Truuine

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün

Was der rote Idiot in den Stunden nach der Ansprache des Majors getrieben hatte, konnte Qowrow nicht sagen. Nachdem die Übung erklärt worden war, waren die beiden Akolythen erst einmal getrennter Wege gegangen, vermutlich einfach um in verschiedenen Bereichen auszuhelfen.

Den Wookiee hatte es also ins Innere des Schiffes verschlagen, wo er nun dabei half das Hauptquartier des Kommandostabes abzusichern. Er war kein Experte für Raumschiffe und so hatte er erwartet bei der Erwähnung der ‚Brücke‘ auf einen exponierten Sporn an der Dorsalseite des Schiffes geführt zu werden. Nicht so jedoch auf dem verschrotteten Dreadnought – so hatte ein Offizier das Ding genannt – dessen Kommandostation gut geschützt und gepanzert in seinem Inneren lag.

Viel musste an sich nicht getan werden, um das Innere des Schiffes auf ein Rückzugsgefecht vorzubereiten. Der Dreadnought war auch in seinem Leben dafür gebaut worden, potentiellen Angreifern das Leben schwer zu machen. Schotts und Türen fassten sie nicht an, wohl aber schleppten, platzierten und installierten sie Barrikaden, E-Webs und improvisierte Hinterhalte, um den ‚Feind‘ so lange wie möglich aus der Brücke herauszuhalten. Gewinnen würde man solange der Kommandostab am Ende der Übung noch stand, und so waren heroische Opferaktionen für einen erfolgreichen Abschluss der Übung gern gesehen und logisch auch für alle von Vorteil.

Ein Gutes hatte die Arbeit im Raumschiff ebenfalls: Das erste Mal seit einigen Tagen konnten sie bei der Arbeit die Masken weglassen. Das Sauerstoffsystem war noch nicht entkernt worden und so ging das Schleppen und Schrauben leichter von der Hand. Dazu machten grade die technischen Arbeiten Spaß und brachten ihn so ein bisschen von seinen düsteren Gedanken gegenüber Aster ab, wodurch er das erste Mal, seit die Nautolanerin ihn angesprochen hatte, so etwas wie gute Laune vorweisen konnte.

Schließlich jedoch wurde es Zeit sich wieder dem eigentlichen Zweck der Übung zuzuwenden. Nachdem alle Verteidigungsanalagen installiert worden waren, galt es die Masken und Außenkleidung wieder anzuziehen und sich nun ins Freie, auf die Dorsalseite des Dreadnoughts zu begeben. Hier sah Qowrow auch Vorn wieder, der mit dem Rest der Einheit für die erste Wache eingeteilt worden war.

In ihrer Abwesenheit war auch die Oberseite des Schiffes auf den kommenden Angriff vorbereitet worden. Die mitgeschleiften Panzer hatten es irgendwie hierhergeschafft und boten nun eine zweite Feuerlinie hinter einer Reihe Kisten, wo sie als Infanterie wohl Deckung beziehen würden. Dahinter standen ein paar Zelte, wo jene von ihnen die grade nicht aufpassten auf den Angriff warten würden. Wann dieser geplant war, wusste natürlich niemand.


„[Hallo du P*sser.]“

, grunzte Qowrow in Vorns Richtung, während er es sich auf einer Sitzmatte hinter Barrikade bequem machte. Die hereinbrechende Nacht Kyynes war eisig und wurde auch durch die Durastahlplatten des Schiffes nicht angenehmer gemacht. Ein wenig war er dann doch froh über seinen dicken Pelz und auch die Schutzkleidung, auch wenn kein lebender Wookiee dies jemals zugegeben hätte.

Nachdenklich schaute er auf die weite Ebene hinaus, über die sie vor wenigen Stunden noch marschiert waren. Tief unter ihnen malten die Lichter des Dorfes helle Punkte in die Finsternis. Er mochte kein Taktiker sein, schien ihm die Nacht als wahrscheinlichste Bühne für einen Angriff. Als laufende Zielscheibe über eine verf*ckte platte Eisfläche zu laufen schien ihm einfach wie die besch*ssenste Idee des Jahrtausends…


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Stellung auf dem Dreadnought ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Meer vor der Garnison / AT-AT Swimmer Aurek / Cockpit ] Lucia und Aldor, sowie (NPCs) Greta Yagasdottier und zwei Piloten

Der Aufenthalt im AT-AT Swimmer gestaltete sich relativ öde. Man konnte den Geruch von Nervosität, Schweiß riechen und niemand außer der Piloten sagte ein Wort. Aldor lauschte den Worten, die die beiden Piloten ab und an wechselten, jedoch wurde er aus ihnen schlau. Somit wandte er sich seiner Ausrüstung zu und inspizierte sie. Zwar hatte er das schon ein Dutzend mal gemacht, aber es war besser, als still rumzusitzen und sich zu langweilen. Sonst nahm er in solchen Situationen immer sein Datapad zur Hand, und sah sich im Holonet die neusten Berichte durch, doch das war schlecht möglich, in einem Kriegsgefährt mitten im Meer von Truuine.

Als er gerade seine Blasterenergiezellen zureichend überprüft hatte, kamen dann schließlich ein paar Lichter in Sicht. Das Sichtfenster hatte nun die volle Aufmerksamkeit der Offiziere in der Pilotenkabine. Rasant stieg die Zahl der Lichter und schon bald konnte man auch die Station in der Ferne als solche identifizieren. Dutzende Geschütze und Verteidigungswaffen, die meisten davon offensichtlich einsatzbereit und nur darauf wartend, einen Feuersturm zu entfesseln.

Zu diesem sollte es auch kommen. Sobald die imperiale Streitmacht in Reichweite war, konnte man die Schüsse ertönen hören und das gerade noch so ruhige friedliche Nichts des Meeres wurde durch eine brodelnde durch Blasterfeuer erhitzte Hölle ersetzt. Geschickt manövrierten die imperialen Piloten durch dieses Chaos und bahnten sich einen Weg zur Station. Mal wichen sie aus, mal waren sie nicht schnell genug und bekamen einen Treffer ab. Doch letzendlich war klar, die Imperiale Ordnung würde die Station trotz Verlusten schlussendlich erreichen und diese Terroristen vertreiben.

Dieser kurze Moment der Euphorie hielt jedoch nicht lange, da auch ihr Fahrzeug vom steten Feindfeuer nicht verschont blieb. Und somit vermeldeten die Piloten einen Treffer und der AT-AT sank zur Seite. Die Offiziere hielten sich an ihren Sitzen fest und manche wirkten, als wäre ihnen wegen der Neigung nicht ganz wohl zu Mute.

Dann der 2. Treffer, Beide Repulsoren getroffen. Sie sanken weiter, gefährlich nah auf den Graben zu. Das nächste was folgte war ein harter Aufprall und die erleichternde Meldung, dass sie außer Reichweite des Feindes seien. Hier waren sie also, gestoppt und unter die Station gestürzt. Sie wussten nur nicht wo genau. Jetzt ging es nach ihm, was sollten sie tun?


"Versuchen sie irgendwie unsere Position festzustellen! Sind unsere Scanner ausgefallen? Können sie unsere ungefähre Entfernung zur Station aus dem Sichtfenster oder Bullaugen feststellen?"

So wie Aldor diese Piloten einschätzte konnten sie das. Gerade eben hatten sie sie noch durch die Schwärze des Meeres geführt und das konnten sie, weil sie eine imperiale Ausbildung genossen hatten. Also beobachtete der Lieutenant schweigend, wie sich die beiden Männer ans Werk machten und machte sich auf einmal Sorgen, was wäre, wären sie zu tief gesunken. Er versuchte den Gedanken abzuschütteln, doch in der Gedankenlosigkeit des stillen Sitzens wurde er immerwieder Thema und das was Aldor mehr fürchtete als den Tod im Kampf, war ein bedeutungsloser Tod.

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Meer vor der Rebellenbasis / Seegraben / AT-AT Swimmer Aurek / Cockpit ] Lucia und Aldor, sowie (NPCs) Greta Yagasdottier und zwei Piloten
 
[Truuine System - Erweiterter Orbit von Truuine - Truuines Satellit (Mond) Kyyne - Schrottkrater - Auf der Hülle des Dreadnought - Akolyth Vorn, andere Soldaten]

Die Ausgangssituation bedurfte keiner ausgedehnten Umstrukturierungsmaßnahmen. Das Raumschiff war von Grund auf so konstruiert worden, dass nicht jeder Affe es in seiner Mittagspause überfallen und erobern konnte. Deshalb war es dem anderen Team, in welchem auch Big Q seinen Dienst geleistet hatte, gelungen es für den feindlichen Überfall zu sichern. Hier und da waren Barrikaden und fest installierte Geschütze hinzugefügt worden und ab einem sicherlich sinnvollen Punkt hatte man auch die paar Panzer regelrecht eingemauert. Ihre Geschütze konnte sich noch frei bewegen, doch die Fahrzeuge an sich nicht mehr, doch dafür hatten sie an Panzerung dazu gewonnen. Da das Raumschiff nicht dafür gemacht worden war, damit solche Vehikel sich auf seiner Oberfläche bewegten, konnte man wohl nicht auf mehr hoffen. Nicht das Vorn allzu viel davon verstand. Er versuchte hinter der Strategie der Offiziere eine gewisse Logik zu VERMUTEN, doch meist blieb es bei einem Versuch. Seine eigenen Kampftaktiken, die er durch Erfahrungen erlernt hatte, beschränkten sich auf den Nahkampf. Enge Gänge und Räume, wenige Teilnehmer, immer irgendeine Art von Hinterhalt, dann auch meist mit primitivsten Waffen. Fahrzeuge von der Größe eines Raumes mit der Feuerkraft von zwanzig Mann gehörten nicht unbedingt in sein Repertoire.

Mangels eigener Erfahrung und dem Unwillen jedem beliebigen Gespräch eines Offiziers zuhören zu wollen, war Vorn also dem Kalkül seiner Vorgesetzten nahezu schutzlos aufgesetzt gewesen. Er durfte ja ohnehin keine konstruktiven Vorschläge machen. Das war nicht im Sinne der imperialen Armee und seiner Kommandostruktur. Also marschierte der menschliche Hüne entlang des äußeren Perimeters und hielt die äußerste Kraterrand im Blick.

Nicht das irgendwer mit einem Angriff rechnete. Laut ihrem Oberkommando würde das generische Team sie erst in ein „einigen Tagen“ angreifen. Das besagten wohl die Regeln. Sie hatten das Raumschiff und das Dorf aber schon innerhalb weniger Stunden gesichert. Weder in der Nacht noch am nächsten Tag war mit dem Angriff zu rechnen. Entsprechende Gelassenheit war zu beobachten, als der doch eher vorsichtigere Vorn die Reihen der im Dienst stehenden Wachen abschritt. Da der Akolyth selber ein großer Freund von großzügig ausgelegten Regeln war, traute er dem angeblichen Angriffszeitplan des anderen Teams nicht. Sie selber hatten das Dorf befestigt und würden aus diesem heraus angreifen, obwohl es eigentlich nicht Teil der Übung sein sollte. Wieso also sollte sich der Feind buchstabengetreu an irgendwelche Abmachungen halten?

Ob er es tun würde oder nicht, an diesem Abend gab es keinen Angriff. Stattdessen rauschte plötzlich die Stimme ihres
obersten kommandierenden Offiziers durch eben jenen Kanal, welchen alle Mitglieder von Team Grün hören konnten. Nach dem üblichen Blabla sprach er über Wetterdaten und Vorn hätte schon beinahe abgeschaltet, also gedanklich, da fiel das Wort Eissturm. Laut ihren für Informationsbeschaffung zuständigen Männern würde es am letzten Tag, an dem der Gegner zuschlagen musste, einen Sturm geben, welcher ihre Position mit einem Nebel aus Eis eindecken würde. Es würde nicht brutal werden, sodass man sich regelrecht dagegen stemmen musste, doch die Luft wäre voller Eiskristalle und die Sicht gleich Null. Ihre Thermalsensoren, die einen Angriff bei Nacht entdeckt hätten, würden hier nutzlos sein. Laut dem Oberkommando wäre dies der bestmögliche Zeitpunkt für einen Angriff und es gab keinen Grund davon auszugehen, dass der Gegner diese Information nicht besaß. Im Gegensatz zu ihrem ersten Überraschungsangriff gleich zu Beginn der Übung, gab es hier keinen nennenswerten Geländevorteil. Sie konnten sich nicht anschleichen.

Ein Eissturm würde es ihnen also erlauben aus dem Nichts heraus direkt vor ihrem äußersten Perimeter aufzutauchen. Doch es gab auch Nachteile. Je nach Stärke des Sturms konnte die drahtlose Kommunikation leiden, sodass in Hinterhalte geratene Truppen ihre Kameraden nicht warnen konnten. Und genau darauf würde man sich nun vorbereiten.

Innerhalb des Schiffes wäre der Sturm nutzlos. Weder ein Nachteile noch ein Vorteil für irgendwen. Doch davor war er beides für beide Seiten. Zum einen: Die Visiere der Scharfschützen, ob nun optisch oder thermal, würden nutzlos sein. Also gab man die Stellung im Dorf auf, denn sie würden ohnehin niemanden sehen können, der nicht sowieso direkt vor ihnen stand. Stattdessen platzierte man in den nächsten Stunden alles tragbare Material, welches sich im Dorf befunden hatte, in einem Halbkreis um den „Eingang“ des Schlachtschiffes herum. In dem Fall hatte
Team Grün Glück gehabt. Der Gegner würde nicht die Ausrüstung haben, um sich an jedem beliebigen Punkt Zutritt zum Raumschiff zu verschaffen. Dafür war die äußere Panzerung zu dick. Sie konnten nur aus einer Richtung kommen. Und um genau diese errichtete man diese vielen Halbkreise. In einer normalen Situation würde das kein Kommandant befehlen, da man somit dem Gegner zu viel Deckung bieten würde. Aktuell ging man aber felsenfest davon aus, dass Team Gelb während dieses Sturms angreifen würde. Also baute man die Verteidigung entsprechend um, auch wenn sie ohne so einen Sturm unklug wirkte.

Innerhalb dieser Ringe würden sich Truppen verschanzen, um hoffentlich ungesehen auf den Moment zu warten, in welchem sie dem Gegner in den Rücken schießen konnten. Um die Falle aber nicht zu offensichtlich zu gestalten,, „opferten“ sich einige der Soldaten und taten so, als wären die verschiedenen Wälle ein echter Versuch der Verteidigung und man hätte den Sturm nicht vorhergesehen. Vorn musste anerkennend nicken, während er trotzdem versuchte den Offizieren Inkompetenz vorzuwerfen. Es lag ihm einfach im Blut, diesen glitzernden Schw***teln jede Ignoranz und Dummheit zu unterstellen, die ihm einfiel.


