Bastion

[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Bar] Scytale, Natali, Odile, Treeya, Tom, Sabar, Takyma, andere Gäste

Warum auch immer die eine Brünette, die sich als Treeya Reed vorstellte, in diesem Club bei der gedämpften Beleuchtung eine Sonnenbrille trug, er nickte ihr trotzdem höflich zu. Kurz überlegte er, gab es nicht eine hochpreisige Marke mit "Reed" im Namen? Doch fürs erste verschob er weitere Überlegungen auf diese Frage und ließ seinen Blick weiter wandern. Dieser blieb auf einem Typen haften, der ganz offensichtlich zur Garde gehörte. Obwohl er mit einem kalten Blick und einer ziemlich steifen, fast schon unhöflichen Begrüßung von diesem Infanteristen willkommen geworden hieß, sah Scytale keinen Grund für das eventuelle Anzetteln weiterer Probleme. Sicher, hier in diesem Moment verstieß er gegen einer dieser offenen geheimen Regeln des Militärs - eigentlich hätte er sich gar nicht an den Tisch begeben dürfen. Flotte und Infanterie vertrug sich im privaten, nicht-dienstlichen Beisammensein nicht wirklich. Entweder der Soldat wollte seine abendliche "Beute" schützen und sie vor ihm in Sicherheit bringen, oder aber er hatte schlichtweg Angst, dass es zu einer Konfrontation zwischen ihm und Scytale kommen könnte - jedenfalls entführte er eine der dann doch recht attraktiven Damen auf die Tanzfläche. Es dauerte einen Moment bis er das Gesicht der Blondine erkannte. Ein kurzes verblüfftes „Odile!" entsprang seinen Lippen, bevor diese mit einem entschuldigenden Nicken in Richtung Tanzfläche verschwand. Ein Grinsen erschien auf seine Lippen. Einerseits freute es ihn, eine alte gute Bekannte wiederzusehen, andererseits fand er es nun unfassbar witzig, wenn er der Theorie folgte, dass der alte Soldat ihn als Konkurrenten um die Gunst der Damen sah. Wenn der nur wüsste, schoss es dem 27-jährigen in den Kopf. Aber, ein echter Gentleman genießt ja bekanntlich schweigend!

Sabar ergriff das Wort und fragte, ob der Captain seinen Fronturlaub auf Bastion verbringen würde. Scytale nickte.
„Tatsächlich wurde ich hierher beordert. Die SubAdult-Gruppe hat nach mir verlangt. Allerdings habe ich dann Urlaub genehmigt bekommen, also doch irgendwie Urlaub auf Bastion." Erklärte der Offizier, nicht wissend, ob es die hier Anwesenden überhaupt kümmerte, weshalb er da war. „Und wie sieht es bei euch aus?" Fragte der Uniformierte in die Runde, obwohl es ganz schön sicher war, dass die Gruppe aus reinen Zivilisten bestand.

Jetzt mischte sich eine der Damen ein, die überraschenderweise auch eine Sonnenbrille trug, begrüßte Scytale schon einmal wesentlich freundlicher als der Gardist. Dankend nahm er den Drink an und setzte sich.
„Kommt darauf an, wieviel Vorsprung ihr habt", meinte Scytale und nahm einen Schluck. Auf die Frage, woher er denn Odile kenne, musste er kurz überlegen. Wäre er ehrlich, erfuhren diese Leute, dass er gesellschaftlich unter ihr war, was zwar stimmte, da sein Vater als Familienanwalt für Odiles Familie arbeitete, aber nach diesem einen gewissen kurzweiligen Wochenende vor Jahren... doch das hatten sie miteinander vereinbart, er würde niemanden etwas davon erzählen. Wozu auch? Erstens, es brachte ihm nichts, zweitens, würde sie ihn so ziemlich bis in den Tod jagen lassen. Wohlgemerkt, lassen. Als ob die Künstlerin sich selbst die Finger schmutzig machen würde, wenn es doch einfach ging! Wofür konnte man denn sonst Kopfgeldjäger anheuern, wenn nicht dafür?

Um den Pakt von damals nicht zu brechen, stieg Scytale auf eine Halbwahrheit um.
„Meine Familie hat mehr oder weniger geschäftlich mit Fleurs... ähm, Odiles Familie zu tun." Oh Mist. Hatte er jetzt zuviel über ihre beiderseitige Beziehung verraten? Hoffentlich nicht, wobei er nicht wusste, wie die Klientin seines Vaters zu diesen Personen stand. Aus den Augenwinkeln und unter einem weiteren, den Restinhalt leerenden Schluck beobachtete Scytale die Reaktionen der anderen. Den Vorschlag Odile und dem Gardisten auf die Tanzfläche zu folgen, bekam er nicht wirklich mit.

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Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Sabar, Tom West, Odile Lemaire, Natali Reed, Takyama, Treeya Reed, unbekannter Offizier (Scytale Mentel)

Einen kurzen Augenblick sah Sabar noch der jungen Dame und dem Soldaten nach, wie sie auf die Tanzfläche verschwanden und wölbte verächtlich seine Braue. Tom war also in der Kunst des Tanzes unterrichtet worden? Sabars Vater hatte auf solche Nebensächlichkeiten bei Sabars Erziehung, die ohnehin mehr als locker angegangen wurde, rein gar nichts gegeben. Außer den Jagdausflügen, auf die das Oberhaupt der Familie großen Weg bei der Erziehung seiner Söhne gelegt hatte, war der junge Graf eigentlich nicht unbedingt das beste Beispiel für ein Mitglied der oberen Schicht, was Sitten und Kultur anging. Thyrus Muraenus war selbst ein Mann, den viele als stürmisch und von seinen natürlichen Instinkten gesteuert betrachteten, nicht zuletzt, da er ohne wirkliches Elternhaus mit seinen jüngeren Geschwistern aufwuchs und keine Zeit für Tanzschulen, Opern und Studien besaß, sondern die Geschäfte der Familie in jungen Jahren eigens in die Hand nehmen musste. Sicher besaß sein Sohn Sabar vergleichbar tadellose Manieren, wenn es darauf ankam, doch eine bezaubernde Dame zum Tanz aufzufordern, war ihm reichlich fremd. Der Einfluss seines bestialischen Meisters Darth Sting, der seine eigenen Feinde nach dem Kampf nur allzu gerne verspeiste und Sabar sogar dazu gezwungen hatte, ein yevethanisches Herz zu verzehren, tat sein übriges dazu und ließ Sabar verächtlich in Richtung der Tanzfläche grinsen. Solange die beiden nach ihrem Tanz nicht in irgendeinem Eck des Clubs verschwanden und nicht mehr aufkreuzten, sollte es ihm recht sein, wenn Tom seinen Spaß hatte und Odile ebenfalls auf ihre Kosten kam. Der frisch gekürte Ritter hatte schon einen Plan im Hinterkopf, wie er sich auf mehr oder wenige subtile Art Odile nähern würde. Und im selben Zug eine Lücke schließen könne, die ihm soeben offenbart wurde.

Wieder dem aktuellen Geschehen zugewandt lehnte er sich entspannt in den ledernen Sessel und die peinlich berührte Ruhe löste sich recht schnell in Luft auch. Sein Blick fiel recht schnell auf das halb volle Glas Whiskey in seiner rechten Hand und der erwartungsvolle Blick Natalis entging ihm nicht. Ihre Frage vorhin war gar nicht so verkehrt. Sabar stand nicht wirklich auf süßliche Cocktails und zog eher den kräftigen Geschmack eines guten Whiskey vor.

"Der Tropfen stammt aus dem Unternehmen deiner Familie, falls dich das beruhigt."

Antwortete er wieder gespielt schüchtern lächelnd, nickte der jungen Dame mit den roten Augen hinter ihrer Sonnenbrille zu und genehmigte sich einen Schluck. Der attraktive Captain, der von der Runde freundlich aufgenommen wurde, war ebenfalls bereits mit Alkohol versorgt und mehr oder weniger offen meinte Natali, dass Tom es ihm scheinbar übel nahm, Scytale in ihre Runde gebracht zu haben. Dabei fragte sie, ob es für Tom sozusagen das "erste Mal" in der gehobenen Gesellschaft war. Sabar lachte kurz auf und schmunzelte quer durch die Runde.

"Eigentlich nicht. Auch wenn Tom in Odiles Gegenwart nicht gerade den Eindruck erweckt, ist er sonst ein Mann mit reichlich Erfahrung innerhalb der High Society. Seine Frauengeschichten und Parties abseits des Daseins als Offizier...ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Deine Freundin strahlt offenbar Reize aus, die ihn zurück in die Zeit als unbeholfener und pubertärer Teenager werfen."

Es machte dem attraktiven Adeligen mit den wölfischen grünen Augen ziemlich Spaß, sich diese Details mehr oder weniger aus dem Ärmel zu ziehen und diese Runde ein wenig auf der Nase herumzuführen. Das Lustigste an dieser ganzen Geschichte war ja, dass er Tom bisher nur in der Gegenwart von seinem Meister Darth Sting, Sikarius, Adria und den hübschen Chiss Damen an Bord des getarnten Schiffs erlebt hatte. Und in Gesellschaft des Imperators Darth Allegious natürlich. Er hatte überhaupt keine Ahnung, aus welchen Verhältnissen der Draufgänger stammte und wie viel Erfahrung er hatte. Dementsprechend spannend würde es sein, wie er sich angesichts der nun gesteigerten Erwartungshaltung innerhalb der Runde so schlagen würde. Seine mehr oder weniger lachhafte Romanze mit Adria, einem gescheiterten Experiment aus dem Katakomben des Sith-Tempels, sprach eigentlich eher nicht dafür, dass er sich mit Frauen und hoher Gesellschaft auskannte. Als Mitglied der roten Garde würde er sich jedoch ohnehin daran gewöhnen müssen, schließlich hatte Sabar vor, seinen Gefährten zu einem späteren Zeitpunkt noch zu irgendetwas zu gebrauchen. Die direkte Nähe zum Imperator konnte vor allem als Ritter nicht schaden. An Scytale gewandt hob der Graf entschuldigend seine Hand.

"Nimm es ihm nicht übel. Er ist ein Soldat von altem Schrot und Korn und sieht seine Ehre als Infanterist schnell gefährdet."

Auf die nun mehrfach gestellte Frage, woher der Captain Odile denn kannte, gab er eine nicht allzu überraschende Antwort. Doch dieser kurze Anflug eines Versprechers bei ihrem Namen - nannte er etwa so etwas ähnliches wie ihren internen Spitznamen? - ließ Sabar für einen Augenblick hellhörig werden und seine Machtfühler ausstrecken. Da war nicht wirklich viel zu spüren und sollte es jemals zwischen Odile und Scytale gegeben haben, dann war dies lange her. Die Runde leerte die kleinen Gläser und angesichts des Vorschlags von Natali war Sabar etwas skeptisch. Auch Scytale erwiderte nichts darauf und Sabar zuckte mit seinen kräftigen Schultern. Vielleicht war jetzt also der richtige Moment, um die Antwort des Offiziers auf seine Frage eben noch aufzugreifen.

"Meinen Glückwunsch zum unverhofften und unerwarteten Urlaub übrigens. Ich verbringe auch meinen ersten wirklich freien Tag seit Langem hier in Bastion Center. Ich musste mich in den letzten Wochen mehr oder weniger durch die halbe Galaxie kämpfen und hatte reichlich zutun, aber letztlich hat sich der Aufwand rentiert, wie ich meine. Als ich dann noch von Toms Beförderung gehört habe, bekam ich Laune erst einmal ausgiebig zu feiern."

Niemand, der hier saß, konnte auch nur im Ansatz das Ausmaß der Zweideutigkeit hinter seinen Aussagen erkennen und ein Stück weit verspürte er schon die Versuchung, ein wenig mehr von von sich preis zugeben. Wozu all der Ruhm und die Macht, wenn man damit nicht ein wenig prahlen konnte? Früher oder später würden alle, die hier saßen, ohnehin im Holonet seinen Namen aufgreifen und begreifen, wer er wirklich war.

"Ziemlich heiß hier drinnen..."

Sabar knöpfte also den Kragen seines schwarzen Hemdes auf und offenbarte somit ein Stück weit das glänzende Silber seines Ritterordens. Bis er die Sache mit Odile geklärt hatte, würde er noch nichts verraten. Doch was sprach schon dagegen, ein wenig Interesse und Misstrauen zu erwecken?


Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Sabar, Tom West, Odile Lemaire, Natali Reed, Takyama, Treeya Reed, unbekannter Offizier (Scytale Mentel)

 
[Bastion :: Center :: Nobelviertel :: Eternal Dawn :: Bar] Treeya, Natali, Odile, Tom, Sabar, Scytale, weitere Besucher

Soso, Odile hatte sich gewissermaßen für den Strammen entschieden – oder vielleicht eher dieser für sie? Treeya blickte ihnen nach und hätte gerne den Blick des Militärs gesehen, wenn der im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Leib spürte, wie gut Odile tanzen konnte. Gereizt stellte sie fest, dass man versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln, auch wenn es nur ein etwas hilfloser Versuch ihres Gegenübers (Scytale) war.

Ich bin geschäftlich auf Bastion,“ sagte sie schnell ‚und zwar wesentlich geschäftlicher als du mit Odile zu tun hattest!‘, setzte sie in Gedanken hinzu und nun erschien der Hauch eines Grinsens auf ihrem Gesicht. Sie kannte den Blick, den die Freundin ehemaligen Bekanntschaften zuwarf, auch wenn sie sich hier nicht sicher sein konnte, wie weit diese Bekanntschaft gereicht hatte.

Die von ihrer Schwester als „Runde Kurze“ angekündigte Ladung hochprozentiger Gläschen kam bei ihnen an und Treeya seufzte. Ok... einen noch. Nun hatte sie dank Natali wieder ein volles Glas und noch einen Schnaps vor sich stehen. Aber es reichte gewiss nicht dafür, dass die die Aufforderung zum Tanz von irgendjemandem hier annehmen würde.

