Alzoc III (Alzoc-System)

Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Keh Fah, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Kadajj, Brianna

Kestrel konnte der schwangeren Rattataki nur recht geben, was das Tempo der Rettung anbelangte und die selbst auferlegten Blockaden ihrer Padawan. Dennoch zeigte die Ritterin dies nicht offensichtlich, sondern behielt ihre Meinung für sich, um niemanden zu verletzen. Sie wusste schließlich, dass Brianna das nicht absichtlich tat, sondern ihr bestes gab, was auch Kadajj bewusst war. Die Ritterin versuchte so gut wie möglich positive Gefühle auszusenden und dennoch versagte ihre Padawan und Kestrel ließ für einen Moment den Kopf hängen und schloss enttäuscht die Augen. Brianna versagte sogar in den Momenten, wo es wirklich darauf ankam. Aber wahrscheinlich war genau dies der Hauptgrund, weshalb sie versagte. Der Druck der auf ihr lastete, blockierte ihre Fähigkeiten und nahm ihr die innere Ruhe. Die junge Jedi fragte sich abermals, wie lange es wohl dauern würde, bis sie aus dieser Padawan eine Ritterin machen könnte. Nur aufgrund dessen, dass Sarid und Wes ihr gesagt hatten, dass sie eine wirklich schwierige Padawan hatte und normalerweise sich ihr wohl ein Ratsmitglied angenommen hätte, gab sie die Echani nicht auf. Und natürlich würde sie ihre Freundin und Padawan nicht einfach so fallen lassen. Sie hatte Geduld mit ihr, aber sie wusste, dass sie einige Trainingsformen anders gestalten musste, um die Echani so zu fordern, dass sie endlich mehr Selbstbewusstsein und vor allem Routine in Machttechniken bekam. Und was natürlich auch nicht fehlen durfte, sie musste selbst auch als Seelentrösterin und ruhigen Pol für sie da sein, aufgrund der wirklich schlimmen Erlebnissen ihrer Padawan.


Kadajj riss sie aus den Gedanken, als jene sie darauf aufmerksam machte, dass Brianna wohl versuchte die Steine nun mit der Hand wegzutragen.

„Immerhin besser als nichts tun und unterschätze ihre Willens-und Körperkraft nicht. Vielleicht ist es so sogar effektiver. Die Talz scheinen auch mitzuhelfen.“

Meinte Kestrel mühsam aufgrund der Anstrengung und hatte in der Tat erst jetzt gespürt, dass da draußen nun Hand angelegt wurde. Ein schweres Gerät kam nun auch endlich zum Einsatz. Endlich ein etwas größerer Hoffnungsschimmer, an den sie sich klammern konnte, denn sie spürte immer mehr, wie ihre Kräfte sie verließen. Schon fast verbissen versuchte sie die Machtblase aufrecht zu halten und es dauerte nochmals eine gefühlte Ewigkeit, als endlich Lichtstrahle durch die Lücken der Steine fielen und sie kurz darauf endgültig befreit wurden.
Fast wie auf Knopfdruck, fiel in dem Moment die Machtblase der Ritterin zusammen und sie rollte sich keuchend und völlig durchgeschwitzt von der schwangeren Padawan herunter. Ihr war übel und schwindelig und sie sah kurz schwarze Flecken in der Luft als sie versuchte aufzustehen, weshalb sie noch für einen Moment liegen blieb und versuchte Kraft zu tanken. Brianna war sichtlich erleichtert, was gut nachzuvollziehen war und Kestrel war auch froh, dass sie das wohlbehalten überstanden hatten. Mit zitternder Hand ergriff sie schließlich die Hand von ihrer Padawan und ließ sich auf die Beine ziehen, welche noch ziemlich zitterten, aufgrund der weichen Knie.


„Ja, es geht uns einigermaßen gut. Verletzt sind wir nicht. Danke, dass ihr uns da raus geholt habt!“


Meinte Kestrel müde und lächelte ihre Padawan an. Mit Absicht begann sie jene nicht zu tadeln, dafür war in einer ruhigen Minute noch Zeit, darüber zu reden. Jetzt war es der falsche Zeitpunkt dafür und wäre wohl auch taktlos, nachdem ihre Padawan so mühevoll versucht hatte sie zu befreien und dafür war die Ritterin ihr und den anderen Helfern sehr dankbar und bedankte sich somit auch bei allen.


„Geht es deinem Kind besser, Kadajj? Hier, nimm den Energieriegel. Es ist ein Wunder, dass die Steinbrocken sich nicht schon aufgrund deiner Magengeräusche in Bewegung gesetzt haben.“

Fragte Kestrel noch besorgt nach und versuchte die Situation auch ein wenig wieder aufzulockern. Jetzt wo sie frei stand, kam sie auch an ihre Nahrungsriegel ran und überreichte auch einen Brianna sowie einigen anderen Helfern, ehe sie sich selbst einen zur kurzen Stärkung in den Mund steckte bevor die Echani die Lage erklärte.
Keine guten Nachrichten waren, dass sie sich nicht groß ausruhen konnten, da die nächste Gefahr bereits lauerte. Nur wenig später, hätte sie ihrer Padawan wohl befehlen müssen, sie und Kadajj eventuell vorerst oder für immer zurückzulassen, nur um die Talz sicher aus der Mine zu bringen, ehe die Mission gescheitert wäre, wenn die Talz dabei ums Leben gekommen wären. So war nun mal der Lauf der Jedi. Zum Glück hatte die Macht jedoch noch anderes mit ihnen vor, so dass sie überlebt hatten.


„Das mit dem Augenverbinden ist eine gute Idee. Es sollte in jedem Fall jemand machen, dem die Talz vertrauen, nicht, dass sie es mit etwas negativen aus ihrer Gefangenschaft verbinden.“

Gab Kestrel zu bedenken und versuchte kurz selbst einzuschätzen, wie fit sie momentan war, was sie sich jetzt überhaupt noch zutrauen könnte. Sie wusste, dass sie mit ihrer Willenskraft Berge verschieben konnte, was sie auf Korriban bereits bewiesen hatte, als sie trotz der langen Gefangenschaft Ranik außer Gefecht gesetzt hatte, doch sie wollte nicht unnötig ein Risiko eingehen.


„Naja, ich bin in der Tat ziemlich erschöpft. Ich könnte mir aber vorstellen, die Gefangenen zu übernehmen, da sie gefesselt sind und hoffentlich nicht mehr so viel Wind machen. Problem ist, dass die Talz und die Verletzten einer besonderen Aufsicht bedürfen. Ich persönlich kann so gut wie gar nicht heilen. Vielleicht würdest du dich dafür eignen, Brianna und du bist wahrscheinlich noch diejenige, die noch am besten kämpfen kann, wenn die Piraten auf die Idee kommen, die Talz anzugreifen. Daher schlage ich vor, dass du mit Kadajj als erstes raus gehst und ständig mit uns in Kontakt bleibst, falls bereits Verstärkung in Sicht ist, wo ich doch hoffe, dass wir eher verschwinden können. Wir sollten uns also beeilen. Bei mir bleiben der Droide und Kssor, da wir ja als letztes gehen und somit vielleicht auch noch eher in das Augenmerk der Verstärkung geraten könnten. Somit haben wir jeweils einen gestärkten und einen geschwächten Kämpfer in der Gruppe.“


Erklärte Kestrel schnell und sah die Gruppe durchdringend an.

Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Keh Fah, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Kadajj, Brianna
 
- Alzoc III - im Dorf Plin'ka - kleiner Eiskrater am Rande des Dorfes - mit diversen Talz - in unmittelbarer Nähe Sarid, Rilanja und noch mehr Talz

Immer noch verwirrt von dem, was grade geschehen war blickte sich Aketos unsicher um. Es waren Sarid und Rilanja mit zwei Talz. Sie kamen allerdings nicht näher, so wie sie es erst vermutet hatte, sondern blieben in einiger Entfernung stehen und die Jediadvisorin winkte Aketos nur zu, sie solle doch mit ihnen kommen. Dabei zeigte sie auf eine Hütte relativ im Zentrum des Dorfes. Die junge Kamino jedenfalls wollte aber noch vor der beginnenden Dämmerung die M.E.S.H. an der Hütte anbringen, damit sie für die Nacht einigermaßen wohnbar war. Es schien auch schon kälter zu werden, denn die StEX hatte ein kleines Instrument integriert am Handgelenk, das die Außentemperaturen anzeigt. Neben der Temperatur war ein kleiner Pfeil, der nach unten zeigte.

Miss Sarid, ich mach hier nur noch fertig, dann komme ich in die Hütte dort.

rief die Kamino etwas lauter. Dann wandte sie sich der Hütte, den Talz und der M.E.S.H. zu und begann endlich mit der Arbeit. Die Talz halfen ihr, das Ding hochzuhalten und Aketos aktivierte abschnittsweise den Selbstverschweißmechanismus, der die Folie mit allen möglichen Untergründen fest verband. In diesem kongreten fall waren es Felle und Holzgestelle, die unter den zerrissenen Fellen waren. Diese Arbeit dauerte gut noch eine viertel bis halbe Standardstunden (Temperaturtendenz immer noch fallend). Während des Arbeitens wollten die Talz, mit denen die junge Padawan mittlerweile Bekanntschaft geschlossen hatte, über eben jene ein bisschen was erfahren. Egal ob es ums Klima auf Kamino oder den Körperbau oder Reisen zu anderen Planeten ging, Aketos gab gerne und auch so ausführlich wie möglich Auskunft und hatte auch Spaß dabei zu helfen.

Noch vor ein paar Monaten hätte sie sich niemals träumen lassen, dass sie in einer solchen Eiswüste Station machen würde, geschweige denn irgendwelchen fremden Kreaturen helfen würde, von denen sie nicht mehr wusste, als das, was die Kaminodatenbank her gab und dass sie von einer Piratenorganisation unterdrückt wurden. Doch diese Jedi, bei denen sie "Unterschlupf" gefunden hatte, krempelten Aketos Leben total um.

Als die Talz und die Kamino gemeinsam die Arbeit an der Hütte beendet hatten, meinte einer der Talz zu ihr:


Ich möchte dich einladen, mit uns das erste Feuer in der Hütte nach dem Sturm zu entfachen, Aketos von Kamino

Es wäre ein Ehre für mich


, gab die Jedipadawan zurück und verneigte ein bisschen den Kopf. Dann gingen sie hinein. Der Wind, der draußen etwas geweht hatte, war schlagartig weg. Ein gutes Zeichen. Die Plane war dicht und auch gut verschweißt. In der Mitte der Hütte hatten die Talz anscheinend schon vor der Reperatur die Feuerstelle freigeschaufelt. Brennmaterial wurde geholt und Aketos wurde Zeuge von einer Prozedur, die sie noch nie gesehen hatte. Ein Stück Metall wurde an einen Stein gehauen, der eine wirklich seltsame Farbe hatte. Funken stoben vom Stein weg und wenige Minuten später rauchte es aus dem Haufen und dann schlugen die Flammen hoch. Die Kamino empfand ein Gefühl, dass sie doch schon länger nicht mehr hatte: Gemeinschaft.

Ich bedanke mich, dass ich diesem Ereignis beiwohnen durfte, aber ich muss jetzt leider zu meinen Jedikollegen in der anderen Hütte. Passt gut auf auf euere Hütte! Auf bald!

Sie wartete bis der Übersetzungsdroide fertig gezirpt hatte und ging dann in die andere Hütte, in der Miss Sarid anscheinend gerade ein Streitgespräch mit einem der Talz führte. Komische Sache, ging es Aketos durch den Kopf und beschloss für sich erst mal, dass der Talz, mit dem sich die Advisorin unterhielt, als unsympathisch einzustufen war, auch wenn sie nicht das ganze Gespräch mitbekommen hatte. Aketos schwieg erst einmal und setzte sich dann ebenfalls ans Feuer, neben Rilanja. Zwischen den Sätzen blickte Miss Horn mit aufmunterndem Blick zu den beiden Padawanen. Aketos spürte irgendwie, dass das Gespräch schon eine ganze Zeit lang so gehen musste naja... Gespräch hatte es sich auch nicht angehört eher nach... Aketos suchte ein besseres Wort als "Verhör", fand aber keins. Dieser Humar, wie der Talz anscheinen hieß, war ein ganz schön harter Brocken, wenn die Kamino den Blick richtig gedeutet hatte.

Aber das Gespräch dauerte nicht mehr lang und plötzlich griff Sarid an ihren Gürtel. Ihr Comm hatte gesummt. Nach kurzem Zuhören erklärte sie einem anderen Talz, dass es einem Abtransport von verletzen und verängstigten Talz aus einer nahegelegenen Mine bedurfte. Dazu wären auch Schneebanthas von Nöten. Ihr gegenüber reagierte nach kurzem Überlegen genau so, wie Aketos es vermutet hatte und bat um Begleitschutz. Noch bevor Aketos in auch nur irgendeiner Weise reagieren konnte, fiel ihr Name in dem Gespräch.

Sie?! Warum ausgerechnet sie?! Verwundert guckte sie die dienstälteste Jedi in dieser Hütte fragend an. Natürlich würde sie Folge leisten, denn Sarid wusste anscheinend genau, warum sie die Kamino und nicht die Falleen auswählte. Klar - schoss es Aketos durch den Kopf und sie musste bei dem Gedanken grinsen - nicht, dass die arme temperaturempfindliche Rilanja in Kryostase verfällt bei den Minusgraden, die draußen schon sehr bald herrschen würden.


Ist in Ordnung, Miss Horn. Ich werde vorsichtig sein und wenn etwas verdächtig erscheint, melde ich mich umgehen.

Mit diesen Worten sprang sie auf und checkte gleich ihren Kampfstab auf dem Rücken, ob er auch bei dohender Gefahr sofort griffbereit und einsatzfähig war. Dann folgte sie dem Khor-Sa-Talz nach draußen. Dieser zirpte noch drei weitere Talz herbei, die sich dann auch gleich mit dem Fertigmachen der Banthas beschäftigten. An zwei der Banthas hingen dann Zugschlitten auf denen möglicherweise Verletze aus den Minen abtransportiert werden konnten und Aketos wurde noch einmal eingeschäft, dass sie ja vorsichtig sein sollte mit den Banthas und die Talz in der Mine so schnell wie möglich ins Dorf bringen sollte. Mit einem Nicken verabschiedete sich die dürre Kaminoanerin und die kleine Karawane stapfte los. Den Banthas und den Talz fiel es bedeutend leichter sich in den Schneemassen fortzubewegen. Aketos hingegen sackte bei jedem Schritt ein und hoffte, dass zu der Mine wenigstens ein einigermaßen befestigter Weg führte.

Ich bin übrigens Aketos. Dann wollen wir mal zusehen, dass wir eure Mittalz so bald wie möglich aus dieser Schreckensherrschaft befreien.

Die beiden Talz stellten sich als As'stra und Oi'pel vor. Zirpend übersetzte auch der kleine Droide ein paar nicht sehr schöne Begriffe, die den Unmut der beiden gegenüber den Piraten zum Ausdruck brachte.

Nunja.. ihr habt ja recht... aber ich denke, wir sollten trotzdem so lautlos wie möglich reisen. Ihr wisst nicht zufällig einen nicht ganz so offensichtlichen Weg zur Mine? Einen, den die Piraten nicht kennen am besten? Es wäre nur von Vorteil, wenn wir nicht sofort bei der ersten Patrouille auffliegen würden.

Zirpend und klickend stimmten die beiden zu und meinten auch, dass die Strecke aber sehr erschwerlich für Aketos sein könnte.

Ich denke, ich bin hart im nehmen... falls es trotzdem nicht mehr gehen sollte, kann ich ja im Notfall auf nen schlitten oder so.

Aketos guckte auf das Thermometer der StEX. Es war noch kälter geworden und ihr weg führte sie um einen kleinen Hügel, in dessen Schutz sie niemand sehen konnte. Mühsam stapfte die Kamino über den kräfteraubenden weg, den die Banthas ja schon trampelten. Dann kam auch der Mineneingang schon in Sicht und die Karawane machte halt. Aketos griff zum Comm.

Tuosis an Miss Kadajj. Eingang zur Mine in Sicht. Wie ist euer Status da drinnen?

Aketos war richtig froh, dass sie doch schon einige - zwar schlecht gemachte - Militärfilme gesehen hatte und übernahm das knappe Funkmuster kurzerhand. Dann wartete sie in der einsetzenden Dunkelheit auf eine Antwort aus dem Inneren des Berges.

- Alzoc III - Mineneingang bei Plin'ka - mit Banthas, As'ster, Oi'pel und diversen Rettungssachen
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar

Humar stellte fest das er sich in der aktuellen Situation irgendwie unwohl fühlte. Vielleicht war es nur die vergleichsweise lange Reise, die er zugebener Maßen mehr oder weniger in Rage verbracht hatte, nachdem er erfahren hatte das sich die Jedi in die Angelegenheiten des Eises einmischten. Tief drinnen hätte er vielleicht gewusst, dass es sich bei dem was er so intensiv gespürt hatte vielmehr um Angst und Verzweifelung gehandelt hatte, weil er selbst nicht im Stande gewesen war seinem Volk zu helfen, aber der hochgewachsene Talz hatte vor langer Zeit aufgehört sich diesem Teil seiner Selbst zu widmen.
Stattdessen rang er sich ein Lächeln ab, auch wenn er sich nicht sonderlich bemühte - immerhin konnte er umgekehrt mit der Mimik der Menschin nicht viel anfangen, also war es nur wahrscheinlich das sie ihn umgekehrt auch nicht wirklich lesen konnte.


Wir ziehen alle am selben Gletscher [...] [Hinweis: Übersetzung unzureichend. Gletscher, Band, Fluss, Richtung]. Wir ziehen alle am selben Gletscher, auch wenn unsere Methoden unterschiedlich sein mögen,

gestand er ein, und fragte sich für einen Moment wieso der kleine Blechkasten am Gürtel der Jedi dieses Mal länger übersetzte als die Male zuvor. Aber auch wenn die Übersetzungsmaschinen eine Beleidigung für das ewige Eis waren, so wollte er nicht so weit gehen ihnen Verrat zu unterstellen. Er wollte die Jedi schließlich nicht wegschicken, nicht wirklich, und diese Apparate waren die einzige Möglichkeit wie er ihr Handeln beeinflussen und sie dazu bringen konnte, die Talz zu respektieren. Und sich mit der Technik auseinandersetzen war nun wirklich unter seiner Würde - und überstieg zudem wahrscheinlich seine Fähigkeiten.

Sicherlich braucht das Dorf keine Hilfe dabei jemanden zu finden der für ihre Interessen sprechen kann, dennoch biete ich meine Unterstützung dabei an wenn sie vielleicht anderer Meinung sind.

Tatsächlich war er nicht wirklich oft hier gewesen und er wollte sich kein Urteil darüber erlauben wie weit sein Ruf vorgedrungen war. Zumindest konnte er dem Eis als Stimme dienen, wenn es hier schon sonst keiner tun wollte oder konnte.
Dem Gespräch der Jedi lauschte er, und war überrascht das sie ihre Translatoren nicht ausgeschaltet hatten. Zumindest bekam er so einen unverfälschten Eindruck der Situation, und wie zu erwarten ging es den Abgesandten der Republik mit den Piraten nicht ganz so gut wie man vom Auftreten ihrer Anführerin her hätte glauben können. Sie mussten also gegen die Piraten kämpfen, und das verhieß weiteres Leiden für sein Volk. Wäre es nicht besser in Sicherheit in einer Mine zu bleiben, also in die Schusslinie zu geraten...
Tatsächlich hatte Humar noch nie eine Mine von innen gesehen, und auch von den Piraten hatte er dank seiner treuen Anhänger nicht viel mitbekommen müssen. Doch er konnte sich nicht vorstellen das Arbeit in den Minen schlimmer sein konnte als erschossen oder erstochen zu werden.
Dennoch, die Jedi bemühten sich, und nachdem die Jedi fertig war die Abholung der dem Dorf zustehenden Kinder des Eises in die Wege zu leiten und ein Wesen mitgeschickte das der Priester zuvor für ein Möbelstück oder eine Art von Transmitter gehalten hatte stand er auf und wartete darauf das er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte.


