Atheismus & Religiosität

Ich kann die Aversion von @THX1138 gegen Religionen nachvollziehen, ein guter Freund stammt aus einer Familie, die strenge Anhänger der Zeugen Jehovas waren.

Er hat sehr darunter gelitten, war deswegen immer Außenseiter, wurde in der Schule gemobbt und ist mit 16 alleine in eine Wohnung gezogen, unterstützt vom Jugendamt, und hat bis heute keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern.

Das er bis heute einen Haß auf die Zeugen Jehovas hat und sie am liebsten verbieten lassen würde, ist für mich nicht verwunderlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Quellen der theologischen Erkenntnis sind: Schrift, Tradition und Lehramt.
Ich dachte, du stehst so auf Fakten, dann akzeptiere sie aber bitte auch. Du kannst nicht einfach zwei der drei Bereiche streichen, weil sie deiner favorisierten Vorstellung von christlichem Glauben zuwider laufen.
Diese Fundorte bilden sogar eine eigenes Traktat: De locis theologicis.

Ein schneller Blick auf Wikipedia verrät mir, dass das katholische De locis theologicis 1563 erschienen.
Die reformatorischen Loci communis von Phillip Melanchton, die den Begriff wohl einführen, bereits 1521.

Melanchton bezieht sich auf Luthers sola scriptura und unterscheidet sich genau dadurch von der etablierten katholischen Theologie indem er den Text wieder als Basis des Glaubens ins Zentrum rückt. Der scheint da also auch ein paar Bereiche zu streichen, weil sie seiner Vorstellung vom christlichen Glauben zuwider laufen.
Argumentierst du jetzt nicht einfach aus einer katholischen Sicht und ich aus einer protestantischen?

Du schriebst
Fundamentalisten hingegen berufen sich ausschließlich auf das geschriebene Wort
woraufhin ich entgegnete, dass der Fundamentalismus Begriff mir da zu schwierig ist, da Buchreligionen mit dem Text ein explizites Fundament besitzen.

Sind jetzt die Reformatoren mit dem "back to the roots"-Ansatz durch sola scriptura Fundamentalisten oder Reformatoren? :braue

Du hast eine ganz bestimmte und ziemlich eng gefasst Vorstellung davon, wie Religion und Kirche funktionieren,

Das sagst du mir als Konter, gerade wo ich eine historische Einordnung mache und darüber nachdenke, wie der Begriff "Christ" sich z.B. gewandelt hat. Naja.

Allerdings würde es speziell mir auch nicht weh tun, weil ich ja gar nicht Mitglied eines solchen Vereins bin, der unter deiner "Herrschaft" plötzlich ganz ohne Privilegien dastünde.

Der Witz ist, das es dann auch denen weniger wehtun würde.

Wobei es mir aber schon problematisch erscheint, dass du Religion und Kirche wirklich gänzlich sich selbst überlassen und in keinster Weise mit ihnen zusammenarbeiten möchtest, obwohl davon auszugehen ist, dass die Menschen weiterhin religiös sein wollen und werden.

Die deutsche Statistik liegt natürlich falsch, da sie nur evangelische und Katholiken erfasst und da auch nicht die Religiosität sondern nur die Mitgliedschaft. Millionen Kirchenmitgliedern gehen aber höchstens zu Weihnachten in die Kirche, während die wirklichen Hardcore-Gläubigen eher in Freikirchen und Sekten zu Hause sind und alle als konfessionslos gelten. Wenn die Mitgliedschaft aktiv erworben werden müsste, dann wäre von den Millionen Mitgliedern der Landeskirchen nur noch ein Bruchteil übrich denke ich.
Was den generellen Bedarf an Religion angeht: Der sinkt ja ohnehin je besser es den Menschen geht, je freier das Land und je versorgter man medizinisch, materiell usw. ist.

Hmm...ist das wirklich der versteckte, tiefere Sinn hinter dem Konzept der Meinungsvielfalt und Toleranz, dass man sich Andersdenkenden zwingend überlegen fühlen muss?

Was ich meinte ist: Niemand ist von einer Sache überzeugt, die er selbst für blöde hält.

Du musst sie ja gar nicht selbst vertreten. Es würde vollkommen ausreichen, wenn du sie einfach nur als gleichwertig anerkennen könntest.
Das wäre irgendwie total nett von dir ;)

Gleichwertig im Sinne von frei äußerbar. Ja klar, das habe ich auch mehrfach geschrieben, das bitte jeder Redefreiheit genießen soll.
Gleichwertig im Sinne des Wahrheitsanspruchs. Nein natürlich nicht. Glaub meinetwegen an die flache Erde. Aber ist halt Quatsch.

Du glaubst, dass es keinen Gott gibt. Und diese „Glaubenshaltung“ verteidigst du nach außen – so wie das auch ein religiöser Mensch mit seinen Überzeugungen tun würde.

