna sie von Bastion runter bringen sollte- und das am besten selbst tat und damit auch sich selbst von Bastion runter brachte- klappte hingegen nicht so gut. Sie wies darauf hin, das Marrev das ja genauso gut konnte, wenn nicht besser. Bailee sah Brianna erneut scharf an.

"Stell dich bitte... nicht dumm. Du weisst genau, ...was ich meine. Ich geh nicht.. mit Marrev von Bastion runter und lass dich hier!"

Auch , dass die Jedi Verfolgung ja schon gewohnt sein müssten,liess Brianna nicht als Argument durchgehen und meinte, das selbst Bailee sie gegen die Bezahlung, die man wohl für Brianna anbieten würde, einknicken würde. Bailee schnaubte.

"Ey. Ich hab nen gutbezahlten Job gekündigt, um deine Padawan werden zu können.Wenn ich Kohle bräuchte, würd ich einfach zurück gehen!Egal, was die anbieten, ich riskier hier meinen Hintern, um deinen zu retten, dann liefer ich dich doch nicht aus."

Ja, sie war sich immernoch bewusst, dass sie mitten in der Hauptstadt der Sith mehr oder weniger offen auf einer Strasse stand und sich mit ihrer Meisterin stritt. Nicht klug, aber wichtig. Zumindest für Bailee. Die Laune der Nautolanerin stieg jedoch, als sie Briannas Gesicht bei ihrem Seifen-Vorschlag sah. Die Echani schien das jedoch garnicht lustig zu finden. Vielleicht freute es Bailee darum so sehr.

Der andere Vorschlag mit dem Exil hingegen schien die Jedi tatsächlich zum Nachdenken anzuregen. Bailee schmunzelte.

"Ich weiss, ich werde leiden da mit dir.... Aber wahrscheinlich- wenn wir wieder raus können- ..bin ich dann so fit wie du jetzt."


Immerhin bekam sie jetzt langsam wieder Luft, aber Brianna würde sie wahrscheinlich ganz anders dran nehmen. Vor allem, wenn "Bailee-scheuchen" ihr einziger Lebensinhalt wäre. Ihre graute es bei der Vorstellung, aber wenn das bedeutete, das Brianna sich hier nicht fröhlich pfeifend exekutieren liess, würde sie die bittere Pille schlucken.Sie musste ja so oder so fitter werden. Auch wenn sie-wie sie fand- schon gute Fortschritte gemacht hatte. Immerhin war es ihr überhaupt gelungen, Brianna hier einzuholen. Als Trostpreis für diesen Kampf könnte Brianna jetzt echt mal einfach mit ihr mit kommen und von hier verschwinden. Den Verlust des Promi-Status könnte sie dann ja im Exil beweinen und damit abschliessen. Aber wenigstens wäre sie in Sicherheit. Und dann kam der Satz, der eigentlich schon vor der ganzen Diskussion hätte fallen müssen: Sie würde ne Nacht drüber schlafen und erstmal schauen, was ihre Kollegin und der Orden zu der Forderung sagten. Und sie sollte sie los lassen.Sicher? Bailee sah sie skeptisch an. Wenn Brianna jetzt wieder loswetzte, hätte sie wahrscheinlich ein Problem. Noch mal würde sie sie wohl nicht einholen können. Zum Glück schlug der Jedi-Orden wohl in die selbe Kerbe wie sie. Brianna las ihr eine Nachricht vor, die eigentlich das wiederholte, was sie vorher gesagt hatte und gab sich geschlagen. Pure Erleichterung erfüllte Bailee und sie liess, wenn auch noch immer zögerlich, ihre Meisterin los und stemmte die Hand in die Hüfte.