Ich werde mich zurückziehen. Auf das wir unsere Differenzen morgen zum Wohle aller [...] [Hinweis: Übersetzung ungenau. Aus dem Kontext Bedeutung auch als “Kinder des Eises “, Talz, möglich] zum Wohle Aller beilegen können.

In der Hoffnung für den morgigen Tag angemessen Eindruck gemacht zu haben drehte sich Humar um und ging durch die nächste Tür. Einen Moment später kam er mit einem Stück Filzbrot wieder heraus, das er sich schnell aus der Vorratskammer genommen hatte in die er gegangen war, und trat eilig durch die nächste Öffnung, hinter der er tatsächlich ein Bett fand. Dem Anschein nach ein Gästezimmer, aber für den Moment war der Priester bereit Abstriche zu machen.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Humar und Rilanja

Die Falleen bemühte sich ihre Meisterin nicht anzulächeln als diese sie tätschelte. Sicherlich wäre das für eine ernsthafte Verhandlung wie die der sie grade beiwohnen durfte nicht dienlich. Überhaupt gab es so viel das sie noch lernen musste, angefangen bei dem Verständnis für andere Rassen.
Natürlich, die junge Frau konnte sich in Kunden hineinversetzen, auch wenn sie weder grün noch geschuppt waren, aber das hier war etwas anderes, schließlich wollte sie nichts verkaufen. Rilanja hatte immer nur herausfinden müssen warum jemand das wollen könnte, was sie anzubieten hatte. Sarid hingegen musste nicht nur wissen was ihr Gegenüber überhaupt erreichen wollte, sondern dann auch noch einen Weg finden es ihm so zu verschaffen das er zufrieden war und sie dennoch bekam was sie selber wollte, und das möglichst im Rahmen der Mittel die sie hier auf einem quasi wildfremden Planeten zur Verfügung hatte, den niemand von ihnen wirklich gut kannte.
Wenn es noch möglich wäre würde die Rätin in der Bewunderung der Geschuppten noch weiter ansteigen, aber was jedige Wesen anging war Sarid in Rilanjas persönlicher Rangliste bereits weit nach oben gerutscht. Vor ihr standen nur noch drei Mal Adi’rar in verschiedenen Rollen und Meister Furus Bel’Tild-Filmen, über den man einfach nichts mehr sagen musste.
Jedenfalls war ihre Meisterin bereits jetzt die beeindruckenste Jedi, die die Falleen jemals persönlich kennen gelernt hatte, auch wenn diese Gruppe bisher zugegebenermaßen recht überschaubar war.
Was Rilanja allerdings wunderte war das Sarid die dürre Kamino losschickte um sich um die Talz zu kümmern und nicht sie, immerhin war sie doch... Nein, so durfte sie nicht denken. Es war schließlich hinlänglich bekannt das Neid und solche unschicklichen Sachen der Weg zur dunklen Seite waren, und sie kannte weitaus mehr Padawane die dadurch vom richtigen Weg abgekommen waren als sie tatsächliche Padawane kannte.
Nein, sie musste positiv denken, und wenn die Rätin es für besser hielt das fleischgewordene Periskop auf diese Mission zu schicken dann musste sie einen guten Grund haben. Vielleicht wollte sie ein Auge auf Rilanja haben und... Nein, das ging in die falsche Richtung. Vielleicht hält sie Aketos für entbehrlich und schickt sie deshalb los. Das passt nicht ganz zum Bild der Jedi und eigentlich auch nicht zu Sarid, aber es klang für die Falleen schon akzeptabler.
Vielleicht traute die Rätin dem wandelnden Brennstab ja auch mehr kämpferische Fähigkeiten zu als der Grünhäutigen, und hielt die “Mission” hier im Dorf für fordernder für die je nach Interpretation wortgewandte oder zumindest manchmal wortreiche Falleen. Ja, darauf konnte sich Rilanja einlassen.
So oder so, die war froh das der komische Talz endlich ins Bett ging und seine Einstellung mit nahm.


Bekommen wir es auch noch mit Piraten zu tun, oder glaubst du die ergreifen jetzt die Flucht nachdem sie wissen das Jedi auf dem Planeten sind? Ich meine das muss doch für irgendwas zählen, also selbst wenn es wohl nicht ganz so geklappt hat wie ich mir so was vorgestellt hätte. Aber sind diplomatische Missionen immer so fordernd, ich meine mit so vielen Fallstricken wie-

In letzter Sekunde dachte die junge Frau daran ihren Übersetzer für die nächsten Worte auszuschalten.

Hohepriester Packeis da drüben? Ich will natürlich nicht respektlos erscheinen, also unsere Gastgeber beleidigen, obwohl er sich ja hier genauso einquartiert hat wie wir, ich meine er ist ein Talz, ja, aber Bitte und Danke sind hier sicher auch schon importiert worden, oder? Also nicht das ich mich über andere Kulturen lustig machen will, einige meiner liebsten Filme spielen auf Welten auf denen die größte Herausforderung abstruse Traditionen und mysteriöse Kleiderordnungen sind, ich meine nur er hat nicht mal unseren werten Gastgebern gedankt oder um Erlaubnis gebeten, also...

Die Grüngeschuppte atmete tief durch, schloss mit etwas Mühe ihren Mund und sah ihre Meisterin mit einem leicht schiefen Grinsen an, das ihre gefürchtete Innere Stimme wahrscheinlich mit den Worten “Bitte schnell Wissen einfüllen sonst kommen wieder Worte raus” kommentiert hätte.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar
 
[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ], Kadajj, Kestrel, Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz

Nach der schier ewigen Dunkelheit unter ihrem Felsengrab kam Kadajj das Licht unter Tage grell und stechend vor und blinzelte leicht geblendet ihren Rettern entgegen. Sie hätte wohl keine Sekunde länger die Kraft aufgebracht, die Machtblase noch länger halten zu können, so dass ihre fast gleichzeitig mit der von Meisterin Skyfly zusammenfiel. Ihre Erleichterung war unsagbar groß, zumal die Coruscanti sich endlich von ihrem Bauch wegbewegen konnte, auch wenn diese ein Leichtgewicht war.

Dennoch hatte sie kaum noch die Kraft aufzustehen – erst stemmte sie sich mühsam auf die zitternden Arme und musste zu Atem kommen, so dass sie gerne Briannas Angebot ihr aufzuhelfen annahm. Sie war so froh über ihre Rettung, dass sie ihren Ärger über das sehr gemächliche Tempo der Bergung vergessen hatte, da Brianna so deutlich die Freude und gleichzeitig die Sorge um die Eingeschlossenen anzumerken war.

„Danke, Brianna, ich froh, dass du und Kssor es geschafft habt, uns da rauszuholen“,


bedankte sie sich bei der Silberhaarigen und drückte sie so gut sie noch konnte. Ihre Arme und Beine fühlten sich wie aus Pudding an, so dass sie Kssor herbei winkte, um sie zu stützen. Sie merkte, dass der Trandoshaner sie verwundert ansah, als Meisterin Skyfly sich erkundigte, wie es ihrem Kind ginge und ihr einen Energieriegel reichte. Über die Bemerkung der kleinen Jedi, dass sie mit ihrem knurrenden Magen beinahe ihr felsiges Gefängnis zum Einsturz gebracht hätte, musste sie doch schmunzeln. Briannas Mentorin war ihr immer etwas distanziert vorgekommen, aber da sie erst zwangsläufig dicht zusammengepfercht worden waren und die Dunkelhaarige auch Humor besaß, machte sie ihr um einiges sympathischer.

„Vielen Dank, das können wir gut gebrauchen – auch wenn es vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Und ich danke Euch, dass Ihr an meine Fähigkeiten geglaubt habt – ich hätte es wohl sonst nicht geschafft, die Machtblase solange zu halten“,


nahm sie den Riegel entgegen und lächelte ihn verzückt an, als ob es ein blutiger Streifen Nerffleisch wäre. Hoffentlich nahm sich Brianna ein Beispiel an ihren Worten – sie musste einfach mehr an das Zutrauen der anderen glauben und es für sich annehmen. Dann hätte sie auch viel weniger Probleme mit ihrem Zugang zur Macht und würde sich von Lappalien wie Kollateralschäden in Kampfsituationen nicht mehr aus der Fassung bringen. Manchmal war es einfach nur…zu einfach eben.

„Ich bekomme ein Kind, ja“,

bestätigte sie Kssors unausgesprochene Frage auf Rattaki - das, was sie besprachen, ging niemanden sonst etwas an. Bevor er verschollen war, war sie noch mit Gozu zusammen gewesen, nachdem sie sich von Ashûs Einfluss hatte befreien können und die Clans zu einem Waffenstillstand geführt hatte. Zu diesem Zeitpunkt – es war vor der Großen Invasion aus dem Norden – waren sie das Traumpaar der mittleren Äquatorprovinzen.

Mit Kssor war auf einmal die Erinnerung an diese Zeit zurückgekehrt – sie war unendlich glücklich gewesen, vielleicht sogar glücklicher als jetzt, aber auch dieser rauschhafte Zustand hatte seine tiefschwarzen Schattenseiten gehabt – massive Alpträume durch die Bedrohung, die Ashû nach wie vor für ihre geistige Gesundheit darstellte, tagelange Episoden von Verfolgungswahn, Wutanfälle, die Leben gekostet hatten, auf die qualvolle Zustände von Schuldgefühlen gefolgt waren. Nur wenn Gozu da war, konnte sie sich wieder in den Griff bekommen, aber die Invasion trennte sie oft wochenlang.
Das explosive Glücksgefühl, wenn sie ihn wiedergesehen hatte, war unbeschreiblich und wohl nie wieder zu erreichen, nicht einmal mit Josea. Nachdem die Invasion zurückgeschlagen wurde, hatte sie die Spannung zwischen den Extremen nicht mehr ausgehalten, und nicht einmal Gozus Liebe konnte ihr helfen, da er ein Teil ihrer Leiden war.

„Ich habe Rattatak endgültig verlassen und geheiratet, Kssor – jemand anderen, und ich bekomme sein Kind“,

sagte sie ihrem Gefolgsmann, obwohl sie es nicht musste. Es war eher eine Versicherung für sie selbst, dass sie nun ein anderes Leben, fernab von Rattatak und seinen blutigen Schlachtfeldern führte.

„Ich verstehe, Lady Riyoss“,


erwiderte der Reptiloide einfach und senkte sein Haupt. Damit war für ihn die Angelegenheit erledigt, doch die Erinnerung zerrte an Kadajjs Verstand, wie ein kleines vernachlässigtes Kind, das dringend Aufmerksamkeit brauchte. Sie sperrte es kurzerhand wieder in eine Abstellkammer, weil sie in der Gegenwart dringendere Probleme bewältigen musste und sie Teil einer Gemeinschaft war, die auch auf sie zählte.

Was Brianna erzählt hatte, war an ihr etwas vorbeigezogen, doch Meisterin Skyfly war gerade dabei, sie in Gruppen aufzuteilen – die Rattataki sollte zusammen mit Brianna die befreiten Talz nach oben bringen, während die Coruscanti mit Kssor und Levon die Piraten weiter bewachen wollte.

„Ja – ich halte das für einen guten Vorschlag. Sarid hat mir übrigens mitgeteilt, dass sie Aketos mit weiteren Schneebanthas schickt, weil sie selbst nicht kommen kann. Kssor, Levon, ihr haltet euch an die Anweisungen von Meisterin Skyfly und unterstützt sie bei allem, was sie vorhat. Und wenn dieser Abschaum nicht hört, ruft mich, ich habe immer noch Hunger“,

wies sie den Droiden und den Trandoshaner an. Ihre letzte Bemerkung, die sie todernst geäußert hatte, war natürlich ein Witz und zur Einschüchterung der Gefangenen gedacht, aber bei dem schieren Gedanken an Nahrung, gurgelte ihr völlig humorloser Magen gierig auf. Sie kaute auf dem trockenen, angeblich nahrhaften Energieriegel herum und spülte ihn mit den letzten Tropfen des kaminoanischen Powerdrinks herunter.

Bevor sie und Brianna begannen, die befreiten Talz transportfertig zu machen, ging eine knappe Meldung von Aketos ein, dass in Sichtweite des Mineneingangs war und sie nach ihrem Status fragte.

Der betont militärisch knapp gehaltene Ton, mit dem die ansonsten so eloquente und emotionale Kaminoanerin sich meldete, ließ Kadajj grinsen. Sie freute sich, den Aiwha-Happen wieder zu sehen – für die Nerven der armen Talz war sie jedenfalls eine angenehmere Begleitung als die grünschuppige Quasselstrippe. Und falls die Bad Wolves zu früh auftauchten, wollte sie nicht im Visier einer empörten Aketos stehen, die sie sie einfach nur in Grund und Boden schreien würde.

Aketos, hier ist Kadajj. Schön, dass du da bist. Wie viele Banthas hast du mitgebracht? Uns geht es den Umständen entsprechen gut – niemand von uns ist ernsthaft verletzt. Brianna und ich werden gleich die ersten Talz hinauffahren. Halte dich bereit! Kadajj Ende!“,


antwortete sie ihr. Das waren doch angenehme Aussichten – es bedeutete Nahrung in absehbarer Zeit.

„Bist du soweit, Brianna? Aketos wartet draußen mit Verstärkung auf uns – jetzt geht es endlich aus dieser elende Mine heraus“,

rief sie euphorisch der Silberhaarigen zu, mit der sie der ersten Fuhre Talz die Augen verbunden hatte, damit diese nicht vom Tageslicht und vom Schnee geblendet wurden.

[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ], Kadajj, Kestrel, Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz, vor der Mine: Aketos mit Konvoi
 
Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Keh Fah, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Kadajj, Brianna

Kein Wunder, dass Kestrel und Kadajj erschöpft waren, nach der Zeit in einer unangenehmen Position zusammengekauert und zu wissen, dass nur ihre Willensstärke die Felsbrocken davon abhielt, auf sie zu stürzen und sie zu erschlagen. Wenig überraschend fielen die Reste des Haufens auch unmittelbar darauf in sich zusammen, und ließen sich die verausgabten, atemlosen Jedi von Brianna wieder auf die Beine ziehen.

»Keine Ursache, und gut dass ihr beide nicht schlimmer verletzt seit. Ich bin auch wirklich sehr froh, dass ich Kssor an meiner Seite hatte und er so gut mit der Bergungsmaschine umgehen kann.«

Erwiderte sie die Danksagungen und schenkte dem Trandoshaner einen erleichterten Seitenblick sowie ein freundliches Lächeln, bevor sie und ihre kahlköpfige Freundin sich herzlich umarmten, die wahnsinnig gut tat und sie den vorübergehenden Zorn auf sie wieder ganz vergessen ließ. Die Ritterin fragte im Anschluss, ob es Kadajjs Ungeborenem wieder besser ginge. Die Echani hatte schon beinahe nachfragen wollen, ob ihm etwas passiert sei, erinnerte sich allerdings rechtzeitig.

»Es hat wieder sehr stark auf deine Anspannung in der Situation reagiert, nicht wahr?«

Vermutete Brianna mitfühlend und nahm den Energieriegel dankbar entgegen. Sie musste nicht schwanger sein, um annähernd den Appetit der Rattataki und vermutlich einen noch wesentlich höheren Kalorienbedarf zu haben. Als diese sich bei der Coruscanti für ihr Vertrauen bedankt hatte, fragte die silberhaarige Padawan neugierig nach:

»Konntest du Kestrel tatsächlich spürbar helfen? Das finde ich eine ziemliche Leistung für deinen Ausbildungsstand, oder nicht?«

Nach außen hin aufgeschlossen und voll Anerkennung, konnte die Echani nicht verhindern, dass tief in ihr ganz andere Gefühle aufkamen, ohne dass sie es wollte. Natürlich war Kadajj ihrer Meisterin eine Hilfe gewesen, wo Brianna es nicht hätte sein können. Dabei war sie so stolz gewesen, als es ihr intuitiv gelungen war, kurzzeitig eine Machtblase zu errichten, die stark genug war, einen Blasterschuss abzuwehren und dasselbe wenig später noch einmal bewusst zu wiederholen. Insgeheim hatte sie sogar gehofft, eine zweite Stärke gefunden zu haben, in dem Wissen, dass die Schutzblase eine Technik war, die selbst die Ritterin auf Naboo noch hatte üben müssen und die keinem der anwesenden Padawane gezeigt worden war. Ihre kahlköpfige Freundin hatte zu dem Zeitpunkt gerade einmal ihre allererste Levitation versucht, und durch das Wissen, was die beiden gerade eben vollbracht hatten, verwandelte sich die vermeintliche Stärke in eine weitere Schwäche, ein weiteres Gebiet, in dem sie hart an sich arbeiten müssen würde, um dranzubleiben, an Aufholen gar nicht zu denken.

Briannas Stimmung, die seit den Rettungsversuchen schon nicht mehr die beste war, verschlechterte sich weiter. Innerlich fühlte sie sich unfähig, dumm, aber auch missverstanden. Unter diesen Umständen war es nicht weiter verwunderlich, dass die höherrangigen Jedi sie immer wieder vor schier unmöglich erscheinende Aufgaben stellten. Ja, sie glaubten an sie, daran hatte die Echani inzwischen keine ernsthaften Zweifel mehr, doch das machte es nicht leichter. Immerzu verlangten, oder erhofften sie gewaltige Leistungen von ihr, die zu versuchen ihr nicht einmal im Traum in den Sinn gekommen wären und bauten dabei einen enormen Erwartungsdruck auf, der ihr noch mehr zusetzte. Natürlich wollte sie das in sie gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen, doch so machte es längst keinen Spaß mehr, es überhaupt zu versuchen – nicht dass sie die Macht jemals mit Spaß assoziiert hätte. Also weniger als kein Spaß: das Optimum, was sie herausholen konnte, war das zu schaffen, was man ohnehin erwartete. Alles was darunter war hingegen schon praktisch ein Misserfolg (und verglichen mit den gesteckten Zielen lagen ihre Leistungen in der Regel weit darunter), selbst wenn das Ergebnis für sie persönlich einen Fortschritt darstellte.

Doch das sahen sie nicht. Steine dieser Größe in dieser Zeit zu bewegen wie sie es getan hatte, war eine ziemliche Leistung für Brianna, wenngleich offenbar nicht für die sich für allmächtig haltenden Überwesen, von denen sie umgeben zu sein schien. Sie übersahen den Fortschritt, weil sie sie mit ihren überhöhten Erwartungen verglichen – und gemessen an der aberwitzigen Aufgabe, den kompletten Steinhaufen wegzulevitieren, hatte sie tatsächlich nur wenig erreicht. So konnte sie sich auch selbst über ihre Fortschritte nicht mehr freuen, egal ob es die Levitation oder die Schutzblase betraf. Stattdessen war es sogar ziemlich deprimierend, und nicht so viel anders als auf Gamorr. Auch damals war ihr langsamer Fortschritt untergegangen und schließlich vom zunehmenden Druck und ihren eigenen Ängsten weggespült worden.

Die 24jährige versuchte sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen, sie würden es ohnehin nicht verstehen, falls sie es je taten. Sie konnte nur ignorieren, was sie sagten und so gut es ging ihren eigenen Weg gehen, außerdem hatten sie Arbeit zu erledigen.