Obwohl diese Halbringe einen Nahkampf möglich machten, würde Vorn dennoch nicht dort eingesetzt werden. Tatsächlich entging ihm diesmal die genaueren Details der äußeren neusten Verteidigungsanlagen, weil man ihn ins Innere beordert hatte. Ihn und eine Hand voll anderer „Misfits“. Das temporäre Oberkommando hatte sich nämlich dazu entschlossen alle bekannten Störenfriede zur letzten Verteidigungslinie der Kommandobrücke zu ernennen. Denn nicht nur innerhalb des grünen Teams, sondern aller neuen Rekruten bzw. Soldaten gab es ein paar bekannte Namen und dazugehörige Personen, die als Regelbrecher und vor allem als gewalttätig galten. Vorn und Big Qs Namen waren gleich als erste gefallen. Auch wenn sie die Macht und ihre Laserschwerter nicht nutzen durften – und leider auch nicht konnten -, waren sie doch allein auf dem Ausstrahlungslevel Monstrositäten, mit denen man sich lieber nicht anlegte. Ihre Anführer hofften auf einen verheerenden psychologischen Effekt, welcher die Brücke lange genug intakt hielt, um das Szenario zu gewinnen.

„Scheiß auf die Wi**ser und ihren beschissenen Plan.“

Vorn und Qowrow waren im Moment allein. Obwohl das „Terrorkommando“ nicht nur aus ihnen beiden bestand, gab es innerhalb dieser etwa zehn Personen immer noch jene beiden Männer, die auf Grund ihrer besonderen Ausbildung „speziell“ waren. Selbst die Abgefu**ten wollten nichts mit ihnen zu tun haben. Also standen die beiden Akolythen gerade im Gang, welcher zur Brücke führen würde, und trotz aller Vorbereitungsmaßnahmen gab es keine Zuhörer.

„Die Fo**en opfern uns doch sofort.“ war sich Vorn sicher. Klar, es war nur ein Szenario, nur ein „Spiel“. Doch wieso sollte er grundsätzlich eine Strategie unterstützen, die sein Überleben als optional ansah? Ja, hier innerhalb des Raumschiffes, in den engen Gängen und mit den vielen Deckungsmöglichkeiten, war er bestens aufgehoben, doch sich für diesen Arschfi**er auf der Brücke aufopfern? Selbst nur simuliert? Fi**en. Sie konnten sich verfi**te Scheiße nochmal selbst ins Knie fi**en und sollte Big Q das nicht auch so sehen, er konnte sich genau so in sein haariges Knie fi**en...

[Truuine System - Erweiterter Orbit von Truuine - Truuines Satellit (Mond) Kyyne - Schrottkrater - Dreadnought - Im Gang vor der Brücke - Akolyth Vorn, Akolyth Qowrow (NPC), andere Soldaten außer Hörreichweite]
 
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[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Meer vor der Rebellenbasis / Seegraben / AT-AT Swimmer Aurek / Cockpit ] Lucia und Aldor, sowie (NPCs) zwei Piloten

“Unsere Scanner rebooten grade, Sir.“

, gab der Pilot auf die Frage Lieutenant Karveks zurück.

„Zwei Minuten, vielleicht fünf. Dann kann ich was genaues sagen.“

Unwillkürlich krallte Lucia bei diesen Worten die behandschuhten Finger in ihren Anschnallgurt, gab jedoch ihr Bestes sich zu beherrschen. Zwischen zwei und fünf Minuten wie auf dem Präsentierteller blind und regungslos einfach zu warten, behagte ihr so gar nicht, doch war es auch nicht professionell dies offensichtlich zur Schau zu stellen. Stattdessen begann sie fieberhaft zu überlegen, zunächst wie sie Abhilfe schaffen konnte und dann wie sie sich von der Aussichtslosigkeit der Situation ablenken konnte.

„Sir, ich werde sehen, ob sich durch die hinteren Fenster etwas erkennen lässt, wenn Sie erlauben.“

, erbat sie nach kurzem Zögern und zögerte keine Sekunde, als sie die Bestätigung erhielt. Behände schwang sie sich über ihren Sitz nach hinten und kletterte durch den AT-AT in Schieflage durch die Tür zum Passagierbereich. Der Rest des Zugs, bemerkenswerterweise immer noch auf ihren Bänken, wirkte etwas erschüttert. Zumindest jene von ihnen die ihre Helme nicht getragen hatten und in deren Gesichtern man nun lesen konnte. Die Sergeanten Yagasdottir und Sperber schienen die Sache jedoch soweit unter Kontrolle zu haben und nickten Lucia zu, sobald sie erschien.

„Wir wurden abgeschossen, eh?“

, fragte Sergeant Sperber, worauf er ein knappes Nicken erhielt.

„Soweit nichts Ernstes, Befehle folgen.“

, berichtete Lucia knapp, bevor sie den ansteigenden Boden des schiefgelegten Raumes durchquerte und schließlich eine Halteschlaufe ergriff, um durch das Heckfenster zu blicken. Der Swimmer war steil genug gefallen, dass nach hinten raus, weit über ihnen, die Schlacht oberhalb der Schlucht zu erkennen war. Näher an ihrer Position dann leuchtete ein hellblaues Rechteck, wobei es sich vermutlich um den Hangar handelte, den sie ebenfalls hätten angreifen können. Es war schwer in der Dunkelheit auszumachen, doch schätzte sie die Entfernung auf vielleicht zweihundert Meter schräg nach oben durch die Schlucht.

Grade wollte sie sich abwenden und wieder ins Cockpit zurückkehren, als ihr noch etwas anderes auffiel. Ein Stückchen unterhalb ihrer Position – sie musste sich fast schon gegen die Scheibe pressen, um es zu sehen – glommen einige rote Lämpchen in der Dunkelheit. Interessiert brummte sie und aktivierte einen anzugintegrierten Scheinwerfer, der sein Licht auf eine Handvoll künstlich aussehender Tunneleingänge, vielleicht einen Meter breit, aber in lediglich fünfzig Metern Entfernung warf. Interessant!

Nun war es jedoch wirklich Zeit umzudrehen und sie schaffte es grade rechtzeitig zurück, um das Wiederaufleben der Steuerkonsole mitzuerleben.


„Okay. Also, wir befinden uns näher an der Station als ich gefürchtet habe, Sir.“

, begann derselbe Pilot, der auch eben schon das Wort ergriffen hatte.

„227m Schwimmweg bis zum Hangareingang. Das ist auch mit gesteigertem Wasserdruck möglich.“

„Sir, wenn wir gradewegs zum Eingang schwimmen, gibt es ein Tontaubenschießen.“

, warf Lucia ein.

„Wir mögen am Rand Deckung haben, aber nur so lange, bis uns der Druck hineinzwingt. Wenn es dann noch Gegenwehr gibt, schwimmen wir mit dem Gesicht gradewegs in Feindfeuer.“

Der Pilot warf ihr unter seinem Helm einen Blick zu, widersprach jedoch nicht, also fuhr sie fort.

„Ich habe ein Stück unter uns einige Rohre gesehen. Ein Meter Durchmesser etwa. Wissen wir, worum es sich dabei handelt?“

Für einige Herzschläge schaltete der Mann an seiner Konsole herum, dann antwortete er:

„Schwer zu sagen. Sieht aus wie das untere Ende eines Kühlungssystems. Oder Abwasser. Die Rohre sind näher als der Hangar, wenn Sie darauf hinauswollen, Sergeant. Aber ich kann von hier nicht feststellen, wie tief sie gehen, wie hoch der Druck im Inneren ist, oder ob sie überhaupt in einen drucknormalisierten Bereich führen.“

Nachdenklich verschränkte Lucia die Arme vor der Brust und warf Lieutenant Karvek einen Blick zu, neugierig was dieser von der Sache hielt.


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[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Dreadnought / Gang vor der Brücke ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün

„[Dich vielleicht, du grenzdebilder Droidenf**ker.]“

, gab Qowrow mürrisch auf den Kommentar zurück, den Vorn an niemanden im Speziellen aber doch irgendwie in seine Richtung abgelassen hatte.

„[Die Nutzlosesten gehen in die erste Welle.]“

Natürlich verstand der rote Idiot noch immer keine zivilisierte Sprache, doch tat es wie immer gut der eigenen schlechten Laune durch ein paar Obszönitäten Luft zu machen. Vor allem wenn Vorn zum verf**kt nochmal tausendsten Mal damit anfing, dass es ihm zuwider war auch nur simuliert zum Märtyrer abbestellt zu werden. Was wollte er denn dagegen machen?! Sich so nützlich machen, dass er nicht mehr als Frontsau designiert wurde schien ihm gar nicht erst in den Sinn zu kommen. Und das, obwohl Aster sie ganz offensichtlich zu etwas für ihn Nützlichem heranzüchtete. Auf manipulative, verlogene, beschissene Art und Weise, aber doch! So dumm rumzuheulen torpedierte doch nur die Außenwirkung des Menschen und konnte mit Pech dazu führen, dass er doch noch ausgesiebt wurde. Komplett bescheuert, diese Attitüde – wie gesagt.

Ungeduldig fummelte Qowrow an seinem Blastergewehr herum. Hier, im Gang vor der Brücke war es verdammt nochmal einfach viel zu f**king ruhig. Im Eissturm mochte es unangenehm und potentiell gefährlich sein, doch verabscheute er diese elende Warterei zutiefst. Wenn es nach ihm ging, dann brach der Feind endlich durch und sie konnten erledigen, was heute Abend erledigt werden musste. Sowas von klar, dass Team Gelb mal wieder versuchte sich ihnen von hinten durch die Brust ins Ar**hloch zu schleichen. Den Scheiß hatten die vom ersten Tag auf Kyyne an praktiziert und Qowrow hätte dem gegnerischen Offizier liebend gern die Arme für den ganzen Blödsinn ausgerissen.

Grade wollte er es ausgerechnet f**king Vorn gleichtun und sich unbestimmt generell in Richtung des Raumes beschweren, als eine Selkath mit den Rangabzeichen einer 2nd Lieutenant um die nächste Ecke bog. Qowrow war kein Experte für die manaaner Fischfressen, doch wirkte sie gehetzt auf ihn. Ein Eindruck, den auch ihre nächsten Worte bestätigten:


„Ihr alle, mitkommen! Die Arbeiter scheinen heute eine Schwachstelle in der Antriebssektion aufgetan zu haben und wir haben Informationen erhalten, dass der Feind diese ausnutzen will. Masken auf, das ist ein Hüllenbruch! Los, mitkommen, na wird’s bald!!“

Sich zur Abwechslung einmal einig wechselten Vorn und Qowrow einen Blick, doch es half ja alles nichts. Masken hatten sie zum Glück immer dabei und so mussten sie gar nicht lange suchen, bevor es im Laufschritt der Selkath hinterherging. Die Lieutenant schien den Weg bereits zu kennen, denn sie joggte zielstrebig vor und binnen weniger Minuten begann die Temperatur merklich abzufallen.

„[Na super.]“

, brummte der Wookiee, als sie schließlich um eine Ecke bogen und sich an ihrem Ziel vorfanden. Vor ihnen markierte eine solide, weiße Wand den tobenden Eissturm und nur die nach untenhin verschwindenden Durastahlstreben deuteten darauf hin, dass sie sich wenigstens ein Dutzend Meter über der Mondoberfläche befanden.

„Aufstellung nehmen und Deckung beziehen.“

, befahl die Selkath.

„Deckungsfeuer in den Sturm, das bringt die hoffentlich von dieser beschissenen Idee ab. Ich will keine Betäubungsschüsse auf Leute sehen, die klettern, das soll kein Blutbad werden. Gegner nur aufs Korn nehmen, wenn die festen Boden unter den Füßen haben. Ist das klar?!“

Bei diesen Worten schaute sie besonders Vorn eindringlich an.

„Wer sich nicht benehmen kann, dem ziehe ich eigenhändig das Fell über die Ohren!“

Dieser Satz brachte ihr einen finsteren Blick Qowrows ein, doch verkniff er sich einen spitzen Kommentar. Stattdessen hob er sein Gewehr und begann wie befohlen ungezielte Schüsse in das rauschende Weiß abzugeben.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Dreadnought / Antriebssektion ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Meer vor der Rebellenbasis / Seegraben / AT-AT Swimmer Aurek / Cockpit ] Lt. Aldor Karvek, sowie (NPCs) zwei Piloten, Sgt. Lucia Velucci

Pflichtbewusst, wie es sich für einen Imperialen geziemte, antwortete einer der Piloten, dass die Scanner gerebootet wurden. Klasse, noch mehr Warteterei und Ausgeliefert-Sein. Aber er sollte nicht meckern, denn schließlich hätten die Scanner auch komplett kaputt sein können. Velucci bekam offensichtlich eine Idee, ihre Zeit zu vertreiben und beschloss, sich in den hinteren Abteil zu den restlichen Sturmtrupplern zu begeben, um einen Blick aus der Sichtluke zu werfen. Man konnte den ein oder anderen Wortwechsel registrieren, doch hauptsächlich blieben die Soldaten stumm und diszipliniert.

Gerade als der Sergeant zurück war. funktionierten auch wieder die Scanner und die Piloten vermeldeten, dass sie um die 200m von der Station entfernt waren. Zum Schwimmen machbar, aber das könnte zu hohen Verlusten führen, wie Lucia zu bedenken gab. Sergeant Velucci engagierte sich sehr für die Truppe, das musste man ihr lassen. Aldor sollte nach dem Einsatz darüber nachdenken, sie zu belohnen. Vielleicht ein Orden oder etwas in der Art? Er sollte lieber über das hier und jetzt nachdenken. Zu viele Gedanken bedeuteten mehr Risiken. Lucia gab einen alternativen Vorschlag für den offenen Schwimmweg ab. Einen Art Leitung. Die Frage war nur: Was für eine?


"Einen Versuch ist es wert. Ich würde erst einmal einfach prüfen, ob es klappen würde, diese Leitungen zu benutzen, falls das möglich ist. Können wir unbemerkt zu ihnen gelangen?"

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[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Nordmeer | Ith’aqua-Ausbildungslager | Sektor Epsilon - Nahkampfparcours] Matthew, Nira, sowie andere Rekruten und Ausbilder


Die Explosion kam etwas überraschend – aber ihr Timing war perfekt.