Ein andermal,“ sagte sie „ich bin nicht sicher, wie lange ich noch bleiben werde.“ Nun, eine halbe Stunde würde es wahrscheinlich noch werden, denn wenn sie das Zeug vor ihr herunter kippte, würde sie nie lebendig im Hotel ankommen. Andererseit... sie war erst am Abend mit Toral verabredet und nun war es bereits so spät, sie würde morgen sowieso bis in den Mittag schlafen müssen. Sie setzte ein gezwungenes Lächeln auf und versuchte, mit irgenjemandem hier Smalltalk zu beginnen, da sich die Chiss neben ihr (Takyma) als recht schweigsam erwies.

Na, seid ihr öfter hier?‘ – im Leben nicht. So begann man kein Gespräch. Ihre Augen huschten umher... sie suchte nach etwas, irgendenetwas, das sie sagen oder fragen konnte. Auf das, was Sab.. ber? Sabbar? Sabar? Ach wie auch immer, mit "durch die halbe Galaxis gekämpft" meinte, wollte sie lieber nicht eingehen. Sie brauchte keinen Vortrag über Schweige- und Geheimhaltungspflichen, sowas hörte sie von Kael oft genug.

Wie kommts, dass ihr alle zur selben Zeit befördert wurdet? Ist grade die Jahreszeit dafür, hm? Und wann werfen die Hirsche ihr Geweih dann wieder ab?‘ – Nein, auch das machte wenig Sinn. Egal, was ihr Kopf formulierte, es kam entweder eine langweilige Floskel oder eine zynische Spitze dabei heraus.

Wie geht es eigentlich Neetra?‘, überlegte sie kurz zu fragen, aber ihre Schwester sah aus, als würde sie gleich aufspringen wollen, um zu tanzen. Nein, sie jetzt in Gespräche über die Familie zu verwickeln war nicht fair, der Abend gehörte Natali. Treeya lächelte ihre Schwester an. Vielleicht sollte sie ja doch mit zum Tanzen... ? Aber alleine, wenn Odile ihren Gardisten hatte und Natali vermutlich in den nächsten Momenten entweder den jungen Captain oder den Modesünder mit den braunen Schuhen mit sich auf die Tanzfläche schleifen würde? Und jetzt machte der auch noch sein Hemd auf, es wurde immer klischeehafter in dieser Runde!

Was hast du uns denn da Feines bestellt?“, kam es so also nur von ihr, während sie die textmarkerpinke Flüssigkeit in dem kleinen, sehr hübsch gefertigten Schnapsglas begutachtete.

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Mittlerweile hatte Natali beschlossen, dass sie keine Lust mehr auf ihre störende Brille hatte und verfrachtete das Acessoire in ihre Handtasche. Hier war es dämmrig genug, damit es vielleicht nicht direkt auffiel und selbst wenn, sie hatte genug intus damit sie die eigenartigen Blicke nicht mehr wirklich störten. Dann wandte sie sich wieder der kleinen Gesprächsrunde zu, in der es gerade am Captain war zu erklären wieso er sich auf Bastion weitab der Front aufhielt. Hui... ein wahrlich interessantes Individuum hatten sie da aufgegabelt. KOMENOR rekrutierte oft nur Öffentlichkeitswirksam, also musste der doch recht Junge Militär auf irgendeine Weise besonders heraus stechen, erst ein Günstling des Imperators, jetzt ein Günstling des Staatsapparates. Aber Sub-Adult? Für eine leitende Position wirkte der Captain irgendwie zu... nett.
"Ein paar Tage reichen kaum um die Freuden der Hauptstadt ausgiebig zu genießen, also solltest du sehen alle Annehmlichkeiten mitzubekommen. Was verschlägt dich denn zur SUG wenn man fragen darf? Für ein Mitglied bist du ja doch etwas alt. Was auch immer es ist vielleicht lassen sich ja noch ein paar Tage rausschlagen, ihr Militärs habt ja eh so gut wie nie frei. Treeya und ich kennen das von unserem Bruder zur Genüge.", nur wenig von der Neugier getrieben und eher an einem netten Plausch interessiert verlagerte sich Natali kurz zurück zu Sabar, dessen fast schon schüchternes lächeln sie ihm nur zu einem gewissen Grad abnahm. Dafür war er vorher zu selbstsicher aufgetreten. Den Tom den ihr der Graf dann skizzierte konnte sie so garnicht mit den Bildern in Einklang bringen die sie in diesem Moment von dem durchaus gut statuirten Soldaten hatte, es passte jedoch ins Gesamtbild. Ein Offizier der Streitkräfte, noch dazu ein Mitglied der Ehrenwache sollte unweigerlich in den Oberen Kreisen zumindest aufgefallen seien, warum sollte man auch einem Tölpel mit herausragenden Fähigkeiten eine solche Stellung von Stand anvertrauen wenn es auch einen schneidigen Gentleman gab der diese Fähigkeiten aufwies? Vielleicht war er der guten Odile einfach voll und ganz verfallen, was dann ja schon irgendwie ganz niedlich war. Nur der Fall danach dürfte vielleicht ein wenig weh tun, glaubte Natali nicht wirklich das sich die Tapanische Verwandte mit einer solchen Verbindung zufrieden geben würde.

"Interessant... ich hätte ihn nicht wirklich in diese Schiene gesteckt. Dann dürften die beiden ja das Spiel genießen.", wobei Natali mit dem Spiel sowohl auf das noch immer verbreitete werben in Adelskreisen als auch den Sport selbst anspielte. "Übel nehmen tue ich es keinesfalls, es amüsiert mich eher. Innere Gepflogenheiten der Streitkräfte habe ich offen gesagt nie so ganz verstanden..." Ein Umstand bei dem sie nicht lügen musste, diese ganzen ungesprochenen Regeln und Leitsätze der Bastioner Offiziere hatte die Imperiale nie ganz verstanden und das obwohl sie sogar eine zeitlang mit einem angebandelt hatte. Ein schelmischer und doch irgendwie geheimnisvoller und direkter Typ war viel eher das was worauf Natali aus war. Der nächste musste nicht wieder ein selbsternannter Held ohne tatsächlichen Hintergrund seien, der es genoss den ganzen Abend nur von sich zu reden. Drauf konnte die junge Frau gut verzichten. Wenn sie dann auch noch in ihren schwachen Momenten allen Frust und Balast bei ihr abluden obwohl sie selber genug Dinge hatte um die sie sich kümmern musste...

Manchmal glaubte Natali dass das Universum sie hasste. Dieser Moment gehörte definitiv in die Kategorie, während sie also interessiert den Kopf drehte als der Offizier Sängerin Odile unverhofft mit Fleur betitelte nur um sich dann sachdienlich zu korrigieren und die Komponistin schon eine viel interessantere Geschichte als Toms Vergangenheit witterte, war es der bisher doch so sympatische Graf mit dem leicht entglittenen modischen Geschmack der ihr wieder einmal vor Augen führte dass es immer zwei Blicke für eine gute Einschätzung brauchte. Rekapitulierend hatte es sich ja schon viel zu früh angedeutet, immerhin war bereits durch Tom klar gemacht worden das die beiden Männer etwas durchgestanden hatten das verband. Dem Ausschluss nach war Sabar Muraenus, der eigenartige und überhaupt nicht klischeehafte Graf, aber kein Militär und für einen Geheimdienstler wirkte er zu... zu... da fehlte diese Aura der Instabilität wenn man es so nennen konnte oder die absolute Konformität eines Mitglieds des ISB. Es blieben nicht viele Möglichkeiten aber egal was er war, die Art wie er sprach in Verbindung mit dieser fast Subtextbehafteten Gestik in der er sein Hemd öffnete strahlten etwas aus worauf die Pianistin absolut keine Nerven hatte. Als demnach die kurzen auf dem Tisch landeren hielt sie den Kellner kurz am Arm auf und bedeutete diesem zu warten bevor sie Sabar mit festem Blick fixierte, eine zuckersüße Miene aufgesetzt erhaschte sie einen Blick auf ein Band um den Hals des Mannes und ein bisschen Metall.
"Verzeihung, die fünf hier gehören nicht auf meine Rechnung. Mein Freund hier hat sich die letzte Zeit wirklich durchgebissen und er übernimmt die Rechnung für die hier.", sie lächelte den Angestellten an, der zwar etwas verwirrt auf ihre Roten Augen starrte dann aber nickte. "Sehr Wohl, Miss Reed."

Irgendwie hatte Natali die Hoffnung diese ganze Protzhaltung im Keim erstickt zu haben. Ansonsten würde sie heute wahrscheinlich alleine nach Hause gehen. Erst hatte Muraenus anscheinend Spontanblindheit bei der Schuhauswahl und dann wollte er hier anfangen zu prollen? Wenn das um seinen Hals dass war wofür Natali es hielt, dann zeugte es nicht gerade von Schneid oder Charakter, dass Ehrenzeichen erst verstecken zu wollen nur um dann eine unauffällige Prahlerei damit zu beginnen. Sie lächelte Sabar zu und wandte sich dann an ihre Schwester. Irgendwie war ihre Laune nicht mehr so unbefleckt wie vorher... irgendwie hatte sich ein wenig enttäuschung in das positive Bild des Abends eingedrungen. "Das ist doch sicherlich kein Problem oder Sabar? Ich hab jetzt einfach mal Rosy bestellt, was auch immer das ist. Scheint neu auf der Karte zu seien. Die Farbe ist in jedem Fall interessant. Cheers zusammen.", einfach nicht weiter denken sondern anstoßen und Kopf in den Nacken.

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Der Stolz, den Kalinda angesichts ihrer Taten empfand und der sich in einem schmalen Lächeln auf dem blassen Gesicht der Umbaranerin zeigte, verflog rasch, als ihr die ganze Tragweite dessen bewusst wurde, was ihr und dem mysteriösen Grin bevorstand. Die Jüngerin hatte ihrem Herrn für lange Zeit treu und diskret gedient, schwierige Aufgaben schreckten sie nicht, im Gegenteil, Herausforderungen übten einen ganz speziellen Reiz auf sie aus. Aber es war eine Sache, einem Tempelwächter, der sich nicht für die Pläne ihres Herrn einspannen lassen wollte, das Genick zu brechen oder sich in das Quartier eines Schülers zu schleichen, der einem Rivalen von Graf Janus Sturn diente, und eine völlig andere, sich mit den Royal Guards anzulegen. Bei dem Gedanken an eine Konfrontation mit den in scharlachroten Rüstungen gehüllten Leibwächtern des Imperators persönlich konnte selbst die latent sadistische und selbstbewusste Attentäterin ihre Nervosität nicht verbergen. Man wurde nicht mit dem Schutz Seiner Majestät, des Dunklen Lords aller Sith, beauftragt, weil man in Rot gut aussah, sondern weil man ein außergewöhnlicher Krieger war, intelligent, stark, schnell und bis in den Tod loyal, geschult in exotischen Kampfkünsten und im Umgang mit allen nur erdenklichen Waffen. Und selbst das war im Grunde nur das, was man sich unter den Jüngern über die roten Wächter erzählte, selbst einen zu Gesicht bekommen hatte Kalinda noch nie. Man munkelte, dass die Royal Guards niemals von der Seite ihres Herrn wichen und eher sterben würden, als ihre Pflicht zu vernachlässigen, selbst Graf Janus Sturn, dem wohl niemand mangelnden Ehrgeiz vorwerfen konnte, hatte zu dem Imperator und seinen Getreuen immer respektvoll Abstand gehalten und keine Pläne gegen sie geschmiedet. Aber das war jetzt anders, und die Umbaranerin kam nicht umhin sich zu fragen, wieso. Aber das waren Dinge, die weit über ihr entschieden wurde, eines war klar: Der Auftrag war echt und würde sie sich weigern oder scheitern, würde ihr Ende ebenso so langsam wie qualvoll sein. Man sah es ihrem Herrn nicht an, aber unter der glatten, kultivierten Fassade schlummerte ein Monster, das einen darum betteln lassen konnte, endlich sterben zu dürfen, damit die Qualen aufhörten. Kalinda schluckte, sie hatte genug gesehen und gehört, um dieses Schicksal unbedingt vermeiden zu wollen. Vergessen waren ihre Geschichten und ihr Stolz, die Grin ohnehin ein wenig desinteressiert zur Kenntnis genommen zu haben schien, wobei das bei dem Weißhaarigen schwer zu sagen war. Die Jüngerin riss sich zusammen, als ihr neuer Partner erklärte, dass es doch wohl machbar sein müsste, und ein wenig fahrig nickte sie, versuchte, ihre Stimme wieder ruhig und souverän klingen zu lassen.

„Machbar gewiss...schließlich sind wir im Sith-Tempel, hier ist fast alles möglich. Aber es ist...es ist ausgesprochen schwierig. Fast unmöglich. Wir würden uns nicht einen Fehler erlauben, sonst sind wir erledigt, versteht Ihr, Grin? Das muss perfekt laufen. Perfekt.“


Kalindas Augen funkelten und sie gestikulierte aufgeregt, bevor sie sich wieder etwas beruhigte und demonstrativ die Arme hinter dem Rücken verschränkte. Nachdenken, sie musste nachdenken, aber ihre Gedanken rasten und es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, also griff sie wieder nach ihrem Messer und begann, es hochzuwerfen und wieder zu fangen, das half, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ihr Herr hatte ihr in seiner Nachricht alle Ressourcen zugesichert, die sie brauchte, was hieß, dass sie Zugang zu den Informanten und Dienern des Grafen hatte, ein fein gesponnenes Netz, das sich durch fast den ganzen Tempel zog. Wenn sie es richtig anstellte, wenn Grin mitspielte und alles klappte wie am Schnürchen, dann hatten sie vielleicht eine Chance. Vielleicht. Bemerkenswert, wie ruhig ihr neuer Partner blieb, verstand er überhaupt, was das bedeutete, oder herrschte in seinem zugegebenermaßen recht hübschen Kopf – soweit man ihn sehen konnte – gähnende Leere? Immerhin fragte er nach, wollte mehr wissen, und Kalinda hielt inne.