" Muss man bei dir immer erst wild werden, damit du keinen Unfug machst?"

fragte sie und liess sie ihre Nachrichten schreiben. Ihr Blick wanderte zum Ende der Strasse und sie runzelte die Stirn. Diese Welt machte sie scheisse nervös und jetzt gerade war diese so immens, dass Bailee tief Luft holen musste. Sie würde drei Kreuze machen, wenn sie hier runter war. In dem Moment hatte Brianna ihre Nachrichten fertig getippt und fragte noch einmal nach, ob Bailee nicht doch zu Marrev gehen würde. Bailee schnaubte und wollte gerade antworten, dass sie Brianna nicht aus den Augen lassen würde, bis diese wieder auf Coruscant war, als eine tiefe Stimme von dem Ort erklang, den Bailee ein paar Sekunden vorher angestarrt hatte. Das war also mal wieder mehr als nur ein Gefühl gewesen. Da stand ein Sith (Sedros). In jeder Art. Sowohl Spezies als wohl auch Zugehörigkeit. Na klar. Sie hatte sich ja auch gerade erst vom Brianna-Fangen erholt. Da wurde es ja höchste Zeit für etwas Action. Dieser Bastion-Wochenend-Tripp bekam von ihr 0 von 5 Sternen. Miese Unterkunft, Ungeziefer und Störenfriede. Total unentspannt hier. Und er wusste, dass Brianna eine Jedi war. Hatte er sie erkannt, so angemalt, wie sie war? Bailee warf Brianna einen Blick zu. Kannte sie den auch von ihrem Schüleraustausch hier oder was das gewesen war? Auf jeden Fall war die Kacke wohl jetzt am dampfen. Was, wenn der Brianna mitnehmen wollte, wegen der Forderung von seiner neuen Chefin? Abwegig war das ja nun wirklich nicht. Gut, Brianna hatte ihr beigebracht, wie mal das Lichtschwert nutzte und war dabei auch nicht zimperlich gewesen. Bailee würde Brianna nicht so einfach hergeben und solang die Echani neben ihr und nicht ihr gegenüber stand, hätte der Sith- wahrscheinlich- wenig Chancen. Auch wenn sie nie trainiert hatte, mit Brianna gemeinsam zu kämpfen. In den Katakomben hatte jeder seine eigenen Gegner gehabt. UND jetzt hatte Bailee nur eine Hand zur Verfügung. Das würde pures Improvisationstheater werden. Aber Bailee würde zur Not wieder beissen und kratzen um Brianna zu behalten. Davon konnte der Typ ausgehen.

Bastion-Center-Gasse irgendwo auf dem Weg zum Sith-Tempel- mit Brianna und Sedros
 
Bastion- Bonetown- Seris Veynar mit Familen NPC
Es war bereits Mittag. Seris war noch etwas verschlafen, als sie sich an diesem Tag aufrichtete und mit einem festen Knall auf den Nachttisch schlug, damit der Wecker endlich Ruhe gab. Sie wollte noch nicht aufstehen, immerhin war sie erst gegen 5 Uhr in ihr Bett gefallen.

Mit zusammengekniffenen Augen lag die 19-Jährige in ihrem Bett und lauschte den Geräuschen des Hauses. Sie hörte die grelle Stimme ihrer Mutter, die offenbar mit dem jüngsten Bruder stritt. Ein Blick auf die Uhr verriet der jungen Frau, dass ihre anderen Geschwister das Haus bereits verlassen haben mussten. Seris war es gerade recht. Mit ihrem Bruder Merven hatte sie sich gestern gestritten. Er hatte ihr doch tatsächlich vorgeworfen, dass sie ihr Leben nicht im Griff hatte!

Erschöpft griff Seris nach dem Päckchen Killersticks auf ihrem Nachttisch. Ihr Kopf dröhnte, gestern Abend hatte sie sich mit ihren Freunden mit billigem Spotchka betrunken. Die blasse Hand der jungen Frau tastete nach dem Feuerzeug. Doch sie fand es nicht.


„Banthascheiße!“ brachte die 19-Jährige entnervt hervor und erhob sich jetzt endgültig und sah sich in ihrem Zimmer um. Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Kleidung, Feuer, Messer, Spielkarten, alles lag wahllos auf dem Boden. Die Wände waren mit schlechten Schriftzügen überzogen. Mit zusammengekniffenen Augen bückte sie sich und griff mit Erleichterung nach dem Feuer und entzündete ihren Killer-Stick. Genüsslich saß Seris ein paar Minuten auf ihrem Bett und nahm einige Züge des Sticks. Seris schloss noch einmal die Augen, doch riss sie entnervt auf, da das Brüllen vor ihrer Schlafzimmertür lauter wurde.