Matthew zuckte nicht einmal zusammen, als der dumpfe Knall durch den Korridor rollte und die Luft kurz darauf von Staub und Rauch gefüllt wurde. Er wusste sofort, woher sie kam. Rechte Flanke. Nira. Sie hatte den Moment genutzt, genau wie er es erwartet hatte. Kein Zögern, kein Abwarten. Handeln, wenn sich das Fenster öffnete.

„Jetzt! Vor!“ rief er, während der Nachhall der Granate noch durch die Metallwände vibrierte.

Seine Gruppe setzte sich sofort in Bewegung. Keine Diskussion, keine Unsicherheit. Zwei Mann stürmten vor, warfen sich hinter die nächste Deckung, während die anderen ihnen folgten. Blaue Betäubungsblitze zuckten aus der Stellung vor ihnen, unkoordiniert, hastig. Die Ausbilder dort hatten den Knall gehört, hatten reagiert – aber zu spät. Ihre Aufmerksamkeit war geteilt.

Matthew sprang hinterher, rollte sich hinter eine niedrige Betonbarriere und kam im Knien zum Stehen. Sein Übungsschwert war bereits aktiv, die Klinge summte leise. Er brauchte es nicht zum Blocken – noch nicht –, aber seine Präsenz reichte, um den Raum zu verändern. Er spürte die Nervosität der Verteidiger. Sie wussten, dass der Angriff nun ernst wurde.

„Feuer auf die Sandsäcke links! Nicht auf Köpfe, auf Deckung!“ rief er, bewusst einfach, bewusst klar.

Die Rekruten folgten der Anweisung. Betäubungsschüsse schlugen in die vordere Abdeckung der Stellung ein, zwangen zwei der Ausbilder, den Kopf einzuziehen. Genau das war der Zweck. Kein Treffer nötig. Bewegung erzwingen. Raum öffnen.

Matthew setzte nach. Er sprang über die Deckung hinweg, landete hart, aber kontrolliert, und schlug mit der flachen Seite der Übungsklinge gegen den Arm eines Ausbilders, der gerade zum Schuss ansetzte. Das Sensorfeld der Klinge löste aus – Treffer. Der Mann sackte zurück, „kampfunfähig“.

„Weiter! Nicht stehen bleiben!“ rief Matthew über die Schulter.

Er hörte einen Aufschrei hinter sich – einer seiner Männer war getroffen worden, rotes Licht blinkte an der Seite der Weste. Aus der Übung. Matthew registrierte es, aber er blieb nicht stehen. Der Rest der Gruppe zog vorbei, genau wie trainiert. Wer fiel, blieb liegen. Wer noch stand, bewegte sich weiter.

Dann spürte er es.

Nicht laut. Nicht grell. Sondern wie ein Zug an der Wahrnehmung. Eine bekannte Präsenz, näher als zuvor. Nira war durchgebrochen. Nicht mehr nur auf der Flanke – sie war in der Stellung. Hinter den Verteidigern. Die Macht um ihn herum war in Bewegung, als würde jemand die Luft neu ordnen.

Matthew riskierte einen kurzen Blick durch den Rauch.

Zwischen zwei Deckungselementen sah er für einen Moment Bewegung. Keine Soldatenhaltung. Zu schnell, zu direkt. Eine Silhouette mit gezogener Klinge, ein Ausbilder, der rückwärts taumelte, ein anderer, der sich hastig umdrehte – zu spät.

Gut, dachte Matthew. Sehr gut.

„Sie kommen von rechts!“ rief einer der Ausbilder, deutlich zu spät.

Matthew nutzte den Moment. „Alle nachziehen! Wir drücken sie in die Mitte!“

Seine Gruppe setzte nach. Jetzt war kein langsames Vorrücken mehr nötig. Die Stellung begann zu kippen. Die Verteidiger waren gezwungen, sich neu zu orientieren, Feuerwinkel brachen zusammen, weil sie nicht mehr wussten, wo die eigentliche Bedrohung war. Genau so musste es laufen.

Matthew sprang erneut vor, diesmal tiefer in die Stellung hinein. Ein weiterer Ausbilder versuchte, ihm den Weg abzuschneiden – Matthew trat vor, schlug ihm gegen die Schulter mit der Faust, riss ihn aus dem Gleichgewicht und setzte die Übungsklinge an der Brust an. Treffer. Aus.

Er richtete sich auf und ließ den Blick kurz schweifen. Die Mitte war fast genommen, aber nicht vollständig. Weiter vorne, hinter einer letzten, verstärkten Deckung, hielt sich noch Widerstand. Zwei, vielleicht drei Ausbilder. Einer davon bewegte sich ruhig, kontrolliert. Kein hektisches Feuer. Erfahrener.

Matthew blieb stehen, hob die Hand. „Halt! Kurz sammeln!“

Seine Leute kamen zusammen, atmeten schwer, aber sie standen noch. Er spürte Nira nun deutlich, nur wenige Meter entfernt, getrennt durch eine Wand aus Metall und Sandsäcken. Sie war da. Bereit. Und sie hatte ihre Aufgabe erfüllt.

Matthew hob das Schwert leicht an, die Klinge spiegelte sich im Staub der Luft.

„Letzte Stellung“, sagte er ruhig. „Die halten uns auf, damit der Rest Zeit gewinnt. Wir gehen gleichzeitig rein. Wenn sie reagieren, sind sie zu langsam.“

Er atmete einmal tief durch und schickte einen kurzen, klaren Impuls durch die Macht – kein Befehl, kein Zwang. Nur ein Zeichen. Jetzt.

„Bereitmachen“, sagte er leise. „Und dann…“

Er setzte den ersten Schritt nach vorn, direkt auf die letzte Deckung zu.

Das Gefecht war noch nicht vorbei.



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[Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Truuine | Orbit über dem Planeten | STR Justica | Brücke] Commander Keznoi, Brückencrew


Die Brücke der Justica lag im ruhigen Rhythmus der Hauptwache. Gedämpftes Licht, stabile Sensoranzeigen, das leise Summen der Systeme – Regelbetrieb, so sauber, wie ihn die Imperiale Flotte lehrte. Commander Saku Keznoi stand hinter dem zentralen Holotisch, die Hände locker hinter dem Rücken verschränkt, den Blick auf die taktische Projektion des Truuiner Systems gerichtet. Patrouillenrouten, Erfassungszonen, berechnete Überlappungen. Ordnung.

„Brücke an alle Stationen“, meldete der Wachoffizier. „Ankunft des Ersten Offiziers.“

Saku wandte sich halb um, als Lieutenant Commander Desmond Resalis die Brücke betrat. Schlank, hochgewachsen, die blasse Haut und die markanten Gesichtszüge eines Arkanianers verrieten seine Herkunft sofort. Die Uniform saß makellos, der Schritt war präzise, beinahe überkorrekt. Ein Mann, der gelernt hatte, keine Angriffsfläche zu bieten.

Resalis salutierte. „Lieutenant Commander Desmond Resalis meldet sich zum Dienst, Sir.“

„Willkommen an Bord der Justica, Lieutenant Commander“
, erwiderte Saku ruhig. Seine Stimme war neutral, professionell. Während er sprach, registrierte er mehr als nur Haltung und Tonfall. Unter der kontrollierten Fassade lag gespannte Erwartung, ein scharf gebündelter Wille, sich zu beweisen. Kein Zweifel, keine Angst – aber Vorsicht. „Sie übernehmen ab sofort die operative Führung des Schiffes. Hauptwache, Regelbetrieb.“

Ein kaum merkliches Zögern huschte durch Resalis’ Mimik, verschwand jedoch sofort. „Jawohl, Sir.“

Saku trat einen Schritt zurück, weg vom Zentrum der Brücke. Eine bewusste Geste. „Ich koordiniere währenddessen die Kampfgruppe. Alle relevanten Meldungen laufen weiterhin über Sie.“

Resalis nickte, wandte sich dem Kommandosessel zu und nahm Platz. „Navigation, bestätigen Sie aktuelle Patrouillenroute.“

„Route bestätigt“
, kam die Antwort. „Rückkehr in Sektor Aurek-drei nach Abschluss der Übergabe.“

„Sensoren, Status?“


„Alle Systeme nominal. Langstreckensensoren im passiven Modus.“

Saku beobachtete, wie Resalis die Informationen aufnahm. Strukturiert, effizient. Keine überflüssigen Fragen. Gleichzeitig registrierte er die feinen emotionalen Ausschläge – Konzentration, leichte Anspannung, unterlegt von dem stillen Druck, als Fremder in einer imperialen Kommandostruktur keinen Fehler machen zu dürfen.

Die Ruhe hielt nicht lange.

„Commander“, meldete der Kommunikationsoffizier, „eingehende Meldung von einer Systempatrouille. Unbekanntes Schiff, kein Transpondersignal. Vektor aus dem äußeren Systemrand, Geschwindigkeit konstant.“

Resalis richtete sich leicht auf. „Klassifizierung?“

„Noch unklar. Signatur entspricht einem Kreuzer mittlerer Masse.“

Saku ließ den Blick über die Projektion gleiten. Ein schwacher Kontakt, gerade eben aus dem Rauschen der Sensoren gelöst. Zeitlich präzise. „Lieutenant Commander“, sagte er ruhig, „fahren Sie fort.“

Resalis atmete kontrolliert aus. „Sensoren, halten Sie passiven Modus. Ich will keine aktive Emission, solange wir nicht lokalisiert wurden.“ Ein kurzer Blick zu den taktischen Offizieren. „Taktik, simulieren Sie mögliche Anflugvektoren unter Annahme eines feindlichen Aufklärers.“

„Wird ausgeführt.“

Weitere Meldungen trafen ein, stückweise, wie Echos aus der Tiefe. Jägerpatrouillen meldeten flüchtige Kontakte, verloren sie wieder. Die Greyhound, weit draußen auf ihrem zugewiesenen Kurs, bestätigte ebenfalls eine nicht identifizierte Signatur – Entfernung zu groß für Details. Kein Transponder. Keine Kommunikation.

Resalis’ Stimme blieb ruhig. „Commander Keznoi, Empfehlung: Wir halten Kurs, erhöhen jedoch die Bereitschaft der Systemverteidigung. Ich möchte keine Eskalation, solange wir die Absichten nicht kennen.“

Saku nickte langsam. Eine saubere Einschätzung. Vorsichtig, aber nicht zögerlich. Innerlich nahm er die feine Verschiebung in Resalis’ emotionalem Zustand wahr: Fokus schob die Anspannung beiseite, ersetzte sie durch nüchterne Analyse. Gut.

„Genehmigt“, sagte Saku. „Starten Sie die Staffeln Libra und versetzen Blindfold in Bereitschaft. Verstärkte Aufklärung, keine eigenmächtigen Annäherung außerhalb der Erfassungsgrenze.“

„Jawohl.“


Die Minuten zogen sich. Sensoren meldeten Störungen – schwache Interferenzen, unklare Reflexionen im Raum. Nichts Greifbares, aber genug, um die Aufmerksamkeit zu binden. Es fühlte sich an wie das Lauschen auf Schraubengeräusche in endloser Tiefe.

„Kontakt hat Kurs geändert“, meldete der Sensoroffizier. „Sinkt tiefer in das System, bleibt unter aktiver Schwelle.“

Resalis’ Finger trommelten einmal gegen die Armlehne, dann still. „Er umgeht unsere äußeren Routen“, stellte er fest. „Ziel könnte planetar sein.“ Ein kurzer Blick zu Saku. „Ich empfehle, unsere Jäger so zu positionieren, dass sie reagieren können, ohne ihre Präsenz preiszugeben.“

Saku antwortete nicht sofort. Er beobachtete. Die Entscheidung kam aus Resalis selbst, nicht aus Unsicherheit, sondern aus taktischem Verständnis. Die Emotionen verrieten keine Panik, nur den Druck, Verantwortung zu tragen. Das Verlegen der Jäger war gut, ließ jedoch die Justica bei einem planetaren Ziel potenziell außer Schlagweite patroullieren.

„Setzen Sie es um“, sagte Saku schließlich.

Die Justica glitt weiter auf ihrem Kurs, scheinbar unbeteiligt, während unsichtbare Linien aus Berechnungen, Wahrscheinlichkeiten und Meldungen das Bild verdichteten. Irgendwo im System bewegte sich ein Räuber im Schatten, ungehört, ungesehen.

Und auf der Brücke wusste nur einer nicht, dass es ein Spiel war.


[Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Patroullienroute | Sektor Aurek-drei | STR Justica | Brücke] Commander Keznoi, Brückencrew

Kommando: Commander Saku Keznoi


[STR] „Justica“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Patroullienroute im System | Schäden: -| Zusätzliches: Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "Blindfold" TIE/in [12/12 Maschinen] [gestartet, reguläre Systempatroullie, scharfe Waffen]
Staffel "Libra" TIE/in [12/12 Maschinen] [gestartet, zusätzliche Pattroullie, Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "Sword" TIE/IT [12/12 Maschinen] [bereitschaft, Systeme auf Simulation umgestellt]

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: verborgener Anflug durchs System | Schäden: -| Zusätzliches: Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "31.Reservestaffel Widek „Die Widder“" TIE/in [12/12 Maschinen] [Systeme auf Simulation umgestellt]

[TPC] „Greyhound“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Patroullienroute im System | Schäden: -| Zusätzliches: reguläre Systempatroullie, scharfe Waffen]
 
[Truuine System - Erweiterter Orbit von Truuine - Truuines Satellit (Mond) Kyyne - Schrottkrater - Dreadnought - Im Gang vor der Brücke - Akolyth Vorn, Akolyth Qowrow (NPC), andere Soldaten außer Hörreichweite]

Der haarige Stinker hatte mal wieder nichts brauchbares zu sagen. Also starrten sie in diese oder jene Richtung und taten irgendetwas mit ihren Waffen, während jeder für sich in seinen Gedanken verloren war. Bis schließlich eine der Fischfressen mit höherem Rang kam und sie zu einer neu entdeckten Schwachstelle im Rumpf schleifen wollte. Sie sollten also absofort diesen Punkt verteidigen. Statt als letzte Verteidigung zu dienen, würden sie nun - als mit die körperlich größten Soldaten - alle in einem kleinen Loch die Köpfe heraushalten dürfen, um alleine eine wer weiß wie große Streitmacht aufzuhalten?! Es bedurfte nicht viel Zeit um im Kopf des rothäutigen Menschen einige explizite Bilder brutalster Gewalt entstehen zu lassen und sie alle hatten etwas mit Offizieren des Imperiums zu tun. Angefangen mit der Fischfresse ein paar Meter vor ihm. Er folgte dennoch, konnte gleichzeitig aber auch nicht aufhören den Rücken des Offiziers anzustarren und ihn mit seinem Blick zu erdolchen.

