Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Balkon] Janus, Jarael

Wer im Haifischbecken des Sith-Ordens nicht bloß überleben, sondern auch aufsteigen wollte, lernte rasch, sich zu verstellen und andere reden zu lassen, während man selbst aufmerksam zuhörte. Es war eine Fähigkeit, die Janus gründlich kultiviert hatte, der elegant gekleidete Graf achtete sorgfältig darauf, welchen Eindruck er vermittelte und wie wiederum andere auf ihn wirkten. Im Fall des Vollstreckers gehörte dazu ein gewisses dramatisches Element, Janus sprach nicht selten im Brustton der Überzeugung und mit dem Habitus eines Mannes, der genau wusste, wie die Galaxis funktionierte, kleidete seine wahren Absichten in schwungvolle vorgetragene Gewänder und ließ seine Gesprächspartner darüber im unklaren, was er denn wirklich dachte. Die Galaxis war eine Bühne, und der blasse Halb-Echani spielte seine Rolle mit Gusto, übertrieb im passenden Moment auch gerne mal, nur um kurz darauf nüchtern und sachlich wie ein Chirurg das Problem auseinanderzunehmen. Ihm kam entgegen, dass die Kunst der Verstellung zu den Dingen gehörte, die jemand seines Standes von klein auf erlernte. Man wahrte Haltung, man trug seine Maske, und selbst den verhasstesten Rivalen präsentierte man ein Lächeln und behandelte sie mit Höflichkeit. Schlussendlich kam es nicht darauf an, was wahr war, sondern darauf, wie etwas aussah, und das mochte man zynisch nennen, der ehrgeizige Graf hingegen hielt es schlicht für realistisch. Und nicht zuletzt bereitete es ihm eine diebische Freude, seine Gegenüber zu Antworten zu verlocken, die ihm so viel über sie verrieten, während er selbst hinter einem Schleier aus Phrasen und wohlklingenden Sätzen, in die jeder das interpretieren konnte, was er oder sie hören wollte, verborgen blieb. Es war alles Teil des Spiel, des einzigen Spiels, das zählte: Das um die Macht. In diesem Spiel hatte jeder seinen Platz, ob er es wusste oder nicht, ein kluger Spieler aber handelte so, dass seine Figuren glaubten, die ihnen zugewiesenen Züge aus eigenem Entschluss auszuführen. Wenn man wollte, dass jemand etwas tat, war es umso eleganter und effektiver, diesen Weg zu wählen statt Befehle oder Drohungen auszusprechen. Motivation, so fand der hochrangige Sith, war eine ganz wunderbare Sache, und so hielt er es auch mit seinen Schülerinnen. Sie hatten ihre eigenen Ambitionen, Prioritäten und Ambitionen, und er konnte entweder versuchen, sie durch Zwang mit seinen in Einklang zu bringen – ein ebenso wenig eleganter wie praktischer Weg – oder er konnte sie soweit möglich in Harmonie mit seinen Bestrebungen bringen. Dazu musste Janus allerdings erst einmal herausfinden, wie seine Schülerinnen dachten und fühlten und sich daran anpassen, ohne viel über sich selbst zu verraten. Nicht umsonst war er vage geblieben, was die Vahla und ihr Volk anging – er wusste schlicht nicht genug, um eine präzise Aussage zu treffen.

Durchaus leichter gesagt als getan, denn auch wenn seine Schülerinnen nicht mal im Ansatz so mächtig waren wie er, waren sie doch intelligent, ehrgeizig und skrupellos – sonst hätte er sie nicht ausgewählt. Entsprechend war Vorsicht geboten und durfte er sie nicht unterschätzen, und entsprechend feinfühlig ging Janus auch in seinem Gespräch mit Jarael zu Werke. So angenehm der Umgang mit der attraktiven Vahla sein mochte und so begierig und lächelnd sie seine Worte auch aufzusaugen schien, schlussendlich zweifelte der Vollstrecker nicht daran, dass auch sie in erster Linie ihre eigenen Ziele verfolgte. Wer tat das nicht? Diejenigen, die etwas anderes behaupteten, waren lediglich besser darin, ihrem Ehrgeiz eine altruistische Fassade zu verleihen, so wie die Jedi es taten. Jarael fasste dies auch sehr prägnant zusammen, die selbsternannten „Hüter der Gerechtigkeit“ strebten schlussendlich danach, anderen ihre absurden moralischen Vorschriften aufzuzwingen oder subtil unterzuschieben und dadurch Kontrolle über sie auszuüben. Janus schwieg bedächtig und nickte dann, während er Jarael einen Seitenblick zuwarf, seine Stimme klang ernst und feierlich.


„Ihr seht die Dinge klar, Prophetin. Unterschätzt unsere Widersacher niemals. Auch wenn sie sich in den Mantel von vermeintlicher Nächstenliebe und Friedfertigkeit hüllen, so sind ihre wahren Ambitionen doch zu erkennen und ihre Entschlossenheit ungebrochen. Sie sind Rancoren, die sich als Banthas gebärden, solange es opportun ist, aber im Umgang mit denen, die sich ihnen in den Weg stellen – so wie Euer Volk – wird deutlich, dass die Jedi vor nichts zurückschrecken.“


Auch nicht vor einem verheerenden Anschlag auf die ungeliebten Vahla auf Alderaan, fügte der schlanke Sith in Gedanken hinzu und verkniff sich ein schmales Lächeln. Wenn die Jedi nicht selbst die Masken abnehmen wollten, dann würde er sie ihnen eben abreißen. Wenn erst einmal die Siedlung der Vahla in Trümmern lag, würde kaum noch jemand daran zweifeln, dass die hellen Machtnutzer – direkt oder indirekt – dafür verantwortlich und keinen Deut besser als die Sith und das Imperium waren. Wirklich eine vergnügliche Aussicht und Janus musste sich zusammenreißen, um nicht zu lachen, und konzentrierte sich wieder ganz auf Jarael. Die rothaarige Frau schien sich geschmeichelt zu fühlen, aber ihr Meister ging nicht davon aus, dass das genügte, damit sie alle Vorsicht fahren ließ. Nein, die Prophetin war zu klug und ohne Zweifel dachte sie nicht bloß daran, wie sie für Janus nützlich sein konnte, sondern auch daran, wie er für sie und die Vahla von Nutzen sein konnte. Das war ihr nicht zu verübeln, die Frage war bloß: Was genau trieb Jarael an? Gab es noch mehr außer der Sorge um das Wohlergehen ihres Volkes? Jedes Lebewesen hatte seine Geheimnisse, seine Träume und Ängste, die es mit niemanden teilte. Und Janus war ausgesprochen gut darin, diese Geheimnisse zu lüften – eine nützliche Fähigkeit für jedermann, besonders aber für einen Sith.

Und tatsächlich wurden seine Bemühungen mit einer Reaktion belohnt, einer Reaktion, die weitaus beeindruckender ausfiel, als er geahnt hatte. Vor seinen Augen schien Jarael zu wachsen, ihre Haltung straffte sich, das schüchtern-demütige Lächeln verschwand. Die Macht verdichtete sich, wurde gebündelt an einem einzigen Ort, in einer einzigen Person, genau hier und jetzt. Nein, nicht die Macht – die Dunkle Seite. Mit glatter Miene und doch voller Erstaunen verfolgte Janus, wie seine Schülerin förmlich zu glühen schien, ihre roten Haare Flammen gleich und ihre Augen erfüllt von einem ungeheuer intensivem Schimmer. Vor ihm stand nun kein gewöhnliches Lebewesen mehr, auch keine Sith am Anfang eines Weges, sondern die Verkörperung von etwas Größerem. Andächtig lauschte Janus den Worten seiner Gegenüber, deren Stimme ein wenig tiefer klang und majestätische Autorität ausstrahlte, eine Selbstsicherheit, die sich mit seiner messen konnte. Geboren im Hyperraum, umschlungen von der Macht Vahls, die Prophetin, die Auserwählte, die Verkörperung der Gottheit, mit ihr untrennbar verbunden. Jarael war Vahl und Vahl war Jarael, so verkündete es die junge Frau zumindest, und die Wünsche der einen waren die Wünsche der anderen, sie verlangten Gerechtigkeit und Stärke für ihr Volk und Janus blieb die Spitze gegen alle Nicht-Vahla nicht verborgen, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Dann, so plötzlich, wie es begonnen hatte, war es vorbei, und Jarael sackte ein wenig zusammen. Janus kam nicht umhin, sich zu wundern, und streckte vorsichtig seine Machtsinne aus. Seine Schülerin wirkte wieder ganz normal, aber da war etwas gewesen, etwas, das er nicht genau benennen konnte. Für einen Moment hatte er geglaubt, zwei Präsenzen fühlen zu können, so eng miteinander verwoben, dass man sie kaum voneinander unterscheiden konnte. Was, wenn...Er musste dieser Sache auf den Grund gehen, später. Vorerst beließ es der elegante Graf bei einer respektvollen Verneigung, in seiner Stimme schwang eine gewisse Ehrfurcht mit. Nicht die abergläubische Verehrung, die Jarael zuteil wurde, sondern Achtung vor tatsächlicher, greifbarer Macht.


„Beeindruckend. Höchst beeindruckend. Ich kann sehen, warum Euer Volk Euch als die Auserwählte betrachtet. Selbst mir, dem die Wege der Vahla nicht vertraut sind, wird die Kraft und Entschlossenheit deutlich, die in Euch wohnt. Ich werde Euch lehren, diese Stärken einzusetzen, um all das zu erlangen, was Ihr begehrt. Denn noch habt Ihr viel zu lernen, Jarael, und seid verwundbar. Auch wenn ich keinen Zweifel daran habe, dass Ihr Euch hervorragend verteidigen könnt, wäre es mir wohler, wenn Ihr nicht allein mit den Jedi seid. Ihre Verdorbenheit kennt keine Grenzen und wenn sie glauben, mit einem Angriff auf Euch ungeschoren davonkommen zu können, dann werden sie es tun. Ihr habt selbst gesehen, wie groß der Zorn dieser Echani war...Sollte Euch etwas geschehen, würde dies Euer Volk seiner rechtmäßigen Anführerin berauben. Ich fände das...betrüblich.“


Janus legte eine eine sorgfältig abgewogene Portion Unbehagen in seine Stimme, die man als echte Sorge um das Wohlergehen Jaraels als Person verstehen konnte – oder als nüchternen Hinweis darauf, dass sie tot ihrem Meister nicht so viel nutzen würde wie lebendig. Wobei das nicht zwingend stimmte, eine gefallene Märtyrerin hatte ebenfalls ihren Wert. Aber nicht heute. Der Graf lächelte dünn und betrachtete Jarael, bevor er nach einer kurzen Pause fortfuhr und auf die wunderschöne Landschaft zu ihren Füßen deutete.


„Sollten unsere Bemühungen hier Früchte tragen, hege ich die Absicht, mich für die verstärkte Ansiedlung von Vahla auf Alderaan einzusetzen. Wenn mich die letzten Stunden eines gelernt haben, dann, dass diese Welt dringend mehr Bewohner nötig hat, die loyal zum Imperium stehen. Wohin man auch blickt, überall regt sich der Ungeist von Rebellion und Widerstand und die Bereitschaft, sich der rechtmäßigen Autorität zu beugen, lässt schwer zu wünschen übrig. Das wird sich ändern.“

Der Vollstrecker ließ einen Hauch genuine Missbilligung und Abscheu aufblitzen, bevor sich seine Züge glätteten und einem Lächeln Platz machten, dem Lächeln eines Mannes, der große Pläne verfolgte und zuversichtlich war, dass er diese auch würde umsetzen können.

„Wo wir gerade davon sprechen: Erlaubt mir, Euch in ein kleines Geheimnis einzuweihen, Jarael. Während die Verhandlungen hier laufen, sind im Hintergrund Kräfte am Werk, die mir in nicht allzu ferner Zukunft den Titel eines planetaren Gouverneurs verschaffen sollen. Die Sith regieren über einige wenige Welten im Imperium direkt, Welten, die für uns von großer kultureller Bedeutung sind. Korriban, der Geburtsort unseres Ordens, Ziost, und weitere Planeten. Nun muss man sagen, dass diese Welten lange vernachlässigt wurden, bedauerlich, aber auch eine Chance, sich etwas aufzubauen, so wie es beispielsweise Darth Saphenus auf Korriban versucht. Sollte der Zeitpunkt kommen, würde ich es begrüßen, meine neue Position auch zu Gunsten der Vahla einzusetzen. Dass Ihr und Euer Volk dies verdient haben, ist für mich...eindeutig.“


Und konnte sich ganz schnell ändern, falls die Prophetin oder die Vahla Anstalten machten, ihn zu hintergehen oder seine Bemühungen anderweitig zu sabotieren, aber das durfte Jarael auch klar sein, ohne, dass er es aussprach, und indem er sie einweihte, schmeichelte er zugleich ihrem Ego und schraubte die Anforderungen an sie in die Höhe. Loyale Untertanen auf seiner neuen Welt waren ohnehin etwas von großem Wert. Vielleicht konnte er sogar einige Bewohner von Sernpidal umsiedeln, jener Welt, auf der einen so positiven Eindruck hinterlassen hatte. Es hatte ohne Zweifel seine Vorteile, verehrt und geliebt zu werden...


[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Balkon] Janus, Jarael
 
.:: Alderaan | Apalisküste | unterwegs in der Stadt ::.


Etwa eine Stunde dauerte es, bis alle Einzelheiten und Eventualitäten durchgesprochen waren. Kate Manice war keine angenehme Persönlichkeit, zumindest kam sie ihm nicht sehr umgängich vor. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass er sie absichtlich hatte warten lassen. Sie war darüber nicht sehr erfreut gewesen und beinahe hätte er mit diesem Faux-Pas einen gut bezahlten Job in den Wind geschossen. Das Schicksal war ihm allerdings wohlgesonnen gewesen, denn der Auftrag kam doch zustande. Sie hatten sich an einen abgeschiedenen Ort zurückgezogen - in seinen Unterschlupf, um genau zu sein - und hatten dort einmal seine Ausrüstung durchgesehen und entschieden, wie der Anschlag ablaufen sollte. Ein Anschlag war es also und das in großem Stil, denn es die Vahla sollten das Ziel dieses Auftrags sein. Sie hatten sich nahe des Raumhafens angesiedelt. Er würde einige Bomben im Umkreis legen und alle gleichzeitig zünden. Es würde eine Massenpanik in der Stadt auslösen und sicher würden viele Anwohner dabei verletzt oder sogar getötet werden.
Kate hatte alles bis ins Detail mit ihm geplant. Sie hatten sich sogar eine Karte der Gegend zu Hilfe genommen, um die Ort festzulegen. Woo der Sprengstoff genau angebracht werden würde, würde allerdings ihm überlassen sein, denn sie kam nicht mit auf Tour. Kate würde nach dem Gespräch wieder zurück in den Palast der Adeligen Alderaans gehen und dort der Dinge harren, die in ein paar Stunden folgen würden. Es war eine kurzfristige Aktion. Normalerweise plante man so etwas lange im Voraus, um nicht auf unschöne Zwischenfälle zu stoßen, doch das Geld, das Jonah versprochen wurde, gleichte das erhöhte Risiko über alle Maße aus. Es schien wichtig zu sein, dass alles funktionierte. Nicht dass der Bounty sich über eventuelle Folgen seines Jobs auf die Bevölkerung, Politik oder sonst etwas Gedanken machte. Nein. Wie käme er auch dazu?

Er hatte sich dazu entschlossen, die Detonatoren nach und nach anzubringen. Der Profi hatte sie an einem eher unterdurchschnittlich besuchten Ort zwischengelagert und kehrte immer wieder dorthin zurück, um sich dann wieder an einen anderen Ort aufzumachen. Insgesamt dauerte es weitere zwei Stunden, bis seine Arbeit getan war und er in einen anderen Teil der Stadt verschwinden konnte. Fernzündung war der Plan, weshalb er sich einen leicht erhöhten Ort suchte, wo er den Stadtteil um den Raumhafen herum gut ihm Blick hatte.
Der Kopfgeldjäger und Söldner spähte gerade mit einem elektronischen Fernstecher über die Slums. Dann sah er auf die Uhr und lächelte. Er hatte sogar weniger Zeit in Anspruch genommen, als ihm zur Verfügung gestellt worden war. So lief das, wenn man The Hunter auf etwas ansetzte. Man bekam was man wollte und so drückte er den Zünder und betrachtete sein Werk, das an fünf Orten gleichzeitig rot-gelb-schimmernd für Chaos und Tod sorgte, als die Flammen aufstiegen und schwarzen Qualm in den Himmel schickte. Da sah die sonst so schöne Stadt plötzlich nicht mehr so wohlhabend und edel aus.

Als die ersten Sirenen in der Ferne erklangen, sah Jonah sich noch einmal nach unerwünschten Zeugen um, doch er war gründlich gewesen. Es würde nichts auf ihn oder Kate zurückzuführen sein. Und so verschwand er, um erst einmal wieder unterzutauchen.


.:: Alderaan | Apalisküste | unterwegs in der Stadt ::.
 
[Alderaan | Apalisküste | Schloss Organa | Balkon] Jarael, Janus

In Gedanken war Jarael, nein zu diesem Zeitpunkt war sie noch Mallina Alcoyrr, noch immer auf dem Schiff, das ihre Eltern anführten und versteckte sich in den Wartungsschächten vor den Priestern ihres Volkes. Allzu viel Zorn hatte sie nicht zu befürchten, war sie doch die Avatarin, dennoch würde es Ärger geben und insgeheim freute es sie ihre Grenzen auszutesten. Die Stimme ihres Meisters riss sie wieder ins Hier und Jetzt und Jarael bemühte sich ihren erschöpften, sehnsüchtigen Blick loszuwerden. Nach einigen Augenblicken blickte sie wieder mit festem, resolutem Blick in die Augen des älteren Herrn und nickte bedächtig, als dieser davon sprach Vahla auf Alderaan anzusiedeln. Sie war sich hier nicht sicher, ob dies das Beste für die Vahla war, wenn ihrem Volk hier so unterschwellige Feindseligkeit entgegenschlug. Dann doch lieber die Idee ihr Volk auf einem Planeten der Sith anzusiedeln.

