Bastion

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Zion stieg aus dem schwarzen Gleiter und trat einige Meter zu dem Eingang High Society Clubs Eternal Down. Sein Gleiter, welcher ihm vom Orden zur Verfügung gestellt wurde, genau sowie den Fahrer, fuhr wieder zurück in den Fuhrpark des Ordens. Für irgendwas müsste ja der Rang eines Sith-Executor gut sein. Außer viel Arbeit und wenig Freizeit hatte man wenigstens eins zwei Privilegien, wie die Nutzung des Sith-Fuhrparks.


In seiner Kriegsrüstung, sowie mit seinem schwarzen Umhang passte Zion nicht direkt in das Bild der typischen Gäste hinein. Wäre der Sith durch seine Kleidung noch nicht aufgefallen, spätestens mit seiner Körpergröße und Statur wäre er es. Auf den Weg in das Innere des Clubs bemerkte er flüchtige Blicke, in spürte er Nervosität, Angst und Neugier. Dies war ein Verhalten, welches er zu gute kennt und es ignoriert. Manchmal macht er sich einen Spaß daraus und spielt mit diesen Gefühlen, aber heute nicht. Dafür waren zu wichtige Angelegenheiten auf seiner Agenda eingereiht. Zion betrat den Eingangsbereich und wurde bereits von einem Mitarbeiter des Clubs begrüßt. Nach dem der Mitarbeiter Zions Reservierung, welche von einem Jünger aus seinem Dunstkreis getätigt wurde, geleitete der Mann den bulligen Sith zu einem etwas abgelegenen Tisch. Zion saß sich hin und wartete auf seine beiden Gäste. In der Zeit des Wartens schaute Zion etwas um und erkannte einige angetrunkene Menschen, sie waren aufgebracht oder entspannt bis hingebungsvoll. In der Macht spürte Zion auch Machtanwender, Sith. Es waren schwache Geschöpfe, jedoch erkannte diese nicht an Hand ihrer Aura und somit waren sie trotzdem eine Bedrohungsquelle.

Lange brauchte der Sith-Executor auf seine Gäste nicht warten. Sonea und Auxillius kam in Begleitung des selbem Club Mitarbeiters wie Zion zum Tisch. Beide hatten sich umgezogen und waren nicht mehr in den schlichten Roben wie noch vor wenigen Stunden gekleidet. Er hatte eine schwarz leichte Rüstung an, mit teils bescheidenen silbernen Verzierungen. Sonea hingegen hatte ein elegantes, bordeaux farbiges Kleid mit schwarzen Stickereien. Am Hals und Dekolletés war es etwas ausgeschnitten, so dass man ihre Runenartige Tattoos erkennen konnte. Zusätzlich hatte sie ihre Haare so geflochten, wie es einer Kriegerin würdig war.

Sie setzen sich hin und bestellten beide etwas zu trinken, Auxillius ein Glas Tevraki Whiskey und Sonea ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk. Sogar bei der Getränkewahl spiegelte sich Zions erster Eindruck wieder. Sie war die Vernünftige, der Anker von beiden und er weiterhin der Lebendige, der alles ausprobierende Pol. Auxillius das Feuer und Sonea das Wasser. Es hat sich nicht viel geändert seit sie damals auf Coruscants Straße zusammen ihre Jugend verbracht hatten. Zu mindestens in ihren typischen Wesenszügen konnte sich Zion sicher sein. Daher war es nicht verwunderlich, dass zuerst Auxiliius das Wort ergriff.

„Also sag Anis wies…“

Sofort unterbrach Zion seinen alten Kindheitsfreund.

„Als erstes sprecht mich in der Öffentlichkeit nur noch mit meinem Sith Namen an, Zion. Der alte Name ist Vergangenheit, es muss nicht jeder wissen, wie mein echter Name war.“

Sonea schaute mit leicht angekippten Kopf zu Zion hoch und sprach langsam und überlegt.

„Darth Zion, Hammer von Bastion. Also waren meine Vermutungen richtig, dass du es warst von den sie alle sprachen.“

Der Hüne nickte nur knapp.

„Hammer von Bastion ist mir neu, aber ja. So weit ist der Name nicht verbreitet in dieser Galaxy. “

Nun schaltete sich Auxillius wieder in das Gespräch ein.

„Wohl war mein alter Freund, aber woher soll man sich zu hundert Prozent sicher sein, dass du dieser Sith bist.“

Über Zion Lippen huschte ein Lächeln. Es tat ihm gut wieder alte Freunde um sich zu haben.