In Übungsgefechten, vor allem bei einem Eissturm, gab es Unfälle. Leute fielen aus hoher Höher und ihre Schädel wurden gespalten und später würde niemand mehr sagen können, wie es dazu gekommen war. Die Lehren
Maggas unterstützten eine solche Strategie. Dummerweise jedoch Vorns eigene Vorlieben nicht. Jemanden von hinten einfach nur zu schubsen und ihn damit zu töten war so ziemlich die langweiligste und unbefriedigendste Art einen – wie auch immer gearteten – Kampf zu gewinnen. Gleich danach kam dem Feind so lange auszuweichen, sodass der an Altersschwäche starb. Das war doch kein Leben! Nein. Er würde ihn wenigstens ein paar Knochen brechen müssen … doch dafür besaß er nicht die Expertise. Diese dämlichen Medidroiden würden doch sicherlich sofort erkennen, dass er nicht durch den Sturz, sondern durch viele harte Schläge gegen den Kopf gestorben war! Mal davon abgesehen... der haarige Affe neben ihn würde sicherlich was dagegen haben. Hörige Ärsche leckende Xenoschl**pe von Aster!

Bei dem Loch angekommen, musste Vorn erst einmal ein paar zuvor erdachte Bilder in seinem Kopf revidieren. Es war nicht einfach nur ein Loch, durch welches nur zwei Personen gleichzeitig gehen konnten. Es war schon ein bisschen mehr. Zum einen war dieser Bereich nicht dafür gemacht worden, dass man als Einzelperson von Außen hinein gehen konnte. Also so mit Rampe oder Leitern oder so was. Der „kontrollierte Absturz“ des Raumschiffes hatte zwar schon so etwas wie einen Pfad – und ein paar Deckungsmöglichkeiten für Verteidiger und Angreifer – geschaffen, doch war dies dennoch offensichtlich kein für diese Übung konzipiertes Areal. Die
Misfits waren immer noch alle viel zu groß für solcherlei Deckungsfeuer, doch immerhin besaßen sie den Höhenvorteil und der relativ kleine Bereich, durch den alle Angreife zwangsläufig durch mussten, konnte leicht unter Beschuss genommen werden. Es blieb aber bei der weißen Wand aus Eiskristallen, die jede Art von thermischen Sensoren nutzlos machten. Der Angreifer diktierte also, wann es wie los gehen würde.

Sie sollten Deckung beziehen und die „lebende“ Wand ins Visier nehmen. Und dann blindlings hinein ballern! UND nur feuern, falls keiner der Angreifer gerade kletterte, da er sonst ja bewusstlos abstürzen und sterben konnte! Mit jedem weiteren Satz schrumpfte Vorn weiter in sich zusammen, als wäre er ein kollabierender Stern, der kurz davor stand in einer Supernova zu vergehen und ALLES UND JEDEN um sich herum mit in den Abgrund zu reißen. Die aquatische Kreatur, dessen Vorfahren irgendwann einmal aus einer Seuchengrube gekrochen waren, um von einem beschissenen Affen gefi**t zu werden, schien gar nicht zu merken, wie er sich mit jeder weiteren Silbe in ein Wesen der lebendigen Hölle verwandelte. Vorn wollte aus ihm ein Musterbeispiel aus Folter und Qual kreieren und irgendetwas in ihm gab einfach auf. Kapitulierte vor dieser monströsen DUMMHEIT! Als hätte die Fischfresse die eine Zauberformel gefunden, um die Furcht vor
Aster, Maggas Lehren und schlichtem gesunden Menschenverstand auszuschalten, wollte Vorn jetzt wirklich einfach nur zuschlagen!

Die nicht weniger dummen Affen, ob nun behaart oder nicht, folgten dem Befehl aber und fingen an blindlings in den Eissturm zu ballern. Doch nicht lange, denn der eigentliche Kommandeur der Misfits schien nun endlich seinen eigenen Job – am Kommunikator - beendet zu haben und in der hiesigen Realität angekommen zu sein. Sein erster Kommentar war nämlich zugleich ein Befehl.

„Feuer einstellen!“
schrie er und Vorn spürte die zurückgehaltenen Worte, als würden diese zwar stumm, aber lesbar aus seinem Kopf in die Luft steigen. Und sie waren nicht sehr militärisch genormt, um es mal so zu sagen. In einer zackigen Bewegung, die nach Erfahrung schrie, zückte er ein Magazin aus seinem Gürtel und hielt es der Fischfresse vor die dummdämlichen Glupscher.
„Sieht das aus, als würde es auf Korallen wachsen?! Als könnte ich es mir in der Mittagspause angeln?!“
Er stieß den aquatischen Humanoiden nicht nur verbal zurück, sondern auch durch seine Präsenz. Er berührte ihn nicht, doch seine Worte und Gesten ließen den anderen Offizier zurückweichen, sodass die eigentlich tonangebende Person die Aufmerksamkeit aller Soldaten auf sich ziehen konnte.

„Wir haben keine Ahnung, wie viele Angreifer WANN durch diese Bresche brechen werden. Aber sie werden es extrem schwer haben auf unsere Ebene zu gelangen. Es gibt keinen anderen Weg. Sie müssen durch uns durch, wenn sie hier rein wollen.“


Er zeigte auf ein paar Stellen, in welchen noch keine
Misfits saßen.

„Dort, dort und dort will ich wen sehen. Akolythen, ihr beide verschanzt euch dort!“

Zuletzt zeigte er auf die niedrigste, gerade so noch halbwegs geschützte Position innerhalb des zufällig geschaffenen Pfades.

„Ich will Geschrei hören, ich will HASS spüren. Dieses Himmelfahrtskommando soll schon bei der ersten Hürde verzweifeln! Lasst sie am Leben, aber lasst sie daran zweifeln, ob das wirklich wünschenswert ist.“


Big Q und Vorn starrten ihren kommandierenden Offizier an. Obwohl er an sich geeignet erschien, war er doch ganz eindeutig kein grobschlächtiger Haudrauf. Er hatte irgendeine Form von Offiziersausbildung genossen und drückte sich auch so aus. In seinen Augen und der Härte seiner Stimme konnte man jedoch einen Ehrgeiz erahnen, der über jedes nur erdenkliche Vorurteil hinaus ging. Egal was er persönlich über die Misfits dachte, sie waren sein Werkzeug und er würde mit ihnen auf alles einprügeln, das sich aus dieser weißen Wand heraus schälen würde. Seine Statur ließ Zweifel zu, seine Worte nicht. Die beiden – für gewöhnlich – machtsensitiven Akolythen nickten und begaben sich zur gezeigten Position.

Sie würden exponiert sein. Es würde nicht viel brauchen, damit durchgeschlüpfte Angreifer sie von mehr als einer Seite unter Feuer nehmen konnten. Die Nähe zum Feind ließ Vorn dennoch den Befehl folge leisten. Sie würden ihn hören können. Würden seinen Willen zur Brutalität spüren können. Sie wollten in diese Höhle? Sie konnten es ja gerne versuchen! Der nach Blut und Gedärme dürstende Rancor wartete auf sie!

„Gezieltes Feuer!“ rief der ranghöchste und offensichtlich erfahrenste Offizier.
„Als Verteidiger habt ihr IMMER weniger Ressourcen. Weniger Munition, Nahrung, einfach alles. Auf welcher Seite ihr auch immer steht, behaltet das IM BLICK!“

Vorn konnte gar nicht anders als innerlich zu nicken. Beinahe hätte er es sogar körperlich getan, doch Big Q befand sich in seinem äußersten Sichtfeld und dem Affen würde er kein Zeichen von Hörigkeit und Eingeständnis zeigen! Was auch immer Imperiale von sich gaben, er war schon zuvor darauf gekommen...

[Truuine System - Erweiterter Orbit von Truuine - Truuines Satellit (Mond) Kyyne - Schrottkrater - Dreadnought - Antriebssektion - Akolyth Vorn, Akolyth Qowrow (NPC), andere "Misfits" der "Letzten Verteidigung des Kommandopostens" inklusive zwei Offiziere]
 
[Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Patroullienroute | Sektor Aurek-drei | STR Justica | Brücke] Commander Keznoi, Brückencrew


Die Brücke der Justica arbeitete weiter im Takt der Hauptwache, doch der Rhythmus hatte sich verschoben. Die Anzeigen waren dieselben, die Stimmen ebenso ruhig – und dennoch lag eine andere Schärfe in den Meldungen. Commander Saku Keznoi stand seitlich des Holotisches, die Projektion des Truuiner Systems auf mittlere Transparenz gedimmt. Er überließ Lieutenant Commander Resalis bewusst den Kommandosessel. Verantwortung ließ sich nicht simulieren, man musste sie tragen.

„Kontaktupdate“, meldete der Sensoroffizier. „Unbekanntes Schiff hält passiven Betrieb. Keine aktiven Emissionen. Kursänderung minimal, aber konsistent.“

Resalis neigte den Kopf. „Bestätigen Sie Trend.“

„Bestätigt. Der Kontakt nutzt systemische Störzonen. Abschattung durch lokale Massenkonzentrationen.“


Saku registrierte, wie der XO die Information einordnete. Kein hastiger Zugriff auf den Holotisch, kein sichtbares Zögern. Resalis blieb auf der Patrouillenroute, wie es die Dienstvorschrift im Regelbetrieb vorsah. Korrekt. Lehrbuch. Und möglicherweise ein Fehler – zumindest unter diesen Umständen.

„Navigation“, befahl Resalis, „bestätigen Sie unseren aktuellen Vektor.“

„Unverändert. Patrouillenabschnitt Aurek-drei, Zeit bis Wendepunkt zwölf Minuten.“

Zwölf Minuten. In systemischer Entfernung war das eine Ewigkeit – oder gar nichts. Saku ließ seinen Blick über die äußeren Sektoren gleiten. Der Eindringling bewegte sich nicht schnell, aber zielgerichtet. Keine hastige Annäherung, kein Fluchtvektor. Ein Verhalten, das nicht zur Piraterie passte. Eher zu jemandem, der wusste, dass Zeit auf seiner Seite war.

„Meldung von Staffel Blindfold“, kam es vom Kommunikationsoffizier. „Kurzzeitiger Kontakt, dann Abbruch. Sensorbild verzerrt. Kein Verfolgungsansatz möglich.“

Resalis presste die Lippen schmal zusammen. Die Emotion, die Saku wahrnahm, war kein Zweifel, sondern wachsendes Unbehagen. Die Art von Unruhe, die entstand, wenn sich ein Gegner nicht so verhielt, wie man es erwartet hatte.

„Commander Keznoi“, sagte der XO nach einem Moment, „der Kontakt vermeidet konsequent unsere Erfassungskeulen. Er kennt entweder unsere Patrouillenmuster – oder er reagiert sehr schnell.“

Saku antwortete erst, nachdem er die Projektion minimal verschoben hatte. „Beides ist möglich. Fahren Sie fort.“

Resalis nickte knapp. „Taktik, erstellen Sie eine Wahrscheinlichkeitsmatrix möglicher Zielräume innerhalb des Systems, basierend auf dem aktuellen Kurs.“

Die Projektion ergänzte sich um farbcodierte Zonen, unscharf, überlappend. Keine davon lag nahe genug an Truuine, um eine planetare Zuordnung zu rechtfertigen. Noch nicht. Saku wusste: Sollte es so weit kommen, hätte die Justica ihre Chance verpasst.

„Greyhound meldet erneut“, sagte der Kommunikationsoffizier. „Kontakt kurzzeitig erfasst, dann verloren. Entfernung zu groß für Abfang.“

Resalis’ Schultern spannten sich einen Hauch mehr. Er blieb auf Kurs. Dienstvorschrift gegen Intuition. Saku beobachtete das Wechselspiel aus Disziplin und innerem Druck. Als Zeltron entging ihm nicht, dass Resalis sich selbst maß – an einem Maßstab, dem er nie vollständig gerecht werden konnte.

„Sensoren“, befahl der XO, „ich will eine Feinabtastung der systemischen Hintergrundstrahlung. Wenn er dort verschwindet, muss er Spuren hinterlassen.“

„Wird ausgeführt.“

Sekunden vergingen. Dann Minuten. Meldungen kamen fragmentiert, nie vollständig. Der Eindringling war da – und zugleich nicht. Ein Schatten, der sich zwischen Stern, Planeten und Monde legte, ohne sich greifen zu lassen.

Saku trat näher an den Holotisch. „Lieutenant Commander“, sagte er leise, „was ist Ihre Einschätzung?“

Resalis zögerte nicht lange. „Der Kontakt nutzt das System, Sir. Nicht Geschwindigkeit, sondern Geometrie. Wenn er ein Ziel hat, dann eines, dass wir nicht direkt auf der Route abfangen können.“

Eine saubere Analyse. Saku nickte kaum merklich. Innerlich registrierte er, dass Resalis die Konsequenz erkannt hatte – auch wenn er sie noch nicht aussprach. Die Justica war korrekt unterwegs. Und möglicherweise zu weit weg.

„Empfehlung?“, fragte Saku.

Resalis’ Blick blieb auf der Projektion. „Ich halte Kurs. Aber ich würde die Jäger so positionieren, dass sie Reaktionsräume abdecken, ohne ihre Präsenz zu verraten. Und ich möchte alle eingehenden Meldungen der Kampfgruppe zentralisiert sehen. Keine Filter.“

Saku ließ einen Moment verstreichen. Der XO traf Entscheidungen, die ihn exponierten. Gut. „Genehmigt“, sagte er schließlich. „Ich übernehme die Koordination.“

Die Brücke arbeitete weiter. Zahlen flossen, Vektoren verschoben sich, Wahrscheinlichkeiten wurden neu berechnet. Irgendwo im Truuiner System bewegte sich ein Schiff, das nicht gesehen werden wollte – und bisher Erfolg damit hatte.

Saku beobachtete Resalis ein letztes Mal, bevor er den Blick wieder auf die Projektion lenkte. Der XO wusste es noch nicht, aber die Zeit begann gegen sie zu arbeiten. Und im Raum war Zeit oft die schärfste Waffe von allen.


[Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Patroullienroute | Sektor Aurek-drei | STR Justica | Brücke] Commander Keznoi, Brückencrew

Kommando: Commander Saku Keznoi

[STR] „Justica“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Patroullienroute im System | Schäden: -| Zusätzliches: Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "Blindfold" TIE/in [12/12 Maschinen] [Systempatroullie, scharfe Waffen]
Staffel "Libra" TIE/in [12/12 Maschinen] [ausgeschwärmt, beziehen Abfangpositionen, Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "Sword" TIE/IT [12/12 Maschinen] [Bereit, Systeme auf Simulation umgestellt]

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Angriff auf Militärtrainingslager im Nordmeer | Schäden: -| Zusätzliches: Schleichfahrt ins System, Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "31.Reservestaffel Widek „Die Widder“" TIE/in [12/12 Maschinen] [eingesetzt, Systeme auf Simulation umgestellt]

[TPC] „Greyhound“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Patroullienroute im System | Schäden: -| Zusätzliches: Systempatroullie, scharfe Waffen]
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Meer vor der Rebellenbasis / Seegraben / AT-AT Swimmer Aurek / Cockpit ] Lucia und Aldor, sowie (NPCs) zwei Piloten

Lieutenant Karvek schien geneigt zu sein den Rohren eine Chance zu geben. Nachdenklich nickte Lucia. Auch ihr erschien es wie die bessere Wahl. Besser als ohne Deckung unter Zeit- und Meerdruck den Hangar stürmen zu wollen. Wer wusste schon, ob der gestohlene AT-AT Swimmer noch dort und vielleicht sogar einsatzbereit war. Unter ihrer Rüstung schauderte ihr bei dem Gedanken wählen zu müssen vom Truuiner Ozean zerquetscht zu werden, oder offen auf einen offenen AT-AT zuzuschwimmen.

Sicher auch die Rohe boten ein nicht zu verachtendes Risiko. Das war einfach die Situation in der sie sich hier, tief im Graben wiedergefunden hatten. Die Wahl war klar: Frontalangriff auf den Hangar, versuchen das Ende der Schlacht abzuwarten und das Risiko eingehen beim Nichtstun weggebombt zu werden, oder eben der Sprung ins Unbekannte. Verkalkulierten sie sich und es dauerte zu lange einen Normaldruckbereich zu erreichen, würden sie auch hier als zerquetschte Sardinenbüchsen enden. Lucia war froh, dass nicht sie in diesem Moment die Verantwortung für ihr Vorgehen tragen musste.


„Unbemerkt denke ich schon.“

, gab der Pilot auf die Frage des Lieutenant zurück.

„Zumindest wenn wir aktuell noch unentdeckt sind, sollten Sie ohne Aufmerksamkeit zu erregen dorthin gelangen können. Momentan gibt es aber keine Hinweise darauf, dass die Rebellen wissen, dass wir hier sind. Wir sind ein leichtes Ziel, mir scheint ein Angriff wäre sonst bereits erfolgt.“

Zustimmend nickte Lucia. Bis auf die tobende Schlacht über der Basis war es hier unten bemerkenswert ruhig. Vermutlich wäre es ein Leichtes gewesen ihre verwundbare Position anzugreifen, ohne sich selbst allzu sehr zu exponieren.

„Eine Frage noch, Private.“

, schaltete sich nun Lucia ein, der bei dem Thema ein Gedanke gekommen war.

„Was ist mit unserer TAC-Eskorte geschehen? Besteht noch Funkkontakt?“

„Aktuell besteht kein Funkkontakt, Sergeant. Dies könnte unsere aktuelle Position kompromittieren. Mein letzter Stand ist, dass beide Mitglieder unserer Eskorte unter schwerem Feuer standen, während sie das Schlimmste von uns abgehalten haben. Unsere Sensoren haben eine schwere Erschütterung von TAC-Aureks letzter Positon wahrgenommen – vermutlich wurde die Einheit zerstört. Was mit TAC-Besh passiert ist kann ich nicht sagen.“

So viel dazu. Von ihrer Eskorte konnten sie wohl keine Hilfe erwarten. Damit war jedoch auch das weitere Vorgehen soweit klar. Lieutenant Karvek identifizierte die Rohre als sinnvollsten Zugangspunkt, worüber dann auch die anderen Offiziere und Soldaten in Kenntnis gesetzt wurden. Es dauerte keine fünf Minuten, bis der gesamte Zug aufgereiht und abmarschbereit war. Kurz hatte man noch darüber nachgedacht die Devilfish Subs für die Überbrückung der Distanz zu nehmen, sich dann jedoch dagegen entschieden. Die Strecke war so kurz, dass sie nur wenig helfen würden. Spätestens am Eingang würde man sie dann auch schon dem Druck opfern müssen, was wie reine Verschwendung wirkte.

In zwei Gruppen reihten die Aquatrooper sich in der Druckschleuse auf, die sie nach wenigen Momenten auch schon ins Freie entließ. Kaum hatte Lucia den Swimmer verlassen, begann ihr Helminneres auch schon wild zu piepen und über die begrenzte Zeit zu warnen, die sie unter diesen Bedingungen überleben konnten. Mit schlagendem Herzen und zusammengebissenen Zähnen folgte sie Lieutenant Karvek in die ungewisse Schwärze des Ozeans.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Meer vor der Rebellenbasis / Seegraben ] Lucia und Aldor, sowie (NPCs) zwei Piloten



[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Dreadnought / Antriebssektion ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün

Neugierig verfolgte Qowrow die Interaktion der beiden Offiziere. Dass eine rangniedrigere Soldatin einer höherrangigen die Meinung geigte, war nichts, was die Grundausbildung auch nur im Entferntesten zugelassen hätte. Oder auch nur, dass man sich das bieten ließ. Hier jedoch schien die Selkath eingeschüchtert genug zu sein – oder sie erkannte, dass die Ansage Hand und Fuß hatte – um nicht weiter zu diskutieren. Nachdenklich schaute sie ihren Gegenüber an und akzeptierte dann mit einem Nicken seine Autorität. Wenn schon nicht im Rang, so doch in Kompetenz.

Also fügte sich auch Qowrow in die neue Vision ihres Sergeanten und positionierte sich an der angewiesenen Position. Natürlich fand er sich dabei an der Seite des roten Idioten wieder. Wäre ja auch zu schön gewesen, dass der Offizier auch noch schlau genug war, Vorn aus der Öffnung werfen zu lassen. Doch man konnte ja nicht alles haben und irgendwelche Schwächen musste der Mann ja trotz seines Taktikverständnisses besitzen. Immerhin verschaffte Qowrow der Gedanke wieder ein ordentliches bisschen Wut im Bauch, dass er auf Befehl nun auch begann herauszubrüllen. Sollten dieses Team Pissgelb genau hören, dass sie gleich einem schlecht gelaunten Wookiee in die Arme laufen würden.

Naturgemäß brachte es am Ende nichts. Die Misfits aus Team Grün brüllten, was das Zeug hielt, doch hatten die eingeschüchterten Soldaten keine wirkliche Option sich gegen ein Stürmen zu entscheiden. Kurz darauf erschienen dann auch schon die ersten armen Schweine, die Gesicht voran in ihre Stellung liefen. Brav warteten sowohl Qowrow als auch Vorn, bis die Gegner wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Dann ging es aber los und ihre Blastergewehre übernahmen das Reden.

Die ersten vier, fünf Leute sahen überhaupt nicht, was sie erwischte und die nächsten fünf wehrten sich vergebens. Erst danach schien Team Gelb einerseits zu verstehen wo das Problem sich versteckte und andererseits genug freundliche Körper aufgetürmt zu haben, um diese als Deckung nutzen zu können.


„Kontrolliert zurückziehen!“

, rief der kompetentere Offizier rechtzeitig, als ihre Position wirklich unter Druck geriet und befahl sogar ein Deckungsfeuer der hinteren Positionen, das es den beiden Akolythen erlaubte durch die exponierte Fläche zu spurten und zu ihren Kameraden aufzuschließen. Schwer atmend klemmte Qowrow sich hinter einen Winkel Deckung und registrierte mit Schaudern die vielen Körper, die sich am Zugang stapelten. Heute waren sie nur bewusstlos, doch spätestens, wenn der wirklich ernste Krieg losging, würden sie sich selbst auf der angreifenden Seite wiederfinden. Dafür zog Aster sie ja heran, damit sie seinen Truppen einen ähnlichen Blutzoll ersparten.

„Ihr zwei, rotieren.“

, befahl der Offizier und die Akolythen zogen sich zurück. Bisher hatten sie den Löwenanteil des Schießens auf sich genommen und hatten entsprechend viel Munition eingebüßt. Kurz hatten sie Gelegenheit durchzuatmen, dann ging es schon wieder an die Verteidigung. Verstärkung war noch immer nicht eingetroffen, weswegen die Misfits fürs erste Boden gegen feindliche Opfer verkaufen mussten. Die exponierten Positionen der Akolythen waren bereits fest in Feindeshand und nun rückte er tiefer ins Innere des Schiffes vor.

Auch anderswo schien das Gefecht begonnen zu haben. Zwar verschluckte der Sturm draußen jegliches Geräusch, doch hallten die Schüsse der Panzer durch das metallene Innenleben des Schiffes.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Dreadnought / Antriebssektion ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün
 
[Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Patroullienroute | Sektor Aurek-drei | STR Justica | Brücke] Commander Keznoi, Brückencrew


Die Brücke der Justica hatte ihren Tonfall nicht verändert – und genau das war es, was Saku Keznoi störte. Meldungen kamen weiterhin sauber, in vorgeschriebener Reihenfolge, ohne Hast. Ein Muster, das in ruhigen Systemen Vertrauen schuf. In angespannten jedoch begann es, Zeit zu kosten.

„Sensoren melden erneute Anomalie“, sagte der diensthabende Offizier. „Kein klarer Kontakt. Hintergrundrauschen steigt im inneren System, entlang der orbitalen Ebene Truuines.“

Lieutenant Commander Resalis reagierte sofort. „Abgleich mit vorherigen Datensätzen.“

„Läuft. Abweichung liegt innerhalb der statistischen Norm – einzeln betrachtet.“


Einzeln. Saku ließ den Blick über die Projektion gleiten, blendete historische Kurven ein, Wahrscheinlichkeiten, die sich wie feine Schatten über das System legten. Der Eindringling war nicht schneller geworden. Er war geduldiger geworden. Die Relationen verschoben sich nicht sprunghaft, sondern kontinuierlich – ein Indikator für jemanden, der seinen Kurs nicht erzwingen musste.

„Commander“, meldete die Kommunikation, „Staffel Libra bestätigt: keine Sichtung, aber wiederholte Sensorirritationen entlang ihrer äußeren Suchlinie. Sie verlieren den Kontakt stets dort, wo die systemische Abschattung am dichtesten ist.“

Resalis nickte langsam. „Er hält sich dort auf, wo wir ihn am schlechtesten sehen.“ Er schwieg einen Moment. „Commander Keznoi, unsere Position…“ Er brach ab, wählte seine Worte neu. „Unsere Route bringt uns nicht näher an diese Zone heran.“

Da war es. Die Erkenntnis, endlich ausgesprochen. Saku spürte das kurze Aufflackern von Frustration, das Resalis sofort wieder unter Kontrolle brachte. Kein Fehler, sondern ein Befund.

„Korrekt“, bestätigte Saku ruhig. „Und dennoch sind Sie bisher innerhalb der Vorschriften geblieben.“

Resalis sah ihn an, suchte keine Bestätigung, sondern Orientierung. „Wenn der Kontakt ein Ziel innerhalb der inneren Umlaufbahnen ansteuert, Sir, dann…“ Er vollendete den Satz nicht.

Dann würden sie reagieren, nicht verhindern. Saku nickte kaum merklich. „Fahren Sie fort.“

„Navigation“
, befahl Resalis, „Zeit bis zum Wendepunkt?“

„Neun Minuten.“


Neun Minuten. Der Eindringling brauchte keine neun Minuten. Er brauchte nur, dass sie sie verloren. Saku verlagerte seinen Fokus auf die Kampfgruppenebene, zog Daten der Greyhound und der Patrouillenjäger heran. Überall dasselbe Bild: flüchtige Hinweise, nie greifbar, immer knapp außerhalb der Reichweite.

„Greyhound meldet“, kam es erneut. „Kontaktverlust bestätigt. Keine aktive Verfolgung möglich.“

Resalis’ Finger schlossen sich kurz um die Armlehne des Kommandosessels. Die Emotion darunter war kein Zweifel an der eigenen Kompetenz, sondern Ärger über einen Gegner, der sich nicht fassen ließ. Ein gutes Zeichen. Ärger bedeutete Engagement.

„Taktik“, sagte der XO, „berechnen Sie den frühestmöglichen Punkt, an dem der Kontakt aus der systemischen Abschattung heraustreten müsste, wenn er Kurs auf die inneren Orbits nimmt.“

Die Projektion reagierte verzögert. Ein schmaler Bereich leuchtete auf – unscharf, zeitlich variabel. Zu viele Unbekannte.

Saku trat näher heran. „Was sagt Ihnen das?“

Resalis antwortete nach kurzem Zögern. „Dass wir ihn möglicherweise erst bemerken, wenn er sich bereits in einer Phase befindet, in der wir handeln müssen, nicht mehr wählen können.“

Saku sah ihn einen Moment lang an. Der XO hatte gelernt, Muster zu erkennen. Erfahrung war nicht nur eine Frage der Dienstjahre, sondern der Bereitschaft, unbequeme Schlüsse zu ziehen. „Dann bereiten Sie Ihre Handlungsoptionen vor“, sagte er. „Auch die, die Ihnen nicht gefallen.“

„Jawohl, Sir.“


Die Brücke arbeitete weiter, doch unter der Oberfläche hatte sich etwas verändert. Meldungen wurden knapper, Stimmen konzentrierter. Jeder wusste, dass etwas im System war – und dass es nicht zufällig dort war. Nur einer wusste, dass es genau so sein sollte.

„Sensoren“, meldete der Offizier schließlich, „Hintergrundrauschen stabilisiert sich. Keine neuen Anomalien.“

Stabilisierung konnte vieles bedeuten. Saku wusste, dass sie auch bedeuten konnte, dass der Eindringling genau dort war, wo er sein wollte. Unsichtbar, weil niemand mehr nach ihm suchte, wo er sich tatsächlich befand.

