- Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Exodus, Arica, Xi?la, Shimrra, Revan, Alynn -
Gedankenmanipulation. Nun kamen sie dem Thema näher, das Valara interessierte. Allein der Begriff klang doch schon sehr vornehm und stilvoll. Das war nichts, wobei man sich schmutzig machen musste, wie beispielsweise beim Kämpfen. Alynn hatte Bedenken geäußert, ob es wirklich richtig sei, dies an zwei Sturmtruppen zu üben. Valara warf einen Seitenblick auf eben diese beiden und zuckte mit den Schultern. Wie Alynn richtig bemerkt hatte, dienten sie dem Imperium, also konnte es doch auch zu ihren Aufgaben gehören, Sith-Schülern beim Erlernen von gewissen Tricks zu helfen, oder nicht? Gewissermaßen waren sie doch sogar vergleichbar mit gewöhnlichen Hausangestellten. Und eben diese hatten auch zu tun, was man ihnen auftrug.
Entgegen ihrer Befürchtungen war der Besuch in jenem Trainingsraum, in dem sich Arica aufhielt, nur von kurzer Dauer. Es wäre wirklich nicht gut für Valaras Konzentration gewesen, in einem Raum zu trainieren, indem sich eine missgestimmte Xi'la aufhielt. Allein ihr jetziger Blick sprach schon wieder Bände. Wie konnte man nur andauernd so überhitzt sein? Exodus aber wechselte glücklicherweise nur ein paar Worte mit Arica und danach verließen sie den Raum auch schon wieder, um sich in dem gegenüberliegendem Trainingsraum niederzulassen. Die Sturmtruppen folgten ihnen auf Schritt und Tritt, als hinge ihr Leben davon ab. Ob sie sich fürchteten? Achwas, da bestand kein Grund zu. Valara hatte wirklich nicht vor, ihnen etwas zu tun - was sie ihnen selbstverständlich nicht sagen würde. Mit Angestellten oder Dienern vertraulich zu sprechen wäre unter ihrer Würde gewesen. So ließ sie sich auf einer Bank nieder, weil sie das Gefühl hatte, sich im Sitzen besser entfalten zu können - schließlich fiel in dieser Haltung die Kraftaufwendung für das Stehen bei Seite - und legte ihre Handtasche neben sich. Mit einem nachdenklichen Blick fixierte sie die Sturmtruppen. Wie gut, dass sie Helme trugen. Nicht, dass sie Valara leid getan hätten - höchstens ein kleines bisschen vielleicht - aber das machte sie irgendwie unmenschlicher ...oder zumindest unpersönlich. Bevor sie beginnen wollte, öffnete Valara seelenruhig ihre Tasche, holte eine feuchtigkeitsspendende Handcreme hervor und cremte sich die Hände ein. Um ihre Aufgabe gut zu bewältigen, musste sie sich auch rundum wohlfühlen - oder zumindest soweit die Lage es zuließ. Sie erinnerte sich an das Experiment auf der Gladius, wo Exodus ihr gezeigt hatte, was sie tun musste, um in das Gehirn eines Individiums einzudringen. Sie hatten in bequemen Stühlen gesessen und sich zurück gelegt. Nun, die Bank, auf der sie jetzt saß, war hart und Armlehnen waren auch nicht vorhanden. Es musste auch so funktionieren.
Ich werde nun beginnen.
Kündigte sie an, damit Exodus Bescheid wusste. Ihr war klar, dass er sie im Auge behalten würde, damit sich das kleine Missgeschick von der Gladius nicht wiederholte. Hach, sollte er sich doch nicht so anstellen. Diese Sturmtruppenpanzer waren bestimmt Einheitsgrößen. Es würde sich im Falle des Falles schon jemand anderes finden, den man hinein stecken könnte. Valara schürzte die Lippen. Hatte sie das gerade gedacht? Das war aber nicht nett gewesen. Um zu einem Anfang zu kommen, schloss sie die Augen und faltete die Hände sittsam im Schoß. Exodus, Alynn, zwei Sturmtruppen. Das waren die Personen, die sich im Raum aufhielten. Valara versuchte sich vorzutasten, um den Sturmtruppen näher zu kommen - gedanklich, gefühlsmäßig. Es waren zwei und mit einem von beiden würde sie beginnen müssen....ipp, dipp, dapp und du bist... es waren nur Objekte. Objekte? Valara öffnete die Augen. Ihr war, als wäre nicht sie selbst es gewesen, die diesen Gedanken gedacht hätte. Es war eher, als hätte ihr jemand - oder etwas - diese Worte zugeflüstert. Lächerlich! Sie sollte sich nicht so leicht beirren lassen, sondern einfach mit der Übung fortfahren. Sie wollte den Soldaten ja gar nichts, sie sollten ihr bloß ein wenig zur Verfügung stehen. Wenn sie hiermit fertig waren, konnten sie in aller Ruhe weiter ihre Blaster säubern - oder was sie sonst wichtiges zu tun hatten. Erneut schloss Valara die Augen. Erst sah sie nur eine schwarze Leere. Langsam formte sich darin dann der Umriss eines Mannes. Er war ein Sturmtruppler. Ja... so war es richtig. Genau ihn hatte sie gesucht. Sie konnte ihn förmlich sehen, es war ihr sogar, als würde sie ihn berühren können, sobald sie die Hand nach ihm ausstreckte. Und dann, schwach und kaum erkennbar, glaubte sie, ihn auch zu fühlen, seine Präsenz, seine Anwesenheit. Personen an ihren Auren zu erspüren hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch nicht gelernt gehabt. Nunja, vielleicht würde sich dies im Zuge dieser Übung ganz von selbst ergeben, da es nötig war, um eine Verbindung zu dem... Kandidaten der Begierde herzustellen.
Valara stand auf einem Felsvorsprung über einem großen See. Das Wasser war still, bewegungslos, weil kein Wind wehte. Neugierig fragte sie sich, was geschehen, wie es sich anfühlen würde, wenn sie einfach von dort oben in das Nass springen würde. Wäre es kalt? Wäre es warm? Was würde sie spüren in dem Augenblick, indem ihr Körper die Materie der Luft verließ und ins Wasser eintauchte? Es war ein Übergang, von hier nach dort. Vorsichtig tastete sie sich vor, stand auf den letzten Zentimetern des Felsens. Urplötzlich könnte sich ein Steinchen lösen, das alles zusammenbrechen ließ - und dann würde sie keine Wahl mehr haben. Sie würde fallen, die Entscheidung wäre ihr genommen. Ein Schatten zog über ihr Gesicht. Eine dunkle Wolke, einer unausgesprochenen Drohung gleich, zog direkt und ungewöhnlich tief über sie hinweg...
Ja, sie konnte, wenn sie wollte. Es war möglich. Sie hatte es schon einmal getan.
Sie sah seine Gedanken, als sähe sie einen Film. Es waren einfache, banale Dinge, an die er dachte. Und jetzt sollte er auch an sie denken... oder nein! SIE würde für IHN denken.
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