„Ich? Nicht viel mehr als die meisten Jünger. Die Royal Guards sind die bestens ausgebildete, bewaffnete und absolut loyale Leibgarde des Imperators, die meisten von ihnen bewachen seinen Thronsaal und andere wichtige Bereiche, die nur dem Herrscher und seinen engsten Vertrauten zugänglich sind. Ihre Basis soll sich auf der Domäne des Imperators befinden, jedenfalls sagt man das. Weiter unten sieht man sie nur sehr selten...Also gut, gehen wir´s an, wenn es nicht tun, bringen uns unsere Meister ohnehin um.“


Der Anflug eines grimmigen Lächelns zupfte an Kalindas Mundwinkeln und sie verstaute ihr Messer, bevor sie die Kapuze ihrer schlichten schwarzen Robe aufsetzte und Grin bedeutete, es ihr gleich zu tun.


„Kommt mit und bleibt unauffällig. Mein Herr erlaubt uns, sein Netzwerk an Informanten und Dienern zu benutzen, also haben wir zumindest ein wenig Hilfe.“


Leise setzte sich die Jüngerin in Bewegung, in ihren Roben waren sie und ihr Partner einfach nur zwei weitere düstere Gestalten ganz unten in der Hierarchie und wurden entsprechend ignoriert, als sie durch die dunklen Gänge huschten. Kalinda führte Grin durch das Gewirr und nach mehreren Abbiegungen erreichten sie eine noch spärlicher beleuchtete Ecke, in der ein dürrer, blasser Mensch in zerschlissener Robe an einer Wand lehnte, sein schütteres braunes Haar befand sich auf dem stetigen Rückzug und er schreckte hoch, beruhigte sich aber rasch wieder, als Kalinda ihre Kapuze hob und ihm zunickte.


„Unser Herr schickt mich, Gremori. Ich muss wissen, wer von über mehr Informationen zu den Royal Guards und ihrer Basis verfügt. Stell keine Fragen – antworte einfach.“


Der abgemagerte Jünger blickte sich misstrauisch und alarmiert um und bei der Erwähnung der Royal Guards gelang ihm das Kunststück, tatsächlich noch blasser zu werden, aber nach einem kurzen Blick zu Grin nickte er verschwörerisch, seine leise Stimme heiser.


„Geht zu
Shila der Tempelwächterin, im Norden der Ebene. Twi´lek, blaue Haut, Mitte zwanzig, du wirst sie gleich erkennen. Sie gehört zu uns...und ich weiß, dass sie einen Krieger kennt, der vor einer Weile mit den Royal Guards zu tun hatte. Und jetzt geht, bevor man uns zusammen sieht.“

Kalinda nickte rasch, drückte dem Jünger ein Stück Brot in die Hände und wandte sich ab, als er begann, es gierig zu verschlingen, sein Schmatzen war noch eine ganze Weile zu hören. Die Umbaranerin warf Grin einen trockenen Seitenblick zu und huschte dann weiter, bis sie im Norden ankamen. Sie mussten nicht lange suchen, als sie den Norden der Domäne erreichten, war bereits von Ferne lautes Lachen und das schrille Geräusch von Energiepiken zu hören. Drei Tempelwächter trieben gerade eine Gruppe besonders armseliger Gestalten unter Gejohle vor sich her, neue Diener für die Katakomben, wie es schien.


„Na los, bewegt euch, ihr armseligen Maden! Ich habe Hutten gesehen, die schneller kriechen konnten!“


Rief eine blauhäutige Twi´lek mit zu den harschen Worten nicht ganz passender melodischer Stimme und einem leichten Akzent, das musste Shila sein. Kalinda trat näher und neigte leicht den Kopf.


„Tempelwächterin...wir müssen mit euch reden. Wir haben einen Schatten an den Wänden gesehen...“


Die schlanke Nichtmenschin, die zunächst verärgert ob der Unterbrechung die Energiepike gehoben hatte, spannte sich ein wenig an und nickte rasch ihren Kollegen zu, bevor sie die Diener mit einem letzten Tritt zur Eile antrieb, ob des gequälten Jaulens grinste und dann zusammen mit Kalinda und Grin eine ruhige, dunkle Ecke aufsuchte, dort angekommen senkte sie ihre Stimme und neigte nun ihrerseits den Kopf.


„...und er hat zurückgeblickt. Unser Herr schickt euch also, um was geht’s? Wie ihr seht, bin ich beschäftigt, ich darf nicht auffallen. Hmmm...obwohl, für den Schönling könnte ich mir Zeit nehmen. Neu hier, Weißhaar? Normalerweise bemerke ich Exoten gleich...“


Shilas Lekku zuckten ein wenig, als sie Grin diese Worte zu hauchte, ihn mit einem vielsagenden Lächeln musterte und ihm einen koketten Augenaufschlag schenkte, Kalinda verdrehte ihrerseits mit einem stummen Seufzen die Augen und schüttelte den Kopf, die Tempelwächterin schien bestrebt, so ziemlich jedem Klischee über ihre Spezies entsprechen zu wollen, aber dafür hatten sie keine Zeit.


„Hierher gucken, Tentakelkopf. Royal Guards und ihre Basis – was weißt du über sie? Mir hat ein Vögelchen gezwitschert, dass du einen Krieger kennen sollst, der dort oben in der Domäne war.“


Die Tempelwächterin wandte ihren Blick – widerwillig – von Grin ab und betrachtete nun mit deutlich ernsterer Miene Kalinda, bevor sie rasch nickte.


„Ja, Darth
Lictorias. Kurzversion, wir haben uns ein wenig amüsiert und er hat mir erzählt, dass er bei den Royal Guards war, um ihnen Ausrüstung zu bringen – neue Energiezellen für Blasterkarabiner, die haben ein stattliches Arsenal da oben. Apropos stattlich...ja, ja, ist ja gut. Ich habe die Notizen auf meinem Datapad, mach dir ne Kopie und dann haut ab, bevor ich Ärger kriege. Außer du, Weißhaar, schau ruhig mal wieder vorbei, ohne deine...Aufpasserin.“

Mit einem Grinsen wandte sich die Tempelwächterin ab, nachdem Kalinda den Inhalt ihres Datapads kopiert hatte, und mit demonstrativem Hüftschwung marschierte sie zurück zu den Dienern, schon bald hallten wieder laute Schreie durch den Raum. Kalinda ignorierte die blauhäutige Schnepfe und reichte stattdessen Grin das Datapad, damit auch er sehen konnte, was sich darauf befand. Eine erste Chance...


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Der adrett gekleidete Mann, der ihn an die Gruppe herangeführt hatte, entschuldigte sich stellvertretend für den Gardisten. „Kein Problem, ich kann es nachvollziehen." Entgegnete der junge Captain nur. Plötzlich meinte dieser, dass er auch seinen ersten verdienten Tag Urlaub hier auf Bastion verbrachte und nach Beförderung des Soldaten die Lust verspürte, ordentlich zu feiern. Die Aussage, er habe sich durch die halbe Galaxis weckte das Interesse des schwarzhaarigen. Ein weiterer Militär also? Der hochpreisigen Kleidung, der Art und Weise wie er sprach und sorgfältig seine Worte wählte, sprachen dagegen. Hinzu kam dieser Club, kaum ein Offizier würde sich hierhin freiwillig begeben. Selbst beim Feiern wandte man sich an seine zweite Familie, genoss die Zeit lieber mit seinen Kameraden. „Ausgiebig feiern" bedeutete bei Militärs ordentlich trinken. Nicht hier mit irgendwelchen Damen und erst recht nicht ohne den Versuch, bei einigen von ihnen zu Landen.

Sicher, nicht jeder Militär tickte so. Aber jeder Mann hat Bedürfnisse, einfache, simple. Schlicht solche, die man nicht mit stundenlangen platonischen Veranstaltungen verbrachte. Ganz besonders nicht, wenn es der erste Abend des Fronturlaubs war!

Doch, wenn er kein Soldat oder Offizier war? Das musste doch bedeuten, nein. Aber natürlich. Bastion. Ein Sith. Scytale verschluckte sich an seinem Drink und musste kurz husten. Die oberflächlichen besorgten Blicke winkte er mit einem
„Alles gut, entschuldigt", ab.

Nun wandte sich Natali an den 27-jährigen.
„Ich komme von Bastion.", schmunzelte er. Auf die Frage, was es ihn denn zur SUG „zog", überlegte Scytale einen Moment, um dann jedoch von jedweder Antwort abgeschnitten zu werden. Sie verwarf die Frage innerhalb einer Sekunde und kommentierte, dass er doch etwas alt sei. Dies nahm der junge Mann ohne eine Miene zu verziehen, hin und horchte auf. Das waren also Schwestern! Und sie hatten einen Bruder, der ebenfalls beim Militär diente. Ob er bei der Flotte war? „Entschuldigt meine Neugier, aber wie heißt euer Bruder? Vielleicht hatte ich schon die Möglichkeit ihn kennenzulernen. Die Galaxis ist ja bekanntlich klein."

Doch von jetzt auf Gleich war Scytale verwirrt. Jetzt hatte Natali Sabar quasi gezwungen, die Rechnung zu übernehmen? Ohne zu Zögern erklärte sie ihrer Schwester, dass sie etwas auf der Karte bestellt hätte, aber vollkommen im Dunkeln tappte, was jegliche Informationen über dieses Getränk anging. Als er die gekühlte Flüssigkeit, gefüllt in ein Schnapsglas, in der Hand hielt, dachte er sich nur noch Ex und hopp, in den Kopp! Gesagt getan. Ganz genau konnte er es nicht herausschmecken, aber wirklich sche*ße war dieses „Rosy" auch nicht.

War es dieser Schnaps, oder fielen Scytale jetzt erst die roten Augen Natalis auf? Wobei er doch noch nichts intus hatte! Was sich schlagartig änderte, denn nach und nach wurde die Getränkekarte durchprobiert und irgendwann entschuldigte sich der Offizier kurz, meinte, er bräuchte etwas frische Luft und begab sich auf die luftige Terrasse des Clubs. Die Musik war auch hier draußen zu hören, aber dafür war die Luft nicht so dick, als dass man sie hätte schneiden können. Für einige Momente schloss er die Augen, atmetete ein. Atmetete aus. Ein - aus. Die Ruhe war gut und der kühle Wind von Bastion weckte seine Lebensgeister.

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Äußerlich entspannt und bequem im luxuriösen Leder zurückgelehnt, wartete Sabar darauf, wie die anderen Anwesenden auf das bisschen Licht im Nebel reagierten, das er ihnen soeben gütiger Weise gönnte. Eigentlich war er ohne die Absicht hierher gekommen, große Aufmerksamkeit zu erregen und zu offenbaren, wer oder besser gesagt was er wirklich war. Viel mehr diente dieser eigentlich durch Tom eher spontan beschlossene kleine Ausflug in die hohe Gesellschaft Bastions eher, um etwas mehr über die eigene Prominenz in Erfahrung zu bringen. Schließlich war es mehr als interessant zu wissen, ob wenigstens ein Mitglied dieser mittlerweile gewachsenen Runde oder irgendwer auch sonst in diesem Club die Nachrichten verfolgte und von der Exekution Kal Fraans durch seine Hand Bescheid wusste. Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd, denn der einzige, der nicht in Koornacht dabei war und ihn nach ihrer Rückkehr nach Bastion auf seine Tat angesprochen hatte, war bisher nur der Imperator persönlich gewesen. Sabar war im Moment noch nicht erpicht darauf, große Aufmerksamkeit zu genießen und an jeder Ecke begrüßt zu werden, doch er hätte deutlich mehr erwartet. Scheinbar schenkte die Öffentlichkeit nur dem Tod des yevethanischen Anführers Aufmerksamkeit und nicht den Akteuren dahinter - wenn überhaupt nur das. Hätte der Schüler nun in die Runde gefragt, ob irgendjemand vom Tod Fraans gehört oder gelesen hatte, hätte deren Antwort wahrscheinlich lediglich "Kal wer?" oder ähnlich gelautet. Diese Damen lebten allesamt in Luftschlössern, fernab jeder Realität. Keine von ihnen schien wirklich hinter die Fassade des Grafen zu blicken, abseits des guten Aussehens und des Spielens des etwas zurückhaltenden aber dennoch selbstbewussten und Überlegenheit ausstrahlenden jungen Mannes. Sie sahen nur das, was sie sehen wollten. Und würden dies auch weiterhin tun, abseits von einer von ihnen, der Sabar vielleicht die Augen öffnen konnte: Odile, was auch immer sie gerade mit Tom trieb. Sabar erhob sich leicht und warf einen Blick auf die gefüllte Tanzfläche, jedoch erkannte er die beiden unter all den fein gekleideten Herrschaften nicht. Hoffentlich war die auf weite Distanz leicht verschwommene Sicht kein bleibender Schaden seines Gefechts auf Galantos, Seite an Seite mit dem wilden Sikarius. Es war kaum zu glauben, dass all die ruhmreichen Kämpfe und Schlachten nur Tage zurücklagen und er nun hier inmitten dieser Runde saß im wohl berühmtesten Edelclub Bastions. Sabar spürte den Blick der rotäugigen Natali auf sich und etwas selbstgefällig grinsend blickte er in Richtung der Tanzfläche. Beiläufig streckte er seine Machtfühler aus, gerade so weit, um ihre Stimmung aufzufangen. Doch das, was er da spürte, war nicht richtig. Ganz und gar nicht. Die Runde lehrte die kleinen Gläser und mit fester Miene sah er in diese emotionslosen, aber doch irgendwie feurig wirkenden roten Augen. Hier stimmte etwas nicht. Die Art und Weise, wie sie ihn anlächelte, verhieß nichts Gutes und just in dem Moment, als sie den Kellner aufhielt, bestätigte sich Sabars Verdacht. Reichlich verwundert blickte Sabar in die Runde, in Richtung ihrer schweigsamen Schwester, in Richtung des Offiziers und letztlich sogar hinüber zu dieser Chiss, mit der er noch gar kein Wort gewechselt hatte. Aber....was zur Hölle war in Natali gefahren?