Resalis lehnte sich minimal zurück. Keine Entspannung – eher ein Innehalten. „Commander Keznoi“, sagte er leise, „wenn ich mich irre, dann jagen wir Schatten. Wenn nicht… dann sind wir im Begriff, den ersten Schritt zu verpassen.“

Saku antwortete nicht sofort. Er betrachtete die systemische Darstellung, die sauberen Linien der imperialen Ordnung, und das, was sich zwischen ihnen bewegte. „Man verpasst selten den ersten Schritt“, sagte er schließlich. „Man erkennt nur zu spät, dass er bereits getan wurde.“

Die Justica hielt Kurs. Der Truuiner Stern warf sein Licht gleichmäßig über das System. Und irgendwo darin setzte jemand seine Bewegung fort – unbehelligt, unaufgeregt, und näher an seinem Ziel, als es irgendjemand auf der Brücke genau beziffern konnte.


[Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Patroullienroute | Sektor Aurek-drei | STR Justica | Brücke] Commander Keznoi, Brückencrew

Kommando: Commander Saku Keznoi

[STR] „Justica“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Patroullienroute im System | Schäden: -| Zusätzliches: Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "Blindfold" TIE/in [12/12 Maschinen] [Systempatroullie, scharfe Waffen]
Staffel "Libra" TIE/in [12/12 Maschinen] [ausgeschwärmt, beziehen Abfangpositionen, Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "Sword" TIE/IT [12/12 Maschinen] [Bereit, Systeme auf Simulation umgestellt]

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Angriff auf Militärtrainingslager im Nordmeer | Schäden: -| Zusätzliches: Schleichfahrt ins System, Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "31.Reservestaffel Widek „Die Widder“" TIE/in [12/12 Maschinen] [eingesetzt, Systeme auf Simulation umgestellt]

[TPC] „Greyhound“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Patroullienroute im System | Schäden: -| Zusätzliches: Systempatroullie, scharfe Waffen]
 
[Truuine System - Erweiterter Orbit von Truuine - Truuines Satellit (Mond) Kyyne - Schrottkrater - Dreadnought - Antriebssektion - Akolyth Vorn, Akolyth Qowrow (NPC), andere "Misfits" der "Letzten Verteidigung des Kommandopostens" inklusive zwei Offiziere]

Die Taktikänderung brachte am Ende leider nicht viel. An sich war sie gut, doch die Situation spielte dem Feind und nicht ihnen in die Hände. Hätten sie besseres Wetter gehabt, ja dann hätte es vielleicht funktioniert, wobei selbst das fraglich wäre. Anfangs hatte Vorn noch Hoffnung gehabt, doch das Leben in seiner Kolonie hatte ihm rosarotes Wunschdenken ausgetrieben. Hätte er sich dort nicht an verändernde Gegebenheiten angepasst, er wäre im Magen von wer weiß wem gelandet.

Die ersten Angreifer fielen schnell und sie wirkten auch nicht sonderlich optimistisch. Der
Brüllaffe neben ihm und er selbst als mit Flüchen und Drohungen um sich schmeißende Berg von einem Mann schüchterten sie durchaus ein, doch da kam das verschissene Wetter ins Spiel. Die Angreifer konnten sie erst so richtig sehen und vor allem hören, sobald sie schon drin waren. Dann standen sie aber schon unter Beschuss und in diesem Augenblick erlebte Team Grün keinen einzigen Rückzieher auf der gelben Seite. Lieber warfen sie sich hinter die Deckung und zitterten dort halt ein bisschen vor sich hin.

Aber sie waren schon in der Rancorhöhle. Kein langer Marsch auf sie zu. Sie mussten ihn auch nicht antreten, während sie den Rancor bereits hören konnten. Kein sich im Kopf ausmalen, wie er sein würde, was er mit ihnen anstellen würde. Keine sich aufbauende Furcht vor einer schier unbesiegbaren Monstrosität. Aus ihrer Sicht waren sie einfach nur aus einem Sturm in eine stille Höhle getaumelt, vielleicht gefährlich, aber nicht zu sehr, denn sie waren ja bewaffnet. Das sich vor ihnen ein Rancor befand, wussten sie erst, als sie vor ihm standen. Und dann konkurrierten die Angst vor so einem Gegner mit dem Überlebensinstinkt. Manche feuerten dann halt lieber los als sich einfach nur in die Hosen zu scheißen und wegzulaufen.

Dies erlebten die Verteidiger nun. Wahrscheinlich wollten einiger der Gelben lieber abhauen, doch es kamen ja immer mehr Leute nach und am Ende des Tages verlor sich dann auch die Metapher.
Big Q und Vorn waren keine echten Rancors, die man stundenlang mit diesen Betäubungsgewehren beschießen konnte, ohne das sich irgendetwas tat. Im Gegenteil. Ein Treffer schickte die beiden Schreihälse zu Boden. Da verlor sich die Bedrohung durch Anschreien natürlich irgendwann.

Also zogen sie sich schlussendlich zurück, als sie kurz davor standen, dass das Feindfeuer nicht mehr nur von einer Seite kommen würde. Trotz ihrer massigen Körper schafften es beide Akolythen - selbst ohne die durch die Macht verstärkten Reflexe und Geschwindigkeit – nach oben, immer schön gedeckt durch ihre Kameraden.

Es wurde noch ein paar mal die Position gewechselt, Leute ausgetauscht und Munition neu verteilt. Zusätzlich hörte und spürte man auch, dass dieser Angriff hier mit einem anderen, vermutlich vollumfänglichen Frontalangriff zusammenhing. Aktuell nahm man zwar nur die Panzer wahr, doch das würde sich sicherlich schnell ändern. Der Eissturm würde eine Verteidigung außerhalb des Schiffes rasend schnell verunmöglichen, da der Feind jede Sekunde direkt zu deinen Füßen auftauchen und dir deine Eier wegballern konnte.

So wirklich daran denken konnte das Team der Misfits aber nicht. Sie waren hoffnungslos unterlegen. Mit einem Dutzend Betäubungsgehren konnte man eben nur eine begrenzte Anzahl von Gegner vom weiterkommen abhalten. Das hier keiner starb, half natürlich auch nicht. Wegschmelzende Gesichter würden sicherlich eine unterstützenden Wirkung entfalten, doch so war Team Gelb ätzend optimistisch. Dann aber auch wieder nicht zu mutig, sodass sie sich reihenweise abknallen ließen. Frustriert musste Vorn feststellen, dass die gegnerischen Offiziere und Pläneschmieder gar nicht mal so unfähig waren. Was ein Glück, dass sie am Ende des Tages auf der selben Seite standen.

Nicht das Vorn dieses Glück im Augenblick spüren konnte. Es war mehr eine blasse Erinnerung im Hinterkopf, die ihn vermutlich erst dann ereilen würde, stand er über einem vom Team Gelb und war kurz davor ihm den Schädel zu spalten. Nun … hoffentlich nicht erst DANACH. Aktuell focht er ein real anfühlendes Rückzugsgefecht.

Mangels explosiver Mittel hatten sich die Teams auf irgendein Regelsystem geeinigt, womit man diese simulieren konnte. Niemand sollte in Fetzen gerissen werden und das Schiff ja auch noch ausgeschlachtet werden. Gänge und vor allem Zugänge versperrte man als Verteidiger aber natürlich gerne und dann bitte auch endgültig. Schließlich war man sowieso schon zahlenmäßig unterlegen. Irgendetwas in dieser Richtung hatte man mal in Vorns Beisein erzählt und er erinnerte sich nun daran, als er ein fettes rotes Kreuz auf einem der großen Magnetschotts sehen konnte, welches sie bisher auffällig ignoriert hatten. Es galt halt als unzugänglich. Gesprengt, zugestellt, zugeschweißt, eben irgendetwas in dieser Richtung. Also würden sie ihn nicht verteidigen. Was gut war, denn gefühlt waren sie inzwischen 3 oder 4 zu 1 in der Unterzahl. Nur die deutlich bessere Lage hatte sie bisher überhaupt vor Verlusten geschützt, doch Vorn konnte es in seinen Eingeweiden spüren. Das würde keine zehn Minuten mehr so bleiben...

[Truuine System - Erweiterter Orbit von Truuine - Truuines Satellit (Mond) Kyyne - Schrottkrater - Dreadnought - Antriebssektion - Akolyth Vorn, Akolyth Qowrow (NPC), andere "Misfits" der "Letzten Verteidigung des Kommandopostens" inklusive zwei Offiziere]
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Dreadnought / Antriebssektion ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün

Mit zusammengebissenen Zähnen ballerte Qowrow um sich, als gäbe es kein Morgen mehr. Was aufgrund der Natur der Übung ja natürlich auch irgendwie so war. Die Warnung des Offiziers vorhin, dass Munition nicht auf Bäumen wuchs (nein, man konnte sie nicht angeln oder so. Dummes Fischfressenidiom!) traf sicher zu, doch gab es in dem sich nun rasch entfaltenden Gefecht mehr als genug Gelegenheiten, diese rauszubratzen wie nix Gutes. Zu viele Gelegenheiten, denn Qowrows Gürtel begann sich trotz der kurzen Pause eben wieder verdächtig leicht anzufühlen.

Es war frustrierend, dass sich das Gefecht wie ein stetiges Zurückweichen anfühlte. Boden gegen feindliche Opfer einzutauschen mochte effektiv sein, doch war es auch maximal frustrierend, verdammt! An dem markierten Schott verteidigten die Misfits immerhin ein bisschen hartnäckiger. Die Position war solide und legte gleich einen Haufen Team Gelb-ler, während sie versuchten, mit dem Kopf durch die sprichwörtliche Wand zu kommen. Doch auch an den Misfits ging das Gefecht nicht spurlos vorbei. Direkt vor ihrer Stellung hatte ein Streifschuss den kompetenten Offizier erwischt und grade wo Qowrow daran dachte, ging seine Nebenfrau zu Boden. Nicht mehr lange und sie würden diese Position schlicht und ergreifend aus Personalmangel heraus aufgeben müssen. Mit einem wütenden Brummen griff der Wookiee nach dem nächsten Magazin und stellte mit einem sinkenden Gefühl in der Magengrube fest, dass sein letztes Magazin bereits in der Waffe steckte.


“Private Qowrow, Private Meri, rotieren! Bringt die Bewusstlosen mit!”

, erklang da jedoch die erlösende Stimme der Selkath von hinten und eine Handvoll neuer Gesichter ging neben ihnen in die Knie, um sie abzulösen. Die Verstärkung war endlich da! Qowrow tat wie geheißen, packte seine Nebenfrau am Kragen und schleifte sie bis zur nächsten Ecke, wo die Selkath grade dabei war, Vorräte von einem frischen Repulsorwagen zu verteilen. Achtlos ließ er seine bewusstlose Kameradin liegen und griff sich einen neuen Munitionsgürtel. Hastig lud er auch seine Waffe nach. Das war knapp gewesen.

Während er durchatmete, beobachtete er, wie ein junger Draedan im Feldarztkittel sich über die bewusstlose Soldatin beugte. In der Hand hielt er ein kleines, schwarzes Gerät, aus dem er ihr einen violetten Energiering in die Brust schoss. Augenblicklich zuckte die Soldatin zusammen und begann sich stöhnend aufzurappeln. Qowrow zog die Augenbrauen hoch. Eigentlich hatte er angenommen, dass gestunnte Soldaten aus der Übung entfernt wurden. Anscheinend nicht. Doch er hatte keine Zeit sich darüber groß Gedanken zu machen, denn in diesem Moment winkte die Selkath Vorn, Qowrow und was von den Misfits noch übrig war zu sich. Dazu kamen eine weitere Handvoll der Verstärkungssoldaten.


“Soldaten, wir haben frische Leute und Vorräte erhalten. Aus diesem Grund werde ich nun einen Ausfall befehlen. Das Ziel ist, den Feind zurückzudrängen, unsere Gefallenen zurückzuholen und ein paar von denen gefangenzunehmen.”

Die Selkath schaute herausfordernd in die Runde, wohl um zu sehen, ob auch diesmal jemand protestieren würde.

“Das hier ist eine Stun-Granate.”

, fuhr die Lieutenant fort.

“Beiden Teams wurde nur ein begrenztes Kontingent von ihnen zugeteilt. Das Problem: Sie können eingesammelt und neu aufgeladen werden. Das heißt, jede, die Sie an den Feind verlieren, werden wir wiedersehen. Jeder von Ihnen bekommt drei Granaten, also aufpassen.”

In knappen Worten umriss sie, was sie von dem Team erwartete und bis wohin sie nach Möglichkeit wieder vorrücken würden.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Dreadnought / Antriebssektion ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün
 
[Truuine System - Erweiterter Orbit von Truuine - Truuines Satellit (Mond) Kyyne - Schrottkrater - Dreadnought - Antriebssektion - Akolyth Vorn, Akolyth Qowrow (NPC), andere "Misfits" der "Letzten Verteidigung des Kommandopostens" inklusive zwei Offiziere plus Verstärkung]

Vorns Magen hatte Recht. Es hatte keine zehn Minuten gedauert und plötzlich lagen zwei ihrer Kameraden am Boden. Darunter auch der klügere der beiden Offiziere, wobei der Akolyth kein wirkliches Auge dafür hatte. Dafür war er zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Während dieses ganzen Szenarios, also des aktuellen hier im Schiff, hatte Vorn ständig bei Big Q sein müssen und ihn daher beobachten können. Wodurch er daran erinnert wurde, dass der stinkende Affe in seinem Element war.

Der schoss deutlich besser als er. Ihn zu kopieren half aber auch nichts. Aus der Hüfte brauchte Vorn gar nicht erst zu schießen und gleichzeitig zu hoffen, irgendetwas zu treffen, das nicht direkt vor ihm stand. Jedes einzelne Ziel über das Visier ins Korn zu nehmen und gezielt raus zu nehmen, entpuppte sich aber als zu langsam. Es war ihm während der Grundausbildung gar nicht aufgefallen, doch er hatte die Macht tatsächlich unbewusst dazu genutzt um seine Fernkampfwaffenskills zu verbessern. Jetzt schien alles zu langsam vonstatten zu gehen, als wäre sein muskulöser Finger nicht dazu in der Lage mit seiner Auffassungsgabe mitzuhalten. Wobei DIESE Ausrede fad schmeckte, da Big Q keine Probleme damit zu haben schien.

Folglich verlor Vorn seit Beginn dieses Kampfes den inoffiziellen Wettstreit mit dem haarigen Xeno. Der andere Akolyth traf deutlich häufiger, während der rote Hüne selbst mehr für das grobe Unterdrückungsfeuer da war. Was eine verschissen abgefu**te Situation! Immer kurz davor gestanden zu haben, dass auch nur ein Streifschuss sie ins Reich der Träume schickte, hatte ihn aber bisher davon abgehalten etwas unvorsichtiges zu tun... etwas... mit mehr... WUMS.