Nein, nein, nein. Ich habe das doch recht deutlich gemacht, auch in dem kleinen Exkurs mit Ben.
Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt. Das ist etwas völlig anderes (als Ich glaube, dass es keinen Gott gibt).

Ich stelle meinerseits keine Behauptung über Gott auf. Ich mache lediglich deutlich, dass die Behauptungen anderer Menschen/Religionen über Gott mich nicht überzeugen.

Das Bedürfnis verstehe ich ja, aber warum überträgst du das ausgerechnet auf die Religion?
Um mal bei deinem Beispiel zu bleiben:
Du würdest ja auch nicht zu einem Dackelzuchtverein spazieren und beklagen, dass es dort keine Katzen gibt.

Wenn meine Freundin vergewaltigt würde, müsste ich nicht schauen ob das Krankenhaus vom Dackelzüchterverein betrieben wird um sicher sein zu können, dass sie die Notfallpille bekommt oder über Staatsgrenzen zu fahren, weil der Dackelzüchterverein alle planned parenthood-Institute schließen lies. Wenn ich Arzt wäre und AIDS bekämpfen würde, dann müsste ich nicht in Afrika gegen den Dackelzüchterverein streiten, der Kondomlieferungen verhindert, weil der erste Dackelzüchter fand, das Verhütung doof war.
Wenn ich schwul wäre, müsste ich nicht überlegen ob ich in ein Land fahre in dem der Dackelzüchterverein regiert, weil ich dann vielleicht am Baukran ende. Wenn ich jemanden heirate muss ich nicht schauen ob die Person im Dackelzüchterverein ist, weil dann Steuern fällig werden und ich mir überlegen muss ob ich meine Kinder auch im Verein anmelden will oder nicht. Wenn ich im Dorf Bürgermeister werden möchte, muss ich nicht aus Tradition Mitglied im Dackelzüchtervein sein um von der Dorfgemeinschaft überhaupt anerkannt zu werden. Usw usf..

Religion nimmt sich heraus sich in reale Angelegenheiten der Menschen einzumischen, die sie nichts angehen. Sie wäre mir völlig egal, wenn sie hinter verschlossenen Türen ihre Inhalte vertreten würde, aber sie tritt hinaus in die Welt und beeinflusst vieles, zumeist schlecht.

Die Religion widmet sich aber Fragen, die diesen Anspruch des faktischen Wissens gar nicht erst stellen.

Halte ich in großen Teilen für ein religiöses Gerücht um Kritik zu umschiffen.
Fragen wie: Wie entstand das Universum? Ist masturbieren/schwul sein/verhüten eine Sünde? Was passiert nach dem Tod? Ist unter der Erde eine Unterwelt für Sünder? Das sind doch faktische Fragen, bzw. Behauptungen mit faktischen Antworten.

Und es ist doch ein großer Gewinn unserer modernen, freiheitlichen Gesellschaft, dass wir die Wahl haben, selbst zu entscheiden, ob wir einer Religion angehören wollen oder nicht.

Wenn ich König von Deutschland wäre, wäre die Wahl noch möglicher. :braue

Indem man nicht den Anspruch stellt, dass die eine Position der anderen rational überlegen sein muss, eröffnet das nämlich die angenehme Möglichkeit, dass verschiedene Weltanschauungen nebeneinander existieren können, ohne dass sie sich gegenseitig bekriegen und der Irrationalität bezichtigen müssen.

Existieren können auch eine falsche und eine korrekte Position nebeneinander. Das tun sie seit Beginn der Menschheit milliardenfach.
Aber manche Behauptungen sind auch einfach überprüfbar Käse. Und das zu sagen ist kein bekriegen, das ist Kritik die Fortschritt erst möglich macht.
 
Was mich einfach nur erschreckt,ist die Tatsache der einseitigen Religionfeindlichkeit von Links. Von der LINKE und den GRÜNEN.
Beide verachten zutiefst den christlichen Glauben,aber hofieren den Islam. Eben weil er wie sie selber, hier der politische Islam das bestehende System vernichten wollen.
Besonderst bei den GRÜNEN ist es zu beobachten. Der Islam,der die Pädophilie als normalen Hinhalt seiner Religion betrachtet,so wie die GRÜNEN die lange Jahre für die Legalsierung der Pädophilie gekämpft haben.
Und die katholische Kirche wird o.a. von den GRÜNEN angegriffen ?
Ich lache mich tot.
 
Zumal die "Aufarbeitung" der GRÜNEN ,"naja" ist.

Sie fand aber statt. Dass sie Dir nicht reicht ist da kein Kriterium. Du sagst ja auch, dass "die Grünen" lange Jahre für die Pädophilie gekämpft haben und das stimmt ja auch nicht. Aber das hatten wir ja schonmal. Eine Minderheitenmeinung, die nie eine Mehrheit innerhalb der Partei hatte, ist für dich Sinnbild für die politische Arbeit der Grünen eben weil sie in dein Narrativ passt.
 