„Die Abneigung gegenüber meinem Volke am Hofe Alderaans und auch bei den Jedi war in den Verhandlungen nicht zu übersehen“, entgegnete Jarael, der es nicht gänzlich gelungen war ihre Müdigkeit in der Stimme zu verbergen. Die kurze Verbindung mit Vahl lag ihr noch immer in den Knochen. „Allerdings könnte eine Ansiedlung der Vahla auf einem Planeten der Sith besser funktionieren.“

Sie kannte ihr Volk, sie kannte sich. Sie und alle anderen Vahla waren Fremden gegenüber so misstrauisch, wie diese ihrem Volk gegenüber. Felsgeborene akzeptierten sie nur schwer und noch weniger akzeptierten sie diejenigen, die keine Verbindung zu Vahl aufbauen konnten. Ein von Sith regierter Planet hätte zumindest den Vorteil, dass sie von einem Gouverneur geführt wurden, der eine Verbindung zu ihrer Göttin von Feuer und Zerstörung herstellen konnte. Doch wenn die Vahla auf Alderaan eine Spielfigur des Imperiums zur Befriedung eben jenes Planeten sein würden, so wären die Vahla auf einem von Sith regierten Planeten auch nichts weiter als ein Pool möglicher Schüler. Die Gefahr, dass ihr Volk ein noch schlimmeres Los als bisher ziehen würde war enorm groß. Aus reiner Nächstenliebe handelte Graf Sturn mit Sicherheit nicht. Dieser Illusion gab sich Jarael nicht hin. Doch sollte ein oder eine Vahla als Gouverneur eines dieser Planeten werden oder Einfluss auf einen jener Sith-Verwalter nehmen können ... Ein schurkisches Grinsen zierte Jaraels Gesicht als sie einen Plan, ein Ziel ins Auge fasste.

„Ihr müsst wissen“, führte sie ihre Ausführungen zwecks der Ansiedlung der Vahla weiter, „dass ein jedes Mitglied meines Volkes eine enge und tiefe Verbindung zu Vahl persönlich hat. Etwas das den meisten Felsgeborenen fehlt und dies ist auch der größte Grund warum wir eben jenen Wesen so misstrauen. Ein Planet, regiert von einem Gouverneur, der, wie ihr es nennt machtbegabt ist, ist sicherlich von Vorteil, auch wenn die Kultur und Lebensweise für eben jenen Verwalter eine gigantische Herausforderung sein wird.“

Eines war Jarael aber von vorn herein klar: Ihr Volk war ihr größter Trumpf, den sie ausspielen konnte, aber auch ihre größte Schwäche, würde sie es als Pfand einem Sith in die Hände geben. Sie würde es nicht leichtfertig aus der Hand geben.

[Alderaan | Apalisküste | Schloss Organa | Balkon] Jarael, Janus
 
Alderaan, Apalisküste – Berge oberhalb von Schloss Organa – Brianna (allein)

Quey'tek, beziehungsweise die bestmögliche Annäherung daran würde von nun an also die Machttechnik sein, die Brianna am meisten einsetzen würde. Nicht Heilung, Machtsprung, oder -geschwindigkeit, all diese körperlichen Dinge, die ihr lagen, sondern das Maskieren ihrer Präsenz. Ihre wahren Gefühle verbergen fiel ihr als geschickte (böse Zungen würden behaupten, notorische) Lügnerin recht leicht. Aber Präsenzen in der Macht waren für sie etwas schwer greifbares. Natürlich nahm die Echanijedi diese ohne Probleme war, so wie jede mühelos Wärme oder Kälte wahrnehmen, aber nicht wirklich manipulieren konnte. Sicher, eine Jedi konnte auch das tatsächlich mit der Macht tun, nur für Brianna war dies nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Ganz zu schlimm ging es ihr beim Verschleiern ihrer Präsenz nicht, doch beim Üben hatte sie Jedirätin Ahna Rigby kein einziges Mal täuschen können. Es wäre Leichtsinn, sich darauf zu verlassen, dass sie auf Bastion keiner Sith vergleichbaren Ranges begegnen würde. Schlimmer noch, Brianna war nicht daran gewöhnt, permanent die Macht einzusetzen. Sie konnte im Atarustil ohne Machtunterstützung kämpfen, vielleicht nicht jedes einzelne Manöver, aber immerhin. Sie war gerne auch mal ‚offline‘ und nahm lieber die Empfindungen ihres Körpers wahr als was durch diese bläulich schimmernden Äther, als den ihr Verstand die Macht verbildlichte, auf sie einprasselte. Brianna war es nicht gewohnt, die Macht ständig zu benutzen, obwohl sie durch die Marathonarbeitstage in der Coruscanter Tempel-Medistation inzwischen zweifelsohne die Ausdauer dafür besaß. Im Moment war es noch einfach, während sie ihren Ausdauerlauf durch die herrliche Berglandschaft von Alderaan ausübte. Machtbenutzung und körperliche Bewegung, das hatte schon immer gut zusammengepasst. Aber wenn sie etwas völlig anderes tat? Sie dürfte es niemals vergessen. Und was war wenn sie schlief?

Gleich zwei Mitteilungen von Bailee rissen sie aus ihren Gedanken. Die erste war eher irritierend; die Nautolanerin musste sie verfasst haben, bevor sie Briannas ‚Lebwohl‘-Nachricht erhalten hatte. Tenia hatte offenbar vor, einen Gefangenen aus dem Organa-Schloss zu befreien?! Was ritt die Frau da nur? Wenn Lord Organa davon erfuhr, waren die Jedi auf Alderaan endgültig erledigt. Andererseits sollte das von nun an nicht mehr ihr Problem sein – Brianna hatte von nun an einen weitaus wichtigeren Auftrag zu erledigen. Wie Bailee mit braunen Haaren aussah, dafür fehlte ihr freilich die Vorstellungskraft, aber es ließ sie schmunzeln. Wegen der Nautolanerin tat ihr der Schritt, den sie gehen musste, am meisten leid. Sie hatten sich so gut verstanden. Nur zu gerne hätte sie sie unter die Fittiche genommen und eine Jedi aus ihr gemacht. Hoffentlich fühlte sie sich nicht verstoßen und verließ die Jedi deswegen. Aber zu erklären oder auch nur anzudeuten, was der Echani bevorstand, traute sie sich trotzdem nicht.


# Kom-Nachricht an Bailee: # Danke. Ich werde versuchen, ab und zu ein Lebenszeichen von mir zu geben. # Nachricht Ende #

Natürlich hätte Brianna gerne geschrieben, dass es ihr leid tat, ihre Versprechen nicht einhalten zu können und Bailee ihr fehlen würde, aber selbst über diesen Kanal wagte sie es nicht, viel zu schreiben, was ihre Tarnung als Dunkle-Seite-Überläuferin in spe gefährden konnte. Dafür stand zu viel auf dem Spiel. Hoffentlich würde der Rat sich wenigstens ein Mal als nützlich erweisen und den Personen, die ihr nahe standen, auf sichere Weise darüber informieren, dass sie sich keine Sorgen machen sollten. Doch andererseits käme es Teilen des Rates wohl sehr gelegen, wenn ihr Ruf innerhalb und außerhalb des Ordens ruiniert wäre. Das führte dazu, dass sie sich, obwohl sie jetzt von den Plänen des Rates sie betreffend wusste, doch wieder über Elliundi und Konsorten ärgerte, als sie weiterlief.

Plötzlich spürte sie die Präsenz einer Vernunftbegabten vor sich, die erste, die sie in diesen personenleeren Landstrich wahrgenommen hatte, und hielt inne. Seit sie zum ersten Mal, als sie vor Janus stand, dieses komische Gefühl gehabt hatte und von Ahna erklärt bekommen hatte, was Bruchpunkte waren, war sie sensibilisiert darauf, diesen merkwürdigen Sinneseindruck wiederzuerkennen. Was es damit auf sich hatte, konnte sie nicht sagen, nur dass die Person in der Nähe wichtig war.

Kate! Für einen Sekundenbruchteil konnte sie die Präsenz der Manice-Diva so lebendig wahrnehmen, als stünde sie vor ihr. Eine Warnung ihres Innersten, dass die Manice da vorne lauerte? Was machte sie überhaupt hier draußen? Sie musste es herausfinden! Was für ein Glück, dachte Brianna, dass sie rechtzeitig innegehalten hatte. Zwar gab die sportliche Jedi selbst im Laufen im Gelände kaum ein Geräusch von sich (eine Fähigkeit, die sie auf Gamorr perfektioniert hatte), aber wenn die Frau wirklich die Tochter eines Jedi-Obermackers war, wie sie behauptete, war die Macht garantiert immens stark in ihr. Zu blöd, dass die Echani diese nie hatte kämpfen sehen. Konnte sie unbewaffnet, wie sie aufgrund der Gesetze Alderaans ja war, eine Kate Manice mit Lichtschwert besiegen? (Für die Sith galten dieselben Gesetze ja scheinbar nicht.) Unmöglich zu sagen, was den offenen Kampf anging. Aber aus dem Hinterhalt sicherlich.

Bestimmt hatte die Manice noch keine Ahnung, dass Brianna in der Nähe war und damit das auch so blieb, verstärkte sie ihre Abschirmungsbemühungen. Anschließend pirschte sie sich geräuschlos durch das Buschwerk in die Richtung der Präsenz. Wie ein Nexu würde sie die letzten zehn Meter oder so mit einem einzigen kraftvollen Sprung überwinden und ihr Opfer im selben Atemzug außer Gefecht setzen. Jetzt gleich war es soweit. Kurz vor dem Sprung konnte sie zum ersten Mal einen Blick erhaschen – doch anscheinend war die Tusnelda plötzlich um einen halben Kopf gewachsen und hatte eine Menge an Muskeln zugelegt. Sie war es nicht. Da war ein durchtrainierter Typ mit einer Menge an Narben, die Brianna durch die Macht anschrien (Jonah). Er saß da im Offenen und sah sich die Stadt mit einem Makrofernglas an. Wieso hatte dann nur die Manice im Kopf gehabt? Anscheinend war auf ihr Gefühl kein Verlass. Bestimmt war er nur Sportler wie sie, der nach seinem Berglauf die Aussicht genoss. Ein Ex-Soldat wahrscheinlich, wegen der Narben, niemand wichtiges. Falls die Jedi mit der Bruchpunkttechnik jetzt alles und jede wahrnahm, die irgendwie wichtig war, würde sie unmöglich die Dinge herausfiltern können, die
ihr wichtig waren. So nützlich wie zwischendrin gedacht war die Sache dann doch nicht, und deshalb verschwand sie ungesehen wieder.

Ohne weitere Vorkommnisse dieser Art erreichte Brianna den Treffpunkt mit dem Widerstand. Prinz Leilo war da, ebenso die Thul-Frau, die mutmaßliche Taktikerin, die ihnen letzte Anweisungen mitgab. Keine von beiden würde an der Mission selbst teilnehmen, na klar. Eigentlich hatte die Echani ja darüber nachgedacht, die Sache an Janus zu verraten, um so ihre ‚Loyalität‘ ihrem neuen Meister gegenüber zu beweisen. Die Erkenntnis, dass die hochwohlgeborenen Adeligen sich die Hände natürlich nicht selbst schmutzig machten, ließ den Gedanken auf's Neue aufflackern. Doch andererseits sah sie so viel Idealismus bei den übrigen Mitstreitern und sie wusste auch nicht genau, wie sie ihren Verrat hätte bewerkstelligen sollen. Sowas lag ihr vielleicht einfach nicht im Blut, der einfachste Weg war daher, einfach weiterzumachen wie geplant, und auch der, der ihr am meisten Spaß machen würde.

Der Widerstand würde kurz vor dem Erreichen des Raumhafens zuschlagen, in den Slums der Vahla. Die Straßen waren eng und verwinkelt, so dass der Gefangenentransport kein großes Tempo machen können würde und es würde einfach für sie sein, mit der Gefangenen Oswana Alde unterzutauchen. Der Ort des Hinterhalts war wohl ausgesucht worden. Zwei Scharfschützen waren auf gegenüberliegenden Dächern postiert, während Brianna und zwei weitere Widerständler in einem Speeder in einer verfallenen Werkstatt lauerten. Näher am Raumhafen waren weitere Widerständler versteckt, als Absicherung, falls ihnen der Zugriff nicht gelang. Brianna konnte sich nicht vorstellen, dass das passieren würde. Den Informationen der Thul-Frau nach, die aufgrund ihres Hauses wohl Verbindungen in den Gouverneurspalast hatte, würde der Gefangenentransport als Lastenspeeder der Sullust Cybernetics Corporation getarnt sein. So schwer konnte es für Scharfschützen ja nicht sein, diesen auszuschalten. Eine schnelle Sprengladung an die Ladetür, Oswana schnappen und nichts wie weg. Fast schon zu einfach für eine Jedi.

Nur die Warterei. (Für Brianna) Endlose Minuten vergingen, bevor die Nachricht eintraf, dass der Gefangenentransport den Checkpoint erreicht hatte. Alle machten sich bereit. Einer der Widerständler zählte laut die Sekunden herunter, bis sie zuschlagen würden:


„Fünf, vier, drei…“


BUMM. Eine Serie von Explosionen zerriss die Stille. Die einsetzende Druckwelle tat Briannas Ohren weh. Dass die Motoren ihres Speeders aufheulten, als ihr Fahrer instinktiv in die Pedale trat, hörte sie nicht. Im selben Moment rauschte der Transporter mit dem SCC-Logo ebenso vermeintlich geräuschlos mit Höchstgeschwindigkeit ohne Rücksicht auf Verluste an ihnen vorbei. Hinter ihnen stürzte das alte Gemäuer in sich zusammen, so wie viele der provisorisch zusammengezimmerten Gebäude draußen nur noch ein Trümmerhaufen waren. Auch die beiden, auf denen sich die Scharfschützen befanden hatten, doch im Moment war das nicht wichtig. Vor ihnen fuhr der Gefangenentransport rücksichtlos alles über den Haufen, was ihm in die Quere fuhr und entsprechend schwer war es, ihn trotz des kleineren, flinkeren Speeders einzuholen. Nur mit Müh und Not wichen sie einem kollabierenden Gebäude aus, dessen letzte Stütze der Transport vor ihnen gerade weggefahren hatte.

„VORSICHT!“


Schrie Brianna und konnte sich selbst kaum hören. Ob die anderen sie verstanden hatten oder nicht, die Warnung nützte nichts. Einen Augenblick später rasten sie in das brennende Wrack eines anderen Speeders. Die Echani nutzte den Moment des Aufpralls, verstärkte den Impuls, der sie nach vorne schleuderte, mit einem Machtsprung und wollte damit das Heck des Transporters zu fassen bekommen. Leider war die Entfernung zu groß beziehungsweise der Transportspeeder zu schnell unterwegs, so dass sie mehrere Meter dahinter auf der trümmerübersähten Straße landete. Nur einen Augenblick später gab es jedoch einen heftigen Schlag, als ein weiteres Gefährt den Transporter frontal rammte. Das Backup des Widerstands, dachte Brianna, und nutzte die Tatsache, dass ihr Ziel stark abgebremst worden war, für einen weiteren Machtsprung. Dieses Mal erreichte sie die Rückwand des Transporters und bekam den Türgriff zu fassen.

Mühelos zog die Silberhaarige sich hoch, obwohl sie befürchtete, dass der Griff jeden Moment abreißen würde. Soweit sie wussten, was das Gefährt gepanzert, so dass die Ritterin sich jeden Versuch sparte, die Tür aufbrechen zu wollen, nur mit dem Griff, um sich festzuhalten. Stattdessen arbeitete sie sich nach vorne. An den Seiten des Transporters befand sich eine Art Schiene, auf die sich in voller Fahrt schwang – und fast hinuntergefallen wäre, als der Fahrer einem massiveren Hindernis ausweichen musste. Ein hervorstehender Mast schabte an der Seitenwand entlang, zerstörte die Tarnlackierung und ließ auf seinem Pfad nur die Durastahlpanzerung zurück. Brianna sah keine Möglichkeit, ihm zu entrinnen. Der einzige Weg war die Flucht nach vorne. Sie sprang, bekam den Masten wie eine Reckstange zu fassen und schwang sich geschickt auf das Dach des Transporters. Ihre Landung war hör- und spürbar für die Insassen gewesen. Während Brianna sich nach vorne zur Fahrerkabine arbeitete und dabei heftig balancieren musste, so wie ihr Untersatz fuhr, beugte sich der Beifahrer aus dem Fenster und nahm sie mit einem Blaster unter Feuer. Brianna hatte keine andere Wahl, als sich auf das Dach fallen zu lassen, um Deckung zu haben. Langsam robbte sie sich nach vorne, musste aber blitzartig den Kopf einziehen, als sie erneut ins Feuer geriet, sobald der mutmaßliche Imperiale ein Stück von ihr zu sehen bekam. Was tun?

Die Echani hielt mithilfe der Macht Ausschau und entdeckte ein größeres Stück Permabeton auf der Straße vor sich, welches sie zu levitieren begann. Gleichzeitig lugte sie erneut nach vorne, um den Mann auf sich aufmerksam zu machen und von der Gefahr von vorne abzulenken. Er schoss ein weiteres Mal, und wurde von dem Trümmerteil getroffen, so dass er aus der Kabine fiel. Danach kümmerte sich Brianna nicht weiter um ihn; ohne weitere Störungen erreichte sie den Vorderteil der Transporters und schwang sich mit den Füßen voraus durch's Fenster. Der Fahrer hatte dabei keine Chance. Die Echani ließ ihn durch die Seitentür plumpsen und brachte das Vehikel zum Stehen. So hatte die Tür am Heck keine Chance, ihr zu widerstehen. Brianna trat sie mit einem mit der Macht auf ungeheure Geschwindigkeit beschleunigten Fersentritt einfach ein. Die Wachen im Inneren hatten zweifellos nicht damit gerechnet, eine Tür ins Gesicht zu bekommen, und gingen zu Boden. Übrig blieben einige männliche und weibliche Menschen in Gefangenenkleidung, eine davon erkannte sie.


„Oswana Alde? Ich bin hier, um Euch zu retten!“

„Ihr, alleine? Wer seit Ihr überhaupt?“

Brianna erklärte der Menschenfrau mittleren Alters kurz die Lage, diese offenbarte ihre Mitgefangenen als Widerständler. Die Silberhaarige, die nicht damit gerechnet hatte, bei der Rettungsaktion alleine zu sein, hatte keine Ahnung, wohin sie jetzt am besten sollten. Sie war schon froh, dass die Taubheit sich zu einem tauben Gefühl in den Ohren reduziert hatte. Der Plan hatte schließlich völlig anders ausgesehen und wegen den Explosionen im Viertel würde es sicherlich bald von Sicherheitskräften wimmeln. Deshalb setzte sich Oswana kurzerhand an's Steuer und sie hatten die verwüsteten Slums kaum verlassen, als die 27jährige plötzlich ein vage vertraute Person spürte, und mit ihr kam das komische Gefühl von vorhin in den Bergen. Das Verrückte war, dass sie augenblicklich wieder an Kate Manice denken musste.

STOP! Ich muss etwas herausfinden. Kommt ihr von jetzt an ohne mich zurecht?“


Oswana nickte.


