Ängste

Wovor hab ich Angst?

Eigentlich habe ich recht wenig Angst.
Natürlich, wenn meiner Familie oder meinem Freund etwas passieren würde.

Allerdings habe ich schreckliche angst vor neuen Situationen und plötzlichen Veränderungen.
Bis vor 3 Jahren sind wir ständig durch die Weltgeschichte gezogen, und ich musste mich jedesmal neu anpassen.

Wovor ich noch Angst habe? Nunja, ich bin mal wegen meiner Hautfarbe von einigen Rechten ziemlich blöd angemacht worden, und ich war tierisch froh, dass mein Bruder dabei war. Damals war ich 11 und wusste überhaupt nicht, was ich sagen soll. Heute hat sich das jedoch etwas geändert, zwar vermeide ich immernoch plätze, wo sich nachweislich Rechte tummeln, aber mitlerweile kann ich mich mit Worten wehren.

Aber sonstige Angst? Naja, meistens halt so kleinigkeiten, wie eine klausur war... aber eigentlich sind das Lapallien.
 
Ich hab eine Frage an die meisten, die hier gepostet haben:

Warum habt ihr Angst, daß euren Lieben was passiert? Rechnet ihr damit, daß sie Unfälle haben, sind die irgendwie chronisch krank, oder was is los?

Also ich hab keine große Angst, daß meiner Family was passiert. Wenn es so kommt, werde ich dann darauf reagieren, es ist nichts, was mich per standard beunruhigt.

Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, und finde es natürlich, daß Eltern vor ihren Kindern sterben (weil sie älter sind). Meine Eltern fahren oft durch Ösiland nach Kroatien und im Winter sind dort die Straßen tückisch. Ein Anruf eines Krankenhauses würde mich nicht wirklich überraschen. Angst davor hab ich trotzdem nicht. Ich werde darauf reagieren, wenn und falls das überhaupt eintrifft.

Und warum sollte ich Angst davor haben daß meiner Frau, meinem Schwager und meiner Schwägerin was passiert? Das macht sie auch nicht sicherer.
 
Sicherer machen Ängste die Menschen, die man liebt, natürlich nicht.
Man will aber einfach nicht, daß sie leiden müssen wegen irgendwas (Krankheiten, Unfälle) oder eventuell sogar sterben. Und wenn man näher drüber nachdenkt, sind solche Vorstellungen, daß sowas im Bereich des Möglichen liegt, doch beängstigend.

Etwas Egoismus ist allerdings auch dabei, finde ich.
Es ist einfach so, daß sie ein extrem wichtiger Bestandteil des eigenen Lebens sind und man ohne sie manchmal nicht sein kann oder will.

Die Vorstellung, es durch bestimmte Ereignisse (Unfälle, tödlich verlaufende Krankheiten und so weiter) doch sein zu müssen, ist natürlich nicht angenehm...
 
hm... ich hab auch solche Ängste. Wenn diese hochkommen finde ich sie aber mehr störend, als daß sie mir wirklich Angst machen (ich hoffe ihr versteht, was ich meine)... sie sind einfach nur lästig und versauen mir die gesammte Freude am Leben, an der Beziehung und an meiner Liebe zu Dyesce und zusätzlich der Gewissheit, daß sie mich liebt... versteht ihr? diese Ängste, daß ihr irgendwas theoretisch passieren könnte -von nem Auto angefahren werden, aufm Glatteis ausrutschen und sichs Genick brechen, in einen aktiven Vulkan fallen oder von eine mutierten Kuh gefressen werden- die sind alle derart fiktiv und einer ist nicht blöder als der andere... ich kann echt genausoviel Angst davor haben, daß sie von nem Auto angefahren wird oder daß sie von der mutierten Kuh gehappst wird... das ändert nämlich nix drann, daß wenn es passiert ich eh nix machen kann...
Ängste sind eigentlich als Schutzvorrichtung da... damit ich vor dem Bären weglaufe oder nicht die 50-Meter-Klippe runterspringe oder versuche das Rudel Wölfe mit nem Stock zu jagen... die sind nicht dazu da irgendwelche theoretischen Geschichten auszuspinnen und dann da z u liegen und mir vorzustellen, wie schrecklich das alles wär...
versaut euch keine Minute mit dem Zeug! es lohnt sich in keiner erdenklichen Weise! es zeugt nicht von mehr Liebe, es schützt nicht vor Gefahren und es beweißt nicht eure Menschlichkeit... wenn es etwas beweißt, dann daß ihr euch eventuell in 20 jahren Sorgen machen könntet, daß der Kasperl aufm ORF2 doch noch vom Krokodil erwischt wird ;)

habt eure Leute einfach lieb und genießt sie :D
 
so ich will jetzt auch was dazu schreiben :)

