Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – imperiale NPCs, Janus :inlove: und Brianna

Brianna war niemals unbewaffnet – beide grinsten, beide verstanden den Scherz. Die verbliebenen Sturmtruppen mochten sich denken, ‚Ha ha, sehr witzig,‘ doch nur wenigen Jedi wäre er überhaupt aufgefallen. Mit Janus dagegen verstand sie sich intuitiv, er sie ebenso, und es lag nicht etwa nur an der Fähigkeit des Lesens der Körpersprache. Sie kannten sich gut, sehr gut, besser als der Rat sie etwa kannte. Im Gegensatz zu ihnen interessierte der Sith-Vollstrecker sich für ihre häufig gar nicht so intimen, sondern vielmehr lautstark geäußerten Wünsche und Bedürfnisse. Bei den Jedi dagegen… Brianna wäre nicht überrascht, wenn einige von ihnen kein großes Problem damit hätten, falls auf Bastion ihr Kopf rollte. Doch das würde nicht passieren. Sie sollte Aufklärungsarbeit leisten, um herauszufinden, ob die offenbar ungleich wichtigeren Köpfe von El'mireth und Dice nicht zu sehr gefährdet waren, schön. Die Silberhaarige hatte lange genug alles, was ihr wichtig war, hinten angestellt. Brianna würde die Aufgabe erledigen, während sie nachholte, was die Jedi ihr vorenthalten hatten, oder ihr nicht geben konnten. Wer sagte denn, dass man Coruscant nicht auch als Schülerin (eigentlich war ihr der Begriff aber nicht recht) von Janus retten konnte?

Also tat die Echani, was das Beste für sie war – und ihr nebenbei ermöglichen würde, den Auftrag zu erfüllen: sie ließ sich auf Janus' Offerte im Balkonzimmer im Organa-Palast ein. All das und noch viel mehr konnte ihres sein – sie brauchte nur zugreifen. Sie tat es und überraschte damit sogar den Sith selbst. Natürlich ließ er sich sein Erstaunen nicht anmerken. Weder fingen es die noch laufenden Holokameras ein noch nahm es Janus' Entourage wahr, weder mit ihren gewöhnlichen Sinnen noch in der Macht. Doch Brianna wusste es und sie überraschte ihn noch viel mehr.

Das Gefühl des Kusses war unbeschreiblich, anders als alles, was Brianna jemals gespürt hatte. Sie hatte schon Jedi geküsst und es war nicht einmal entfernt vergleichbar. Die Galaxis explodierte um die Silberhaarige herum in einer Woge aus rot-heißer Leidenschaft, gegen die eine Supernova wie ein Silvesterkracher wirkte. Es erinnerte sie an ihre ersten Berührungen mit der dunklen Seite damals auf Gamorr und war doch ganz anders. Damals war das Gefühl der rotglühenden Hitze mit Furcht und Hass, der Erinnerung an das, was man ihr geraubt hatte verbunden gewesen. Dieses Mal war es die Verheißung dessen, was sie gewinnen würde. Es war, als hätte sie ihr halbes Leben Angst vor dem Feuer gehabt nur um festzustellen, dass es gar nicht brannte. Als ob sie ihre Hand hineinhielt und feststellte, dass es nicht schmerzte, sondern eine nur stärker machte. In dieser Woge der Macht fühlte sie sich Janus noch näher als zuvor. Er war ohne jeden Zweifel ein Machtnutzer von beeindruckender Stärke geworden, dachte sie. Sie spürte die Wellen der Passion, die von ihm genauso ausgingen wie von ihr, doch sie brachen sich nicht gegenseitig, sie vereinigten sich. In diesem Moment waren sie beide eins. ‚
Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft,‘ mit diesen Worten begann der Sith-Kodex, und in diesem Moment, auf einer dem Bürgerkrieg nahestehenden Welt, die gerade erst durch einen Bombenanschlag erschütert worden war, zwischen ihnen beiden, konnte nichts wahrhaftiger sein.

Zugleich musste gesagt sein, dass ein großartiges Gefühl war, wie Janus' Lippen ihre berührten, wie wohltuend es war, die Wärme eines anderen an sich zu spüren, wie viel Halt es ihr gab, jemanden auf diese Weise zu umarmen. Es konnte nur nicht mit dem mithalten, was die Macht ihr bot. War es das, was sie bei den Sith erwartete? Würde dieses atemberaubende Gefühl der Kraft normal werden, so wie sie sich im Laufe der Zeit an die Anwesenheit der Macht generell gewöhnt hatte? Würde sie dieses lodernde Feuer für sich nutzen lernen? Ein Teil von ihr bedauerte, diesen Schritt nicht schon eher getan zu haben. Sie hatte nur wertvolle Zeit verloren.

Zeit. Wie viel davon vergangen war, wusste Brianna nicht, aber irgendwann endete der innige Moment und gleichzeitig lösten sie sich voneinander, doch nicht ganz. Janus hielt ihre Hände, doch nur ganz sanft, nicht, als ob er sie festhalten wollte. Trotzdem fühlte sich diese sachte Berührung wie so viel mehr an. Nicht wie die kühle Distanz, die Jedi so eigen war, keine ritualhafte Verbeugung als Gipfel der körperlichen Interaktion. Sie durfte den Halbechani tatsächlich spüren und ihr war, als floss etwas von seiner Stärke in sie, so wie sie von ihm lernen wollte, mächtiger zu werden. Dass all dies perfektes Futter für die Holokameras war, interessierte sie nicht. Eigentlich nahm die Silberhaarige überhaupt nichts um sie herum wahr außer Janus und sie.


Der Sith riss die Echani aus ihren Träumereien, als er schließlich sprach. Ein Teil davon hätte genau davon aus dem tiefsten Inneren von Briannas Seele stammen können: sie beide eins, aus demselben Holz geschnitzt, nein, füreinander bestimmt. Was den Rest anging, war sie gerade nicht fähig zu analysieren, wie viel davon ehrlich war. Sie nahm es als gegeben – eben noch blind vor Wut und Raserei, nun benebelt von Verlangen und Leidenschaft. Sie wollte antworten, Janus zustimmen, bemerkte jedoch, dass er ansetzte, sie ein weiteres Mal zu küssen. Erneut schloss sie ihn in ihre starken Arme, war dabei irgendwie imstande, die betäubte Schulter zu ignorieren und genoss den dieses Mal viel sanfteren und zärtlicheren Kuss. Es fühlte sich anders an: das heiß brennende Feuer loderte zwar in ihr, doch es dominierte nicht alle anderen Eindrücke. Es war wie ein gewöhnlicher Kuss, nur intensiver. Brianna konnte den Mann, den sie begehrte, seine Lippen, seine Hände auf ihren Wangen, viel präziser spüren als es für gewöhnlich möglich war. Es war etwa wie das Gefühl in den Fingerspitzen genauer war als an anderen Körperstellen, wie die Fingerspitzen einer Blinden, ungefähr so viel intensiver fühlte es sich an.

Dieser Kuss währte kürzer als der vorherige und ließ die strauchelnde Jedi mit dem Verlangen nach mehr zurück. Janus sprach. Was sie vorhin als Gedankenspiel durchexerziert hatten, wurde nun Wirklichkeit. Kein Gedanke an ihre Mission, kein Gedanke an Hell oder Dunkel, sie würde mit Janus vereint sein. Sie würde eine bessere Echani werden, eine stärkere Kämpferin, mit tieferem Einblick in die Macht, und sie würde tun, was getan werden musste. Brianna zögerte nie, das Notwendige zu tun (wenn erst einmal feststand, was es war), und das tat sie auch jetzt nicht. Der Gedanke, Alderaan und die vielen Peinlichkeiten, die ihren Besuch hier umgaben hinter sich lassen zu können, bestärkte sie noch in ihrer Entschlussfreudigkeit.


„Ich liebe dich, Janus. Nimm mich mit nach Bastion, je eher desto besser, ich bin bereit dazu. Gib mir, was ich mir von dir gewünscht habe und all die Dinge, von denen ich noch gar nicht weiß, dass es mich nach ihnen verlangt. Zeig mir mein wahres Potential und lass' uns gemeinsam die Teile von dir erforschen, die noch niemand zuvor gesehen hat. Lass' uns gehen,“

Erklärte Brianna entschlossen und sah Janus dabei tief in die gold-grünen Augen. Zugleich demonstrierte er ihr seine Macht, er ließ der Echani ihr Ausmaß fühlen und in diesem Moment konnte sie nichts anderes spüren als die Dunkelheit, die ihn umgab. Doch diese Dunkelheit schreckte sie nicht. Sie erdrückte sie nicht. Es fühlte sich vielmehr an, als zeigte man ihr zum ersten Mal die Wahrheit. Nicht wie die Jedi, die sie im Dunkeln ließen, so lange sie nur konnten. Die ihr weder ihre Mission noch die Gründe für ihre Entscheidungen erklärten, solange sie es vermeiden konnten. Die die Galaxis über die Wahrheit hinter dem C-Virus im Dunkel ließen. Die nicht ehrlich zu ihr gewesen waren. Janus' dunkle Aura erschien ihr wie das höchste Maß an Ehrlichkeit, das sie seit langem erlebt hatte.

Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – imperiale NPCs, Janus :inlove: und Brianna
 
Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Telto erklärte, dass die Organas Gift spritzen, das den Kiliks und deren Nahrung zum Verhängnis wurde. Bedeutete das, dass sie nur einander aßen? Eine groteske Vorstellung, doch Tenia wollte sich an den wichtigeren Fakt halten. Den, dass die Organas wirklich Gift einsetzen, um sich von den Killik, die nicht nur unter der Erdoberfläche blieben, zu vernichten. War das nicht eigentlich ein Kampf um das Land und darum, wem es gehörte? Tenia shwirrte langsam der Kopf und sie musste die Macht zur Hilfe nehmen, um flacher zu atmen. Der Gestand und der Rauch wurden zunehmend schwerer zu ertragen und Tenia versuchte dem Rauch ein wenig Nachhilfe zu verschaffen, ihn schneller abziehen zu lassen. Schließlich atmeten sie und die anderen nicht Kiliks anders, als eben jene. Eila sprach schließlich aus, was wichtig war. Das Vergiften musste aufhören. Wie, das war eine andere, wichtige Frage. Akani fragte, ob es möglich war, Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber etwas anderes muss her. Etwas, was eindeutiger war, kein weiteres, scheindiplomatisches Geschwafel mehr. Nein, das war die Nullianerin leid. Vorhin hatte sich gezeigt, was es brachte, große Reden zu schwingen. Was sie hier brauchten war eindeutig etwas anderes. Handlungen. Taten.

"Die Verbindung ist vielleicht unsere Chance, denn sie bedeutet, dass Holt handeln muss, wenn er sein eigenes Blut nicht auf dem Gewissen haben will. Er soll das hier sehen. Das, was er anrichtet und dafür wäre es notwendig, dass wir Heira sehen und mit ihr sprechen. Denn sie ist auch eine Verbundene."

Aber auch das war Tenia nicht genug. Allerdings war das, was ihr vorschwebte nicht nur nicht diplomatisch... Wenn sie filmten, wie das Gift gesprüht wurde und genau das als Druckmittel einsetzen... An Holts Gewissen zu appellieren war nicht erfolgversprechend, darin lag das Hauptproblem.

"Wie hat dieser Konflikt begonnen? Geht es um das Land, den Boden?"

Darum, wer wem angeblich etwas nahm?

"Wir brauchen Heira. Die Verbindung ist ein Schlüssel. Ein Kompromiss wäre, uns zu einem Gespräch zu treffen, wie Akani vorschlug und anzubieten, dass die Verbindung zu Heira und Telto getrennt wird, wenn die Giftanschläge aufhören."

Dass es sich um Anschläge handelte, war kaum von der Hand zu weisen.

"Wenn das nicht ausreicht, bin ich dazu geneigt, drastischere Vorschläge zu machen. Das Haus Organa wird sicher nicht gerne haben, wenn bekannt wird, was es hier veranstaltet. Ein Genozid macht sie nicht besser als einen Imperialen. Wenn das an die Öffentlichkeit gerät, würde das Ansehen der Organas Schaden nehmen."

Tenia sagte das leise, ließ es nicht wie eine Drohung klingen. Erpressung? Nein. Die Wahrheit öffentlich zu machen konnte kaum als solche bezeichnet werden. Hier ging es um mehr, und Tenia war reichlich egal, ob das Wort Genozid von anderen als zu extrem interpretiert werden konnte. Ein Volk auszulöschen war genau das. Würde sich das Haus Organa eines Genozids schuldig machen wollen?

"Uns Jedi wurde eben ähnliches vorgeworfen, was die Vahla betrifft",

rief Tenia besser zurück ins Gedächtnis, damit das hier nicht als Erpressungsversuch gewertet werden würde.

Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
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Alderaan- Apalisküste-im Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPC's

Eila konnte nicht sagen, warum die Killiks gelegentlich an die Oberfläche kamen. Doch sie äusserte die Vermutung, dass das zyklische Auftauchen der Killiks mit dem Blühen beziehungsweise der Samenbildung gewisser Pflanzen zu tun haben könnte. Das war naheliegend, aber es war halt nur eine Vermutung. Bailee hätte versucht herauszufinden, was die Insektoiden genau in dieser Zeit benötigten um dann dafür zu sorgen, dass sie es in der Zeit bekamen ohne ermordet zu werden. Wenn etwas nur so selten geschah, wie das Auftauchen der Killiks war es manchmal klug, so eine Art Religion draus zu machen. Religionen hielten sich erwiesenermassen länger als Geschichtsbücher. Bailee hatte sowas schon auf anderen Welten gesehen, allerdings waren es dort meist auf Generationen verseuchte Gebiete, denen ein rachsüchtiger Gott angedichtet wurde, der jeden bestrafte, der sich seiner "Heimat" näherte. Der Vorteil war, dass sich dieser Glaube immer wieder neu bestätigte, wenn es mal einen Zweifler gab, der doch in die Region ging. Dieser wurde dann meist sehr krank oder starb sogar an den Folgen, was allen anderen bestätigte, dass dort wirklich ein böser Gott oder Geist lebte und zumindest für diese und die nächste Generation betrat niemand mehr das Gebiet. Ob sich sowas hier auch etablieren lies,war fraglich. Zumal ja schon versucht wurde, die Killiks zu vernichten. Bailee's Vorstellung eines "Bei-Seite-tretens" zu Gunsten der sicherlich zur nativen Fauna des Planeten gehörenden Killiks schien auch Tenia's Ziel zu sein, dass sie zur Not sogar mit Erpressung durchbringen wollte. Ob das aber so eine gute Idee war? Bailee blickte in eine andere Richtung, damit die kleine Jedi ihren Gesichtsausdruck nicht sah. Wenn sie ihre eigenen Reaktionen bedachte, konnte Zwang dazu führen, dass man mit mehr Nachdruck gegen die Killiks vorging. Zumindest sobald die Jedi den Planeten wieder verlassen hatten und etwas Gras über die Sache gewachsen war. Aber vielleicht irrte sie sich ja auch. Schliesslich hatte sie ja nicht so einen Ruf zu verlieren wie Holt Organa. Doch was, wenn es Holt gelang alle kommunikationsfähigen Killiks zu töten? Die Idee, die "Verbundenen" zur Kommunikation zu nutzen war gut.

"Hoffentlich rastet er nicht aus, wenn er seine Tochter als Verbundene vor sich hat."

Eila hatte vorhin ja auch alle Diplomatie vergessen und wild nach ihrer Schwester gerufen. Eigentlich - wenn man so drüber nachdachte, dass Telto und Heira Verbundene waren- war Holt Organa nicht die beste Kontaktperson. Er war persönlich involviert und es war gut möglich, dass er seine Gefühle vor alle Vernunft schob und die Killiks gleich wieder Angriff aus Rache für das, was seinen Kindern geschehen war. Ob die Zusicherung , die Menschen wieder frei zu lassen, ihn zufriedenstellen würde, war zu bezweifeln.

Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs
 
Kodierte Nachricht

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Entschlüsselung komplett!

Verschlüsselung: BA3
Kategorie: Zirkel
Klassifikation: Angelegenheiten des Sith Ordens
Absender: Darth Mirrak
Betreff: Darth Hybris

Hybris hier. Gebt die Verfolgung auf. Wenn ich in Zukunt auch nur einen von euch spüre, werde ich der Republik alle Informationen verkaufen, über die ich verfüge. Und eure Zirkelbrüder werden sich meiner untoten Armee anschließen. Fordert mich nicht heraus, Sturn. Es wird euch mehr kosten, als euch mein Tod wert ist.
 