„Dann verschwindet von hier! Möge die Macht mit Euch sein!“


Brianna sprang aus dem Transporter und lief auf den durchtrainierten, großen Mann zu, den sie vorhin in den Bergen gesehen hatte. Die Manice. Warum bekam sie diese Frau nicht aus ihrem Kopf?

„Du! Was lief zwischen dir und der Manice!“

Brüllte sie ihn (Jonah) an. Au Backe, jetzt ließ sie sich schon von Männern ihre Gefühle erklären. Die Dinge liefen langsam wirklich aus dem Ruder. Wo war sie hier nur hineingeraten?


Alderaan, Apalisküste – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Jonah und Brianna
 
Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Kleiderkammer – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Man sagte über die Jedi ja, dass sie Hüter des Wissens und Philosophen waren – eine Eigenschaft, die sie den Sith voraushatten und weshalb diese auch viel besser zu Alderaan, einem Hort von Demokratie und Geisteswissenschaften passten. In Tenia hatte sie dagegen eher eine Kämpferin gesehen, wie in der unbeherrschten Echani, was die Zusammenstellung der republikanischen Delegation in ihren Augen unpassend und willkürlich wirken ließ, als interessierte die Republik sich gar nicht für Alderaan. Dazu passte auch, dass kaum Politiker teilnahmen. Zumindest an Tenia schien hingegen durchaus eine Politikerin verloren gegangen zu sein. Zunächst glaubte Eila allerdings, der Besitz, der einem nicht gehörte, war eine neuerliche Kritik ausschließlich am Adelsstand, so dass sie protestierend den Mund aufmachte und zu einer Antwort ansetzte, schwieg aber sodann. Den Stand als Adeliger hatte man sich ja eben sehr wohl verdient, er gehörte einem, und er wurde vererbt wie alle anderen Besitztümer auch. Niemand stellte in Frage, dass Credits vererbt wurden und der reiche Großindustrielle war dem Herzog von Irgendwo moralisch sicherlich nicht überlegen. Aber so wie Eila es verstand, setzte Tenia globaler an.


»Ihr seit sehr naturverbunden, nicht wahr?«


Für die Prinzessin war es schon mehr eine Feststellung denn eine Frage. Umgekehrt war die Jedi nicht gerade überzeugt davon, dass es viel brachte, die Menschen auf Alderaan dazu zu zwingen, die Killiks näher kennenzulernen. Eila zuckte mit den Achseln.


»Das kommt darauf an. Die ältere Generation, wie Vater oder Venris Thul, welche die Killiks ihr Leben lang als Feinde betrachteten, werden sich nicht mehr ändern. Bei den jüngeren sieht es dagegen ganz anders aus. Mein Bruder Leilo, die jungen Thuls, sie denken anders als ihre Eltern. Sie sind noch aufgeschlossen für neues, auf sie müssen wir unsere Hoffnungen richten!«

Sagte sie kämpferisch. Bevor sie die Kleiderkammer verließen, fragte Bailee, ob sie einen Blaster mitnehmen sollte. Natürlich gab es auf Alderaan immer genug Wege, das Verbot von Waffen zu umgehen und sei es in Form von ›zeremoniellen Blastern‹, aber in dem Fall war Eila nicht sehr erpicht drauf.

»Nein! Keine Waffen! Wenn die Killiks uns als Bedrohung wahrnehmen, haben wir die Aussicht, ins Gespräch zu kommen, schon verspielt. Es muss klar sein, dass wir ihnen kein Leid zufügen wollen,«

Entgegnete die Organa-Angehörige. Tenia schränkte ihre Fähigkeiten ein wenig ein; ihrem Padawan Akani schien die Fähigkeit ja bereits bekannt zu sein, aber für Eila war jede Manipulation des Wetters durch Geisteskraft erstaunlich und beeindruckend, ob es nun etwas Bestehendes oder etwas Neues war. Während die Ritterin sich also ans Werk machte, kommentierte Bailee die entstehenden Wolken. Ihr war dergleichen erkennbar auch noch neu.

»Allerdings! Gänsehaut ist der richtige Ausdruck für die Vorstellung, dass Ritterin Lumiran hier dies gerade bewerkstelligt. Aber Ihr seit noch neu bei den Jedi? Sonst hättet ihr nicht nach einem Blaster gefragt. Jedi benutzen doch sowas nicht,«

Kombinierte die Prinzessin, als Akani sie zum Gehen aufforderte, damit sie rechtzeitig draußen ankamen. Sie bedauerte das, wandte sich aber trotzdem zum Gehen.


»Zu schade, ich hätte es zu gerne beobachtet.«


Es dauerte nicht lange, als sie den Ausgang zum Hof erreicht hatten. Eila hakte in Teltos Arm ein und bedeutete ihm, dass er mitkommen musste. Inzwischen hatte ein ungemütlicher Platzregen eingesetzt. Dies beinhaltete, dass sie beim Weg über den Hof ordentlich nass wurde – mit einem Mal war Regen machen nicht mehr so toll.

»Ihr Jedi könnt nicht zufällig auch Kleider trocknen?«


Fragte sie, kurz bevor sie in die Garage huschten. Anschließend schwieg sie besser und versuchte, dem Organa-Bediensteten, der gerade mit einem Speeder zu Gange waren, ihr Gesicht nicht zu zeigen. Sie sollte nicht erkannt werden, sonst bekam Vater schneller Wind von der ganzen Sache, als ihr lieb war. Von wegen, Adelige genossen die große Freiheit und das einfache Volk wurde unterdrückt. Aus dem Haus zu gehen wann und wie man wollte war auch eine Art Luxus…

»Ja, kann ich, aber lasst uns lieber einen großen nehmen. Er fällt weniger auf, als wenn sich ein Konvoi aus Zweisitzern in Bewegung setzt,«

Flüsterte sie den anderen zu, sobald sie weit genug von dem Organa-Diener weg waren, und zeigte den anderen einen großen, geräumigen Fünfsitzer. Sie ließ Telto auf der Rückbank eingekeilt zwischen den Padawanen Platz nehmen, denn so war sichergestellt, dass er keinen Unsinn anstellte, wie während der Fahrt auszusteigen. Die Prinzessin wusste nicht, ob der Verbundene so weit gehen würde, aber sicher war sicher. Tenia sollte neben ihr sitzen, falls es unerwartete Probleme gab, während sie als Ortskundige fuhr. Schnell hatten sie die Garage und das Organa-Anwesen hinter sich gebracht. Auf flotter Fahrt durch ihre Ländereien waren sie sicher nicht mehr so gefährdet.


»Alles was wir nun tun müssen ist grob in Richtung des Killik-Gebiets zu fahren und warten, bis wir welche treffen. Der Vorteil bei ihnen ist, dass wir nicht erst zu einem Anführer müssen. Jeder Killik ist gleich, im Grunde auch Telto.«


Alderaan, Apalisküste – im Speeder auf dem Weg durch die Weingüter – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Never split the party! (alte Rollenspielerweisheit) ;)
 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC


„Meint ihr, dass Brianna in Schwierigkeiten kommen könnte? Die wird doch mit diesem schmierigen Kerl fertig, oder meint ihr nicht?“,
fragte Bailee bezüglich ihrer Meisterin.
Akani dachte an die üble Aura, die Sturn begleitet hatte. Er schien keinesfalls ein schwacher Sith zu sein. Der Chiss wollte die Nautolanerin jedoch nicht beunruhigen, davon abgesehen hatte Brianna auf ihn den Eindruck gemacht, als würde sie durchaus auf sich selbst aufpassen können.

„Ich hoffe, sie wischt den Boden mit ihm“, meinte er düster. „Nicht, dass der Boden danach viel sauberer wäre.“

Im Umkleidezimmer angekommen folgte Bailee den Anweisungen Eilas.
„Ich seh jetzt bestimmt aus wie ein Mensch, der bei ner Gesichts-OP nen besoffenen Chirurgen hatte. Passt das Braun zu meinen Augen? Zur gelben Hautfarbe passt es sicherlich“, kommentierte sie dann die Perücke und blickte den anderen Padawan an.
Dieser grinste.

„Hinreißend siehst du aus. Jetzt musst du die Wachen nur noch anblinzeln und sie fallen um. Und du magst ja die Tentakeln auf dem Kopf haben, aber wenigstens fällt deine Perücke nicht auf. Wie seh ich denn aus mit meiner Sonnenbrille am hellichten Tag? Wie der größte Volltrottel wahrscheinlich…Und wenn ich sie weglasse und die Wachen aus glühend roten Augen anblicke, fallen sie vielleicht auch um, aber sicher nicht vor Entzücken.“

Auf Bailees Nachfrage bezüglich Blastern antwortete Eila äußerst energisch.
„Nein! Keine Waffen! Wenn die Killiks uns als Bedrohung wahrnehmen, haben wir die Aussicht, ins Gespräch zu kommen, schon verspielt. Es muss klar sein, dass wir ihnen kein Leid zufügen wollen.“
Akani schloss aus der Frage, dass Bailee noch kein Lichtschwert besaß. Er sprach den Punkt auch nicht an. Eilas Argumentation bezüglich Waffen konnte er durchaus nachvollziehen und stimmte auch zu, sein Lichtschwert würde er jedoch sicher nicht zurücklassen, und Tenia würde sich von ihrer Waffe wohl ebenfalls kaum trennen. Davon abgesehen verfügten die Jedi über die Macht, und die konnten sie wohl kaum mal eben ausschalten.

Im Gehen brachte Bailee ebenfalls ihr Erstaunen über die Wetterbeeinflussung zum Ausdruck. Tenia schränkte jedoch mit einem Lächeln ein, dass sie nur verändern konnte, was schon da war. Offensichtlich war hier jedoch mehr als genug Ausgangsmaterial vorhanden gewesen; der Regen hatte sich bei ihrer Ankunft am Ausgang des Palasts verstärkt, und an der Garage kamen sie alle tropfend an.

„Ihr Jedi könnt nicht zufällig auch Kleider trocknen?“, fragte Eila, während sie versuchte, möglichst nicht von den Angestellten gesehen zu werden. Akani betrachtete interessiert seinen Ärmel und überlegte, ob das ging. Schade, dass Padme ihm nicht einmal ein bisschen etwas über die Materie-Manipulation beigebracht hatte; eventuell hätte er damit einen solchen Effekt erzielen können. Er fragte sich, ob er wohl einen starken, gebündelten Luftstrom produzieren konnte. Nun, mit einem unsichtbaren Fön durch die Gegend zu laufen und seine Kleider zu trocknen würde wohl etwas zu auffällig sein.

Eila erklärte, dass sie einen einzigen, größeren Gleiter bevorzugte, weil dieser weniger auffallen würde. Weniger auffallen klang für Akanis Ohren ausgezeichnet, und so folgte er der Prinzessin zu einem Fünfsitzer. Er reichte zuerst Bailee eine Hand und half Eila dann, Telto ebenfalls auf den Rücksitz zu bugsieren, bevor er sich auf Teltos andere Seite zwängte.
Nachdem Tenia und Eila vorne eingestiegen waren, ging es los und Eila legte ein ordentliches Tempo an den Tag.


„Alles, was wir nun tun müssen, ist grob in Richtung des Killik-Gebiets zu fahren und zu warten, bis wir welche treffen. Der Vorteil bei ihnen ist, dass wir nicht erst zu einem Anführer müssen. Jeder Killik ist gleich, im Grunde auch Telto“, erklärte sie dabei. Obwohl sie sich dabei nicht umdrehte, verstand Akani sie ausgezeichnet; der Gleiter schwebte äußerst leise übers Gelände. Für den Adel nur das Beste, wie es schien…Nicht, dass Akani sich beschwerte.
„Das heißt dann doch eigentlich, dass wir auch direkt über Telto mit den Killik sprechen können, sobald wir…ähm…in Empfangsreichweite sind. Bitte nicht falsch verstehen, das ist nicht böse gemeint“, sagte Akani. Er konnte nicht umhin, sich Telto ein wenig wie ein Komlink vorzustellen, das zu weit von anderen Geräten entfernt war, auch wenn ihm durchaus klar war, dass Telto kein Gegenstand war.


Alderaan - Apalisküste – Ländereien der Organas - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
.:: Alderaan | Apalisküste | unterwegs in der Stadt ::.


Jonah war zufrieden mit sich. Er schlenderte durch die Straßen und immer wieder kreuzten aufgeregte Passanten, Krankengleiter oder Sicherheitskräfte seinen Weg. Niemand ahnte auch nur im geringsten, dass dies sein Werk gewesen war. Stattdessen war man darauf fixiert, so viele Vahl und andere Opfer der Katastrophe zu bergen und in Sicherheit zu bringen. Er mochte Aufruhr, vor allem wenn er ihn selbst zu verantworten hatte. Der Agamarianer setzte sich an eine einsame Häuserecke ab, um unbeobachtet einen Finger des glitzernden Pulvers unter die Oberlippe zu schieben. Das Glitterstim sorgte sofort für einen erfrischenden Kick. All seine Sinne wurden geschärft. Er fühlte sich besser, als so schon und glaubte die Verzweiflung der Alderaaner um sich herum sogar spüren zu können.
Das kleine Fläschchen wurde wieder weggepackt und gerade als er wieder aus dem Schatten treten wollte, eilte eine Person auf ihn zu, deren Aufregung nicht nur spürbar, sondern auch hörbar war, als sie ihn lautstark anblaffte. „Du! Was lief zwischen dir und der Manice!“ Jonahs Pupillen waren durch die Droge so geweitet, dass ihr weißes Haar und die helle Haut unerwartet grell auf ihn wirkten. Er kniff die Augen etwas zusammen, um sie dennoch ansehen zu können. Manice! Warum wusste sie von ihrer Verbindung? Er war doch gründlich gewesen! Oder dachte er das nur? In Gedanken ging er seine Schritte noch einmal durch. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bevor er die Frage gewissenhaft verneinen konnte. Er hatte nicht geschlampt! Sie konnte gar nichts von seinem Treffen mit Kate Manice wissen, außer jene hatte sich irgendwie verraten.

"Ich weiß nicht, was Ihr meint!"

, antwortete er deshalb relativ gleichgültig und wandte sich ab, um zu gehen. Dass sie das nicht einfach so stehen lassen würde, war ihm eigentlich schon klar, aber den Versuch war es doch wert. Warum auch nicht? Vielleicht erkannte sie oder glaubte zu erkennen, sich doch geirrt zu haben und ließ von ihm ab, um sich wie alle anderen der Katastrophe zuzuwenden. Und selbst wenn sie sich doch weiter auf ihn konzentrierte... Was sollte ihr die nötigen Beweise dafür liefern, dass er und Kate miteinander zu tun hatten? Die Com-Nachrichten waren gelöscht. Die Bezahlung lief über diverse Bankkonten und -Verbindungen der Sun, welche besonders geschützt wurden... Alles entsprach der Richtigkeit. Er musste sich keine Sorgen machen...

So dachte er zumindest...



.:: Alderaan | Apalisküste | unterwegs in der Stadt | mit Brianna ::.
 
Alderaan - Apalisküste – Ländereien der Organas - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Normalerweise hätte Tenia auf die Frage, ob sie sehr naturverbunden war, schlicht damit geantwortet, dass sie Nullianerin war. Aber das hätte ihre alte Arroganz zur Schau getragen und Eila vermutlich nichts gesagt.
"Ja, das bin ich," antwortete sie stattdessen. "Nullianer leben im Einklang mit der Natur. Sie nutzen sie, ohne sie zu zerstören. Während die Killiks eine Gemeinschaft, ein Wir sein mögen, sind Nullianer und die Wälder Nulls etwas sehr ähnliches." Nullianer benötigten keine Chronometer, sie nutzen den Tag. Zeit war auf Null nur ein Begriff der erschaffen worden war. Was andere, wie dieser Sturn als unzivilisiert bezeichnen mochten, war das Gegenteil. Ein Nullianer schöpfte seine Kraft aus der Natur. Sie alle wussten, dass sie gesunde Luft zum atmen brauchten, den Geruch von Gräsern und Blumen, um gesund und um glücklich zu sein. Wesen wie Janus und so viele andere verstanden so etwas nicht, denn sie nahmen nur, was ihnen nicht gehörte und gaben nichts zurück. Heute, mit Abstand zu damals, verstand Tenia so viele Lehren der Nullianer, die sie damals nicht hatte verstehen wollen. Aber vielleicht lag es daran, dass man manchmal den Platz, an dem man war gewesen war, verlassen musste, um ihn später wieder schätzen zu können. Vielleicht war das sogar ein grundlegendes Problem. Man wurde unzufrieden mit dem was man hatte, weil man verlernte, es zu schätzen. Und die viele der technischen oder zivilisierten Errungenschaften trugen nur dazu bei, diese Unzufriedenheit beständig wachsen zu lassen und mit ihr die Gier nach noch mehr. Denn wie sollte etwas das tot war, jemanden erfüllen der lebte? Das war unmöglich. Also häufte man noch mehr tote Dinge an, um sich lebendiger zu fühlen um am Ende bloß an dem ganzen Kram zu ersticken. Kein Nullianer würde eine kostbare Blume die Licht benötigte, im Schatten pflanzen um am Ende eine Lampe neben sie zu stellen. Was sollte daraus werden? Aber genau das machten Wesen.

Tenia konnte Eilas Hoffnung teilen, dass die jüngere Generation noch nicht so festgefahren in ihrem Denken war. Wenn man ihre Herzen erreichte, war Zwang nicht mehr notwendig. Bailee fragte indes, ob es nötig sein würde, Waffen mit zu nehmen, eine Frage, die Eila sehr missfiel und die sie deutlichst verneinte. Tenia selbst hatte ihre Lanze auf dem Schiff gelassen. Tatsächlich waren die Imperialen die einzigen gewesen, die ihre Waffen sichtbar bei sich getragen hatten. Für sie galten scheinbar andere Regeln. Ein misstrauischer Blick wanderte von Bailee zu Akani. "Solltet ihr eure Schwerter oder was auch immer versteckt bei euch tragen, ist jetzt die letzte Gelegenheit, sie hier zu lassen. Es steht außer Frage, dass wir irgendetwas etwas tun, was die Mission gefährdet." Zu viele Misserfolge in letzter Zeit und ein zu großes Risiko, dass das hier ebenfalls dazu wurde. Eine nicht mitgetragene Waffe konnte auch nicht versehentlich dazu beitragen, dass ein Imperialer getötet wurde, dachte Tenia grimmig an Thyferra zurück. "Die Sith werden nicht dumm genug sein, uns anzugreifen und damit offen den Frieden zu gefährden." Was, zugegebener Maßen so naiv klang, als wäre der Satz aus dem Mund eines kleinen Kindes gekommen. Die Waffen hier zu lassen, klang in Anbetracht der Tatsache, dass Imperiale hier waren auch gefährlich. Aber die Macht würde mit ihnen sein und sie hoffentlich früh genug warnen, wenn es einen Hinterhalt geben würde. Dann allerdings waren sie ohnehin beinahe verloren.