Ich habe vor zwei Dingen ganz besonders Angst:

1. mich selbst zu verlieren, und mich in eine Rolle reinzuquwetschen die ich gar nicht wein will. KEine Luft mehr zu bekommen und vorallem das Sonnenlicht zu verlieren.
Und in irgenteinem Gefühl eingesperrt zu sein und nicht mehr raus zu kommen, und damit die kontrolle über mich zu verlieren. Denn dann würde ich eingehen wie ne Zimmerpflanze

2. Zu fallen!! Naja eigentlich habe ich nicht soviel Angst vor dem Fall selber, ehr vor dem Aufprall. ... Da hab ich ein schönes Beispiel: Mich sollte beim klettern ein gewisset Jemand sichern, damit ich nicht runter falle. ... Ich bin trozdem gefallen, und er hat mich ca. erst 10cm vor dem Boden am Seil festgehalten. Der Ruck hat ihn aber nach vorne gezogen, und er ist (.. als ich schon am Boden lag *heul* ...) auch noch auf mich drauf gefallen "mir tun heute noch semtliche Knochen weh"
 
Re: so ich will jetzt auch was dazu schreiben :)

Original geschrieben von Iwanis
mich selbst zu verlieren, und mich in eine Rolle reinzuquwetschen die ich gar nicht wein will. KEine Luft mehr zu bekommen und vorallem das Sonnenlicht zu verlieren.
Und in irgenteinem Gefühl eingesperrt zu sein und nicht mehr raus zu kommen, und damit die kontrolle über mich zu verlieren. Denn dann würde ich eingehen wie ne Zimmerpflanze

ja, so ähnlich war das von mir auch gemeint. ich hab angst davor, mich selbst zu verlieren und mich eben so zu verändern, dass es von nachteil ist...
 
@ Kaba...
Ja, es wäre blöd in den Spiegel zu schauen, und dort eine Person vorzufinden die man nicht mehr kennt ......
 
Re: so ich will jetzt auch was dazu schreiben :)

Original geschrieben von Iwanis
Ich habe vor zwei Dingen ganz besonders Angst:

1. mich selbst zu verlieren, und mich in eine Rolle reinzuquwetschen die ich gar nicht wein will. KEine Luft mehr zu bekommen und vorallem das Sonnenlicht zu verlieren.
Und in irgenteinem Gefühl eingesperrt zu sein und nicht mehr raus zu kommen, und damit die kontrolle über mich zu verlieren. Denn dann würde ich eingehen wie ne Zimmerpflanze

2. Zu fallen!! Naja eigentlich habe ich nicht soviel Angst vor dem Fall selber, ehr vor dem Aufprall. ... Da hab ich ein schönes Beispiel: Mich sollte beim klettern ein gewisset Jemand sichern, damit ich nicht runter falle. ... Ich bin trozdem gefallen, und er hat mich ca. erst 10cm vor dem Boden am Seil festgehalten. Der Ruck hat ihn aber nach vorne gezogen, und er ist (.. als ich schon am Boden lag *heul* ...) auch noch auf mich drauf gefallen "mir tun heute noch semtliche Knochen weh"

Ich hab schon gewusst, was kommt, als ich sah, dass du hier reingeschrieben hast...
Aber ich sag dazu nur:
1. Waren es mehr als 10 cm
2. lagst du net unten als ich auch dich druff gefallen bin
3. war das als ich das erste mal gesichert hab.

Naja... Trotzdem sorry... ;)
 
Original geschrieben von Iwanis
@ Kaba...
Ja, es wäre blöd in den Spiegel zu schauen, und dort eine Person vorzufinden die man nicht mehr kennt ......

genau *dir recht geb* das wäre eine ziemlich unangenehme erkenntnis. und wenn man dann noch entdeckt, dass man zu dem geworden ist, was man eigentlich nie werden wollte...
 
Hmm, ich hatte auch mal furchtbare Angst, mich selbst zu verlieren, aber jetzt nicht mehr.

Ich bin gewachsen, ich bin alles mögliche, aber nicht mehr die Person, die ich mal war, glücklicherweise.