NICHT MAL IN RUHE RAUCHEN KANN MAN HIER!“ brüllte die junge Frau und erhob sich schwerfällig und betrat im Nachthemd den Flur. Der Rest des Hauses war nicht so heruntergekommen, aber man erkannte auf den ersten Blick, dass die Familie nicht viele finanzielle Mittel hatte.

Die Rothaarige folgte der Schimpftirade ihrer Mutter in die Küche. Ihre Mutter und Jona hatten einen heftigen Streit. Sie lehnte sich schon gegen den Türrahmen. Ihr Bruder zog eine Schnute. Sie blies den Rauch des Killersticks aus und sah die beiden an. „Was´n hier los?!“

Die Mutter stemmte die Hände in die Hüften, ihr zerzaustes Haar fiel ihr ins Gesicht, während sie Seris musterte. „Er wurde schon wieder beim Klauen erwischt!“, fauchte sie, „der Junge bringt uns noch alle ins Grab. Und du stehst da, stinkst nach Rauch und Spotchka und tust so, als ginge dich das nichts an!“

Sie machte einen Schritt auf Seris zu, der Griff immer noch fest am Arm des jüngsten Bruders. „Du bist doch kein Stück besser! Immer nur Ärger, Schlägereien, Schulden. Deine große Klappe wird uns noch den Hals brechen, Seris. Du bist neunzehn und benimmst dich, als wärst du ein Kind! Irgendwann holt dich das noch ein!“


Ihre Stimme überschlug sich beinahe, und für einen Moment sah es so aus, als wolle sie Seris den Killerstick aus den Fingern schlagen. Doch sie blieb stehen, atmete schwer und schüttelte den Kopf. „Ich habe versucht, euch ein anderes Leben zu geben. Aber nein, ihr beide seid genauso stur wie euer Vater.“


„Lass Vater daraus!“ zischte Seris und trat bedrohlich auf ihre Mutter zu. Die Faust der jungen Frau ballte sich zu einer Faust. „Du hast kein Recht, sein Erbe zu beschmutzen!“ fauchte die Rothaarige und blies den Rauch wieder demonstrativ in die Richtung ihrer Mutter.


Dann wanderte ihr Blick von der Mutter weg auf ihre Jacke. Sie erinnerte sich wieder an den sonderbaren Mann, der ihr gestern diesen Zettel gegeben hatte. Eigentlich dachte sie, er würde sie reinlegen, aber es konnte doch nicht schlechter sein als das hier. Die Faust der jungen Frau war immer noch erhoben.


Die Mutter zuckte kaum zurück, obwohl Seris bedrohlich vor ihr stand. Ihre Lippen zitterten, doch ihre Stimme blieb scharf:

Erbe? Dein Vater hat uns in dieses Elend gestürzt! Geschmuggelt, gesoffen, uns alle mit in den Dreck gezogen! Und ihr beide idealisiert ihn noch!“ Sie packte den kleinen Bruder fester, als wollte sie ihn wie ein Schutzschild zwischen sich und Seris stellen.

Noch bevor ihre Mutter weiterreden konnte, war der Rothaarigen mit den blauen Strähnen im Haar die Zündschnur geplatzt und mit einem festen Schlag hatte sie ihre Mutter in die Schulter geboxt. Wie konnte sie es wagen, so über ihren Vater zu reden?!

„Ich hasse dich!“ schrie Seris die ältere Frau an und drehte sich auf dem Absatz um und eilte in ihr Zimmer. Hastig zog sie sich ihre Kleidung an, warf ihre wichtigsten Besitztümer in einen Rucksack.

Wenn du jetzt gehst! Brauchst du nicht mehr zurückzukommen!“


Seris hörte in ihrem Zimmer die leeren Worte ihrer Mutter. Das hatte sie schon so oft gesagt und dennoch hatte Seris immer wieder ein Zimmer in diesem Haus gehabt. Die Rothaarige glaubte nicht, dass das dieses Mal anders sein würde.