Ziemlich nass erreichten sie die Garage und Tenia musste grinsen, als Eila fragte, ob Jedi auch Kleidung trocknen konnten. "Können sie, aber die würden zu schnell wieder nass werden." Was die Trocknung auch sinnfrei machen würde. Dann stiegen sie auf die Gleiter, nachdem Tenia sicher war, dass Akani oder Bailee keine Waffe mit schmuggelten :klugs
Es dauerte nicht lange, bis die Nullianerin etwas spürte, dass vielleicht ein Killik sein konnte und so gab sie den anderen ein Zeichen, dass sie stehen blieben.
"Ich glaube, ich habe sie gespürt..."
Jetzt war es wohl klüger, das Feld vorerst Telto zu überlassen. Denn ihn zu beobachten würde dabei helfen heraus zu finden, wie sie sich den Killiks gegenüber zu verhalten hatten. Sofern es überhaupt Killiks waren, die sie da spürte, aber noch nicht sah.

Alderaan - Apalisküste – Ländereien der Organas - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan-Apalisküste-Schloss Organa-Hangar-mit Tenia, Akani, Telto und Eila ( NPCs)

Das sie keinen Blaster mitnehmen durfte, war schade. Sie hätte sich vielleicht etwas besser gefühlt, wenn sie nicht ganz mit leeren Händen zu den Killiks fahren musste. Nicht, das Bailee sonderlich gut im Umgang damit war. Zwar musste sie wissen, wie man damit umging- auf jedem Schiff ihres ehemaligen Arbeitgebers befanden sich zwei Blaster für den Fall eines Überfalls- aber um in „Form“ zu bleiben, mussten sie lediglich einmal im Jahr 50 Schüsse auf eine Zielscheibe abgeben. Nicht ganz zu unrecht betitelte Bailee diesen Nachmittag im Jahr auch oft als Narrentreffen. Aber gut, ihre Gruppenführerin Eila schien an einen friedlichen Ausgang der Geschichte und glauben und da Waffen auf Alderaan ja eigentlich verboten waren… Es waren ja nur Imperiale in der Gegend und sie waren auf dem Weg zu Wesen, deren Reaktion sich praktisch nicht vorraussagen lies. Was konnte da schon schief gehen? Tenia machte sie noch einmal darauf aufmerksam, dass sie Waffen unbedingt hier lassen sollten.

„Wenn ich ne Waffe hätte, hätte ich eben nicht nach einer fragen müssen, oder?“

fragte sie die Jedi und schüttelte etwas den Kopf. Wo hätte sie denn noch eine Waffe verstecken sollen? Ihre Kleidung war eng anliegend und ihren Werkzeuggürtel hatte sie am Schiff ihres ehemaligen Arbeitgebers lassen müssen. Wenn sie etwas mitführen würde, könnte man es ohne Schwierigkeiten entdecken. Der Chiss Akani machte ihr dann noch ein ironisches Kompliment, dass sie hinreissend aussehen würde und maulte anschliessend über seine eigene Verkleidung.

„Vielleicht wär es besser gewesen, wir hätten uns nicht verkleidet und unser tatsächliches Aussehen als Verkleidung verkauft. Aber wenn du jetzt noch etwas grimmiger den Mund verziehst und die Arme vor der Brust verschränkst, siehst du aus wie ein Sicherheits-Angestellter. Fehlt nur noch so ein Mini-Headset, um mit dem Kommando in Verbindung zu bleiben. Los, streck die Brust raus. Du bist jetzt ein Bad-Guy.“

Bailee grinste. Die Sonnenbrille des Chiss war eigentlich wirklich ein Witz bei seiner blauen Haut. Er sah wirklich nicht wie ein Mensch aus, genausowenig wie sie. Musste wohl daran liegen, dass sie keine Menschen waren.

Im Hangar angekommen, stimmte Eila ihr zu , was die Fähigkeiten der kleinen Jedi angingen. Ausserdem fragte sie, ob sie noch nicht besonders lang bei den Jedi war. Bailee schüttelte daraufhin den Kopf.

Bis vor ein paar Tagen habe ich noch medizinisch-technisches Gerät ausgeliefert, installiert und gewartet. Die Zeit zwischen meiner Ankunft auf Coruscant und dem Abflug hier her hat grad gereicht, damit Ritterin Kae mich mit meiner Machtsensitivität überraschen konnte und ich mit meinem ehemaligen Arbeitgeber eine ausserordentliche Kündigung aushandeln konnte. Er war nicht begeistert. Ich arbeite schon seit mehr als 5 Jahren für ihn und hätte eigentlich 6 Monate Kündigungsfrist gehabt und er hätte es gern gesehen,wenn ich die noch für ihn gearbeitet hätte. Ich war eine der Besten für die schwierigen Fälle und gutes Personal zu finden ist schwierig heutzutage. Aber jetzt muss er halt ohne mich zurecht kommen. Auf dem Weg hier her konnte Ritterin Kae mir schon ein paar Dinge erzählen und zeigen,aber viel wars nicht. Drum können wir beide wohl gemeinsam staunen, was die beiden da so vollbringen. Ich hätte nichtmal ne Idee, wie man sowas bewerkstelligen könnte.“

Auch wenn sie innerlich gestöhn hatte, als Brianna ihr offenbart hatte, ihr Echani-Yoga beizubringen..jetzt war Bailee etwas betrübt darüber, dass das wohl nicht mehr stattfinden würde. Aber Brianna war-ebenso wie sie selbst- eine erwachsene Frau, die selbst entscheiden konnte, was sie machte. Und Ärger über die Führungsriege der Jedi war ja genug da gewesen. Vielleicht hatte sie nochmal Tadel bezogen für ihr Benehmen vorhin und es war einfach zuviel des Guten gewesen. Bailee überlegte, welche Berufsformen wohl für eine Person mit einer Jedi-Ausbildung geeignet waren. Für Brianna wahrscheinlich am ehesten etwas im Sicherheitsdienst. Mit verschränkten Armen vor dem Eingang einer Location stehen und „ Du kommst hier nicht rein.“ sagen. Und jeder, der blöd rum macht, bekommt eins auf die Nase. Ja, in so einem Job konnte sie sich die energische Brianna noch recht gut vorstellen, auch wenns bei ihren Fähigkeiten eine echte Verschwendung wär. Gut, sie könnte die Nasen, die sie brach, wahrscheinlich auch rasch wieder flicken. Bailee hörte auf, sich derartige Szenarien vorzustellen, als sie durch den von Tenia herbeigezauberten Regen liefen. Haare. Warum bei allen schwarzen Löchern trug man Haare auf dem Kopf? Bei Regen war das ja sowas von ekelhaft. Das Wasser floss kaum ab, die Strähnen klebten ihr am Gesicht und auch sonst überall. Nein. Auch Eila war nass bis auf die Knochen und fragte, ob die Jedi auch Kleider trocknen konnten.

„Das Problem hab ich zum Glück weniger. Dieser Anzug stammt von meinem Heimatplaneten, und da wir da ständig ins Wasser und wieder raus springen, trocknet er extrem schnell. Sonst würden wir ja überall alles volltropfen.“


Bailee schüttelte sich das Wasser von Körper, achtete dabei aber darauf, dass sie die Perücke nicht verlor. Haare. Warum ausgerechnet Haare? Einen Moment später sassen sie in einem grossen Gleiter, der von Eila gesteuert wurde. Der apathisch wirkende Mann sass neben ihr und sie machten sich auf die Suche nach diesen ominösen Killiks. Unterwegs brummte Bailee´s Com mit einer sehr kurzen Nachricht von Brianna. Sie würde sich melden, wenn sie es irgendwie hinbekam. Hmm. Wenn man soeine Nachricht bekam, hiess das meistens, dass man von dem Verfasser nichts mehr hörte. Weil keine Zeit für sowas war und wenn Zeit übrig war, dann verwendete man es doch eher für andere Dinge. Bailee tat es wirklich leid, dass Brianna den Orden verlassen hatte. Aber sie hatte das Gefühl, dass jede weitere Nachricht an ihre ehemalige Meisterin zu viel war. Also steckte sie ihr Com wieder weg. „Du wirst jetzt meine Padawan. Finde dich damit ab...“ ...Die Worte der Echani waren erst einige Tage alt und sie hatte so motiviert und bereit geklungen. Nicht so wie ein „ Dann mach ichs halt“… Es ergab einfach keinen Sinn. Nach kurzer Fahrt holte Tenia sie wieder aus ihren Gedanken und erklärte, dass sie etwas gespürt habe. Bailee blickte aus dem Fenster, konnte aber nichts entdecken. Dann versuchte sie, sich mit der Macht zu verbinden, so, wie Brianna es ihr gesagt hatte. Wieder war der Versuch vergebens. Das konnte doch nicht wahr sein. War das so ein einmal-Ding oder wie? Ob Brianna ihr geholfen hatte? Sie hatte nichts gesagt, aber mit Sicherheit konnte Bailee es natürlich nicht sagen. Aber sie ärgerte sich über sich selbst.

Alderaan-Apalisküste-Länderein der Organas-Gleiter-mit Tenia, Akani, Telto und Eila ( NPCs)
 
Zuletzt bearbeitet:
Alderaan, Apalisküste – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Jonah und Brianna

So viele Tote. So viel Zerstörung. Es fiel Brianna nicht leicht, die Umgebung zu beobachten, nicht einfach wegzusehen. All das Leid und Unglück aus erster Hand mitzuerleben, und nicht helfen zu können, nein helfen zu dürfen, war schwer zu ertragen. Man konnte ja nicht unbedingt sagen, dass die Echani nah am Wasser gebaut war – dafür hatte sie von zu früh in ihrem Leben an zu viel Böses und Schlechtes erlebt – sonst hätte sie sicherlich heulen wollen. Einen kurzen Augenblick lang hatte sie wieder dieses Gefühl empfunden, dass ihr die Macht sozusagen den Boden unter den Füßen wegzog, sie den Halt verlor und nichts tun konnte, als die ganzen schönen Befreiungspläne des Widerstands dabei waren, sich in Rauch und Asche aufzulösen. Doch dann hatte der Adrenalinrausch eingesetzt und Brianna darüber hinweggeholfen. Sie war eine Frau auf einer Mission – sogar zwei Missionen, wenn man es genau nahm. Deshalb konnte sie nichts tun. Die Jediritterin sah sich sogar gezwungen, Oswana Alde, diese eminent wichtige Widerstandskämpferin in der Annahme ziehen zu lassen, dass sich in dem allgemeinen Chaos niemand mehr um eine geflohene Gefangene kümmern würde. Denn die Mission nach Bastion war von überragender Wichtigkeit, Ahna Rigby hatte das sehr deutlich gemacht. Die letzte gute Tat – von jetzt an musste sie die Sith-Überläuferin mimen.

Seit dem Hologespräch mit Ahna hatte die Silberhaarige begonnen zu glauben, dass die merkwürdigen Eingebungen, die so urplötzlich begonnen hatten, sie genau in diese Richtung lenkten. ‚Pass' auf Brianna! Hier lang geht es nach Bastion, zur Rettung der Galaxis!‘ Die Annahme, dass Miss Kate Superwichtig Manice dabei eine Rolle spielen würde, war naheliegend. Was aber hatte nun dieser Junkie damit zu tun? (Die Echani erkannte die Anzeichen, obwohl sie das genaue Rauschmittel nicht zuordnen konnte. Genau genommen begann ihre Definition von Drogen schon bei ‚Kaf‘.) Verdächtig war, dass Brianna ihn in den Bergen schon gesehen hatte und ihrer Erfahrung nach begegnete man in dieser Galaxis niemandem ohne Grund zweimal. Er hatte die Raumhafengegend im Makrobinokular beobachtet, das wusste sie ebenfalls. Jetzt war er zufällig? grob in Richtung Raumhafen unterwegs. Um den Planeten zu verlassen, bevor die Suche nach den Täterinnen wirklich einsetzte? Ihrer Erfahrung nach gab es so etwas wie Zufall nicht.

Falls Brianna überlegt hätte, bevor sie auf Jonah zugestürmt und ihn angebrüllt hatte, wäre sie zu dem Schluss gekommen, dass sie ihn vielleicht auf diese Weise überrumpeln könnte, und hätte sich geirrt. Seelenruhig erklärte er, nicht zu wissen, wovon sie sprach. Wenn sie ehrlich zu sich war, konnte nicht einmal sicher sagen, dass er nicht sogar die Wahrheit sagte. Dass die komischen Gefühle und Assoziationen Ausprägungen der Bruchpunkttechnik waren, basierte ja nur auf einer Holoferndiagnose von Ahna und dem, was die junge Ritterin sich auf der Basis zusammenreimte. War sie an den Falschen geraten? Zum Glück hatte Brianna kein Problem damit, eigene Fehler zuzugeben – sie tat es einfach nicht. Wer tatsächlich einmal dieses Privileg zuteil geworden war, dass diese Echani, sicherlich nur unter vier Augen und in einem privaten Raum, eingestand, sich geirrt zu haben, durfte sich zweifellos zu ihren allerengsten Freundinnen zählen. Männer hatten dieses Glück ohnehin grundsätzlich nicht und bei Jonah gab es erst recht keinen Grund. Sie packte ihm an seinem muskulösen rechten Oberarm und hielt ihn fest. Der Kerl war ein männlicher Mensch, einen halben Kopf größer als sie und durchtrainiert, ihr also körperlich nicht gewachsen, auch wenn ihm das im Moment vielleicht noch nicht klar sein mochte. Wenn sie also nachbohrte, würde er also vielleicht doch noch einen kleinen Hinweis ausspucken. Was sie damit bezweckte, war ihr auch noch nicht klar, ihr Verhalten war gerade eher wie der Jagdinstinkt eines Hundes.

Gerade noch rechtzeitig dachte Brianna daran, die Diktierfunktion des iKoms in ihrer Gürteltasche zu aktivieren. Anschließend sortierte sie mögliche Indizien, während sie Jonah langsam zurückdrehte, so dass er ihr wieder in ihr verärgertes Gesicht sehen musste. Sie war eine Echani, also die Angehörige einer Spezies, wo die halbe Verwandtschaft wie der Klon einer selbst aussah und man sich nur durch subtile Unterschiede in Gestik und Mimik unterscheiden konnte. Ein Volk, welches eine komplexe Sprache aus Kampfkunstbewegungen erfunden hatte. Die wahrscheinlich unumstrittenen Pantomimen-Meisterinnen der Galaxis. Außerdem schärfte die Macht ihre Sinne. Brianna erkannte feinste Nuancen im Verhalten, die keiner sonst auffielen. Im Grunde wäre sie die geborene Diplomatin gewesen, wenn sie auch nur einen Hauch von Gespür für Diplomatie besessen hätte. Die Silberhaarige war eher direkt – und selbstverständlich duzte sie Jonah weiterhin.


»Mir kannst du nichts vormachen, du kennst sie. Menschenfrau, etwas kleiner als ich. Brünett, auffällig blaue Augen, gutaussehend, aber nicht so gut wie ich. Na, klingelt da was?«


Fragte sie ihn mit drohendem Unterton in der Stimme aus. Sie hatte eine Reihe von Indizien: als sie den Menschen angesprochen hatte, hatte dieser einen winzigen Augenblick gezögert. Das war an sich noch nicht verdächtig. Wenn man als Ahnungslose auf diese Weise angesprochen wurde, brauchte man durchaus einen Moment der Überraschung, bevor man antworten konnte. Aber Jonah hatte keinen überraschenden Eindruck gemacht, eher einen intensiv nachdenkenden. Außerdem hatte er sich fast augenblicklich wieder abgewandt, um zu gehen. In so einem Moment gab es verschiedene denkbare Verhaltensweisen: die meisten Leute, die auf solche Weise konfrontiert wurden, blieben zunächst einmal stehen und warteten zumindest einen Moment lang auf eine Erklärung. Andere waren unter Zeitdruck und wandten sich gehetzt ab, um weiterzukommen. Jonah wirkte hingegen betont gelassen. Die dritte Sorte war einfach ignorant und desinteressiert, aber diese brauchten einfach eine Tracht Prügel, ob beteiligt oder nicht. Die letzte Sorte war die, die Brianna hier vor sich zu haben glaubte, die ganz genau wusste, wovon sie sprach. Dazu passte nämlich, wie ruhig der Mann sich verhielt. Niemand weit und breit blieb angesichts der Toten und Verletzten, der Verwüstung und Trümmer ruhig, auch sie selbst war mehr als aufgewühlt und sie hatte auf Denon und Coruscant einiges gesehen. Zwar gab es dafür auch wieder zwei mögliche Erklärungen, völlige Empathielosigkeit und Täterschaft, aber auch hier galt, dass in beiden Fällen eine Abreibung nötig war.

»Du bist mir egal. Aber wir wissen beide, dass Kate Manice für das Chaos hier verantwortlich ist. Ich will es von dir hören, dann kannst du meinetwegen hingehen wo der Pfeffer wächst. Ich bin nämlich auch keine Freundin der hiesigen Behörden, okay? Aber dafür kann ich sehr ungemütlich werden, wenn ich meinen Willen nicht bekomme, verstehst du?«

Drohte Brianna dem Mann nun offen. Inzwischen war sie sich darüber im Klaren, was sie haben, und das mysteriöse Gefühl von Kate Manice in der Gegend ihr sagen wollte. Das Imperium hatte die republikanische Delegation kalt überrumpelt, als das Möchtegern-Göttinnen-Püppchen Jarael bei den Verhandlungen unvermittelt das Thema der Vahla aufgebracht hatte. Genau die Vahla, die jetzt tot oder verletzt um sie herum lagen. Sie waren Flüchtlinge, von den Alderaanern aufgenommen wie die Caamasi, und ihnen war nun genau das zugestoßen, wovor sie in Bezug auf die Spezies ihrer ehemaligen Padawan Talery Angst gehabt hatten: sie waren der zunehmenden Gewalt auf dem einst so friedlichen Alderaan zum Opfer gefallen. Natürlich hatte sie das nicht gewollt, oder irgendeine andere Jedi. Sie hatte bisher nur wenig Bezug zu Vahlas gehabt und, ganz egal was einst vorgefallen sein mochte, kein Problem mit ihnen außer ihrer enervierenden Biegsamkeit. Aber nach der unrühmlichen Vorstellung nicht nur von ihr vorher würde das niemand glauben, und genau da lag der Hase im Pfeffer.