„Aber bevor wir hier richtig anfangen, sagt was ist seit damals geschehen und wie seid ihr zu den Sith gekommen.“

Die Geschwister fingen an zu erzählen und die Zeit verging.

*Zeitsprung*

„Es ist erstaunlich, wie die Wege der Macht doch sind. Nach all den Jahren und unter so vielen Lebewesen treffen wir uns wieder und sind Mitglieder im gleichen Zirkel der Sith.“

Sonea und Zion schauten zu Auxillius. Er hatte recht und beide nickten mit ihren Köpfen. Zion Blicke huschten nun langsam von Auxillius zu Sonea und wieder zurück. Ist dies die Chance, die er schon länger unbewusst suchte? Mit diesen Beiden könnte Zion sein bisheriges Konstrukt an Klienten und Bittsteller festigen und ausbauen. Mit einer festen Basis hätte Zion einen stärkeren Halt und kann so sein Einfluss weiter ausbauen. Aus der Vergangenheit weiß er, dass Auxillius zu ihm steht, genau wie seine Schwester. Jedoch will sich Zion auch keine Illusionen hingeben, Sith sind damit veranlagt immer nach Höherem zu streben. Aber ein gemeinsamer Aufstieg wird allen dreien zum Vorteil werden. Doch beide hatten nie den Weg der Führung gewählt, sie hatten andere Qualitäten oder Wege. Dies war was Zion herausfinden musste, wenn dies nicht mehr der Fall war, wäre seine Idee nichts wert. Zion hasste es aber, nach Hilfe zu fragen oder irgendeine Abhängigkeit von anderen zuzugeben. Daher fing er auch ungewohnt schleppend und langsam an seiner nächsten Frage heran.

„Was haltet Ihr, wenn wir...”

Doch Zion wurde von Auxillis unterbrochen bevor er seine Frage richtig begonnen hatte.

“Ja!”

Zion schaute etwas verdutzt zu dem bärtigen Mann. Was meinte er mit Ja? Doch bevor Zion antworten konnte sprach Sonea.

“Ja wir wären gerne wieder an deiner Seite, wie früher in den guten, alten Zeiten.”

“Wir sind nie mit der Masse des Ordens zurechtgekommen, wie wir bereits gesagt haben. Uns fehlte immer eine Verbundenheit. Und mit dir, sind wir der Meinung wäre diese Verbundenheit existent. Wie früher!”

“Wie früher.”

Wiederholte Zion etwas baff und erleichtert.



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[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Marktplatz] Serbra Ram´ser, Kiara Te Kandossi

Kiara steckte die soeben gereinigte Pistole wieder zurück in das Holster und lehnte sich zurück. Sie beobachtete das Treiben auf dem Marktplatz und wartete darauf das Serbra sich blicken lassen würde. Der Großteil der Kunden an den Marktständen waren Menschen. Sie sah von ihrer Bank aus einen Stand mit Lebensmitteln der mit roten Lettern beschriftet war. Gegenüber war ein Stand der mit Kleidung handelte und daneben gab es einen Stand der Spielzeuge oder sowas in der Art verkaufte. Sie sah den Frauen beim Feilschen zu und beobachtete ein Kind was sich eine Frucht schnappte und schnell das Weite suchte. Dabei rannte es in einen Stand mit Metallwaren und Droiden und warf den Standbetreiber um. Wesen wie diesen sah man selten außerhalb von Tatooine. Es schien sich um einen Jawa zu handeln, der wohl das Glück in der weite der Galaxis suchte. Kiara beschloss sich auch etwas zu kaufen und stand auf. Sie ging auf einen kleinen Stand zu. Der offensichtlich Kaf verkaufte. Sie bestellte sich einen und ging wieder zu der Bank zurück.


Der Kaf war gut und das Treiben auf dem kleinen Markt war nach wie vor rege. Da kam auch schon die unvermeidliche Sturmtruppler Patrouille und machte Ärger. Sie durchsuchten einige Stände und der Jawa den Kiara gesehen hatte, verkrümelte sich in einen seiner Droiden. Kiara schmunzelte und wartete gespannt ob die Sturmtruppler den kleinen Händler finden würden. Doch die weiß gepanzerten Soldaten hatten schon ein Opfer gefunden und zerrten einen Verlumpten Mann mit sich, der wahrscheinlich mit Drogen gehandelt hatte. Tja so war es halt hier auf Bastion.


Kiara hatte gerade ihren Kaf aus als, sie Serbra auf sich zukommen sah. Sie verdrehte die Augen als sie seinen besorgten Gesichtsausdruck erblickte.


