[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Meer vor der Garnison / AT-AT Swimmer Aurek / Cockpit ] Lucia und Aldor, sowie (NPCs) Greta Yagasdottier und zwei Piloten
Die Fahrt zur Rebellenbasis gestaltete sich als größtenteils schweigsame Angelegenheit. Ab und an stimmten die beiden Piloten sich verbal auf die eine oder andere Sache ein, doch die Offiziere schwiegen. Nicht, dass Lucia verlangt hätte, zum drölfzigsten Mal die geplante Strategie durchzugehen, aber doch war die andauernde Stille einfach SO langweilig. Durch die Frontscheibe sah man nur schwarzes Nichts, aus dem lediglich die Piloten schlau zu werden schienen.
Ihre Lösung, wenn man das so nennen wollte, war es, ihren Helm einfach wieder aufzusetzen, damit sie in Ruhe Kaugummi kauen konnte. Das gab wenigstens ihrem Mund etwas zu tun, während sie ihr Bestes tat sich das kommende Schlachtgeschehen im Detail auszumalen. Dies war eine Herausforderung, mit der vermutlich so ziemlich jeder Soldat in ihrer kleinen Streitmacht grade rang. Der Weg zum Schlachtfeld war grade still genug, um die Fantasie anzuregen und wer von ihnen mehr Erfahrung hatte, die hatte nur mehr Material, dass sie sich vorstellen konnte.
Doch zu ihrem Glück – oder Unglück, je nachdem wen man fragte – hatte auch die Warterei irgendwann ein Ende. Aus der tiefen Schwärze des Ozeans tauchten Lichter auf, die sich schon bald als imperiale Positionsmarker entpuppten. Wie Agent Yazhu im Briefing angekündigt hatte, befand sich die feindliche Basis auf dem Rand einer noch viel tiefergehenden Spalte im Untergrund. Ohne die schwimmenden Flutlichter, hätte das Konstrukt wohl nach kaum mehr als ein paar roten Leuchten in der Finsternis ausgesehen. So jedoch sah man durastählerne Panzerplatten, die gezackt und unregelmäßig in grauen Fels übergingen. Und einen ganzen Wald von Waffenmündungen, die sich auf die imperiale Streitmacht gerichtet hatten.
Die Schlacht begann und Lieutenant Karveks Aquatrooper fanden sich natürlich so ziemlich in der Situation wieder, in der kein Soldat sein will. Sie waren vollkommen abhängig davon, ob die Piloten sie erfolgreich durchbringen würden. Wobei die Offiziere immerhin davon profitierten, sehen zu können was geschah. Der Rest des Zugs im Laderaum musste es blind über sich ergehen lassen. Stumm danke Lucia ihrem Glück diesen Teil der Mission an Karveks Seite miterleben zu dürfen.
Heulend und donnernd nahmen die Verteidigungsgeschütze sie aufs Korn. Die imperiale Streitmacht wurde zwar nicht ernsthaft bedroht, doch war das Feindfeuer genug, dass die meisten mitgebrachten Schiffe damit begannen die Verteidigung von Weitem auszuschalten. Nicht so ihr AT-AT Swimmer. Zwei Torpedo Attack Carrier im Schlepptau sauste er zwar nicht direkt mitten ins Geschehen, musste sich aber doch zentral genug halten, um ihr Ziel anpeilen zu können. Dumpf dröhnten die beiden schweren Laserkanonen an seiner Schnauze und brachten das U-Boot fast genauso zum Zittern, wie die durchs Wasser pflügende Explosionen und Laserschüsse um sie herum.
Angespannt hielt Lucia sich an ihnen Sicherheitsgurten fest, während sie stumm auf ein Ende dieser Phase des Angriffs wartete. Sie hatte derlei schon oft genug mitgemacht. Gleich würde es vorbei sein und dann konnten sie endlich dem Schicksal mit der eigenen Waffe in der Hand gegenübertreten.
Doch dann geschah es. Ein ohrenbetäubender Knall erschütterte den ganzen AT-AT Swimmer und plötzlich neigte sich Lucias Blickwinkel – nein, das ganze Boot! – zu einer Seite.
„Ein panzerbrechendes Geschütz hat ein hinteres Repulsorsegment getroffen.“
, drang die Stimme mechanisch verzerrt dem Helm eines der Piloten. Beide Männer hatten damit begonnen emsig auf ihren Schaltpulten herumzufuhrwerken, doch der Swimmer driftete unaufhaltsam von ihrem gewählten Pfad ab. Unter den weißen Panzerhandschuhen nahem Lucias Finger eine ganz ähnliche Farbe an, während sie sich mit aller Kraft in ihren Sitz drückte. Ihre Zähne schmerzen, so fest biss sie sie aufeinander.
„Festhalten, Herrschaften, das wird ruppig.“
, kommentierte der andere Pilot trocken, während er den Swimmer mehr schlecht als Recht versuchte zurück auf Kurs zu lenken. Es funktionierte halb – immerhin wurde der stete Drall nach rechts eingedämmt. Das Problem, der Kompromisskurs führte direkt auf die Schlucht zu – und dann in sie hinein, gefährlich nah an die Verteidigungsgeschütze heran. Ein weiterer Knall erschütterte den Unterwasserpanzer.