Entweder war die Provokation mit Jarael und den Vahla eine von vornherein ausgeklügelte Falle gewesen oder Janus hatte schnell kalkuliert, seinen Vorteil gesehen und in kurzer Zeit alles Entsprechende vorbereiten lassen. Sie kannte den Grafen gut genug, um ihm beides zuzutrauen. Sie wusste auch, dass er sich weder selbst die Finger schmutzig machen würde, noch dass er den Thuls oder gar dieser lächerlichen Entourage aus Jüngern, mit der er sich neuerdings umgab, einen solchen Auftrag anvertrauen würde. So viel Verdorbenheit, dass Jarael einen Bombenanschlag auf ihr eigenes Volk veranlassen würde, traute sie der Vahla nicht zu. Blieb also nur Kate. Sicherlich würde der Geist ihres Vaters gerade in welchen Sphären auch immer rotieren, wer er auch Wichtiges gewesen sein mochte. Das Beste an der Sache war: Brianna hielt jede Wette, dass Jarael nicht die geringste Ahnung von der Sache hatte. Wenn sie also nur ein kleines Beweischen von Jonah bekäme, hätte sie ein Druckmittel gegen Kate, die sie für gefährlich hielt, oder ein Mittel, um Jarael zu einer Verbündeten gegen Kate zu machen. Deshalb war dieser Mensch so wichtig: sie würde seine Aussage womöglich noch brauchen, um ihre Undercovermission auf Bastion zu einem Erfolg zu machen. Erst recht ein Grund, dem Kerl gehörig den Marsch zu blasen.


Alderaan, Apalisküste – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Jonah und Brianna
 
[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Balkon] Janus, Jarael

Geduld war eine Tugend, und das galt umso mehr, wenn man so weitreichende Ambitionen hegte wie Janus. Der verschlagene Sith war nicht so weit gekommen, hatte nicht so viel erreicht, weil er unüberlegt und emotional handelte, im Gegenteil. Wenn er sich einem Problem gegenüber sah, dann nahm er diese Problem mit der Ruhe und kühlen Professionalität eines Chirurgen auseinander und entwickelte seine Pläne. Alderaan war keine Ausnahme, diese Welt war reif dafür, im Chaos zu versinken, und früher oder später würde das so kommen – aber zu seinen Bedingungen und zu seinem Vorteil. Es war ein erhebendes Gefühl, Architekt des Schicksals eines ganzen Planeten zu sein, das Zündholz in den Händen zu halten, welches dieses Pulverfass zur Explosion bringen würde. Verheißungsvoll tänzelte die Dunkle Seite um den blassen Fastmenschen, lockte ihn, zu triumphieren, zu prahlen, sich mit dem Tod und der Zerstörung zu schmücken, die er verursachen würde, aber Janus widerstand der Versuchung. Der Vollstrecker war der Dunklen Seite der Macht nicht minder verfallen als andere als seines Ranges, aber er hielt die Beziehung für symbiotisch statt für parasitär. Die Dunkle Seite war ein Werkzeug, das es zu nutzen galt, mit dem er sich Vorteile verschaffen und andere unterwerfen konnte, aber er würde sich ihr nicht auf eine Weise hingeben, bei der er die Kontrolle verlor. Er war Herr seines Schicksal, und niemand sonst, und mochte man dies auch für Arroganz halten, für Janus war es ein Fakt. Als Mann von vornehmer Herkunft, aufgewachsen im Konzept des „noblesse oblige“, waren die Sith, die von Zorn, Hass, Leidenschaft und Gier so zerfressen waren, dass sie zu kaum mehr als Sklaven ihrer Gelüste und der Dunklen Seite geworden waren, ein Graus. Nein, für diese Brüder und Schwestern des Ordens hatte der Halb-Echani nur sorgfältig verborgene Verachtung übrig, und wäre er in der Lage, genuines Mitleid zu empfinden, würde er sie und ihr vergeudetes Potential wohl bedauern. So aber hatte Janus keine Skrupel, diese verlorenen Seelen für seine Zwecke einzuspannen. Ein jeder konnte einen tollwütigen – und entbehrlichen – Kath-Hund gebrauchen, fand der Vollstrecker. Es würde sich noch zeigen, ob seine Schülerinnen das Potential hatten, zu mehr zu werden, auch wenn Janus durchaus zuversichtlich war. Die Unterhaltung mit Jarael bewies, dass die Prophetin durchaus mitzudenken wusste, ihr war nicht entgangen, wie stark die Abneigung gegenüber den Vahla auf Alderaan war. Als Alternative zu einer Ansiedlung auf dieser Welt brachte die rothaarige Frau die Idee ins Spiel, ihr Volk doch auf einer Welt der Sith anzusiedeln. Nun, um genau zu sein dachte sie, dass sie diese Idee ins Spiel brachte – Janus hatte die Unterhaltung subtil in diese Richtung gelenkt, gab sich nun nachdenklich und nickte schließlich knapp, ein dünnes Lächeln auf den Lippen.


„In der Tat. Die Bewohner Alderaans können ihren Hass nur mühsam hinter der Maske der Toleranz verbergen. Ihr könnt ihre Seele an den Rändern ihrer Augen sehen – sie ist ätzend wie Säure. Sollte Euer Volk hier eine neue Heimat finden, wird man die Alderaaner auf...Linie bringen müssen. Aber vielleicht wäre es in der Tat weiser, die Vahla auf einer Welt anzusiedeln, die von der Dunklen Seite getränkt ist und von jemandem regiert wird, der Eure besondere Verbindung zur Macht – zu Vahl – versteht.“


Der Tonfall des elegant gekleideten Aristokraten vermittelte den Eindruck, dass er dieser Idee durchaus offen gegenüberstand, aber noch nicht gänzlich überzeugt war. Es war nichts geringeres als ein verbaler Köder, denn Janus war neugierig, wie energisch seine Schülerin versuchen würde, ihm die Ansiedlung der Vahla schmackhaft zu machen. Wie wichtig war Jarael ihr Volk wirklich? Ein Grinsen zupfte an den Mundwinkeln der Prophetin, als sie erläuterte, dass jedes Mitglied ihres Volkes eine Verbindung zur Macht besaß und es ohne Zweifel von Vorteil wäre, wenn jemand mit einer ähnlichen Verbindung über sie „herrschen“ würde. Die Eigenheiten der Vahla würden diese Aufgabe nicht leichter machen, aber dennoch, die Möglichkeiten waren riesig. Ein ganzes Volk, das stark in der Macht war und der Dunklen Seite nahe war, ihm – und nur ihm – zu großer Dankbarkeit verpflichtet war und dessen verehrte Prophetin an seiner Seite stand, wäre eine Trumpfkarte im Ringen um die Macht im Imperium. Schon seit längerem verfolgte Janus das Ziel, sich eine eigene Hausmacht zu verschaffen, eine Machtbasis, und Sernpidal war in dieser Hinsicht ein wichtiger Schritt gewesen. Ließ sich dieser Schritt mit den Vahla im größeren Maßstab wiederholen, würde der Vollstrecker weiter aufsteigen. Janus ließ sich nichts anmerken, sondern blickte eine Weile auf den Horizont, scheinbar in Gedanken versunken, bevor er sich mit einem voluminösen Lächeln in Richtung Jarael wandte, seine Stimme höflich und gewinnend.


„Ich danke Euch erneut für die Einblicke in die Seele Eures Volkes, die Ihr mir gewährt. Es ist wahr, die Vahla sind besonders – man kann sie nicht so wie andere Völker behandeln, denen der Segen einer Verbindung zur Macht und zu Vahl verwehrt ist. Ein Gouverneur über die neue Heimat der Vahla könnte nur schwerlich auf die Hilfe und die Weisheiten verzichten, die nur die Prophetin besitzt. Sollte es sich also ergeben, dass ich dieser Gouverneur sein werde, so wäre es für mich ausgesprochen hilfreich, wenn Ihr mir mit Rat und Tat zur Seite stehen würdet. Umso leichter wäre es, den Vahla das zu geben, was sie nach all den Jahren des Exils und der Verfolgung verdienen.“


Während er Jarael in die Augen sah und sprach, verheißungsvoll und selbstverständlich mit dem gebotenen Respekt gegenüber der „Prophetin“, kalkulierte Janus im Stillen, wie lange es wohl noch dauern würde, bis der Anschlag auf die Slums beim Raumhafen erfolgen würde. Er hatte vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten von Kate Manice, die ganze Angelegenheit reibungslos zu organisieren und abzuwickeln, und tatsächlich, er wurde nicht enttäuscht. Gerade wollte der Vollstrecker fortfahren, als sich die Macht kräuselte und erwartungsvoll anspannte, nur Sekunden später war in der Ferne das dumpfe Grollen von Explosionen zu hören, Janus wirbelte – angemessen „überrascht“ und „alarmiert“ natürlich – herum und blickte angestrengt in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Die Hand des Grafen ruhte an seinem Lichtschwert und seine Aura strahlte Vorsicht und Kampfbereitschaft aus, aber keine Panik. Er vermittelte den Eindruck eines Mannes, der gerade etwas unvorhergesehenes erlebte, aber sich davon nicht aus der Ruhe bringen ließ, der schmale Grat zwischen echten und vorgespielten Emotionen. Rauchsäulen stiegen in den Himmel, schwarze anklagende Finger, die gen Himmel zeigten, und die Richtung stimmte, es hatte die Siedlungen beim Raumhafen getroffen. So, wie sich die Explosionen in der Macht angekündigt hatten, breitete sich nun eine Welle von Gefühlen von Zentrum des Geschehens aus, Schmerz, Angst, Panik, Trauer, Verwirrung, ein Chor von hunderten Stimmen, der entsetzt aufschrie und dann für immer verstummte. Es war getan – so fing es also an. Janus vermied tunlichst, sich irgendwelche Befriedigung anmerken zu lassen, und spielte seine Rolle mit Bravour. Hinter ihm und Jarael wurde die Tür aufgerissen und drei Jünger – Leibwächter des Vollstreckers – stürmten im Zustand höchster Alarmbereitschaft auf den Balkon. Ihr Anführer, der blonde Ex-Sturmtruppler Raveen, dessen Gesicht von einer schräg verlaufenden Narbe verziert war, tippte an das an seinem Ohr befestigte Kom-Gerät, während er auf seinen Herrn zukam.


„Mylord, es scheint mehrere große Explosionen in den Slums beim Raumhafen gegeben zu haben. Erste Berichte in den lokalen Kom-Netzen und dem imperialen Funkverkehr sind widersprüchlich, aber ich habe Grund zur Annahme, dass es sich möglicherweise nicht um einen Unfall handelt. Bitte lasst uns Euch und Lady Jarael unverzüglich in einen sicheren Bereich bringen.“


Raveen war nicht in die Pläne des Grafen eingeweiht und trotz seiner professionellen Konzentration schwang Beunruhigung in seiner Stimme mit, es behagte ihm offenkundig nicht, seinen Herrn so exponiert auf diesem Balkon zu wissen. Janus hielt einen Moment inne, warf einen Blick in Richtugn des Infernos, und nickte dann.


„Einverstanden. Ich habe wenig Vertrauen in die örtlichen Sicherheitskräfte und ihre Fähigkeit, die Lage zu beherrschen. Es besteht keine Notwendigkeit, ihre Kompetenz über Gebühr zu testen.“

Erleichtert angesichts des Entgegenkommens nickte Raveen und er und seine Untergebenen formierten sich schützend um Janus und Jarael, als sie den Balkon formierten. An der Tür schlossen sich zwei weitere Jünger, die dort Wache gehalten hatten, der Gruppe an, wachsam und sich misstrauisch und kampfbereit umsehend marschierten die Sith durch die Gänge, nicht gehetzt, aber mit Tempo. Raveen erteilte im Laufen Anweisungen via Komlink, so nüchtern, wie man es von einem erfahrenen Veteranen erwarten konnte. Vermutlich wäre seine Karriere bei den Sturmtruppen sehr erfolgreich gewesen, wenn er nicht – wenn auch nur schwach – machtbegabt und, was wohl schwerer wog, wegen seines ausgeprägten Sadismus unehrenhaft entlassen worden wäre. Es war doch immer wieder erstaunlich, was für Rohdiamanten man im Müll anderer Leute finden konnte, dachte sich Janus amüsiert, seine Robe wehte hinter ihm her, als er weiter ging und den Kommandos lauschte.


„Diamant-Formation, sechzig Sekunden bis zum nächsten sicheren Raum. Alle Teams, Sammelpunkt Aleph, wiederhole, Sammelpunkt Aleph. Sichert die Umgebung und achtet besonders auf die Jedi. Jeder wird überprüft und niemand erhält Zugang ohne meine Erlaubnis oder die von Graf
Sturn. Bestätigen.“

Raveen nickte, als entsprechende Meldungen der Jünger eingingen, und öffnete schließlich eine der massiven Türen, während die Leibwächter Ausschau hielten bzw. die Vorhut bildeten, traten Janus und Jarael ein, dann wurden die Türen gut hörbar geschlossen. Sie waren in „Sicherheit“ - vor einer Bedrohung, die es nicht gab, aber das musste der Graf den anderen nun wirklich nicht auf die Nase binden. Ganz im Habitus derer, die Macht über andere besaßen, winkte er Raveen zu sich, der ehemalige Sturmtruppler kam herüber und nahm Haltung an.


„Ich erwarte, sofort von sämtlichen Neuigkeiten zu diesem Zwischenfall zu erfahren. Stellt möglichst bald eine Verbindung zu den imperialen Autoritäten auf Alderaan her, für den Fall der Fälle will ich über ihre Maßnahmen im Bilde sein, bevor diese umgesetzt werden. Meine Leibgarde hat sich bereit zu halten, denn selbst wenn es sich nur um einen Unfall handeln sollte, wird die Lage hier weiter eskalieren. Ich habe nicht vor, auf die Sturmtruppen warten zu müssen, falls dies ein Fanal zum Aufstand sein sollte oder sich die Organas zu...unüberlegten Aktionen hinreißen lassen. Sucht und findet Lady Manice und eskortiert sie dann unverzüglich hierher.“


Gehorsam verneigte sich der Kommandant von Janus´ Leibgarde und machte sich daran, die Befehle in die Tat umzusetzen. Der Vollstrecker wiederum begnügte sich damit, ein wenig Sorge in seine Mimik und seine Stimme kriechen zu lassen, während er sich im Raum umsah und dann Jarael fixierte.


„Das ist...eine unerwartete Entwicklung. Ich glaube nicht an einen Zufall, nicht jetzt und hier und angesichts all der Spannungen. Aber ein solcher Angriff, wenn es denn einer ist, passt nicht zu den Jedi. Es ist zu gewagt, zu...aggressiv. Entweder sind sie verzweifelter, als wir dachten, oder ihre Anwesenheit und Rhetorik haben einheimische Unterstützer dazu veranlasst, auf eigene Faust zu handeln. Ich kann nur hoffen, dass Ihr mir meine Kälte verzeiht, Jarael, aber so tragisch das Leiden der Vahla ist, fürchte ich, dass dies nur der Anfang ist. Wir müssen bereit sein, zu handeln.“


Handeln, das war in der Tat das Motto der Stunde, dachte sich Janus mit einem mentalen Lächeln. Das Feuer von Hass und Zerstörung würden Alderaan erfassen und all jene verbrennen, die es wagen würden, sich ihm in den Weg zu stellen. Niemand konnte das kommende Blutbad aufhalten...nicht einmal die Jedi. Diese Welt würde ihr eigener Scheiterhaufen werden, von dem aus sich Janus phönixgleich in neue Höhen aufschwingen würde. So...fing es an.


[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Sicherer Raum] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC)
 
.:: Alderaan | Apalisküste | unterwegs in der Stadt | mit Brianna ::.



Wie schon erwartet wollte die Fremde nicht nachgeben. Jonah blieb genervt an Ort und Stelle stehen, nachdem er eigentlich schon hatte gehen wollen. Sie hinderte ihn daran, packte ihn am Oberarm, wobei sich dieser instinktiv anspannte. Der Agarmarianer war es gewohnt eher grob mit seiner Umwelt umzugehen. Er war größer und augenscheinlich stärker als die Frau, die ihn zur Rede stellen wollte. Vor seinem inneren Auge sah er sie bereits verprügelt in einer Gasse liegen, während er in die Hände klatschend davon ging. Dass sie eine Frau war, würde für ihn kein Hindernis darstellen, sie fertig zu machen, wenn es sein musste. Er war rigoros und vielleicht war auch dies der Grund, warum Kate ihn ausgesucht hatte. Es war keine Loyalität, die ihn antrieb, kein Gedanke um Moral und Werte... Es war einzig und allein das Geld, das für ihn dabei heraus sprang. Schmutziges Geld. Oftmals Blutgeld. Aber es brachte ihn durch, ermöglichte ein paar wunderbare Räusche und machte das Leben lebenswerter. Sich viele Gedanken um das Wie zu machen, passte nicht zu dem Kopfgeldjäger und Söldner. Und je weniger Gedanken man sich machte, desto unbeschwerter war das Leben letztendlich.

"Ich würde mich jetzt zurückziehen, wenn ich an deiner Stelle wäre!"

, sagte er noch ruhig, aber mit bärig drohendem Unterton, während er die Augen verengte und den Arm angespannt hielt. Alle Höflichkeiten waren vergessen, als er sie zu duzen begann. Sie ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, quasselte einfach weiter. Oh wie er das hasste. Leute, die glaubten, man wolle sie hören. Leute, die sich selbst gerne reden hörten. Leute, die dachten, alles was sie sagten, wäre von großer Wichtigkeit. Ein paar Informationen konnte er herausfiltern, ohne wirklich aufmerksam zuzuhören. Sie war arrogant, glaubte doch tatsächlich schöner zu sein, als die brünette Menschenfrau. Außerdem mochte sie sie nicht. Sie wollte nur hören, dass sie für dieses Chaos verantwortlich war. Vielleicht hatte sie noch eine Rechnung mit ihr zu begleichen, war auf Rache aus oder einfach nur die böse Hexe, die das hübschere Individuum auslöschen wollte, um selbst interessanter zu werden.
"Ich bin nämlich auch keine Freundin der hiesigen Behörden, okay?" Die Aussage klang interessant. Vielleicht war es ein Ansatz, den er zu seinem Vorteil nutzen konnte.

"Hör zu Lady, ich weiß nicht, wer du bist oder was du von mir oder diesem Stück willst, nach dem du mich fragst, aber wenn du mich nicht sofort los lässt, dann wirst du auf jeden Fall Bekanntschaft mit den Behörden machen!"

Und damit hatte er vermutlich nicht einmal unrecht.

"Die sind gerade in höchster Alarmbereitschaft, denn was immer da gerade passiert ist, finden die sicher nicht so lustig. Da wird jede Person ins Fadenkreuz geraten, die sich jetzt daneben benimmt und das hier..."