[Alderaan | Aldera | Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC), Brianna

Nicht selten war der Moment des Triumphs die gefährlichste Situation, in der sich ein Sith befinden konnte. Wenn das Hochgefühl des Erfolgs den Sinn für Gefahr vernebelte und die subtilen Warnzeichen im donnernden Applaus untergingen, dann war höchste Vorsicht geboten, wenn man nicht als tragisch-warnende Fußnote in der Geschichte des Ordens und der Galaxis enden wollte. Janus war von Natur aus ein umsichtiger Mann, der nicht an den Schein glaubte und ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber allem und jedem pflegte, das zu gut wirkte, um wahr zu sein. Allerdings musste man gerade in seiner Position auch darauf achten, gute Gelegenheiten nicht wegen übertriebener Paranoia verstreichen zu lassen. Risiken waren unvermeidbar, wenn man nach Macht und Ruhm strebte, aber Brianna vor den Kopf zu stoßen war nicht minder gefährlich. Gegenüber der jungen Echani galt es, die richtige Mischung zu finden, ihr nicht zu viel zu offenbaren und sie nicht in eine Position zu lassen, in der sie dem Grafen gefährlich werden konnte, und das ohne ihr den Appetit auf die Dunkle Seite und ihre Geheimnisse zu vergraulen. Denn nach diesem verbotenen Wissen hungerte Brianna, sie begehrte es mindestens so sehr, wie sie Janus selbst begehrte. Ein weiterer Beweis dafür, wie armselig die Jedi waren. Gleichgültig, wie viele Lügen sie verbreiteten und versuchten, ihre Mitglieder zu disziplinieren, man konnte die Wahrheit der Dunklen Seite nicht ewig leugnen. Die klügsten und stärksten Angehörigen des verdrehten, heuchlerischen Ordens erkannten dies und wandten sich den Sith zu, den einzigen, die ihr Verlangen stillen konnten. Durchaus ein Arrangement, mit dem man leben konnte, dachte sich Janus, und ein amüsiertes Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, als er Briannas Berührung seines Körpers und seines Geists genoss. Seinen Gegner vernichten, das konnten viele, aber seinen schlimmsten Feind davon zu überzeugen, dass alles, woran er geglaubt hatte, falsch gewesen war, das war eine Kunst, die nur wenige beherrschten. Brianna würde ein prächtiges Symbol, die Verkörperung all dessen, was bei den Jedi Heuchelei und Lügen waren. Genüsslich malte sich Janus den Schock, die Trauer und den Zorn aus, den die anderen Jedi, ganz besonders Kestrel, angesichts der Holo-Bilder empfinden würden. Verrat, schändlicher Verrat, und so bereitwillig besiegelt mit einem leidenschaftlichen Kuss. Die körperlichen Freuden waren das eine – und es wäre gelogen gewesen, wenn Janus behauptet hätte, dass er diese Freuden nicht zufrieden auskostete – aber beinah noch wohltuender waren die Eindrücke, die über die Macht gewann.

Was hier vor aller Augen geschah, war kein billiger Trick, keine plumpe Täuschung, keine unausgegorene Scharade. Nein, es entsprach tatsächlich dem Willen der Frau, die er in seinen Armen hielt. Brianna wollte lernen, wollte frei sein, stark und mächtig und nicht länger gebunden an lächerliche Fesseln, und all das wollte sie an seiner Seite. Ein betörender, beinah überwältigender Gedanke, so intensiv wie Feuer brannte er in der Macht, als der Wunsch nach mehr sich Bahn brach. Auch wenn es schlussendlich nur eine einzige Person in der Galaxis gab, die in den Augen des Vollstreckers wahrhaft würdig war, zu herrschen – selbstredend er selbst – so war doch die Vorstellung, dass die gefallene Jedi dabei an seiner Seite stehen würde, ausgesprochen reizvoll. Ja, eine Vision entstand vor dem inneren Auge des blassen Grafen, er auf dem Thron des Imperators und Brianna, die die Schädel all seiner Feinde zu dessen Füßen legte, auf dass sie seine Herrschaft niemals würden gefährden können. Sie würde ein wunderbares Werkzeug, klug, mächtig, gnadenlos und schön, ein Wirbelsturm aus Tod und Verderben, einzig und allein ihm unterstellt. Janus brauchte solche Lebewesen, brauchte eine gepanzerte Faust, die seinen Feinden den Untergang brachte, und warum nicht das nützliche mit dem angenehmen verbinden? Denn angenehm war Briannas Gegenwart, und so viel mehr als das, als der Halb-Echani erneut ansetzte, sie zu küssen und von der feurigen Energie kosten durfte, die in ihr schlummerte. Sie war perfekt, wie geschaffen für diesen Zweck. Niemand anderes konnte ihn auf diesem Feld so ergänzen wie Brianna, niemand anderes.

Und doch, trotz aller Begeisterung, musste Janus seine wahren Gedanken sorgfältig verbergen, als die silberhaarige Jedi davon sprach, dass sie ihn liebte. Weder die Miene des Grafen noch seine Aura verrieten etwas, als er über dieses kuriose Konzept nachdachte. Leidenschaft und Begehren verstand er, die Vergnügen des Fleisches hatten ohne Zweifel ihren Reiz, wenn sie auch verblichen und ausgetauscht werden konnten. Dass man Personen schätze, die einen unterhielten, amüsierten oder anderweitig von Nutzen waren, leuchtete ihm ebenfalls ein, ebenso wie das Suchen nach der Gemeinschaft gleichgesinnter Lebewesen. Aber sich völlig selbstlos an jemanden zu binden, die eigenen Wünsche und Ambitionen hinten an zu stellen, wenn nötig sogar Wohlergehen und Leben für diese Person zu opfern? Das war absurd. Janus schätzte Brianna, er respektierte sie und empfand ihre Anwesenheit über ihren bloßen Nutzen für seine Pläne hinaus als angenehm. Aber mehr als das, genug, um für sie Haut und Haar zu riskieren? Nur eine Person war das wert, und diese Person erblickte er jedes Mal, wenn er in den Spiegel sah. Dennoch, es war für die Jedi eine so reizende Illusion und warum sollte er diese zerstören, wenn sie doch für beide ihre Vorteile hatte. Mit einem feinen Lächeln legte Janus seine Hand an Briannas Kinn, während er ihrer Deklaration lauschte und den Blick ihrer blauen Augen offen und voller Zuneigung erwiderte. Einen Moment schwieg der Vollstrecker schließlich, dann nickte er langsam, feierlich. Seine Stimme klang gleichermaßen ernst und erfreut, der Bedeutung des Augenblicks angemessen und zugleich voller Sympathie und Freude.


„Ich möchte, dass Du etwas weißt, Brianna. Diese Worte würde ich von niemand anderem hören wollen und von niemand anderem akzeptieren. Nur von Dir – der höchste Beweis meiner Zuneigung. Dein Wunsch, all Deine Wünsche, sollen erfüllt werden, und das ohne Aufschub. Wir werden diese Welt verlassen und ins Herz des Imperiums reisen, und dort, Brianna...dort wirst Du die Person werden, zu der Du schon immer das Potential hattest.“


Sanft strich Janus über die Wange der Brianna, um seine Worte zu unterstreichen, legte das ganze Gewicht seiner Autorität, seines Rangs und seiner Macht in dieses Bekenntnis, bevor er sich nach vorne beugte und seine Stirn die der Echani berühren ließ, bevor er sich wieder aufrichtete und mit einem beinah entschuldigenden Lächeln einen Blick in die Umgebung warf. Die Trümmer waren nun wahrlich kein sonderlich romantisches Ambiente – jedenfalls nicht im klassischen Sinne – aber ein weitaus drängenderes Problem waren die Holokameras. Rasch überlegte Janus, was zu tun war, und rief mit einem mentalen Befehl seine Jünger sich. Raveen und zwei weitere Leibwächter kamen auf ihn zu und der ehemalige Sturmtruppler warf Brianna einen wachsam-respektvollen Blick, bevor er sich seinem Herrn zuwandte und seine Haltung straffte.


„Fahrt den den zweiten Speeder vor und bringt Lady Brianna zu meiner Yacht. Die Piloten sollen sich zum Start bereitmachen, wir werden in Kürze aufbrechen. Achtet darauf, dass keine Komplikationen entstehen. Ich verlasse mich wieder einmal auf Eure Diskretion, Raveen.“


So ins Vertrauen des Vollstreckers gezogen verneigte sich der blonde Mann eifrig, weder der Auftrag noch die Titulierung der Jedi schienen ihn zu stören. Janus nickte leicht und blickte dann zu Brianna.


„Bitte steig schon einmal in den Speeder und akzeptiere die Eskorte durch meine Diener. Die Situation ist ausgesprochen angespannt und es wäre bedauerlich, wenn sie weiter eskalieren würde. Ich werde versuchen, die Wogen etwas zu glätten...“


Mit einem beruhigend-autoritären Lächeln, das für die Zuschauer und Anwesenden bestimmt war, drehte sich Janus um, in seiner ganzen Haltung ruhig und sicher und in Kontrolle.


„Bürger von Alderaan. Bürger des Imperiums. In dieser düsteren Stunde mag Ihnen vieles unerklärlich und beunruhigend erscheinen, aber ich versichere Ihnen, dass Sie schon bald verstehen werden. Mit vereinten Kräften werden die lokalen Sicherheitskräfte und die imperialen Behörden die Verantwortlichen für diesen schrecklichen Angriff ermitteln und ihrer gerechten Strafe zuführen. Die Jedi Brianna Kae hat sich bereit erklärt, diese Ermittlungen zu unterstützen – eine Erinnerung daran, dass selbst diejenigen, die jahrelang von den skrupellosen Kräften, die hinter solchen Ereignissen stehen, missbraucht und hinters Licht geführt wurden, sich davon befreien und der Wahrheit dienen können. Bürger von Alderaan! Seien Sie gewiss, dass das Imperium an Ihrer Seite steht, jetzt und für alle Zeit.“


Flüssig wie Wasser kamen diese Worte über die Lippen des Vollstreckers, selbstbewusst, einfühlsam, stark und rücksichtsvoll zugleich. Feierlicher Ernst lag in der Miene des Sith, die Verkörperung imperialer Autorität und Macht auf Alderaan. Mehr war im Moment nicht notwendig und mit gebotenem Ernst bewegte sich Janus in Richtung seines Speeders, als sich sein Komlink mit einem leisen Piepen zu Wort meldete. Das Signal meldete, dass es eine Botschaft vom Zirkel der Sith war, und im ersten Moment nahm Janus an, dass es mit Alderaan zu tun haben musste. Doch als der Vollstrecker das Gerät in die Hände nahm, erwartete ihn eine gänzlich andere Nachricht. Sie stammte vom Komlink eines Zirkelbruders und war entsprechend verschlüsselt, aber nicht Darth Mirrak hatte sie verfasst, sondern...Darth Hybris? Es kam nicht so oft vor, dass Janus genuin verblüfft war, aber dies war einer der Momente. Verfolgung? Rasch versuchte der Graf zu verstehen, was da vor sich ging. Es klang wie eine als Warnung getarnte Drohung, nicht nur gegen ihn, sondern gegen den ganzen Zirkel. Hatte Darth Mirrak etwas herausgefunden oder getan, das dem mächtigen Darth Hybris gefährlich werden könnte? Dem Klang der Botschaft weilte der Inquisitor nicht mehr unter den Lebenden. Nachdenklich schritt Janus weiter auf seinen Speeder zu, als er diese neue Entwicklung zu verstehen versuchte. Es gab nun einen Grund mehr, nach Bastion zurückzukehren...


[Alderaan | Aldera | Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC), Brianna
 
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Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Es gefiel Eila zwar nicht, aber ihr Vater entwickelte sich zunehmend zum Hindernis Nummer eins auf dem Weg zur Lösung des Killikproblems. Zu versuchen, die Insekten auszurotten, war sicherlich keine. Das war grausam, barbarisch und überhaupt weit unter der Würde des Hauses Organa. Es klang in ihren Augen auch nicht aussichtsreich. Freilich, erfolgversprechend oder nicht, ein solches Vorgehen gegen eine intelligente Spezies war inakzeptabel. Allerdings fragte Eila sich, ob ihr Vater überhaupt wusste, dass die Killiks mehr als nur halbintelligent waren. Die Prinzessin hatte keinen Zweifel daran, immerhin sprachen sie ja mit dem Nest in Form von Cousin Telto. Die Killiks waren in der Lage, Ursache und Wirkung zu erkennen und logische, vorausdenkende Entscheidungen zu treffen. Was, wenn nicht das, war Intelligenz?

Nur, wie brachte Eila das ihrem Vater bei? Als Akani die Möglichkeit eines Treffens zwischen Holt Organa und den Killiks vorschlug, war ihr erster Gedanke, dass er sich im Leben nicht darauf einlassen würde. Doch andererseits, die Aussicht Heira wiederzusehen, wäre ein starkes Druckmittel. Ihr gefiel der Gedanke nicht, ihre Schwester als Druckmittel zu sehen, aber sie mussten Vater dazu bringen, sich zu bewegen, und wenn irgendein Plan Aussicht auf Erfolg versprach, dann dieser. Eine andere Lösung konnte sich Eila beim besten Willen nicht vorstellen. Immerhin war es überhaupt einmal ein Ausweg, so dass die Prinzessin wieder Hoffnung schöpfte. Doch das wichtigste war, weshalb sie eigentlich hierhergekommen war: ohne ihre Schwester gab es auch keine Hoffnung.

Tenia, Akanis Meisterin, stimmte ihrem Schüler zu. Sie sprach den Gedanken aus, der Eila vorher auch schon nicht gefallen hatte – Heira, das Druckmittel – doch alles, was bedeutete, dass sie ihre Schwester so bald wie möglich wiedersah, war gut. Der junge Chiss hatte die Frage aufgeworfen, wie Vater reagieren würde, wenn er die sicherlich veränderte Heira als Verbundene sah und Bailee unkte im Gegenzug, dass er bei dem Anblick hoffentlich nicht ausrasten würde.


»Heira ist das Einzige, was Vater dazu bringen könnte, sich auf ein Treffen mit den Killiks einzulassen,«


Seufzte Eila.

»Vor kurzem hätte ich noch gesagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssten, was Herzog Organa, meinen Vater angeht. Doch dann begann er, Telto wegzusperren, und die Giftpläne, die er tatsächlich in die Tat umgesetzt hat. Ich habe keine Ahnung, wie er reagieren wird. Womöglich wird er versuchen, Heira mit Gewalt an sich zu nehmen, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht mehr, was ich über ihn denken soll, aber er ist mein Vater. Vielleicht kann ich ihn zur Vernunft bringen. Wir müssen es versuchen.«

Sie sah Telto, das Verbundenen-Sprachrohr des Killiknests an.


»Die Jedi hat recht. Wir brauchen Heira, Telto, äh werte Killiks.«

Wusste das Nest überhaupt, wer gemeint war? Die Killiks kannten ja das Konzept von Individuen ja nicht so wirklich. Sie ergänzte daher:

»Eine Verbundene? Die aussieht wie ich? Können wir sie sehen?«


Tenia schlug sogleich einen Kompromiss vor: ein Trennen der Verbindung gegen das Ende der Giftanschläge.


»Ich weiß nicht, ob man die Verbindung überhaupt wieder trennen kann, und nur mit dem Giftspritzen aufzuhören würde dem Nest auch nur teilweise helfen. Wir müssten Vater dazu bekommen, den Killiks überhaupt erst einmal Rechte zugestehen. Dass sie überhaupt in der Lage sind, das Land zu besitzen, auf dem sie leben. Ich denke, das wird der Knackpunkt sein: die Killiks als intelligente Wesen mit denselben Rechten wie andere auch zu akzeptieren.«

Was die Jediritterin in dieser Hinsicht vorzuschlagen hatte, gefiel Eila aber so gar nicht: die Öffentlichkeit ins Spiel bringen und der Galaxis das unmoralische Vorgehen der Organas zeigen.


»Nein! Das könnt ihr nicht tun! Unser Ruf wäre ruiniert! Wer, wenn nicht die Organas, ist in der Lage, dafür einzutreten, dass Alderaan wieder eine Demokratie und hoffentlich ein Teil der Republik wird? Das wird nicht passieren, wenn die Jedi ihren Verbündeten einen Dolch in den Rücken treiben? Ja, man hat euch Genozid an den Vahla vorgeworfen und es war falsch. Aber ihr droht nun, Ritterin Lumiran, umgekehrt genauso zu verfahren?«

Ereiferte sich die Organa-Prinzessin.