Während der Kellner die fünf Gläser mit dieser eigenartigen aber denkbar teuren Flüssigkeit servierte, fixierte der Graf die junge Reed mit funkelnden Augen. Wie stellte sie sich das vor?! Seine Familie war pleite, ER war pleite und alles was ihr dazu einfiel war, auf seine Rechnung zu bestellen? Sabars Laune schwang schlagartig um und mit einem Deut machte er dem Kellner klar, auf der Stelle zu verschwinden. Seit seinem Abenteuer mit Mesri hatte er es geschafft, diesen einen verhängnisvollen Gedanken zu verdrängen. Den Gedanken daran, alles verloren zu haben, was ihm früher so wichtig war, was ihn vor all dem stark machte. Was ihn NOCH stärker gemacht hätte, wenn er es mit all dem hätte verbinden können. Was hätte ihn schon aufhalten können? Einen mächtigen Sith und Ritter mit dem Milliarden schweren Vermögen und großen Namen einer alten Dynastie. Das war der Plan und davon nun nichts mehr übrig. Natali hatte noch nicht genug und stach noch tiefer in die Wunde. Sie wusste noch nicht einmal, was sie da mit seinem verbliebenen Geld bestellt hatte. Es gefiel ihr einfach, weil sie die Farbe toll fand. Aber natürlich. Entweder hatte sich sein Vater endgültig zum Narren gemacht und mittlerweile sogar die Reeds, die fernab von Dubrillion tätig waren, von der Pleite der Muraenus-Dynastie erfahren oder sie hatte seine Andeutungen durchschaut und war nicht so ganz einverstanden damit. Was erwartete sie denn? Einen Trottel ohne Macht, ohne Kraft und ohne Ruhm, der sich nur dann rührte, wenn sie mit dem Finger schnippte? Verdammte hochgeborene Mädchen. Zu verwöhnt, zu verblendet von sich selbst.

"Nein...natürlich kein Problem, Natali."

Brachte er es noch halbwegs gefasst und mit einem offensichtlich gespielten Lächeln hervor. Es fehlte nicht viel, um das kleine und kühle Glas in seinem festen Griff zu tausenden kleinen Teilchen zu zerbrechen.

"Cheers."

Stimmte Sabar mit ein, donnerte das Glas jedoch ohne einen Schluck daraus zu trinken auf den Tisch, worauf sich Teile der hochgeschwappten Flüssigkeit auf der teuer verzierten Tischdecke verteilten. Der junge Adelige hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Am Liebsten hätte er diesen gesamten Club in kleine Stücke gehauen und all diese dämlich drein grinsenden Herrschaften, diese angeblichen Angehörigen der High Society, die ihn noch nicht einmal als Helden von N'Zoth erkannten, nach und nach ausgeweidet. Darth Sting hatte Recht. Das hier war nicht die Welt eines Sith. Nur eine Welt der Lügen, des Blendertums und der Schwäche. Sichtlich gereizt zupfte er sich sein Sakko zurecht und war eigentlich fest gewillt, diese verfluchte Hölle augenblicklich zu verlassen. Aber er wusste, dass er hier noch nicht fertig war. Diese eine Sache durfte er nicht entgleiten lassen. Also lächelte er gespielt in die Runde, hob entschuldigend seine Hände und verschwand dann auf die Tanzfläche. Mithilfe der Macht, die durch seinen Zorn ohnehin in ihrer Wirkung verstärkt war, war es ein Leichtes für Sabar, Odile und Tom zu finden. Er näherte sich von hinten an Tom, der noch nichts ahnen konnte und legte seine Hand auf dessen Schulter. Zwar nicht so fest, dass er Schmerzen verspürte, doch fest genug, um seine durch Odiles Schönheit benebelte Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken.

"Du wirst erwartet, Tom. Ich übernehme hier jetzt."

Der Soldat kannte Sabar mittlerweile gut genug, um aus seinem Blick lesen zu können, ihm jetzt besser zu gehorchen. Odile war von Sabars plötzlichem Auftritt sichtlich überrascht und auch sie fühlte sich offenbar nicht wohl. Doch das interessierte den Grafen in diesem Moment nicht mehr. Er wollte sie nicht verführen, sondern für sich gewinnen. Für seine persönlichen Zwecke. Vielleicht war ein Tanz der etwas anderen Sorte genau das richtige dafür. Der junge Graf hatte nämlich einen Plan...und zwar einen Guten.

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Kurz wölbten sich die Augenbrauen der jungen Viertelchiss, als sie merkte, dass ihre Schwester kackendreist bestellte und dem Fremden (Sabar) die Rechnung zuschob. Naja, es war nicht das beste Benehmen, aber diese kurze Starre auf dem Gesicht des Mannes, der offenbar einiges an Empörung verbergen musste, war auch überzogen. Hatte der erwartet, dass die Reed-Schwestern den ganzen Abend finanzierten? Nicht, dass sie das nicht gekonnt hätten, aber ihr Vater pflegte immer zu sagen, dass man Geld entweder hatte oder nicht hatte. Und wenn man es nicht hat, dann solle man auch nicht so tun, als hätte man welches. Im Eternal Dawn feiern gehen und dann nichtmal Geld für eine Runde Schnaps haben? Naja, ging sie nichts an. Oder war er vielleicht in einer dieser merkwürdigen pseudo-emanzipatorischen Männergruppierungen, die es für unhöflich hielten, wenn sie für die Frau bezahlen mussten? Ein bisschen Gentleman konnte man auch sein, wenn man sich wie einer anzog. Naja, ging sie auch nichts an.

Die nächste Runde bin ich dann wohl schuldig,“ versuchte sie ein wenig schlichtend, kam jedoch nicht weiter, denn da wurde sich zugeprostet und der Rosy getrunken. Es schmeckte genauso künstlich wie es aussah und noch bevor der letzte Tropfen aus dem Gläschen gesickert war, hatte der erste bereits ein ungutes Ziehen in Treeyas Magen ausgelöst. Der Geschmack erinnerte zuerst an das Aroma verschiedener Beeren, schmeckte ihrer Meinung nach im Abgang aber nur noch nach gekochtem Gummi. Der künstliche Geschmack kam zu seiner vollen Entfaltung, während sie das Glas abstellte und ihr wurde schlecht. Die rasch hinereinander gekippten Drinks und jetzt das Zeugs...

Entschuldigt mich einen Moment,“ murmelte sie rasch und wandte sich ab. Mit zügigen Schritten ging sie einen weiten Bogen um die Tanzfläche zu den Toiletten, die sich in der Nähe der ausgeleuchteten Dachterasse befand. Rasch kippte Treeya sich ein paar Schlucke Wasser ins Gesicht und spülte ihren Mund aus. W-i-d-e-r-l-i-c-h. In der etwas kühleren Luft hier beruhigte sich ihr Magen etwas und sie war froh, dass sie die Toiletten nach einer Weile wieder verlassen konnte, ohne sich übergeben zu müssen. Ihr Blick schweifte durch den Club und sie sah, dass der Stramme (Tom) gerade auf der Tanzfläche Odile streitig gemacht bekam. Arme Natali, aber hatte sie geglaubt, dass der Kerl (Sabar) nach der Sache mit dem Drink noch mit ihr tanzte? Aber, und das zog ein wenig in ihrem angeschlagenen Magen, sie hatte auch keiner gefragt... gut, die Partybombe war sie heute Abend nun wirklich nicht, aber es redete mal wieder kaum einer mit ihr. Was hatte sie nur an sich? Treeya seufzte und zog es vor, kurz nach draußen auf die weniger dicht besiedelte Dachterrasse zu verschwinden. Da war ein wenig Luft, die man atmen konnte, weniger Menschen und drinnen vermisste sie ja eh keiner. Sie seufzte, lehnte sich an das Geländer und ließ ihren Blick über das Lichtermeer des Stadtplaneten schweifen.

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So sehr Natali auch gehofft hatte das der Alkohol half, es war ein Irrglaube dem sie schon viel zu oft nachgejagt war. Fast schon abwesend beantwortete Natali die Gegenfrage von Scytale Mentel nachdem sie ihr Glas mit dieser widernatürlich künstlichen Brühe abgestellt hatte. Welcher Depp hatte das Zeug denn auf die Karte gesetzt?! "Kael, Kael Reed aber ich bezweifle es fast, er ist Offizier beim Heer und nicht bei der Flotte. An der Front im Koornacht-Cluster meines Wissens nach..." Kael... Natali hatte ihren Ältesten Bruder lange nicht mehr gesehen. Seit ihrem Umzug nicht mehr... Irgendwie hatte sie immer bewundert wie rigoros er sich dem Einfluss ihrer Mutter verweigert hatte. Zwar keinesfalls rümlich aber sein aufbegehren hatte uihr gezeigt das es möglich war. Es hatte dazu geführt das Natali sich dem Studium der Musik gewidmet hatte, nicht im Dienste des Unternehmens oder der Familie sondern allein deshalb weil es sie erfüllte. Mehr als alles andere in der Galaxis. Während Treeya versuchte schlichtend einzugreifen und die schneidende Stimmung des nicht erfreuten Sabar zu bändigen blickte Natali kurz in das Gesicht ihrer Schwester. Vielleicht war es dem Alkohol geschuldet das diese Gedanken in ihr hoch kamen aber sie fühlte sich scheußlich. Neetra konnte man nie wirklich zählen, die hatte ganz Temperament und Aura der großen Marika Reed geerbt, Seon das technische Talent ihres Vaters, weit mehr noch als Kael. Am Ende war sie gegangen und hatte ihre Schwester den Fängen ihrer beider Eltern ausgeliefert. Nicht das ihre Familie eh schon kein sonderlich heimeliger Ort mehr war an den man zurückkehren konnte, am Ende musste die Jüngste des Hauses als einzige jemals den geballten Druck alleine erdulden, ohne die zusätzlichen Mauern die die Geschwister sich lange immer wieder gegenseitig gestellt hatten. Leistungs- und Prestigedruck gepaart mit einem unbarmherzigen Urteil einer selbst makellosen Person konnten einen vernichten wenn man nichts hatte woran man sich festhalten konnte.

Schließlich war Sabar Muraenus davon gestürmt, Treeya war in Richtung Toilette verschwunden und Scytale Mentel hatte sich ebenfalls kurz entschuldigen lassen. Als würde die Zeit an ihr vorbeifließen verharrte Natali noch einige Sekunden auf dem angenehmen Sofa bevor sich etwas tief in ihr zu regen begann. Ihren Stücken hatte etwas gefehlt in der letzten Zeit. Gefühl, echtes Gefühl... die Möglichkeit in anderen Empfindungen zu wecken von denen sie nicht ahnten das diese in ihrem tiefsten Innern schlummerten. Wie eine noch unklare Melodie flatterten Erinnerungen und Gefühle der letzten Jahre durch ihren Kopf. Die mit dem Alter anwachsende Strenge ihrer Eltern, der Käfig den ihre Herkunft und ihr Name darstellten, die Augen des Teufels die sie oft genug als Außenseiterin gebrandmarkt hatten, die Reduktion ihrer ganzen Persönlichkeit auf ihren dann doch einsetzenden Erfolg an dem Imperialen Konservatorium. Schließlich gingen diese alten Bilder über in ihre jüngere Geschichte, die Einsamkeit auf Bastion einerseits durch Ausgrenzung weil sie ein Mischling war andererseits deswegen weil sie trotzdem viele ihrer Kommilitonen in den Schatten stellte und ihr dadurch anwachsendes Selbstbewusstsein immer wieder andere vergrault hatte. Der Verrat durch Damian, dem Commodore in dem sie geglaubt hatte jemanden gefunden zu haben der ihr all die Zuneigung geben und die Stütze sein konnte nach der sie sich doch immer gesehnt. Jemanden der ihre Seele von all dem heilen konnte was schief gelaufen war in ihrem Leben. Am Ende war sie dann nur ein weiteres Prestigeobjekt gewesen, ihre Fähigkeiten machten sich gut neben seinen Orden und Kriegsgeschichten, das perfekte Imperiale Paar nach außen, ein Standard an dem sich andere zu messen hatten, dabei war er innerlich ein Wrack, niemals ganz aus den Kämpfen zurückgekehrt und sie nichts weiter als sein Anker an dem er seinen Balast abladen konnte. Der Betrug mit diesem Flittchen mit den blauen Augen stellte nur die Krone auf einem Eisberg aus Mentaler Ausnutzung und Verstümmelung dar.

Interessanterweise verspürte Natali keinen Reiz Tränen zu vergießen. Es war ihr als müsste sie etwas in Ordnung bringen. Die Welt wenigstens ein bisschen in eine erfreulichere Richtung drücken. Nachdem sie sich erhoben hatte begann sie sich umzusehen, nach ihrer kleinen Schwester. Bevor Treeya auf die Terasse verschwand war sie für Natali noch deutlich zu erkennen, die ihr hinterher ging und ihre Schwester an das Geländer gelehnt vorfand der Tür den Rücken zugewandt. Langsam trat sie näher heran und umarmte die beinahe Ausgabe ihrer selbst.
"Einmal drücken!", ihre Stimme war beherrscht, hatte einen Klang von dem Natali nicht gewusst hatte das er da war. Es schien als spräche sie mit all ihren Erlebnissen zugleich. "Einfach zuhören bevor du antwortest. War nicht gerade meine beste Vorstellung da drin... vor allem da ich dich ja fast links liegen gelassen habe obwohl wir uns eine Ewigkeit nicht gesehen habe. Ist vielleicht auch ein wenig dem Alkohol geschuldet das hier jetzt grade und so.", dann drehte Natali ihre kleine Schwester so um das sie ihr in die Augen sehen konnte und nahm ihr die Brille trotz der leichten Gegenwehr ab, ihr Gesichtsausdruck wechselte in einen absolut ernsten Modus. "Egal weshalb du genau hier, lass dich nicht von Mom unterkriegen oder in irgend etwas reindrängen. Um uns war es geschehen als sie uns alle zum ersten Mal miteinander hat konkurieren lassen. Such dir eine Stütze, eine die nicht so verkorkst ist wie wir Vier. Ich hab dich lieb Treeya... und aus diesem und ein paar anderen Gründen werde ich jetzt ein Stück schreiben gehen." , sie lächelte, vielleicht weil etwas raus war was sie unbedingt loswerden wollte. Mehr durch Zufall registrierte Natali Scytale der nur einige Meter weiter stand und ihr grinsen wurde noch ein wenig breiter. Mit einem letzten Drücken und einem kleinen Schmatzer auf die Wange drehte Natali ihre kleine Schwester in Richtung des Captains der sie aus diesem Winkel wohl kaum sehen konnte und schob sie sanft aber bestimmt mit einem kleinen Klapps auf den Hintern der dem alkoholisierten Teil ihres Verstandes entsprang in den Rücken des Offiziers während sie noch schnell "Genieß den Abend, ich bin am Flügel..", flüsterte und von dannen flog.

