Atheismus & Religiosität

Für Atheisten zählen eben nur Fakten und wissenschaftliche Theorien.

Das kann ich mir so nicht vorstellen: was ist mit Freundschaft, Liebe, Schönheit?
Das sind alles Sachen, die nicht wirklich beweisbar und definierbar sind. Deswegen finde ich das beharren so auf Fakten etwas seltsam. Hoffentlich kein Mensch fordert doch vom geliebten Partner einen absolut sicheren Beweis und Fakt, dass er ihn ebenfalls liebt. Oder das z.B. ein Stück von Mozart schön ist, kann auch nicht wirklich bewiesen werden ...
 
Das kann ich mir so nicht vorstellen: was ist mit Freundschaft, Liebe, Schönheit?
Das sind alles Sachen, die nicht wirklich beweisbar und definierbar sind. Deswegen finde ich das beharren so auf Fakten etwas seltsam. Hoffentlich kein Mensch fordert doch vom geliebten Partner einen absolut sicheren Beweis und Fakt, dass er ihn ebenfalls liebt. Oder das z.B. ein Stück von Mozart schön ist, kann auch nicht wirklich bewiesen werden ...
Aber dass es Dinge wie Freundschaft oder Liebe gibt, wird ja wohl Niemand abstreiten. Diese Dinge sind realistisch und erklärbar genauso wie Schönheit oder gute Melodien.
 
@icebär
@Mad Blacklord
Ich rede natürlich die ganze Zeit vom Glauben als Grundhaltung (Religiöser Glaube - faith) nicht vom Glauben als Wahrscheinlichkeitsvorhersage (Ich glaube, dass es morgen regnet, Ich glaube, wenn ich den Ball loslasse, fällt er - belief). Atheismus verneint natürlich nur ersteres.

Oder das z.B. ein Stück von Mozart schön ist, kann auch nicht wirklich bewiesen werden ...

Wie Luther Voss sagt, geht das schon.
Auch Musik oder Literatur weisen natürlich Merkmale auf, die man objektiv bewerten kann.
Du kannst z.B. Shakespeare persönlich stinklangweilig finden und sein Werk belanglos. Du müsstest aber knapp 400 Jahre an Shakespearerezeption und literaturwissenschaftlicher Forschung widerlegen um das objektiv zu beweisen.
 
Ich rede natürlich die ganze Zeit vom Glauben als Grundhaltung (Religiöser Glaube - faith) nicht vom Glauben als Wahrscheinlichkeitsvorhersage (Ich glaube, dass es morgen regnet, Ich glaube, wenn ich den Ball loslasse, fällt er - belief). Atheismus verneint natürlich nur ersteres.
Ja das wollte ich vorhin eigentlich auch nochmal hervorheben, dass das Wort Glauben im Deutschen eben leider ein sehr vages Wort ist, mit unterschiedlichen Bedeutungen und es eben nicht diesen Unterschied wie im englischen zwischen believe und faith gibt.

Das kann ich mir so nicht vorstellen: was ist mit Freundschaft, Liebe, Schönheit?
Das geht jetzt zwar am Thema Atheismus und Glauben etwas vorbei, aber trotzdem, selbst dies lässt sich Messen und Feststellen und wurde auch schon von Sozialwissenschaftlern, Psychologen und auch in der Anthropologen untersucht. Natürlich werden die meisten Leute keine Tests im wissenschaftlichen Sinne machen um festzustellen ob sein gegenüber einen auch liebt/mag. Aber selbst in den einfachsten arten von Beziehungen werden doch so kleine Vertrauenstest im Alltag durchgeführt.
Sah man ja gestern wohl zur genüge. Wenn sich Liebespaare mit Bouquets und Schokolade beschenken um ihre Liebe zu zeigen und zusammen ausgehen und was man halt so macht um seine Liebe zu bekunden.
 
Ich rede natürlich die ganze Zeit vom Glauben als Grundhaltung (Religiöser Glaube - faith) nicht vom Glauben als Wahrscheinlichkeitsvorhersage (Ich glaube, dass es morgen regnet, Ich glaube, wenn ich den Ball loslasse, fällt er - belief). Atheismus verneint natürlich nur ersteres.