»Wir können Euch zu der Killik führen, die ihr Heira nennt,«

Erklärte Telto plötzlich und marschierte in eine Richtung los. Dieses Mal ließ Eila alle Zurückhaltung fallen. Sie hielt sich nicht im Hintergrund wie anfangs, als sie das Nest betreten hatten, sondern sie klebte an Teltos Fersen. Sie wollte ihre Schwester so bald wie möglich sehen, und das tat sie. Man brachte sie zu einer Art Alkoven und da lag sie, Heira, in einer Nische. Vielleicht lag es auch am Licht im Killiknest, aber sie sah ungesund blass aus und schien nicht bei Bewusstsein zu sein. Eila stürmte an allen anderen vorbei und kniete sich vor ihre Schwester.

»Heira! Sag irgendwas!«


Eila hielt inne und sah die anderen an. Tränen liefen ihr über das Gesicht.


»Sie atmet noch! Sie lebt!«

In enervierend nüchternen Tonfall erklärte Killik-Telto hierzu:


»Diese Killik hat sich als widerstandsfähiger gegen das Gift erwiesen als die Killiks mit gepanzerter Haut. Wir sind bereit, sie freizugeben, doch wir denken, dass sie sterben wird. Es gibt nichts, was die Killiks für sie tun könnten.«

Eila wandte sich indes an ihre Begleiter, mit rot geweinten Augen:

»Vater muss sie sich ansehen! Das ist sein Werk! Es ist seine Schuld, falls sie stirbt! Ihr müsst den Palast kontaktieren!«

Die Prinzessin selbst wäre dazu wohl gar nicht in der Lage und wenn, würde sie sicherlich versuchen, ihrem Vater per Hologespräch den Kopf abzureißen. Sie umarmte ihre Schwester und hielt sie fest. Ob das Gift bei Kontakt gefährlich war, darüber machte sie sich keine Gedanken.

Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)
 
Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Tenia sah eine Chance in Heira, da sie eine Verbundene war und mit den Killiks lebte, womit sie genauso unter dem Aussprühen des Giftes litt wie die Killiks selbst. Sie fragte dann nach dem Ursprung des Konflikts.
Eila stimmte Tenia und Akani zu und meinte, dass Heira wohl wirklich der einzige Anreiz für Holt zu einem Treffen wäre, auch wenn sie sich nicht übermäßig überzeugt gab, dass er vernünftig reagieren würde.

„Die Jedi hat Recht. Wir brauchen Heira, Telto, äh werte Killiks“, meinte sie dann an die Insekten gewandt und fügte noch eine Beschreibung vor, für den Fall, dass die Killiks nicht wussten, von wem die Rede war.
Tenia schlug weiterhin vor, einen Handel zwischen den Killiks und den Organas zu vereinbaren, sodass Holt seine Pläne widerrief und dafür Heira und Telto aus der Verbindung entlassen wurden. Eila gab jedoch zu bedenken, dass sie nicht wusste, ob dies möglich war. Außerdem griff sie bezüglich der Vereinbarung von Seiten der Organas weiter aus und erklärte, dass Holt dazu überredet werden musste, den Killiks allgemein Rechte zu gewähren.

„Da habt Ihr sicher Recht. Ich schätze, wenn die Killiks weiterhin so…geringschätzig behandelt werden wie bisher, wird das Einstellen des Vergiftens keine dauerhafte Lösung sein“, meinte Akani. „Die Frage ist natürlich, wie bereit Euer Vater ist, ihnen diese Rechte zuzugestehen.“

Dann jedoch äußerte seine Meistern die deutlich drastischere Idee, anderenfalls an die Öffentlichkeit zu bringen, was die Organas mit den Killiks getan hatten. Sie erwähnte, dass die Jedi mit den Vahla in eine ähnliche Angelegenheit gezogen worden waren; ob das es besser machte, wusste Akani aber nicht so recht
„Nein! Das könnt ihr nicht tun! Unser Ruf wäre ruiniert! Wer, wenn nicht die Organas, ist in der Lage, dafür einzutreten, dass Alderaan wieder eine Demokratie und hoffentlich ein Teil der Republik wird?“, erwiderte Eila aufgebracht.
Akani legte Tenia eine Hand auf den Arm.

„Ich glaube auch, dass das keine gute Idee ist. So ungern ich mich auch dafür einsetze, dass die Wahrheit verschleiert wird, wenn wir im Namen des Jedi-Ordens Organa anprangern, dann wird er erstens sicherlich noch weniger geneigt sein, dem Kompromiss zuzustimmen, und zweitens kann ich mir gut vorstellen, dass wir hochkant aus dieser ganzen Sache rausfliegen und dann können wir die eigentlichen Verhandlungen eines Übertritts von Alderaan zur Republik sowieso vergessen“, meinte er leise.

„Wir können euch zu der Killik führen, die ihr Heira nennt“, meinte da Telto und gab sogleich die Richtung vor, dicht gefolgt von Eila. Der Verbundene führte sie zu einer Wand, in welche Liegen eingebettet waren; auf einer davon lag eine Frau, die offensichtlich Eilas Schwester war, da die Prinzessin sogleich losstürzte und sich neben ihr hinkniete.
„Heira! Sag irgendwas!“
Einen Moment später bestätigte sie immerhin, dass die Frau noch atmete.
Telto sah dies als sein Stichwort und erklärte überaus sachlich, dass sie zwar resistenter gegen das Gift war als die…Insekten-Killiks, allerdings gab er trotzdem die Vermutung an, dass sie sterben würde.


Akani unterdrückte den Drang zu fluchen. Heira sah in der Tat alles andere als gesund aus. Eila brachte verzweifelt heraus, dass ihr Vater sie sehen musste, und forderte die Jedi auf, den Palast zu benachrichtigen. Das war natürlich ebenfalls praktisch. Akani hatte gehofft, dass sie das selbst übernehmen würde, weil er sich vorstellen konnte, dass Holt deutlich geneigter war, Eila zuzuhören als irgendwelche wildfremden Jedi, aber offensichtlich war die Prinzessin nicht in der Verfassung zu Verhandlungen. Da Bailee noch ziemlich neu im Orden war, schied sie auch irgendwie aus, und jetzt überlegte der Padawan, ob seine Meisterin oder er selbst Kontakt aufnehmen sollten. Normalerweise hätte er sofort Tenia gewählt, aber nach ihrem vorherigen Vorschlag, Holt zum Handeln zu zwingen, indem sie die Pläne mit dem Gift an die Öffentlichkeit brachten, war er sich nicht so sicher. Auf der anderen Seite hatte er nie das Gefühl gehabt, dass rote Augen und blaue Haut sonderlich vertrauenerweckend auf Nicht-Chiss wirkten.

Er wandte sich leise an Tenia.
„Okay, erstens bitte nicht böse sein und denken, dass ich dir abhaue, aber irgendwann werde ich Brianna fragen, ob sie mich in der Macht-Heilung unterrichtet; die wäre hier nämlich eeeeecht praktisch gewesen. Zweitens wieder bitte nicht böse sein, aber denkst du, du kriegst es hin, mit Holt oder irgendwelchen anderen Organas zu reden, ohne mit Drohungen anzufangen? Ich habe die Befürchtung, die kämen genauso schlecht an wie ein Chiss-Diplomat mit rot-glühenden Augen…“
Die verrückte Idee schoss ihm durch den Kopf, sich nach Atemluftflaschen mit weniger Sauerstoff zu erkundigen, damit seine Augen weniger intensiv wurden, und er vertrieb sie sofort.
Sehr realistisch, Akani…


Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – imperiale NPCs, Janus :inlove: und Brianna

Konnte man von Dunkelheit geblendet sein? In Briannas Fall sah es so aus, als wäre das möglich. Im Wissen um ihre geheime Mission hatte die Echani-Jedi ihrer Tarnung zuliebe auch die Wachsamkeit vor der Dunklen Seite fallen gelassen. Sie hatte den einen Schritt zu weit getan, vor dem ihr Verstand sie immer gewarnt hatte. Doch dieses Mal hatte ihr Verstand der ihr gesagt, dass die Rettung von Coruscant davon abhing, dass ihr Übertritt einhundertkommanull Prozent glaubwürdig wirkte. Brianna hatte sich zu nah ans Feuer herangewagt und erkannte nicht, dass sie im Begriff war, verbrannt zu werden. Ihre durch die Macht exponentiell verstärkten Gefühle für Janus verdeckten, wie die die Dunkle Seite sonst wahrgenommen hatte – und welche schlimmen Erinnerungen sie damit assoziierte. Bisher war der Weg in die Dunkelheit zu furchterregend und zu schmerzhaft gewesen, um in Versuchung zu sein, ihn einzuschlagen. Doch nun war die Assoziation eine andere und Janus war sicher nicht die beste Wahl für Brianna, langfristig gesehen. Er machte den bis dato für unmöglich gehaltenen Weg in die Finsternis plötzlich gangbar.

Freilich war der Silberhaarigen in diesem Augenblick der Euphorie und der Verliebtheit nichts von alledem klar. Sie merkte auch nicht, dass der Sith-Vollstrecker es wohlweislich vermied, seinerseits eine Liebeserklärung auszusprechen. Sie hörte einzig Janus' Versprechungen. Sie war die Nummer eins – nicht dass dies nicht von vorneherein feststand, aber es von ihm bestätigt zu bekommen war trotzdem noch eine andere Sache. Erfüllung ihrer Wünsche, Erschließung ihres Potentials – das war, worauf sie hoffte. Sie würden ins Herz des Imperiums reisen, nach Bastion – dorthin, wohin sie musste. Und sie spürte seine Hand sanft über ihre Wange streichen und diese Berührung fühlte sich völlig anders an, viel näher und intimer, als jede andere zuvor in ihrem Leben.


„So soll es sein, mein Liebster. Wir gehen dorthin, wo alle meine Wünsche in Erfüllung gehen,“

Flötete Brianna, als sie sich erneut berührten, sich nur teilweise im Klaren darüber, was sie da überhaupt sagte. Sie konnte gerade nicht klar denken, zu überwältigend waren ihre Empfindungen. Während man zum ersten Mal in einer Weltraumachterbahn fuhr, konnte man schließlich auch keine geistigen Großtaten vollbringen. Doch plötzlich war die Fahrt vorbei, Janus bedeutete einem seiner Jünger, sie zu seinem Speeder zu bringen. Die empfindliche Echani war gerade dabei, sich vor den Kopf gestoßen zu fühlen – sie ließ sich nicht einfach auf einen Zweitspeeder verladen wie ein Tooka mit den gamorreanischen Schmeißflöhen des Todes. Das Beste, was sie einem Jünger bisher hatte angedeihen lassen war eine Tracht Prügel und Brianna sah keinen wirklichen Grund, daran etwas zu ändern. Diese Leute waren unter ihrer Würde, das wusste sie, und ihr Liebster hatte ihr das im Grunde bestätigt. Doch sie akzeptierte Janus' Entschuldigung. Je mehr die Hitze des Augenblicks abklang, desto unwohler fühlte sie sich hier vor all den Holokameras, den Reportern, die sich ständig zu vermehren schienen, und den Schaulustigen. Brianna stellte fest, dass sie nur gerne im Rampenlicht stand, wenn sie die Heldin war, oder zumindest die bewunderte Schönheit, die begnadete Sportlerin. Als Unruhestifterin, als gefallene Jedi wollte sie sich nicht im Holonet sehen. Überhaupt wollte sie den Ort des Geschehens, in dem Fall eigentlich ganz Alderaan, so schnell es ging hinter sich lassen. Der erste Eheknatsch blieb daher vorläufig aus.

„In Ordnung. Ich fühle mich hier wie auf dem Präsentierteller. Sieh zu dass du den Leuten sagst, was sie hören wollen und komm so schnell wie möglich nach!“

Flüsterte die junge Echani, wandte sich von ihm ab und bedeutete dem Jünger namens Raveen, voranzugehen. Dieses Mal überließ sie es ihm, einen Weg durch die Menge zu bahnen, wofür er durchaus geeignet war, und folgte ihm mit den anderen Jüngern in seiner Spur. Dabei vermied Brianna jeden Blickkontakt mit irgendwem und war froh, als sie endlich ihr bisschen Privatsphäre in Form eines Speederinterieurs wiedergefunden hatte. Die Leute versuchten zwar, ihnen zu folgen und zum Speeder vorzudringen, wurden jedoch von alderaanischen Sicherheitskräften zurückgehalten, um die sie mit einem Male sehr froh war. Nun, als sie sich etwas beruhigt hatte und Janus weiter von ihr entfernt war, fühlte sie Mitleid mit den Vahla, die offensichtlich zu Opfern des Streits zwischen Imperium und Republik um Alderaan geworden waren. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Platz da draußen war, wo sie verletzte Zivilistinnen heilen sollte. Stattdessen hatte sie eine ganze Menge Sicherheitskräfte beschäftigt, die gerade dringend gebraucht wurden.

Und ihre neuen Verbündeten! Dieser Raveen war ein brutal aussehender blonder Mensch, der schien, als wäre er zu allem fähig. Alle anderen waren diese typischen Speichellecker, die ihr durch ihre bloße Existenz auf die Nerven gingen. Dazu mussten sie nicht einmal Jünger sein, Brianna würde ihnen auch so am liebsten langanhaltende Schmerzen verpassen. Das waren nicht ihre Verbündeten, nein, sagte sich die Echani im Stillen. Sie war eine Jedi und der Grund, warum sie hier war, der einzige, der wirklich zählte, waren die zahllosen Wesen auf Coruscant, die ihre Hilfe brauchten. Allerdings bedeutete das nicht, dass sie für sich nicht alles mitnehmen würde, was ging – allen voran Janus.


Alderaan, Aldera – im Speeder in der Nähe des Pallista-Raumhafens – imperiale NPCs >:( und Brianna
 
Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, mad Tenia, Akani und NPC


Heira war also der Schlüssel, was nur logisch war, ging man rational an dieses Thema. Holt wollte schließlich seien Tochter zurück, sein eigen Fleisch und Blut. Allerdings hatte der werte Herr bis jetzt noch nicht begriffen, dass seien Anschläge auch ihr schadeten. Was für ein Mann war er, dass ihn lediglich das Ableben seiner Tochter davon abhalten würde, seine Gräueltat einzustellen? Der Knackpunkt war also der, Holt von seinem hohen Ross herunter zu stoßen und ihm begreiflich zu machen, dass er hier nicht irgendetwas abschlachtete, sondern jemanden. Tenia schüttelte innerlich den Kopf, denn genau der Punkt war es doch. Das, was einem nicht ähnlich sah, nicht ähnlich war, konnte ausgemerzt werden. Was für eine kranke Einstellung. Sie selbst hatte viel zu lange viel zu viel von sich gehalten, aber sie wäre niemals auf die Idee gekommen, andere Spezies zu töten. Wie einfach war es, anderen Spezies Gefühle und Intelligenz abzusprechen, um sie dann zu töten?

"Die Alderaaner scheinen mir derzeit genau die zu sein, die äußerst undemokratisch handeln,"

erwiderte Tenia also scharf, als Eila sofort begann ihre Worte als Drohung zu uniterpretieren udnd agegen anzurden.

"Ich habe nicht gedroht, ich habe eine Überlegung mitgeteilt."

Was einen sehr großen Unterschied machte

"Einen Dolch in den Rücken unserer Verbündeten?"

Tenia konnte gerade noch verhindern hart aufzulachen.

"Die Jedi haben an den Vahla keinen Genozid begangen. Diese Aussage ist eine Lüge. Das, was hier passiert, ist die Wahrheit."

Sie sahen die Leichen, die fortwährend ins Feuer getragen wurden. Alderaan beging damit ein echtes, ein nachweisliches Verbrechen, womit es doch perfekt zum oder ins Herrschaftsgebiet des Imperiums passte! Doch auch Akani meldete sich zu Wort, berührte ihren Arm und Tenia fragte sich, was hier gerade so furchtbar schief ließ, dass auch er sie missverstand. Immerhin, sein erster Satz ließ darauf schließen, dass er zumindest einen Teil begriff, aber das, was dann folgte? Nicht mehr lange und sie verlor ihre Geduld. Mit allen Anwesenden hier, sich selbst eingeschlossen. Leise sprach sie zu ihm, so dass nur er sie hören würde.

"Ich frage mich, ob die Republik überhaupt Interesse daran haben sollte, den Übertritt eines Planeten zu befürworten, dessen Regierungsführer sich wie Imperiale verhalten und deren Strukturen übernehmen."