Dass Kadajj sich mit Kssor in einer fremden Sprache unterhielt, rauschte an ihr vorbei, Brianna kaute nur ihren Energieriegel und dann einen weiteren aus ihren eigenen Vorräten. Angeblich enthielten diese die Nährstoffe einer kompletten Mahlzeit und waren laut Werbeaufdruck ›so wertvoll wie ein großes Nerfsteak‹, doch zu einer kompletten Mahlzeit fehlte einem großen Nerfsteak nach dem Empfinden der fast ständig kalorienbedürftigen Athletin noch Wurzelknollen, weitere Beilagen, Soße, viel Gemüse, eine große Portion Salat und eine Obstschale als Nachtisch, und all das fehlte den Riegeln. Sie hinderten einen lediglich am Verhungern.

Als Kestrel damit begann, Gruppen einzuteilen, bemühte sich Brianna redlich, ihre gedrückte Stimmung beiseite zu schieben und sich auf das zu konzentrieren, was vor ihr lag. Nach Kadajj erklärte auch sie sich für einverstanden – vermutlich vertrauten die Talz ihrer Heilerin am meisten – und kommentierte die Worte der Rattataki. Als diese den Piraten scherzhaft mit ihren Hunger drohte, lachte Brianna. Zwar kam ihr die Fröhlichkeit innerlich etwas aufgesetzt vor, doch sie zeigte es nicht.

»Es reicht vermutlich, mit der Kahlköpfigen mit den spitzen Zähnen zu drohen. Apropos Hunger, wir brauchen immer noch die Lebensmittel. Die Talz können sie viele Mäuler wahrscheinlich gar nicht stopfen. Kssor, kannst du uns helfen, die Vorräte der Piraten zu finden? Sie müssten ja irgendwo draußen in den Lagerhäusern sein, soweit ich weiß.«

Erklärte sie geschäftsmäßig.

»Dass Aketos mit weiteren Schneebanthas kommt, ist prima. Dann lasst uns anfangen, auf dass wir bald fertig werden!«

Den Weg zur provisorischen Krankenstation hatten sie auf den Skiffs schnell zurückgelegt. Fao Weh hielt dort immer noch die Stellung und kümmerte sich rührend um die verletzten Talz, eine Fürsorge, die belohnt wurde, als Keh Fah sie zu sehen bekam und hocherfreut und immer wieder ihren Namen zirpend auf sie zustürmte und in seine Arme nahm. Gerührt verfolgte Brianna das Wiedersehen; die beiden Riesen machten etwas sonderbares mit ihren Rüsseln, es schien, als rieben sie sie aneinander. Sie konnte gar nicht anders, als sich besser zu fühlen, auch über Speziesgrenzen hinweg war es offensichtlich, wie groß die Freude und Dankbarkeit war.

»Danke! Vielen, vielen Dank, verehrte Jedi!«

Meinte Keh Fah schließlich zu der ein wenig rot werdenden und infolgedessen eher verlegen lächelnden Brianna.

»Gerne. Es tut mir leid, eure Wiedersehensgrüße vorschnell unterbrechen zu wollen, doch wir haben viel zu tun, wenn wir rechtzeitig hier raus sein wollen. Wir müssen den Talz-Arbeitern die Augen verbinden, damit sie nicht von der Sonne geblendet werden. Die Verbände, die wir hier haben, sollten lichtdurchlässig genug sein, damit ihre Augen sich langsam an das Tageslicht gewöhnen können. Es wäre schön, wenn ihr zunächst hier bleiben würdet und die restlichen von euch verbindet, während wir die ersten bereits nach draußen bringen.«

Ordnete sie an, und Keh Fah reagierte prompt.

»Das werden wir tun, verehrte Jedi Brianna!«

Offenbar wollte er sich vor seiner Angetrauten, oder wie immer das bei den Talz zu nennen war, keine weitere Blöße geben. Zu viert waren sie schnell abreisefertig, kurz nachdem Aketos Verbindung zu ihnen aufgenommen hatte. Voll Euphorie blies Kadajj, kaum dass das Gespräch beendet war, zum Aufbruch.

»Natürlich! Lass uns die Sache noch zu einem guten Ende bringen, und dann bin ich auch wirklich froh, dass wir endlich aus dieser verdammten Mine heraus sind, bevor ich mir einen Bergbaukoller zuziehe!«

Rief sie aus und ließ sich ein wenig von der Stimmung ihrer Freundin anstecken.

»Steig' in die Eisen, Kadajj! Bring die Talz hier raus!«

Sehr bald waren sie aus der Mine raus, und auch die beiden humanoiden Frauen hatten anfangs schwer mit der plötzlichen Helligkeit zu kämpfen. Als sie sich an das Sonnenlicht gewöhnt hatten, fanden sie schnell Aketos und die versammelten Lasttiere.

»Hallo Aketos! Dies hier ist nur die erste Fuhre, und ich schlage vor, dass ihr beide hier bleibt und die Talz vor etwaigen Piratenangriffen beschützt, während ich die restlichen hole.«

Meinte die Echani, und so wurde der Plan auch umgesetzt. Zwei weitere Fuhren später ging es nur noch um die letzten Talz, die so schwer verletzt waren, dass sie in den Skiffs liegend oder sitzend transportiert werden mussten, außerdem das wiedergefundene Talz-Liebespärchen und die gesammelten Vorräte der Piraten, die Kssor zwischenzeitlich bereitgestellt hatte. Brianna hatte sie auf dem Rückweg in die Mine eingeladen und die Verletzten anschließend drauf gelegt.

»Endlich geschafft!«

Freute sie sich und stieß einen Stoßseufzer aus.

»Letztendlich lief es trotz allem ganz gut, wir sind eben nach wie vor ein gutes Team! Trotzdem möchte ich erst einmal keine Mine mehr sehen!«

Die weißhaarige Padawan sah sich um, allzu viele Statusnachrichten hatte sie von den anderen während der ganzen Zeit nicht bekommen.

»Habt ihr irgendwelche Piraten gesehen, oder Kestrel und die anderen mit den Gefangenen?«

Alzoc III - Vor der Mine, kleine Schlucht - Talz, (NPCs) - Aketos, Kadajj, Brianna
 
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[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ], Kadajj, Kestrel, Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz, vor der Mine: Aketos mit Fuhrpark :

Einerseits war Kadajjs Freude über die Befreiung aus ihrem felsigen Grab groß genug, dass sie jeden Ärger vergessen hatte, aber Brianna hatte das Talent irgendetwas von sich zu geben, was den Ärger neu entfachte. Oberflächlich klang die Bemerkung der Echani, was Kadajjs Durchhaltevermögen anging die Machtblase stabil zu halten, wie ein Kompliment, doch sie kannte ihre Freundin gut genug, so dass sie wusste, dass die Silberhaarige neidisch auf sie war. Es waren kleine Spitzen in deren Stimme, und ihr verbessertes Gespür für die Macht, die ihr den Gefühlszustand ihres mimosenhaften Gegenübers zusätzlich verrieten.

„Ihm hat die Situation überhaupt nicht gefallen, das stimmt. Aber ich habe einen Weg gefunden, ihn zu beruhigen. Und was wäre mir auch anderes übrig geblieben, als die Blase zu halten – ich wollte nicht erschlagen werden. So einfach ist das“,

sagte sie ihr, um ihr deutlich zu machen, dass sie gar keine Wahl gehabt hatte, als die Blase zu bilden und die Anstrengung durchzuhalten. Sie presste die Lippen aufeinander, um nicht noch hinzuzufügen, dass Herumgejammer und Selbstmitleid sie bestimmt nicht gerettet hätten, hob es aber für das angekündigte Gespräch wegen den getöteten Piraten auf.

Immerhin schien das silberhaarige Seelchen die Androhung, dass Kadajj sich einen der Gefangenen als Zwischenmahlzeit genehmigen, wenn sie nicht spurten, amüsant zu finden und trug Kssor auf, nach den Lebensmittelvorräten der Piraten zu sehen und sie herzubringen. Manchmal konnte sie doch ganz sinnvolle Vorschläge machen.

„Befürchtest du doch, dass ich mir einen kleinen Bad Wolves-Happen zu Gemüte führe?“

Eigentlich war die Idee nicht schlecht – es war wirklich lange her, dass ihr eine frische, nahrhafte Energiequelle zur Verfügung stand. Sie fand darin nichts moralisch verwerfliches, denn so gesehen, stand den Piraten schlimmeres als ein schneller, fast schmerzloser Tod bevor. Diesen Gedanken konnte sie aber nicht lange verfolgen, denn die Talz mussten in der Krankenstation für den Transport an die Oberfläche bereit gemacht werden.

Kadajj kam Briannas Aufforderung, sie schnell aus der Mine zu bringen gerne nach, auch wenn die Skiffs zu langsam waren, als dass sie richtig in die Eisen hätte steigen können. Selbst durch ihre Schutzbrille war die gleißende Helligkeit an der Oberfläche anfangs nur schwer zu ertragen und sie musste aufpassen, dass nicht einige der Talz anfingen, sich die Augenbinden nach zu kurzer Zeit wieder abzureißen.

Aketos, du musst mir helfen, den Überblick zu behalten - sie könnten ihr Augenlicht verlieren, wenn sie sich zu früh die Binden abreißen“,


bat sie die Kaminoanerin und wandte sich auch an ihre Talz-Begleiter, dass diese ebenfalls ihre vier Augen darauf hatten. Bis Brianna endlich alle befreiten Minenarbeiter und die Vorräte nach oben gebracht hatte, war zu Kadajjs Leidwesen nicht viel passiert, wie sie auf die Anfrage ihrer Freundin berichtete. Ein paar kleine Schießübungen hätten ihr nach der unbequemen Zwangslage gut getan. Sie versuchte vergeblich eine Ahnung dessen zu bekommen, wie es Josea ging, doch es schien als ob ihre Machtfühler gerade Pause machten. Auch ihr knurrender Magen störte sie erheblich, sich zu konzentrieren – der Energieriegel hatte gerade einmal dafür gesorgt, dass ihre Eingeweide sich nicht selbst verdauten. Außerdem war der Anblick von gewaltigen Fleischbergen in Form der Schneebanthas wirklich mehr als verführerisch.

Mit dem letzten Skiff waren endlich die Lebensmittel der Piraten an die Oberfläche gekommen – nur saßen und lagen etliche der verwundeten und erschöpften Talz auf den Kisten, als dass sie sich einfach so eine wegnehmen konnte. Kadajj konnte förmlich riechen, was sich darin befand. Es war gedörrtes Fleisch, Obstkonserven sowie Fischkuchen, und sie hielt die Qualen einfach nicht länger aus.

„Meinst du, du kannst kurz aufstehen?“,

fragte sie einen großen grauen Talz, der entsetzlich abgemagert war und Verbände um beide Beine trug. Er (oder sie) blockierte die Kiste, die am einfachsten herauszuholen war, wenn er nur für zwei Sekunden aufstand. Mit hängendem Kopf machte das verletzte Wesen eine verneinende Geste und Kadajj war kurz davor, in Tränen und/oder einen mittelleichten Wutanfall auszubrechen.

„Nur ganz, ganz kurz!“,

bat sie ihn in wachsender Panik und sah sich hilfesuchend um. Brianna musste ihr helfen, an die Kiste zu kommen – schließlich hatte sie eben noch gesagt, dass sie ein tolles Team wären und wenn sie sich soviel auf ihre Muskelkraft einbildete, konnte sie das gleich beweisen.

Brianna, hilf mir bitte. Dieser Talz hier will nicht aufstehen, aber ich will diese Lebensmittel Kiste herausholen – ich komme um vor Hunger“,

rief sie der Padawan mit vorsorglich ausgeschaltetem Translator zu, stieß ein gequältes Ächzen aus und zappelte ungeduldig hinter der Ladefläche des Speeder herum, während ihr Magen eine Kakophonie des Hungers spielte.

‚Wir haben hier soviel nettes, warmes Fleisch’, hörte sie plötzlich eine freundliche Stimme in ihrem Kopf, und sie musste zugeben, dass sie recht hatte.


[Alzoc III – vor der Mine ], Kadajj, Brianna, Aketos, Talz,
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Humar (NPC), Aketos, Rilanja und Sarid

Es war angenehm, dass die Kamino dieses Mal ohne ihr übliches Zaudern und ihre Eitelkeiten einfach so ans Werk ging und sich kurz und bündig verabschiedete. So gesehen war auch bei ihr schon eine gewisse charakterliche Weiterentwicklung erkennbar, zumindest in Ansätzen. So unterschiedlich Aketos, Kadajj und Rilanja auch waren, sie alle waren auf einem guten Weg, der natürlich noch etwas dauern würde. Aber ein Schritt nach dem anderen und jeder kleine Schritt nach vorne war ein Erfolg, sagte sich die Jedi-Advisorin.

Angenehmerweise schlug Humar, nachdem Aketos nach draußen gegangen war auch etwas versöhnliche Seiten an - zumindest klang es so. Sarid hütete sich ihm in der Stimmung nochmals zu widersprechen auf die Gefahr hin, erneut eine längere Diskussion anzustacheln. Also nickte sie nur zustimmend.


Das sehe ich absolut genau. Jeder hilft nach seinen Möglichkeiten.

Ließ die Corellianerin ihren kleinen Droiden übersetzen, ehe sie fortfuhr.

Ich finde es jedenfalls ehrenwert, dass Sie dem Dorf hier Ihre Hilfe bei der Wahl eines neuen Clanführers anbieten, egal ob diese dann darauf eingehen oder nicht.

Fügte sie diplomatisch hinzu. Was hätte sie auch sonst noch dazu sagen können? Es war weder ihre Entscheidung noch war sie in irgendeiner Form an dieser Wahl beteiligt. Sie konnte nur hoffen, dass es in Plin'Ka mehr realistische Talz denn solche Idealisten wie Humar gab. Sonst würde die Iah-Ah auf alle Fälle interessant werden. Als der Talzpriester sich dann für die Nacht zurückzog verkniff sich Sarid ein erleichtertes Lächeln und erwiderte stattdessen seine gefühlt etwas milderen Worte als am Anfang.

Natürlich, das wäre auch mein Wunsch. Gute Nacht, Priester Humar.

Nachdem der forsche Talz dann offenbar endgültig in ein Quartier verschwunden war, von dem Sarid aber nicht hätte sagen können, dass ihr Gastgeber ihm dies angeboten hätte. Aber da sie die Talz nicht so gut kannte, beließ sie es einfach bei einem Achselzucken und sah dann erleichtert zu Rilanja. Mit dem knisterndem Feuer neben ihnen und der Ruhe, die sie ohne den anstrengenden Talz hatten konnte Sarid sich nun auch endlich etwas entspannen. Sie tat es Rilanja gleich und schaltete ihren Translator aus ehe sie ihrer Padawan auf deren Überlegungen zu der ganzen Situation antwortete.

Schon möglich, dass uns oder besser gesagt das Dorf bald jemand von den Piraten angreift, Rilanja. Immerhin scheint es eins der der Mine am nächsten gelegenen Dörfer zu sein. So groß wäre der Gedankensprung nicht zu mutmaßen, dass wir Jedi von hier aus aufgebrochen sein könnten. Deshalb bin ich ja auch nicht selbst zur Mine geeilt, sondern bin wie ich versprochen habe hier geblieben. Also sollten wir beide auch wachsam sein, meine Padawan.

Dabei warf sie ihr einen kurzen Blick zu, der ihr zeigen sollte, dass der Corellianerin die Vorstellung ein ganzes Dorf gegen eine unbekannte Anzahl von Piraten zu verteidigen auch nicht sonderlich behagte. Die unbekannten Variablen waren dafür einfach zu hoch, aber die anderen Jedi würden, wenn alles halbwegs glatt lief ja bald wieder hier sein. Sarid konnte es zwar schwer abschätzen, aber sie hoffte, dass sie mit den Talz aus der Mine und wahrscheinlich einigen gefangen genommenen Piraten spätestens bis zum Morgengrauen hier waren. Auf jeden Fall wollte sie nicht allein mit Rilanja gegebenenfalls die anberaumte Iah-Ah verteidigen müssen.

Aber du hast schon recht, dieser Humar ist schon ein unangenehmer Brocken. Ich hätte mir angenehmere Clanführer vorstellen können. Allerdings muss ich zugeben, dass ich diesem Typ Verhandlungsgegner schon begegnet bin. Glaub mir, es gibt noch Schlimmere, auch wenn er im Vergleich zu den anderen Talz, die wir hier bisher getroffen haben schon so ziemlich die extremsten Ansichten vertritt. Ich stand einmal in Verhandlungen mit Bothanern - bevor Bothawui vom Imperium erobert wurde - bei denen letztlich rauskam, dass diese in ihren Reihen einige Verräter hatten, die insgeheim mit dem Imperium zusammengearbeitet hatten. Diese waren erst giftig und gerissen, das kann ich dir sagen. Hattest du schon einmal mit diesen haarigen Spitzohren zu tun? Wenn ich mir dagegen so den durchschnittlichen Talz ansehe, dann haben wir hier zumindest die Sympathien der Bevölkerung auf unserer Seite durch unsere Befreiungsaktion.

Anschließend warf Sarid unwillkürlich einen Blick auf die Tür, hinter der Humar verschwunden war.

Etwas mehr Höflichkeit hätte ich mir allerdings dennoch erhofft. Da kann ich dir nicht widersprechen.

Als Khor-Sa wieder in seine Hütte kam und ihnen mitteilte, dass Aketos zusammen mit ein paar anderen Talz und den Schneebanthas aufgebrochen war aktivierte Sarid ihren Droiden wieder und dankte ihm für die Mitteilung. Ihr Gastgeber machte sich dann auch gleich daran ihnen etwas Essbares zu servieren. Als er schließlich fertig war brachte er ihnen eine bräunliche Schüssel mit etwas darin, was aussah wie eine Mischung aus Naboopilzen mit andoanischen Muscheleintopf. Zu ihrer Freude jedoch war das Ganze durchaus genießbar und sogar schmackhaft als sie sich an den Geruch gewöhnt hatte.

Gar nicht übel...

Lobte sie das Gericht.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Khor-Sa (NPC), Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Gästezimmer - Humar

[Bitte nicht stören, Subjekt schläft den Schlaf der übermäßig Gerechten.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Gästezimmer - Humar

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - diverse Talz, Sarid und Rilanja

Als sie sah das ihre Meisterin ihren Übersetzer permanent ausschaltete tat ihr es die Falleen gleich und entspannte sich gleichzeitig. Nicht nur war das Gezirpe etwas gewöhnungsbedürftig, es machte sie auch etwas nervös nicht zu verstehen was der kleine Kasten da zirpte. Immerhin konnte der den Talz ja viel erzählen. Überhaupt wäre das eine gute Idee, also von einem gewissen Standpunkt aus - korrumpierte Software in so einem Übersetzer, mit eigenen Routinen oder per Fernsteuerung. Auf die Art ließen sich Unfriede und diplomatische Zwischenfälle in Massen erzielen, sofern der kleine Droide seine Sache geschickt machte und subtil genug beleidigte das es nicht besonders auffiel.
Der Verhandelnde würde die Reaktion seines Gegenübers auf die Sticheleien des Apparats für Sturheit oder Berechnung halten, und versuchen ihn zu beschwichtigen. Der Droide legt nach und schlägt einen sarkastischen oder süffisanten Ton an, und die Sache nimmt ihren Lauf.
Ein Wunder eigentlich, dass die Imperialen Geheimdienste da noch nicht drauf gekommen waren. Oder sie hatten den Einfall bereits gehabt und warteten nur darauf ihn umzusetzen. Oder sie hatten ihn bereits umgesetzt und warteten darauf den Aktivierungsbefehl zu denden. Oder der war längst gesendet worden und ihre Übersetzer hatten bereits die Saat für einen Krieg zwischen den Talz und der Republik gelegt...
Die Falleen verdrängte diesen beunruhigenden Gedankengang und beruhigte sich damit, dass Sarid wohl in der Lage wäre zu erkennen wenn ihre Worte stark verfälscht bei ihrem Gegenüber ankämen. Zudem wurden sie ja bisher immer gut empfangen, also durfte es da wohl keine Probleme geben - im Moment.