Gut gespielt, Mister @THX1138! Ich gebe mich in der Sache Agnostizismus geschlagen. ;)

Der Islam,der die Pädophilie als normalen Hinhalt seiner Religion betrachtet [...]

Nein, tut er nicht. Genauso, wie es 'den' politischen Islam auch nicht gibt. Ich würde jemandem mit deinem historischen Wissen eigentlich unterstellen wollen, dass er's besser wissen müsste, als auf diese dümmlichen Kampfbegriffe vom rechten Rand reinzufallen.
 
Nein, tut er nicht. Genauso, wie es 'den' politischen Islam auch nicht gibt.

Nun ja, wenn man den Iran(egal was ich davon halte) und dessen Auslegung des Islam auf staatlicher Ebene nicht als politischen Islam bezeichen soll,wie sollte ich ihn dann bezeichnen. Ebenso den in Saudi-Arabien.
Und es gibt sehr wohl Strömungen innerhalb des Islams die die Ehe zwischen einem 70jährigen und einer 8jährigen als vom Gott gegeben ansehen.
 
Nun ja, wenn man den Iran(egal was ich davon halte) und dessen Auslegung des Islam auf staatlicher Ebene nicht als politischen Islam bezeichen soll,wie sollte ich ihn dann bezeichnen.

Als das, was es ist: Eine Theokratie. Genauso wie der Vatikan eine Theokratie ist. Jetzt lese ich aber eher selten vom politischen Katholizismus. (Und wir haben sogar zwei Parteien im Bundestag, die das 'Christlich' im Namen tragen.) Gerade du müsstest wissen, dass die Iranische Revolution nicht aus dem Islam heraus erwachsen ist, sondern ein relativ einmaliges Ereignis war, dem u.a. ein autokratisches Unrechtsregime unter den Pahlavis vorausgegangen ist.

Ebenso den in Saudi-Arabien.

Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie. Die Macht der Wahhabiten beschränkt sich auf innen- bzw. gesellschaftspolitische Aspekte und ist dem Königshaus sowieso untergeordnet. Hier kann man also ebenfalls nicht von politischem Islam sprechen.

Und es gibt sehr wohl Strömungen innerhalb des Islams die die Ehe zwischen einem 70jährigen und einer 8jährigen als vom Gott gegeben ansehen.

Oder ist es eher so, dass es Strömungen innerhalb westlicher Ideologien gibt, die den Vollzug der Ehe zwischen dem fünfundsechzigjährigen Mohammed und der neunjährigen Aischa aus dem gesellschaftlichen Kontext der damaligen Zeit reißen, dabei völlig ignorieren, dass es auch innerhalb der islamischen Schrift ein singuläres Ereignis war und das wirklich nichts darauf hindeutet, dass Mohammed - vor allem, nach allgemeingültiger Definition dieser Paraphilie - pädophil war? Das katholische Kirchenrecht legt das Heiratsalter für Mädchen bis heute bei vierzehn Jahren fest und trotzdem rennt hier niemand rum und bezeichnet Parthenophilie als normalen Inhalt der katholischen Religion.
 
Ein schneller Blick auf Wikipedia verrät mir, dass das katholische De locis theologicis 1563 erschienen.
Die reformatorischen Loci communis von Phillip Melanchton, die den Begriff wohl einführen, bereits 1521.

Und welches dieser Traktate kann deiner Meinung nach nun eindeutig als der veraltetere Zugang zu Glaubensinhalten aufgefasst werden?

Melanchton bezieht sich auf Luthers sola scriptura und unterscheidet sich genau dadurch von der etablierten katholischen Theologie indem er den Text wieder als Basis des Glaubens ins Zentrum rückt. Der scheint da also auch ein paar Bereiche zu streichen, weil sie seiner Vorstellung vom christlichen Glauben zuwider laufen.
Argumentierst du jetzt nicht einfach aus einer katholischen Sicht und ich aus einer protestantischen?

Nein, seh ich nicht so.
Es ist nämlich nicht mehr als eine Unterstellung, wenn du davon ausgehst, dass diese ursprüngliche Dogmatik seit ihrer Entstehung keinerlei Entwicklung und Modernisierung durchlief. Auch die protestantische Kirche ist nicht mehr dieselbe, die sie zum Zeitpunkt von Luther war. Das lässt sich am Beispiel der Frauenordination ganz besonders gut nachvollziehen.

... woraufhin ich entgegnete, dass der Fundamentalismus Begriff mir da zu schwierig ist, da Buchreligionen mit dem Text ein explizites Fundament besitzen.
Sind jetzt die Reformatoren mit dem "back to the roots"-Ansatz durch sola scriptura Fundamentalisten oder Reformatoren? :braue

Du verwechselst offenbar Fundamentalismus (die wortwörtliche Auslegung der Schriften) mit Fundamentaltheologie, die sich mit den – wie der Name schon andeutet - Fundamenten des Glaubens beschäftigt. Das sind zwei grundverschiedene Dinge. Letztere hat sich sogar dezidiert der Aufgabe gewidmet, den Glauben möglichst vernunftmäßig darzulegen. Verantworteter Glaube darf sich eben nicht nur auf ein bloßes "Fürwahrhalten" überlieferter Glaubenssätze beschränken, sondern muss stets überprüfen, inwieweit der Glaube mit den Grundsätzen der Vernunft übereinstimmt. Und auch nach außen darüber Rechenschaft ablegen können.