Bei diesen Worten sah sie ihren Schüler intensiv an, hoffte, dass er begriff und das nicht nur mit seinem Verstand. Dann aber übernahm Telto das Wort und die Führung, um sie zu Heira zu bringen, die alles andere als gesund aussah. Tenia trat zu ihr, fühlte ihren Puls, der raste. Sie war vergiftet und ihr Körper versuchte, sich dagegen zu wehren. Tenia war zwar keine Heilerin, aber wenn man auf Null die falsche Pflanze aß, waren die Symptome ähnlich.

"Sie braucht auf der Stelle frische Luft."

Was ganz sicher keine Bitte war, sondern eine Aufforderung. Akani wandte sich indes wieder an sie und begann seien Worte unklug und jetzt schüttelte Tenai wirklich den Kopf.

"Akani, kannst du aufhören, mit mir zu reden, als wäre es nötig, mir entweder in den Hintern zu kriechen oder als wäre ich jemand mit zwei Gesichtern, der so schnell umswitscht, dass man sich vor ihm fürchten müsste?

Wieder schüttelte sie den Kopf.

"Ich habe nicht gedroht,"

auch für ihn noch einmal zum Mitschreiben. Was an, 'drastischem Vorschlag' hatte Akani so wenig begriffen wie Eila? Ein Vorschlag war ein verfluchter Vorschlag. Nichts, was in Stein gemeiselt war.

"Aber um dich zu beruhigen, ich spreche liebend gerne mit Holt, aber ich krieche ihm nicht in den Hintern, auch nicht diplomatisch. Denn damit das Morden hier aufhört, braucht es drastische und besonnene Worte. Nach dieser Mission steht es dir frei mit Brianna oder anderen zu lernen, was auch immer du willst, denn ich denke, dass es langsam Zeit wird, dass du deine Wege freier gehen kannst."

Akani war lange genug Padawan gewesen und viel fehlte nicht mehr, ihn zu befördern.

Die Nullianerin wandte sich schließlich an Telto.

"Ich bitte Euch, die Killik an die Oberfläche zu bringen. Das wird ihr mehr Zeit verschaffen."

Als Telto nicht widersprach, bat sie Bailee und Akani Heira nach draußen zu helfen, ehe sie sich an Eila wandte.

"An der Oberfläche werden wir Kontakt zu Eurem Vater aufnehmen und ihm seine Tochter zeigen, ich denke, wenn er ihren Zustand sieht, könnte das seien Meinung beeinflussen. Auch, wenn er von den Killiks hört, dass sie ebreit dazu sind, Heira frei zu geben."

Allerdings gab es da noch etwas zu klären, das Telto womöglich am besten klären konnte.

"Was wünscht sich Euer Nest von den Organas?"

Sie brauchten eien Verhandlungsbasis und dafür musste die Nullianerin zwingend wissen, um was es ging. oder eher um wie viel.

Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC



 
Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs

Gut, vielleicht hatte die Prinzessin ja recht mit der Idee, dem Verursacher dieser Tragödie die verbundene Prinzessin zu zeigen. Herzog Organa war immerhin ihr Vater und sie würde diesen Menschen wohl von allen am besten einschätzen können. Trotzdem schien sie da unsicher zu sein. Viele der Tätigkeiten des Mannes waren ihr verborgen geblieben. Ob Organa wirklich so war? Vielleicht hatte er dem Imperium auch seine Treue demonstrieren wollen, indem er die Killiks auslöschte. Eine nichtmenschliche, intelligente Spezies, die zwar nie eine Bedrohung für die menschliche Herrschaft des Planeten dargestellt hatte, aber trotzdem irgendwie störte. Wieder ertappte sich Bailee dabei, wie sie in Spekulationen versank. Das brachte doch nichts. Die kleine Menschin regte sich inzwischen auf, dass die Jedi- im Gegensatz zu dem, was hier vor ihnen lag- nie einen Genozid an den Vahla verübt hätten. Bailee hätte ja zu gern gewusst, was damals genau geschehen war, dass die Vahla so überzeugt waren, dass die Jedi die Übeltäter waren. Aber zu so einem Gespräch mit einer ihrer Rasse würde es wohl nicht mehr kommen. Vielleicht konnte Bailee das ja später anders rausbekommen. Ein paar Minuten später hatte man sie zur verbundenen Prinzessin gebracht und Bailee konnte auch im Dämmerlich der Höhlen gut sehen, dass es der Menschin nicht gut ging. Die Bitte der Jedi, die Menschin an die frische Luft zu bringen, war darum für Bailee eigentlich garkeine Bitte nötig. Sie trat an Heira´s Kopf, legt ihr den Unterarm über die Brust und griff dann unter den Armen der Frau hindurch nach dem Unterarm. So konnte ihr die Frau nicht aus versehen abrutschen. Personen aus Gefahrenzonen zu bringen war Teil ihrer Ausbildung zur Pilotin gewesen. Auch wenn sie damals gelacht hatte weil sie meinte, dass die Chancen einen Absturz zu überleben eh nicht so gross waren, als das man sowas man brauchen könnte. Aber seit sie Coruscant beliefert hatte, hatte sich eben einiges geändert. Und jetzt war sie froh zu wissen, wie sie die Prinzessin am besten raus bringen konnte. Mit Hilfe des Chiss dauerte es nicht lange, bis die Prinzessin- kreideweiss mit blutunterlaufenen Augen- auf dem Gras vor dem Eingang des Nests lag.


„Sie fühlt sich kühl an. Können wir sie mit irgendwas zudecken?“

Bailee brachte die Prinzessin in Seitenlagen und behielt ihre Atmung und den Puls im Auge.

„Und vielleicht kann man zusätzlich zu Herzog Organa noch einen Arzt oder Heiler herbestellen. So schnell wie möglich.“

Auch wenn die Killiks wohl nicht so schnell in den Genuss solcher Hilfe kommen würden. Aber vielleicht könnte ein Arzt Vorschläge bringen, wie man dem Nest ebenfalls helfen könnte. Wobei da wohl ebenfalls ein Chemiker gefragt war, der sich mit dem Gift und dessen Wirkung auskannte.

Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs
 
[Alderaan | Aldera | Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC), Brianna

Einer der wohl größten Erfolge all seines jahrelangen Strebens nach Macht und Einfluss war zum Greifen nah und gerade aus diesem Grund war Janus ausgesprochen vorsichtig, dachte sorgfältig über jedes Wort und jede Geste nach, während er gleichzeitig den Eindruck vermittelte, gänzlich natürlich und ohne irgendeine Täuschungsabsicht zu handeln. Angesichts der angespannten Situation nach dem Anschlag auf die Vahla musste der ehrgeizige Sith einen heiklen Drahtseilakt absolvieren. Die heutigen Ereignisse würden viele Fragen aufwerfen und sein Umgang mit Brianna – einer am Tatort aufgegriffenen Jedi – noch einige mehr. Auf keinen Fall durfte er den Eindruck erwecken, mit ihr unter eine Decke zu stecken, was den Angriff anging, und so energisch wie er diese Tat verurteilte durfte er keineswegs zu milde wirken. Immerhin waren Jedi in der Propaganda des Imperiums eine der verhasstesten Figuren, finstere Strippenzieher, die mit unnatürlichen Fähigkeiten Tod und Chaos verbreiteten und vor denen sich jeder rechtschaffene – und loyale – Bürger zu fürchten hatte. Das war ein Eindruck, den der heutige Tag noch mehr verstärken würde, und Janus gedachte, daraus den größtmöglichen Vorteil zu ziehen. Die republikanische Delegation war diskreditiert, ihre Anwesenheit Auslöser des verheerendes Angriffs, eines ihrer Mitglieder sozusagen auf frischer Tat ertappt und nun auch noch dazu bereit, zu den Sith überzulaufen. Verbunden mit den Zweifeln und Sorgen, die Janus während der Verhandlungen gestreut hatte, sollte dies genügen, um den Beitritt Alderaans zur Neuen Republik signifikant zu erschweren und zu verzögern. Und sollten die Jedi doch Erfolg haben, würden sie eine zutiefst gespaltene und skeptische Welt erhalten, auf der jederzeit ein Bürgerkrieg ausbrechen konnte. Sollte die Neue Republik darauf reagieren, indem sie Friedenstruppen hier stationierte – nun, wie lange würde es dann dauern, bis die hypermoralischen Alderaaner darin ein Zeichen dafür sahen, dass die Republik auch nur eine fremde Besatzungsmacht war? Es hatte etwas ungemein befriedigendes, das Bedürfnis der Alderaaner nach Frieden und Harmonie und ihre absurd hohen Ansprüche gegen die zu wenden, die eigentlich auf ihrer Seite standen, und die winzige Andeutung eines zufriedenen Lächelns zupfte an den Mundwinkeln des Grafen. Sein Werk hier war getan, unter dem Vorwand – der schon bald die HoloNews füllen würde – eine gründliche Ermittlung auf Bastion durchzuführen und weitere Eskalationen zu vermeiden, konnte Janus guten Gewissens abreisen. Andere würden seine Arbeit fortsetzen, gewiefte Experten des Diplomatischen Korps. Das Feld war bestellt, sie mussten lediglich die Ernte einfahren.

Allerdings war die alderaanische – und galaktische – Öffentlichkeit nur ein Punkt seines Balanceakts. Denn so wie es sich der Vollstrecker nicht leisten konnte, diese zu verärgern, konnte und wollte er auch Brianna nicht verstimmen. Die Bereitschaft der Echani, sich ihm anzuschließen und die Jedi hinter sich zu lassen, war der Kulminationspunkt jahrelanger Entwicklungen und nicht zuletzt sorgfältiger Manipulation durch den verschlagenen Aristokraten. Er würde diesen Erfolg nicht gefährden, nicht für irgendwelche Trivialitäten. Eine gefallene Jedi, die ihm und ihm allein verpflichtet war, würde ein mächtiges Werkzeug sein. Und selbstverständlich auch ein Symbol dafür, dass niemand die Wahrheit der Dunklen Seite ewig leugnen konnte. Nun galt es, diesen Triumph zu sichern und dafür zu sorgen, dass die Silberhaarige keine andere Optionen mehr hatte. Am einfachsten war das durch das Verlassen Alderaans zu bewerkstelligen. Ja, Janus würde sie in der Tat zu einem Ort bringen, an dem alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen würden. Was gab es besseres, als Brianna aus erster Hand zu zeigen, was die Dunkle Seite für Möglichkeiten bot, wie gut es sich anfühlte, pure Macht zu besitzen und sie einzusetzen, um die Galaxis nach den eigenen Vorstellungen zu formen? Entsprechend verheißungsvoll lächelte Janus, schuf mentale Bilder von Stärke, Freiheit und Autorität, von Armeen, die zu ihren Füßen liegen würden, von Statuen zu ihren Ehren, von Jüngern, die ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen und vor ihrer Kraft zittern würden. Ein hervorragender Moment, der bedauerlicherweise nicht zu lange währen durfte, denn es wurde Zeit, die Jedi vom Ort des Geschehens zu entfernen. Und das auf eine Weise, die die Jedi möglichst wenig vor den Kopf stieß. Janus kannte das Temperament der Echani nur zu gut und wollte es vermeiden, zu dessen Zielscheibe zu werden.

Briannas Verstimmung war in der Macht deutlich zu spüren, aber sie erklärte sich einverstanden, wohl auch in der Hoffnung, so den neugierig-anklagenden Holokameras entkommen zu können. Der Graf nickte verständnisvoll und betrachtete die Situation als gute Gelegenheit. Scham war eine nützliche Emotion, mit der man wunderbare Ergebnisse erzielen konnte. Als „Verbrecherin“ und gefallene Heldin würde Brianna nach neuen Quellen für Anerkennung und Bestätigung Ausschau halten, und er würde sie ihr geben. Mochte die Silberhaarige auch noch eine Weile an ihren alten Vorstellungen festhalten, mochte sie vielleicht sogar versuchen, ihn zu täuschen, langfristig würde ihre Maske mit ihrer Haut verschmelzen und ihr neues Gesicht werden. Und Janus würde da sein und sie in der Dunkelheit willkommen heißen. Janus verharrte noch eine Weile wirkungsmächtig für die Medien, staatsmännisch in Haltung und Auftreten, bevor er sich schließlich abwandte und zum wartenden Speeder ging. Lokale Sicherheitskräfte sorgten dafür, dass der Sith unbehelligt einsteigen und abfahren konnte. Janus warf einen kurzen Blick aus den abgedunkelten Scheiben, nachdem er gegenüber von Brianna Platz genommen hatten, und lächelte dann verbindlich, seine Stimme glatt und ruhig, als er sich ein wenig zurücklehnte und Brianna betrachtete.


„Ich bedaure, dass unsere Abreise von Alderaan so abrupt erfolgen muss, aber im selben Atemzug muss ich gestehen, dass ich froh bin, diese Welt hinter mir lassen zu können. Die Alderaaner und ihre kleinlichen Konflikte sind ermüdend und der Aufmerksamkeit von Lebewesen unserer Bedeutung nicht würdig. Umso mehr freue mich, Dir schon bald Bastion zeigen zu können. Im Herzen des Imperiums wirst Du viele neue...Erfahrungen machen.“


Die grünen Augen des Grafen funkelten in goldenem Glanz und er beließ es für den Moment bei diesem Versprechen und Lob. Ohne große Umwege, in hohem Tempo und eskortiert von imperialen Sicherheitskräften fuhr der Konvoi des Sith zum Raumhafen. Während der Fahrt überwachte Raveen die Berichterstattung und koordinierte alle weiteren Abläufe, in freien Augenblicken warf der ehemalige Sturmtruppler Brianna einen respektvoll-wachsamen Blick zu. Es war deutlich zu erkennen, dass der Sicherheitschef des Grafen versuchte, einen Eindruck von der Silberhaarigen zu bekommen, ihre Stärken und Schwächen abzuschätzen und darauf basierend das Risiko für seinen Herrn und ihn. Auch wenn man den blonden Menschen wegen selbst für imperiale Verhältnisse exzessiver Brutalität unehrenhaft entlassen hatte, verstand er doch sein Handwerk und war Janus treu ergeben. Für den Halb-Echani war er damit ein nützliches Werkzeug und auch in dieser Situation bewies der Jünger seinen Wert. Ohne Zwischenfall erreichten die Speeder den Raumhafen und eine Ehrenformation nahm Aufstellung, als Janus und seine neue Gefährtin aussteigen konnten. Während die Leibwächter in Habachthaltung verharrten, sanken die übrigen Diener des Vollstreckers ehrfürchtig auf die Knie, die Köpfe gesenkt. Zufrieden betrachtete Janus die Szene und nickte Brianna zu.


„Meine Jünger werden dafür sorgen, dass es Dir während der Reise und danach an nichts mangelt. Wenn Du wünscht, kannst Du einen von ihnen als Deinen persönlichen Assistenten auswählen. Sie sind alle qualifiziert und mir loyal ergeben. Und damit von nun an auch Dir.“


Selbstverständlich war der Sith die höchste Autorität und sollte Brianna Anweisungen gegen seinen expliziten Willen geben, würden die Jünger eher sterben als zu riskieren, ihren Herrn zu verärgern. Seite an Seite mit der Echani schritt Janus schlussendlich die Rampe seiner luxuriösen Yacht hinauf, um die ehemalige Jedi in den geschmackvoll eingerichteten Konferenzraum zu führen. Der großzügige Einsatz edler Hölzer und feiner Stoffe verlieh dem Raum einen gewissen prä-industriellen Charme und einladend deutete Janus auf die Stühle.


„Bitte, mach es Dir bequem, Brianna. Wir werden in Kürze aufbrechen, sobald alle Formalitäten geklärt sind. Dank meiner Position im Orden und der guten Kontakte, die ich pflege, sollten wir keine Schwierigkeiten haben. Möchtest Du in der Zwischenzeit etwas essen? Du musst nach den diesen Ereignissen sicher hungrig sein – ich habe verfolgt, wie Du die Sicherheitskräfte auf Trab gehalten hast. Beeindruckend, wie ich es von Dir gewöhnt bin.“


Janus wölbte eine Augenbraue und lächelte dünn, bevor Raveen an seine Seite trat, sich leicht verbeugte und ihm ein Datapad reichte, auf dem die neusten Informationen zu dem Anschlag zusammengefasst waren. Der Graf nahm sich die Zeit, es gründlich zu lesen, strich sich dann über sein Kinn und reichte das Datapad dann ohne große Worte an Brianna weiter, eine Geste des Vertrauens und Einbeziehens frei von Fanfaren und daher umso wirkungsmächtiger, während er sie nachdenklich ansah. Wenn die Echani etwas sagen wollte, dann würde sie es von sich aus tun. Druck mochte bei manchen Lebewesen funktionieren, doch bei Brianna war er deplatziert. Sie sollte sich ihm aus freien Stücken anschließen – jedenfalls soweit es so etwas in dieser Galaxis gab.