Bothaner sind mir ein paar Mal begegnet, aber ich habe noch nie einem davon was verkauft. Ich meine einige waren recht neugierig was meine Ware anging, aber irgendwie haben sie meine Angebote dann nicht überzeugt. Natürlich hat man bei ihnen immer den Eindruck das sie was im Energieschild führen, also vielleicht haben sie ja irgendwelche geheimen Nachrichten in meinen Waren deponiert und andere haben sie später wieder abgeholt... Ich meine möglich wäre es, auch wenn ich das dann nicht mitbekommen hätte, aber das wäre ja wohl auch Sinn der Sache...

Der Talz-Gastfreund unterbrach die schweifenden Überlegungen der Geschuppten, und ihre erste Reaktion auf das Essen entsprach der ihrer Meisterin, der sie im Folgenden auch den Vortritt ließ.

Immerhin ist dieser Humar kein durchschnittstalz,

murmelte sie bevor sie ihren Übersetzer dem Beispiel der erfahrenen Jedi folgend wieder einschaltete und sich bei Khor-Sa bedankte. Ob der Dank gerechtfertigt war würde sich erst noch zeigen müssen, doch Sarid fand lobende Worte für die Mahlzeit, also führte sich auch Rilanja einen Löffel der intressanten Masse zu Gemüte. Der Geruch des Essens war wenig beeindruckend wenn man ihn mit den starken und zumeist schweren Aromen Falleenscher Küche verglich, was hauptsächlich den ebenfalls stark riechenden Zutaten zu schulden war.
Dafür entfaltete sich im Mund der Padawan eine Art kleiner Geschmacksexplosion, die hauptsächlich daher rührte, dass die junge Frau eher mit einem faden Essen gerechnet hatte. Sie war zwar in den letzten Jahren nicht in den Genuss echter heimatlicher Küche gekommen, aber irgendwie waren die damit verbundenen Erwartungen immer noch tief in ihrem Fresszentrum verwurzelt.


Das ist wirklich gar nicht mal schlecht. Richtig gut sogar. Ich frage mich wo das gewachsen ist...

Sie tippte einen Knubbel mit ihrem Besteck an, der auf amüsante Weise hin- und herwackelte bevor er theatralisch in der umgebenden Sauce kippte und ihr einen bleichen Bauch entgegenreckte wie die letzte Geste eines Tiers das um Gnade flehte. Rilanja schüttelte kurz den Kopf und erlöste den Suppenknubbel.

... wenn es überhaupt gewachsen ist,

fügte sie nachdenklich hinzu.

Aber es erinnert mich irgendwie an... Nun, eigentlich an sehr vieles. Aber ich meine so oder so, was Warmes, also von Innen, das hab ich jetzt gebraucht, ich meine trotz des Thermoanzugs fühl ich mich schon richtig steif, und das gibt irgendwann auch Verspannungen.

Sie füllte einige Löffel mehr in sich ein und genoss das wärmende Gefühl, das von ihrem Verdauungssack ausging. Wahrscheinlich sollten die beiden Jedi auch bald ins Bett gehen, morgen wurden sie schließlich gebraucht - was natürlich bedeutete das Sarid eine fordernde Aufgabe bevor stand und Rilanja neben ihr stand und versuchte gut auszusehen. Wenn sie durch ihre Anwesenheit ihrer Meisterin den Nimbus größerer Jedigkeit verschaffen konnte würde sie sogar versuchen feierlich dreinzuschauen, sofern es warm genug war das sie ihren Schal aus lassen konnte.
Fand diese Zusammenkunft eigentlich in einer Hütte statt oder unter freiem Himmel? Gab es eine Dorfhalle, oder war die zerstört worden? Rilanja war nichts aufgefallen, aber das musste nichts bedeuten.


Ich wünschte ich könnte mich schon aufwärmen, für den Fall das die Talz auf die Idee kommen draussen zu verhandeln,

murmelte sie in den letzten Löffel ihres Abendessens. Es würde sie nicht wundern wenn der Priester einen solchen Vorschlag machen würde, schließlich ging es darum zu betonen das die Talz die einzig wahren, nun, die einzig wahren Talz waren.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - diverse Talz, Sarid und Rilanja
 
- Alzoc III - Mineneingang bei Plin'ka - mit Banthas, As'ster, Oi'pel und diversen Rettungssachen

Aketos stand dekorativ in der Landschaft rum, während sie auf eine Antwort aus dem Inneren der Mine wartete. Ab und an knackte es zwar am Comm, aber eine Stimme erklang nicht. Waren wohl noch irgendwelche atmosphärischen Störungen vom Schneesturm vorhin. Schließlich knackte es aber dann doch merklich lauter und die Stimme von Kadajj ertönte. Sie klang für Aketos etwas abekämpft und auch irgendwie hungrig. Vielleicht bildete sie sich aber letzteres nur ein, da der Fakt dass die Rattataki immer hungrig war wie ein Dogma über allem was die Kalkige tat und sagte hing. Aber dass eine Schwangerschaft wirklich solche Essanfälle oder ähnliches verursachte... Aketos hilet es für ein bisschen komisch. Falls sie jemals wieder zurück nach Kamino gehen konnte, würde sie die Wissenschaftler dort mal fragen.

Wir haben ca 10 Banthas dabei und auch ein paar Schlitten, falls ihr da drin wirklich ein paar schwer verletzte haben solltet. Bis jetzt ist hier draußen alles ruhig. Mal sehen, wann die ersten Bad Wolves hier aufkreuzen.

Aketos sprach ins Comm und steckte es dann zurück an den Gürtel. Ein letzer Blick gen Himmel. Die Sonne schien in diesem Tal noch. Der Bergrücken, um den sie gerade herum gegangen waren, hinter dem auch Plin'ka zu finden war, hatte dort im Dorf die Sonne schon geschluckt. Aber auch hier fielen die Temperaturen schon. Während die Kamino so noch am philosophieren über Sonne, Wärme, Kälte und Schatten war, hörte sie Motoren aus der Mine aufheulen.

In Deckung!!!!

Zischte sie den beiden Talz zu, die ja als Begleiter dabei waren. Sie selber hechtete sich in eine Schneewehe und zog ein Fernglas vom Gürtel, das sie sich im Dorf mitgenommen hatte und beobachtete den Mineneingang. Ein Gefährt schoss förmlich aus der Mine. Darauf waren ein paar Talz und zwei Humanoide. Aketos spürte irgendwie, dass es keine Piraten waren, sondern Brianna und Kadajj.

Kommt schnell mit! Es sind eure Freunde und Familienmitglieder! Beeilung! Jetzt muss es zügig gehen!

Eifrig übersetzte der kleine Droide und noch bevor er fertig war, rannten die beiden Talz As'stra und Oi'pel zum Skiff. Aketos hatte etwas Mühe den Schritt zu halten, doch kam recht gut hinterher.

Grüße, ihr beiden! Es tut auch gut, euch wohlbehalten zu sehen, Brianna und Kadajj.

Bevor die Kamino weiterfragen konnte, ob das denn schon alle wären, erzählte die Echani schon, das sie noch mal rein müsse um den Rest zu holen, was sie dann auch gleich tat. Aketos sah die Talz aus der Mine etwas verwundet an, denn sie hatten dreckige Tücher vor den Augen. Ach... die waren wahrscheinlich zu lange untertage. Die Rattataki bestätigte ihr dass dann auch gleich und bat die Kamino darum, den Überblick zu behalten.

Ach ja? Für sowas sind wir großen dürren Wesen also dann doch wieder gut, was? Außerdem, warum zwinkerst du immer noch so komisch? Die Sonne ist doch mehr oder minder schon weg!

antwortete Aketos im Scherz, auch wenn die Aussage doch einen seeehr wahren Kern enthielt. Zu As'stra und Oi'pel meite die Kamino:

Ihr beiden, sorgt ihr bitte dafür, dass eure Freunde und Verwandten nicht die Binden vor Einbruch der Dunkelheit abnehmen? Ihr Augenlicht wäre damit gefährtet, wenn sie es täten. Ich weiß, dass es hart ist, seine Lieben nicht sehen zu können, auch wenn man schon so nahe ist.

Aketos fing dann an damit, die Talz einzuteilen in "gesund", "leichtverletzt, selbst gehfähig", "leichtverletzt, mit Stütze gefähig" und "leichtverletzt, reittierbedürftig" und "schwerverletzt, bitte mit Schlitten transportieren". Immer mehr der Pelzwesen wurden von Brianna aus den Schächten befreit. Und nach und nach kamen immer mehr dazu, die zu den letzteren Gruppen gehörten. Aber anscheinend hatten Aketos und die beiden Talz aus Plin'ka gut kalkuliert, denn die Reittiere und Schlitten reichten aus.
Dann schaute sich die Kamino zu ihren Mitpadawaninnen um und erblickte eine wirklich komsche Situation. Ein Talz auf der Ladefläche des Speeders, abgemagert und mit Verbänden um die Beine, eindeutig "schwerverletzt, bitte mit Schlitten transportieren", Kadajj spechtete lüsternd auf eine Kiste, an die sich der Verletzte anlehnte. Und aus dem, was die Rattatki verzweifelt und etwas lauter an Brianna richtete, ging hervor, dass wohl Lebensmittel in der Kiste waren. Sie führte sich auf wie ein kleines Menschenkind. Aketos hatte das mal in einem Lehrfilm an der Schule auf Kamino gesehen. Nur dass sie sich noch nicht auf den Rücken warf und das heulen anfing. Aketos konnte da irgendwie nicht zusehen. Innerlich rang sie mit "ist mir doch total egal, was mit diesem Fellkneul ist" und "Hilf ihm und ihr doch endlich!". Der Hilferuf war dann aber doch lauter, auch wenn es ihr doch gegen ihre frühere Natur ging.
Aketos stapfte durch den Schnee zum Speeder und wollte die Rattataki anfahren, was ihr denn einfiele diesen Talz so zu schikanieren, weil er nicht aufstand. Entschied sich dann aber doch dazu die Sache anders anzugehen.


Kann ich dir vielleicht helfen, Kadajj? Dieser Talz hier kann sich ja nicht selbstständig bewegen, siehst du das denn nicht? Abgesehen davon, ich denke, dass ER mehr Hunger hat als du und schon bei weitem länger nichts mehr gegessen hat. Kümmert dich denn das gar nicht? Denkst du immer nur an dich, wenn du Hunger hast? Sind dir andere, Freunde oder hilfsbedürftige Lebewesen denn total egal dann? Jetzt reiß dich doch noch ein paar Minuten am Riemen! Ich weiß, dass es schlimm ist, wenn man hungrig ist, aber man darf sich auch nicht vom Hunger im eiseren Griff halten lassen. Und schon gar nicht dann das ganze in Wut umwandeln...

fügte die Kamino noch schnell an, denn sie hatte irgendwie das Gefühl, dass die Rattataki ihre Worte nicht so wohlherzig aufnahm. Aber Aketos hatte ruhig und wohltönend (mit ausgeschaltetem Droiden) gesprochen, obwohl ihr die Situation doch sehr missfiel. Ausrasten kann ich später auch noch, wenn sie ja nicht hören will, sagte sie sich selber. Außerdem hänge ich doch an meinem Leben, gestand sich Aketos nachträglich noch ein.

Brianna? Könntest du mir bitte helfen, diesen Talz auf einen der Schlitten zu tragen? Ach und Kestrel oder andere Piraten habe ich nicht gesehen....

Hoffentlich is der nicht mehr allzu schwer... abgemagert genug ist er ja, der arme Tropf. Aber die Talz werden ihn dann schon wieder in die Höhe bekommen.

- Alzoc III - Mine bei Plin'ka - am Eingang - mit Banthas, Schlitten, Brianna, Kadajj und diversen Talz
 
Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Keh Fah, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Kadajj, Brianna

Kestrel spürte die schlechte Stimmung ihrer Padawan. Sie konnte es vor ihr nicht verbergen, auch wenn die junge Echani versuchte es sich äußerlich nicht anmerken zu lassen, indem sie sogar über den Witz der Rattataki lachte. Auch die Ritterin hatte sich ein Lachen bezüglich des Fressens der Piraten nicht verkneifen können, auch wenn sie schon ein wenig Angst hatte, dass Kadajj in ihrem Fresswahn die Piraten aufgefressen hatte, ehe sie bei Sarid ankamen. Sie überlegte gerade, ob sie der Rattataki noch ein paar Nahrungsriegel andrehen sollte, doch da verschwand sie auch schon mit Brianna in Richtung der „Krankenstation“. Kestrel seufzte, doch nicht vorrangig wegen der Rattataki, sondern wegen Brianna, die solch einen Wettbewerb mit anderen Schülern nicht nötig hatte. Sie spürte den inneren Neid in ihr, doch schien er nur schwer abstellbar. Scheinbar versuchte die Echani schon ihr Leben lang immer jedem etwas beweisen zu müssen, um so auch überleben zu können, was ihr bisher auch zum Glück gelungen war. Kestrel konnte das verstehen, doch leider blockierte dies die Padawan und die Ritterin hatte es auch nicht gern, wenn ihre Padawan sich nicht wohlfühlte. Vielleicht sollte sie jene später nochmal nach ihren Gefühlen fragen, doch wohlmöglich würde sie das noch mehr verunsichern, wenn sie merkte, dass ihre Meisterin alles mitbekam. Wahrscheinlich war es doch besser sie in dem Glauben zu lassen, dass sie es nicht gemerkt hatte und darauf wartete, bis die Echani sie von selbst darauf ansprach. Wenn sie sich wirklich aussprechen musste, dann würde sie auch zu ihr kommen, da war sich Kestrel sicher. Es wäre sicherlich unklug sie darauf anzusprechen und noch mehr ihre bleiche Nase in ihre Fehler zu tunken. Immerhin war das Vertrauen der Rattataki in ihre eigenen Fähigkeiten gewachsen.

Kestrel wandte sich dann von dem Gang ab, wo Kadajj und Brianna verschwunden waren und begann die Piraten in einer Reihe aufzustellen und auf die restlichen Repulsorschlitten zu verteilen. Bisher verlief alles ohne Probleme und der Droide von Kadajj war ihr dabei auch eine große Hilfe, ehe Kssor wiederkam, welcher die Lebensmittelvorräte besorgt hatte.


„Okay Kssor, du gehst mit dem Droiden auf ein Skiff und ich alleine auf das Andere und ihr folgt mir am besten.“

Meinte Kestrel und glaubte, dass sie lange genug gewartet hatten und Aketos, die nützliche Hilfe, und die Anderen bereits in Sicherheit waren. Sie startete den Repulsor und fuhr los. Sie waren ziemlich weit in die Mine eingedrungen, so dass es ein wenig dauerte, ehe sie den Ausgang erreichten. Das Licht blendete selbst die Ritterin, welche nicht so lange der Dunkelheit ausgesetzt war, wie die Talz. Es war wirklich klug von den Anderen gewesen, den Wesen die Augen zu verbinden. Sofort tränten ihr die Augen und die eisige Kälte, die ihr mit eisigem Wind entgegenschlug, trug auch nicht gerade positiv dazu bei, so dass sie schnell ihre Schneebrille runterzog und den Schal über Mund und Nase zog.


„Boah, dieses Wetter.“

Schimpfte Kestrel und sah gerade noch rechtzeitig, durch ihre tränenden Augen, dass sich drei Piraten befreit hatten und vom fahrenden Skiff sprangen und rollend im Schnee landeten.


„Na toll! Kssor und Droide!“

Rief die Ritterin und ärgerte sich innerlich darüber schon wieder den Namen des Droiden vergessen zu haben. Sie konnte sich schon immer schlecht Namen merken. Das war eine ihrer Schwächen. Schnell brachte sie das Skiff zum Stehen und sprang von dem Gefährt, jedoch nicht so, dass sie die anderen Piraten nicht mehr im Blick hätte. Die Piraten hatten wohl den Sprung in den Schnee vom fahrenden Skiff etwas unterschätzt, denn sie kamen nicht so schnell auf die Beine. Die Ritterin rannte zu ihnen zurück, welche sich wohl auch verletzt hatten. Das waren wirklich drei sehr dumme Exemplare.


Kssor, bleib bei den Skiffen! Ich mach das schon! Halte alle gut im Blick! Falls noch welche auf dumme Gedanken kommen, dann schieß ihnen ins Bein!“


Rief Kestrel noch, ehe sie die drei Piraten erreichte, die es nun endlich auf die Beine geschafft hatten.

„Lieber sterbe ich, als mich irgendwo vorführen zu lassen oder gar Jahre im Knast zu verbringen!“


Meinte ein menschlicher Pirat mit einem sehr unrasiertem und dreck verschmiertem Gesicht, welcher ihr auch noch auf den Stiefel spuckte vor Abscheu.
Kestrel versuchte die Nerven zu behalten, denn das war wirklich widerlich, aber immerhin besser als ins Gesicht. Sie unterdrückte das Gefühl von Übelkeit und ignorierte dessen Speichel so gut es eben ging und hoffte, dass der Schnee es bald großflächig abwusch.


„Das habt nicht ihr zu entscheiden.“

Antwortete sie knapp und wollte die Drei mit dem Geistestrick in die Skiffe zurück beordern, doch irgendwie schien sie noch zu erschöpft, so dass die Machttechnik im Schnee verlief.

„Los! Tötet uns!“


Schrie der Mann mit seiner sehr rauchigen Stimme.


„Nein.“

Sagte Kestrel erneut knapp und gefasst, denn sie sah es gar nicht ein, sich auf solch ein Gespräch überhaupt einzulassen. Es stand außer Frage mit diesem Pack zu verhandeln und auch noch deren Wünsche zu erfüllen. Sie mussten für ihre Fehler gerade stehen, denn schließlich hatten die Talz auch keine Wünsche äußern können.

Dem Pirat schien die Antwort überhaupt nicht zu passen und stürzte sich mit wütendem Gebrüll auf sie ,gefolgt von seinen Komplizen.
Kestrel bewegte sich kaum, denn die Piraten hatten keine Waffen mehr, sondern kämpften roh mit den Fäusten und Beinen. Wirklich erbärmlich, wo sie doch wussten, dass sie keine Chance gegen sie hatten. Vielleicht wollten sie sie provozieren, damit sie jene tötete, doch das würde nicht passieren. Die Ritterin zückte nicht einmal ihr Lichtschwert und brauchte auch nicht die Macht, um die Drei zur Vernunft zu bringen.

Der erste Faustschlag des Redners ging in Richtung ihres Gesichts und sie duckte sich so, so dass er seinen anderen Komplizen am Augen traf, welcher schreiend und hopsend, mit der Hand am Auge zu Boden ging, welcher sie auch angreifen wollte. Etwas verwirrt sah der Pirat sie an, welcher gerade versucht hatte zuzuschlagen, ehe der Nächste sie mit einem Fußtritt in die Magengrube treffen wollte. Kestrel ergriff sein Bein mit dem linken Arm und ging leicht in die Knie und wirbelte ihn leicht herum, so dass er das Bein seines „Anführers“ wegfegte und jener zu Boden ging, ehe sie den Angreifer ebenfalls losließ. Kestrel musste über die Situation grinsen, denn irgendwo machte es auch Spaß mit den wehrlosen Piraten zu spielen. Erneut wollten zwei der Piraten sie mit der Faust im Gesicht treffen, doch sie brauchte nur mit ihren schnellen Reflexen kurz bevor sie ihr Gesicht trafen zurücktreten, so dass sie sich beide gleichzeitig selbst ins Gesicht schlugen in ihrem Übereifer. Das tat sicher weh, denn sie torkelten mit der Hand an ihrer blutenden Nase zurück. Ob sie endlich aufgaben?