„Das war unser zweites Repulsorsegment hinten. Auf Aufprall vorbereiten.“
, war die vorhersehbare Konsequenz. Und der Aufprall kam. Nach wenigen Sekunden schon. Kurz piepte das Tiefenmessgerät ob ihres rasanten Abstiegs in die Schlucht, dann traf Durastahl auf Fels. Lucia wurde in ihren Haltegurten vorgeworfen, dann hing der Panzer still. Die Deckenlichter flackerten und färbten sich dann rot. Einer der Pilot hielt sich einen verletzten Arm, der andere schaute konzentriert auf seine Messgeräte.
„Ich habe zwei gute und eine schlechte Nachricht. Wir haben keine Lecks und wir sind unterhalb der Basis, also außerhalb der Geschützreichweite. Die Schlechte: Wir sind irgendwo unterhalb der Basis. Wie weit kann ich grade noch nicht feststellen. Lieutenant, Befehle?“
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[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Lager Team Grün ] Qowrow
Qowrows Blut rauschte in seinen Ohren, während er unaufhaltsam wie eine Naturgewalt, durch die vereiste Straße des Lagers stapfte. Auch zu dieser Nachtzeit war das Lager alles andere als ausgestorben, doch wer ihm im Weg stand, wusste es instinktiv besser, als dort zu verweilen. Der Wookiee hatte nicht übel Lust irgendetwas kurz und klein zu schlagen und sah auch entsprechend aus. Normalerweise hätte er sich in diesem Moment irgendwohin zurückgezogen, um die überbordenden Gefühle mit einer Einheit Meditation Einhalt zu gebieten, aber er musste ja wieder diesem verschissenen Menschen hinterherräumen. Und – wie die komische Nautolanerin demonstriert hatte – schien die Gefahr, die von Wut ausging, ohnehin erstunken und erlogen zu sein! F*CK!
Vorn war nicht schwer zu finden. Der rote Mensch war nichts, wenn nicht auffällig und so hatte schon der erste Idiot den Qowrow gefragt hatte, ihm sagen können in welcher groben Richtung man ihn suchen musste. Die nächste Soldatin hatte dann auch das genaue Zelt benennen können. Dass davor gleich zwei Scherzkekse standen, die ihn aufhalten wollten, war dann auch kein großes Hindernis. Irgendeiner faselte irgendwas von irgendwem, doch war das Brüllen eines erzürnten Wookiee nichts, was die beiden auf die leichte Schulter nahmen. Qowrow wusste nichtmal woran er Vorn grade hindern sollte, doch kannte er den Menschen gut genug, um zu wissen, dass dieser grade aus purer Dummheit – oder so – mal wieder ein Erschießungskommando riskierte. Jedenfalls, die beiden Möchtegernwachleute machten sich von dannen und der Wookiee fegte ins Zelt wie ein pelziger Wirbelsturm.
Im Innern erwartete Qowrow ein Anblick, den er zwar nicht erwartet hatte, der ihn aber auch nicht aus dem Konzept brachte. Vorn war hier, soweit klar, doch schien er spontan seine Kleidung verlegt zu haben. Eine…spezifisch sichtbare Blutallokation gab Aufschluss darüber, was er bis grade getrieben hatte, was spätestens durch das Erscheinen einer ebenfalls nackten Frau bestätigt wurde. Hatte Qowrow dies verhindern sollen? Zumindest ihr wutentbrannter Gesichtsausdruck signalisierte, dass die Sache wohl einvernehmlich gewesen war. Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte der Wookiee, doch dann beschloss er, dass es ihm sch*ißegal war, wer mit wem und warum durch die Gegend pimperte. Er brauchte grade einen Boxsack und wenn diese beiden grade in Prügelreichweite waren, dann war das gut genug für ihn!
Vorn war kein zu unterschätzender Gegner und dass er Verstärkung hatte, war ein Problem. Doch Qowrow war grade nicht nach großem Taktieren. Erstmal die Adds ausschalten. Unvermittelt warf er sich nach vorne und begann das Handgemenge mit einem sauberen Kinnhaken in Vorns Richtung. Dieser schlug natürlich zurück, doch waren Wookiees nichts, wenn nicht gepolstert. Qowrow nahm den Magentreffer einfach hin, duckte sich unter dem nächsten Schlag hindurch und warf sich dann auf die Frau, die offensichtlich nicht damit gerechnet hatte so rasch und aggressiv angegangen zu werden. In rascher Folge landete er drei Schläge in ihrem Gesicht und zwei weitere auf ihrem Oberkörper, die sie mit einem Keuchen zu Boden schickten. Ein Tritt in den Magen sicherte diese Position und nun wurde es wieder Zeit sich um Vorn zu kümmern.
Durch den Faustkampf erst richtig angestachelt öffnete Qowrow den fangzähnebewehrten Mund und brüllte dem roten Menschen all die komplexen Emotionen entgegen, die sich in diesem Moment in seinem Geist Bahn brachen.
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Kyyne / Lager Team Grün / Zelt ] Qowrow und Vorn, sowie (NPCs) Soldatin