Ich hab zudem nie abgestritten, dass der christliche Glaube auf der Bibel als zentrale Schrift beruht.
Man muss aber die reine Textebene, die das geschriebene Wort darstellt, von einer davon abgeleiteten Bedeutungsebene unterscheiden, durch die sich erst der eigentlich Sinn des Textes ergibt.

Man kann das eigentlich gut auf die Rechtswissenschaften übertragen, die sich ebenfalls auf Gesetztestexte beziehen. Das anwendbare Recht ermittelt sich aber erst durch eine zulässige Auslegung, die zudem in Wechselwirkung mit bereits gefallenen Urteilen und Entscheidungen der Verfassungsgerichte stehen, die man somit ebenfalls als ein Fundament des geltenden Rechts auffassen muss.
Und so ähnlich verhält es sich eben auch mit dem christlichen Glauben, der erst durch Interpretation und Anwendung seiner schriftlichen Grundlagen bindende Wirkung entfaltet.

Mir ist schon klar, worauf du vorhin mit dem Zirkelschluss hinauswolltest: dass sich die Auslegung ebenfalls auf die Bibel bezieht und von dieser somit definiert wird, oder?

Ich habe aber bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass nur solche Textstellen überhaupt Wirkung entfalten, die auch auf eine Entsprechung in der heutigen Realität treffen. Aus genau diesem Grund ist die Ebene der kritischen Auslegung auch so wichtig.

Das sagst du mir als Konter, gerade wo ich eine historische Einordnung mache und darüber nachdenke, wie der Begriff "Christ" sich z.B. gewandelt hat. Naja.

Nö, das sag ich dir als Reaktion auf dein selektives Lesen.
Und es ist ja keine Geheimnis, dass bereits vorhandene Empfindungen bzw. Haltungen die Wahrnehmung der Welt, oder eben bestimmter Aspekte davon, stark beeinflussen. Du selbst hattest das ins Spiel gebracht, als du von einem "Bias" sprachst, dem Gläubige deiner Meinung nach unterliegen (...aber eben nicht nur diese, sondern alle Menschen).
Aus dem Grund scheinst du mir auch nicht mehr sonderlich offen für andere Sichtweisen zu sein. Was für mich aber nicht gleichbedeutend damit ist, eine Meinung vertreten zu müssen, die man blöde findet. Es hat eher was mit Reflexion der eigenen, starren Überzeugungen zu tun.

Die deutsche Statistik liegt natürlich falsch, da sie nur evangelische und Katholiken erfasst und da auch nicht die Religiosität sondern nur die Mitgliedschaft. Millionen Kirchenmitgliedern gehen aber höchstens zu Weihnachten in die Kirche...

Das bedeutet aber nicht, dass den gemäßigten Gläubigen diese in deinen Augen unbedeutenden Rituale nicht doch spürbar abgehen würden, würde man sie zur Gänze abschaffen.

Gleichwertig im Sinne von frei äußerbar. Ja klar, das habe ich auch mehrfach geschrieben, das bitte jeder Redefreiheit genießen soll.
Gleichwertig im Sinne des Wahrheitsanspruchs. Nein natürlich nicht. Glaub meinetwegen an die flache Erde. Aber ist halt Quatsch.

Dass die Erde eine Scheibe ist, wurde aber bereits wissenschaftlich widerlegt, die göttliche Existenz hingegen nicht.
Warum sollte ich bewusst an etwas glauben, von dem ich weiß, dass es falsch ist? Hältst du mich für blöd, oder so? :zuck:

Dass du Verschwörungstheoretiker und religiöse Menschen allesamt in einen Topf wirfst, zeigt aber einmal mehr, dass du dich gar nicht um einen differenzierten Blick auf dieses Thema bemühst.
Für dich sind die alle gleich schwachsinnig.

Nein, nein, nein. Ich habe das doch recht deutlich gemacht, auch in dem kleinen Exkurs mit Ben.
Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt. Das ist etwas völlig anderes (als Ich glaube, dass es keinen Gott gibt).

Ja ja ja... ^^
Also hast du einfach gar keine Überzeugungen, was Gott betrifft. Auch gut. Deckt sich sogar ziemlich genau mit meinem eigenen Standpunkt, den ich allerdings eher als Agnostizismus als (weichen) Atheismus bezeichnen würde. Weil ich nicht wissen kann, ob es einen Gott gibt, halte ich seine Existenz für ebenso wahrscheinlich wie unwahrscheinlich. Woraus sich für mein Verständnis auch eine Gleichwertigkeit dieser Positionen ergibt.