Nein, zwei von ihnen rannten erneut mit rasender Wut auf sie zu. Ehe es dazu kam, riss sie ihnen mit ihrem Fuß die Beine weg, so dass sie unkontrolliert zu Boden gingen und sich dabei selbst gegenseitig verletzten. Jetzt lagen sie alle da, mit blutenden Nasen, obwohl Kestrel sie kaum angerührt hatte. Schließlich hatten sie sich das gegenseitig zugefügt. Ja, ihre schnellen Reflexe als Jedi waren zu vielem gut. Zufrieden mit sich selbst winkte sie zu Kssor, welcher das Skiff zurückfahren sollte, damit sie jene Übeltäter wieder aufladen konnte. Das war wirklich eine sehr dumme und plumpe Aktion der Piraten gewesen. Die Anderen erschienen ihr da etwas hellerer.


„Und, waren die anderen Piraten brav gewesen oder möchte noch jemand eine blutige Nase, welches Blut die Rattataki anlocken könnte? Für sie scheint ihr recht gut zu riechen.“

Meinte Kestrel, auch wenn sie selbst selten drohte, aber hier passte es. Sie hatte keine Lust auf weitere Mätzchen. Die Ritterin glaubte kaum, dass jemand gerne den Tod wählte, wo man beim lebendigen Leib aufgefressen wurde.

Alzoc III –draußen vor der Mine- Piraten, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel
 
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Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Keh Fah, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Kadajj, Brianna

„…ich wollte nicht erschlagen werden. So einfach ist das“,

Welche Arroganz, welche maßlose Arroganz sprach aus diesen Worten! Wer sich nur fest genug anstrengte und nur wirklich wollte, der konnte und würde alles erreichen, das schien Kadajj tatsächlich zu glauben. Welch schlichtes Weltbild, doch es erklärte vieles. Wer versagte, hatte letztendlich gar nicht wirklich gewollt, sich nicht richtig bemüht – wenn man also nicht in der Lage war, etwas zu tun, war es demnach zuallererst ein Fehler des Charakters. Deshalb zeigte sie derart wenig Verständnis und Mitgefühl für Briannas spezifische Probleme im Machtzugang, und deswegen sah sie konstant auf die Echani herab. Wer Erfolg hatte, war etwas Besseres als diejenige, bei der im Leben nicht alles rund lief. All ihre kleineren und größeren Schwierigkeiten waren gar keine, wenn sie die Logik der Rattataki entsprechend interpretierte, sondern nur Vorwände für das eigentliche Problem, dass sie letztendlich nicht von ganzem Herzen wollte. Besäße sie genug Willenskraft, hätte sie die Tonnen an Geröll bestimmt mal eben in einem Rutsch von Kestrel und Kadajj herunterlevitiert oder eine Schutzblase erzeugt, die ein kleineres orbitales Bombardement abhalten könnte, ganz klar. ›Ich wollte nicht erschlagen werden. So einfach ist das‹, erzähle das all den Wesen draußen in der Galaxis, die um ihr Leben kämpfen und verlieren. Wie auch immer die Glatzköpfige es zustande gebracht hatte, die Dinge waren eben nicht so einfach und würden es nie sein, doch wenn man über den Wolken schwebte, sahen die anderen und ihre Probleme natürlich immer ganz klein aus.

Doch die ›kleine‹ Echani sagte nichts dergleichen, sie wollte keinen Streit mit Ihrer Erhabenen, Makellosen Hoheit anzetteln, die sich für fehlerlos hielt und doch kein bisschen besser war als Brianna oder irgendwer sonst. Wahrscheinlich konnte sie sich nicht erklären, warum sämtliche ihrer Jedi-Gefährtinnen Schwierigkeiten mit ihr hatten, und die Silberhaarige fragte sich, ob sich die neu entdeckte, omnipräsente Einfachheit soweit erstreckte, dass sie auch das Schwimmen in anderthalb Meter tiefen Badeweihern im friedlichen Naboo beinhaltete. Daneben und der zur Schau gestellten Überheblichkeit gab es ihre Fresslust, ihre aggressive Raserei verbunden mit der völligen Unfähigkeit, sich zu beherrschen sowie das vollständige Fehlen von Respekt vor intelligentem Leben und dem horrenden Bild von den Jedi, das sie infolgedessen vor den sensiblen Talz abgab, und wenn sie nach weiteren Fehlern und Schwächen gesucht hätte, Brianna wären sicher noch etliche mehr eingefallen. Doch sie befanden sich alle in einer ziemlichen Stresssituation, also musste die 24jährige als die ältere und reifere der beiden zusehen, dass die Dinge nicht aus dem Ruder liefen und sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren konnten.

»Nein, solange du sie nur anknabberst und aufpasst, dass dir nicht ausgerechnet die ganzen Talz dabei zusehen, habe ich kein Problem mit deinen kleinen Imbissen.«

Erwiderte die silberhaarige Padawan mit ausgeschaltenem Übersetzer trocken, um, kaum ausgesprochen, zu befürchten, dass die Rattataki ihren Scherz nur allzu schnell für baren Credit nahm. Wie man sich wünschen konnte, diesen dreckigen, stinkenden Haufen Piratenabschaum anzunagen und auszusaugen, war ihr ohnehin ein Rätsel – sie versuchte zu vermeiden, sie überhaupt anfassen zu müssen und war froh um die Handschuhe ihres Schneeanzugs.

Umso mehr genoss sie im Anschluss die Zeit, während der sie mit den Talz alleine und infolgedessen von Wesen umgeben war, bei denen sie nicht konstant das Gefühl haben musste, gerade einen Riesenfehler zu machen und die sich freuten, dass sie an ihrer Seite kämpfte – Kadajj nicht in der Nähe zu haben half ihr, sich zu beruhigen. Für Kestrel galt ein klein bisschen dasselbe, durch ihr starkes Band hatte Brianna oft eine sehr gute Vorstellung, wie ihre Meisterin über sie dachte, und zuletzt hatte sie hauptsächlich Sorge und Enttäuschung wahrgenommen, vielleicht sogar einen Hauch Frustration. Die Padawan fragte sich, ob sie mit der Ritterin darüber reden sollte, war sich jedoch unsicher. Sie wusste, dass die Coruscanti schon ganz schön mit ihrer Ausbildung zu knabbern gehabt hatte und wollte sie daher nicht noch mehr belasten, abgesehen davon würde ihre allzu wohlmeinende kahlköpfige Ausbildungsgenossin sich nur wieder bestätigt fühlen, wie schwach und zerbrechlich sie doch ware, wenn sie davon etwas mitbekam. Einen Moment lang fragte Brianna sich, ob es die Rattataki womöglich auf ihren Padawanplatz bei Kestrel abgesehen hatte, doch auf den zweiten Blick klang die Vorstellung ziemlich absurd. Obwohl…

Trotzdem beruhigte sich junge Frau im Laufe der Zeit. Der zum Greifen nahe erfolgreiche Abschluss der kleinen Mission rückte in dem Vordergrund, und entsprechend überschwänglich begrüßte sie die Andere, die zwischenzeitlich die Talz beschützt hatte. Die Erwiderung fiel im Vergleich dazu verhalten aus, doch zumindest teilte Kadajj ihr mit, dass nichts weiter vorgefallen sei.

Sehr schnell allerdings merkte Brianna, über wessen Eintreffen sich die Schwangere sich sehr viel mehr freute und glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie die Szene beobachtete, die sich vor ihr abspielte. Mit der Vehemenz einer Vierjährigen forderte sie einen Talz, der aussah wie der wandelnde Tod und so schwach war, dass sie ihn schon bei der Abfahrt in das Skiff hatte hieven müssen auf, Platz zu machen, damit sie über die Vorräte, auf denen er lag, herfallen konnte – schließlich hatte sie ja auch schon seit beinahe zehn Minuten nichts gegessen, falls sie zwischendurch keinen Snack eingelegt hatte natürlich.

Trotzdem wollte sie ihr helfen, als sie darum gebeten wurde, unter einer Bedingung, allerdings kam ihr Aketos bevor, die sehr viel Mut bewies (›Oder?‹, fragte sie sich. Wusste der wandelnde Kleiderständer, in welcher Gefahr sie sich befand? Nicht besonders nahrhaft zu sein, reichte unter diesen Umständen bei weitem nicht aus.). In der Sache hatte sie natürlich völlig recht, weshalb Brianna ihr auch einen anerkennenden Blick zuwarf, was unter Umständen das letzte war, was das Nichtmenschenwesen mit dem eigenwilligen Körperbau zu sehen bekäme. Natürlich würde die Echani-Kämpferin ihr beistehen, sollte Kadajj über sie herfallen, doch sah ihr Hals so aus, als könnte die Rattataki ihn mit einem Mal durchbeißen, selbst ohne durastahlverstärkte Kiefer.

»Sie hat recht, Kadajj. Denk an die Talz, du solltest dich mal von außen erleben. Ich helfe dir, doch unter einer Bedingung: du hilfst, das Essen an die Talz zu verteilen. Solange wir hier ohnehin nur warten, können wir diese Zeit auch sinnvoll nutzen.«

Tadelte sie sie so schonend wie möglich und ohne Übersetzer. Die Kamino überlebte infolgedessen lange genug, um sie zu bitten, ihr beim Tragen des Talz zu helfen, doch die muskulöse Athletin winkte ab.

»Ich kann ihn allein tragen, kümmer' du dich bitte um die Essensverteilung!«

Mit diesen Worten sprang sie leichtfüßig auf die außen am Skiff angebrachte Trittleiste und hob den für seine Spezies und Größe tatsächlich sehr leichten Talz ohne erkennbare Anstrengung hoch, nicht ohne sich zuvor allerdings entschuldigt zu haben.

»Es tut mir leid.«

Einen Schritt später hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen und hielt nach dem aus Fao Weh und Keh Fah bestehendem Pärchen Ausschau.

»Würdet Ihr beide helfen, den befreiten Arbeitern zu Essen zu geben. Den Bedürftigsten zuerst, da wir nicht wissen, wieviel Zeit wir haben.«

Bat sie sie und hielt dabei die mutmaßlich umkämpfte Kiste permanent im Auge. Vermutlich konnte sie nur Kadajj satt machen, oder die Talz, nicht aber beide. Den verletzten Talz trug sie zu dem Schlitten, den Aketos gemeint hatte und kniete anschließend noch kurz neben ihm.

»Ich bitte erneut um Entschuldigung und verspreche, Sie zu heilen, sobald wir in Sicherheit sind. Leider kann ich nicht sofort beginnen, da wir wegen der Piraten ständig auf der Hut sein müssen.«

Beteuerte Brianna ihm. Einen Happen zu sich genommen hätte sie auch gerne, richtiges Essen war einfach viel gehaltvoller als diese ewigen Energieriegel, doch sie konnten sich nicht alle ablenken lassen. Irgendwer musste Ausschau halten, und in Gegenwart von Nahrung war ihre Rattataki-Freundin wahrscheinlich nicht in der Lage, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Zum Glück für sie kamen keine Piraten in Sicht, dafür aber Kestrel, gerade als sie sie auf dem Kom hatte anrufen wollen. Die Piraten kamen der Echani gar nicht so viele vor, oder waren das etwa erst die oben befindlichen und die aus den Arrestzellen standen noch aus?

»Lief alles glatt, Kestrel

Fragte die Padawan, weil sie so lange gebraucht hatte, und weil einige Piraten offenbar frisches Nasenbluten hatten.

»Das sind aber noch nicht alle Gefangenen?«

Alzoc III - Vor der Mine, kleine Schlucht - Talz, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Aketos, Kadajj, Brianna
 
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[Alzoc III – vor der Mine ], Kadajj (am Rande des Hungertodes), Brianna, Aketos, Talz,

Die freundliche Stimme, die sie auf das reichlich vorhandene nette Fleisch aufmerksam gemacht hatte, war wirklich mitfühlender als alle ihrer Mitjedi, die angewidert ihre Nasen gerümpft hatten, als sie den Piraten unten in der Mine ausgesaugt hatte.

‚Böse, garstige Jedise’ kommentierte dazu die Stimme in Kadajjs Kopf, die eine Ausgeburt der raubtierhaften Urtriebe der Rattataki war. ‚Wir müssen für zwei essen. Wenn sie uns die Kiste nicht geben, müssen wir uns nehmen, was wir kriegen können.’

Aketos und Brianna werden uns nicht lassen…’, wandte Kadajjs halbwegs zivilisierter Teil ihres Unterbewusstseins ein, allerdings wenig überzeugend.

‚Mit dem Aiwha-Happen werden wir ein leichtes Spiel haben – wir haben so eins noch nicht probiert…wir sind neugierig. Und der silberhaarige Muskelberg ist voller netter Proteine’

Die Verheißungen ihres atavistischen Ichs potenzierten Kadajjs Hungerqualen ins Unendliche. Überall lag, stand und spazierte Nahrung umher, und Kssor, der einzige, der sie verstehen und ihr helfen würde, befand sich noch unten in der Mine. Trandoshaner fraßen auch ihre Gelegegeschwister, um überhaupt überleben zu können und wenn auf einem Feldzug auf einer Welt voller Felsen die Lebensmittelvorräte ausgingen, musste man sich eben mit dem behelfen, was in rauen Mengen vorhanden war. Sie brauchte nur diese blöde Kiste, dann würde alles wieder gut werden.

Als erstes hatte Aketos ihren Hilferuf vernommen und fragte sie, ob sie ihr helfen könnte. Zwar glaubte Kadajj nicht, dass die Kaminoanerin in der Lage wäre, den noch immer schweren Talz hochzuhieven, aber sie freute sich über deren Anteilnahme solange, bis sie weitersprach und schon fast so klang wie Brianna, als sie ihr Egoismus und mangelnde Selbstbeherrschung vorwarf – wenngleich in wohlklingenderen Worte, was dem Vorwurf doch die Schärfe nahm.

‚Böser, garstiger Aiwha-Happen – wir brauchen die Kiste, wir müssen sie haben – sie ist unser Schatz, unsere Schatzkiste mit nettem Fischkuchen. Sie mögen uns nicht!’, begehrte Kadajjs primitives Ich auf, während ihr zivilisiertes Ich unentschlossen zwischen widerwilliger Einsicht und wütendem Trotz schwankte. Ihren Magen interessierten derlei akademische Fragen überhaupt nicht – er gurgelte wie ein aufgewühlter Säuresee in einem höllischen Abgrund.

Daher war Kadajj auch gar nicht in der Lage, der Kaminoanerin auch nur ansatzweise zu schildern, wie es ihr gerade ging. Sie wusste durchaus, dass es den Talz viel schlechter als ging als ihr. Aber diese friedlichen Wesen würden nie in der Lage sein, aus Hunger Amok zu laufen, wenn man ihrer Natur nicht freien Lauf ließ. Es war nur zu ihrer aller Besten, wenn man ihr nur diese verfluchte Kiste gab.

„Hunger............Kiste…..….Schatz“,

war das einzige, was sie als Antwort hervorbringen konnte. Merkte denn keiner, wie sehr sie sich schon beherrschte? Vor allem bei der Menge an hilf- und wehrloser Nahrung.

Wie aufs Stichwort kam Brianna herbei gesprungen und hieb noch einmal in dieselbe Kerbe – an die Talz sollte sie denken, und sich überlegen, wie sie von außen wirkte. Doch zum Überlegen war Kadajjs Raubtier-Ich nicht der richtige Ansprechpartner, wenn es gerade die Oberhand hatte. Sie öffnete schon den Mund, um ihr das zu zeigen, doch dann zeigte sich die silberhaarige Hüterin der Jedi-Moral bereit ihr zu helfen, wenn die Rattataki helfen würde, die Nahrungsmittel an die Talz zu verteilen.

‚Gute, nette Brianna’, strahlte Kadajjs primitive Seite wie ein Akk-Hund, dem man gerade einen feinen Nerfknochen mit vielen Fleischresten vor die Nase hielt. Die zivilisierte Seite seufzte erleichtert auf und wedelte erfreut mit dem Schwanz.

„Wir werden…ich werde das tun“,

antwortete sie bereitwillig, und konnte es kaum abwarten, bis die athletische Echani die Kiste, ihren Schatz, von dem Talz befreit hatte. Zum Glück waren die Vorräte nur mit einem einfachen mechanischen Schloss abgesicherte, das Kadajj mit geschickten Fingern schnell öffnen konnte und tatsächlich strahlten ihr die Dinge entgegen, die sie schon gerochen hatte. Zwei andere Talz kamen hinzu, die ihr helfen sollten, die Vorräte zu verteilen und zum Glück waren sie überhaupt nicht an den Fischkuchen und dem Dörrfleisch interessiert. Ihre Beherrschung hielt ungefähr solange an, bis die Bedürftigsten, die nicht mehr gehen konnten, versorgt waren.

Da sie sich nicht entscheiden konnte, was sie zuerst essen sollte, packte sie die Dörrfleischstreifen und die rechteckig geschnittenen Fischkuchenstücke wie ein Sandwich zusammen und schob sie sich in den Mund, kaute drei-, viermal darauf herum und schluckte es hinunter. Eine der Obstkonserven hatte sie für sich reserviert, um genug Flüssigkeit zum Herunterspülen zu haben. Tränen der Freude stiegen in ihre Augen, als sich die einzigartige Geschmackssymphonie aus agamarianischen Pfirsichen, Fisch und Dörrnerf in ihrem Mund verbreitete und diese schließlich ihr gequältes Verdauungsorgan erreichten.

Allmählich zog sich ihr inneres Raubtier in die Tiefen ihres Unterbewusstseins zurück, um dort ein zufriedenes Verdauungsschläfchen zu halten und Kadajj konnte sich frisch gestärkt den bevorstehenden Aufgaben widmen. In der Zwischenzeit war Meisterin Skyfly mit Levon, Kssor und den gefangenen Piraten aufgetaucht – wie es aussah, hatte es eine kleine Auseinandersetzung gegeben, denn einige der Verbrecher hatten sich blutige Nasen geholt. Der Duft kitzelte verlockend in der Nase der Rattataki, aber ihr gröbster Hunger war erst einmal gestillt und sie hatte nun die meisten ihrer Sinne zusammen, um zu wissen, dass es für heute reichen musste. Morgen war schließlich auch noch ein Tag

Brianna fragte ihre Meisterin, ob das alle Gefangenen wären, doch da kam ihr Kssor zuvor.

„Unten im Zellentrakt sind noch einige eingesperrt, die Lady Riyoss gebracht hatte – wir müssen sie noch herauf holen, bevor die Verstärkung eintrifft
“,

erklärte er mit einem Blick auf Levon, der die berechnete Ankunftszeit mit siebzehn Minuten und dreiundvierzig Sekunden angab.

„Das übernehme ich “,

meldete sich Kadajj, obwohl sie eigentlich nicht viel Lust darauf hatte, noch einmal in die Mine zu gehen. Aber ihr Speederbike stand noch dort unten und sie wollte nicht, dass es den Piraten in die Hände fiel.