Und ich rede hier vom nichtreligiösen, aber trotzdem weltanschaulichen Glauben an Gott. Man kann durchaus auch Pantheismus dazu sagen, selbst ohne die Entität jetzt tatsächlich als "Gott" zu benennen.

Die Erkenntnisgrenze "bis kurz nach dem Urknall und auf keinen Fall vorher" dürfte für sehr viele Menschen extremst unbefriedigend sein. Bei mir persönlich scheitert es ja schon an folgendem Gedankenkonstrukt:

Meine ganze Erfahrungswelt basiert auf
  • links-rechts,
  • oben-unten,
  • vorne-hintern sowie
  • gestern-jetzt-morgen.
Mein menschlicher Geist postuliert jetzt automatisch eine "Nichtzeit" vor dem Urknall, sowie einen "Nichtort" außerhalb des Universums, wobei genau diese Adjektive ("vor" bzw. "außerhalb") eben durch die wissenschaftlich vergleichsweise gut argumentierte Definition von Zeit und Raum ad absurdum geführt werden.

Das führt bei mir persönlich zu einer fundamentalen Unzufriedenheit mit der Wissenschaft, auch wenn ich denke, dass eben diese Wissenschaft unsere Welt immer noch eine Millionen mal besser erklären kann, als alles andere.
 
Das führt bei mir persönlich zu einer fundamentalen Unzufriedenheit mit der Wissenschaft, auch wenn ich denke, dass eben diese Wissenschaft unsere Welt immer noch eine Millionen mal besser erklären kann, als alles andere.

Wir wissen so vieles nicht. Früher dachte man Gott sei für Naturphänomene wie Erdbeben verantwortlich und heute haben wir andere Sachen die uns Ratlos machen. In beiden beiden gibt Fällen gibt es eine wissenschaftliche Erklärung, auch wenn wir sie ggf. noch nicht kennen. Jedoch einen Gott für alles als Erklärung zu benutzen, was man nicht versteht, halte ich für naiv, wenn wir uns anschauen wieviele Rätsel die Menschheit schon gelöst hat.


Freundschaft, Liebe, Schönheit zu letzteren beiden habe ich gestern einen Artikel gelesen.

Hier noch ein Video zum Thema.
Ich stimme ihm uneingeschränkt zu.
 
Wir wissen so vieles nicht. Früher dachte man Gott sei für Naturphänomene wie Erdbeben verantwortlich und heute haben wir andere Sachen die uns Ratlos machen. In beiden beiden gibt Fällen gibt es eine wissenschaftliche Erklärung, auch wenn wir sie ggf. noch nicht kennen. Jedoch einen Gott für alles als Erklärung zu benutzen, was man nicht versteht, halte ich für naiv, wenn wir uns anschauen wieviele Rätsel die Menschheit schon gelöst hat.


Freundschaft, Liebe, Schönheit zu letzteren beiden habe ich gestern einen Artikel gelesen.

Hier noch ein Video zum Thema.
Ich stimme ihm uneingeschränkt zu.
Was die Religionen angeht stimme ich auch zu. Dennoch gibt es etwas in mir das sich dagegen wehrt alles wissenschaftlich zu sehen. Die Komplexität des Lebens kann meiner Ansicht nach nicht aus Zufall entstanden sein. Ich bin überzeugt das es was "höheres " gibt was wir nicht verstehen. Und es ist m.E. auch gut so. Es ist doch Dr Reiz im Leben, die Suche, die Hoffnung die es so interessant macht.
Ich bin kein tief religiöser Mensch. Ich bin allerdings auch kein Atheist. An manchen Atheisten stört mich Ihre Arroganz. Sie können mir genauso wenig sagen das es Gott nicht gibt, wie andere mir sagen können das es Ihn gibt.
Ich persönlich weiß das wir existent sind. Mein beschränktes Wissen als Mensch reicht mir diese Erkenntnis nicht als Zufall zu sehen.
 
Dennoch gibt es etwas in mir das sich dagegen wehrt alles wissenschaftlich zu sehen. Die Komplexität des Lebens kann meiner Ansicht nach nicht aus Zufall entstanden sein.