[Alderaan | Aldera | Pallista-Raumhafen | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Raveen und Leibwächter (NSC), Brianna
 
Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Auch Akani, der Chiss-Padawan konnte Vater schon gut genug einschätzen um zu erahnen, wie schwierig es werden würde, ihm irgendwelche Rechte für Killiks abzutrotzen, von Einsicht ganz zu schweigen. Das Problem war ja ein ganz grundsätzliches, fand Eila. Solange man eine andere intelligente Spezies nicht als solche begriff, war es nahezu aussichtslos, eine Verhandlungslösung zu finden. In der momentanen Lage hatten sie und die Jedi Partei für die Killiks zu ergreifen und solange das Organa-Oberhaupt sich weigerte, die Insekten überhaupt als Gesprächspartner zu akzeptieren, würde sich nichts grundlegendes ändern. Sobald die Jedi weg waren würde alles wieder von vorn beginnen. Da brachte es nichts, morgen mit dem Vergiften aufzuhören und übermorgen mit etwas neuem anzufangen.

Es beruhigte Eila ferner, dass Tenia mit ihrem Vorstoß, welcher erklärtermaßen keine Drohung sein sollte, auch unter den Jedi allein zu stehen schien. Selbst ihr Padawan, der zunehmend selbstbewusster wirkte als am Anfang, als die Delegation auf Alderaan angekommen war, widersprach ihr, und offenbarte dabei eine erfreulich pragmatische Grundhaltung. Dafür nickte sie ihm mit einem anerkennenden Lächeln zu und begann zu denken, dass der Chiss wohl das größte diplomatische Talent in dieser Jedi-Gruppe war. Bailee vermied es, in diesem Streit Partei zu ergreifen und die Prinzessin hätte es am liebsten auch getan, denn die ranghöchste anwesende Jedi zu verärgern wäre sehr wenig hilfreich. Aber sie konnte auch nicht einfach schweigen, dafür lehnte sich Tenia zu weit aus dem Fenster und sattelte sogar noch einen drauf. Eila appellierte an den Pragmatismus der Jedi:


»Ja, es ist die Wahrheit, mein Vater hat, wie es aussieht, einen Genozid auf eine intelligente Spezies verübt. Außerdem glaube ich Euch, was die Jedi und die Vahla angeht. Aber Ihr irrt Euch in Bezug auf Alderaan. Die Alderaaner sind nicht undemokratisch. Die Alderaaner sind strikt gegen Gewalt. Die Benutzung des Giftes haben einige wenige Leute allein getan, da bin ich mir sicher. Wenn die Sache herauskommt ist das Ansehen des Hauses Organa in der Öffentlichkeit ruiniert. Es gibt keine Chance mehr auf eine prorepublikanische Mehrheit im Parlament. Alderaan würde dann nie mehr frei und demokratisch sein und den Killiks würdet ihr damit auch nur bedingt helfen. Dann werden sie eben wieder konventionell massakriert und abgeschlachtet wie von den anderen Häusern auch. Hört auf Euren Padawan, Jedi Lumiran. Meinem Vater wird es schwer genug fallen, über seinen Schatten zu springen, auch ohne, dass ihr ihn öffentlich bloßstellt.«


Wenig später fanden sie Eila und von dem Moment an fiel Eila der Pragmatismus selbst schwer. Alles woran sie denken konnte war, dass ihre Schwester vor ihr um ihr Leben kämpfte und dass es Vaters Schuld war. Sie konnte nichts tun oder zum Geschehen beitragen, so erschüttert war sie – bis sie das Stichwort Machtheilung hörte.

»Kann denn niemand von Euch wenigstens ein bisschen Machtheilung?«

Fragte sie, ohne zu wissen, was sie sich darunter wirklich vorzustellen hatte – irgend eine Art Wunderheilung halt und sie wäre auch über ein klitzekleines Wunder schon sehr dankbar, und alle anderen Organas auch. Dass die Auseinandersetzung um das beste Verhalten der Jedi den Organas ein weiteres Mal aufflammte, verfolgte EIla passiv. Anschließend hörte sie, wie Tenia die Killiks darum bat, Heira an die Oberfläche zu bringen.

»Das Nest kennt keine Möglichkeit, dieser Killik zu helfen; wenn das Organa-Nest mehr weiß, soll es tun, was nötig ist.«


Antwortete Telto. Eila war damit beschäftigt, den Heira tragenden Akani und Bailee eher moralischen Beistand zu leisten, als sie von Tenia angesprochen wurde.


»Ich denke Ihr habt recht. Ich kann mir Vaters Verhalten nur so erklären, dass Heiras Verlust ihn seiner Fähigkeit beraubt hat, nüchtern zu denken. Sie jetzt zu sehen könnte ihn wieder zur Besinnung bringen. Ich werde für Euch eine direkte Holoverbindung zu ihm herstellen,«


Erwiderte die Prinzessin. Telto wurde nach den Forderungen des Nestes gefragt.

»Die Killiks wünschen, dass das Töten aufhört, egal auf welche Weise. Außerdem benötigen wir ein wenig Land für uns, um uns zu ernähren,«


Erwiderte der Verbundene und sogar in ihrem gegenwärtigen Zustand war Eila klar, dass die Forderungen der Insekten eigentlich recht bescheiden waren, je nach Definition von ›ein wenig‹ jedenfalls. Als sie wieder an der Oberfläche waren, bemerkte die junge Organa erst, wie stickig und stinkend es im Killikbau eigentlich gewesen war und sie atmete mehrmals tief durch. Sicher würde die frische Luft auch Heira gut tun… allerdings war sie deutlich kühler als im Killikbau und Bailee bemerkte, dass ihre Schwester ohnehin recht kühl war.

»Hier, den braucht sie dringender als ich,«


Meinte Eila und erledigte sich ihres Robenmantel. Sie würde es auch ohne ihre Tunika aushalten und wenn es Heira half… Die Nautolanerin hatte zudem den Einfall, medizinische Versorgung gleich mitzubestellen.


»Wen wir brauchen ist Ritterin Kae, könnt Ihr sie rufen?«


Fragte sie die Gelbhäutige. Die Heilfähigkeiten dieser sonderbaren Jedi waren inzwischen ja nicht nur von Bailee, sondern auch von Akani hervorgehoben worden. Sodann rief sie den Kontakt ihre Vaters in ihrem holofähigen Kom auf und reichte ihn Tenia.

»Hier. Das wird Euch direkt mit meinem Vater verbinden, ohne Umwege über irgendwelche Lakaien, und angesichts der Umstände garantiere ich Euch, dass er den Anruf entgegennehmen wird.«


Einige der Killiks waren den Jedi und Eila an die Oberfläche gefolgt. Voran schritt Telto, der nun so etwas wie einen leeren Killik-Rückenpanzer trug, der gefüllt von einer farblosen, gelartigen Substanz war. Er erklärte:


»Gebt ihr davon zu essen, dann wird sie keine Killik mehr, sondern Teil des Organa-Nests sein.«


Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)
 
Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Tenia wies Eila auf das undemokratische Handeln der Alderaaner hin und betonte, dass der Vorwurf, die Jedi hätten einen Genozid an den Vahla begangen, eine Lüge war, im Gegensatz zu den aktuellen Ereignissen.
Die Prinzessin stimmte zu.

„Ja, es ist die Wahrheit, mein Vater hat, wie es aussieht, einen Genozid auf eine intelligente Spezies verübt.“
Sie erklärte außerdem, Tenia im Bezug auf die Vahla zu glauben. Dann gab sie jedoch zurück, dass das alderaanische Volk friedlich war und die Verwendung des Giftes in der Verantwortung einiger weniger lag. Sie betonte, dass die Verbindung zum Haus Organa nicht an die Öffentlichkeit gelangen durfte, wenn es noch eine Chance geben sollte, dass Alderaan der Republik beitrat.
Tenia wandte sich dann an Akani und stellte in Frage, ob es tatsächlich im Interesse der Republik war, Alderaan aufzunehmen, wenn sich dessen Regierung vielmehr wie das Imperium verhielt.
Akani blickte sie an, antwortete jedoch nicht, weil er keine Antwort hatte. Es war nicht nur, dass er bisher so auf die Mission konzentriert gewesen war, dass er nicht über dergleichen nachgedacht hatte; er wusste es schlicht und ergreifend nicht. Die Gruppe hatte den Auftrag bekommen, den Verhandlungen beizuwohnen, den Orden zu repräsentieren und der Diplomatie etwas nachzuhelfen, damit der Übertritt endlich in die Wege geleitet wurde. Auch wenn der Chiss nicht blind Befehlen gehorchen wollte, selbst wenn diese falsch waren, er sah sich dennoch nicht in der Position, zu entscheiden, dass die ganze Sache jetzt abgeblasen wurde und Alderaan auch künftig kein Teil der Republik war.

„So gern ich eine Antwort hätte, ich weiß es nicht“, sagte er schließlich ebenso leise wie Tenia.

Mit Blick auf Heira beschloss die Nullianerin, dass die Verbundene an die frische Luft musste. Während Bailee zu Heira hinüberlief, antwortete Tenia nun recht ungehalten auf Akanis Aussage.
„Ich habe nicht gedroht. Aber um dich zu beruhigen, ich spreche liebend gerne mit Holt, aber ich krieche ihm nicht in den Hintern, auch nicht diplomatisch. Denn damit das Morden hier aufhört, braucht es drastische und besonnene Worte. Nach dieser Mission steht es dir frei mit Brianna oder anderen zu lernen, was auch immer du willst, denn ich denke, dass es langsam Zeit wird, dass du deine Wege freier gehen kannst.“
Akani blickte seine Meisterin einen Moment lang an und nickte dann.
„Ich verstehe.“ In mehr als einer Hinsicht, dachte er gedämpft. Er wusste noch immer nicht, wie er darauf reagieren sollte, wenn Tenia ihn als Padawan entließ und er zum Ritter aufstieg.
„Ein Missverständnis also“, antwortete er dann im Bezug auf die Drohung, die doch keine gewesen war. „Und ich hatte keineswegs erwartet, dass du Holt – oder sonstwem – in den Hintern kriechst. Ich stimme zu; der Mann muss begreifen, dass das hier –“, er deutete auf die Killik-Leichen, die ins Feuer getragen wurden, „aufhört.“

Tenia erklärte schließlich auch Telto, dass Heira nach draußen musste, dann lief sie zu Eila und Telto, während Akani zu Bailee hinüberging, die bereits dabei war, Heira in einem geschickten Griff von der Liege aufzuheben.
„Den muss ich mir merken“, meinte Akani dazu. „Darf ich?“, fragte er dann. Der Chiss legte sich die Verbundene in die Arme, sodass ihr Kopf nicht umherschlenkern konnte, und trug sie in Begleitung von Bailee aus dem Nest. Seine Statur bedeutete, dass er die Frau kaum spürte, zumal sie – vermutlich wegen des Giftes – sehr dünn und entkräftet wirkte.
Kaum lag sie im Gras, stabilisierte Bailee ihre Position und fühlte nach ihrem Puls. Akani beobachtete sie dabei.

„Sie fühlt sich kühl an. Können wir sie mit irgendwas zudecken?“, fragte die Padawan und fügte hinzu, dass Organa benachrichtigt werden sollte, damit er medizinische Hilfe mitbrachte. Akani, der wie die anderen noch immer die Organatracht aus dem Ankleidezimmer trug, zog den Umhang seiner Jedirobe hervor und verwendete ihn als Kissen für Heira, nachdem Eila ihren Mantel als Decke gereicht hatte. Er hoffte, dass sie so etwas bequemer lag.

Die Prinzessin fragte Bailee, ob diese Brianna rufen konnte; es schien, als hatte sie mitbekommen, dass die Jedi die Machtheilung beherrschte. Dann zückte sie ihr Komlink und lief wieder zu Tenia hinüber.
Akani wandte sich indes an die Nautolanerin.

„Hattest du mal irgendeine Art von medizinischer Grundausbildung? Vielleicht könntest du mir bei Gelegenheit mal ein paar Sachen zeigen? Und denkst du, wir können bzw. sollten ihr irgendwie Wasser verabreichen, ohne dass sie sich verschluckt?“


Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan, Aldera – im Speeder in der Nähe des Pallista-Raumhafens – imperiale NPCs >:( und Brianna

Sith-Jünger. Die meisten von ihnen waren bloße Nervensägen, die man zum Glück nur selten alleine antraf, dafür waren die Meisten von ihnen zu ahnungslos und zu unfähig. Eigentlich waren sie nur für eine Sache wirklich zu gebrauchen
giphy.gif
und Brianna war unschlüssig, ob sie das nun noch durfte. Eigentlich waren sie ja Verbündete, obwohl sie vom allgemeinen Eindruck her überwiegend wie Janus' Besitz wirkten, und geringwertiger noch dazu. Davon abgesehen, der einzige, den zu vermöbeln zumindest kurzzeitig Vergnügen versprach, war dieser besondere Jünger, der Raveen zu heißen schien. Er war der Echani ohnehin suspekt. Die meisten Jünger hatten eine eher janusköpfige Anmutung (wie passend!) und zeigten sich Außenstehenden gegenüber hochnäsig und bei Eingeweihten speichelleckerisch. Dabei schien Brianna jetzt schon eine Art Sonderstellung innezuhaben – anscheinend hatte sich die Kunde über sie unter Janus' Jüngern längst herumgesprochen. Raveen jedoch war anders als die meisten, ihm wohnte nicht diese seltsame Mischung aus Hoffnung und Überheblichkeit inne. Er war weniger einer dieser Möchtegern-Groupies, sondern eher das Modell eines treuen Butlers und sein Verhalten erinnerte die Silberhaarige stellenweise an sie selbst. Da war dieses Abschätzige… Brianna mochte die Art, wie er sie musterte, überhaupt nicht und sie fragte sich, ob er ihr gefährlich werden konnte. Janus war hoffentlich zu sehr mit anderen DIngen beschäftigt um zu erkennen, dass Brianna eine weitere Agenda verfolgte, jenseits der Mehrung ihrer Kräfte und dem Wunsch nach seiner Nähe. Dieser Jünger war womöglich der einzige, der seinem Herrn im Gefahrenfall zu mehr wie als Kugelfang zu gebrauchen war, er schien mit der Sicherheit seines Herrn betraut zu sein. Zumindest hoffte die 27jährige das, denn die Alternative wäre, dass er spezifisch damit beauftragt war, ein Auge auf sie zu haben. Das war das Letzte, was Brianna gebrauchen konnte, doch, war Janus wirklich so misstrauisch ihr gegenüber?

Zum Glück, wie Brianna fand, hielt der Sith-Vollstrecker sich nicht allzu lange draußen auf. Mit ein paar Jüngern in einen Blechkasten wie einen Speeder gesperrt zu sein und nichts tun zu können als zu warten war ihr zuwider. Es war zudem ein gehöriger Absturz nach dem Hochgefühl des ersten Kusses gewesen, doch zum Glück näherte sich Janus bald und Brianna spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte, sobald sie seine Aura wahrnahm. Da war es wieder, dieses berauschende Gefühl von Macht; das Feuer, das ihr Verlangen nach ihm in ungeahnte Höhen trieb: er war zurück, keinen Augenblick zu früh.


„Für mich kann unsere Abreise gar nicht abrupt genug erfolgen. Ich habe die Nase gestrichen voll von Kleingeistern, die sich für etwas Großes halten.“


‚Ja, das meint auch euch, liebe Jünger,‘ dachte Brianna. Hauptsächlich waren ihr allerdings die Aristokraten und ihr albernes Gehabe zuwider.

„Ich kann es kaum erwarten, Bastion kennenzulernen! Bisher weiß ich kaum irgendwas über das Herz des Imperiums, und das des Sith-Ordens, den Tempel.“

Das stimmte, und das war ein Problem, aber wirklich darüber nachdenken konnte sie nicht. In Janus' Nähe wirkte ihre Jedi-Mission weniger wichtig, dafür war der Wunsch, persönlich zu wachsen, um so größer. Sie war in ihrer Entwicklung zurückgefallen im Vergleich zum Halb-Echani, den sie nun schon viele Jahre, seit seiner Schülerzeit kannte, und wollte den Rückstand unbedingt aufholen.