Alzoc III - Vor der Mine, kleine Schlucht - Talz, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Aketos, Kadajj, Brianna
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Khor-Sa (NPC), Rilanja und Sarid

Als Reaktion auf Rilanjas Frage ob und ggf. wo denn ihr Essen denn gewachsen war musste die Jedi-Advisorin breit grinsen.

Weißt du, Rilanja, wenn ich eines im Laufe der Zeit gelernt habe bei den Aufenthalten auf fremden Planeten, dann frage niemals woher dein Essen kommt. Wenn es gut schmeckt, akzeptiere und genieße es einfach. Es gibt zuviele Fälle, in denen einem die Antwort auf diese Frage nicht gefallen würde. Mir gings einmal so als junge Jedi-Ritterin vor gut 20 Jahren. Es war auf irgendeinem unwichtigen Planeten, auf dem wir einen Zwischenstopp zum Auftanken vor einer Mission einlegen mussten. Auf dem Raumhafen gab es so einen Fresstempel, der von außen nicht schlecht ausgesehen hatte. Auch das Essen schmeckte mir gut. Aber auf meine neugierige Frage, was ich denn da genau essen würde erklärte mir der Bedienungsdroide mit trockener, blecherner Stimme, dass ich gerade den hinteren Verdauungstrakt samt umliegender Regionen irgendeines einheimischen Tieres verspeisen würde, wenn du verstehst, was ich meine.

Schon allein der Gedanke daran verursachte ein leichtes vom Ekel herrührendes Schütteln bei Sarid.

Ich bin wortlos aufgestanden und habe den Weg zur Erfrischungszelle eingeschlagen. Schade um das Essen.

Fügte sie schließlich trocken hinzu.

Geschmeckt hat es wirklich nicht schlecht. Mehr hätte ich nicht wissen müssen. Also lass dir das eine Lehre sein, Rilanja. Sowas fragt man nicht.

Khor-Sas Schmunzeln zu dieser kleinen Episode aus ihrem Leben entging ihr natürlich auch nicht. Sicherlich wusste der große Talz, was er ihnen serviert hatte und vermutlich war die Herkunft ihres Essens hier nicht annähernd so abstoßend wie das damals, aber er hielt es offensichtlich trotzdem für das Beste darüber ebenfalls zu schweigen.

Aber ist dir immer noch nicht wieder warm? Die Heizung deines Thermoanzugs läuft vermutlich schon auf Höchststufe, oder? Notfalls lass dich in die Macht fallen und sie wird dich ebenfalls wärmen, bis zu einem begrenzten Grad jedenfalls.

Genauer wollte Sarid sich in der Angelegenheit nicht festlegen, denn so genau kannte sie die Intensität des Wärmebedürfnisses der Falleen auch noch nicht. Himmel, sie konnte ja nicht einmal sagen, ob Falleen selbst ein warmer Planet ähnlich Tatooine war oder nicht. Sicher, sie kannte den Namen, ja und wusste ungefähr wo er lag, aber mehr Details auch nicht. Dafür gab es einfach zuviele Planeten in dieser Galaxis. Um die Sorgen ihrer Padawan aber nicht einfach so abzuspeisen wandte sich die Jedi-Advisorin daraufhin noch zusätzlich an Khor-Sa.

Wie läuft denn eigentlich so eine Wahl einen Clanführers ab bei euch? Gibt da eine bestimmte Zeremonie und wo findet diese dann ggf. statt?

Als ihr Droide dies übersetzt hatte hörte der Talz auf in seiner Hütte herum zu schwirren und setzte sich zu ihnen ans Feuer. In der Hand hielt er ein kleines Gefäß mit irgendeiner Flüssigkeit, möglicherweise Wasser oder irgendwas selbst Gebrautes schätzte Sarid.

Wir werden noch abwarten, ob unsere alte Clanführerin sich unter den Talz befindet, die Ihre verehrten Jedi in der Mine befreit haben. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, so werden sich alle Dorfbewohner morgen Früh in der Mitte unseres Dorfes treffen, wenn das Wetter dafür nicht zu schlecht ist. Sonst geschieht dies in einer der Hütten. Jedenfalls werden dann bis zu fünf Kandidaten vorgeschlagen und alle Talz ab einem bestimmten Alter legen eine Rippe auf den Haufen ihres Kandidaten. Die Rippen werden gezählt und wer die meisten Stimmen auf sich vereinigt, der oder die ist neuer Clanführer.

Beendete Khor-Sa seinen kurzen Vortrag. Sarid musste gedanklich zugeben, dass dies wirklich eine sehr pragmatische Art und Weise war, die im Grunde in der Form auf vielen Planeten stattfinden konnte. Aber es wurde ihnen ja auch mitgeteilt, dass die Talz an sich sehr zivilisierte Wesen waren, also sollte sie sich auch nicht darüber wundern, tadelte Sarid sich selbst in Gedanken.

Eine sehr pragmatische Vorgehensweise, Khor-Sa. Ich hoffe sehr, dass eure Clanführerin wirklich unter den Befreiten ist. Aber selbst wenn es dafür zu spät war, ihr werdet eine weise Wahl treffen, dessen bin ich mir sicher.

Fügte sie aus einer Laune heraus hinzu. Irgendwie war sich die Corellianerin dessen sicher. Sie glaubte einfach nicht, dass jemand vom Kaliber eines Humar hier Clanführer werden würde. Das hatte vermutlich irgendwo mit der Macht zu tun, die sie manchmal gewisse Dinge erahnen ließ. Aber so oder so, es war eine Sache der Dorfbewohner und nicht der Jedi. Also konnten sie das sehr ruhig angehen.

Also Rilanja, ich schätze niemand macht dir einen Vorwurf, wenn du es vorziehst während dieser Wahl drinnen in einer Hütte zu bleiben. Wir sind ohnehin dabei nur so eine Art Beobachter und ggf. Wächter, auch wenn ich natürlich nicht hoffe, dass dies notwendig sein wird. Wir halten uns quasi für Notfälle bereit, aber soweit möglich überlassen wir alles den Einheimischen. Wir sind schließlich hier die Gäste.

Als Sarid ihre Schüssel leer gegessen hatte reichte sie diese grinsend an Khor-Sa weiter.

Habt vielen Dank für dieses großzügige und leckere Mahl. Ich kann eure Küche wirklich weiterempfehlen.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Khor-Sa (NPC), Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Gästezimmer - Humar

[Bitte nicht stören, Subjekt schläft den seeligen Schlaf der übermäßig Gerechten.]

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Gästezimmer - Humar

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - diverse Talz, Sarid und Rilanja

Die Falleen blieb an einem Wort ihrer Meisterin hängen, und konnte nur in der Wiederholung mitbekommen, was Sarid eigentlich über das Essen und die Sinnhaftigkeit von Fragen nach dessen Herkunft gesagt hatte. Sollte es wirklich so etwas wie unwichtige Planeten geben? Wenn sich schon diverse Filme mit unbekannten Welten wie Golgafrincham, Magrathea oder Preliumtarn, oder sogar mit heruntergekommenen Dreckslöchern wie der Är’de beschäftigten, wie konnte dann irgendwas unwichtig sein? Aber vielleicht war das wieder so ein Punkt, wo Filme von der Realität abwichen - vielleicht gab es Planeten die man sprengen konnte ohne das sie jemand vermissen würde. Schließlich wurde auch das in Filmen wiederholt praktiziert.
Was das Essen anging musste Rilanja der Menschin allerdings beipflichten. Die gereichte Mahlzeit schmeckte gut, und das sollte schließlich auch so bleiben. Noch dazu wärmte sie die Echsin, und das was besser als jeder Geschmack.


Ich glaube meine Heizung steht etwa auf halb, ich wollte nicht die ganze Energie im Anzug auf einmal verbrauchen, ich meine wer weiß wie kalt es noch wird, und am ende geht diesem Ding der Saft aus, also wenn du nicht willst das deine Padawan steif wie ein Brett herumliegt, ich meine ich dachte mir das würde dir nicht gefallen, aber ich kann sie natürlich etwas höher drehen, auch wenn das Feuer auch langsam spürbar wird. Wahrscheinlich isoliert der Anzug in beide Richtungen,

fügte sie grinsend hinzu, da sie sich etwas komisch vorkam neben einem Feuer sitzend wegen der Kälte zu jammern. Überhaupt gehörte Jammern wohl nicht zum Stil der Jedi, jedenfalls in den meisten Fällen.
Interessiert hörte sich die junge Frau an was der Talz über die anstehende Wahl zu sagen hatte, und fand besonders die Idee der Rippenhaufen interessant. Gut, es war wohl eine Wahl wie so viele, die sich schlicht und ergreifend auf anderen Planeten deshalb weiter entwickelt hatte weil es wohl beispielsweise auf dem ganzen Planeten Coruscant nicht genug Rippen für alle Bewohner gab. Jedenfalls machte dieser Gedanke Sinn wenn man bedachte wie viele der Einwohner der obersten wie der untersten Schichten schon kein Rückgrat hatten.


Und was macht ihr anschließend? Wird die Wahlbeteiligung gegessen?

kommentierte die Grüngeschuppte schließlich - einer jener Kommentare bei dem man intinktiv die Augen des Publikums auf sich ruhen fühlte, selbst wenn einen niemand anschaute. Es waren diese Momente die ihr manchmal das Gefühl gaben beobachtet zu werden, und nur eine Figur in einem riesigen, abartigen Spiel zu sein bei dem Wesen aus einer anderen Bewusstseinsebene ihre Phantasien auslebten die für die Wirklichkeit nicht geeignet waren. Besonders interessant wurde diese Frage dadurch das sich der Begriff Wirklichkeit in diesem Zusammenhang als sehr dehnbar erwies.

Entschuldigung,

stammelte sie, und überlegte sich auf die Kälte oder den langen Tag herauszureden, der tatsächlich anstrengender gewesen war als jeder vorhergehende auf Naboo. Wahrscheinlich war er auch anstrengender als jeder vorherige Tag in ihrem Leben gewesen, aber das war keine besondere Leistung.
Aber Ausreden würden nichts bringen, und waren überhaupt nicht der Stil der Jedi. Also stand sie auf so weit das möglich war ohne etwas von dem Essen zu verschütten, verneigte sich hüftsteif und entschuldigte sich.


Es tut mir leid wenn ich durch meinen unbedachten Kommentar eure Gefühle als Talz oder als Lebewesen verletzt oder einen eurer alten und geehrten und sicherlich sehr sinnvollen Bräuche missachtet oder gering geschätzt habe. Es war weder meine Absicht euch zu nahe zu treten noch den Anschein zu erwecken das wir Jedi uns zu weit von den Belangen des wirklichen Lebens entfernt haben.

Tief Luft holend setzte sie sich und warf Sarid einen mit einer priese Panik versetzten Blick zu. Hoffentlich würde sich ihr Mundwerk im Laufe ihrer Ausbildung nicht noch rächen... Oder zumindest nicht zu oft...


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - diverse Talz, Sarid und Rilanja
 
Alzoc III - Vor der Mine, kleine Schlucht - Talz, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Aketos, Kadajj, Brianna

Danach benahmen sich zum Glück alle Piraten, so dass sie zu den anderen Fahren konnten, sobald wieder alle Piraten verladen waren. Kaum kam sie bei der großen Truppe an, spürte sie (wie auch nicht groß anders zu erwarten war), die angespannte Stimmung zwischen Kadajj und Brianna. Was wohl diesmal der Auslöser gewesen war? Kestrel stieg seufzend und leicht genervt vom Repulsorschlitten und sofort sprach Brianna sie auf die blutigen Nasen der Piraten an und der geringen Menge dieser Verbrecher. Ehe sie jedoch antworten konnte, fiel Kssor ihr uns Wort und Kadajj meldete sich prompt freiwillig den Rest zu holen. Kestrel atmete einmal tief durch und sah ein wenig vorwurfsvoll Kssor an, ehe sie wieder Brianna ansah.

„Ja, es gab ein kleines Problem. Drei der Piraten haben versucht zu fliehen, aber ich musste sie gar nicht anrühren. Sie haben sich selbst blutig geschlagen.“

Meinte Kestrel mit einem Zwinkern und einem Grinsen.

„Das waren ein paar sehr dumme, naive Exemplare. Ich hoffe, der Rest kommt nicht auch noch auf dumme Gedanken.“

Meinte Kestrel und sah dann zu Kadajj, welche ungewöhnlich friedlich wirkte. Ja, gar vollgefressen nach ihrem Mund zu urteilen, welcher anscheinend durch Saft ganz gelb/orange verschmiert war. Aber das hatte sie sicherlich nicht satt gemacht, denn ihre Handschuhe waren auch ganz glänzend von Fett.

„Sagmal...Brianna? Kannst du mir mal kurz dein Ohr leihen? Kadajj hat sich hier aber keinen Talz oder so zum Mittagessen besorgt oder? Ich hoffe doch, unsere Vorratskisten sind noch voll, schließlich brauchen wir sie noch.“


Meinte sie, flüsterte jedoch nicht, da es eher als Scherz gemeint war, was auch Kadajj ruhig mithören konnte.


„Hast du wenigstens den Anderen was abgegeben?“


meinte Kestrel halb lachend, halb vorwurfsvoll zu der Rattataki.


„Wie kann man so viel Hunger haben? Die Nahrungsriegel stopfen doch schon alleine total. Deinen Appetit möchte ich haben.“


Meinte Kestrel kopfschüttelnd und grinste.

„So und nun raus mit der Sprache. Worüber habt ihr euch schon wieder gestritten? Wisst ihr, ich verstehe euch manchmal echt nicht, aber vielleicht könnt ihr mich ja aufklären. Seid ihr mit der Mission nicht genug ausgelastet oder warum geht ihr ständig auf euch los? Wir haben doch eigentlich genug zu tun und müssen zusammenhalten.“


Meinte Kestrel verständnislos, jedoch mit ruhiger und aufgeschlossener Stimme.


„Ihr seid doch Freundinnen. Ja, als Freundinnen muss man sich auch mal streiten, aber irgendwann ist auch mal gut. Schafft ihr das mal wenigstens bis ins Talzdorf euch zurückzuhalten? Bekommt ihr das hin? Das wäre echt toll.“


Meinte Kestrel und nickte ihnen aufmunternd zu. Danach sah sie zu Brianna, die anscheinend versuchte ihre negativen Gefühle zu verstecken. An sich nicht schlecht für die Mission aber keine Dauerlösung.

„Willst du reden? Ich höre auch gern nur zu, wenn dir das lieber ist.“

Flüsterte sie ihrer Padawan zu und sah sie eindringlich aber aufgeschlossen an und legte kurz einen Arm um sie und wandte sich dann an Kadajj, die gerade gehen wollte.

„Beeil dich, Kadajj! Ich kann auch spüren, dass es nicht mehr lange dauert, bis die Verstärkung kommt. Levon hat also recht, wenn sie nicht sogar noch schneller sind. Und bitte... bitte versuche die Piraten nicht zu fressen. Denk dran, wir müssen noch vor den Obertalz und möchtest du so blutverschmiert wie ein Vampir vor ihm sitzen? Ich meine ja, die Zähne und Hautfarbe hast du ja dafür, aber dennoch... . Das ist nicht sehr...vertrauenswürdig, meinst du nicht? Das schadet denke ich unserem Ruf als Jedi recht schnell, also bitte halt dich sauber, ok?“


Meinte Kestrel versucht ernst zu bleiben, was ihr nur leider nicht so gelang wie erhofft.

"Okay, und wir können uns ja schon so langsam auf den Weg machen, indem wir die Talz wieder gruppieren und fertig für den Transport machen und die Kisten wieder verschließen. Eventuell gehen wir schon ein Stück. Ich will hier nicht so lange verharren, ehe es zeitlich zu eng wird. Kadajj wird uns schon finden. Sie kennt ja den Weg."

Meinte die Ritterin, während sie begann die Kisten wieder zu verschließen.

Alzoc III - Vor der Mine, kleine Schlucht - Talz, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Aketos, Kadajj, Brianna
 
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Alzoc III - Vor der Mine, kleine Schlucht - Talz, Levon (NPCs) - Aketos, Kadajj, Brianna

Langsam machte Brianna sich wirklich Sorgen um ihre Freundin. So talentiert Kadajj in der Macht und in vielen anderen Dingen war, (über?-)kompensierte sie diese durch eine ganze Reihe von schrulligen Eigenarten, was noch ein sehr verharmlosender Ausdruck war. Zum Beispiel schien sie jetzt vor lauter Hunger nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte zu sein: so war sie nicht mehr in der Lage, sich in ganzen Sätzen zu artikulieren und sprach von der Nahrungskiste wie von einem Schatz, wobei sie den Zischlaut am Wortende so sehr in die Länge zog, dass sie die Echani zweifeln ließ – und sie sprach von sich selbst im Plural, was immer das sollte.

»Prima, wusste ich doch, dass ich auf deine Mitarbeit und deine Vernunft zählen kann.«

Lobte Brianna die tapfere Hungerleiderin, die sich gerade eben bereit erklärt hatte, wie verlangt bei der Lebensmittelverteilung zu helfen, in ihrem Geiste aber rollte die Weißhaarige gefühlt mit den Augen über die Ironie. Niemand konnte zu ausgehungert sein, um nicht einmal mehr sprechen zu können, zumindest nicht zehn Minuten nach dem Verzehren eines Energieriegels. Am liebsten hätte die Padawan sich auf die Macht und ihre Heilfähigkeiten konzentriert, um herauszufinden, was mit der Rattataki nicht stimmte, doch jetzt gerade war alles andere als ein geeigneter Zeitpunkt. Nicht mit all den verletzten, geschwächten Talz im Schlepptau, mit Kestrel ausstehend und Piraten im Anmarsch. Ohnehin fragte sie sich, welchen Nutzen die Kahlköpfige in ihrer gegenwärtigen Verfassung darstellte, falls die Verstärkung der Bad Wolves vorzeitig auftauchte und sie überraschte. Wenn sie die junge Frau richtig einschätzte, würde sie zur Berserkerin werden, unter den Angreifern Angst und Schrecken verbreiten und vermutlich mehrere von ihnen zerfleischen, oder (und das erschien ihr mit Blick auf den Zustand ihrer Freundin wahrscheinlicher) soweit sich wenigstens ein bis zwei Profis unter der Truppe befanden, abgeknallt zu werden wie eine tollwütige Kath-Hündin und so ein sehr unjedihaftes Ende zu finden. Oh ja… sie hatte allen Grund, sich Sorgen zu machen.

Jetzt mussten sie nur noch das Schloss aufbrechen, und schon… Moment, wie hatte sie das so schnell aufbekommen? Brianna war verblüfft: Kadajj war schon dabei, den Inhalt der Kiste zu sichten, weshalb die Echani sich lieber davon fern hielt. Schließlich hatte sie keine Lust, gebissen zu werden oder dergleichen. Zumindest konnte sie sich (erkennbar) abringen, zunächst die Allerbedürftigsten auf dem Skiff zu versorgen.

»Sie ist manchmal so, wenn sie Unterzucker hat. Kennt ihr das, Unterzucker?«

Erklärte sie Fao Weh, die das erratische Verhalten der angehenden Jedi ebenfalls beobachtet hatte, auf ihre diesbezügliche Frage hin. Natürlich stimmte das nicht so ganz, doch was hätte sie der Talz sonst sagen sollen? Dass Hunger einer der diversen Zustände war, unter dem die Rattataki sich praktisch gar nicht mehr kontrollieren konnte, weil alle fortschrittlicheren Funktionen ihres Gehirns praktisch abgeschaltet waren? Auch so war es schon schlimm genug, dass sich sogar die ersten Talz schon Gedanken über die Kahlköpfige machten. Das wenige positive, welches die Jedi-Ausbildung in dieser Hinsicht vielleicht schon bewirkt haben könnte, wurde durch die Schwangerschaft offensichtlich wieder zunichte gemacht, es war sogar noch viel schlimmer geworden. Brianna fragte sich, ob es auf Rattatak etwas anderes als alleinerziehende Mütter gab – wenn Kadajj auch nur annähernd ein Maßstab war, würde es wohl kaum jemand lange in der Nähe einer schwangeren Rattataki aushalten oder auch nur überleben. Ob sie wohl Kannibalen waren? Gamorreaner waren es, und ihre Freundin war in ihrem momentanen Zustand zweifellos nicht zu denselben geistigen Leistungen fähig wie eine Gamorreanerin.