Als sich die Rothaarige zurück in die Küche schlich, war ihre Mutter nicht mehr zu sehen. Sie war sicherlich damit beschäftigt, Jona die Konsequenzen seines Diebstahls aufzuzählen. Seris sah prüfend zu der Geldbörse ihrer Mutter. Wie viel Credits wohl die Fahrt kosten würde? 4? 5? Ihre letzten Kredits hatte sie gestern für den Fusel zahlt. Kurz zögerte sie, doch dann schüttelte sie den Kopf und nahm die Kredits aus dem Geldbeutel ihrer Mutter, um mit ihrem Diebesgut in den dunklen Gassen von Bonetown zu verschwinden.

Die Fahrt zum Arterious Boulevard war zum Glück nicht lang. sehr staunte nicht schlechter, als sie die großen Gebäude am Boulevard sah. Die Reklame mit imperialer Propaganda waren für die junge Frau wunderschön . Zwar wurde sie auf Passion geboren, aber das Bund Town hatte sie noch nie verlassen. sie setzte sich einen Moment auf eine Bank und sah den Leuten bei ihrem geschäftlichen Treiben zu. Sie genoss die saubere Luft. Nach einer Weile beschloss sie, dass es Zeit war, zu der angegebenen Adresse zu gehen. Ihre Hände zitterten, als sie vor der großen Pyramide standen. Unschlüssig sah sie sich um.

Bastion- Atherious Boulevard- Sith Tempel- Seris Veynar
 
Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira mit Marlis im 'großen' Badezimmer, die Zwillinge in ihren Zimmern


Niphira genoss die Dusche und Marlis Nähe. Wie knapp sie an einer Katastrophe vorbeigeschrammt waren und einander beinahe verloren hätten. Alleine die Sache mit Norag. Sie stand unter der Dusche. Ja. Sie hatte schon so lange keinen richtigen Muskelkater gehabt, um sich daran zu erinnern, dass es am nächsten Morgen oft schlimmer wurde. Seit Niphira denken konnte… Sie hat immer trainiert. Immer stärker werden wollen. Die Gründe haben sich stets geändert. Ja. Aber immer und immer wieder war Niphira stärker geworden. Nur um jetzt alles verloren zu haben.
Als Marlis das Thema Training angesprochen hatte, lächelt Niphira leicht.

“Irgendetwas muss ich ja gelernt haben, oder?”

Am Ende wusste die Sith nicht viel. Sie war eine Kriegerin. Auch wenn ihr Titel ein Anderer war. Sie konnte nur kämpfen. Vielleicht war das auch ein Grund, warum sie nie wirklich darüber nachgedacht hatte, die Sith zu verlassen. Bis jetzt. Ihr Blick war unweigerlich zu Marlis gewandert. Sie hatte lange niemanden mehr gehabt, den sie so in ihr Herz geschlossen hatte. Jemanden, den sie verlieren konnte. Bis Marlis ihr so nahe gekommen war… Was hätte schon passieren sollen? Sie starb und dann? Nur eine weitere Sith, eine weitere Kriegerin, die gefallen war. Jetzt war die Sache komplexer. Zum Glück konnte Niphira aber nicht so lange in diesen Gedanken hängen.

“Morgen in die Stadt? Klingt gut. Und ja. Leichte Bewegungen sollen wirklich helfen. Ich will mich morgen einfach entspannen. Einen Kaf nehme ich dann gerne… Und Knabberzeug? Ich scheuche einfach einen der Jünger los… die stehen auf den Gängen eh nur stundenlang nutzlos herum…”


Bei den letzten Worten grinste die Sith dann. Jedoch bei der Bemerkung von Marlis bezüglich des “nicht weg kommen” senkte sich der Blick nur weiter.