Doch plötzlich war die Verstärkung da. Sie hatten zwar weiter Boden verloren, doch es gab wieder ein bisschen Hoffnung. Munition wurde verteilt und die beiden Betäubten zurückgezogen, wobei
Big Q das natürlich sofort tat, während Vorn dem Offizier blank ins Gesicht starrte, als hätte der gerade seine letzte verfi**te Xenogehirnzelle verloren. Wieso einen Toten retten? In der laufenden Schlacht? Konnte man so einer Fischfresse eigentlich häufig genug ins Gehirn scheißen, um so eine dämliche Idee hervorzubringen? Er tat es am Ende trotzdem, doch sanft ging er mit dem schlaffen Körper nicht um.

Wie sich herausstellen würde, galt man doch nicht als rettungslos verloren, sobald man getroffen wurde. Sie holten die beiden einfach wieder zurück!
Ja Scheiße man, hätte man das nicht früher sagen können! Vorn versuchte einen genaueren Blick auf das Gerät in der Hand des Xenoarztes zu werfen, erkannte es aber nicht. Da er nun aber so darüber nachdachte, konnte er sich ganz generell nicht an irgendwelche Meds erinnern. Aus welchem Loch war die Fischfresse den jetzt gekrochen gekommen und wieso nicht früher? Oder hatte es ihn schon während des ersten Überfalls gegeben? So wirklich drüber nachgedacht hatte Vorn nie. Und da die meisten Imperialen eh alle gleich aussahen, vor allem wenn es Xenos waren, hätte er einen zurückgeholten Kameraden eh nicht erkannt, selbst wenn er neben ihm marschiert wäre. Diese ganze Situation ließ Vorn für einen Augenblick erstarren und die Wut und das Konkurrenzdenken erkalten, doch dann wurden die Granaten verteilt und das Wort Ausfall fiel.

Scheiße ja, dachte der menschliche Akolyth voller Angriffslust. Rückzugsgefechte waren was für kleine Fo**en und Schw***teln wie all diese imperialen Weicheier, wie sie es hier zu Hauf gab. Keiner der Misfits hatte bisher sonderlich gute Laune gehabt, doch nun konnte man eine neue Energie in ihnen aufblitzen sehen. Granaten wurde in Händen gewogen, Augenbrauen und Mundwinkel tanzten kaum merklich, als jeder sich überlegte, wie er sie einsetzen konnte. Drauf geschissen, dass man sie ihnen erst jetzt gab, drauf geschissen, dass man sie wieder einsammeln und aufladen konnte. Vorn wollte alles Verlorene zurückerobern. Und ja, ein paar Geiseln wären auch was feines! Plus der Wettstreit konnte endlich in die nächste Phase übergehen!

Zuvor gab es aber noch die Strategiebesprechung, wobei dies die beiden Offiziere übernahmen und sie vor allem zuhörten. Vorn tat es auch, ein bisschen, dachte aber vor allem über den Einsatz seiner eigenen Granaten nach. Vor allem spekulierte er auf weitere davon, sollten seine Kameraden fallen. Recht schnell stellte sich der rothäutige Hüne die absolut gerechtfertigte Frage, ob einer dieser halben Portionen von der Verstärkung betäubt nicht nützlicher war, konnte man so seine Granaten selbst nutzen. Wäre Big Q aktuell lebend nicht nützlicher, er würde ihn ja auch für Munition abknallen, sollte niemand hinsehen...

[Truuine System - Erweiterter Orbit von Truuine - Truuines Satellit (Mond) Kyyne - Schrottkrater - Dreadnought - Antriebssektion - Akolyth Vorn, Akolyth Qowrow (NPC), andere "Misfits" der "Letzten Verteidigung des Kommandopostens" inklusive zwei Offiziere plus Verstärkung]
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Dreadnought / Antriebssektion ] Qowrow und Vorn, sowie der Rest von Team Grün

Qowrow grummelte unverständlich auf shyriiwook vor sich hin, während das Ausfallteam Aufstellung bezog. Natürlich gefiel es ihm grundsätzlich besser dem Feind nun wieder als Angreifer auf die Pelle zu rücken, doch verdammt, warum befand genau er sich immer an vorderster Front?! Klar, dafür wurde er ja auch von diesem Mistkerl Aster herangezogen, doch hätte er sich seinen Aufgabenbereich in dieser Phase seines langen Lebens aussuchen dürfen, dann hätte er wohl lieber Mechaniker als Frontsau gewählt. Doch es half ja alles nichts.

Immerhin gehörte er auch zu den ersten beiden Leuten, die die neuen Granaten zuerst ausprobieren durften. Irgendwas von wegen Technikverständnis oder so. Vermutlich fürchtete man, dass die rote Stumpfbirne noch den falschen Knopf drückte und die ganze Frontlinie stunnte. Geduldig wartete Qowrow also, bis der Befehl kam, drückte den RICHTIGEN Knopf und warf die Stielgranate sauber über die Köpfe der Frontschützen. Von der anderen Seite ertönten verblüffte Rufe - vermutlich hatte man diesen armen Schweinen genausowenig erklärt, dass es Granaten gab wie ihnen, verdammte Scheiße! - und dann gingen sie los.


“VORRÜCKEN, LOS GEHTS!”

, rief der kompetente Offizier und los ging es in der Tat. Das Ausfallteam spurtete an ihren eigenen Frontlern vorbei und eröffnete das Feuer auf die gegnerische Position. Oder vielmehr, was davon noch übrig war. Die meisten Team Gelb Hanseln lagen bereits am Boden und die Handvoll, die das Glück gehabt hatte, außerhalb beider Radii zu stehen, wurde rasch von der anbrandenden Streitmacht niedergemäht. Gewissenhaft sammelte Qowrow seine Granate wieder ein und überließ den nächsten beiden Kameraden das Feld, während er wie befohlen sich zwei der Team Grün Gefallenen ihrer verlorenen Position griff und zurückschleifte.

Für wenige Minuten ging der Angriff organisiert und einigermaßen im Takt vonstatten. Team Grün verstand offensichtlich nicht, was sie da grade für ein Vorschlaghammer traf und warum sie plötzlich an Boden verloren, doch wie alle guten Dinge musste es enden. War es, dass die Granaten ausgingen, oder dass der Feind sich anpasste, wurde es schließlich schwerer, ihre alten Positionen zurückzuerobern. Dazu kam, dass die Antriebssektion des Dreadnought keineswegs ein uniformer Schlauch war, den man einfach durchspülen konnte. Es gab Engpässe, klar, an diesen hatten sie ihre Verteidigungspositionen gebaut und verloren, doch dazwischen befanden sich Räume und Winkel, die man nur schwer einsehen konnte.

Einer der Engpässe war schließlich als Ziel auserkoren worden, das per rotem X blockiert werden sollte, um diesen Bereich endgültig zu versiegeln. Um dorthin zu kommen, musste das Ausfallteam jedoch drei parallele Gänge von Feindaktivität säubern und die neuen Positionen dann natürlich auch halten.

Hier war es, dass Qowrow sich dann plötzlich mit einem einzigen Kameraden - nicht Vorn, darauf hätte er ja geachtet! - alleine in einem Gang wiederfand. Kurz überlegte der Wookiee ob sie umdrehen, oder auf Verstärkung warten sollten, entschied sich dann jedoch dass er ja kein verf*cktes Weichei war und dass er ja ein paar Idioten auf dem Rückzug ja wohl auf der linken Arschbacke absaß. Also rückte er nach einem Seitenblick zu Kamerad Schnürschuh weiter vor, sandte aber doch eine kurze Funknachricht an den Rest des Teams. Sie sollten noch Verstärkung in den Zentralgang schicken, verdammt noch eins.

Dennoch blieb es bemerkenswert ruhig. Der Feind schien auf dieser Strecke völlig ausgeflogen und wer konnte es ihnen schon verdenken? Qowrow selbst hätte wenig Lust gehabt, einem schlecht gelaunten Wookiee auf dem Kriegsfuß zu begegnen. Beinahe am Ende des Ganges kontrollierte er eine Nische und koordinierte sich dann per Seitenblick zu Kollege, sich zu beiden Seiten einer Tür zu positionieren. Verstärkung war noch immer nicht eingetroffen, doch scheiß egal. Das Ding sah aus wie ein kleiner Maschinenraum, solche Dinger hatte er in den letzten zwanzig Minuten schon zu viele gesehen. Antriebssektion eben.

Kurz kontrollierte er die Granaten an seinem Gürtel - alle vorhanden, aber leer. Super. Unwirsch brummte der Wookiee und betätigte den Schottmechanismus. Die Tür zischte, öffnete sich und offenbarte ein halbes Dutzend auf sie gerichtete Blasterläufe. Qowrow hatte die Geistesgegenwart, den Kopf rechtzeitig zurückzuziehen, doch der Kamerad hatte weniger Glück. Der Feind brüllte, eröffnete das Feuer und erwischte ihn gleich mehrmals. Mit einem eigenen Brüllen wich der Wookiee zurück und der Instinkt übernahm. Während schon der erste Feind vor ihm aus der Tür gestürmt kam, erwachte zischend sein Lichtschwert zum Leben. Nicht aus Mordlust, sondern zur Verteidigung. Für einen Moment funktionierte es, aber nur für einen Moment. Kurz perplex hielt der Feind inne, dann eröffneten sie erneut das Feuer. Diesmal gezielt auf ihn. Einen Schuss vermochte der Wookiee sogar zu blocken, dann umfing ihn Schwärze. Nicht graduell, nicht als er auf dem Boden auftraf, nein, in einem Moment schwang er noch sein Lichtschwert und dann war es Dunkel. Kein Übergang, nichts.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Schrottkrater / Dreadnought / Antriebssektion / Gang ] Qowrow, sowie (NPCs) 6 Team Gelb Kämpfer
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Meer vor der Rebellenbasis / Seegraben / AT-AT Swimmer Aurek / Cockpit ] Lt. Aldor Karvek, sowie (NPCs) Sgt. Lucia Velucci und zwei Piloten

Nachdem festgestellt wurde, dass sie vermutlich noch nicht von ihren Feinden entdeckt worden waren, erkundigte sich Velucci noch nach der TAC-Eskorte. Danach ging es auch schon in den nach Schweiß riechenden Truppenabteil und Aldor stellte sich vor das Tor der Druckschleuse, als passives Signal, sich hinter ihm aufzureihen. Dann drehte er sich noch einmal zu seinem Zug um.

"Wir haben einen alternativen möglichen Zugang zur Station, Rohre, gefunden und nach einiger Abwägung beschlossen, diese zu benutzen, um zu versuchen in die Basis vorzudringen. Piloten? Am besten bleibt ihr hier, um die Stellung zu halten. Seid ihr schwimmtauglich und habt ihr die Ausrüstung dafür? Wenn ja, kommt nach sobald Feinde euch entdeckt haben und warnt uns über Kom, sodass wir nicht hierher zurückkehren. Sonst möchte ich keinen Funkkontakt, um unsere Position nicht zu verraten. Falls sich die Rohre als schlechte Möglichkeit herrausstellen sollten, kehren wir zurück und versuchen es wahrscheinlich mit dem Frontalangriff. Alle bereit? Schleuse öffnen!"

Aufgrund seiner Ausbildung hatte er sich sehr schnell an den Übergang von Luft- zu Wasserumgebung gewöhnt und sein Anzug sorgte für den Druckausgleich. Sie näherten sich den Rohren und einer der Truppler holte ein Gerät hervor, um einen Zugang für sie zu schneiden. Das war auch sehr schnell getan, was darauf hindeutete, dass sie es hier mit ungefährlichen Rohren zu tun hatten, da sie nicht aus strakem Material bestanden. Als die Metallplatte herrausglitt gab es kaum eine Reaktion, das Rohr schien auch mit Wasser gefüllt zu sein. Es war groß genug, dass ein Truppler ohne Probleme hinneinpasste und noch etwas Platz um sich hatte. Theoretisch hätten kleinere des Zugs aufrecht stehen können, aber wenn 2 Truppler nebeneinander schwimmen wollen würden, wäre es schon kritisch geworden, also reihten sie sich einen nach dem anderen hintereinander auf. Einer der Sergeants äußerte seine Bedenken.

"Was, wenn dieses Rohr nicht zur Basis führt? Sollten wir nicht erst Späher vorschicken?"

Aldor hatte bereits einen Blick auf sein HUD geworfen und gemerkt, dass das Wasser in den Rohren trotz Isolation vom Meer ebenfalls eiskaltes Salzwasser war. Also schonmal kein Trinkwasser.


"Wie´s aussieht ist das hier ein Kühlungsrohr. Der Größe her vermutlich eines für die größeren Geschütze der Station. Wir müssten die Station schnell erreichen und uns dann rausschneiden können"

Mit diesem Worten schwamm der Lieutenant los das Rohr hinauf und fragte sich, was wohl passieren würde, wenn er Unrecht hatte?

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Nach gerade einmal 3-5 Minuten des Schwimmens, konnte man die Vibration und das Brummen der stetig feuernden Abwehrsysteme sowohl akustisch als auch wenn man die Hand an die Rohrwände legte wahrnehmen. Als es dann schon fast unerträglich laut und nur durch die im Helm integrierten Systeme erträglich war, beschloss Aldor, dass der Angriffszeitpunkt gekommen war. Er wies einen Sergeant an, die Rohre zu öffnen und der Sergeant machte sich ans Werk.

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Mit einem lautem Plopp und begleitet von Massen an kaltem Wasser wurden sie in die Station gespült und wie erwartet waren sie im Abteil für die Verteidigungsanlagen. Aldor blieb ruhig, richtete sich rausch mit dem restlichen Trupp auf und fing an die Terroristen zu erschießen, welche voller Selbstsicherheit auf imperiale Streitkräfte schossen. Nun kam kein Wasser mehr aus den Leitungen, vermutlich wegen Sicherheitstoren in den Rohren die sich geschlossen hatten und der restliche Zug stieg aus der Leitung, wobei sie über einen toten Terroristen steigen mussten, der vermutlich vor der Leitung gestanden und von Wassermassen erdrückt worden war und nun mit verdutzt aufguckendem Mund in einer Fütze lag. Sperber gab ein verächtliches kurzes lachendes Schnauben von sich.