Kennst du eigentlich die "Pascalsche Wette", mit der sich der Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal um eine Argumentation bemüht, die nachweisen soll, dass es immer besser sei, an einen Gott zu glauben, als dies nicht zu tun?
Dabei geht er davon aus, dass der zu erwartende Gewinn für einen Gläubigen immer größer ist als für einen Ungläubigen.

Würde sich herausstellen, dass Gott existiert, würde der Ungläubige einen größtmöglichen Verlust erleiden. Im Falle einer Nichtexistenz würde es einem Gläubigen aber auch nicht schlechter gehen als einem Menschen, der die Existenz Gottes von Anfang an abgelehnt hat. Zudem führt er auch an, dass ein Glaube, sofern er positiv konnotiert ist, das Leben in vielen Situationen erheblich erleichtern kann, weil er das im Menschen angelegte Grundbedürfnis nach Sicherheit befriedigt.

Ich stelle meinerseits keine Behauptung über Gott auf. Ich mache lediglich deutlich, dass die Behauptungen anderer Menschen/Religionen über Gott mich nicht überzeugen.

Ist ja auch in Ordnung so.
Und wenn ich hier etwas kritisiere, dann bestimmt nicht deine persönliche Aversion (von der ich weiter vorne bereits schrieb, sie vor dem Hintergrund deiner Erfahrungen sogar sehr gut nachvollziehen zu können), sondern hauptsächlich den davon abgeleiteten Schluss, dass alle gläubigen Menschen verblendet sein müssen, wenn sie was Gutes in ihrer Religion erkennen können und entsprechend daran festhalten wollen.

Religion nimmt sich heraus sich in reale Angelegenheiten der Menschen einzumischen, die sie nichts angehen. Sie wäre mir völlig egal, wenn sie hinter verschlossenen Türen ihre Inhalte vertreten würde, aber sie tritt hinaus in die Welt und beeinflusst vieles, zumeist schlecht.

Das, was du hier gerade als Negativbeispiele anführst, sind Missstände, die ich ebenfalls unbedingt abgeschafft sehen möchte. Aus dem Grund plädiere ich ja auch die ganze Zeit dafür, dass sich die Weltreligionen und insbesondere deren Institutionen unbedingt entwickeln müssen, und das deutlich schneller als sie es bisher getan haben.
Du entgegnest dieser Aussage aber wiederholt damit, dass du ihre diese Entwicklungsfähigkeit einfach nur absprichst und auf das viele Schlechte verweist, das die Kirchen bereits über die Menschheit gebracht haben und teilweise immer noch tun.
Das zeigt doch erstmal nur, dass Fortschritt in diesen Reihen dringend erforderlich ist, nicht aber, dass er gar nicht möglich ist.
Habe ich je bestritten, dass die Praktiken so mancher Kirchenträger (Stand jetzt) einfach nur menschenverachtend sind?
Wohl eher nicht...

Halte ich in großen Teilen für ein religiöses Gerücht um Kritik zu umschiffen.
Fragen wie: Wie entstand das Universum? Ist masturbieren/schwul sein/verhüten eine Sünde? Was passiert nach dem Tod? Ist unter der Erde eine Unterwelt für Sünder? Das sind doch faktische Fragen, bzw. Behauptungen mit faktischen Antworten.

Das sind aber keine Gerüchte, du ziehst es bloß vor, sie als solche zu betrachten, damit sie deinen eigenen Ansichten nicht in die Quere kommen...(wage ich jetzt einfach mal zu behaupten)
Theologie und Naturwissenschaften liegen zwei völlig unterschiedliche Weltsichten zugrunde und ergänzen sich somit eher, als dass sie miteinander konkurrieren würden.

Der Schöpfungsgeschichte kommt somit auch nur mehr eine symbolische Bedeutung zu, und keine faktische.
Mit der Darstellung, dass Gott die Welt nach einer bestimmten zeitlichen und sachlichen Reihenfolge erschaffen hat, soll demnach (nur) der Gedanke zum Ausdruck gebracht werden, dass die Welt in ihrem Grundprinzip auf Ordnung ausgelegt ist. Dass Gott die Menschen dazu auffordert, ihm bei der Benennung der Tiere zu helfen (Gen 2,4b-25), kann als Aufforderung gedeutet werden, dass der Mensch Verantwortung für die Schöpfung übernehmen kann und soll.
Und das ist doch nichts Schlechtes?
Die Religion möchte demnach nur Sinnfragen klären, indem sie nach dem Zweck hinter dem Dasein der Welt und der Menschen sucht. Kausalzusammenhänge, die in den Naturwissenschaften durch experimentelle Untersuchungen ermittelt werden, sind nicht deren Bier.
 