Jonah deutete mit der freien Hand auf ihre Gestalt.

"... sieht für mich sehr danach aus, als würdest du irgendetwas wissen, das denen weiterhilft."

Der Bounty befeuchtete sich die Lippen, als ihm etwas klar wurde. Natürlich! Sie benahm sich verdächtig! Man suchte gewiss nach Tätern!

"Und ich denke, ich sollte gar nicht erst warten, dass die vorbei kommen und auf dich aufmerksam werden."

, gab er zu verlauten, als er sein Com-Link zückte.



.:: Alderaan | Apalisküste | unterwegs in der Stadt | mit Brianna ::.
 
Alderaan, Apalisküste – im Speeder auf dem Weg durch die Weingüter – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Tenia wirkte zunehmend wie ein Glücksfall für Eilas kleine Mission. Nicht nur, dass sie und ihr Schüler Akani bereits an einer Diplomatiemission bei einer Spezies teilgenommen hatten, die den Killiks wohl so ähnlich war wie nur irgendeine Insektenrasse. Nein, sie dachte auch noch so ähnlich, wie die Prinzessin sich vorstellte, dass die Killiks es wohl täten. Nicht, dass sie schon einmal Gelegenheit gehabt hätte, mit Killiks zu philosophieren. Bei Telto war ja jeder Versuch einer ernsthaften Unterhaltung zum Scheitern verurteilt gewesen, solange er im Palast gefangengehalten worden war. Aber so stellte Eila sie sich eben vor. Eine Schwarmintelligenz starb ja keines natürlichen Todes, ergo würde ihr die Gier und die Hektik der kurzlebigen Menschen fremd sein. Sie würde zwangsläufig bestrebt sein, im Einklang mit ihrer Umgebung zu leben, weil sie sicherlich langfristiger dachte als andere Spezies. Sie konnte die Folgen eines Raubbaus einer Natur nicht etwa auf Kinder oder Enkelgenerationen abwälzen.

Ebenso war Tenia komplett auf Eilas Linie, was die Waffenlosigkeit anging. Hätten die Jedi nicht kooperiert, wäre der Prinzessin ja wohl kaum etwas anderes übrig geblieben, als sich unter großen Bedenken zu fügen. Aber da ihr die Höchstrangige der anwesenden Jedi ihr den Rücken stärkte, stellte sich dieses Problem nicht. Zudem glaubte Eila der Ritterin sofort, als diese einen imperialen Angriff auf sie ausschloss. Die junge Organa lebte ja in einer Welt, wo dergleichen selbstverständlich nicht passierte. Wie rau die Wirklichkeit andernorts wirklich sein konnte, wusste sie ja nur aus dem (imperialen und zensierten) HoloNet.

Als die kleine Gruppe durchnässt und tropfend im Hangar angekommen waren, unterhielt Eila sich mit Bailee und die Nautolanerin, der das beneidenswert wenig ausmachte, erzählte, dass es gerade einmal ein paar Tage her war, dass Ritterin Kae sie für die Jedi rekrutiert hatte. Die adelige Organa sah sie mit großen Augen an, denn daran fand sie gleich zwei Dinge Dinge schwer zu glauben.


»Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass man Jedi werden kann und dann nach ein paar Tagen schon mit ihnen durch die Galaxis reisen darf. Ich dachte, dass Jedi in geweihten Tempelanlagen großgezogen werden und weitgehend von der Galaxis entfremdet aufwachsen. Nicht, dass die Beschreibung auf irgendeinen von Euch passt,«

Fügte sie sofort hinzu.

»Als Adelige eines Gewissen Standes ist es nämlich durchaus so, dass man jahrelang auf Benimmschulen geschickt wird, bevor man sich irgendwo sehen lassen darf – und nicht wenige von uns haben trotzdem nichts dabei gelernt. Apropos, und ohne Euch zu nahe treten zu wollen… Ritterin Kae wirkt nicht unbedingt wie eine Person, auf deren Geheiß hin Leute ihr ganzes frühes Leben an den Nagel hängen um ihr nachzufolgen.«

Wie schwer es war, gutes Personal zu bekommen konnte Bailee aber laut sagen! Für nicht wenige verhätschelte Adelige auf Alderaan war genau das die einzige Sorge in ihrem Leben – und das, obwohl sie in einer Diktatur lebten und ihre Heimat zunehmend dem Abgrund entgegen taumelte und sich einem Bürgerkrieg nähert. Jenseits dieser düsteren Gedanken konnte Tenia ihr bei dem viel profaneren Problem, welches Eila im Moment plagte, nicht helfen: die Kleidung trocken zu kriegen. Die Nautolaner schienen dagegen eine ausgezeichnete Lösung für dieses Dilemma zu haben.

»Ich brauche auch solche Klamotten,«


Meinte sie in vollem Ernst zu Bailee. Schließlich hatten alle Platz genommen, Telto verladen und waren gerade erst losgefahren, als Akani, der andere Padawan, eine kluge Idee äußerte. Er hatte völlig recht! Bis just diesen Moment war Eila davon ausgegangen, dass sie erst Killiks finden mussten und dann mit Telto als gefühlten Passierschein wedelnd betteln mussten, in ein Nest vorzulassen – dabei war das gar nicht nötig. Sie hatten ja einen Killik dabei!


»Wenn wir ihn nahe genug an andere Killiks heranbringen können, müsste er den telepathischen Kontakt zum Rest des Schwarmes wiederherstellen und wir durch ihn mit ihnen reden können, guter Gedanke! Bei Alderas Glanz, das wird ja alles viel einfacher, als ich es mir ausgemalt habe!«


Eila war sichtlich angetan von dem Gedanken, dass sie im Grunde nur Richtung Killiks fahren und nicht mal die relative Sicherheit des Speeders verlassen mussten, um mit den insektoiden Bewohnern Alderaans zu verhandeln. In dieser Stimmung rasten sie über die Organa-Ländereien, bis Ritterin Tenia offenbar etwas spürte. Sofort verlangsamte die Prinzessin das Tempo und brachte das Gefährt schließlich zum Stillstand. Sie drehte sich auf dem Sitz um und sah Telto an. Bildete sie es sich nur ein, oder sah sie da Intelligenz in den geschwärzten Augen ihres Cousins aufblitzen.

»Telto… äh, ich meine, liebe Killiks,«

Eila hatte so gar keine Ahnung, wie man einen Killikschwarm richtig adressierte. So was wurde einem auf der Benimmschule auch nicht beigebracht.

»Wir ersuchen um die Aufnahme von Verhandlungen für einen Frieden zwischen Menschen und Killiks. Ich bin Prinzessin Eila vom Haus Organa und werde von neutralen Jedi-Unterhändlern begleitet. Als Zeichen unseres guten Willens bringen wir diesen Verbundenen zurück und lassen ihn in sein Nest zurückkehren,«

Es fühlte sich komisch an, mit ›Telto‹ über Telto als eine dritte Person zu sprechen, aber das war so killikmäßig wie sie es sich vorstellen konnte. Einen Moment lang glaubte sie, sie hätte völlig umsonst mit dem weggetretenen Cousin gesprochen, der getrennt vom Nest gefühlt den Intelligenzquotienten einer Zimmerpflanze besaß, doch schließlich begann er zu sprechen:

»Organa? Das Nest Organa raubt unser Land und entführt oder tötet die Unseren. Die Wege der Menschen sind sonderbar. Sprecht ihr überhaupt für euer Nest, Organa?«


Eilas Enthusiasmus erlitt gerade einen Dämpfer. Selbstverständlich war sie davon ausgegangen, dass der Name Organa für Friedfertigkeit und Vertrauenswürdigkeit stand, aber in den Augen der Killiks schien das nicht der Fall zu sein. Hilfesuchend wandte sie sich an die Jedi:

»Vielleicht übernehmt ihr besser das Reden?«

Alderaan, Apalisküste – in der Nähe von Killiks – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Ich nehme aber an, wir wollen schon ein Killik-Nest von innen zu sehen bekommen, oder?
 
Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Jonah und Brianna

Oft, wenn man die Leute unter Druck setzte, machten diese einen verhängnisvollen Fehler. Genau das war Briannas Plan bei der Konfrontation des unbekannten Mannes (Jonah). Dummerweise machte er nicht die Art von Fehler, auf den sie gehofft hatte, aber einen, den er sicherlich bereuen würde: er drohte ihr – das war ja fast zum Lachen! Fehlte ja nur noch, dass er versuchte, einen Blaster oder ein Vibromesser aus der Tasche zu ziehen und damit vor ihrer hübschen Nase herumzuwedeln. Bis er in seine Tasche gegriffen hätte, hätte sie ihn schon durch die nächste Wand geprügelt! Ganz so dumm war er zwar nicht, aber dumm genug, um sie zu reizen allemal. Dabei hatte sie eh nicht gerade den besten Tag gehabt. Das diplomatische Fiasko von vor ein paar Stunden zehrte noch an ihren Nerven und was sich seitdem ereignet hatte – wenngleich positiver - war auch nicht unbedingt geeignet, sie dem für sie völlig wesensfremden Zustand von Gelassenheit und Ausgeglichenheit näherzubringen. Dass ein dahergelaufener Halunke die Chuzpe besaß, eine Frau wie sie zu bedrohen, machte sie fuchsteufelswild.

„An deiner Stelle würde ich mir gut überlegen, wen ich da bedrohe, Freundchen!“

Knurrte sie zurück. Nein, dieser Typ würde heute sicher nicht ohne eine heftige Abreibung nach Hause gehen, falls er denn überhaupt noch laufen konnte, wenn sie mit ihm fertig war. Sein Glück war nur, dass es ihr nicht so viel brachte, wenn sie das Geständnis aus ihm herausdrosch. Es musste auf der Komaufnahme halbwegs freiwillig und nicht wie eine Notlüge klingen. Wenn er ohne Zähne und dafür mit gebrochenem Kiefer oder ähnlichem nicht mehr in der Lage wäre, in verständlichen Worten auszupacken, hätte sie gar nichts Verwertbares. Also ließ sie ihn mit wachsender Wut seine Spielchen spielen und merkte schnell, dass sie ihm ein Stichwort geliefert hatte, welches ihm in den Kram passte: die Behörden!

Dass Jonah dadurch nicht mehr so klang, als hielte er sich für eine Bedrohung für sie, ließ ihn dabei auch keine Pluspunkte sammeln. Ihr mit den Behörden zu drohen reichte völlig. Bis diese auf sie aufmerksam wurden, so lange hatte sie wohl Zeit, ihn zum Reden zu bringen. Sie beide benahmen sich gerade mehr als auffällig, da hatte er wohl halbwegs rechts, so dass es wohl auch nicht lange dauern würde. Dabei brachte der Mensch es fertig, den Spieß umzudrehen und sie zu beschuldigen! Er, der ihrer Überzeugung nach kaum tiefer in die Sache verwickelt sein konnte! Ob er damit durchkommen würde? Hing wohl davon ab, wie blöd die mutmaßlich imperialen Behörden tatsächlich waren, aber große Geistesarbeiterinnen waren da siche rnicht am Werk. Dummerweise war ein Gefühl durch die Macht halt kein Beweis. Diese Dreistigkeit! Als er schließlich sogar sein Kom zückte, vorgeblich um die Behörden zu alarmieren, machte es Klick – die Silberhaarige tickte aus.

Viel zu schnell, als dass Jonah hätte reagieren können, riss sie ihm sein Kom aus der Hand, hielt es ihm für einen kurzen Moment lang hin und zerquetschte es sogleich mit der bloßen Hand wie das windigste Plastspielzeug. Ein, zwei Augenblicke lang konnte man sehen, wie muskulös Briannas Unterarme tatsächlich waren und schon war das Schauspiel vorüber, all das während sie ihn mit ihrer anderen Hand immer noch festhielt. Den zirkusreifen Akt getan, setzten allmählich die Denkprozesse der Echani wieder ein. Hätte sie den Mann nicht einfach machen lassen sollen? Er sah ja nicht gerade so aus, als wäre er scharf auf eine Begegnung mit den örtlichen Sicherheitskräften. Vielleicht hätte er sogar ausgepackt, wenn sie ihn im Gegenzug rechtzeit vor deren EIntreffen hätte laufen lassen… aber zu spät war zu spät. Jetzt musste sie damit umgehen und merkte, dass etwas Röte über ihr blasses Gesicht huschte, bevor sie diese unterdrücken konnte.


„Es kann dir egal sein, wer ich bin, aber dass ich keine Freundin der Behörden bin heißt nicht, dass ich Angst vor ihnen habe! Denk' bloß nicht, dass ich das Gleiche nicht auch mit deinem Arm machen könnte, oder mit sonst einem deiner Körperteile!“

Fauchte sie Jonah an.


„Ich werde nicht gesucht. Aber was ist mit dir? Nicht wenigstens ein bisschen Bammel vor den Hüterinnen von Recht und Ordnung? Immerhin warst du gerade dabei, betont unauffällig die Stadt zu verlassen, nicht wahr? Ich habe dich vorhin in der Bergen gesehen, als du die Vahla-Slums mit dem Binokular beobachtet hast! Und ich weiß von dir und Manice!“

Bei letzterem hatte Brianna die Wahrheit ein wenig zugespitzt, aber nur ein wenig. Immerhin assoziierte ihr Machtgefühl ihn mit Kate Manice und sie glaubte, dass diese EIngebung etwas zu bedeuten hatten. Wissen war eigentlich was anderes.


„So oder so… wollen wir es drauf ankommen lassen, wer von uns beiden verdächtiger wirkt – und wer von uns beiden am ehesten damit davonkommt? Sollen wir es testen…?“

Die silberhaarige Jedi ergriff Jonahs Arm nun mit beiden Händen ließ es so aussehen, als müsste sie ihn mit aller Kraft an der Flucht hindern. SIe wandte den Kopf zur Seite, gerade so weit, das sie ihn immer noch aus den Augenwinkeln beobachten konnte, und rief, gerade so laut, dass sie nicht wirklich jede in der Nähe alarmierte, und mit einer viel höheren Stimme als ihrem normalen tiefen Alt:


„Hilfe! Ich glaube ich hab' den Bombenleger! Ich habe ihn mit so einem elektronischen Dingens herumfummeln sehen, just bevor die Explosionen losgegangen sind! Als er mich gesehen hat, hat er's zertreten und wollte weglaufen!“

Brianna war einen flüchtigen Blick auf die Bruchstücke des Koms, die jetzt zu ihren Füßen auf der Straße lagen.

„Hilfe, ich kann ihn nicht mehr lange halten!“


Nach der Showeinlage sah die Echani ihren Kontrahenten herausfordernd an. Wenn er sie so fatal unterschätzte, wer sagte denn, dass die Sicherheitskräfte nicht denselben Fehler machten?


Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Jonah und Brianna
 
Alderaan - Apalisküste – Ländereien der Organas - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC


„Vielleicht wäre es besser gewesen, wir hätten uns nicht verkleidet und unser tatsächliches Aussehen als Verkleidung verkauft. Aber wenn du jetzt noch etwas grimmiger den Mund verziehst und die Arme vor der Brust verschränkst, siehst du aus wie ein Sicherheitsangestellter. Fehlt nur noch so ein Mini-Headset, um mit dem Kommando in Verbindung zu bleiben. Los, streck die Brust raus. Du bist jetzt ein Bad-Guy“,
meinte Bailee grinsend zu ihrer beider Aufmachung. Akani schnaubte. Bei sich selbst konnte er es sich sogar noch vorstellen, dass einige sein Aussehen einer Verkleidung zuschreiben würden; Chiss kamen im Allgemeinen nicht gerade weit herum in der Galaxis. Die Nautolanerin dagegen wäre vermutlich doch ein wenig aufgefallen.
„Aaaah, und ich nehme an, ich bewache die holde Dame mit dem wallenden Haar?“, fragte er Bailee witzelnd und nickte in Richtung ihrer Perücke.

Dann hörte er interessiert zu, als sie Eila von ihrem Beitritt zum Jedi-Orden erzählte. Die Padawan erklärte, dass sie zuvor für irgendwelche medizinischen Geräte zuständig gewesen war und danach direkt mit Brianna nach Alderaan aufgebrochen war, nachdem diese Bailee über ihre Machtsensitivität aufgeklärt hatte.
Eila reagierte äußerst erstaunt auf diese Offenbarung.
„Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass man Jedi werden kann und dann nach ein paar Tagen schon mit ihnen durch die Galaxis reisen darf. Ich dachte, dass Jedi in geweihten Tempelanlagen großgezogen werden und weitgehend von der Galaxis entfremdet aufwachsen. Nicht, dass die Beschreibung auf irgendeinen von euch passt“, meinte sie.
Akani schnaubte.
„Nein nein, Bailees Ausführung klingt absolut glaubwürdig. Ich bin damals praktisch direkt nach meinem Beitritt zum Orden mit meiner damaligen Meisterin zu einem Wüstenplaneten geflogen…Es hat gerade für ein paar grundlegende Lektionen gereicht, bevor wir ein paar Tage später aufgebrochen sind. Den eigentlichen Jeditemple auf Coruscant habe ich im Übrigen auch noch nicht gesehen, wobei ich dies gerne mal nachholen würde."

Eilas zweite Aussage brachte ihn auf einen Gedanken.

"Tenia, wie sieht es eigentlich diesbezüglich aus; bleiben wir außerhalb von Missionen weiterhin auf Lianna oder ziehen wir irgendwann mal nach Coruscant in den ursprünglichen Tempel um, sofern das sicher ist bei dem Virus und allem?“, erkundigte sich der Padawan dann noch neugierig bei seiner Meisterin.

Bezüglich der Bemerkung mit den nassen Klamotten bestätigte Tenia tatsächlich, dass die Macht zum Trocknen von Kleidern verwendet werden konnte. Das war interessant…Akani war sowieso gespannt, welche Anwendungen die Macht in Alltagssituationen finden konnte. Kampf mochte ja schön und gut sein, aber der Chiss hatte nicht vor, sein Leben auf dem Schlachtfeld zu verbringen; welchen Nutzen hatte die Macht, wenn man damit nur zerstören konnte? Nun, die Heilung war wohl ein Argument…
Bailee erklärte dagegen, dass ihre Kleidung aufgrund ihrer aquatischen Herkunft darauf eingestellt war, sehr schnell zu trocknen. Praktisch!