Es steht dir natürlich frei, dass so zu sehen, aber ich z.B. habe kein Problem damit, wobei Zufall eventuell das falsche Wort ist. Eher würde ich ungesteuert von übernatürlich Kräften (Gott) sagen. Zufall klingt für mich so als wäre das Leben aufeinmal einfach da gewesen. Dabei ist das Leben so wie wir das heute kennen das Ergebnis eines Prozesses, der Millionen von Jahren gedauert und weiterhin fortdauert. Allein dieser Zeitraum ist für Menschen schon unvorstellbar.

Zu Copenhagen: Leider werden die Idioten nicht weniger.
 
An manchen Atheisten stört mich Ihre Arroganz. Sie können mir genauso wenig sagen das es Gott nicht gibt, wie andere mir sagen können das es Ihn gibt.
Ich persönlich weiß das wir existent sind. Mein beschränktes Wissen als Mensch reicht mir diese Erkenntnis nicht als Zufall zu sehen.

Bei jeglicher Gott-existiert-ja/nein-Diskussion ist dies stets immer dasjenige "Argument" was am meisten Banane ist und jede Logik sprengt.
Eine reines Verzweiflungsargument, um die "Gegenseite" in die Beweislast zu drängen, welche man selbst nicht substantiell bringen kann.

Grundsätzlich hat derjenige nachvollziehbar (und reproduzierbar) zu liefern/beweisen, von dem er behauptet, dass etwas existiert oder genau soundso funktioniert. Sonst kann man annehmen, dass die Gegenseite einfach irgendetwas behauptet.
Mit Deiner aufgestellten These, dass das Gegenüber bitteschön die Nichtexistenz (!) des eigenen imaginären Freundes zu belegen hat, kann man nämlich jeden noch so absurden Dummfug als existent hinstellen:
Beweise mir, dass kein grünes, unsichtbares Eichhörnchen in Deiner/meiner Küche tanzt und jodelt. ;-)
 
Grundsätzlich hat derjenige nachvollziehbar (und reproduzierbar) zu liefern/beweisen, von dem er behauptet, dass etwas existiert oder genau soundso funktioniert. Sonst kann man annehmen, dass die Gegenseite einfach irgendetwas behauptet.
Mit Deiner aufgestellten These, dass das Gegenüber bitteschön die Nichtexistenz (!) des eigenen imaginären Freundes zu belegen hat, kann man nämlich jeden noch so absurden Dummfug als existent hinstellen:
Beweise mir, dass kein grünes, unsichtbares Eichhörnchen in Deiner/meiner Küche tanzt und jodelt. ;-)
Letztendlich muß jeder für sich entscheiden oder erfahren an was er glaubt oder nicht. Wissenschaft ist wichtig und gibt viele Antworten, aber sie wird niemals erklären was die Welt im inneren zusammenhält. (Faust mal wieder raus kramen. ) ^^
Ich persönlich denke das Wissenschaft und Spiritualität sich nicht ausschließen müssen. Eine Antwort auf Alles kann eh keine Seite geben.
 
Letztendlich muß jeder für sich entscheiden oder erfahren an was er glaubt oder nicht. Wissenschaft ist wichtig und gibt viele Antworten, aber sie wird niemals erklären was die Welt im inneren zusammenhält. (Faust mal wieder raus kramen. ) ^^
Ich persönlich denke das Wissenschaft und Spiritualität sich nicht ausschließen müssen. Eine Antwort auf Alles kann eh keine Seite geben.
Wenn Du noch "was die Welt im Inneren zusammenhält" definieren würdest... - halte ich für eine beliebige Aussage, die man nicht greifen kann. Welche Fachgebiete genau meinst Du?
Die Wissenschaft arbeitet wenigstens daran, sich an das Unerforschte heranzuarbeiten - immerwährend. Und sie bietet täglich neue Lösungen für bis dato unverstandene Probleme.
Im Gegensatz zu "Gott-hat´s-gemacht" hat sie Lösungen und wohlfeile Interpretationen daraus allerdings nicht per Fingerschnipp parat, sondern muss hart erarbeiten und braucht nicht nur ein altes Buch aufschlagen. ;-)
 