Obwohl es in ihrem Innern Hundeelend aussehen musste, hatte sich die junge Frau noch nie in einem so berauschten Zustand befunden. Auf eine gewisse Art fühlte es sich so an als würde sie gleich explodieren, als wären ihre Finger eigene Persönlichkeiten die unbedingt jeder für sich ein ganzes Buch zu Papier bringen mussten. Federleicht und doch mit dem Gewicht einer großen Portion Leid auf der Seele rauschte sie wie ein Sturm durch den Club und blieb erst stehen als sie ein freies Separee mit dem Objekt ihrer Begierde gefunden hatte... einen schwarzen Flügel aus Aschholz... wie in Trance ging sie um das edle Stück Handwerkskunst herum bevor sie sich setzte und zu spielen begann... das Lied ihrer Seele...


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Scytale merkte aus den Augenwinkeln wie einer der Reed-Schwestern auf die Terrasse trat. Kael also, Kael war also deren Bruder. Seltsam, hatten die beiden Damen doch keine blaue Haut. Mischlinge? Wer wusste das schon, heutzutage schien alles möglich. Leise seufzte der Offizier. Viel zu spät, um sich um solche Dinge Gedanken zu machen. Kurz erwog es der 27-jährige die junge Frau anzusprechen, verwarf aber diese Idee sofort, als die andere Schwester die Szene betrat. Was sie besprachen, konnte er nicht heraushören und da es ihn sowieso nicht interessierte, holte er sich an der Außenbar erstmal ein kühles Wasser.

Dumpf dröhnte die Musik aus dem Inneren des High-Society-Clubs. Vor knapp einem Jahr hätte er nicht gedacht, in solch einem Schuppen zu landen. Vor nicht einmal einem Jahr hatte er den Marschbefehl nach Galantos erhalten! Erstaunlich wie die Zeit vergeht, dachte sich Scytale und wurde ein wenig nostalgisch. Die Wayfarer, sein erstes eigenes Kommando. Eine Schande, dass er versagte und diese dreckigen Yevethaner es zerstören konnten. Ein unmerklicher Schauer lief über seinen Rücken und Zorn kroch in seine Hand, in der er das Glas hielt. Sein Griff wurde fester und nur wenig hätte gefehlt, um es nicht zur Gänze zerspringen zu lassen. Doch plötzlich spürte er etwas. Es war nur ein Gefühl, aber sicherheitshalber drehte er sich und erblickte die Reed-Schwester, die kurz nach ihm die frische Luft aufgesucht und den Abend über nur geschwiegen hatte. Es dauerte einen Moment, bis er sie erkannte, doch dann setzte er ein Lächeln auf und entspannte seine Hand. Echt jetzt? Trug sie immer ihre Sonnenbrille, dachte er, aber stattdessen sagte er: „Oh, hallo Treeya! Auch hier draußen?" Ein wenig peinlich berührt, stellte er diese (wirklich) sehr dumme Frage. Offenkundig war sie so wie er hier. Nun bemerkte er die ungesunde Blässe in ihrem Gesicht. War ihr nicht gut? Das würde erklären, weshalb es sie nach draußen zog. Doch nachfragen wollte er nicht unbedingt. Nicht nach dieser unfassbaren Frage eben. Stattdessen bot er ihr etwas an. „Soll ich uns etwas zu trinken holen? Nicht-alkoholisch, versteht sich!" Er lächelte.

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Sie hatte wohl kaum ein oder zwei Atemzüge getan, um ihren Magen wieder auf den normalen 3-Drinks-ohne-nennenswerte-Grundlage Stand zu bringen, da wurde sie plötzlich von hinten umarmt und erschrak fürchterlich.

Einmal drücken!“, flötete Natali. Ihr Erschrecken wich einem Lächeln. Das hatte Natali schon als Kind immer gerufen, wenn sie ohne Ansage ihre jüngere Schwester umarmt hatte. Noch bevor sie etwas sagen konnte, entschuldigte Natali sich für das, was Treeya ihr nie vorgeworfen hatte. Zumindest nicht laut. Sie hasste es, wenn jemand ihre Gedanken erriet, ein wenig schuldbewusst blickte sie die Schwester an, als diese sie umdrehte.

Einmal drücken reicht nicht,“ antwortete Treeya erst einmal die gewohnte Entgegnung aus Kindheitstagen, auch wenn ihr die Worte nach all den Jahren nur schwer über die Lippen kamen, und schloss Natali ebenfalls in die Arme. Sie wollte gerade zu einer Gegenentschuldigung ansetzen, dass alles in Ordnung sei , und erklären, warum sie ohne Bescheid zu geben nach hier draußen gegangen war, um dann dazu überzuleiten, dass ihr leider, leider ein wenig zu übel sei, um hier zu bleiben und dass sie jetzt schleunigst in ihr Hotel gehen wollte, doch Natali kam ihr zuvor. Ihre Warnung und ihr unvermittelter, herzlicher Ausbruch, verunsicherten Treeya. Vor Mutter brauchte man sie nicht mehr warnen, das hatte sie mittlerweile selbst durchschaut. Und, stellte sie mit einem Lächeln fest, genau deshalb war sie ja hier. Um ihrer Mutter zuvorzukommen, um zum ersten Mal in ihrem jungen Leben der Matriarchin einen Schritt voraus zu sein. Die nächsten Worte, die Natali sagte, brannten mit einem Mal so ungewohnt heftig in ihrem Herz, dass sie kaum ein „ich dich auch“ laut rausbrachte. Nicht nur, dass es eine Ewigkeit her war, dass sie solch warme Worte von ihrer Schwester gehört hatte, sondern sie hatte den Eindruck, dass hier wirklich Natali zu ihr sprach mit richtigen, echten Empfindungen und sie nicht nur das oberflächliche Geplänkel hörte, das ihre Schwester sonst häufig von sich zu geben pflegte. Und sie hatte Recht, das Schwierigste für Treeya war immer gewesen, die Jüngste zu sein und sich mit allen messen zu müssen. Mit Natalis eloquenter Art, mit Neetras intelligenter und wohl auch intriganter Vorgehensweise, vor allem aber mit dem Aussehen ihrer beiden älteren Schwestern. Sie hatte sich neben den beiden stets unattraktiv gefühlt... schüchtern, zu zurückhaltend, zu einseitig und uninteressant in ihren Gesprächsthemen und ihrem ganzen Dasein. Schon als junges Mädchen war sie ehrgeizig geworden, hatte gelernt und hart gearbeitet. Sie sprach vier Sprachen fließend und mit Sy Bisti würde es wohl auch noch werden, aber das reichte nicht, wenn man nicht fließend Smalltalk sprach. Treeya hatte Natali immerzu bewundert, sie war immer ein unerreichbares Ziel und das war ihr heute wieder so schmerzhaft bewusst geworden und nun... nun nannte diese sich und eigentlich sie alle verkorkst. Nicht, dass sie damit Unrecht hätte, aber der Hinweis, sich an jemand anderes zu halten, als an ihre Geschwister, der sorgte dafür, dass sich Treeyas Mund in einer stummen Entgegnung öffnete.

Aber ich habe doch nur euch...,‘ schoss es ihr durch den Kopf und gleichzeitig triggerten ihr leicht angetrunkenes Denken die Worte der Schwester zu einer Art der Verabschiedung. Sie hatten sich ewig nicht gesehen und nun verabschiedete sie sich mit den Worten, dass sie sie nicht mehr sehen wollte? Was war schon ein 'ich hab dich lieb' wert, wenn es vorher von einem 'such dir jemand anderen, den du nerven kannst!' (und das hatte sie mit dreizehn mehrfach so von Natali gehört!) überschattet wurde? Noch bevor sie irgendein sinnvolles Wort herausgebrach hatte, wurde sie mit einem schnellen Bussi auf die Wange wieder umgedreht und so nach vorne geschubst. Ihre Füße verloren den sicheren Halt und sie stolperte leicht gegen denjenigen, der dort stand. Das hätte sich Natali nun ebenso sparen können wie der Klaps auf ihren Allerwertesten. Irritiert drehte sie sich um, doch Natali war bereits nach drinnen gerauscht. Aha... nette Art von Abschied. Doch viel Zeit hatte sie nicht, denn erst einmal musste sie sich bei der Person entschuldigen, in die sie gerade hinein geschubst worden war.

Es tut mir Leid ich hab die... Fuge... nicht... gesehen,“ erklärte sie recht unsicher und war mehr als froh, dass sie sich ihre Sonnenbrille zurückerobert und im Gesicht platziert hatte. Natürlich stand nicht irgendein missgelaunter Gast vor ihr, sondern der junge Captain (Scytale), der eben noch an ihrem Tisch mitgesessen hatte.

Äh, ja, ich bin hier, ja“ antwortete sie nur und straffte kurz die Schultern „die Luft da drinnen enthielt bestimmt einige Elemente, aber nichts, was meine Lungen zu etwas Sinnvollem verarbeiten könnten!“

Oh Schätzchen, das war ja wirklich ein die Stimmung auflockernder, anregender Spruch!‘, kommentierte eine Stimme in ihrem Kopf mit diesem beißenden Sarkasmus, den nur ihre Mutter beherrschte.

Da bin ich gerne dabei,“ antwortete sie „vielen Dank.“ Kurz atmete sie durch, während er an der weniger besuchten Außenbar verschwand und sie noch einmal einen kurzen Moment für sich hatte hier draußen. Sie würde noch einen Tag länger auf Bastion bleiben, das nahm sie sich gerade vor, und dann würde sie Natali noch einmal nüchtern zur Rede stellen, was diese seltsame Art der Ansprache gerade sollte. Wenn sie Treeya loswerden wollte, warum hatte sie sie denn dann erst hier her geschleppt? Das hatte bisher nur Neetra ein paar Mal gemacht, sie als Jugendliche mit auf eine Party genommen und sich dann beklagt, die kleine, nervige Schwester folge ihr überall hin. Doch da kam der junge Mann bereits wieder, drückte ihr eine Limo von einer Frucht, die sie nicht ganz am Geschmack identifizieren konnte. Betretenes Schweigen. Fieberhaft überlegte Treeya worüber man so reden könnte.

Ich glaube diesen künstlichen Geschmacksstoff haben wir schonmal im Labor hergestellt,“ entglitt es ihren Lippen „wird auch gerne in verschiedene Arzneien zugesetzt, um den bitteren Geschmack des Wirkstoffes zu überdecken!“

-Oh ja, das war genau die Art Smalltalk, vor der reihenweise Menschen Reißaus nahmen.

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An der Bar überlegte Scytale. Sonderlich viel nicht-alkoholisches gab es hier nicht. Dafür aber haufenweise überteuerte Drinks, von denen er irgendwie nicht wissen wollte, wieviel Prozent diese hatten. Schlussendlich entschied er sich für eine sehr bekannte Limonadenmarke, bezahlte und nahm die beiden Gläser in Empfang. Zurück an der Umzäunung der luftigen Terrasse, wo die junge Frau bereits auf ihn wartete, reichte er ihr eines der Gläser mit einem freundlichen. Bitte." Die Antwort auf seinen minderbemittelten Spruch bei der Begrüßung ignorierte er geflissentlich, stattdessen nahm er einfach einen kleinen Schluck. Verglichen mit den unzähligen Kurzen von eben, so hatte ein „Hauch von Beere" gerade jegliche Geschmacksknospen zerschossen. Abartig süß!

Interessanterweise kommentierte Treeya das auch noch, dass sie diesen Stoff bereits einmal im Labor hergestellt hätten, und dass man es in Arzneien einsetze, um den Medizingeruch zu überdecken.
„Das ist gut zu wissen, jetzt weiß ich endlich wie ich jede Dame herumbekomme! Ein paar K.O. Tropfen in dieses hochgefährliche Getränk..." scherzte Scytale und nickte Richtung Glas, das er allerdings nun abstellte. „Spaß beiseite. Du sagtest, du arbeitest in einem Labor? Ich darf doch du sagen, ja? Studierst du?"

Scytale ließ sie antworten und erzählen, hakte durchaus ein paar Mal interessiert nach. Nach einiger Zeit setzten sie sich hin, da es wesentlich angenehmer ist, beschwipst zu reden und dabei nicht zu stehen.
„Sag mal, was treibt dich denn nach Bastion? Csilla ist jetzt aber doch ein wenig weit weg?" Überlegte er. Die Limonade tranken sie nicht und ersetzten sie beide bei der erstbesten Gelegenheit durch Wasser. Auf irgendeine Weise faszinierte die junge Frau Scytale. Partygänger schien sie nicht zu sein, stattdessen aber brillierte sie mit hervorragender Intelligenz und dass, trotz des Alkoholpegels in ihren Körpern. Sie war sympathisch, und obwohl sie angeblich mit Kael verwandt war. Aber gut, was dem Kerl an Respekt fehlte, machte sie mit Höflichkeit wett! Hörte er gerade richtig? Wurde die Musik... ruhiger? Jetzt konnte er möglicherweise glänzen. „Hättest du Lust zu tanzen", fragte er freundlich.