Die Fahrt zum Raumhafen dauerte nicht lange, da der Speeder mit hoher Geschwindigkeit und wahrscheinlich mit Priorität durch die Straßen jagte. Trotzdem konnte es Brianna gar nicht schnell genug gehen. Sie wollte weg von Alderaan, außerdem konnte sie es nicht leiden, wie dieser Raveen sie permanent misstrauisch musterte. Die übrige Entourage des Sith wagte es kaum, den Blick zu heben, und dieses Verhalten zog die Silberhaarige eindeutig vor. Am Raumhafen wurde ihnen von Janus' Dienern die Aufwartung gemacht, also eigentlich ihm, doch Brianna genoss die Show und stolzierte an ihnen vorbei als galt der gesamte Zirkus allein ihr. Hier fühlte sie sich nicht mehr auf dem Präsentierteller. Hier war sie nicht die Jedi, die ausrastete, sondern die Bekehrte, die dem Imperium gerade einen großen Gefallen getan hatte. Ohne an die Folgen für Alderaan zu denken, dieser Zustand war ihr wesentlich lieber – eine Art, im Mittelpunkt zu stehen, die ihr gefiel. Und natürlich stand sie im Mittelpunkt. Janus war der Erwartete. Sie war die Neue und selbstverständlich galten die knappen Blicke, welche die Diener riskierten, vor allem ihr. Wer war das, die Frage schien im Raum zu schweben.
‚Nun, das werdet ihr schon früh genug erfahren,‘ fand Brianna.

Ob sie einen persönlichen Assistenten wollte, da war die Echani sich unschlüssig. Eigentlich stand ihr sowas wohl zu, fand sie. Andererseits könnte ein persönlicher Diener spitzkriegen, was sie auf Bastion sonst noch so trieb. Ständig wechselnde Jünger herumzukommandieren hatte den Vorteil, dass keiner so leicht ihr doppeltes Spiel bemerken würde. Aber eigentlich wollte sie in Janus' Gegenwart sich gar nicht so viele Gedanken darüber machen. Das hatte doch alles noch Zeit… Es gab Dinge, die sie viel lieber tun wollte, solange sie in seiner Nähe war.


„Ich denke, ich werde zunächst nach Bedarf auf sie zurückgreifen und beobachten, ob sich einer besonders hervortut. Vielleicht hast du ja einen mit Talent zum Masseur, mein Schatz?“


Zusammen mit dem Sith-Vollstrecker betrat sie seine Jacht. Eigentlich lag ihr der pure Luxus nicht so, aber durch den Fokus auf antike Materialien wie Holz wirkte es nicht so. Es fühlte sich heimelig an. Zugleich wurmte sie, dass sie bei den Jedi schon froh sein musste, ihre TARDIS überhaupt behalten zu dürfen und das war nur ein uralter YT-1300-Frachter, der gefühlt aus der Zeit stammte, als Holzbauweise noch Stand der Technik gewesen war. Auf Janus' Aufforderung hin nahm Brianna Platz, schlug die muskulösen Beine lässig übereinander und lehnte sich entspannt zurück. Sie war sich nicht sicher, welche Schwierigkeiten sie überhaupt haben konnten, aber solange Janus sich darum kümmerte, konnte es ihr im Grunde auch egal sein. Essen war jedoch ein gutes Stichwort – erst bei der Erwähnung merkte sie, wie hungrig sie eigentlich war.


„Allerdings, ich bin hungrig – schließlich habe ich seit dem sinnlosen Palaver in Schloss Organa nichts mehr gegessen. Aber da du von Positionen sprichst… ich werde eine Sith-Kriegerin, nicht wahr? Denn ich mag vielleicht deine Schülerin sein, aber nicht eine Schülerin.“

Die Echani hatte das Gefühl, dass es höchste Zeit war, ihre Ansprüche anzumelden. Sie grinste breit, als Janus sie für ihr Scharmützel mit den alderaanischen Sicherheitskräften komplimentierte und nahm bereitwillig das Datapad von ihm entgegen, wo imperiale Medienberichte über den Vorfall zu finden waren.


„Tatsächlich hatte ich hier am meisten Spaß während meines gesamten Aufenthalts auf Alderaan, obwohl es sich in dem Moment gar nicht so angefühlt hat. Ich war einfach nur wütend,“


Bekannte sie, als sie sich selbst auf Holo sah, wie sie Sicherheitsdroiden zerlegte. Es gab keinen Grund, zu verheimlichen, dass sie in blinder Raserei gewütet hatte. Abgesehen davon, dass Janus es vermutlich auch so merkte, war das als sein neuer Schützling ja wohl positiv. Wütende Raserei gleich gut, oder so. Über einen Teil amüsierte sie sich besonders:

„Ich habe mich also bereit erklärt, die Ermittlungen zu unterstützen, soso – kann's kaum erwarten zu lesen, was die galaktischen Boulevard-Schmierblätter wie die Galaxy Sun zu dem Ganzen zu sagen haben. Na, wenn ich denn helfen wollte… Ich nehme an, liebster Janus, dass dir klar ist, dass ich weiß, wer wirklich hinter dem Anschlag steckt? Die ärmste Jarael ist sicherlich noch ganz verstört wegen diesem Attentat auf die verstreuten Überreste ihres Volkes.“


Briannas Augen blitzten bösartig, als sie an die Ironie der Geschichte dachte. Da beauftragte der Meister die eine Schülerin, das Völkchen der zweiten Schülerin aufzumischen, und sie, die Nummer drei im Bunde, war ausgerechnet zur falschen Zeit am falschen Ort. Bestimmt war sie im HoloNet bald die Drahtzieherin hinter dem Ganzen aber gut, solange es ihren Übertritt glaubwürdiger machte, sollten sie es halt schreiben. Ihr Ruf war jetzt wahrscheinlich eh ruiniert, am besten, sie hielt sich die nächste Zeit lieber vom Holonet fern. Konsequenterweise legte sie auch das Datapad auf den Tisch und schob es von sich.

Alderaan, Aldera, Pallista-Raumhafen – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – imperiale NPCs >:(, Janus :inlove: und Brianna
 
Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Sie würde nicht alle, die auf Alderaan lebten dafür bestrafen dürfen, dass die Regierung sich fragwürdiger Methoden bediente. Dennoch stellte die Nullianerin sich die Frage, wie klug es war, mit einer Regierung zu verhandeln, deren Vertreter vor Gewalt nicht nur zurückschreckten, sondern diese auch nach als angebracht empfanden. Sie hatte nicht davon gehört, dass es Aufstände gegen die Regierung und ihre Machtausübung gab. Dabei war Tenia sicher, dass zwar sicher nicht alle über den Umgang mit den Killiks unterrichtet waren. Doch dass er keine völlige Unbekannte war, dessen war sie sich ebenso gewiss. Man konnte sich bewusst dafür entscheiden, auf einem Auge blind zu sein. Sie selbst war es auf beiden Augen gewesen. Mit voller Absicht und etwas ähnliches konnte sie den auf Alderaan Lebenden vorwerfen. Die rhetorische Frage, die sie ihrem Schüler stellte, konnte dieser nicht beantworten und da nickte Tenia und gab leise zu:

„Das war eher rhetorisch gemeint und ich weiß es, wenn ich ehrlich bin, auch nicht“.

Vermutlich hätten die Jedi auch kein Interesse daran haben sollen, sie auszubilden. Aber sie war ausgebildet worden und sie hatte sich verändert.
Ihre nächsten Worte bereute Tenia ein wenig, denn vielleicht tat sie Akani mit der Art, wie sie sie formuliert hatte unrecht. Sie hatte eben zugelassen, dass der Chiss ihr hatte zu nahetreten können und jetzt schien es, als habe sie es getan. Denn klang das, was sie gesagt hatte nicht ein wenig danach, als wolle sie ihn los werden?

„Ich glaube, dass du schon viel gelernt hast, Akani. Das soll kein … Hinauswurf oder ähnliches sein. Und natürlich,“

sie lächelte leicht,

„hast du ein kleine Bisschen Mitspracherecht. Aber ich glaube fast, dass ich inzwischen mehr von dir lernen kann, als du von mir.“

Was ein anerkennendes Lob darstellte. Akani hatte schon auf der letzten Mission Umsicht bewiesen. Sie senkte ihre Stimme noch weiter, damit auch wirklich nur der Chiss hören konnte, was sie sagte.

„Missionen wie diese sind einfach nichts für mich. Nett um den heißen Brei zu reden… Damit fühle ich mich nicht wohl. Ich hab selbst zu oft nach Ausreden und Legitimationen für mein eigenes Verhalten gesucht. Also sieh mir bitte nach, wenn ich etwas … ungehalten bin.“

Sie würde die Vorwürfe, die sie für sich selbst hatte, nicht auf Holt übertragen, dessen war sich die kleine Nullianerin bewusst. Hier ging es um mehr, als etwas in Holt zu sehen, dass sie an sich selbst nicht mochte. Hier ging es vor allem um ein verbrechen das er beging. Ein Verbrechen, dem sich Tenia nicht schuldig machen wollte. Das Verbrechen als solches zu benennen war hilfreich, um die Killik von ihrer Aufrichtigkeit zu überzeugen. Telto, der das stellvertretende Sprachrohr für die Insektoiden war, ließ zu, dass Bailee und Akani Heira nach draußen brachten.
Wie vermutet, wünschten sich die Killik außerdem etwas Land. Land um zu Leben. Sie begaben sich alle auf den Weg an die Oberfläche, als Eila Tenia ein Kom reichte, dass sie direkt mit ihrem Vater verbinden würde. Gut. Das würde es hoffentlich einfacher machen.
Oben angekommen, wollte Telto, dass man Heira etwas von der Flüssigkeit gab, die er in einem Panzer auf seinem Rücken trug.

Wartet,“

hielt Tenia in und die anderen ab.

„Es wird ein Vorteil sein, wenn Holt hört, dass die Kllik bereit sind, Heira wieder zu einem Teil des Organa Nestes zu machen.“

Egal wie beunruhigend es für ihn sein musste oder gar sein würde, seine Kinder so zu sehen; daraus ergab sich vielleicht eine Chance. Dann aktivierte sie den Kommunikator und es dauerte nicht lange, bis das bläulich flimmernde Bild von Holt Organa erschien.

Herzog Organa…“

Es war besser, ihn bei seinem Titel anzusprechen, schließlich sollte das ein diplomatisches Gespräch sein.

„Ich danke Euch für die Erlaubnis, dass Ihr Eure Tochter mit uns geschickt habt. Wir hatten Erfolg und haben Heira gefunden.“

So viel zum einfachen Teil. Bevor Tenia sich so hinstellte, dass Holt seine Tochte würde sehen können, waren ein paar einleitende und vorbereitende Worte angebracht,

Leider hat der Versuch, die Killik zu vertreiben,“

was die diplomatischste Art war, „euer“ und „Morden“ aus ihrem Satz zu lassen,

dafür gesorgt, dass nicht nur Killik, sondern auch Eure Tochter einem hohen Risiko ausgesetzt war. Sie ist sehr krank, Herzog,“

womit Tenia sich in deren Nähe begab, damit Holt sie sehen konnte.

Ein Arzt oder ein Heiler sollte ihr helfen können. Es wäre angebracht, wenn Ihr Euch vor Ort selbst einen Überblick über die Geschehnise machen könnt. Auch für den Fall…“

ob es klug war, diese Karte zu spielen?

„falls der Körper Eurer Tochter dem Kampf gegen das Insektizid nicht gewinnen sollte. Kommt mit einem Arzt hier her. Ihr solltet wissen, welches Gegenmittel das Beste ist. Ich bitte Euch in meinem Namen und im Namen der Jedi Ruhe zu bewahren, wenn ihr kommt und ohne Waffen zu erscheinen. Die Killik waren und sind bereit zu helfen. Wir sollten die Grundlage, die wir geschaffen haben nicht mit ungestümen Handlungen zerstören.“

Eine davon wäre, wenn Holt auf die Idee käme, mit Waffen und dem Ansinnen nach Rache hier her zu kommen.

Alderaan - Apalisküste – oberhalb des Killik-Nests – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs

Die Sorge, die Eila um ihre Schwester hatte, war mehr als verständlich. Sie fragte, ob denn keiner von ihnen Machtheilung konnte. Wenigstens etwas. Bailee sah sie entschuldigend an. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sowas machen könnte und bei ihren bisherigen Erfolgen konnte sie eh für nichts garantieren. Allerdings brachte die Prinzessin Bailee mit ihrer Frage nach Brianna ganz schön in Bedrängnis, wollte sie doch irgendwie immernoch ihre ehemalige Meisterin schützen, indem sie deren Rücktritt vom Jedi-Dasein vorerst verschwieg. Jetzt musste dringend ne gute Erklärung her. Bailee legte einfach mal los und schüttelte den Kopf.

"Sie hatte irgendeine andere Aufgabe, bei der ich sie nicht begleiten konnte. Drum sollte ich ja Ritterin Lumiran und ihrem Schüler folgen."

Das war gut und zumindest plausibel genug.

"Aber ich denke, dass ein Arzt hier auch helfen kann."

Während Eila mit Tenia Kontakt zum Herzog aufnahmen und hoffentlich nen Arzt orderten, trat der Chiss zu ihr und bot seinen Umhang als Kissen für Heira an. Bailee schüttelte den Kopf.

"Bewusstlosen niemals nen Kissen unter den Kopf legen. Die übergeben sich gern, drum sollte das Gesicht so nah wie möglich am Boden sein. Sonst kann das Erbrochene nicht abfliessen und läuft statt dessen vielleicht in die Luftröhre. Dann hast du nicht nur das Problem einer bewusstlosen Person sondern auch noch das einer erstickenden Person. Und darauf hätte ich jetzt keinen Bock. Aber wir können sie vielleicht ganz drauf legen. Der Umgang bietet vielleicht ein bisschen Schutz vor dem kalten Boden. "

Gesagt, getan. Die zierliche Prinzessin passte ganz auf Akanis grossen Umhang drauf und das war das Beste, was man ihr hier draussen bieten konnte. Der Padawan fragte dann, ob sie eine medizinische Grundausbildung habe und sie ihm etwas zeigen könnte. Bailee lachte kurz leise auf.

" Nicht wirklich. Ich hab von meinem ehemaligen Arbeitgeber aus regelmässig Nothelfer-Kurse belegen müssen. Einmal im Jahr ein unbezahltes Wochenende lernen für den Job mit dem Gefühl, es vielleicht eh nie zu brauchen. Aber da hab ich mich geirrt. Und nicht nur wegen ihr hier. Ich hatte vor zwei Jahren schonmal Spass mit nem abgerissenen Finger bei nem Arbeitskollegen. Keine Ahnung, wie er das geschafft hatte. War aber ne ziemliche Sauerei. Da war ich dann froh, den Kurs belegt zu haben, weil ich wusste was ich tun muss. "

Sie kontrollierte erneut Atmung und Puls der bewusstlosen Prinzessin.

" Als Nothelfer darfst du eigentlich nicht so viel machen. Die Abfolge ist auch immer gleich. Wenn du einen oder mehrere Verletzte findest:
Schritt 1: auf die eigene Sicherheit schauen. Es bringt nichts, einen Rettungsversuch zu starten, bei dem du dann gleich als zweite verletzte Person daneben liegst.
Schritt 2:Hilfe anfordern. Wenn du zum Beispiel anfängst jemanden zu reanimieren, bist du damit beschäftigt und hast keine Zeit mehr um Hilfe zu rufen. Aber du bist froh, wenn Hilfe kommt.
Schritt 3: Person ansprechen und wenn sie nicht reagiert- und auch wenns fies ist - kneifen. Reagiert sie immernoch nicht, kontrollierst du Puls und Atmung. Wenn Puls fehlt, reanimieren, wenn Atmung fehlt, Atemwege befreien und - wenn er/sie nicht wieder anfängt zu schnaufen-reanimieren. Auch wenn Puls eigentlich noch vorhanden ist. Irgendwas stimmt dann da trotzdem nicht. Ist die Person nur bewusstlos... "


Bailee zeigt auf Heira.