Jedenfalls, sie mussten unbedingt unter vier Augen miteinander reden, denn so langsam wurde die kahlköpfige Kampfmaschine zu einem Risiko, und durch ihre inzwischen erlernten Fähigkeiten auch immer gefährlicher. Nicht in dem Sinne, wie man Sarid gefährlich nennen konnte – eher im Sinne eines überladenen Blasters, der kurz vor der Explosion stand.

Nach der Mahlzeit normalisierte sich das Befinden ihrer Freundin ziemlich schnell, doch änderte es etwas an der Diagnose? Wenn die kalkfarbene Padawan, man mochte es ja kaum glauben, weiterhin ›Appetit‹ mit ›vor Hunger umkommen‹ und ›Kampf‹ mit ›Massaker‹ verwechselte und sich auch entsprechend verhielt, würde sie noch große Probleme bekommen – und wenn sie so weitermachte, bald pro Tag ihr Lebendgewicht an Nahrung zu sich nehmen. Zumindest war sie fähig, sich zur Abholung der von Kssor erwähnten letzten Piraten bereit zu erklären, bevor Kestrel etwas sagen konnte, hoffentlich nicht, weil sie Appetit auf einen kleinen Blutimbiss hatte. Zweifellos litt das in die Rattataki gesetzte Vertrauen sehr unter ihrem Verhalten, Brianna konnte es auch an sich selbst feststellen.

Die Ritter berichtete (sobald sie zu Wort kam) augenzwinkernd von ihrer Auseinandersetzung mit den drei Piraten. Anscheinend war ihre Meisterin zumindest mithilfe der Macht ebenfalls eine passable Nahkampferin ohne Waffen, jedenfalls klang es so.

»Ich kenne das – manche Leute können nicht mal mit ihren eigenen Händen umgehen.«

Feixte die kampferprobte Echani, die überhaupt nichts dagegen hatte, falls sich ein Häuflein Bad Wolves an ihm im waffenlosen Kampf versuchen wollte.

»Die dümmsten Piraten sind allerdings schon tot, diese hier waren zumindest klug genug, sich zu ergeben. Nach der Demonstration kommen ihnen daher vermutlich höchstens völlig neue dumme Ideen.«

Das besprochen, fiel ihre Aufmerksamkeit auf Kadajj, woraufhin sie scherzhaft fragte, ob diese einen Talz vertilgt hätte. Natürlich war der Ritterin klar, dass die Kahlköpfige sich an den Vorräten verlustiert hatte, infolgedessen fragte sie, ob die anderen auch etwas abbekommen hätten.

»Wir haben eine Vorratskiste geöffnet und den Inhalt an alle verhungernden Talz und Rattataki verteilt,«

Erwiderte Brianna ironisch, bevor die andere Padawan etwas sagen konnte. Essen war kein besonders glückliches Thema bei ihr. Im übrigen verstand die Menschin nicht, wie man nach diesen Nahrungsriegeln noch etwas essen konnte, die ohnehin so satt machten.

»Och, das geht,«

Grinste die Echani, für die ein Energieriegel ebenfalls keine Mahlzeit war, im Gegensatz zu ihrer einen Freundin allerdings auch mit leerem Magen noch etwas zustande bringen konnte und sich den Hunger daher vor später aufhob, wenn sie mehr Zeit haben würden.

Das Lachen verging der Silberhaarigen allerdings, als sie und Kadajj wegen eines vermeintlichen Streits den Kopf gewaschen bekamen. Sie wollte wissen, worum es ging und hatte offensichtlich überhaupt kein Verständnis für ihre Reibereien – als ob den beide die Mission zu langweilig sei oder dergleichen. Für ihren Geschmack stritten sie sich für Freundinnen zu oft – wie wenn das ihre Sache wäre. Als sie sie fragte, ob sie es hinbekämen, sich bis zum Talzdorf zu vertragen, kam Brianna sich so vor, als spräche ihre Meisterin mit zwei Halbstarken und nicht mit zwei erwachsenen Frauen, von denen eine sogar deutlich älter war als sie. Hätte Kestrel sich nicht mehr freundlich als ermahnend gegeben, hätte die Padawan wesentlich pikierter reagiert.

»Wir haben nicht gestritten – wenn wir beide tatsächlich streiten, merkst du den Unterschied zweifelsfrei.«

Stellte die weißhaarige Padawan fest, da sie sich trotzdem leicht angegriffen fühlte und legte ihren Arm demonstrativ auf die Schulter der Rattataki. Freundin war Freundin, und sie verbat sich jegliche Unterstellungen, sie würden sich permanent angiften.

»Es gab vielleicht gewisse Meinungsverschiedenheiten, über die wir uns später noch einmal unterhalten müssen, doch du kannst nicht behaupten, dass wir darüber unseren Auftrag vergessen – außerdem streiten wir keineswegs dauernd. Bis wir diese ganze Meute in Sicherheit gebracht haben, haben wir auch unter Garantie anderes zu tun.«

Ihre Mentorin fragte im Flüsterton, ob sie über ihre Probleme reden wollte, doch sie schüttelte den Kopf und zog es vor zu warten, bis Kadajj außer Hörweite war. Brianna wollte trotzdem nicht, dass die Kahlköpfige womöglich dachte, sie hätte etwas über sie zu tuscheln. Als diese am Gehen war, ermahnte Kestrel sie sowohl wegen der anrückenden Verstärkung als auch allgemein, sich zu benehmen.

»Pass auf dich auf!«

Fügte die Echani-Padawan lediglich hinzu – dass sie keine Zeit für ein Schlachtfest haben würde, wusste ihre alte Kalkhaut wohl auch so schon. Die Jedi-Ritterin schlug vor, sich inzwischen schon einmal auf den Rückweg zu machen.

»Auf jeden Fall! Wir sind langsam mit all diesen Talz, aber in der Schlucht mit all den Felsen übersehen sie uns hoffentlich leicht. Ich werde allerdings zunächst hier im Verborgenen warten und beobachten. So kann ich dich warnen, Kadajj, oder auch euch, falls Gefahr droht. Ich komme dann mit den restlichen Gefangenen nach. Solltet ihr auf dem Weg auf Probleme stoßen ruft mich, ich bin dann in Windeseile bei euch.«

Beschloss Brianna, die sich schon überlegt hatte, für wen das Risiko größer war und wohin sie sich daher am besten begeben sollte.

»Aketos, es wäre schön, wenn du dich in meiner Abwesenheit um die Verletzten kümmerst, dass sich keine Verbände lösen und dergleichen. Hab bitte auch ein offenes Ohr für die Talz, damit du mir Bescheid geben kannst, falls einer von ihnen besonders über Schmerzen klagt.«

So blieb die silberhaarige Kampfkünstlerin zurück und versteckte sich in einer Felspartie, in der sie schlecht gesehen werden konnte, aber trotzdem den Mineneingang und die Anflugwege gut im Blick hatte, den Weg talwärts im Rücken, auf welchen sich Kestrel und die Kamino begaben, während Kadajj bereits auf dem Weg in die Mine war.

»Weißt du, ich möchte jetzt noch nicht darüber reden. Vielleicht später, oder morgen. Mal sehen – es ist nicht in erster Linie wegen Kadajj

Meinte sie zuletzt zu der Ritterin – eigentlich wich sie auch einem potentiellen Vier-Augen-Gespräch aus. Sie musste erst nachdenken, über sich, ihre Fähigkeiten und die der Rattataki. Außerdem spürte sie, dass sie noch zu aufgewühlt war, um sich produktiv zu unterhalten. Wahrscheinlich würde vor allem ihre Enttäuschung aus ihr herausblubbern, und die Coruscanti merken, dass sie das Gefühl hatte, versagt zu haben. Sie wollte ihrer Freundin aber nicht schon wieder Mühe machen. Was die Sorgen anging, die sie wegen Kadajj hatte, dafür musste sie zunächst mit ihr persönlich sprechen, bevor sie das Problem zu einer vorgesetzten Jedi trug. Alles andere kam ihr schon fast wie Verrat an einer Freundin vor. Erst wenn sie bei ihr im Vertrauen nichts erreichte, würde sie sich an die Jedi wenden.

Lange musste sie nicht warten, und es ereignete sich auch nicht viel, bis die Rattataki mit ihrem Speederbike, einem angekoppelten Transportspeeder und dem verbleibenden Abschaum zurückkehrte.

»Keine Probleme? Dachte mir schon sowas… ich glaube, die haben genug von dir!«

Grinste die Echani, als sie sich aus ihrem Versteck erhob und auf den Speeder zu den Gefangenen sprang.

»Keine Dummheiten! Denkt nicht mal dran!«

Schärfte sie den Piraten ein – wenn Levons Zeitangabe stimmte, hatten sie nur noch wenige Minuten, bevor die Verstärkung der Bad Wolves die Mine erreichte. Es war geradezu Präzisionsarbeit, was sie da ablieferten. Eigentlich müssten sie dafür einen Bonus bekommen, nur leider bekamen sie ja ohnehin nichts für die Mühen. Den langsamen Treck aus Talz-Fußgängern, Schneebanthas mit Schlitten und lahmen Minenskiffs hatten sie selbstverständlich bald eingeholt. In dem Tempo, überschlug Brianna im Kopf, brauchten sie bestimmt noch anderthalb bis zwei Stunden bis zum Dorf. Hoffentlich hielten die ehemaligen Sklaven das überhaupt durch, das bereitete ihr inzwischen mehr Sorgen als die Piraten. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass diese eine großangelegte Suche in all den zerklüfteten Berghängen und Tälern starten würden, und sie verfügten bestimmt auch nicht über die Ortskenntnis der Talz, ohne die sie den Weg zuerst auch nicht gefunden hätten. Brianna sprang vom Speeder ab und lief durch den kleinen Konvoi vor zu ihrer Meisterin.

Alzoc III - Kleine Schlucht, auf dem Rückweg zum Dorf - Talz, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Aketos, Kadajj, Brianna
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Humar (NPC), Aketos, Rilanja und Sarid

Sarid zog überrascht die Augenbrauen hoch als Rilanja ihr mitteilte, dass sie die interne Heizung ihres Thermoanzuges lediglich auf halb gestellt hatte. Andererseits konnte sie auch nachvollziehen, dass gerade so kälteempfliche Wesen, wie Falleen dies anscheinend generell waren, es vorzogen die Energiezellen nicht zu schnell zu verbrauchen. Andererseits aber konnten sie die Anzüge auch recht schnell wieder aufladen, also beruhigte sie ihre Padawan.

Du kannst das Ding ruhig auf volle Stärke laufen lassen oder zumindest so weit, dass dir nicht kalt ist. Diese Energiezellen müssten über eine Woche halten und selbst wenn sie schwach werden, dann können sie recht schnell wieder aufgeladen werden an Bord der Tardis. Das dauert nicht länger als zwei bis drei Stunden, dann sind die wieder voll.

Sarid selbst hatte ihre Heizung ja auch relativ hoch. Menschen waren für dieses äußerst raue Klima ja auch nicht gerade geschaffen. Aber die Corellianerin hatte genug Vertrauen und auch Erfahrung mit diesen Thermoanzügen, weshalb sie diesbezüglich relativ gelassen reagierte. Khor-Sa schien sich allerdings diese Befürchtungen von Rilanja sehr zu Herzen zu nehmen, denn obwohl Sarid noch keinen Talz mit Kleidung gesehen hatte mussten sie offenbar solche schon auf Lager haben. Er brachte der Grünhäutigen nämlich einen großen Mantel aus Schneebanthafell und legte ihn der Falleen um die Schultern. Daraufhin erklärte er zirpend.

Wir Talz benötigen im Normalfall zwar keine Schneemäntel, aber es gibt schon mal Nächte, in denen selbst ein Talz friert. Deshalb haben die meisten Hütten hier für solche Fälle ein oder zwei Mäntel auf Lager. Benutze ihn, solange du ihn benötigst, verehrte Jedi.

Selbst Sarid musste breit grinsen über soviel Taktgefühl und Einfühlungsvermögen des Talz. Wie fremdartig mussten sie ihm erscheinen, in ihren weißen Anzügen und teilweise verhüllt bis auf die Augen. Aber trotzdem gab er so bereitwillig und akzeptierte ihre Andersartigkeit. Andererseits kam ihr dann zwar in den Sinn, dass die Talz ja so etwas wie Eigentum nicht kannten und alles im Dorf jedem zur Verfügung stand. Aber dennoch schmälerte dies seine großzügige Geste in Sarids Augen in keinster Weise. Als die Falleen noch eine zugegeben etwas unpassende Bemerkung bezüglich der Wahlbeteiligung machte erklärte der große Talz ruhig summend.

Wir brauchen keine Wahlbeteiligung. Jeder Talz, der kann nimmt an der Clanführerwahl teil. Es gibt keine Ausnahmen, denn jeder weiß wie wichtig es ist eine oder einen weisen Anführer zu haben. Schließlich ist diese oder dieser die wichtigste Person im Dorf und hat unter anderem eine Art Schiedsrichter und Schlichterfunktion. Es würde nicht mal dem ältesten Greis einfallen aus Bequemlichkeit oder aus Altersgründen nicht daran teilzunehmen. Es ist bei euch etwa anders?

Fragte er ganz unverblühmt. Aber Sarid konnte ihm die Gegenfrage wirklich nicht verübeln. Khor-Sa kannte schließlich nur die Art und Weise wie sie hier auf Alzoc III Wahlen abhielten. Dass andere Spezies wesentlich fauler in der Hinsicht waren und sehr oft ihre eigenen Interessen über jene des Gemeinwohls legten, konnte er ja nicht wissen. Natürlich gab es auch Ausnahmen, aber dies bestätigten ja bekanntlich die Regel. Deshalb unterdrückte Sarid in dem Fall ein amüsiertes Grinsen und überließ Rilanja das Antworten. Den panischen Blick ihrer Padawan hielt die Corellianerin gelassen stand.

Dies war eine wertvolle Lektion für die junge und geschwätzige Falleen. Außerdem glaubte sie nicht, dass Khor-Sa es ihnen übel nahm, dass sie mit dem Traditionen der Talz noch nicht so vertraut waren. Bei Humar wäre sie sicherlich anders vorgegangen, aber ihr Gastgeber brachte ihnen sehr viel Vertrauen und Verständnis entgegen. Er verstand vermutlich irgendwo, dass die Falleen noch recht jung und unerfahren war. Bei Talzkindern und Heranwachsenden war es bestimmt auch nicht anders und wer konnte schon sagen, ob der Talz nicht vielleicht auch schon Kinder gehabt hatte oder noch hatte? Das genaue Alter eines offensichtlich erwachsenen Talz einzuschätzen war schließlich für die Jedi auch nicht einfach.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Humar (NPC), Aketos, Rilanja und Sarid
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Gästezimmer - Humar

Chhhhhhhhzzzzzzzz[...] [Hinweis: Übersetzung ungenau. Mögliche Übersetzungen: Ich bin müde; War spät gestern; Ich bin eine wandelnde Matratze und habe Horchdienst; Fehlfunktion des Übersetzers mit Fehlercode 4711 möglich. Für weitere Hinweise konsultieren sie bitte das Benutzerhandpadd.]

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Gästezimmer - Humar

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - diverse Talz, Sarid und Rilanja

Rilanja zögerte einen Moment und versuchte zu bewerten ob es sich bei der Aufforderung ihrer Meisterin um einen Test handelte. Doch die Steifheit ihrer Glieder ließ sie zu dem Schluss kommen, dass Sarid niemals so grausam sein könnte mit so etwas wie Wärme zu scherzen, und die Falleen drehte die Heizung ihres Thermoanzuges bis kurz vor ganz hoch.
Es dauerte einige Sekunden, aber dann konnte sie förmlich spüren wie sich ihre Muskeln entspannten, auch wenn das Wort nicht ganz zutraf. Es passte aber in einem von Menschen geprägten Vokabular am besten, und die andere Alternative, Verweichlichen, war zu negativ besetzt als das die ohnehin unsportliche Frau sie auf sich verwenden wollte.
Grade wollte sie der Menschin für den Hinweis und die Erlaubnis danken, da fiel sie etwas von hinten an. Sie war im Moment noch zu steif um aufzuspringen - zum Glück, wie sich herausstellte, schließlich war sie “Opfer” einer freundlichen Geste ihres Gastgebertalzes geworden, und die Padawan wurde gelb im Gesicht als sie realisierte was das auf der diplomatischen Bühne bedeutete.
Sie schwankte zwischen Scham darüber, dass sie die Leistungen ihres Gastfreundes vielleicht durch ihr Verhalten gering geschätzt und am Ende noch einen interplanetaren Zwischenfall verursacht hatte, und andererseits Rührung darüber so umsorgt zu werden.
Nein, letzteres war nicht der Grund. Es dauerte ein paar Sekunden, aber dann erkannte sie das es etwas anderes gewesen war, das ihr eine andere Art von warmem Gefühl um die Mitte herum gegeben hatte - Khor-Sa hatte sie “verehrt” genannt!
So etwas war ihr ja noch nie passiert... Verehrte Jedi - wie Sarid mit so etwas wohl klar kam? Die Menschin musste sowas sicher sehr oft hören, so segensreich wie sie war, aber konnte man sich daran überhaupt gewöhnen? Rilanja hielt es für unwahrscheinlich.
Ihr Höhenflug wurde etwas dadurch getrübt, dass das Fell einen Geruch hatte der die Riechkoblen zu besetzen schien und den man über Tage hinaus nicht mehr weg bekam. Dennoch überwog die Dankbarkeit über die wohlige Wärme, die er mit sich brachte, und wenn ab jetzt jeder Happen Essen hier den Beigeschmack von Schneebantha haben sollte war das wohl Teil ihrer Ausbildung.
Während der Talz über den Ablauf von Wahlen referierte ließ Rilanja eine Hand unter dem um sie geschlungenen Banthamantel verschwinden, um das Thermostat des Anzuges wieder etwas runterzudrehen. Es war nicht so das ihr zu heiß werden konnte - zumindest nicht allzu schnell, auch wenn die Grenze zwischen “sehr beweglich” und “knusprig” manchmal fließend war.
Vielmehr scheute sie den Pell-Effekt, der immer dann eintrat wenn ein Falleen aufgeheizt in die Käkte ging ohne sich etwas abzukühlen. Dabei konnte es zum Ausfallen einzelner Schuppen kommen, und das sah einfach nicht gut aus. Unangenehm war es auch. Und übertreiben musste man es ja so und so nicht.
Als ihr Gastgeber seinen kleinen Vortrag mit einer Rückfrage beendete schwieg die Padawan für einen Moment, so lange bis sie bemerkte das Sarid ihr das Reden überließ. Besser mit Khor-Sa denn mit diesem Ding aus der Gletscherspalte nebenan. Dennoch kam die Falleen nicht umhin etwas panisch zu schauen, und ihrer Gesichtsfarbe tat ihre Meisterin damit sicher auch keinen Gefallen.


Nun, “bei uns” ist so eine Sache, schließlich gibt es unzählige Planeten, und viele davon halten es ähnlich verantwortungsbewusst wie die Talz.