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Irritiert wölbte sie eine Augenbraue und verkniff sich ein „ach und was machen Sie sonst noch so nebenberuflich, dass Sie sich so gut mit K.O-Tropfen auskennen?“. Sie würde schon merken, wenn der Kerl etwas merkwürdiges vorhatte, immerhin hatte er sie gerade vorgewarnt. Für einen Spaß hielt sie das Thema ebenfalls nicht, hielt aber ihre Miene starr. Ein wenig lockerer wurde sie, als sie der Fremde, der ihr ziemlich draufgängerisch das „Du“ anbot und dann nicht einmal ihre Antwort abwartete, auf ihr Studium ansprach.

Ja, ich studiere Biomedizin auf Csilla, bin jetzt im vierten Semester,“ erklärte sie und auf seine durchaus ernst gemeint interessierten Nachfrage hin erzählte sie ein wenig von den aktuellen Forschungsprojekten, in denen sie mitwirkte. Dass man Bacta kostengünstiger und vor allem für Kinder und Nichtmenschen besser verträglich herstellen wollte und dafür stark an den unterschiedlichen Organismen forschte. Es war schön, dass sie dabei mal jemand nicht entweder mit wissenschaftlicher Bewertungshaltung oder mit dem „keine Ahnung, wovon sie da spricht“-Blick anstarrte. Sie war es an der Universität gewöhnt eine unter Hunderten zu sein und auch am heutigen Abend war sie mehr schmückendes Beiwerk gewesen –eine Rolle, in der sie sich normalerweise mehr als wohl fühlte. Aber dass da jemand Interesse an ihr, ihrem Studium und ihren Vorstellungen und Plänen hatte, das fühlte sich eigentlich ganz gut an. Vor lauter Erzählen vergaß sie ein wenig, auch nach ihm zu fragen und fühlte sich im Nachhinein ein wenig schlecht deshalb.

Seine Aufforderung zum Tanzen kam recht unerwartet, doch noch unerwarteter war für sie, dass sie einfach mit: „Selbstverständlich gerne!“ antwortete.
Scytale zog sie mit sich nach drinnen, wo sich die vorher stechend elektronische Musik gerade zu etwas gewandelt hatte, worauf man wirklich den ein oder anderen sittsamen Tanz drauf tanzen konnte. Mit einem gebührenden Sicherheitsabstand nahm er ihre Hand und zog sie nur ein Stück weit zu sich. Also während er in Umgangsformen noch einiges lernen musste –Tanzen konnte er gut. Er war weder einer dieser rabiaten Egos, die ihren Führungsauftrag beim Tanzen sehr genau nahmen, noch tappte er den Takt zählend und schon mit seinen eigenen Schritten überfordert von einem Bein aufs andere. Bei jedem Schritt, bei jeder Geste hatte er die gleiche Leichtigkeit und Unbeschwertheit wie schon in dem Gespräch zuvor. Es schien, als gäbe es einfach heute Abend nichts Ernstes auf der Welt, eine Stimmung, von der sich Treeya sonst nur sehr schwer anstecken ließ. Aber irgenetwas, und sie hatte die chemische Reaktion von „Rosy“ und der merkwürdigen Limonade in ihrem Magen im Verdacht, sorgte dafür, dass es ihr seit vielen Monaten das erste Mal wieder gelang, sich zu fühlen, wie eine ganz normale junge Frau. Einfach abends weg gehen, feiern, trinken, tanzen, Männer kennen lernen –das was andere in ihrem Alter regelmäßig unternahmen. Und ihr war es so fremd... das Treffen mit Lortan Toral, die Firma, ihre Familie, das Studium, das sie schleunigst beenden musste, alles war mit einem Mal irgendwie weit weg. Und das erste Mal hatte sie das Gefühl, dass es dort auch bleiben dürfte. Heute Abend könnte sie nichts davon lösen, warum also weiter über die Probleme nachgrübeln?

Ausgelassen drehte sie sich, bis schließlich die Musik ein wenig langsamer wurde und er sie zu sich zog. Und wenn diese Gefühl der Leichtigkeit nie wieder käme? Dann wäre es eine Schande, an diesem Abend nicht gelebt zu haben! Langsam ließ sie den Kopf auf seine Schulter sinken und ein wenig verkrampfte sie sich, während sie seine Reaktion abwartete. Sie machte sowas normalerweise nie... machte sie das richtig?

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Scytale verbuchte es als ersten kleinen Erfolg, dass sie sich so bereitwillig zum Tanzen bereit erklärte. Ohne aufdringlich sein zu wollen, hielt er erst respektvollen Abstand, nahm sachte ihre Hand und zog sie, ohne dabei fordernd zu sein, zu sich. Zum Glück für ihn hatte ihn seine Mutter vor Jahren dazu gezwungen, Tanzkurse zu belegen, ansonsten hätte er jetzt keine gute Figur auf dem Tanzparkett abgegeben. Immer wieder erstaunlich, dass sich seine Laune innerhalb weniger Stunden dermaßen verändert hatte. Von, "ich-hab-keinen-Bock" zu "komm-lass-uns-tanzen". Irgendetwas beruhigte ihn, ließ ihn sich entspannen. Vielleicht war es der Alkohol, vielleicht war es aber auch die junge Frau an seiner Hand. Vielleicht beides? Wie alt sie wohl sein mochte? Sie studierte, also bestimmt Anfang, wenn nicht Mitte 20. Aber fragen würde er nicht. So etwas war grundsätzlich auch immer ein schweres Thema bei Frauen.


Ohne groß nachzudenken, tanzte der Offizier. Die Schritte waren einstudiert, sie gingen ihm leicht von der Hand. Dies ließ ihn überlegen, wann er denn das letzte Mal getanzt hatte. Ein paar Jahre war es sichlich schon her, umso erstaunlicher wie leicht es ihm fiel. Aber gut, es hieß ja, Gelerntes vergisst man nicht so schnell.
Die Musik wurde langsamer, gemächlicher und die Distanz zwischen ihnen ließ er mit einem kurzen Ziehen an ihrer Hand, nach einer wilden Drehung ihrerseits, schwinden. Zögerlich lehnte Treeya ihren Kopf an seine Schulter. Sie blickte ihn etwas verkrampft an. Doch Ablehnung erwartete sie nicht, stattdessen lächelte Scytale einfach zurück und führte sie beide im Takt der Musik weiter. Sanft, ohne Stress. Zumindest Scytale blendete die anderen Gäste aus, konzentrierte sich nur auf seine Tanzpartnerin. Trotz des künstlichen blauen Lichts konnte er ihre Haarfarbe erkennen. Brünett.


Mit der Zeit wurden die Tänze immer langsamer, immer enger. Auf eine seltsame Art und Weise wollte der Offizier nicht aufhören, zu sehr beruhigte es ihn. Wie oft hatte er in der letzten Zeit seinen Blutdruck hochgetrieben? Aber gut, seine Fehler brachten ihn selbst zur Weißglut. Nicht die Fehler anderer. Aber, und da musste er sich jetzt zwingen: Nicht über solche negativen Dinge nachdenken, einfach diesen Abend, wenn nicht sogar nicht diese Nacht genießen!

Scytales Kopf bewegte sich an die Kopfseite der jungen Frau und leise flüsterte, soweit man es bei der Musik als Flüstern bezeichnen konnte, er ihr ins Ohr.
„Du hast mir immer noch nicht verraten, was dich nach Bastion brachte... ."

[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Tanzfläche] Scytale, Treeya, andere Gäste
 
Bastion- Sith-Tempel-Trainingsraum- mit Shim‘rar

Alizee war sich nicht sicher, ob der Sith mit seinem „Masse-oder-Klasse“- Tick immer wieder versuchte, sie zu beleidigen oder ob mehr dahinter steckte.

„Haltet ihr euch für Klasse?“

fragte sie darum und lies damit- ihrer Meinung nach- genau den selben Hauch an Spott durchblitzen, den sie die ganze Zeit bei ihm zu bemerken schien. Gut, die Wahrscheinlichkeit war gross, dass er sich für was besseres hielt und es vielleicht in einigen Bereichen sogar war. In welchen genau würde sich wohl noch zeigen müssen.

Im Trainingsraum angekommen, forderte er sie zu etwas sehr ungewöhnlichem auf, was Alizee eigentlich bestätigte , dass er sich zumindest für unwiderstehlich hielt. Genau diese Art von Männern fand Alizee eigentlich unausstehlich. Allerdings bot er ihr ne Alternative an, indem er einen Dolch zu ihr fliegen liess und ihn nach einer kleinen „Drohung“ - die Klinge zeigte auf eine Region, in der der Tod wohl nicht sofort, dafür aber unbehandelt auf eine ziemlich ekelhafte Art später eintreten würde- mit dem Griff zu ihr drehte. Alizee griff nach dem Messer- dass war etwas, womit sie sich auskannte. Einen Moment spielte sie mit der Klinge und sah den Sith stirnrunzelnd an.

„Soll das ein Test sein, ob ich naiv oder dämlich bin? Ich küsse euch sicher nicht und mit dem Dolch hätte ich wohl keine Chance gegen euch.“

Trotzdem wäre das sicher ein besserer Plan als ihn zu küssen. Und vielleicht rechnete er genau jetzt nicht mit einem Angriff. Ihr Satz würde wohl eher andeuten, dass sie stehen bleiben und garnichts machen würde- was sicher unter anderen Umständen auch der Fall gewesen wäre. Aber irgendwas sagte Alizee, dass er sie damit wohl nicht davonkommen lassen würde. Also nahm sie ihren ganzen Mut zusammen. Allein schon vom Grössenunterschied her, war ein Angriff auf seinen Bauch die naheliegenste Wahl. Zwar wäre ein Angriff auf seine Beine weniger… schmutzig gewesen, aber sie rechnete eh nicht mit Erfolg sondern eher damit, eben jenen Dolch gleich an ihrer Kehle wiederzufinden. Für den Sith war ein Angriff auf ihren Kopfbereich nämlich wesentlich einfacher als umgekehrt für Alizee. Trotzdem war sie irgendwie auch neugierig darauf, wie er reagieren würde.


Bastion- Sith-Tempel-Trainingsraum- mit Shim‘rar
 
Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Sabar, Tom West, Odile Lemaire, Natali Reed, Takyama, Treeya Reed, Flottenheini (Scytale Mentel)

Tom war ganz froh ein wenig Abstand von den anderen Gästen zu bekommen. Keine Ahnung was Sabar da plante, aber ihm Gefiel es nicht unbedingt. Er wollte Odile ein wenig in Sicherheit bringen, zumindest bis irgendwie klar wurde was der Sith eigentlich vorhatte. Er wusste nicht genau wie er Sabar im Bezug auf Frauen wirklich einschätzen sollte, bisher war es kein guter Eindruck den er bei Tom hinterlassen hatte, in dieser Beziehung. Außer dem konnte er so gleichzeitig Odile vielleicht ein wenig besser kennen lernen. Ohne ihre Freundinnen würde das wahrscheinlich auch etwas leichter funktionieren. Tom führte Odile Lemaire langsam und gemessenen Schrittes in Richtung der aus Holz getäfelte Tanzfläche des Eternal Dawns. Sie waren nicht die ersten, die auf diese Idee gekommen waren, ein paar weitere Pärchen tanzten dort bereits zum Takt der Musik über die Tanzfläche.

Sie kamen gerade an, als ein Lied dem Ende zu ging. So wartete Tom noch ein paar Sekunden, am Rande der Tanzfläche ab. Als das nächste Lied anfing legte sie Tom ihre Hand auf seinen Oberarm. Tom ergriff ihre andere Hand und trat einen Schritt näher an sie heran dabei. Für eine Tanzhaltung mit verschränkten Händen war es wohl noch etwas zu Früh, rief sich Tom ins Gedächtnis. Als sich aus den ersten Klängen des Liedes sich langsam ein Rhythmus heraus bildete, verwarf Tom seine Sorgen und hatte nur noch Augen für Odile. Die Musik war geschmackvoll, auch wenn der Gesang merkwürdig klang, musste sich um irgend eine Fremdsprache einer primitiven Fremdrasse handeln, die er nicht kannte. Odile war auf jeden Fall eine erfahrene Tänzerin, das bemerkte Tom sofort erfreut. das war wohl eine Leidenschaft die sie beide teilten. Mit einem kaum spürbaren Druck lies sie sich von Tom beim Tanzen führen. Zuerst führte er sie rückwärts über die Tanzfläche, dann ein wenig seitlich, hielt dann einen Moment inne, um dann im Takt der Musik erst vorwärts und dann wieder rückwärts mit ihr zu tanzen, die ganze Tanzfläche ausnutzend.

Odile reagierte sogleich traumhaft auf jeden sanften Impuls, mit der er ihr die Richtung über die Tanzfläche vorgab. Tom konnte spüren, sie war nicht nur Ausgebildet worden zum Tanzen, das ganze machte Odile wirklich Freude, wie er in ihren Augen ablesen konnte. Beim Tango tanzt man nicht für andere, das war etwas Persönlicheres, nur zwischen ihnen beiden. Ein Spiel mit dem Feuer, das sie beide zusammen spielten und nicht nur Odile meisterlich Beherrschte, wie sie beide bemerken durften. Sie beide brauchten keine großen Showfiguren zu vollführen, hier machten schon kleine Facetten, Gesten, ja sogar Blicke, das besondere des Tanzes aus. Warum die beiden trotzdem so sinnlich dabei wirkten, bewirke die hohe Konzentration, mit dem sie beide mit fliesenden in einander übergehenden Bewegungen tanzten. als hätten sie beide nie etwas anderes gemacht.