Es ist nicht schlecht, sich zu verändern, und schlechte Seiten gehören immer zu den Guten dazu.

Laßt los, sonst werdet ihr zu den alten Leuten, die man belächelt, weil sie immer nur von ihrer Jugend und der "guten alten Zeit" erzählen...
 
Was heißt hier sich selbst zu verlieren... man ist immer so wie man ist... und wenn man ein Problem mit sich selbst hat muss man sehen woran es liegt und daran arbeiten, denn ich hab bis jetzt festgestellt immer wenn ich wirklich etwas schaffen wollte habe ich es auch geschaftt, wenn ich aber nur halbherzig um irgenjemanden anderen zu erfreuen oder weil andere mich genervt haben etwas gemacht habe wurde es selten was, d.h. man verliert sich nicht selbst man kann nur sich selbst als shclecht empfinden , weil andere es einem einreden oder weil man selbst keinen Mut hat an sich zu arbeiten :)
Edit Das heißt nicht das mir alles an mir gefällt aber entweder arbeite ich daran oder ich akzeptiere es, aber keins von beidem würde jedem nur Kummer bereiten ;)
 
Original geschrieben von Dyesce
Ich hab eine Frage an die meisten, die hier gepostet haben:

Warum habt ihr Angst, daß euren Lieben was passiert? Rechnet ihr damit, daß sie Unfälle haben, sind die irgendwie chronisch krank, oder was is los?

Mich interessiert das immernoch, es haben doch so viele hier die gleiche Angst....

Bitte erläutert mir das doch mal.
 
Original geschrieben von Dyesce


Bitte erläutert mir das doch mal.

naja, viele haben schon mal jemanden verloren der ihnen ziemlich nahe stand. Jeder hat schon mal diese Erfahrung gemacht bzw. wird sie noch machen. Und jeder der diese Erfahrung gemacht hat, wird mir bestätigen dass so was sehr schmerzvoll ist und auch nie wieder erleben möchte.

Und das Risiko besteht nun mal, dass jemanden so etwas immer und überall passieren kann. Daher kann ich sehr gut nachvollziehen wenn manche sagen dass sie Angst davor haben.
 
Der eigene Tod beschäftigt mich ehrlich gesagt nicht besonders. Der Gedanke gefällt mir nicht, aber noch bereitet er mir kein Kopfzerbrechen. Dazu ist es noch zu früh. Krankheiten beschäftigen mich ein wenig mehr. Ich kenne zwei junge Leute, die in den letzten Jahren an Krebs erkrankt sind. Beide haben es überlebt und es geht ihnen gut, aber ich habe es seit dem schon im Hinterkopf, daß es jeden, auch einen selbst treffen könnte. Und man selbst hätte vielleicht weniger Glück.

Jemanden verlieren sollte die Angst jedes Menschen sein (nicht, weil es Pflicht ist, sondern weil es in der Natur des Menschen liegen dürfte). Egal ob Familie, Freunde, Freund(in), Ehepartner oder sogar ein Haustier, egal ob durch den Tod oder eine Trennung. Ich habe seit dem Kindesalter Verluste erleben müssen, darunter auch nahestehende Personen. Manche waren mir egal, einige gaben mir zu denken, manche haben mich getroffen, einige haben meine Welt einstürzen lassen. Dadurch bin ich im Laufe der Jahre zwar härter im nehmen geworden, aber speziell nach zwei Verlusten (ein Sterbefall und ein Beziehungsende) stand ich vor einem Trümmerhaufen. Wer sowas nicht glaubt oder nicht verstehen kann, hat es noch nicht erlebt oder ist zu jung. Aber früher oder später wird es jede(n) treffen und er/sie wird diese bittere Erfahung machen.

Was mir Angst macht, ist das Alter (ja, jetzt schon.... ;) ). Ich habe wirklich den absoluten Horror davor, alt zu werden. Irgendwann ein alter Mann zu sein und mit dem Wissen zu leben, die letzten Lebensjahre erreicht zu haben - dieser Gedanke liegt mir schwer im Magen.