" Auf die Seite drehen, den Kopf etwas überstrecken, das Gesicht nah zum Boden und dabei bleiben. Es kann jederzeit passieren, dass sie aufhört zu atmen. Dann musst du reanimieren. Ansonsten... Steckt was drin? Zieh es nicht raus! Guckt was raus? Steck es nicht rein! Abdecken und ab ins Med-Center. Vergiftungen... Ja, man kann es verdünnen mit Wasser. Aber eben nicht bei Bewusstlosen und nicht bei Personen, die unter Schock stehen. Da funktioniert der Schluckreflex oft nicht und du gehst das Risiko ein, dass sie sich am Wasser verschlucken. Bei Personen, die aufgrund eines Hitzschlags vor dir liegen, gibst du kein Wasser sondern verdünnten Saft. Diese Leute haben vorher meist geschwitzt, sprich, sie haben Elektrolyte verloren und wenn du ihnen nur Wasser gibst, verdünnst du die übrigen Elektrolyte nur noch weiter. Verdünnte Säfte füllen sie wieder auf. Und natürlich müssen sie sofort in den Schatten. "

Noch einmal kontrollierte Bailee die Vitalfunktionen der Prinzessin und presste ihre Lippen zu einer Linie zusammen. Brianna hätte sich hier wirklich austoben können. Die Menschin tat ihr sehr leid und Bailee hätte gern mehr für sie getan. Da trat Telto an sie heran mit einer Schale mit irgendeinem Gel drin. Sie sollten das der bewusstlosen Prinzessin geben, damit diese wieder sie selbst wurde. Tenia hatte aber erstmal was dagegen. Herzog Organa sollte sehen, dass die Killiks bereit waren zu helfen.

"Solang sie nicht ansprechbar ist, wirds sowieso nichts."

Wenn der Heiler nicht helfen konnte, würde die junge Frau vielleicht sterben. Und da spielte es keine Rolle, ob sie mit dem Killik-Kollektiv verbunden war oder nicht. Trotzdem sah Bailee Telto lächelnd an.

" Ich danke euch aber vielmals für eure Hilfe. Verzeiht meine Neugier aber... Was ist das?"


Sie wies auf die Schale. Das Wissen um den Inhalt könnte für die Organas in Zukunft vielleicht noch interessant sein. Vielleicht könnte man das Gel chemisch analysieren und es dann replizieren. Der Bioscanner, der jetzt im Jedi-Tempel Stand, könnte das problemlos. Vielleicht waren imperiale Med-Center auf Vorzeige-Welten wie Alderaan ja ähnlich gut ausgestattet.

Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs
 
Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Eila verfolgte die Diskussion – oder sollte man sagen Streit? – zwischen Akani und Tenia nicht so genau, dafür war sie mit den Gedanken zu sehr bei ihrer Schwester Heira. Sie bekam aber mit, wie sich die beiden verständigten, wobei der exakte Inhalt etwas war, was nur für Meisterin und Padawan bestimmt war. Fest stand, dass Jedi sehr viel anders waren, als die Prinzessin sie sich ausgemalt hatten. Sie hatte sie sich als nobel, würdevoll, souverän, aber auch als abgehoben und weltfremd vorgestellt. Die Wahrheit war – wie so oft, sehr viel komplizierter. Die Beziehung zwischen Tenia und Akani erinnerte weniger an einen Holofilm, wo der gelehrige Schüler an den Lippen der scheinbar allwissenden Meisterin hing. Bailee offenbarte als Reaktion auf die Frage des Chiss, dass sie so gar nicht weltfremd war, sondern über solide Kenntnisse in erster Hilfe verfügte. Trotzden wäre es Eila lieber gewesen, sie hätte die zwar inzwischen entzauberte, aber den Hörensagen nach doch recht fähige Heilerin Kae rufen können. Die Prinzessin hatte keine Ahnung, was das für eine Mission sein konnte, auf welcher diese sich befand. Ob ein Arzt wirklich ein Ersatz war?

»Ich hoffe Ihr habt recht – und dass sich Vaters Leute Gedanken über Gegengifte gemacht haben,«

Antwortete die Prinzessin und versuchte Bailee so gut es ging bei der Versorgung von Heira zu assistieren. Als Telto die Schale mit der seltsamen Masse brachte, erkundigte sich die Nautolanerin zunächst bei dem Verbundenen, worum es sich hierbei denn handelte.

»Es ist eine Art von Membrosia, die die Wirkung der Killik-Pheromone auf den Organismus unterdrückt,«


Erklärte Telto. Sie hatte zwar nur eine vage Vorstellung davon, was Membrosia tatsächlich war, aber das war es also, was Eila brauchte, um ihre Schwester zurückzubekommen – vorausgesetzt, sie überlebte die Vergiftung.

»Dann nur her damit,«

Meinte Eila hastig und nahm die Schale entgegen, doch Tenia wollte, dass sie warteten. Sie argumentierte, dass Vater von der Geste des Killiks-Nest direkt erfahren sollte, anstatt nur das Ergebnis zu sehen. Sie nickte daher.

»So sehr ich Heira so zurückhaben möchte, wie sie war, denke ich, dass Ihr recht habt, Ritterin.«

Die Prinzessin schreckte auf, als Vaters holografisches Abbild über Tenias den Kommunikator haltende Hand erschien. Das Organa-Oberhaupt schien sehr überrascht zu sein, die Jedi zu sehen.

»Jedi-Ritterin Lumiran? Wie seit Ihr an diese Frequenz gekommen?«


Eila stand schnell auf, sah zu, dass sie in das Sichtfeld des Holorecorders kam und antwortete an Tenias Stelle.

»Ich habe ihr mein Komm gegeben, Vater.«


Vermutlich hatte sich diese Tatsache Holt Organa auch so schon erschlossen. Dass sie mit seiner offiziellen Erlaubnis gehandelt hatten, dehnte die Fakten ein wenig und dementsprechend warf er Eila einen verärgerten Blick zu. Die Prinzessin rechnete sekündlich damit, dass er Teltos Befreiung aufs Tapet brachte. Die Erwähnung von Heiras Namen änderte jedoch alles.


»Was? Wie? Wo ist sie?«

Fragte der Herzog dazwischen, doch Tenia ließ sich nicht beirren und führte das Thema langsam aber sicher zu dem eigentlichen Problem zu. Hoffentlich fühlte Vater sich wenigstens angemessen schuldig, wenn er das Resultat seines infamen Werks zu sehen bekam. Gemessen daran war die Wortwahl der Jediritterin sehr vorsichtig, so dass Eila nicht bereute, das Gespräch mit ihrem Vater ihr überlassen zu haben. Sie hätte ihn jetzt erst einmal mit Vorwürfen überzogen und würde es bestimmt noch, sollte er ihr einen Strick wegen ihres eigenmächtigen Handelns drehen wollen. Vielleicht würde das erst viel später passieren. Als die Jedi von Heiras Krankheit sprach, und erst recht als er seine leichenblasse, abgemagerte Tochter zu sehen bekam, erschrak er.

»Was in aller Galaxis haben diese Insekten meiner kleinen Heira angetan?!«


Dass Tenia nach einem Mediziner verlangte, veranlasste Holt Organa, hektisch mit jemandem zu gestikulieren, der sich nicht im Bild befand. Was er sagte, konnten sie nicht hören.

»Ich werde sofort nach den besten Ärzten meines Hauses rufen!«


Schließlich kam die Nullianerin zum ersten Mal auf das Insektizid der Organas zu sprechen, welches die ganze Misere erst ausgelöst hatte. Er tat, als wüsste er von nichts. Eila war sich nicht sicher und vielleicht war diese Einschätzung ihrer Wut auf ihn geschuldet, doch sie hatte das Gefühl, dass er log und er sehr wohl wusste, was gemeint war. Schließlich hatte es die Pläne gegeben und auch die Organa-Prinzessin wusste davon.

»Welches Insektizid? Was wollt Ihr damit sagen, ich wüsste, welches Gegenmittel?!«

Polterte er, und an dem Punkt sah Eila sich genötigt, einzugreifen. Sie lief wieder ins Bild.


»Ich habe den Jedi von deinen Killikgiftplänen erzählt, aber erst, nachdem ich erfahren habe, dass du sie entgegen deinem Wort doch in die Tat umgesetzt hast! Wie konntest du nur?! Heira musste den Preis hierfür bezahlen! Die Killiks haben uns das Mittel gegeben, um sie freizugeben. Aber das nützt nichts, wenn sie an deinem Gift stirbt!«


Dabei hielt die Prinzessin den Insektenpanzer mit der Gelsubstanz hoch, die Heira Telto zufolge Ent-Binden sollte.

»Ich habe niemals…,«

Begann der Herzog und hielt dann inne, als würde er seine nächsten Schritte durchdenken.

»Ihr habt es geschafft, mit den Killiks zu verhandeln und sie sind bereit, Heira zurückzugeben, Ritterin Lumiran? Ohne Waffen… woher wisst ihr, dass dies keine Falle ist? Aber wenn ihr tatsächlich mit ihnen gesprochen habt…«

‚…dann ist das eine Chance, die wir nicht ungenutzt verstreichen lassen können,‘ dachte Eila den Gedanken für ihn zu Ende und hoffte, dass er genauso dachte. ‚Komm' schon Vater, gib dir einen Ruck!‘

»Ich begleite die Ärzte, und wir kommen ohne Waffen, sofern Ihr für unsere Sicherheit garantieren könnt. Sorgt nur dafür, dass meine Tochter am Leben bleibt!«


Eila wusste zwar nicht, wie sie hier Vaters Sicherheit garantieren sollten, außer mit irgendwelchen Jedikräften, aber sie freute sich über den Fortschritt – und wenn am Ende nur dabei herauskam, Vater persönlich die Leviten zu lesen.


Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Ich bin offen für Vorschläge, ob Holt Organa wirklich gelogen haben soll oder ob er wirklich nichts von dem Gifteinsatz weiß.
 
Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


„Das war eher rhetorisch gemeint und ich weiß es, wenn ich ehrlich bin, auch nicht“,
gab Tenia auf Akanis Antwort leise zurück.
„Ich glaube, dass du schon viel gelernt hast, Akani. Das soll kein…Hinauswurf oder ähnliches sein. Und natürlich hast du ein kleines Bisschen Mitspracherecht. Aber ich glaube fast, dass ich inzwischen mehr von dir lernen kann als du von mir“, fügte sie dann mit einem kleinen Lächeln hinzu.
„So habe ich deine Worte auch nicht verstanden, Tenia. Aber irgendwie…keine Ahnung. Ich finde die Vorstellung etwas gruselig, zum Ritter befördert zu werden und dann mit der ganzen Verantwortung zurecht zu kommen, die damit einhergeht. Aber gut, ich kann wohl nicht ewig Padawan bleiben“, schnaubte der Chiss.
Dann schüttelte er den Kopf und grinste.

„Nein, das kann man wohl nicht sagen, dass du der Typ für Laber-Missionen bist. Ich finde Diplomatie zwar sehr wichtig, aber ich kann auch nicht behaupten, dass es mir Spaß macht, ewig langem Herumgerede beizuwohnen, das dann gar keinen Effekt hat.“

Bailees Ausführungen hörte der Blauhäutige aufmerksam zu. Ihre Erklärung, dass der Kopf einer bewusstlosen Person nicht erhöht abgelegt werden durfte, machte Sinn. Beeindruckend fand er auch, dass die Nautolanerin eigentlich nie wirklich eine Ausbildung in Medizin genossen hatte, ihr ganzes Wissen von Nothelfer-Kursen bezog und dennoch sehr sicher wirkte. Sie verwendete Akanis Umhang als Unterlage, um Heira nicht direkt auf den Boden legen zu müssen, dann schoss sie auch schon los. Sie erklärte, dass man seine eigene Sicherheit priorisieren sollte; dann Hilfe anfordern und anschließend sich selbst nach Möglichkeit um die verletzte Person kümmern. Das mit dem Wasser geben würde ihr zufolge nichts werden, da der Schluckreflex wohl nicht zuverlässig funktionierte.

Auf die Nachfrage der Padawan erklärte Telto, dass die Substanz, die er für Heira bereithielt, eine Art Membrosia war, was Akani nicht allzu viel sagte. Seine zweite Erklärung, der Stoff würde die Auswirkungen von Killik-Pheromonen auf den Körper unterdrücken, klang dagegen hilfreicher und auch überaus faszinierend. Eila riss ihm die Schale daraufhin fast aus der Hand; Tenia schritt jedoch ein und meinte, dass dies ein überzeugendes Argument für Holt Organa sein könnte. Überrascht war Akani, dass Eila tatsächlich zustimmte.

Einen Moment später erschien das Hologramm Holts über Tenias Kom.
„Jedi-Ritterin Lumiran? Wie seid Ihr an diese Frequenz gekommen?“, fragte er überrascht.
„Ich habe ihr mein Kom gegeben, Vater“, schaltete sich Eila ein. Die Jedi-Ritterin machte sich dann auch sogleich daran, den Mann förmlich, aber knapp über die Umstände zu informieren.

Holt wirkte sehr erschrocken über den Zustand seiner Tochter und versicherte, dass er Ärzte holen lassen würde. Auf das Insektizid angesprochen ereiferte er sich jedoch sofort, und Eila schritt erneut ein.
„Ich habe den Jedi von deinen Killikgiftplänen erzählt, aber erst, nachdem ich erfahren habe, dass du sie entgegen deinem Wort doch in die Tat umgesetzt hast! Wie konntest du nur?! Heira musste den Preis hierfür bezahlen! Die Killiks haben uns das Mittel gegeben, um sie freizugeben. Aber das nützt nichts, wenn sie an deinem Gift stirbt!“
Der Herzog begann sich herauszureden, unterbrach sich dann aber und entschied nach einem Moment der Überlegung, dass er und ein Ärzteteam tatsächlich unbewaffnet zu einem Treffen erscheinen würden; verlangte aber, dass für ihre Sicherheit garantiert wurde. Auch wenn keiner der anwesenden Nicht-Killiks eine Waffe trug, konnten Tenia und Akani – und vielleicht auch Bailee, das wusste er aber nicht genau – notfalls die Macht zu Hilfe nehmen. Davon abgesehen hoffte Akani aber, dass die Killiks gar nicht erst gewalttätig wurden, sondern dass dies wirklich eine Friedensbemühung war – obwohl das Insektenvolk allen Grund hatte, dem Herzog eine Portion seiner eigenen giftigen Medizin zu geben.


Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

OP: Mir ist das recht gleich, ob Holt wirklich die Schuld trägt. Wenn ja, wäre das natürlich wiederum eine Frage, ob die Jedi dann noch immer dafür einstehen könnten, dass Alderaan der Rep beitritt, obwohl sein Adel giftspritzend durch den Urwald fliegt, aber auf der anderen Seite könnte Holt ja durch den Anblick seiner Tochter, die an dem Organa-Gift erkrankt ist, total bedauern, was er getan hat etc. Auf die Weise hätte die Republik dann evtl. einen sehr sicheren Verbündeten :verwirrt:
 
Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Tenia selbst hatte gar nicht die Möglichkeit gehabt, sich vorzustellen wie es sein würde, befördert zu werden. Anakin hatte sie darauf nicht vorbereitet, sie vorher nicht gewarnt. Wie sie sich wohl gefühlt hätte? Die Nullianerin konnte es nicht mehr einordnen, denn seit ihrer Beförderung schienen nicht nur Jahre vergangen zu sein. Mehr noch war es, als habe sie sich in der Zeit so sehr verändert, dass sie gar nicht sicher sagen könnte, was damals gewesen wäre. Hätte sie damals ähnlich gedacht wie Akani oder viel mehr geglaubt, dass eine Beförderung ihr absolut zustand? Sie wusste es nicht. Jetzt und heute hingegen…. Fragte sie sich oft genug, ob sie reif und vernünftig war um die Rolle einer Ritterin auszufüllen. War sie bei ihrer Beförderung schon reif genug gewesen? Vermutlich nicht.


„Das macht vermutlich dich zu einem besseren Kandidaten,“


schlussfolgerte Tenia.
Was die Mission betraf, waren sie sich zumindest einig und auch Tenia grinste.


„Vielleicht kann dieser Sturn uns ein paar Sonderstunden geben.“


In Sachen Manipulation. Denn diplomatisch? War dessen Geschwätz nicht gewesen.

Hoffentlich war das, was nun gleich folgen würde nicht auch Geschwätzt. Tenia kontaktierte Holt, der sogleich wissen wollte, wie sie an die Frequenz gekommen war. Eila beantwortete diese Frage, was unnötige Verzögerungen vermied. Tenai selbst vermied es groß um den heißen Brei zu reden und kam so schnell wie möglich zum Wesentlichen. Natürlich nicht, ohne Empörung in Holt auszulösen. Was ihn nur verdächtiger machte.

Was ich damit sagen will ist, dass jeder Ahnung auf etwaiges Wissen Eurer Tochter nur helfen kann.“

Jetzt war allerdings nicht die richtige Zeit über Schuld oder Unschuld nachzudenken, unabhängig davon, dass Tenia dem Mann seien Empörung nicht abkaufte. Holt gab es schnell auf, sich in Rechtfertigungen zu verlieren, vor allem als Eila erneut das Wort ergriff. Zum Glück.
Er sicherte zu mit Ärzten du ohne Waffen zu kommen, Tenia sicherte zu, dass sie alle ihr Bestes geben würden, was seine Tochter betraf. Dann war das Gespräch zu Ende und Tenia bewegte sich zu Bailee und Akani. Die beiden hatten Heira in die stabile Seitenlage gebracht.