Dann zog Tom Odile Hautnah an sich heran, für die nächsten Schritte so dass kein Blatt Papier mehr zwischen sie beide gepasst hätte und führte sie in eine Drehung hinein. All sein Ärger, seine Sorgen die er noch vor wenigen Minuten gespürt hatte, waren einfach verflogen. "Erzähl mir doch bitte etwas von dir? Woher kommst du? Bleibst du länger auf Bastion? Was machst du so?" bat er sie irgendwann leise beim Tanzen, nachdem sie sich auf einander eingestimmt hatten und ein wenig Konzentration für andere dinge übrig blieb. Kurz fragte sich Tom wann er das letzte mal wirklich Bitte gesagt hatte und es auch wirklich so gemeint hatte, wie jetzt gerade. Er wusste eigentlich noch gar nichts von ihr und hatte keine Ahnung wo er überhaupt zu fragen ansetzen sollte bei ihr. "Und vor allem sag mir bitte, das dein Terminkalender die nächsten Tage nicht zu überfüllt ist" und lächelte sie Charmant dabei an, das war zwar vielleicht ein klein wenig Frech aber so war er nun leider einmal. Der Satz war ihm heraus gerutscht, bevor er selber richtig darüber nachgedacht hatte. Den er wollte unbedingt noch weiter Zeit mit ihr verbringen, sie kennen lernen und nicht einfach so, nach heute Nacht , wieder verschwinden. Hatte er da gerade schon wieder Bitte gesagt? Das entwickelte sich langsam zu einer richtig dummen Angewohnheit in ihrer Gegenwart.

Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Sabar, Tom West, Odile Lemaire, Natali Reed, Takyama, Treeya Reed, Flottenheini (Scytale Mentel)
 
[Hyperraum | auf dem Weg nach Bastion | Imperiales Shuttle 3476] Natasi Daala, NPCs

Mit nachdenklichem Blick saß Natasi auf der Sitzbank ihres Transportshuttels. Das sanfte Wummern des Hyperantriebs wirkte einschläfernd auf die Flottenoffizierin und sie begann wieder über ihren neuen Auftrag nachzugrübeln. Nachdem sie aus dem Prozess wegen dem Verlust ihres Schiffes entlassen worden war, hatte sie sich auf den Weg zur Hauptwelt des Imperiums gemacht. Sie hatte glaubhaft und überzeugend ihre Entscheidung, dass ihr anvertraute Schiff zu verlassen, erklären können und war sogar mit einem geringschätzigen Lob aus dem Militärgericht entlassen worden. Für eine Frau hätte sie überraschend umsichtig gehandelt, hatte man ihr gesagt. Sie wusste nur zu gut, dass der Verlust eines Schiffes schon so manchen Kommandanten seinen Posten gekostet hatte. Es war einfach nur Glück gewesen, dass sie ein neues Kommando bekommen hatte. Sie hatte allerdings noch einen anderen Verlust erlitten der nicht ganz so einfach zu ersetzen war wie ein Schiff. Ihr Erster Offizier war in seiner Rettungskapsel ums Leben gekommen. Man nahm an, dass die Kapsel von Turbolaserfeuer pulverisiert worden war. Trotz der recht guten Zusammenarbeit hatte Daala nie auch nur den Hauch einer emotionalen Bindung zu ihrem Stellvertreter gehabt. Das Einzige was sie an seinem Tod schmerzte war, dass ein weiterer fähiger Offizier verloren war. Auf der „Shark“ würde sie ein neuer Erster Offizier unterstützen. Daala zog das Datapad aus der Tasche worauf die wichtigsten Daten zu ihrer neuen Offizierin gespeichert waren. Den Rest des Fluges verbrachte sie in die Lektüre der Informationen vertieft.
Daala spürte eine Veränderung in der Vibration des Schiffes und wusste schon vor der Information des Piloten, dass sie den Hyperraum verlassen hatten. Nur einen Augenblick später kahm dann auch die Durchsage.

„Wir sind soeben über Bastion aus dem Hyperraum gefallen. Darf ich sie darum bitten ihren persönlichen Identifikationscode durchgeben zu dürfen Ma’am?“


Daala legte das Datapad auf dem Sitz neben sich ab und aktivierte die Sprechanlage rechts von ihr.

„Erlaubnis zur Codeübertragung. Teilen sie der Flugsicherung mit, dass ich auf der Shark landen möchte.“

Der Pilot bestätigte mit einem kurzen „Jawohl Ma’am!“. Sie deaktivierte den Sprechfunk und wandte sich wieder dem Datapad zu. Das ihr neuer XO eine Frau war, war durchaus erfreulich. Das sie eine Chiss war, würde wohl auch nicht zu einem Problem werden. Zumindest nicht unter ihrem Kommando. Zwar hatte sie nicht viel übrig für Nichtmenschen, dennoch waren die Chiss recht gut angesehen. Ihr technisches Verständnis war galaxisweit bekannt und ihre Waffen und Taktiken legendär.

„Ma’am wir werden in Kürze auf ihrem neuen Schiff landen. Die Crew steht bereit um sie zu empfangen.“


Die Durchsage des Piloten riss die Imperiale aus ihren Gedanken. Sie deaktivierte das Datapad und steckte es weg. Dann kontrollierte sie mit den Fingern den Kragen ihrer Uniform und band ihre Haare, die sie bis dahin offen über die Schultern hatte fallen lassen, zu einem militärisch korrekten Dutt. Nun war sie bereit ihrer neuen Mannschaft gegenüber zu treten.

(etwa 8 Minuten später)

Daala spürte wie die Fähre sanft auf dem Hangarboden aufsetzte. Die eine Hand an dem Sicherheitsgriff, strich sie mit der anderen ein letztes mal ihre Uniform glatt. Dann senkte sich zischend die Ausstiegsrampe und Daala schritt sie von Dampf umhüllt herunter. Würdevoll und autoritär stellte sie sich vor der versammelten Mannschaft auf. Sie ließ ihren Blick über die Brückencrew, die Piloten und die Soldaten schweifen, die in sauberen Reihen im Haupthangar angetreten waren. Dem vor den Truppen stehenden Offizier nickte sie knapp zu. Soweit sie wusste war er XO ihres Vorgängers und würde nach der Übergabe das Schiff verlassen.

„Lieutenant Commander Cross, wie ich annehme?“

Sie musterte den Offizier und lobte ihn in Gedanken dafür, dass er nicht einmal mit mit der Wimper zuckte. Normalerweise wurden Untergebene oft nervös wenn sie von einem Höherrangigen Offizier gemustert wurden. Nicht so Cross. Er salutierte zackig und antwortete mit fester Stimme.

„Jawohl Ma’am! Ich soll sie auf der Shark willkommen heißen und ihnen alles Notwendige einmal zeigen.“


Er drehte sich ebenso zackig um und sah nun in Richtung der Truppen.

„Dies ist Commander Daala! Sie wird ab sofort das Kommando über dieses Schiff übernehmen!“


Nachdem er seinen Satz beendet hatte salutierten die Truppen und Besatzungsmitglieder und ein „Für das Imperium!“ donnerte Daala entgegen. Sie salutierte nun ebenfalls und wiederholte laut „Für das Imperium!“. Da ihr nun offiziell das Kommando übertragen worden war, war es nun an ihr die Versammlung aufzulösen.

„Alle Mann wegtreten! Um exakt fünfzehnhundert wieder Antreten für eine Musterung!“


Nun hatte sie sechs Stunden um sich mit dem Schiff vertraut zu machen und die Crew hatte Zeit alles auf Hochglanz zu bringen. Die Besatzung zerstreute sich und trotz des Augenscheinlichen Chaos, konnte Daala sehen das alles geordnet ablief. Mit dem ersten Eindruck war sie sehr zufrieden. Nun wandte sie sich wieder Cross zu, der in hab acht Stellung vor ihr stand.

„Gut dann sollten wir mit der Einführung beginnen.“


Sie lächelte ihn kühl und professionell an und er nickte.

„Zu Befehl Ma’am! Wenn sie mir folgen würden.“


[…Vier Stunden später…]

Die Führung war weniger lehrreich als langweilig gewesen. Natasi hatte sich bereits im Voraus über diesen Schiffstyp informiert und wusste das meiste Bereits. Das Einzige was ihr der Rundgang gezeigt hatte, war das die Crew offensichtlich wusste was sie tat. Alles war im besten Zustand und es war nirgends Dreck zu finden gewesen. Nun saß sie in ihrem Privatbereich und studierte die dort angebrachten Bildschirme und Holoprojektoren. Das war allerdings etwas was nicht standartmäßig war. Ja es gab immer Anzeigen aber hier hatte sie eine Miniaturausgabe der Brücke. Und zwar funktionstüchtig und nicht nur als Anzeigen.
Sie studierte gerade das Frachtverzeichnis als sich ihr Interkom meldete. Das Piepen riss sie aus der Konzentration und sie aktivierte das Comlink.

„Commander Daala hier!“

„Entschuldigen sie die Störung Commander, aber ich soll sie darüber informieren das ihre Piloten eingetroffen sind. Es befinden sich aber noch einige auf dem Planeten. Sie haben Freigang bekommen bis sie hier ankommen. Sollen wir sie auf das Schiff beordern?“

„Sorgen sie dafür das die Besatzung spätestens um 0100 Vollständig ist! Die Musterung wird auf diesen Zeitpunkt verschoben. Ach und sorgen sie Dafür das meine XO darüber informiert wird, dass sie sich um 2300 auf der Brücke zu befinden hat!“


„Jawohl Ma’am!“

Daala deaktivierte das Com und widmete sich wieder dem Frachtverzeichnis. Später würde sie wohl noch einmal persönlich die Frachträume in Augenschein nehmen.

[Bastion | Orbit | GSD Shark | Daalas Kommandoraum] Natasi Daala, Schiffsbesatzung
 
[Bastion / Center / Stadtmitte / Eternal Dawn] Natali, Odile, Treeya, Takyma, Tom, Sabar, Scytale

Als Odile Toms Hand ergriff, konnte sie den Groll spüren, der in ihrem attraktiven Höhlenmenschen brodelte. Darüber, was diese plötzliche Ungehaltenheit ausgelöst hatte, konnte sie nur spekulieren - zuviel Testosteron auf zu wenig Raum, zwei Egos, die zu groß waren, um sich den Platz in der Lounge zu teilen. Und dann kam auch noch Scytale dazu. Nicht, dass er mit den beiden Alphamänchen in dieser Beziehung mithalten konnte, aber seine Ankuft am Tisch schien der letzte Tropfen gewesen zu sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Allerdings schien Tom immerhin noch genug Geistesgegenwart zu besitzen, einer unmittelbaren direkten Konfrontation - ob diese mit Sabar oder Scytale erfolgt wäre, war ein Rätsel, dass sie vielleicht später noch lösen würde - aus dem Weg zu gehen und sie mehr oder weniger zu entführen. Wenn auch nur auf die Tanzfläche.

Das meergrün changierende Kleid, in das sie sich heute Nachmittag zu ihrem Treffen mit Legat Beaurant gekleidet hatte, war mitnichten ein Tanzkleid. Es hatte einen etwas formellen, geraden Schnitt und bot wenig Freiheit, um sich darin zu bewegen - zudem endete es knapp oberhalb ihrer Knie. Aber als Absolventin der Reena-Ballettakademie würde sie mit diesem Handicap schon klar kommen - und natürlich gut aussehen. Nein, verbesserte sie sich in Gedanken. Gut war eine viel zu mediokre Umschreibung: hinreißend, atemberaubend. Mit weniger würde sie sich nicht zufrieden geben - auch dann nicht, wenn Tom nicht allzu herausragende Qualitäten auf der Tanzfläche unter Beweis stellen sollte. An seinem Arm bewegte sich die grazile Adelige von Caloria mit einer anmutigen Leichtigkeit, die ihr so in Fleisch und Blut übergegangen war, dass es ihr keinen Augenblick Schwierigkeiten bereitete, ihre Bewegungen, denen ihres um einiges größeren Tanzpartners anzupassen. Ein strahlendes Lächeln umspielte Odiles Lippen, als sie nicht wenig erleichtert feststellte, dass der dunkelhaarige Mann an ihrer Seite durchaus wußte, was er tat und recht selbstbewußt, dabei aber sehr dezent führte. So viel Feingefühl hatte sie ihm gar nicht zugetraut.

"Du bist ein viel besserer Tänzer, als ich erwartet hatte, Tom.", bemerkte die blonde Tapani ein wenig atemlos, als er sie schwungvoll an sich zog und sie mit leuchtenden Augen zu ihm aufschaute. Eng an einander geschmiegt vollführten sie eine letzte Drehung, bevor die Musik wechselte und etwas ruhiger wurde, was Odile Gelegenheit gab, auf Toms Fragen zu reagieren. "Ich komme von Caloria, habe drei ältere Brüder und bin nach Bastion gekommen, um meine Gesangskarriere voranzutreiben. Außer ein paar Proben für meine nächsten Auftritte habe ich in den nächsten Tagen noch nichts vor.", antwortete Odile mit spitzbübischem Lächeln - sie hatte untertrieben und ein paar Details ausgelassen. Ihr war nicht daran gelegen diesen Augenblick mit langwierigen Erklärungen über ihren Stand und ihre Familienverhältnisse zu zerstören. "Aber ist das denn jetzt wichtig?"


Die wenig subtile Frage nach ihren Plänen für die nächsten Tage ließ Odile überrascht eine elegant geschwungene Augenbraue heben. Da war er wieder, ihr Höhlenmensch: Die tapanische Adelige war schon mit mehr Rafinesse und Stil umworben worden. Nichtsdestotrotz hatte Toms unbedarft-direkte Art etwas außerordentlich charmantes - und es erlaubte ihr, ebenso direkt zu antworten. Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern, als sie den Kopf ein wenig hob und leicht zur Seite neigte: "Nichts, was sich nicht verschieben ließe..."