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Rebellenbasis / Verteidigungsstationen ] Lt. Aldor Karvek, sowie (NPCs) Sgt. Lucia Velucci, 1 Zug Aquatrooper
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Meer vor der Rebellenbasis / Seegraben ] Lucia und Aldor, sowie (NPCs) zwei Piloten und Lt. Karveks Zug

“Sir, unsere Ausrüstung erlaubt es uns zu schwimmen, doch sind wir dem Druck gegenüber genauso verwundbar wie Sie.”

, gab der Pilot, der auch bisher der Wortführer gewesen war, auf Lieutenant Karveks Frage zurück.

“Tendenziell verwundbarer, denn diese Anzüge wurden nicht für ausgedehnte Tauchoperationen gemacht. Sind wir gezwungen den Panzer aufzugeben, sieht das Protokoll vor den Kopf des Swimmers abzudocken und mithilfe der Notfalldüsen zur Oberfläche aufzusteigen. Wenn Sie erlauben, Sir, würden wir dem Protokoll bei Feindkontakt Folge leisten. Nachdem wir Ihnen diesen gemeldet haben, versteht sich.”

Nach dem kurzen Wortwechsel ging es dann hinaus in die finstere See. Augenblicklich begann Lucias HUD sich über den abnormalen Druck zu beschweren, doch für den Moment schien ihr Anzug wie versprochen zu halten. Nervös kaute sie ihr Kaugummi - sie hatte vergessen, es auszuspucken - und folgte ihrem Lieutenant hin zu den rot blinkenden Positionsleuchten. Rasch hatten zwei Trooper ein Loch in die Seite geschweißt, das die Gruppe einen nach dem anderen ohne weiteres durchlassen würde.

Während die gelöste Metallplatte stumm in die Tiefen der Schlucht hinab glitt, äußerte Rayk Bedenken, ob sie nicht einen Späher vorschicken sollten. Unter ihrem Helm schenkte Lucia dem Mann einen vernichtenden Blick. Hätte der sich das nicht früher überlegen können?! Doch schien Karvek noch immer nicht von übermäßiger Vorsicht leiten lassen zu wollen, denn kurzerhand schwamm er selbst vor. Command Sergeant folgte mit ihrem Squad und dann war Lucia an der Reihe.

Es war ein schneller aber klaustrophobischer Aufstieg, das schwarze Loch empor, während stetig ihr Anzug mitteilte, überlastet zu sein. Das Piepen dröhnte in ihren Ohren und ließ sie mit seinem stetigen Bimmeln nicht vergessen, dass ihre Minuten gezählt waren, verschafften sie sich nicht bald schon Zutritt zu einem lebensfreundlicheren Bereich. Nervös warf sie immer wieder einen Blick auf ihr eingebautes Chronometer und atmete erleichtert auf, als der Lieutenant schließlich den Durchbruch befahl. Grade wollte Lucia aufatmen, als mit einem scharfen Knacken ein Riss auf ihrem HUD erschien. Verdammte Scheiße noch eins!

Wenigstens arbeitete Command Sergeant Akwaake schnell und nach wenigen Sekunden spülte eine Welle in die Station eindringenden Wassers Lucia durch die entstandene Bresche. Im Innern hatte sie dann für einen Moment lang keine Zeit mehr, über ihren bevorstehenden Drucktod nachzudenken. Durch das geschweißte Loch waren sie in einer Baracke gelandet, deren Insassen geistesgegenwärtig bei ihren Blastern waren und diese sofort auf die imperialen Neuankömmlinge anlegten.

Die Terroristen mochten schnell sein, doch waren sie keine Gegner für ausgebildete Aquatrooper. Das Gefecht dauerte Sekunden und schließlich hörte auch die Druckwarnung auf zu bimmeln. Hinter ihnen hatten sich Notschotts in den Rohren geschlossen und so verhindert, dass die ganze Station von zu raschem Druckaufbau vernichtet werden würde. Wie das aussehen konnte, bewies der Leichnam eines
Draedan, der zu nah an der Bresche geschwommen und durch den jäh eintretenden Druck zerquetscht worden war. Immerhin würde das Schließen des Schotts auch das Kühlungssystem eines der Geschütze ausgeschaltet haben. Zufrieden nickte Lucia.


“Laut Positionsmarker befinden wir uns etwa im unteren Drittel der Basis. Näher am unseren Sekundärziel, also.”

, teilte Command Sergeant Akwaake mit, während Lucia sich den Riss in ihrem Helm mit einem Stück speziellen Tape zuklebte. Schon in der kurzen Zeit des Gefechts war genug Wasser eingedrungen, um ihr kalte Füße zu verschaffen.

“Ist unser Ziel noch immer die Brücke, oder haben Sie sich umentschieden, Sir?”

Nachdem Karvek geantwortet hatte, ging es weiter. Die Baracke war gesichert worden, doch führte von hier der Weg ins Unbekannte. Unwillkürlich fühlte Lucia sich an die Worte Agent Yazhus erinnert, dass die Basis in ein bestehendes Höhlensystem gebaut worden war, denn der Gang jenseits der Barackentür war keineswegs gerade, sondern gebogen. Na super, begrenzte Sichtweite, da würden sie den Feind ja wirklich gut kommen sehen! Ob die toten Terroristen wohl Gelegenheit gehabt hatten, ihr Eindringen an ihre kleinen Rebellenfreunde zu melden?

Wortlos schwamm Lucia an Lieutenant Karveks Seite den grob behauenen Felskorridor entlang. Lampen im herkömmlichen Sinne gab es nicht, stattdessen wurde Licht von dünnen Leuchtkabeln an beiden Wänden gespendet. Das Tape an ihrem Helm raubte ihr ein wenig die Sicht, doch wollte sie sich nicht beklagen. Ihr Anzug hatte einen Knacks, doch hätte er ja auch unvermittelt ganz nachgeben können. Und jetzt waren sie ja wieder in sichereren Gewässern… Ohne Vorwarnung ertönten gutturale Rufe aus der Richtung, in der sie schwammen. Noch immer konnten sie aufgrund der Kurve nicht mehr als drei oder vier Meter weit sehen, doch irgendetwas schien auf sie zuzukommen.


“Bereitmachen für Feindkontakt!”

, gab Lucia an ihre Gruppe durch und hob ihren Blaster. Was auch immer da auf dem Weg zu ihnen war würde noch den Tag bereuen, an dem es ihren Weg gekreuzt hatte!

Und dann kamen sie in Sicht.
Karkarodon, mindestens ein Dutzend und sicherlich hinter der Kurve noch mehr. Augenblicklich heulte ihr Blaster auf, doch überrascht weiteten sich ihre Augen, als sie sah, wie die Xenos bewaffnet waren. Keine Blaster, sondern soetwas wie durchsichtige Schilde und ein kurzes Vibroschwert in der anderen Hand.

“Verdammte Scheiße!”

, fluchte Lucia in ihren Helm hinein, als sie sah wie ihr Blasterfeuer wirkungslos von den Schilden abgefangen wurde und die haiartigen Wesen mit blitzschnellen Bewegungen auf sie zuschossen!


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Rebellenbasis / Korridor ] Lucia und Aldor, sowie (NPCs) Lt. Karveks Zug und Feindkontakt
 
Zuletzt bearbeitet:
[Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Patroullienroute | Sektor Aurek-drei | STR Justica | Brücke] Commander Keznoi, Brückencrew


Die Brücke der Justica war stiller geworden, ohne dass ein einziger Befehl weniger gesprochen wurde. Es war die Art von Stille, die entstand, wenn Unklarheit durch Gewissheit ersetzt wurde – und Gewissheit durch Zeitdruck.

„Kontaktlösung bestätigt“, meldete der Sensoroffizier. „Eindeutige Klassifizierung: Kreuzer, Marauder-Klasse. Keine Transponderkennung. Kurs innerhalb der orbitalen Ebene Truuines.“

Die Projektion änderte sich. Unscharfe Wahrscheinlichkeitsfelder verschwanden, ersetzt durch eine klare Bahn, die sich in Relation zum Planeten und seinen beiden Monden berechnen ließ. Kein Verstecken mehr. Kein Rätsel. Nur Geometrie.

Lieutenant Commander Resalis beugte sich leicht vor. „Geschwindigkeit?“

„Unter Maximalschub. Beschleunigungsreserve vorhanden.“


Saku Keznoi betrachtete die Darstellung mit unbewegter Miene. Der Eindringling war nicht schneller als die Justica. Das war nie der Punkt gewesen. Er war früher dort gewesen, wo es zählte. Sakus Wahrnehmung registrierte die emotionale Verschiebung beim XO: Erleichterung über die klare Lage, sofort gefolgt von der Erkenntnis, was sie bedeutete.

„Navigation“, befahl Resalis, „berechnen Sie unseren schnellstmöglichen Abfangvektor auf Basis des aktuellen Kontakts.“

„Berechnung läuft.“


Die Sekunden dehnten sich. Als die Lösung erschien, war sie eindeutig – und ungünstig.

„Abfang nur mit Kursabweichung möglich. Zeit bis optimaler Schnittpunkt… siebenundzwanzig Minuten.“

Resalis’ Kiefer spannte sich. Siebenundzwanzig Minuten waren im leeren Raum akzeptabel. In einem System mit einem einzigen Planeten jedoch bedeuteten sie, dass der Gegner seine Optionen zuerst ausspielen konnte.

„Commander Keznoi“, sagte Resalis leise, ohne den Blick von der Projektion zu lösen, „der Kontakt befindet sich bereits im richtigen orbitalen Fenster. Wir nicht.“

Saku nickte. „So ist es.“

Der Eindringling bewegte sich entlang einer Bahn, die ihn zwangsläufig näher an Truuine heranführen würde. Nicht direkt. Die planetare Rotation ließ keinen geraden Anflug zu. Wer ein Ziel auf oder nahe der Oberfläche ansteuerte, musste den Planeten umrunden, Winkel und Zeitfenster abpassen. Ein Umstand, der Zeit kostete – aber nur, wenn man ihn nicht einkalkuliert hatte.

„Der Kontakt wird den Planeten teilweise umlaufen müssen“, stellte der Taktikoffizier fest. „Rotation Truuines erzwingt einen verzögerten Eintritt in niedrigere Bahnen.“

Ein kleiner Vorteil. Kein Geschenk.

Resalis hob den Blick. „Wir wissen nicht, was sein Ziel ist. Er könnte auf eine der Monde gehen. Oder nur die Ebene kreuzen.“

Saku sagte nichts. Das war der Kern des Problems. Sie jagten keinen bekannten Angriff, sondern eine Absicht. Alles, was sie hatten, waren Vektoren.

„Greyhound meldet“, kam es von der Kommunikation. „Sie sind zu weit entfernt, um einzugreifen. Können aber Kursdaten bestätigen.“

„Bestätigen Sie“
, antwortete Resalis knapp.

Die Daten passten. Zu gut.

„Jäger“, befahl der XO, „Staffeln Libra und Blindfold auf Abfangbereitschaft. Keine Vorverlegung ohne meinen Befehl.“

Saku nahm die Entscheidung zur Kenntnis. Resalis band seine Kräfte nicht voreilig. Er hielt Optionen offen – ein Zeichen von Disziplin, aber auch von Vorsicht. Sakus Wahrnehmung zeigte ihm die innere Rechnung: Wie viel Initiative konnte man abgeben, ohne sie vollständig zu verlieren?

„Navigation“, sagte Resalis, „Abweichung von der Patrouillenroute. Kurs auf parallele Umlaufbahn. Maximale Beschleunigung innerhalb Sicherheitsparameter.“

Ein sauber formulierter Befehl. Keine Hast, kein Zögern mehr. Die Justica begann, ihren Vektor zu ändern, Trägheit arbeitete gegen sie, während der Stern und Truuine ihre festen Plätze hielten.

Saku trat näher an den Holotisch. „Was ist Ihre Priorität, Lieutenant Commander?“

Resalis antwortete ohne Umschweife. „Zeit. Nicht Position. Wenn wir versuchen, ihm den Weg zu verlegen, verlieren wir ihn. Wenn wir Schritt halten, zwingen wir ihn früher oder später zur Reaktion.“

Saku registrierte die emotionale Lage: Anspannung, ja – aber auch Klarheit. Der XO hatte akzeptiert, dass dies kein Abfangen im klassischen Sinne war. Es war ein Rennen.

„Sensoren“, meldete der Offizier, „Kontakt hält Kurs. Keine Reaktion auf unsere Beschleunigung.“

Der Eindringling wusste, dass er gesehen worden war. Und er änderte nichts. Selbstsicherheit oder Kalkül – beides war gefährlich.

Die Projektion zeigte nun zwei Bahnen, die sich langsam annäherten, ohne sich zu schneiden. Truuine rotierte ruhig darunter, gleichgültig gegenüber den Berechnungen, die über ihm stattfanden. Seine Rotation würde dem Eindringling Zeit abverlangen. Die Frage war nur, ob sie genug davon gewinnen konnten.

Resalis lehnte sich minimal zurück, dann wieder nach vorn. „Commander Keznoi“, sagte er, „wenn wir falsch liegen, jagen wir ihm hinterher und öffnen andere Bereiche des Systems.“

Saku antwortete ruhig. „Das ist korrekt.“

„Wenn wir richtig liegen…“

„Dann verhindern Sie, dass er ungestört handelt“, vollendete Saku den Satz.

Die Justica beschleunigte weiter. Kein Schuss wurde abgefeuert. Keine Warnung gesendet. Doch das Suchspiel war vorbei. Was folgte, war ein Wettlauf, dessen Ausgang nicht von Tarnung abhing, sondern davon, wer die Geometrie des Systems besser verstand – und wer bereit war, den nächsten Schritt zu erzwingen.


[Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Patroullienroute | Sektor Aurek-drei | STR Justica | Brücke] Commander Keznoi, Brückencrew

Kommando: Commander Saku Keznoi

[STR] „Justica“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Abfangkurs | Schäden: -| Zusätzliches: Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "Blindfold" TIE/in [12/12 Maschinen] [Systempatroullie, scharfe Waffen]
Staffel "Libra" TIE/in [12/12 Maschinen] eingesetzt, vorgeschobene Schiffsverteidigung, Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "Sword" TIE/IT [12/12 Maschinen] [eingesetzt, Systeme auf Simulation umgestellt]

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Angriff auf Militärtrainingslager im Nordmeer | Schäden: -| Zusätzliches: Schleichfahrt ins System, Systeme auf Simulation umgestellt]
Staffel "31.Reservestaffel Widek „Die Widder“" TIE/in [12/12 Maschinen] [eingesetzt, Systeme auf Simulation umgestellt]

[TPC] „Greyhound“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: Patroullienroute im System | Schäden: -| Zusätzliches: Systempatroullie, scharfe Waffen]
 
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