Das musste als Einstieg genügen. Viel weiter wollte sie die Wahrheit nicht verfälschen, nur um einen guten Eindruck bei ihren Gastgebern zu machen. Aber um nicht den Anschein diplomatischer Wahrheitsflexibilität zu erwecken fuhr sie fort,

Andere Volker haben nicht die Möglichkeit ihre Entscheidungen so enthusiastisch zu treffen, ich meine wenn ihre Planeten zu groß sind, also wenn es um übergreifendere Entscheidungen geht als einen Dorfanführer. Da haben viele Planeten ihre eigenen Systeme, und es ist natürlich nicht unsere Aufgabe als Jedi diese zu bewerten, ich meine es steht uns schließlich nicht zu darüber zu entscheiden wie stark sich ein Volk mit seinen Anführern auseinandersetzen soll. Also zum Beispiel gibt es ein paar Welten die ihre Regierung auf einen Mond verbannt haben, um alles in allem ein ungestörtes Leben führen zu können, hab ich zumindest gehört.

Ja, hauptsächlich in den Machwerken der “CorSec Academy”-Reihe. Aber das musste sie ja nicht erwähnen.

Und es gibt noch ein anderes Problem, zumindest auf den dichter besiedelten Welten, auch wenn die meisten nicht gerne darüber reden. Viele würden gern nach dem Vorbild der Talz vorgehen, ich meine Vertreter so gut wählen wir ihr es tut, aber, also, ich fürchte das Problem dabei ist, ich meine wir haben manchmal einfach keine weisen Anführer...

Etwas verschämt sah sie zu Sarid und fragte sich ob eine solche Aussage über die Führung der Republik und der Kernwelten nicht vielleicht unverschämt gewesen war. Allerdings war es immer ein Risiko ihrem Mundwerk das Reden zu überlassen, ein Risiko das ihre Meisterin mittlerweile kennen musste.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - diverse Talz, Sarid und Rilanja
 

[Alzoc III – vor der Mine ], Kadajj, Brianna, Kestrel, Aketos, Levon, Kssor, Talz,

Als Kadajj sich auf den Weg zurück in die Mine machte, war sie froh für eine Weile nur mit Personen zusammen zu sein, die sie so akzeptierten, wie sie war, nämlich Levon und Kssor. Der Droide war zwar ein nicht-organisches Wesen, das sie erschaffen hatte, und Kssor ihr Gefolgsmann, der durch seinen ghrakowsk an sie gebunden war, aber das waren erst einmal Nebensächlichkeiten.

Sowohl Meisterin Skyfly als auch Brianna versuchten ihre Irritation über Kadajjs Bedürfnisse mit Humor und Ironie zu überspielen, aber das Unverständnis war beiden durchaus anzumerken. Auch hatte Brianna abgestritten, dass sie mit der Rattataki Streit gehabt hatte, zumindest nicht offensichtlich, aber Kadajj konnte sich denken, dass der Silberhaarigen innerhalb der letzten Stunden einiges nicht gepasst hatte – kein Wunder, wenn man so empfindlich war. Immerhin hatte sie damit Recht, dass ein richtiger Streit wahrscheinlich ganz anders abgelaufen wäre und ihr Hauptaugenmerk lag auf der Befreiung der Talz.

„Ich habe mich überhaupt nicht gestritten“,

erwiderte sie nur – denn meist ging es ja nur darum, dass sich eine gewisse Echani in ihrer Verbindung zur Macht oder in ihren Vorstellungen in puncto Ethik gestört fühlte. Dass diese ihr sich dann so demonstrativ zur Seite stellte, freute sie zwar, aber kam ihr dennoch seltsam nach den komischen Blicken und Bemerkungen vor.

Die Jedi-Meisterin sprach einige ermahnende Worte, und es war kein Wunder, dass diese hauptsächlich an Kadajj gerichtet waren – sie erledigte quasi die Drecksarbeit, und die Piraten waren so eingeschüchtert, dass sie es wohl kaum noch wagen würden sich aufzulehnen oder zu fliehen, aber dafür auch Vorhaltungen kassierte, auch wenn sie gut verpackt waren.

Und was hatten bloß alle mit ihrem Essverhalten? Sie war schon den ganzen Tag in der Kälte durch den Schnee gerannt, hatte wütende Schneebanthas gebändigt, Rilanja nicht aufgefressen, eine fürchterliche Vision gehabt, gegen Piraten gekämpft und war schwanger. Also war sie zu Recht hungrig genug gewesen, um einen Energieriegel, Agamar-Pfirsiche, Fischkuchen und Dörrfleisch verzehren zu können – von dem angezapften Piraten ganz zu schweigen.

„Es ist wirklich nicht schön, so hungrig zu sein, Meisterin Skyfly – also muss ich essen, soviel ich kann“,

antwortete sie der dunkelhaarigen Jedi, als diese sich über ihren Appetit wunderte. Bevor Kadajj mit Levon und Kssor loszog, wurde sie von ihr noch einmal darauf hingewiesen, sich zu beeilen und die Piraten nicht zu fressen – schon um als Jedi vertrauenswürdiger zu wirken.

„Natürlich, Meisterin Skyfly, ich werde daran denken – und sauber bleiben…“


‚…soweit es geht’,

ergänzte sie in Gedanken, da sie und ihr Schneeanzug mit einer bunten Mischung aus Blut, Pfirsichsaft und Fett beschmiert waren – wie gemacht für einen Waschmittelvergleich in der HoloNet-Werbung. Aus ihrer Erfahrung waren tatooinische, corellianische und mandalorianische Waschpulver die besten – auf Rattatak gab es auch so etwas ähnliches, aber dort legte man eher Wert darauf, dass die Blutflecke gut sichtbar blieben.

Gedankenverloren kratzte sie einen eingetrockneten Blutrest von ihrem Kinn, als sie in die Mine einfuhr, wartete aber noch ein paar Meter, bis sie ihn vom Finger lutschte. Wer wusste schon, ob sie überhaupt noch einmal die Gelegenheit bekam… Die Piraten aus dem Zellentrakt in der Mine waren schnell verladen – Gegenwehr war so wie nicht mehr vorhanden, und das Gemurre hörte auch schnell auf, als Kadajj ihre durastahlverstärkten Zähne zeigte. Sie setzte sich mit dem Speederbike an die Spitze des Transports und hatte bald die Stelle erreicht, wo Brianna auf sie wartete.

Zum Glück sparte sich jene eine dumme Bemerkung über angefressene Piraten – die Gefangenen waren bis auf den Aqualish, der ihr Verhör nicht überlebt hatte, vollzählig und mehr oder weniger am Leben.

„Ich hab auch genug von denen. Und Dummheiten werden die wohl kaum noch machen, wenn sie an ihrem Leben hängen,“


antwortete sie auf die Bemerkung ihrer Freundin. Die Rattataki hatte wirklich genug – sie wollte eine warme Unterkunft und etwas Warmes zu essen. Und dann wollte sie nochmals versuchen Josea zu erreichen. Nachdem sich ihre Gedanken vorrangig um die Befreiung der Mine und um Nahrung gedreht hatten, machte sie sich wieder langsam Sorgen um das Wohl ihres Mannes. Vielleicht trat ja wieder eine Ahnung oder eine Vision ein, wenn sie sich genügend ausgeruht hatte. Sie hatten bald den Hauptzug aus befreiten Talz und Gefangenen erreicht, der von Meisterin Skyfly und Aketos geführt wurde.

Brianna sprang vom Transportspeeder und rannte weiter nach vorne zu ihrer Meisterin – Kadajj fiel ein, dass die beiden vorhin irgendetwas getuschelt hatten und konnte sich schon denken worum es ging. Bestimmt würde sie ihr irgendetwas vorheulen, wie sie in ihrer Verbindung zur Macht gestört wurde – und die Schuldige stand ja auch schon fest.

„Dumme Streberin…“,


zischte sie ihr auf Rattataki nach, während sie müde und gelangweilt auf ihrem Speederbike saß, mit dem sie auf Schrittgeschwindigkeit neben dem Konvoi entlang tuckerte. Sie mussten zusehen, dass sie bald ins Dorf kamen – der Tag neigte sich allmählich seinem Ende zu und Kadajj machte sich Sorgen um Kssor, dessen Thermoanzug nicht von allerbester Qualität war und dem als Reptiloiden die Kälte noch ärger zusetzte.

[Alzoc III - Kleine Schlucht, auf dem Rückweg zum Dorf] – Kadajj, Kestrel, Aketos, Brianna, Kssor, Levon, Talz (NPCs)
 
Alzoc III - Kleine Schlucht, auf dem Rückweg zum Dorf - Talz, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Aketos, Kadajj, Brianna

Natürlich reagierten die beiden Streithennen nicht so, wie sie es sich erhofft hatte, denn Einsicht war bekanntlich der erste Schritt der Besserung, der hier nicht vorhanden war. Die Ritterin schüttelte enttäuscht den Kopf. Sie spielten ihre Streitgespräche runter, dabei wusste Kestrel genau, dass ihre Streitgespräche meist nicht so harmlos waren, wie sie es oft im Nachhinein darstellten. Vielleicht war dies auch einer der Gründe, wieso sie ihre Auseinandersetzungen nicht lösen konnten. Weil sie sich nie richtig aussprachen und für die Ritterin war es offensichtlich , dass sie dabei Hilfe benötigten. Aber anscheinend glaubten diese Beiden, ihre Meinungsverschiedenheiten, die so klein nicht waren, gehe sie nichts an. Das verletzte Kestrel ein wenig, da es sie sehr wohl etwas anging und die Beiden wussten genau, dass sie nur Helfen wollte und nicht da war, um jemanden noch mehr runter zu machen. So konnte das einfach nicht weitergehen.


„Wenn ihr meint.“


Sagte Kestrel nun schon resignierter und leicht gereizt. Als Brianna davon sprach, dass sie sich doch nicht dauernd stritten und ihre eigentlichen Aufgaben dabei doch nicht vergaßen, verschränkte Kestrel die Arme und nickte.

„Ja, noch habt ihr eure Aufgabe nicht aus dem Blick gelassen, aber wenn ihr so weiter macht seid ihr beide auf dem besten Weg dorthin! Das kann ich nicht verantworten und dies solltet ihr auch nicht! Ich meine das ernst! Spielt das nicht herunter! Hier seid nicht ihr beide wichtig, sondern die Talz, die hier zu schützen sind und auch alle zukünftigen Opfer, denen ihr helfen müsst! Eure Probleme sind da völlig fehl am Platz! Es geht nämlich nicht nur um euch! Auch klar, aber nicht mitten in der Mission, da hat das Wohl der anderen Vorrang! Aber durch euer Verhalten, könnte eine Mission oder eine bestimmte Situation wirklich mal tragisch ausfallen! Sei es ein Bruchteil einer Sekunde, weshalb ihr zum Beispiel in einer Situation zögert, nur weil ihr einen Groll aufeinander habt, weil jemand blöd geguckt hat oder was weiß ich! Das muss aufhören! Wenigstens inmitten der Mission! Habt ihr mich verstanden?!“

Sagte Kestrel laut und eindringlich genug, dass ihre Botschaft auch ankam. Sie wurde ungerne laut, aber dieses kindische, uneinsichtige Verhalten dieser Padawane, regte sie momentan auf. Die Ritterin atmete mehrfach tief durch. Wahrscheinlich musste sie viel öfter mal auf den Tisch hauen, damit man sie auch ernst nahm. Sarid hatte so recht gehabt. Sie ging viel zu sehr mit Samthandschuhen an die Leute ran. Ab und zu musste man Klartext reden, damit die Leute einen auch ernst nahmen. Das hatte sie ja jetzt gesehen, dass ihre nett verpackten Worte keinen Zweck gehabt haben. Kestrel nickte schließlich und begab sich mit Aketos und den Talz , sowie dem ersten Schwung der Piraten los, während Brianna noch Stellung hielt und auf Kadajj wartete, welche losgerannt war, um den Rest der Gauner zu bringen. In der Zeit kreisten ihre Gedanken noch um die beiden Padawane. Gedanken wie, ob es besser war die Beiden für immer zu trennen oder nur während der Ausbildung, schossen ihr durch den Kopf, denn Kestrel hatte zunehmend mehr das Gefühl, dass diese Rattataki ihrer Padawan nicht gut tat. Kadajj hatte ihr persönlich nichts getan, ganz im Gegenteil, doch sie war irgendwie mit auf sie wütend, weil sie ihre Padawan bremste und meist mit dem Streiten anfing. Brianna war schon so sehr langsam in der Ausbildung und hatte genug Probleme aus ihrer Vergangenheit zu tun und kaum war sie mit dieser Rattataki zusammen, wurde es nicht besser, sondern sie wurde auch noch rückfällig. Zumindest hatte sie oft den Eindruck. Diese Freundschaftsprobleme waren wirklich Gift für Brianna. Kein Wunder, dass in älteren Aufzeichnungen Liebe und andere Freundschaften bei den Jedi untersagt war. Sie lenkten wirklich viel zu sehr von dem Eigentlichen ab und provozierten schlechte Gefühle wie Neid und Frust.
In diesen negativen Gedanken versunken stapfte sie durch den Schnee und schaffte es nicht mal sich mit dem amphibischen Wesen mit dem unnatürlich, zerbrechlichen Hals zu unterhalten. Als sie merkte, dass es irgendwie unhöflich war, strich sie sich nervös durch das Haar, merkte jedoch zu spät, dass ihre gewohnte Geste nicht funktionierte, da sie die Kapuze des Schneeanzuges aufhatte. So stoppte sie peinlich ihre Arme mitten in der Bewegung und seufzte.


„Warum müssen einige Padawane nur so kompliziert sein?“

Meinte sie mehr zu sich selbst als zu Aketos und atmete nochmals tief durch um sich zu beruhigen, da sie sonst genauso abgelenkt war von der Mission wie diese Streithennen. Sie prüfte daher vor Schreck noch einmal mit der Macht die Umgebung, aber noch schien die Verstärkung noch nicht in unmittelbarer Umgebung zu sein.
Sie konnte die beiden Padawan nicht trennen. So gerne sie das auch wollte. Sie konnte es Brianna zu Liebe nicht antun, da sie ja doch irgendwie, trotz der vielen Streitgespräche, befreundet waren. Die Echani würde ihr das nie verzeihen und die blasse Kämpfernatur würde wohl gleich den Orden verlassen, da sie ihre Meisterin dafür hassen würde. Diese Variante war also taktisch unklug, so sehr ihr der Gedanke auch gefiel, würde er die Probleme nicht mindern. Eventuell konnte sie versuchen, dass die Beiden nicht zu viel und zu lange aufeinanderhockten. Vielleicht verstanden sie sich dann auch besser, wenn sie sich gegenseitig nicht so auf den Nerf ( ;)) gingen.

Schließlich spürte sie, wie Brianna sie wieder einholte. Das die Padawan nicht mal mit ihr reden wollte über ihre Probleme, traf sie irgendwie auch. Trotzdem versuchte sie sich selbst zu beruhigen, dass sie das vielleicht schon zu kritisch sah, da es wohl logisch war, nach ihrer verteilten Standpauke, dass die Padawan jetzt gerade nicht unbedingt Lust hatte mit ihr über Probleme zu reden. Eigentlich war das verständlich.
Kestrel und Brianna liefen eine Weile schweigend nebeneinander her, ohne das jemand etwas sagte und die Ritterin spürte, dass hinter ihr Kadajj erneut negative Gefühl aussendete. Die Ritterin holte schließlich tief Luft und versuchte die Situation ein wenig zu besänftigen. Sie wollte nicht mit solch stimmungsgeladenen Jedi in das Talzdorf zurück. Zumal Kadajj so oder so schon sehr einladend aussah durch ihre dreckige Wäsche und ihrem verklebten Mund. Wie ein Kleindkind. Scheinbar war dieser Rattataki nicht mal bewusst, dass diese Anzüge auch Geld kosteten, auch wenn sie das selbst nicht zahlen musste. Wirklich peinlich, aber wieso machte sie sich eigentlich Gedanken!? Es musste diesem Vielfraß peinlich sein und nicht ihr.


„Wie es ausschaut haben wir ja dann soweit alles geschafft. Und wie ich sehe, hat Kadajj ihren Heißhunger auch unter Kontrolle gehabt- ich meine bei der letzten Piratenfracht. Wenigstens etwas.“

Meinte Kestrel und merkte selbst, dass sie immer noch ein wenig resigniert klang.


„Wie hast du die Mission bisher empfunden? Wie ich sehe haben die Talz großes Vertrauen zu dir aufgebaut, die deine heilenden Kräfte benötigt haben. Scheint dir ja sehr gut gelungen zu sein, mh?“

Fragte Kestrel nun schon etwas freundlicher. Während Brianna erzählte, ertappte sich die Ritterin jedoch immer mehr, dass sie hier und da abschaltete. Es ärgerte sie selbst, doch irgendwie war sie auch leicht gereizt. Das eisige Wetter trug auch nicht gerade positiv dazu bei, auch wenn es ihre Gemüter eigentlich abkühlen hätte sollen.

Schließlich erreichten sie das Talzdorf und die Stimmung der Ritterin besserte sich fast augenblicklich. Sie hatten es tatsächlich geschafft! Durch die Geräusche der Repulsorschiffe, lockte es einige Talzbewohner aus den Hütten. Einige von ihnen jubelten, als sie ihre Familie und Freunde wiedersahen und rannten sogar zu ihnen, um zu helfen. Andere beäugten kritisch und ängstlich die gefangen Piraten und die meisten Kinder hingen am Fell ihrer Mütter und trauten sich nur an ihnen vorbei zu schauen.


Schließlich erspürte die Ritterin die Präsenz ihrer ehemaligen Meisterin auf und rannte in die Hütte und verhedderte sich gleich in den vielen Soff-und Pelzstreifen der Eingangstür, sowie einigen anderen Dingen, die so rumhingen, die wohl der Deko dienten. Das sich die Talz nicht selbst mit ihrem dicken Fell darin verfingen, war ihr ein Rätsel. Was der Ritterin jedoch sofort auffiel, war die angenehme Wärme in der Hütte und es tat unheimlich gut. Zielstrebig, nach dem sie die Deko von Nase und Gesicht weggepustet hatte, ging sie zu Sarid und deren grünen Padawan und aktivierte auch den Übersetzer.

„Wir sind zurück! Gute Nachrichten! Wir haben die Talz befreien können! Einige sind zwar verletzt und in keinem guten Zustand, aber dank der Hilfe von Brianna, haben wir sie alle stabilisieren können. Sie sind draußen auf den Repulsorschlitten. Sie sind aber alle sehr geschwächt und ausgehungert.“

Erklärte Kestrel aus einer Mischung von Euphorie und Betroffenheit.

„Die Piraten haben wir auch mitgebracht, als Gefangene. Keine Angst, sie sind alle gefesselt und eingeschüchtert genug -dank der Rattataki, dass sie momentan recht friedlich sind. Ich war der Meinung, dass es falsch wäre sie zu töten oder dem Tod überhaupt zu überlassen oder da irgendwo einzusperren. Außerdem hätte dann die Gefahr bestanden, dass sie überleben und der ganze Stress hier erneut auflebt, wenn wir von hier weg sind. Ich fand es daher mehr als fair gegenüber den Talz, dass wir sie als gefangene mitgebracht haben. Ich denke es steht uns nicht zu über das Schicksal der Piraten zu entscheiden. Das ist das Recht der Talz, was sie für richtig halten, denn schließlich ist ihnen das alles angetan worden.“

Erklärte Kestrel und sah alle Anwesenden eindringlich an.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - diverse Talz, Sarid, Kestrel und Rilanja
 
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