Der intime Moment wurde abrupt unterbrochen, als Odile an Toms Schulter vorbei Sabar über die Tanzfläche auf sie zukommen sah. Sein Gesichtsausdruck verhieß nichts als Ärger und sie hielt einen Herzschlag lang beunruhigt und wachsam in der Bewegung inne, und beschloß, dass - welches Spiel diese beiden atavistischen Männchen hier auch immer spielen mochten - sie dabei sicher keine passive Rolle einnehmen würde. Kurz bevor Sabar sie erreichte, hauchte sie Tom einen zärtlichen Kuss auf die Wange und wandte sich ihm dann mit herausforderndem Lächeln und blitzenden Augen zu, als er seine Hand auf Toms Schulter legte: "Wäre es nicht höflich gewesen, zumindest bis zum Ende des Liedes zu warten?" Odiles Linke strich langsam von Toms Oberarm über seine Brust und drückte leicht dagegen, während sie mit der Rechten Sabars freie Hand ergriff, um sich auf diese Weise elegant zwischen die beiden zu schieben und Abstand zwischen sie zu bringen.

"Ich bin gleich wieder bei dir, Tom" lächelte sie beruhigend in die eine Richtung, während sie einen Augenblick später in die andere zischte: "Einen Tanz, Sabar. Und fasse dich kurz." Nach diesen offensiven Worten lachte Odile ausgelassen, fasste nach Sabars anderer Hand, legte sie auf ihre Hüfte und begann mit den ersten Tanzschritten.

[Bastion / Center / Stadtmitte / Eternal Dawn] Natali, Odile, Treeya, Takyma, Tom, Sabar, Scytale
 
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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Ritari´s Wohnung] Ritari Selesca, Kiara Te Kandossi


Kiara?“ Fragte sie nach und überlegte kurz. Dann schlug sich die Menschenfrau mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Ach ja. Wir haben uns doch damals in dieser Bar in der Nähe kennengelernt oder? Wir haben doch damals den ganzen Abend gequatscht und dann die Zeit vergessen. Weißt du noch?“ Sie lachte bei der Vorstellung leise und sah Kiara lächelnd an. Dann stand sie auf und nahm zwei Gläser aus dem Schrank im Zimmer. „Möchtest du auch ein Glas Wasser?“ Fragte sie und schenkte beide Gläser voll. Dann trank sie einen Schluck. Sie trank fast ausschließlich Wasser da sie Bereitschaft hatte und es jederzeit wieder los gehen könnte.


Wie ist es dir so ergangen?“ Fragte sie und sah Kiara fragend an. „Mir geht es eigentlich ganz gut. Wir habe in der letzten Schlacht nur leider unser Trägerschiff verloren und nun haben einige Mitglieder der Besatzung Freigang bis unsere Kommandantin ihr neues Kommando übertragen bekommt.


[etwa zwei Stunden später]


Sie sprach mit Kiara viel über ihre Erfahrungen als Pilotin und hörte sich die sehr interessanten Geschichten ihrer alten Freundin an als plötzlich ihr Komlink piepste. Sie seufzte, aktivierte ihren Komlink und sah kurz zu Kiara bevor sie sprach. „Pilot Officer Selesca hier. Was gibt es?“ Fragte sie und wartete auf eine Antwort von ihrem Gesprächspartner. Sie fragte sich wer sie nun störte. Aber da es ein militärischer Funkkanal war, auf dem man sie kontaktierte, musste es wichtig sein. „Pilot Officer Selesca sie werden gebeten sich an Rampe 5A für einen Truppentransport zum Gladiator-Klasse-Sternenzerstörer „Shark“ einzufinden. Befehl von Commander Daala.“ Kam die Antwort und Ritari seufzte. Dann sah sie zu Kiara und lächelte schief. „Tut mir Leid. Die Pflicht ruft.“ Sagte sie und begann damit private Klamotten zusammen zu suchen und diese in einer Tasche zu verstauen.


Nachdem sie alles beisammen hatte und sich noch einmal frisch gemacht hatte verließ sie mit Kiara gemeinsam die Wohnung. Zusammen betraten die beiden den Turbolift und fuhren nach unten. Vor dem Gebäude verabschiedeten sie sich und Ritari wandte sich dann in Richtung des militärischen Raumhafens. Als sie durch die Straßen der Stadt ging kamen ihr viele Gedanken hoch. Gedanken an ihre Familie. Aber diese war weit weg, auf Ritari´s Heimatwelt Kuat. Wie es ihrer Mutter wohl ging? Ritari nahm sich vor ihre Familie so bald wie möglich zu kontaktieren. Sie ging weiter und kam nach einiger Zeit am Raumhafen an.


Ritari wies sich mithilfe ihres Codezylinders aus und betrat den Komplex. Einige Rekruten sahen zu der Menschenfrau und pfiffen anerkennend. Ritari verdrehte die Augen und folgte der Beschilderung zu Rampe 5A. Ihre Stimmung hellte sich auf als sie die dort wartenden erkannte. Es waren ihr Captain Olonka und die restlichen Überlebenden ihrer Staffel. Sie salutierte vor ihrem Captain. „Pilot Officer Selesca meldet sich wie befohlen.Olonka salutierte ebenfalls knapp und nickte. „Rühren.“ Sagte er und lächelte. Ritari verschränkte die Arme hinter dem Rücken und ging dann mit ihren Staffelmitgliedern an Bord des Transporters.


Zehn Minuten später hob der Truppentransporter ab. Ritari wurde trotz der Tatsache das sie angeschnallt war, ordentlich durchgeschüttelt. Sie verzog das Gesicht und seufzte. Olonka und die anderen Piloten lachten. „Na Schrauber? Kannst du so etwas immer noch nicht ab?“ Ritari schüttelte den Kopf. Sie flog lieber im luftleeren Raum. Da hatte man so etwas lästiges wie atmosphärische Störungen nicht. Sie sah aus dem Sichtfenster und sah wie der Transporter nach einiger Zeit die Atmosphäre verließ. Die restliche Zeit bis zur Ankunft verbrachte die Staffel damit Witze zu reißen und sich auf das neue Schiff einzustellen. Als sie nah genug waren meldete sich der Pilot des Transporters. „Captain, wir befinden uns im Anflug auf die Shark. Wir werden um 0000 im Haupthangar landen.“ Olonka bestätigte dies und sah die anderen an. „So jetzt wird es langsam Ernst Leute.“ Sagte er und die Staffelmitglieder nickten bestätigend.


Als der Transporter im Hangar landete stand Ritari, wie die anderen Piloten auch, aus ihrem Stuhl auf und wandte sich der sich öffnenden Einstiegsrampe zu. Die Staffel verließ den Transporter und sie sahen sich um. Dann kam ein Unteroffizier der Flugleitung auf die Piloten zu und salutierte. „Ich soll ihnen ihre Quartiere zeigen.“ Olonka nickte und die Piloten folgten dem Chiss durch den Hangar. Nach kurzer Zeit kamen sie bei ihren Quartieren an und Olonka entließ den Unteroffizier mit einem nicken. Ritari bezog mit ihrer Fügelfrau, Akesha Teliin, ein Quartier. Sie wurden auf dem Weg zu den Quartieren informiert dass um 0100 eine Musterung angesetzt war. Dementsprechend suchte die Menschenfrau ihre Galauniform heraus und zog diese an. Danach richtete sie noch ihre Haare und war so weit mit ihrem Aussehen zufrieden. Dann trat sie mit dem Rest ihrer Staffel an und sie gingen los in Richtung des großen Haupthangars. Im Hangar sah es mittlerweile aus wie in einem Ameisenhaufen. Und es war laut. Ritari murmelte leise und folgte ihren Kameraden zu dem ihnen angedachten Platz im Hangar. Dort standen sie dann und warteten bis die Musterung beginnen würde. Bald darauf legte sich auch das Chaos und es wurde still. So still das man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Dann brüllte jemand ein lautes „Achtung!“ und die Soldaten bewegten keinen Muskel mehr.

[Bastion | Orbit | GSD Shark | Haupthangar] Ritari Selescar, Capitain Olonka, Schiffsbesatzung
 
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[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Ritari´s Wohnung] Kiara Te Kandossi, Ritari Selesca

Als Ritari nun endlich erkannt hatte wer sie war grinste sie und nahm das Glas entgegen.


„Oh mir geht es sehr gut. Mein Geschäft läuft wunderbar und ich kann mich nicht beklagen. Und wie geht es dir meine Liebe?“

Sie entledigte sich ihrer Rüstung, lehnte sie an die Wand im Flur und nahm entspannt auf dem Sofa Platz.


[ Zwei Stunden später…]


Das Nerv tötende piepen eines Comlinks störte ihre Unterhaltung. Kiara griff an ihren Gürtel und bemerkte das es nicht wie gedacht ihr Com war. Sie hatte kurz vermutet das Serbra sie informieren wollte das er die benötigten Daten beschafft hatte, aber offensichtlich war er noch nicht so weit. Sie beobachtete wie Ritari sich ihrem Com zu wandte und kurz mit einer streng klingenden Frau sprach. Aus dem kurzen Wortwechsel war eindeutig ein Befehl zu verstehen und Kiara stürzte den Rest des vor ihr stehenden Wassers hinunter und stellte das Glas dann wieder auf den Tisch vor ihr.


„Ja die Pflicht ruft. Das kenne ich nur zu gut.“

Sie lächelte ihre alte Freundin an und machte sich daran ihr Zeug zusammen zu sammeln. In kompletter Rüstung verließ sie dann mit ihr zusammen das Apartment. Vor dem Gebäude grinste Kiara die Pilotin noch einmal an und zwinkerte ihr zu.

„Das du mir nicht abstürzt. Der wind kann ja manchmal wirklich störend sein.“

Noch immer grinsend setzte sie ihren Helm auf und klopfte Ritari noch einmal auf die Schulter. Dann drehte sie sich um und verschwand in den Schatten der Gasse neben dem Gebäude. Sie schlenderte sie Gasse entlang und verließ sie auf der Rückseite des Gebäudes um sich nun in Richtung Innenstadt zu wenden. In einer weiteren dunklen Gasse aktivierte sie ihren Comlink und kontaktierte Serbra. Während sie auf den Ton wartete der ihr zeigen würde das Serbra den Anruf annahm registrierten die Sensoren der Rüstung eine Bewegung hinter ihr. Sie brauchte nur einen Augenblick um sich umzudrehen und die linke Hand an das Holster der Blasterpistole zu legen. Vor ihr stand ein Mensch mit gezogener Waffe. Sie erkannte den Waffentyp recht schnell und spielte in Gedanken ihre Möglichkeiten durch.

„Wo solls denn hingehen Lady?“

Der Typ hatte eine Art zu sprechen die Kiara zu wieder war. Er hielt sich offensichtlich für unbesiegbar und nahm an das er sie in der Falle hatte.

„Ich wüsste nicht was sie das angeht.“

Kiaras Stimme klang leicht Metallen durch den Vocoder an ihrem Helm aber es war unverkennbar das sie seelenruhig sprach.

„Oh es geht mich viel an Puppe. Du bist einen Haufen Geld wert. Vielleicht gibt es da wo du hinwillst ja noch mehr zu holen.“

Ein überlegenes Grinsen zeichnete sich im Gesicht des Mannes ab, der offensichtlich Kopfgeldjäger war. Wer Geld auf ihren Kopf ausgesetzt haben könnte war Kiara allerdings ein Rätsel, aber das änderte nichts an der Situation. Dieser Typ wollte ihr offensichtlich an ihr Leben und das war Kiara nicht recht.

„Oh ich glaube für dich gibt es da nichts zu holen. Ich würde dir allerdings raten nicht auf meine Brust zu zielen. Das könnte böse für dich Enden!“

Der Mann lachte und offenbarte seine verfaulten Zähne. Dann blickte er sie wieder Ernst an.

„Bevor du auch nur mit einer Wimper zucken kannst habe ich dich erschossen und kassiere halt die kleinere Belohnung.“

Ah es wollte sie also jemand lebend. Nun sie würden schon herausfinden wer den Typen beauftragt hatte. Nachdem sie ihn erledigt hatte natürlich. Sie hatte bereits mitbekommen das Serbra die gesamte Unterhaltung mitbekommen hatte. Denn das Comlink war noch immer aktiv. Sie seufzte als sie an die Diskussionen dachte die dieser Zwischenfall wieder entfachen würde.

„Ca'nara at ash'amur!“

Sie zischte die Worte mehr als das sie sie sagte. Der Mann schaute sie verwirrt an und öffnete den Mund.

„Was zum Geier hast du gerade…“


Weiter kam er nicht. Blitzschnell ließ Kiara sich auf den Boden fallen und zog dabei ihre Pistole. Der Mann der einen Augenblick zu langsam war, schoss seinen Blaster ab. Der Schuss verfehlte Kiara knapp und ging über sie hinweg. Sich auf die Seite rollend wich sie dem nächsten Schuss aus, der sich neben ihrer Schulter in den Boden brannte. Sie rollte weiter und kam auf die Knie. Sie zielte und zwei Schüsse blitzten auf. Mit einem Rauchenden Loch auf Höhe des Herzens und einem zwischen den Augen, sackte der Mann auf den Boden. Kiara erhob sich und klopfte den sich den Dreck von der Rüstung. Nun sah sie auf den Toten hinab und nahm den Helm ab.


„Ich sagte, Zeit zu sterben.“

Ihr Ton war grimmig und sie machte sich nun daran den Leichnam zu durchsuchen. Sie fand einen Datenchip und ein Hologramm von ihr in Rüstung. Serbra würde ihr den Chip wohl entschlüsseln. Vielleicht würden sie dann erfahren wer ihn beauftragt und wie er sie gefunden hatte. Den Helm wieder Aufsetzend wandte sie sich ab und machte sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Das Comlink schaltete sie ab. Sie würde sich schon früh genug mit Serbra auseinandersetzen müssen. Wahrscheinlich würde er ihr wieder einen Vortrag halten, dass sie viel zu auffällig gewesen war. Tja so war es eben.


Kiara bog um die letzte Ecke und sah den kleinen Platz mit dem Brunnen. Sie nahm auf einer Bank Platz und legte ihren Helm neben sich. Dann begann sie ihre Pistole zu reinigen um sich die Zeit zu vertreiben, bis Serbra kommen würde
.

[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Marktplatz] Kiara Te Kandossi, Passanten
 
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