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Was mich einfach nur erschreckt,ist die Tatsache der einseitigen Religionfeindlichkeit von Links. Von der LINKE und den GRÜNEN.
Beide verachten zutiefst den christlichen Glauben,aber hofieren den Islam. Eben weil er wie sie selber, hier der politische Islam das bestehende System vernichten wollen.
Besonderst bei den GRÜNEN ist es zu beobachten. Der Islam,der die Pädophilie als normalen Hinhalt seiner Religion betrachtet,so wie die GRÜNEN die lange Jahre für die Legalsierung der Pädophilie gekämpft haben.
Und die katholische Kirche wird o.a. von den GRÜNEN angegriffen ?
Ich lache mich tot.

Dem stimme ich, mit Einschränkungen, zu. Ich denke weder, dass man verallgemeinernd sagen kann, dass Linke und Grüne sowie der politische Islam per se das bestehende System zerstören wollen. Auch denke ich nicht, dass Pädophilie generell ein anerkannter Inhalt des Islam (oder islamischer Glaubensrichtungen) ist. Diese Bigotterie, was Religionskritik und -feindlichkeit angeht, konnte ich aber auch schon oft beobachten. Es ist eine unter vielen links, liberal und progressiv Denkenden geteilte Sichtweise, dass Religion abzulehnen ist, dass der Mensch lernen soll, eigenständig zu denken und sich nicht mehr durch religiöse Doktrinen beeinflussen zu lassen etc. Gegen diese Haltung ist aus meiner Sicht an sich auch erstmal nichts einzuwenden. ABER dann sollte es auch für alle Religionen gelten. Sobald man aber etwas Kritisches dem Islam gegenüber sagt, wird man aber oft sofort als Nazi und Rassist abgestempelt. Und zwar von denen, die sich die Ablehnung von Religionen auf die Fahne schreiben.
 
Oder ist es eher so, dass es Strömungen innerhalb westlicher Ideologien gibt, die den Vollzug der Ehe zwischen dem fünfundsechzigjährigen Mohammed und der neunjährigen Aischa aus dem gesellschaftlichen Kontext der damaligen Zeit reißen,

Sorry wenn ich jetzt etwas verwirrt bin. Gerdae mir wurde doch hier im Forum immer wiedersprochen(auch von Dir wie ich mich erinnere) wenn ich darauf hingewiesen haben,dass man m.A.n. Personen der Zeitgeschichte und deren Taten im Rahmen der damaligen Zeit beurteilen muß auch wenn der heutige Zeitgeist dies als Verbrechen oder Untag betrachtet. Sei es Kaiser Augustus,General Lee usw.usf. gewesen. Und jetzt wird mir der gesellschatliche Kontext vor gehalten. Sorry Ben,da komme ich nicht mit.

dabei völlig ignorieren, dass es auch innerhalb der islamischen Schrift ein singuläres Ereignis war

Das mag ja sein das dies ein singuläres Ereignis in der Schrift war. Aber sehr oft wird sich im Islam noch auf darauf bezogen wenn solche Ehen vollzogen werden.
Ich betone das ich nicht jeden Molsem als Pädophilien ansehe. Um Gottes Willen. Ich sage nur das es solche Ströumngen im Islam eben gibt.
 

Das kann vorkommen, ja. Ich wollte damit nicht sagen, dass kritische Äußerungen nicht durch rassistische Motivationen befeuert werden können, bzw. dass sogenannte Kritik nicht auch ein Deckmantel für Rassismus und Hass sein kann. Es ist aber nicht immer so - nicht jede Islamkritik ist automatisch rassistisch. Es gibt aber Leute, die es genau so behandeln und damit auch den sachlichen Diskurs von vornherein untergraben.
 
Aber es wird oft automatisch und ohne Analyse des Sachverhalts unterstellt, während ich den Eindruck habe, dass Kritik am Christentum (insbesondere der katholischen Kirche) jederzeit und mit positiver Reaktion geäußert werden darf.

Habt ihr den Link eigentlich mal angeklickt? ;)

Ich habe nämlich den Eindruck, dass Islamkritik ziemlich selten vorkommt und wenn dann wie die BPB schreibt eigentlich nur versteckte Muslimfeindlichkeit ist.

Und mir fehlt hier einfach auch die Einordnung. Sind das eure gefühlten Wahrheiten oder gibt es dazu belastbare Zahlen?
 
Nicht jede Religionskritik hat einen rassistischen Kern, genauso wenig wird jeder Islamskritik ein solcher attestiert.

So sollte es nicht sein, so ist es in der Praxis oftmals aber leider.

.

Und mir fehlt hier einfach auch die Einordnung. Sind das eure gefühlten Wahrheiten oder gibt es dazu belastbare Zahlen?