“Ich würde es am Liebsten komplett vergessen… Ich habe mich mehrmals gefragt… Naja… du hast so viel Angst vor mir… Norag war so wütend. Ich habe es zwischenzeitlich bereut. Bastion… Zu versuchen, dir zu helfen… Dass ich mich auf dieses Ritual eingelassen habe… Ich hatte Angst, dass ich alles verloren habe, was mir wichtig ist. Ich bin es so leid, immer wieder alles zu verlieren. Ich will das nie wieder spüren… Nicht ein einziges Mal…”

Bei den letzten Worten war Niphira glücklich, dass unter der Dusche nicht auffiel, dass sie angefangen hatte zu weinen. Sie drückte Marlis fest an sich, als könnte sie jeden Moment weg oder einfach nur eine Einbildung gewesen sein. Sobald Marlis meinte, Niphira sollte die Augen schließen, tat sie das. Es tat gut. Durchatmen. Langsam beruhigte sie sich. Ihr Körper war vielleicht auch noch nicht ganz aus der Pubertät raus. Hormone und so. Oder? Wann endet sowas eigentlich? Die emotionale Entwicklung? Endete das nicht erst irgendwo mit 20?

Niphira spürte wie Marlis ihr das Shampoo einmassierte. Es tat so unglaublich gut. Sie hasste die letzten Tage so sehr. Fast wäre alles weg gewesen. Einfach Alles. Irgendwann bemerkte Niphira, dass Marlis sie anschaute. Es war merkwürdig. Dann wurde sie ein wenig rot und lächelte eher verlegen.

“Wie erklären wir das deinen Eltern?”


Fragte die Sith etwas irritiert, während sie sich anfing, um Marlis Rücken zu kümmern. Zumindest an den Stellen, die nicht so schlimm aussahen, konnte sie ihre Freundin noch etwas massieren. Sowas hatte ihr immer geholfen, wenn sie Muskelkater hatte. Es verhinderte die Schmerzen nicht, jedoch linderte es sie ein wenig… und vielleicht brauchte Marlis genau das. Ansonsten war Niphira sehr behutsam, als sie die Geste des Waschens erwiderte. Es war einfach schlimm. Beide Frauen waren ziemlich im Eimer. Etwas zynisch dachte Niphira daran, dass sie so gesehen eher die Resterampe des Tempels waren. Mehr auf jeden Fall gerade nicht.

Nach dem Duschen ging Niphira zu ihrem Kleiderschrank. Einen Moment starrte sie ihn an, ohne ihn zu öffnen. Ihr fiel auf, dass jemand in “ihrem” Zimmer gewesen war. Das war der Sith aber gerade herzlich egal. Sie hatte keine passenden Roben mehr… ihre privaten Sachen waren nun auch alle zu groß… Das war ja großartig. Gerade als Niphira die Tür öffnen wollte, rief Marlis etwas.

“Ich werde garantiert nicht mehr weiter als bis zur nächsten Couch laufen.”

rief Niphira, ehe sie leise murmelnd noch hinzufügte;

“Habe eh nur nachthemden, die mal meine T-Shirts waren…”


Dann öffnete sie die Tür ihres Schrankes. Genau in dem Moment als Marlis bei ihr rein schaute, konnte man erkennen, dass Niphira langsam und eher angewidert schauend von ihrem Kleiderschrank zurück wich.

“Was… ist… das?!”

Ihr ganzer Schrank war voll mit Kleidern. Hauptsächlich schwarz, aber alle aus edlen Stoffen und anderen Materialien. Sie konnte kaum etwas anderes als die ganzen Kleider sehen. Passende Schuhe und Schmuck. Dazu auch Strumpfhosen. Wessen Kram war das? Langsam schaute sie zu Marlis rüber.

“Wir… bestellen… Pizza… Ich brauche definitiv Wein dazu…”

Es kam stotternd und resignierend, während Niphira noch zumindest ein altes T-Shirt und eine Jogginghose fand. Beides mehrere Nummern zu Groß, sodass sie fast zwei Mal da rein gepasst hätte, aber wenigstens waren das Dinge, die sie immerhin freiwillig anziehen konnte. Gerade wenn sie sich möglicherweise ein wenig einsaute. Wem auch immer diese Fummel gehörten… er wäre bestimmt sauer wenn sie schmutzig würden. So viel war klar.