„Ich denke, sie sollte diese Substanz aus der Schale erst trinken, wenn sie frei von dem Gift ist. Ich weiß nicht, ob es mit der Flüssigkeit wirken könnte…“

Nicht, dass sie die Giftaufnahme noch einmal beschleunigten.

„Danke für die bisherige Hilfe,“

richtete Tenia sich direkt an Bailee, als sie kurz danach die Augen schloss und sich auf Heira konzentrierte. Sie kannte bloß ein paar Grundlagen in Heilung aber das hier? Setzte mehr voraus und Tenia erkannte schnell, dass sie keine Ahnung hatte, was zu tun war. Sie wusste, wie ihr eigener Körper funktionierte, der dem eines Menschen sehr ähnlich war. Aber selbst hier wusste sie zu wenig und bei Heira wollte sie kein Risiko eingehen. Ein wenig resigniert öffnete die Nullianerin die Augen wieder.

„Hoffentlich haben Holt und seine Ärzte ein gutes Gegengift.“

Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

 
[Alderaan | Aldera | Pallista-Raumhafen | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Raveen und Leibwächter (NSC), Brianna

Man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass Janus mit der Gesamtsituation zufrieden war. Sogar ausgesprochen zufrieden. Durch den verheerenden Anschlag auf die Vahla hatte sich die ohnehin bereits angespannte Lage auf Alderaan noch einmal erheblich zugespitzt. Entweder gelang es den verbliebenen Jedi nun, mit Müh und Not doch noch einen halbwegs tragfähigen Kompromiss auszuhandeln und diese Welt, die am Rande eines Bürgerkriegs stand, in die Neue Republik zu führen. Oder aber sie scheiterten und angesichts des Chaos und der drohenden Schrecken verblieb Alderaan im Imperium. Im ersten Fall würde sich die Neue Republik einen Zankapfel ins Haus holen, eine zerstrittene Welt, die eine erhebliche Menge an politischem und sonstigem Kapital verschlingen würde. Das würde Ressourcen binden, die auf anderen Welten dringend benötigt wurden, und somit weiter an den Fundamenten des Staates nagen. Im zweiten Fall würde Alderaan als anschauliches Beispiel für alle dienen, die glaubten, sich dem Imperium ohne Konsequenzen entziehen zu können. So oder so, der Graf betrachtete sein Werk als getan und plante, dies den Höheren im Zirkel der Inquisitoren auf Bastion auch so darzulegen. Sicher würden sie die feine Ironie darin verstehen, den Feind zu schwächen, indem man ihm das gab, was er wollte. Eine Strategie, die auch bei Brianna Früchte trug, die weißhaarige Jedi strahlte in der Macht – ganz besonders in seiner Gegenwart – eine geradezu fiebrige Energie und den Hunger nach mehr aus, ihr Appetit auf die Geheimnisse der Dunklen Seite und auf den Sith selbst war zweifellos geweckt. Janus hatte vor, diesen Appetit in kleinen Häppchen zu mildern, in wohldosierten Portionen, die gut genug schmecken würden, um einen Nachschlag nur umso begehrlicher erscheinen zu lassen. Nur ein Narr gab all sein Wissen auf einmal preis, eine Lektion, die jeder Anhänger der Dunkelheit, der auch nur einen Funken Verstand besaß, früh lernte. Mit einer gewissen Genugtuung registrierte Janus die Geringschätzung, ja Verachtung seiner Gefährtin für die Jünger, die ihm dienten, und die Freude über ihre Ehrfurcht. Brianna stand gerne im Mittelpunkt und ihr Selbstbewusstsein grenzte an Arroganz, Eigenschaften, die der Vollstrecker in mehrerer Hinsicht zu schätzen wusste. Also nickte er mit einem verstehenden Lächeln auf den Lippen, als die Echani ihren Wunsch verkündete, Alderaan möglichst bald zu verlassen und das Zentrum imperialer Macht zu erkunden.


„Verständlich. Ich teile sowohl Deine Antipathie als auch Dein Hoffen auf einen baldigen Aufbruch. Es gibt so vieles, das ich Dir auf Bastion zeigen möchte. Und noch viel mehr, das Deinen Horizont erweitern wird, in einem Ausmaß, wie es bei den Jedi, die Dein Potential und Deine Ambitionen unterdrückt haben, niemals möglich wäre. Ich muss sagen, ich...freue mich darauf.“


Das Lächeln auf dem blassen, vornehmen Gesicht des Fastmenschen nahm einen verheißungsvollen Zug an und seine ruhige Stimme erhielt einen versonnenen, beinah träumerischen Klang, der tausend und ein Versprechen transportierte. Tatsächlich war Janus begierig darauf, Brianna bei ihrer Transformation von einer Marionette des Jedi-Rats zu einer wahren Kriegerin von Tod und Stärke zu assistieren. Und das mit gutem Gewissen – insofern das für den Sith wirklich relevant war – denn er verbog die junge Frau nicht, zwang sie nicht, wider ihrer Natur zu handeln. Im Gegenteil, was da aus Brianna sprach, war ihr wahres Wesen, das versuchte, sich Bahn zu brechen und den Schleier der moralinsauren Lügen der Jedi zu durchschneiden. Ein erster Schritt bestand darin, zu akzeptieren, dass sie über anderen stand. Nicht sie hatte sich nach anderen zu richten, sondern andere nach ihre, und darauf zielte das Angebot des Grafen bezüglich eines persönlichen Dieners ab. Die Starken und Entschlossenen herrschten und die Schwachen und Ziellosen dienten, das war die natürliche und rechtmäßige Ordnung. Brianna reagierte noch etwas vorsichtig, eine Zurückhaltung, die sicher der Indoktrination durch die Jedi geschuldet war, in der Janus aber auch eine gewisse Wachsamkeit vermutete. Was nur konsequent war, denn ein persönlicher Diener war auch ein Spion, und es war klar, wem dieser Spion schlussendlich die Treue schuldete und Bericht erstattete. Im Moment übernahm Raveen die Aufgabe, ein weiteres Auge auf die Überläuferin zu haben, aber es gab diskretere – und elegantere – Methoden, um das sicherzustellen. Briannas selbstsichere Antwort entlockte Janus ein leises Lachen und seine Lippen kräuselten sich amüsiert, während er leicht den Kopf schüttelte.


„Ganz wie Du wünschst, Brianna. Eine Selektion ist eine Herangehensweise, die einer zukünftigen Sith würdigt ist. Allerdings werde ich bestimmte...Angelegenheiten auf keinen Fall an meine Diener delegieren, sondern einzig meiner Zuwendung überlassen. Die Massage zählt zu diesen.“


Die golden schimmernden grünen Augen suchten den Blick seiner Gegenüber und aus ihnen sprach ein Begehren, das die Echani zum Ziel hatte und nicht minder intensiv war als das ihre. Auf keinen Fall würde Janus zulassen, dass irgendeine mindere Kreatur es auch nur wagte, sich Brianna ungebührlich zu nähern. Sie war sein und sein allein, ein Schatz, den es zu bewachen und zu behüten galt. Die ehemalige Jedi würde ihm gehören, mit Haut und Haar und allen Annehmlichkeiten, die das mit sich brachte. Etwas anderes zu akzeptieren wäre unvereinbar mit seinem Stolz. Nun an Bord seiner Yacht und damit in seinem eigenen luxuriösen Reich war das Auftreten des Vollstreckers so souverän wie das eines Königs, der an seinen Hof zurückkehrte und dem gegenüber Widerspruch völlig undenkbar war. Ganz in dieser Haltung und der entsprechenden Aura nahm Janus gegenüber Brianna Platz, aufrecht und würdevoll und den Raum beherrschend. Da die gefallene Jedi tatsächlich hungrig war, nickte er knapp und erteilte einen mentalen Befehl, so dass in der Kombüse der Yacht eifrige Aktivität ausbrach. Seine Gegenüber meldete neben dem Essen noch weitere, wichtigere Ansprüche an. Mit einem bloßen Schülerplatz wollte sich Brianna naturgemäß nicht begnügen und Janus lehnte sich ein wenig zurück, während er die Fingerspitzen aneinander legte und die kräftige Echani eingehend betrachtete. Seine Worte, glatt wie eh und je, schienen Selbstverständlichkeiten auf charmante Weise auszusprechen.


„Erlaube mir, Ehrgeiz und Appetit in einem Streich zu befriedigen. Anders als die Narren, die sich auf Alderaan Adel nennen, ziehe ich es vor, Ehrengäste entsprechend zu behandeln. Meine Jünger werden eine Auswahl delikater Gerichte zubereiten – von einigen davon glaube ich, dass sie zu Deinen Leibgerichten zählen. Was Dein anderes Anliegen betrifft, so hast Du mein Wort, dass Du bereits in Kürze eine Position einnehmen wirst, die Deinen Status als besonders wertvolle Schülerin noch übertreffen wird. Allerdings...alles zu seiner Zeit. Du hast wichtige Schritte auf dem Weg zu Freiheit und Macht getan, aber noch stehst Du am Anfang und ich würde es bedauern, Dich stolpern zu sehen. Ehrgeiz und Machthunger sind Tugenden...aber auch Weisheit und Voraussicht.“


Aussagen, die in einem ernsten, aber auf Augenhöhe agierenden Ton getroffen wurden, Janus appellierte gleichzeitig an Briannas Wunsch, möglichst schnell möglichst viel zu lernen, als auch an ihren Verstand, der wusste, dass er die beste Option dazu war. Ihr Potential war groß, zu groß, um es zu vergeuden. Als die schöne Silberhaarige von dem Zorn sprach, den sie während ihres Kampfes gegen die Sicherheitskräfte gefühlt hatte, schloss Janus die Augen und nickte, ein Lächeln auf den Lippen.


„Ich weiß. Ich konnte es fühlen. Die Luft selbst knisterte vor Anspannung und man konnte die Angst und den Respekt der Umstehenden auf der Zunge schmecken wie ein exotisches Gewürz. Du hättest die Furcht in ihren Augen sehen sollen, Brianna. Das Wissen, dass Du sie jederzeit wie lästige Insekten hättest zerquetschen können. Das ist die Macht, die Wut und Zorn einem verleihen können – wenn sie in gelenkte Bahnen geführt und beherrscht werden. Ich werde Dir zeigen, wie Du Deine Emotionen zu Waffen schmieden und gegen jeden einsetzen kannst, der es wagt, sich Dir in den Weg zu stellen. Der Rat versucht, seine Anhänger mit Lügen und Parolen von Frieden und Passivität zu betäuben. Ein süßes Gift, um seine Macht zu bewahren und zu verhindern, dass andere erkennen, wie schwach und armselig er wirklich ist. Und ich...nun, ich bewundere die Reinheit Deiner Raserei. Sie ist unverfälscht und ehrlich, ein wahrer Ausdruck echter Gefühle und einer Überlebensmentalität. Das sind Qualitäten, mit denen ich – mit denen wir – arbeiten können.“


Eine Ankündigung, die Janus angemessen feierlich, aber ohne Theatralik aussprach, während er verfolgte, wie Brianna das Datapad studierte. Die zensierte imperiale Berichterstattung über den Zwischenfall schien sie zu amüsieren, und Janus quittierte ihre Kommentaren mit einem trockenen Nicken. Die Öffentlichkeit war eine wankelmütige Geliebte, die von inniger Zuneigung zu erbitterter Abscheu wechseln konnte, und das binnen kürzester Zeit. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb hatte der elegante Aristokrat Gefallen daran gefunden, sie zu seinen Gunsten zu beeinflussen, und entsprechend war sein Ausdruck eine gelungene Maske von ruhiger „Unschuld“, als er fast unmerklich mit den Schultern zuckte.


„Oh, die Berichterstattung über diesen Anschlag – wenn es denn einer war, wir wollen schließlich zu diesem Zeitpunkt nicht spekulieren – und die Begleitumstände dürfte in der Tat recht unterhaltsam ausfallen. Ein angemessen dramatisches Bühnenstück mit uns beiden in den Hauptrollen und den Bewohnern Alderaans als mehr oder weniger engagierten Statisten. Nun, wir haben alle unsere Rollen zu spielen, und ich bin gewiss, dass Jarael – die sich über Dein Mitgefühl zweifellos freuen wird – ihre ebenso exzellent spielen wird wie die anderen Beteiligten. Auch ohne das Drehbuch gelesen zu haben, in das das Du offenbar einen Blick erhascht hast. Was nicht verwunderlich ist. Du konntest schon immer klarer sehen als die meisten Lebewesen. Eine der vielen Eigenschaften, die ich an Dir zu schätzen weiß.“


Janus präsentiert ein Lächeln, bei dem seine perlweißen Zähne wie Dolche in der Nacht funkelten, und der goldene Glanz in seinen Augen verstärkten sich für einen Moment, bevor der hochgewachsene Vollstrecker den verschwörerisch mit Brianna geteilten Moment unter Andeutung eines Lächelns wieder beendete. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn ein leises Knacken in einem Komlink kündigte Raveen an, der kurz einige leise Worte sprach und dann an die Seite seines Herrn trat. Noch während er sich verbeugte spürte Janus die Frage im Kopf seines Dieners und mental beantwortete er diese, so dass sich der ehemalige Sturmtrupper räusperte und mit klaren, knappen Worten die Lage schilderte.


„Mylord, mit Verweis auf Eure Autorität und Euer Ehrenwort, dass das Diplomatische Korps die weiteren Verhandlungen auf Alderaan im selben Geist des Respekts und des guten Willens, den Ihr gezeigt habt, fortführen wird, haben wir offiziell die Zustimmung des Vizekönigs und der imperialen Autoritäten zum Start. Ich soll Euch den aufrichtigen Dank des alderaanischen Volkes übermitteln, das Eure Abreise bedauert, aber auch versteht, dass sie für eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls notwendig ist.“


Floskeln. Gar wunderbare Floskeln, die eine hässliche Wahrheit maskierten. Das „dankbare“ alderaanische Volk würde schon bald das Geräusch von Stiefeln marschierender Soldaten und das Gefühl von Kolben von Blastern in ihren Magengruben spüren, wenn es seine rebellische Attitüde nicht änderte. Aber ob der Traum von einem republikanischen Alderaan nun im Tränengas erstickte oder sich die geschundene Welt mit letzter Kraft doch noch an demokratische Ufer rettete, nur um dort den Erschöpfungstod zu sterben, war dem Sith einerlei. Sein Werk war getan und entsprechend zufrieden nickte Janus.


„Ausgezeichnet. Lasst uns nun allein, Raveen. Ich lege die Aufsicht über die letzten Vorbereitungen vertrauensvoll in Eure fähigen Hände.“


Mit der Macht berührte Janus leicht den Verstand des Jüngers, flößte ihm das Gefühl von Anerkennung und Wertschätzung ein wie warmen, süßen Honig, und entsprechend eifrig verbeugte sich der ehemalige Sturmtruppler und machte sich ans Werk. Nachdem fleißige Diener ein ganzes kleines Bankett an erlesenen Speisen auf dem Tisch vor dem Sith und Brianna ausgebreitet hatten, zogen auch sie sich demütig zurück und ließen den Grafen und seine neue Gefährtin allein. Ein sanftes, kaum merkliches Zittern ging durch die Yacht, als sie ihre Triebwerke zum Einsatz brachte, elegant und schnell in den Himmel über Alderaan aufstieg wie ein stolzer Raubvogel, der zu neuen Jaggründen aufbrach, und schließlich in den Hyperraum sprang. Janus lächelte dünn, stand auf und kam bedächtig auf Brianna zu, fast schon genüsslich zog er die wenigen Schritte ein wenig in die Länge, bis er schließlich neben der gefallenen Jedi stand und ihr eine Hand auf die Schulter legte. Die Berührung hatte eine beinah elektrisierenden Effekt, ein wohliges Schauder auslösendes Kribbeln.


„Willkommen. Willkommen zum ersten Tag Deines neuen Lebens, Brianna.“


Flüsterte der Graf, bevor er sich langsam hinabbeugte, sanft über Hals und Wange der Echani strich und schließlich die im Raum liegende Spannung in einem Kuss münden ließ, der nach Triumph, nach Leidenschaft, nach Erfüllung und einer glorreichen Zukunft schmeckte, den süßen Hauch der körperlichen und geistigen Vergnügen mit sich brachte, von denen es reichlich zu kosten gab.


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