Ich kann nur für mich sprechen. Ich hatte das von mir beschriebene Erlebnis persönlich immer wieder bei Diskussionen (nicht hier). Mir ging es nicht darum, dass Islamkritik in institutionalisierter Form ein rassistischer Kern attestiert wird, ich bezog mich eher auf Erfahrungswerte aus Alltagsdiskussionen. Das hätte ich vielleicht auch klarer kommunizieren können. Meine Erfahrung zeigt einfach, dass, wie ich eingangs schrieb, Leute aus dem, vereinfacht ausgedrückt, "linken" Lager (natürlich nicht alle davon) oftmals dazu tendieren, in dir sofort den Rassisten zu sehen, wenn du dich islamkritisch äußerst. Und das, obwohl die gleichen Leute von sich selbst behaupten, religionskritisch zu sein und Religion sogar abzulehnen. Dieses Phänomen begegnet bei Angehörigen des linken oder liberalen Spektrums oft, es trifft aber natürlich auch nicht auf alle zu. Darauf wollte ich hinaus und sonst auf nichts weiter.
 
Und jetzt wird mir der gesellschatliche Kontext vor gehalten.

Ich halte dir vor, dass du dich rechtspopulistischer Rhetorik bedienst. Und wenn du sonst so darauf pochst, alles im Rahmen der damaligen Zeit zu bewerten, warum fällt dir das jetzt bezügl. Mohammed und seiner neunjährigen Ehefrau so schwer?

Aber sehr oft wird sich im Islam noch auf darauf bezogen wenn solche Ehen vollzogen werden.

Oder ist es nicht viel eher so, dass sich Individuen daran als Rechtfertigung bedienen?
 
Gut gespielt, Mister @THX1138! Ich gebe mich in der Sache Agnostizismus geschlagen. ;)

Es war ein fairer Kampf. :)

Und welches dieser Traktate kann deiner Meinung nach nun eindeutig als der veraltetere Zugang zu Glaubensinhalten aufgefasst werden?

Habe ich behauptet, dass einer veralteter wäre als der andere? Glaube nicht.

Es ist nämlich nicht mehr als eine Unterstellung, wenn du davon ausgehst, dass diese ursprüngliche Dogmatik seit ihrer Entstehung keinerlei Entwicklung und Modernisierung durchlief.

Auch das habe ich nicht behauptet.

Du verwechselst offenbar Fundamentalismus (die wortwörtliche Auslegung der Schriften) mit Fundamentaltheologie, die sich mit den – wie der Name schon andeutet - Fundamenten des Glaubens beschäftigt. Das sind zwei grundverschiedene Dinge.

Ich habe aber nicht von Fundamentaltheologie geredet. Worüber wir uns jetzt schon länger streiten ist die Benutzung des Begriffs Fundamentalismus. Ich glaube ich hab jetzt mehrmals dargelegt, warum ich die Handhabung in diesem Kontext sehr schwierig finde und davon lieber absehen würde.

Ich hab zudem nie abgestritten, dass der christliche Glaube auf der Bibel als zentrale Schrift beruht.

Klang halt mal so. Aber gut, dann können wir den Teil ja abschließen.

Ich habe aber bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass nur solche Textstellen überhaupt Wirkung entfalten, die auch auf eine Entsprechung in der heutigen Realität treffen. Aus genau diesem Grund ist die Ebene der kritischen Auslegung auch so wichtig.

Die Verse über die Notwendigkeit Hexen umzubringen, haben nicht nur Zehntausende im Mittelalter ihr Leben gekostet, sondern in der heutigen Zeit genauso, z.B. in Afrika. Und auch in Europa und Amerika gibt es immer mal wieder Proteste oder Zensur gegen Texten wie Harry Potter. Dabei gibt es definitiv keine Entsprechung dafür in der Realität. Es gibt nämlich keine Hexen.

Und darum geht es mir: Natürlich kann ich 'ne historisch-kritische Einordnung machen und sagen warum möglicherweise die Israeliten damals so massiv gegen vermeintliche Hexen gewettert haben und klar machen, dass das nicht wörtlich zu nehmen ist und so weiter und so fort. Das ist aber nur von Religions- und Geschichtswissenschaftlichem Interesse.

In vielen Ländern z.B. werden aber heute noch "Hexen", vor allem Kinder, von religiösen Menschen umgebracht, unter anderem deswegen, weil Missionare wie Reinhard Bonnke die Menschen dort mit diesen biblischen Ansichten über Hexen indoktriniert haben.
Die hören doch nicht auf damit, weil an europäischen Theologie-Lehrstühlen die historisch-kritische Exegese gefördert wird.
Die einfachste und effektivste Methode diesen Wahnsinn zu stoppen ist Aufklärung. Es gibt keine Hexen. Das muss man vermitteln.
Und dieses notwendige Wachrütteln, kann auch die modernste Auslegung leider nicht leisten meiner Meinung nach.

Diesen Gedanken missverstehst du leider durchgängig als Ablehnung jeder Auslegung, aber das ist er nicht. Er ist eine Beschreibung ihrer Unzulänglichkeit und ein Anbieten einer besseren Methode, wenn es um reelle Probleme wie "Hexen"morde oder Missbrauch geht.