Original geschrieben von Dyesce
Ich hab eine Frage an die meisten, die hier gepostet haben:

Warum habt ihr Angst, daß euren Lieben was passiert? Rechnet ihr damit, daß sie Unfälle haben, sind die irgendwie chronisch krank, oder was is los

Ich kann jetzt nur für mich selbst sprechen, aber von den Verwandten, die mir etwas bedeuten, sind nur noch ein paar übrig. Und einige davon haben schon ein gewisses Alter erreicht. Da hat man es automatisch im Hinterkopf, daß es irgendwann vorbei ist. Vielleicht früher, als man denkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe Angst Menschen, die mir am Herzen liegt zu verlieren. Ich habe Angst, dass mein Leben aus dem Ruder läuft. Ich habe Angst, dass es einen weiteren Krieg gibt oder der Terror sclußendlich auch in Deutschland Fuß fast und wir nicht mehr sicher sind. Ich habe Angst davor mich anderen Menschen völlig zu öffnen. Ich habe Angst vor den krabbelviechern aus Aliens :D Ich hab 3 Monaten Schlafstörungen von denen gehabt *gg*

Ich habe keine Angst vor meinem eigenen Tod. Ich hab mich einfach damit angefunden, dass jeder, egal wer, fürher oder später sterben muss. Und es gibt viele schöne Legenden die sich mit dem Tod befassen und einem Hoffnung und Mut machen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab auch schon Leute verloren. Meine Mom hatte auch schon ein Geschwür im Darm. Mein Dad kriecht zwischenzeitlich auf dem Zahnfleisch daher, eine Körperhälfte komplett gelähmt. Sie sind beide (und die Katze) auch nicht mehr die Jüngsten. Sie fahren fast jedes WE nach Kroatien, mit dem Auto. Rein statistisch gesehen müßten sie eh schon längst in einen Unfall verwickelt gewesen sein. Im Winter ist Österreich total zugeeist, sie fahren trotzdem. Mein Dad ist ein guter Fahrer, aber die anderen nicht alle...

Trotzdem mach ich mir das Leben nicht sauer. Ich liebe meine Eltern und werde mit Sicherheit stark und lange trauern, wenn sie mal gehen. Aber sie sind doch noch da. Von meinen Ängsten werden sie absolut nicht sicherer. Der Gedanke ist schon da, daß es vielleicht gefährlich sein könnte, was sie tun, oder daß die Gesundheit nicht ewig hält.

Aber Angst deshalb haben?

Nein, ich weiß, daß sie eine Generation älter sind als ich und daß, wenn alles gut läuft (klingt hart...) sie vor mir sterben... Das ist schon richtig so, niemand sollte sein eigenes Kind zu Grabe tragen... Ich will auch nicht, daß sie sich übermäßige Sorgen um mich machen. Ich hab auch ne Handvoll Risiken in der Tasche, aber wenn sie sich mit solchen Gedanken das Leben versauern, wär ich ihnen beleidigt.
 
Original geschrieben von Dyesce
Aber Angst deshalb haben?

Naja, was heißt Angst. Ich gehe eigentlich ohne wirkliche Ängste durchs Leben. Ich habe keine Panik oder zucke zusammen, wenn das Telefon klingelt. Ich sehe es vielmehr als traurige Gewißheit, daß man im Laufe des Lebens Verluste erleben wird. Man macht sich eben Gedanken.
 
Original geschrieben von Master Kenobi
Naja, was heißt Angst. Ich gehe eigentlich ohne wirkliche Ängste durchs Leben. Ich habe keine Panik oder zucke zusammen, wenn das Telefon klingelt. Ich sehe es vielmehr als traurige Gewißheit, daß man im Laufe des Lebens Verluste erleben wird. Man macht sich eben Gedanken.
Geht mir genauso. Ab und zu denkt man dann aber doch wieder über sowas nach und das ist dann schon ein ziemlich bedrückendes Gefühl.
Vor kurzem ist auch ein Freund von mir bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Es hat mich wie einen Blitz durchfahren als ich das aus heiterem Himmel plötzlich am Telefon erfahren habe.Und wenn ich jetzt wieder daran denke, dass jederzeit wieder so eine Nachricht kommen könnte, habe ich ein ziemllich mieses Gefühl dabei. D.h. natürlich nicht,dass ich 24/7 Angst davor habe dass so etwas passieren könnte. Aber man muss doch ziemlich oft daran denken....
 
Ich persönlich habe Angst, gefühlsmäßig immer weiter abzustumpfen. Ich weiß, daß mir Dinge heute nicht mehr so nahe gehen wie noch vor einigen Jahren. Ich fürchte, daß ich gefühlskalt werde. Hoffentlich irre ich mich.
Vor dem Tod habe ich übrigends keine Angst.
Was mich ebenfalls quält, ist der Gedanke, abzutreten, ohne einmal richtig geliebt zu haben.
 
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