“...was… denkst du?”

Fragte Niphira dann zögerlich, während sie versuchte, den Inhalt des Schrankes zu vergessen und ihre Sachen schnell anzog. Das war ein Traum oder ein schlechter Scherz. Das konnte einfach nicht real sein!



Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira in ihrem Zimmer, Marlis im Aufenthaltsraum, die Zwillinge in ihren Zimmern
 
Bastion – Bastion-Center, in einer Seitengasse – nächtliche Passantinnen auf der nahen Hauptstraße – Bailee und Brianna alias Vin

Zugegebenerweise hatte Brianna Bailee eine Steilvorlage geliefert mit der Erwähnung von Ahnas Heldinnentod auf Kast. Die Pau'anerin hatte ihr Leben hingegeben, um das von Eowyn und das ihre zu retten. Da erschien es natürlich unlogisch, sich postwendend in die Hände des Imperiums zu begeben, wo der sichere Tod auf sie wartete. Ein Stück weit konnte die Echani die unschwer erkennbare Wut ihrer Padawan sogar verstehen – nur war sie keine, die gut auf solche Aggressionen reagierte. Schon gar nicht, wenn sie dabei auch noch beleidigt wurde.

„Du verstehst das nicht,“

Gab Brianna infolgedessen leicht eingeschnappt zurück. Es war nun mal wirklich so. Ahna hatte ihr Leben hingegeben, um das von ihnen beiden zu retten – und indirekt auch das des restlichen Trupps, die sonst von der Sith-Übermacht aufgerieben worden wären, und von Kestrel und Q'Tahem, die niemand befreit hätte. Die Entscheidung, sich selbst zu opfern, um einen Krieg zu verhindern, war komplett unabhängig davon, und sollte sie sich sagen: ‚ich könnte einen Krieg verhindern, aber ich tue es nicht, um Ahnas Opfer zu ehren.‘ Das ergab keinen Sinn. Nur ließ die Echani ihre Padawan nicht an ihren Gedankengängen teilhaben, und daran war sie selbst schuld.

Bailee machte in diesem Stil weiter und tat die Idee, sie könnte mit Marrev zusammen von Bastion entkommen, als völlig absurd ab. Brianna seufzte genervt. Es war ja gerade der Punkt des Ganzen, dass Frau Tentakeltier sie allein lassen musste. Sie war ja auch nicht gerade scharf darauf, zu sterben, es war nur eine logische Entscheidung. Aber dass ihre Padawan sie auf die Schlachtbank begleitete, das war nicht logisch. Umgekehrt reizte sie Bailee damit, ihr zu unterstellen, dass selbst sie bei solchen Kopfgeldsummen schwach werden würde. In Geldnot war die Nautolanerin vor ihrer Jedi-Zeit offenbar nicht gewesen, im Gegensatz zu Brianna, die meinte:


„Also ich könnte die Credits schon gebrauchen. Nur blöd dass ich sie nicht mehr ausgeben kann.“

Die Kabbelei kippte im Laufe der Zeit, den Treffer, das rhetorische Blut an Briannas Händen mit Seife abzuwarten, verschaffte ihr eine gewisse Genugtuung. Der Echani wiederum war nicht an einer Eskalation gelegen, so wollte sie sich nicht von ihrer Padawan und Freundin verabschieden. Ja, der Gedanke an ein gemeinsames Exil irgendwo im Nirgendwo hatte einen gewissen Charme. In Sachen Trainingsprogramm befürchtete Bailee jedoch das Schlimmste, und mit Recht. Mit einem fiesen Grinsen drohte die muskulöse Ritterin:

„Falls ich erleben sollte, wie du eine Ritterin wirst, wärst du bis dahin garantiert eine der fittesten Jedi, so viel kann ich dir versprechen.“

Am Ende gab Brianna eben doch klein bei. Bailee fühlte sich bestätigt, als sich herausstellte, dass die Nachrichten von Eowyn und Rat Murrrar in dieselbe Richtung gingen und benahm sich, als wäre sie die Babysitterin ihrer Meisterin.