Dann untedrückte Akani den Drang, Tenia mit erhobenen Augenbrauen anzusehen. Er war etwas überrascht, dass sie tatsächlich verlangte, die Waffen abzulegen; er hatte gedacht, sie würde den Jedi ihre Lichtschwerter zugestehen, die ja auf eine Art schon fast ein Symbol des Jediordens und dessen Ansicht waren, nur Gewalt zu verwenden, wenn es nicht anders ging. Dennoch nahm er folgsam sein Lichtschwert vom Gürtel und verstaute es in einem Fach im Gleiter.
„Die Sith werden nicht dumm genug sein, uns anzugreifen und damit offen den Frieden zu gefährden“, fügte sie noch hinzu. Akani öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Nach der vorherigen Machtdemonstration Sturns mit dem Zerbrechen der Nuss konnte er Tenias Ansicht diesbezüglich nicht wirklich teilen. Das einzige, was einen Sith eventuell von einem Angriff abhalten würde, war die Anwesenheit Eilas; Holt Organa würde sicherlich…verstimmt sein, wenn seiner Tochter durch die Hand eines Sith etwas zustieß, allerdings war fraglich, ob ein Sith die vier erst dazu auffordern würde, sich auszuweisen, bevor er ein Lichtschwert in sie hineinstach. Der Padawan sagte jedoch nichts.

Bezüglich seiner Überlegung antwortete Eila sogleich und bestätigte diese. Als sie jedoch meinte, dass das ganze total einfach werden würde, wollte der Chiss sie beinahe bitten, die Mission nicht zu verfluchen. Er hatte das Gefühl, dass Missionen per se immer deutlich komplizierter wurden, als man dachte, einfach weil sie es konnten.

Als Tenia erklärte, etwas gespürt zu haben – Akani merkte rein gar nichts -, drosselte Eila sofort die Geschwindigkeit, bis sie zum stehen kamen.
Alle richteten sich gespannt auf Telto. Es schien, als hätte dieser plötzlich eine aufrechtere, bewusstere Haltung. Eila ergriff das Wort.


„Telto…äh, ich meine, liebe Killiks-“,
Akani musste ein Grinsen unterdrücken und dachte an seine ähnliche Unsicherheit den Vratix gegenüber, „-wir ersuchen um die Aufnahme von Verhandlungen für einen Frieden zwischen Menschen und Killiks- Ich bin Prinzessin Eila vom Haus Organa und werde von neutralen Jedi-Unterhändlern begleitet. Als Zeichen unseres guten Willens bringen wir diesen Verbundenen zurück und lassen ihn in sein Nest zurückkehren.“
Nervöses Schweigen. Dann:
„Organa? Das Nest Organa raubt unser Land und entführt oder tötet die Unseren. Die Wege der Menschen sind sonderbar. Sprecht ihr überhaupt für euer Nest, Organa?“
Es war nicht allzu schwer zu sehen, dass Eila nicht damit gerechnet hatte, dass die Killiks den Namen ihres Hauses mit Mord und Totschlag in Verbindung brachten. Nun, niemand wollte einfach so glauben, dass die eigenen Leute schlecht waren.
„Vielleicht übernehmt ihr besser das Reden?“, meinte die Prinzessin an den Rest gewandt.

Akanis Gedanken begannen zu rasen. Er blickte zu Tenia, um dieser zu verstehen zu geben, dass sie gern das nächste Wort haben konnte. Der Chiss fragte sich, was die beste Vorgehensweise war. Einerseits musste man den Killiks klarmachen, dass der Ausgang dieser Verhandlungen einen Einfluss auf den Ausgang deutlich größerer Verhandlungen mit dem Imperium haben konnte. Andererseits war es möglicherweise schlecht, den Killiks direkt zu sagen, welche Macht sie indirekt hatten. Demgegenüber konnte er nicht umhin, sich zu fragen, ob er den Killiks diese Macht auf eine Art übergeben konnte, dass sie dazu bewegt wurden, Eilas Abkommen zu akzeptieren.
Im Endeffekt stand er eigentlich wieder an demselben Punkt wie damals bei den Vratix. Ein Geschäft sollte mit einer absolut fremden Spezies abgeschlossen werden, über die er rein gar nichts wusste. Großartig.



Alderaan - Apalisküste – in der Nähe der Killiks - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC

OP: Nur wenn das Nest sehenswert ist :-D
Ich enthalte mich; mir ist das relativ egal. Allerdings ist es natürlich fraglich, ob es Sinn macht, die ganzen Verhandlungen übers Teltofon aus dem Gleiter heraus zu führen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Akani wollte etwas sagen, das war deutlich zu erkennen, als Tenia von ihm verlangte, sein Schwert da zu lassen. Aber ihr Padawan riss sich zusammen, ganz im Gegensatz zu Bailee. Ihre Worte sorgten binnen einer Sekunde dafür, dass die Nullianerin zur Furie wurde.

"Wenn du dich nicht an Anweisungen halten kannst, oder willst, bleibst du hier."

Was alles andere als nett und noch weniger danach klang, als wäre es ratsam, jetzt noch einen Satz dazu abzugeben.

"Manche Waffen lassen sich wunderbar verstecken, egal wie eng die Kleidung, die man trägt, anliegt."

Schnippisch und 'Man bist du dumm', konnte Tenia auch, allerdings ließ sie genau das nicht heraus klingen. Stattdessen klang sie ungewöhnlich forsch, denn noch eine Mission wie die letzte? Noch ein Mord? Nein.

"Diese Mission ist wichtig und Waffen zu tragen würde unsere Glaubwürdigkeit mehr, als nur in Frage stellen. Tragen die Sith eine Waffe, machen sie nur weiter deutlich, wie wenig Respekt sie haben. Aber wir sind keine Sith. Für den Erfolg dieser Mission ist diese Unterscheidung essentiell."

Was nun einmal bedeutete, dass sie sich den Regeln und Gepflogenheiten beugten, ganz, wie es Diener eben taten. Akani legte seine Waffe ab und Tenia konnte für die störrische Schülerin Briannas nur hoffen, dass sie tatsächlich nichts bei sich trug. Andernfalls würde sie Tenia von einer ganz anderen Seite kennen lernen.
Danach schweig Tenia, um nicht erzählen zu müssen, dass es eher Ungehorsam gewesen war, der sie dazu gebracht hatte, eine Jedi zu werden. Ihr Start im Orden, ihr Verstecken auf dem Schiff. Rückblickend waren da genug Kapitel, auf die sie nicht mit Stolz zurücksehen konnte. Ihre erste Mission, ihre erste Begegnung mti den Sith und ihre Faszination für diese. All das schien heute ewig her. Dachte sie nun an die Sith war da keine Faszination, sondern Verachtung und insgeheim wusste Tenia, dass es nicht gut war, von einem ins andere Extrem zu rutschen. Sie würde daran arbeiten müssen, wie so oft. Schließlich wusste sie, dass Verachtung aller Übel Anfang war. Aber diesmal war es besonders schwer, dieses gefühl nicht nur zu unterdrücken, sondern dagegen anzukämpfen. Mehr noch, es war sehr schwer und etwas rebellisches in ihr wollte dieses Denken und Fühlen nicht abstellen.

Was nach dieser Mission geschehen würde, war schwer einzuschätzen.

"Ich weiß es noch nicht",

gab sie daher zu, als Akani wissen wollte, ob ihr Weg sie dann nach Lianna oder nach Coruscant schicken würde. Letzteres war kein Planet, den sie besuchen wollte.

"Aber vielleicht obliegt diese Entscheidung auch nicht allein mir, wenn wir hier fertig sind."

Schließlich war Akani schon eine ganze Weile Padawan und vielleicht würde diese Mission zeigen, ob die Zeit reif war, ihn zu befördern. Außerdem... außerdem war Tenia sich sicher dass sie, wenn das hier scheiterte, weder nach Lianna, noch nach Coruscant gehen würde. Scheiterte sie erneut, würde sie nach Null gehen, ihre Lanze an den Nagel hängen und was dann geschah stand in den Sternen. Sich ihrem Schicksal fügen und Archtitektin werden, wo sie keine Jägerin werden würde? Vielleicht. Jetzt aber sollte das keine Rolle spielen. Was hingegen eine Rolle spielte war, als sie bereits auf dem Weg waren und Tenia etwas wahrnahm, dass sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Killiks handeln musste. Das Gefühl war seltsam fremd und vertraut zur gleichen Zeit. Tenia blickte sich um, konnte aber niemanden erkennen, bloß, dass Teltos Mine sich veränderte und kaum, dass dies geschah, sprach Eila ihn an, so, als wäre er nicht mehr Telto, sondern ein Killik. Tatsächlich veränderte sich dessen Körperhaltung und als er zu sprechen begann, wirkte es, als wäre er zu einem Medium geworden. Als sei ein Geist in ihn gefahren, der seinen Körper, vor allem seinen Mund und die Sprachfähigkeit übernahm. Das war faszinierend. Was dann kam, war es weniger. Räuber und Mörder. Wenn es diese beiden Dinge waren, die mti dem Namen Organa verknüpft waren, war das kein guter Start für ein Gespräch. Schon gar nicht für eine Handlung. Das Gespräch erinnerte sie an jenes mit den Vratix, das so ähnlich begonnen hatte.

"Nicht das ganze Nest Organa steht für Raub, Entführung und Mord."

Ob das die richtigen Worte waren, wenn man zu jemandem sprach, der viel eher im Kollektiv lebte und kein Einzelner war? Hoffentlich.


"Wir sind ... der nicht erkrankte Teil des Nestes, der für den Frieden und für Wahrheit einsteht."

Das waren die besten Worte, die Tenia einfielen. "Wir sind ohne Waffen zu euch gekommen, das ist ein kleiner Beweis unserer Aufrichtigkeit." Kein wirklich kleiner, bedachte mti die Allgemeinsituation.

OC:
Ich dachte mir, wir sehen das Nest, wenn klar ist, dass 'wir' vertrauenswürdig sind :braue
Ansonsten hätte Tenia auch irgendwas anderes erspüren können, was sie nicht kennt :D
 
Alderaan-Apalisküste-Länderein der Organas-Gleiter-mit Giftzwerg Tenia, Akani, Telto und Eila ( NPCs)

Eila's Reaktion auf ihre Rekrutierungsgeschichte war drollig.Aber Bailee verstand die Prinzessin nur zu gut.

"Ich hab vorher ähnlich gedacht. Vor allem seit der Reportage über diesen Kindergarten der Jedi irgendwo am Rand der Galaxis. Aber ich hab bis vor ein paar Wochen auch gedacht, dass ich überhaupt niemals einem Jedi über den Weg laufen würde. Ich meine: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit? Vor allem, wenn man auf einer eher unaufälligen, friedlichen republikanischen Welt lebt. Man hört zwar mal von ihnen. Mal in den Nachrichten, mal in Geschichten und man weiss eh nicht, was jetzt wahr und was erfunden ist. Und dann... passiert einem sowas hier."

Sie grinste die Prinzessin an, die ihr irgendwie Sympathisch war. Eila erzählte ihr dann wiederrum von Jahren auf Benimmschulen und davon, dass Brianna keine Person wäre, der man so mirnichts-dirnichts folgte. Bailee zuckte mit den Schultern.

"Ihr meint wegen ihrem Ausraster vorhin? Ja, die Frau hat Energie ohne Ende. Aber ich seh das Ganze irgendwie ein bisschen anders. Manchmal reicht eben keine leichte Brise, um ein auf Grund gelaufenes Schiff wieder frei zu bekommen. Manchmal brauchts nen Sturm. Versteht ihr, was ich meine? Eine Person wie Brianna könnte in gewissen Situationen genau das sein, was man braucht. Ob das jetzt hier der Fall war, kann ich nicht genau sagen. Dafür kenn ich mich mit solchen Reisen nicht gut genug aus. Aber ich hüte mich davor, ihr Gezeter jetzt schon zu verurteilen. Auch wenns wohl nicht grad.."politisch korrekt" war, wir kennen die Hintergründe nicht."

Ok, Bailee kannte sie teilweise, war aber dennoch verwirrt und nicht in der Lage, ein Urteil zu fällen.

"Ausserdem ist mir jemand, der seine Gefühle ehrlich zeigt trotz allem immernoch lieber, als einer, der die ganze Zeit eins auf freundlich macht aber einem dann ein Messer in den Rücken rammt. Versteht ihr? "

Das war zum Beispiel etwas, dass sie sich bei Ritterin Giftzwerg durchaus vorstellen konnte. Auch wenn ihnen beiden wohl klar war, dass sie sich nicht mochten. Wenigstens eine Gemeinsamkeit. Eila zog ihre Aufmerksamkeit erstmal wieder auf sich, als sie meinte, dass sie ebenfalls Nautolaner-Kleidung bräuchte.Bailee grinste.

"Das hab ich irgendwie vor ein paar Tagen schonmal gehört. Ich kann euch verraten, wo ihr solche Anzüge bestellen könnt. Sollte kein Problem sein. Es sei denn, das Imperium blockiert Kleider-Handel mit einem republikanischen Planeten. Vielleicht haben sie ja Angst, dass sie ihr Zeug dann nicht mehr verkauft bekommen. "

Bailee grinste noch breiter. Also zumindest in Bezug auf ihren Ex-Arbeitgeber gabs eindeutig eine Handelsblockade in den imperialen Raum. Aber gut, sie hatten in der Neuen Republik ohnehin genug zu tun.
Akani hingegen, brachte sie richtig zum Lachen. Holde Dame..

"Ich bin sicher alles, nur keine holde Dame. Die einzige holde Dame hier dürfte Prinzessin Eila sein. "

Das wurde noch einmal klar, als die kleine Jedi sie angiftete. Wenn sie ihre Waffen da lassen sollte, sagte, dass sie keine Waffe habe, die sie da lassen könnte...das war für sie also "Anweisung nicht befolgen." ..so so. Bailee holte tief Luft ...und versuchte die kleine Jedi so zu sehen wie sie Kunden sah, die sich wegen technischer Defekte überalterter Geräte bei ihr abreagierten. Nicken-lächeln-Arschloch denken.Und genau das tat sie jetzt auch. Sie lächelte, nickte und sagte nichts mehr zu dem Thema. Was sie dann aber stutzig machte war, dass die Jedi quasi ihre Gedanken ansprach. Konnte die etwa Gedanken lesen? Sofort fing Bailee an, leise nautolanische Kinderlieder zu summen und in Gedanken dazu zu singen. Natürlich auf Nautila. Und sie kannte einige Kinderlieder. Leider musste sie zugeben,dass sie sich danach sehnte, diese Geschichte hinter sich zu bringen und Tenia möglichst weit hinter sich zu lassen. Sie war eindeutig eine dieser giftigen Personen, deren Gesellschaft einen auf Dauer krank machte. Und das wollte Bailee dann doch verhindern. Zum Glück fand sie Ablenkung in den beiden angenehmeren Reiseteilnehmer. Akani bestätigte Eila gerade ,das Bailee's Geschichte schon stimmen konnte.

"Grundlegende Lektionen... jaaa, das trifft etwa auch das ,was Brianna mir im Schiff verpasst hat. "

Obwohl sie wusste, das Brianna den Orden verlassen hatte, hielt sie es für besser, die Sache erstmal geheim zu halten.

"Sie hat mir aber ein paar Lektionen in "Echani-Yoga" angedroht. Ich seh mich schon in nem Knoten am Boden zappeln. Wahrscheinlich werd ich mich dann selbst nicht mehr befreien können. Und Brianna steht daneben und lacht mich aus. So wirds wohl kommen. "

Bailee zuckte mit den Schultern. Sie hätte sich dieser Herausforderung gestellt. Wohl erst fluchend und später lachend. Ach, es hätte so schön werden können. Sie sah Akani an.

"Der Tempel ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn ich vielleicht warten würde, bis die Bau-Droiden ihren Job gemacht haben. Aber das ist ein sehr imposantes Gebäude. Und man bekommt leckere gebratene Nuna's da. Kann ich nur empfehlen.Und dann ein Spaziergang , am besten so, dass man einen guten Blick auf den Tempel hat, wenn die Sonne untergeht. Das ist ein atemberaubender Anblick. "

Ja, Bailee hatte durchaus auch eine romantische Ader und eine Schwäche für Panorama-Bilder.

"Ich würd ja zu gern nachher hier auch noch bisschen auf die Jagd nach schönen Aussichten gehen. Aber ich glaub,das wär auch nicht politisch korrekt oder? Als Mitglied des Jedi-Ordens hier durch die Landschaft streifen. Das sehen die bestimmt nicht gern und vermuten nen Spion oder sowas.Vor allem, wenns kein Mensch ist."

Und ob sie Alderaan jemals wieder zu sehen bekam, war fragwürdig. Da musste sie sich wohl auf die künstlerischen Augen anderer verlassen. Schade.
Sie waren schneller in Reichweite der Killiks, als sie gedacht hätte. Sie überliess das Reden den anderen dreien, lauschte jedoch aufmerksam, während sie scheinbar teilnahmslos aus dem Fenster die Landschaft bewunderte. Während ihr vorher stummer "Befreiter" anscheinend aus seiner Apathie erwachte , fragte er, ob Eila überhaupt für ihr "Nest" sprach. Damit meinte er wohl das Haus Organa. Wie es wohl wahr, Teil eines Schwarms zu sein? Bailee stellte es sich verwirrend vor. Zum Glück schien Telto damit keine Probleme zu haben. Wahrscheinlich spielte es eh keine Rolle mehr, wenn man Teil von so etwas Grossem war. Bailee würde ihn zu gern dazu befragen, doch sie hatte beschlossen, sich da raus zu halten und nur zu beobachten. Statt dessen schloss sie die Augen und achtete eher auf das, was sie mit ihren Tentakeln auffing.Unsicherheit..offenbar wusste jemand nicht genau, was er tun sollte oder ob das, was getan wurde, richtig war. Aus Telto's Richtung hingegen...es war schwierig. Misstrauen war das, was von ihm vor allem aufstieg. Aber ganz schwach auch sowas wie Freude. Vielleicht war der Schwarm froh, das Telto zurück war. Oder umgekehrt. Oder beides. Alle anderen waren da nur störend, wie es schien. Bailee war gespannt, wo sich das hin entwickelte.

Alderaan-Apalisküste-Länderein der Organas-Gleiter-mit Giftzwerg Tenia, Akani, Telto und Eila ( NPCs)
 
[Alderaan | Apalisküste | Schloss Organa | Balkon] Jarael, Janus

Die Heuchelei der Alderaaner war allzu offensichtlich, war dieses Volk schon immer der willfährige Diener und Sklave der Jedi gewesen und so war es nicht verwunderlich, dass diese erbärmlich widerwärtigen Felsgeborenen nicht in der Lage waren ihre Abneigung gegenüber den Anhängern Vahls zu verbergen, die ihnen sicherlich von den Jedi aufdoktriniert worden waren. Sicherlich war Jarael nicht abgeneigt das ihr Volk einen Heimatplaneten erhalten würde und genauso wenig wäre das ihr Volk, aber würden sie sich einer neuen Machtstruktur unterordnen, sich einfügen und alte Gewohnheiten aufgeben? Hier war Jarael sich nicht sicher, sicher war sie sich aber, dass sie ihr Volk nicht als Pfand herausgeben würde.