(Meinen persönlichen Bias habe ich auch bereits mehrfach zugestanden, darauf gehe ich jetzt nicht nochmal ein. Und ich denke auch nicht, dass ich meinen Bias als Argument nutze, -das wäre nämlich tatsächlich ein Totschlagargument-, sondern das ich wirklich argumentiere.)

Dass die Erde eine Scheibe ist, wurde aber bereits wissenschaftlich widerlegt, die göttliche Existenz hingegen nicht.

Du verkehrst die Beweislast.

Warum sollte ich bewusst an etwas glauben, von dem ich weiß, dass es falsch ist?

Eben. Oben hattest du noch suggeriert, das zu sagen würde in Richtung Bevormundung gehen. Jetzt sind wir glaub ich auf dem gleichen Blatt.

Dass du Verschwörungstheoretiker und religiöse Menschen allesamt in einen Topf wirfst, zeigt aber einmal mehr, dass du dich gar nicht um einen differenzierten Blick auf dieses Thema bemühst.
Für dich sind die alle gleich schwachsinnig.

Wenn eine Sicht auf die Welt nichts mit der Realität zu tun hat, dann ist sie schwachsinnig.
Es ist dabei qualitativ unerheblich, ob diese Sicht aus einer Verschwörungstheorie, aus der Bibel oder aus einer persönlichen Meinung entsteht.
Wäre das relevant, wäre das nämlich eine Anwendung des Autoritätsarguments (argumentum ad verecundiam) und somit ein logischer Fehlschluss.

Kennst du eigentlich die "Pascalsche Wette"

Sicher. Die ist recht unsinnig. Sie suggeriert erstmal, dass es nur darum ginge eine Belohnung zu bekommen und Bestrafung zu entgehen. Die Argumente sind dabei vollkommen zweitrangig, was zeigt, dass es überhaupt nicht um Wahrheitsfindung geht.

Den Rest lass ich fix Matt Dillahunty erklären, der macht das schneller, als wenn ich das jetzt alles tippe:


sondern hauptsächlich den davon abgeleiteten Schluss, dass alle gläubigen Menschen verblendet sein müssen, wenn sie was Gutes in ihrer Religion erkennen können und entsprechend daran festhalten wollen.

Ich freue mich über jeden Menschen der aus seiner Religion gutes Handeln Anderen gegenüber entwickelt.
Das sagt aber nichts darüber aus, ob die zu Grunde liegenden Aussagen der Religion sinnig sind.
Sind sie objektiv Unsinn, bleiben sie objektiv Unsinn, auch wenn ein Gläubiger daraus ein objektiv positives Handeln ableitet.

Du entgegnest dieser Aussage aber wiederholt damit, dass du ihre diese Entwicklungsfähigkeit einfach nur absprichst und auf das viele Schlechte verweist, das die Kirchen bereits über die Menschheit gebracht haben und teilweise immer noch tun.

Siehe oben. Ich spreche ihnen die Entwicklungsfähigkeit nicht ab. Ich halte Reformen für eine eventuell notwendige Bedingung die Probleme wie Missbrauch zu lösen, aber nicht für eine hinreichende.

Die Religion möchte demnach nur Sinnfragen klären, indem sie nach dem Zweck hinter dem Dasein der Welt und der Menschen sucht. Kausalzusammenhänge, die in den Naturwissenschaften durch experimentelle Untersuchungen ermittelt werden, sind nicht deren Bier.

Die Antworten die sie auf diese Sinnfragen anbietet, stehen aber sehr häufig in direktem Widerspruch zu den Kausalzusammenhängen, die wir mit der Wissenschaft in der Zwischenzeit erschlossen haben. Früher warf Zeus in Wut Blitze, heute wissen wir um die naturwissenschaftliche Erklärung, die keinen Raum für Zeus mehr zulässt. Aus der möglicherweise metaphorischen Überlegung, dass es Himmel und Hölle gibt, um den verständlichen Wunsch der Menschheit nach einer Fairness zu befriedigen, die im Irdischen selten existiert, kann dann eben auch die Praxis entstehen heidnischen Ureinwohnern ihre Kinder zu nehmen, sie zu taufen und dann zu erschlagen um sie direkt und ohne Risiko auf Rekonversion in den Himmel zu befördern, wie es die Conquistadoren in Südamerika taten.

Die Wissenschaft sieht dagegen keinerlei Hinweise auf Himmel oder Hölle. Sie bietet diese auch nicht als Möglichkeit an um Sinn zu stiften, sondern verfolgt nur Sichtweisen, die durch Daten gestützt werden und lässt alle anderen Fallen. Daher steht es um die Schlussfolgerung kleine Kinder in den Himmel zu katapultieren um ihnen den größtmöglichen Gefallen zu tun heute dankenswerterweise nicht mehr gut. Der Vorteil der Wissenschaft gegenüber Religion ist also gerade der, dass sie keinen Sinn anbietet, sondern nur nackte Daten. Dadurch folgt praktisch nie ein Weltbild, aber vielen gefährlichen Weltbildern lassen sich die "Argumente" abgraben.
 
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