„Scheinbar,“

Entgegnete diese abwesend. Die Dinge änderten sich im Moment rasend schnell, hin und her und wieder zurück. Die Echani wusste nicht mehr, was richtig und falsch war außer, dass sich etwas Zeit zu nehmen um in sich zu gehen sicherlich eine sinnvolle Idee war. Sich stellen konnte sie sich nach reiflicher Überlegung der Konsequenzen und gegebenenfalls Absprachen ja immer noch.

Woran sich aber überhaupt nichts geändert hatte war, dass Bailee an Briannas Seite in zu großer Gefahr befand. Sie mit nach Bastion zu nehmen war von Anfang an eine grenzwertige Idee gewesen. Dafür war es eh noch recht gut gegangen, ihre Padawan hatte sich in den Katakomben wacker geschlagen. Doch wenn das halbe Imperium nach sie suchte, war das Risiko nicht mehr tragbar. Nur erhielt sie keine Antwort mehr auf ihren finalen Überredungsversuch, die Nautolanerin zu Marrev zu schicken.

Eine unbekannte Stimme (Sedros) nannte sie Jedi und verlangte zu wissen, warum sie auf Bastion war. ‚Jedi‘? Verdammt! Das allerletzte, was sie jetzt gebrauchen konnte war, dass jemand sie erkannte! Brianna brauchte einen Moment, um sich zu sammeln, und spürte die dunkle Präsenz hinter sich – ein schwache, die einer Schülerin, keiner Kriegerin oder hochrangigen Sith. Sie musste sich genähert haben, als die Ritterin mit Nachrichten schreiben beschäftigt gewesen war. Ganz langsam drehte sie sich um, den Schreckmoment dadurch kaschierend, dass sie sich immer noch alle Zeit der Galaxis ließ. Die Person hinter ihr sollte spüren, dass Brianna sie nicht als Bedrohung ansah.


„Wen nennst du hier eine Jedi?“

Herrschte sie den Schüler künstlich aufbrausend an. Er war ein Angehöriger der Sith-Spezies, die frau im Tempel gelegentlich und außerhalb davon so gut wie nie zu sehen bekam. Er sah irgendwie bekannt aus, war etwa so groß wie Bailee, aber schmächtiger, mit den hohen Absätzen ihrer Stiefel, Teil ihrer Maskerade, sah sie also ein wenig zu ihm runter – ein Gefühl, das sie gerne öfter hätte.

„Hat man dich im Tempel nicht gelehrt, wie gefährlich es sein, sich des Nachts an andere Leute anzuschleichen,“

Drohte sie, das generische Femininum als Teil ihrer Identität als Vin meidend – und mit einem Mal erkannte sie Sedros. Keine Zufallsbegegnung im Tempel, er war auf Kast mit von der Partie gewesen. Irgendwo mitten im Getümmel hatte sie ihn nicht längere Zeit aus der Nähe zu Gesicht bekommen, doch diese Körpersprache erkannte sie wieder. Als Echani hatte sie hier eindeutige Vorteile.

„Oh, du bist Kiras Schüler, hätte ich mir denken können. Wenn man selbst keinen Anstand hat, kann man dies auch nicht an seinen Schützling weitergeben. Ist sie etwa auch hier?“

Meinte Brianna, die Stimme vor geringschätziger Verachtung triefend. Die Hände hatte sie in die Hüften gestemmt, Vorwurfshaltung. Große Hoffnung, dass sie als Vin durchkam, hatte sie nicht, aber solange sie noch die Chance hatte, würde sie das Schauspiel durchziehen. Dass ihr Alter Ego Kira auch nicht leiden konnte, erschien ihr nicht weit hergeholt. Dass ihre Nemesis hier aufkreuzte, fehlte ihr gerade noch. Spüren konnte sie ihre allzu vertraute Präsenz nicht, doch das musste nichts heißen. Besser, sie blieb auf der Hut.

Bastion – Bastion-Center, in einer Seitengasse – nächtliche Passantinnen auf der nahen Hauptstraße – Sedros, Bailee und Brianna alias Vin
 
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