Wenn Du noch "was die Welt im Inneren zusammenhält" definieren würdest... - halte ich für eine beliebige Aussage, die man nicht greifen kann. Welche Fachgebiete genau meinst Du?
Die Wissenschaft arbeitet wenigstens daran, sich an das Unerforschte heranzuarbeiten - immerwährend. Und sie bietet täglich neue Lösungen für bis dato unverstandene Probleme.
Im Gegensatz zu "Gott-hat´s-gemacht" hat sie Lösungen und wohlfeile Interpretationen daraus allerdings nicht per Fingerschnipp parat. ;-)
Ich bin ja kein Wissenscgaftstgegner. Vieles wurde seid Menschheitsbeginn mühselig erarbeitet oder auch durch wenige geniale Menschen (Einstein) on Erfahrung gebracht. Man kann die Gravitation erklären, aber es bleibt dennoch die Warum Frage. Warum sind die Dinge wie sie sind?
Diese Frage kann die Wissenschaft nicht beantworten. Da kommt der Glaube ins Spiel.
 
Ich bin ja kein Wissenscgaftstgegner. Vieles wurde seid Menschheitsbeginn mühselig erarbeitet oder auch durch wenige geniale Menschen (Einstein) on Erfahrung gebracht. Man kann die Gravitation erklären, aber es bleibt dennoch die Warum Frage. Warum sind die Dinge wie sie sind?
Diese Frage kann die Wissenschaft nicht beantworten. Da kommt der Glaube ins Spiel.
Ja die "Warum Frage" ist ja auch immer sehr beliebt. Wenn man mich fragen würde, würde ich ganz pragmatisch darauf Antworten: Aus reinem Selbstzweck der Existenz an sich :).
 
Der Glaube kommt vor allem ins Spiel, wenn man entweder die Antwort nicht akzeptieren will oder wenn es schlicht keine Antwort gibt. Fast alle "Warum?" fragen wurden schließlich beantwortet, übrig ist da kaum noch etwas, weshalb der Glaube eher der Nachahmung geschuldet ist als dem eigenen Antrieb eine spirituelle Erklärung auf irgendeine Frage zu finden. Wobei wohl nahezu alles die Fragestellung nur verschiebt und ich kann ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen, wie der Glaube einem Befriedigung verschaffen kann.
 
Der Glaube kommt vor allem ins Spiel, wenn man entweder die Antwort nicht akzeptieren will oder wenn es schlicht keine Antwort gibt. Fast alle "Warum?" fragen wurden schließlich beantwortet, übrig ist da kaum noch etwas, weshalb der Glaube eher der Nachahmung geschuldet ist als dem eigenen Antrieb eine spirituelle Erklärung auf irgendeine Frage zu finden. Wobei wohl nahezu alles die Fragestellung nur verschiebt und ich kann ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen, wie der Glaube einem Befriedigung verschaffen kann.
Für mich persönlich ist der Glaube keine Befriedigung. Jedenfalls nicht der religiöse Glaube. Die Frage nach etwas das "höher" oder "schlauer" ist als Wir lässt mich allerdings nicht los. Das Universum Existiert nach bestimmten Regeln. Wie entstehen die Regeln also? Waren Sie immer da oder wurden Sie erschaffen?
Das sind diese Fragen die einem keiner erklären kann.
 
Für mich persönlich ist der Glaube keine Befriedigung. Jedenfalls nicht der religiöse Glaube. Die Frage nach etwas das "höher" oder "schlauer" ist als Wir lässt mich allerdings nicht los. Das Universum Existiert nach bestimmten Regeln. Wie entstehen die Regeln also? Waren Sie immer da oder wurden Sie erschaffen?
Das sind diese Fragen die einem keiner erklären kann.
Warum sollte sie der Glaube - also erfundene Wohlfühlbelletristik - dann erklären können?

Wieso ersetzt man ein Fragezeichen durch ein viel größeres (Gott), wenn auf letztgenanntes ebenfalls die gleiche Frage (warum / was davor) gilt? Occam's Razor hat auf diese unnötige Variable eine ganz klare Antwort...
 
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