„Die Ansiedlung der Vahla ist sicherlich ein wichtiges und kritisches Thema, das sicherlich separate Verhandlungen an einen weniger feindseligen Ort zu ...“ ihr Blick suchte den seinen, ein kurzer Wimpernaufschlag, eine kurze Pause ehe sie mit sanfter und angenehm klingender Stimme weitersprach: „zu angenehmeren Bedingungen erfordert“. Was genau sie damit meinte, ließ sie bewusst offen, ließ Raum für die Interpretation und Fantasie des alten Mannes, der sich gerne als ihr Meister aufspielte. Ein raubtierhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen, ehe sie schmerzerfüllt an ihr Herz griff und ächzend aufkeuchte. Etwas war passiert, ihre Verbindung zu Vahl teilte ihr unsägliches Leid, angsterfüllte Schmerzen und qualvolle Tode mit. Als sie sich umblickte, sah sie wie in der Nähe des Raumhafens, dort wo die Siedlungen der Vahla waren, Rauch und Feuer aufstieg. Sie wollte eigentlich laut aufschreiben, doch das „Nein“ blieb ihr im Rachen stecken, als ihr Verstand begriff was dort passiert war. Völlig überrumpelt von den Emotionen bekam sie nicht mit, wie sie mit Janus und anderen Felsgeborenen weggeführt wurde. So bekam sie auch nicht mit, wie der Graf alles Organisatorische regelte, während ihr Verstand langsam zu rattern begann und sich ihre Gedanken wie wütende Nexu in ihrem Hirn hin und her warfen. War es Zufall, dass gerade jetzt so etwas passiert war? Wo gerade sie auf Alderaan aufgetaucht war? Ein erneuter Akt der Aggression durch die Jedi oder etwas anderes, etwas Tieferes und verworreneres? Wut und Zorn kochten in ihr hoch, spülten alle anderen Emotionen in ihr weg und entfachten erneut ihr inneres Feuer, durch das sie selbst so schien als würde sie brennen.

„Brennen werden sie, wer auch immer das war, er wird durch meine Hand ...“, den Satz brachte sie nicht zu Ende, schlug allerdings, verstärkt durch die Macht Vahls, so schnell gegen die Wand neben ihr, dass der aufmerksame Beobachter durchaus einen flammenden Schweif erkennen konnte, der ihrer Hand folgte. Mit einem lauten Stoß knallte ihre Faust gegen die Wand und hinterließ dort eine schwachen schwarzen Fleck.

„Ich möchte zu meinem Volk. Es soll wissen, dass es in dieser schweren Stunde nicht allein ist. Und der Täter soll spüren was es heißt mich zum Feind zu haben ...“

Ihre Augen blitzten vor ungezügelten Zorn. Alderaan würde brennen ...


[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Sicherer Raum] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC)
 
.:: Alderaan | Raumhafen | an Bord von Graf Sturns Yacht ::.



Kate war nach dem Treffen mit "The Hunter", wie man ihn schon lange in kriminellen Kreisen nannte, über den Markt geschlendert. Sie wusste, dass sie noch nicht in Gefahr war. Er würde Zeit benötigen, um alles in die Wege zu leiten. Außerdem brauchte sie einen guten Grund, um ihre Abwesenheit rechtfertigen zu können. Die Talusianerin kaufte hier und da ein. Frisches Obst für die bald anstehende Reise, ein bisschen Schmuck, welchen sie mit den Kostümen kombinieren konnte, die sie als Krath zu tragen hatte - Es war doch nichts anderes als ein Kostüm, denn Kleider passten zu ihr, wie ein juwelbesetztes Hundehalsband zu einem Maalraas. - Außerdem fand sie einen neuen Gürtel, der genug Platz für die Ausrüstung bot, die sie zu Missionen mitnahm. Die Ausbeute war gar nicht schlecht, dafür dass sie ursprünglich keinen Shoppingtag geplant hatte.
Mit diversen Taschen kehrte sie schließlich zurück zu Sturns Yacht, welche immer noch an Ort und Stelle verweilte, bis sich die Sith dazu entschlossen abzureisen. Einer der Jünger nahm ihr sofort die Taschen ab, als sie ankam. Es war schon nicht schlecht von hinten bis vorne bedient und umsorgt zu werden, das musste Kate zugeben. Janus hatte sich einiges erarbeitet, wobei sie nicht wusste, wieviel Einfluss ihm bereits durch seine Herkunft anhaftete. Es war ihm ja offensichtlich in die Wiege gelegt worden, wirkte er nicht wie ein großer Kämpfer oder Kriegsheld. Die junge Manice ging dicht gefolgt von dem Jünger zu dem ihr zugeteilten Quartier, wo er die Taschen abstellte und sich dann auf ihre Erlaubnis hin zurückzog. Die Tür schloss sich hinter ihm und Kate warf noch einen flüchtigen Blick auf die Taschen, beschloss diese erst später auszupacken und wandte sich stattdessen dem Fenster zu, welches ihr einen Ausblick auf den Raumhafen und die umliegenden Slums der Vahla bot. Ein kurzer Blick auf den Chrono an der Wand sagte ihr, dass der Job bald erledigt sein sollte. Ihre Recherchen hatten gezeigt, dass auf Jonah Verlass war und sie zweifelte nicht daran, dass er seine Sache gut machen würde und doch hatte sie ein seltsames Gefühl in der Magengegend.

Es passierte ganz plötzlich. Die Flammen einer Explosion waren zu sehen und ein dumpfer Knall zu hören. Dann der nächste, etwas weiter entfernt. Und noch zwei weitere. Sie folgten einander binnen Sekunden. Kate Manice biss sich auf die Unterlippe. Der Auftrag war erledigt. Er würde seine Wirkung nicht verfehlen. Anschläge inmitten der Slums und dabei nicht gerade wenige. Schreie waren zu hören. Aufschreie, welche jedoch nicht durch die Wände der Yacht zu vernehmen waren, sondern durch die Macht selbst. Die ehemalige Jedi spürte sie tief in ihrem Innersten. Sie hob die flache Hand an die Stirn. 'Was machst du, Kate? Das bist nicht du! Forsche nach, hör in dich hinein! Es ist falsch!' Sie kannte die Stimme, die da im Stillen zu ihr sprach. Sie wurde häufig von ihr gewarnt. Früher schon. Doch in letzter Zeit hatte sie sie nicht mehr gehört. An diesem Tag war sie dafür wieder umso deutlicher. 'Es ist falsch! So falsch!'
Kate wandte sich vom Fenster ab, setzte sich auf den kleinen Zweisitzer nahe des Fensters und ließ den Kopf in die Hände sinken. "Ich tue nur, was mir aufgetragen wurde.", versuchte sie sich leise zu rechtfertigen. 'Du hast hunderte Unschuldige auf dem Gewissen.' "Das wäre nicht das erste Mal!" 'Das erste Mal, dass es nicht einem Höheren Zweck diente!' "Es diente dem wachsenden Einfluss des Imperiums auf diesem Planeten!" 'Du bist eine Närrin, ihnen zu folgen!' "Ich bin eine Krath!! Ich wurde geschickt um..." 'Du bist eine Manice! Du gehörst zu den Jedi!' "UNSINN!", schrie Kate und bemerkte, dass sie dabei aufgesprungen war. Der stille Dialog hatte sie in Rage versetzt. Sie verstand es nicht. Sie wusste nicht, wer genau zu ihr sprach und warum, aber am Ende lief es immer auf dasselbe hinaus. Sie sei eine Manice und sie gehöre nicht hierher.

Den Jünger, der in der offenen Tür stand, erkannte sie erst Augenblicke später.

"Lady Manice? Graf Sturn fragt nach Euch!"

"Meldet ihm, dass ich wohlauf bin!"

"Ja, Ma'am."

Dann wandte sich der Jünger wieder ab und die Tür schloss sich erneut. Kate wiederum sah erneut aus dem Fenster. Chaos. Überall.



.:: Alderaan | Raumhafen | an Bord von Graf Sturns Yacht ::.
 
[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Sicherer Raum] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC)

Mit stiller, sorgfältig verborgener Belustigung verfolgte Janus die hektisch-eifrige Aktivität seiner Jünger, die – nicht eingeweiht in die Pläne ihres Herrn – davon ausgingen, dass dem Grafen und ihnen selbst ernste Gefahr drohte. Die paranoideren Zeitgenossen unter den Leibwächtern sahen sich schon wahrscheinlich im heroischen, verzweifelten Abwehrkampf gegen Horden fanatisierter Jedi-Anhänger und grausamer Kiliks, während andere sicherlich den ein oder anderen Gedanken daran verschwendeten, ob es im Fall der Fälle möglich sein würde, sich unauffällig abzusetzen, ohne dem Zorn von Janus zum Opfer zu fallen. Eine gänzlich abwegige Überlegung, gewiss, die Jünger dienten ihm schon lang genug, um zu wissen, dass er Versagen und Feigheit nicht duldeten. Wer sich hingegen in den Diensten des ehrgeizigen Vollstreckers bewährte, kam in den Genuss ungeheurer Privilegien und durfte sich Hoffnungen machen, eines Tages an seiner Seite stehen zu dürfen und zusammen mit ihm aufzusteigen. Furcht und Ehrgeiz waren mächtige Faktoren bei der Motivation und Janus wusste das zu nutzen, er hatte ein Auge für Talent und seine Diener sorgfältig ausgewählt. Diejenigen, die mit seiner Sicherheit beauftragt waren, konnten allesamt eine militärische oder paramilitärische Vergangenheit vorweisen und waren zusätzlich gedrillt worden, um ihre Mission auch erfüllen zu können. Für jede Aufgabe gab es das richtige Werkzeug und nur ein Narr verwendete die falschen Werkzeuge und beklagte sich später über das Ergebnis. Ja, jeder konnte dem Grafen in irgendeiner Form nützlich sein, und wenn auch nur als abschreckendes Beispiel. Entsprechend innerlich entspannt konnte Janus das Geschehen beobachten. Er wusste, was geschehen war, er wusste, dass er nicht in Gefahr war und er wusste, dass dies kein Fanal zum allgemeinen Aufstand war. Um die Maskerade zu wahren, täuschte er dennoch eine gewisse angemessene Beunruhigung vor, ließ sich regelmäßig Bericht erstatten und warf gelegentlich einen Blick in Richtung Tür, weder ängstlich noch panisch, aber vorsichtig. Der blasse Sith war ein exzellenter Schauspieler, geschult in der Schlangengrube der höfischen Intrige und des Rancorkerkers der Geschäftswelt gleichermaßen, seine wahren Gedanken und Gefühle gehörten einzig und allein ihm. Und so wartete Janus ab, wartete darauf, dass seine Pläne Früchte trugen.

In einer Hinsicht waren seine Erwartungen bereits erfüllt worden: Jarael. Die Prophetin Vahls hatte sich aufgeschlossen – ausgesprochen aufgeschlossen – für seine Pläne bezüglich der Ansiedlung ihres Volkes gezeigt. Janus hatte auf die Charmeoffensive der Rothaarigen mit einem Lächeln reagiert, das so viel Raum für Interpretation gelassen hatte wie ihres. Der Graf machte sich keine Illusionen, was seine Schülerin anging, sie hatte bereits jetzt die Grundlagen des Sith-Ordens verstanden: Jeder benutzte jeden. Janus störte sich daran nicht, er fand dieses System erfrischend ehrlich und unkompliziert im Vergleich zu den heuchlerischen Moralvorstellungen der Jedi, die stets gezwungen waren, ihre Ambitionen in ein wohlfeiles Kleid zu hüllen. Amüsant, gewiss, aber auch ermüdend. Wie viel offener waren da doch die Anhänger der Dunklen Seite, sie leugneten nicht, dass andere für sie in der Regel Mittel zum Zweck waren. Aber das hieß keineswegs, dass sich Interessen und Pläne nicht überschneiden konnte, dass man sich nicht zum gegenseitigen Nutzen helfen konnte. Im Zuge seines Aufstiegs hatte der Vollstrecker schon viele solche Allianzen geschlossen. Und als er den Schmerz sah und fühlte, den Jarael angesichts des Leids ihres Volkes empfand, wusste er, dass dies ihr Hebel war. Das war die Stelle, an der er ansetzen konnte. Hinter seiner besorgten, aber kontrollierten Fassade labte sich der Sith an den Emotionen der Vahla, sog die Qualen, die Sorge, die Furcht, den Zorn und den Hass in sich auf. Das dumpfe Grollen der Explosionen klang in seinen Ohren wie Applaus für seinen brillanten Plan, das Feuer und der Rauch wie ein Feuerwerk, das zu seinen Ehren gezündet wurde. Alles verlief so, wie er es vorgesehen hatte.

Die stille Befriedigung des blassen Aristokraten wuchs noch weiter, als der Zorn Jaraels sich manifestierte, die Dunkle Seite tanzte wie schwarze Flammen um sie, ihre Augen funkelten und rasend schlug die Vahla gegen die Wand. Das zweite Mal, dass so etwas heute passierte, dachte sich Janus trocken, doch im Gegensatz zu Briannas brachialem Schlag verursachte dieser weniger direkten Schaden, wurde aber von einem ungewöhnlichen Phänomen begleitet. Janus kniff ein wenig die Augen zusammen, hatte er dort tatsächlich Flammen gesehen? Der schwarze Brandfleck an der Wand schien das zu bestätigen. Ungewöhnlich, höchst ungewöhnlich. Offenbar hatte Jarael unbewusst die Macht benutzt, um Feuer zu erzeugen. Gewiss kein Zufall angesichts der kulturellen Bedeutung dieses Elements für die Vahla, und sicher ein interessantes Thema, über das man hätte diskutieren können, aber das zornige Funkeln in den Augen seiner Schülerin ließ den Schluss zu, dass sie daran momentan kein sonderlich großes Interesse hatte. Wirklich bedauerlich, aber wohl...nachvollziehbar. Die Drohung Jaraels gegenüber dem Verantwortlichen für den Angriff auf die Vahla quittierte Janus mit einem kühlen Nicken. Seine Schülerin war noch jung und stand am Anfang ihrer Ausbildung, sie war keine Gefahr für ihn, jedenfalls nicht direkt. Aber sie konnte für ihn und seine Pläne unangenehm werden, also wäre es ratsam, ihren Zorn in eine Richtung zu lenken, die von ihm weg führte. Weit, weit weg, und in gegen seine Feinde...Prompt äußerte Jarael den Wunsch, in dieser schwierigen Stunde bei ihrem Volk zu sein. Janus schwieg nachdenklich, während er auf die Vahla zuging und ihr in die Augen sah. Es konnte gefährlich werden, sie an den Ort des Geschehens zu bringen, aus gleich mehreren Gründen, aber die Prophetin – an seiner Seite – zu sehen würde die Vahla noch stärker in seine Pläne einbinden. Feierlich nickte der Vollstrecker schließlich, seine Stimme salbungsvoll.


„Was Ihr wünscht, ist ausgesprochen riskant, Prophetin. In dieser Stunde des Chaos und der Zerstörung befindet Ihr Euch in ähnlich großer Gefahr wie Euer Volk. Ihr seid das Symbol der Vahla auf Alderaan und damit ein lohnendes Ziel. Und doch...verstehe ich Euer Anliegen. Glaubt mir, wenn ich dieses Versprechen äußere: Wer auch immer für diesen Angriff verantwortlich ist, wird bekommen, was er oder sie verdient. Bis dahin...“


Janus machte eine bedeutungsschwere Pause und neigte leicht den Kopf, während er seine Optionen abwägte. Er konnte diese Entwicklung noch mehr zu seinem Vorteil nutzen, als er ursprünglich geplant hatte. Flexibilität war eine Tugend, wenn man nichts geringeres als die Herrschaft über die Galaxis anstrebte, und der Graf gedachte, das Beste aus der Lage herauszuholen.


„Nun gut. Die Vahla sollen wissen, dass ihre Prophetin an ihrer Seite steht. Und dass das Imperium und die Sith an ihrer Seite stehen. Lasst uns aufbrechen.“


Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, da spürte er bereits die Unruhe von Raveen, sein Sicherheitschef wirkte nicht im Geringsten angetan von dieser Idee, der blonde Ex-Sturmtruppler hob alarmiert den Kopf und räusperte sich, während er an die Seite seines Herrn trat.


„Mylord, ich muss dringend davon abraten, sich an den Ort des Geschehens zu begeben. Ich überwache den lokalen Komverkehr und die Reaktion der Sicherheitskräfte ist...langsam, milde formuliert. Ohne zusätzliche Unterstützung kann ich nicht für Eure Sicherheit garantieren...“


Raveen verstummte, als Janus gebieterisch die Hand hob, und in Habachtstellung verharrte der blonde Mann an Ort und Stelle. Er wusste es besser als seinem Herrn zu widersprechen, der Graf mochte großzügig sein – für die Verhältnisse des Ordens – aber auch seine Geduld hatte Grenzen.


„Die Schwierigkeiten sind mir bekannt, Raveen. Und dennoch werdet Ihr tun, was ich befehle. Versammelt meine Leibgarde und schickt eine Prioritätsnachricht an die imperialen Behörden. Sagt ihnen, dass der Gesandte des Sith-Ordens sich persönlich ein Bild von der Lage machen möchte und es nicht zu schätzen weiß, aufgrund von Inkompetenz allein einem wütenden Mob gegenüberzustehen. Was ist mit Lady Manice?“


Ein Moment der Stille, dann schlug Raveen die Hacken zusammen und verneigte sich, bevor er via Komlink Erkundigungen einholte. Der ehemalige Sturmtruppler wirkte ein wenig erleichtert, als er seinem Herrn Bericht erstattete.


„Mylord, ich habe Nachrichten von Eurer Yacht erhalten. Lady
Manice ist sicher und wohlbehalten dort, die Jünger melden, dass die Lage soweit unter Kontrolle ist.“

Janus nickte zufrieden und schenkte seinem Sicherheitschef in der Macht das Gefühl von Anerkennung und Lob. Es war wichtig, die Jünger bei Laune zu halten, Furcht allein sicherte weder Kompetenz noch Loyalität in ausreichendem Maß.


„Ausgezeichnet. Setzt sie über die Lage in Kenntnis. Es steht ihr frei, entweder die Yacht zu bewachen oder sich mir in den Slums anzuschließen. Bereitet den Aufbruch vor, Raveen.“


Es dauerte nicht lange, bis die Leibgarde des Vollstreckers – bewaffnet und bereit – angetreten war, um ihn und Jarael zu den Speedern zu eskortieren und zum Ort der Explosion aufzubrechen.


[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Sicherer Raum] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC)
 
Zurück
Oben