„Was soll ich denn machen wenn der Typ mir nen Blaster unter die Nase hält? Ihn freundlich bitten diesen wegzulegen und seiner Wege zu ziehen? Statt zu meckern kannst du dich mal um diese Datenkarte kümmern. Apropo Daten… Hast du alles?“

Sie lächelte als er ihr das Datapad mit den relevanten Daten in die Hand drückte und sah sich die Daten an.

„Ach Zun Monsula. Oberhaupt einer recht reichen Familie hier auf Bastion. Ein Richter wie ich sehe. Ich nehme mal an wir sollen ihn aus Rache für einen Verurteilten töten.“

Sie grinste Serbra an und erhob sich.

„Dann sollten wir uns auf den Weg machen. Wir wollen doch unser Ziel nicht warten lassen.“



[3 Stunden Später]



Kiara hockte auf einem Dach in der Nähe des Anwesens das der Richter bewohnte. Als Imperialer Regierungsangestellter hatte er einen Trupp Soldaten zu seinem Schutz, die sich wie sie wussten in dem Gebäude Aufhielten und es Absicherten. Sie waren laut Date nicht die ersten die diesen Richter töten sollten und er war wohl Paranoid geworden. Kiara nahm ein Makrofernglas vom Gürtel und blickte hindurch. Da es Nacht wurde, konnte sie die Umrisse des Speeders kaum erkennen. Das Fahrzeug war nach den Angaben des Datenzentrums gepanzert und besaß ein Geschütz. Es war offensichtlich, dass dies das Fluchtfahrzeug des Richters war. Kiara wandte sich Serbra zu.

„Ich gehe runter und mach mal ein bisschen Party. Du bleibst hier und behältst das Fluchtfahrzeug im Auge. Wenn er raus kommt erledigst du ihn. Wenn nicht… Naja dann hab ich den ganzen Spaß.“


Sie grinste ihn an und ihre Zähne blitzten auf. Ihr war bewusst das es ihm nicht gefiel wenn sie „Party“ machte. Aber sie musste den Richter dazu bewegen sein Heim zu verlassen und außerdem liebte sie den Kampf.

„Du gibst mir Bescheid wenn die Truppen anrücken und wenn möglich erledigst du noch ein Paar Sturmtruppler. Aber nur wenn sie versuchen das Haus zu stürmen. Oder warte….“


Sie überlegte einen Moment. Sie hatte doch etwas von Rebellen gelesen die ab und zu Terroranschläge auf die Truppen des Imperiums verübten. Wenn sie also eine Patrouille erledigen würde, könnte es sein das sie den Alarm auslöste und der Richter würde sich zu seinem Bunker begeben. Sie müsste nur eine Sprengladung an einer Wand anbringen und ihn so aus seinem Versteck locken. Durch den Angriff auf die Patrouille würde das dann wie der Angriff von Terroristen aussehen.


„Warte wir machen es so. Ich bringe an der Rückwand des Hauses eine Sprengladung an. Dann locke ich eine Patrouille in die Gasse und jag sie hoch. Sollte irgendwer uns sehen werden sie uns für Terroristen halten und wir werden nicht erkannt.“

Bevor er etwas sagen konnte war Kiara schon vom Dach gesprungen und hatte sich unten abgerollt. Sie rannte über die Straße und huschte in die Gasse hinter dem Gebäude. Dort angekommen brachte sie die Sprengladung an und hockte sich in an eine Ecke um auf eine Patrouille zu warten.

„Empfängst du mich Serbra?“

Wie immer hatte sie ihr Helmcomlink auf Serbras Frequenz gestellt. Es war immer wichtig Funkkontakt zu halten.

„Ich möchte übrigens keine Diskussionen mit dir führen. Siehst du eine Patrouille?“

[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Regierungsbezirk] Serbra Ram´ser, Kiara Te Kandossi
 
Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Sabar, Odile Lemaire

Ohne ihre Antwort zu hören und ohne mithilfe der Macht in sie zu blicken, wusste Sabar bereits, wie Odiles Antwort ausfallen würde. Er konnte es in ihren Augen lesen, innerhalb dieses kurzen Augenblickes, in dem die Fassade der Noblesse Oblige fiel und Einblicke lieferte, die außer Sabar wohl nur die wenigsten bisher bei der adeligen Musikerin genießen durften. Vielleicht war es die selbe Langeweile und der selbe Drang, über die schon so hoch geglaubten Verhältnisse hinauszuwachsen, die Odile umtrieben und direkt in seine Arme lockten. Oder das Verlangen nach wahrer Macht, einer übernatürlichen Gewalt und Kraft, wie sie ein normal sterbliches Wesen niemals verstehen würde. Oder vermutlich beides. Auch die edelsten und allem Anschein nach außergewöhnlichsten Herrschaften, zu denen Sabar seine Entdeckung in gewisser Weise schon jetzt zählte, wog diese durch die Last der Geburt schon angetragene Schwere des eigenen Schicksalsweges. Es kam schließlich nicht von ungefähr, dass sich in der Galaxie beinahe alles um Macht und Geld drehte und immer die selben Köpfe aus den selben Familien am Drücker saßen; manche Wesen waren dazu geboren, um zu herrschen, die anderen, um zu dienen. Sabar war der festen Überzeugung, dass er zu ersteren gehörte. Genauso Odile, auch wenn sie zunächst in gewisser Weise ihm zu dienen hatte, um sich das Privileg zu verschaffen, eines Tages selbst eine solche Macht auszuüben wie es ihm schon bald zustehen würde. Der Graf hatte schon halb beschlossen, andere Methoden bei ihrer Ausbildung anzuwenden wie es sein eigener Meister tat. Es war eine mehr als brachiale Methode, unter der er nicht selten beinahe zerbrochen wäre und ohne sein Naturell als Mann mit einer gewissen Urstärke wäre er aller Wahrscheinlichkeit unter dieser bestialischen Art des Drucks zerbrochen. Die blonde Frau, sie war anders. Mit ein wenig Feingefühl und der nötigen Härte nur zum rechten Zeitpunkt würde sie sich schnell formen lassen und ihm lange gegenüber loyal bleiben. Der Weg der Sith bedeutete nicht zwanghaft nur Leid und Schmerzen auf einen Schüler herabregnen zu lassen, um ihn innerlich zu zerfressen. Die Versuchung der dunklen Seite der Macht bot eindeutig elegantere Wege, die sich für eine erstaunliche Dame wie Odile förmlich anboten und für andere weniger.

Fast schon etwas enttäuscht vernahm er während ihrer schmeichlerischen Antwort, wie die ihr gesellschaftlich aufgezwungene Fassade wieder Überhand gewann und
Odile zum ersten Mal seit mehreren Minuten nicht nur ihre Gefühle hat sprechen lassen. Gefühle, aus denen sich der Zugang zur Macht schnell schmieden lassen konnte, vor allem bei einer offensichtlich Hochbegabten wie ihr. Viel mehr war es ihr Verstand, der schon jetzt offenbar einzusetzen und Sabars Aktionen zu hinterfragen begann. Wie fest diese Fassade saß merkte Sabar, als er erneut die Wege der Macht nutzte, um ihre wieder deutlich kältere und äußerst feste Ausstrahlung zu erfühlen. Vielleicht ein Vorteil in ferner Zukunft, wenn es darum gehen würde, den eigenen Geist von Eingriffen außerhalb abzuschirmen, immer vorausgesetzt jedoch, dass Sabar als einziger den richtigen Weg finden würde, diesen Schild jederzeit durchbrechen zu können. Doch war es wieder diese Zuneigung, die ihre Augen und ihr gesamter Körper ausstrahlte, die Sabar etwas durcheinander brachten. Die Ausbildung durch Darth Sting und die zahlreichen Demütigungen der Vergangenheit hatten seine Skepsis und eine gewisse Vorsicht geformt, die ihn jedes Wort mehrmals hinterfragen ließen. Vielleicht war Odile keine talentierte Schauspielerin, sondern verspürte tatsächlich etwas wie Bewunderung für ihn. Der Schüler ertappte sich dabei, sich letzteres zu wünschen und ohrfeigte sich innerlich schon jetzt dafür Odiles Charm zu verfallen - ein Laster, das eigentlich für solche wie Tom West gemacht war, die ihre Gefühle noch über ihre Ambitionen stellten.

Der die ganze Zeit über ruhige Graf, der einerseits geduldig und verständnisvoll wirkend, jedoch auch auf eine gewisse Weise herausfordernd und lauernd die Antwort
Odiles abwartete, musste in einem Anflug der eigenen Verwunderung kurz auflächeln. War es Stolz? Oder eher die eigene Verwunderung darüber, dass er vor wenigen Stunden im Thronsaal von Darth Allegious kniete? Wohl eher beides. Den Imperator zu sehen, so wie die attraktive Künstlerin es formulierte, war gar nicht das Besondere, sondern viel mehr der Anlass und die Erkenntnis, dass sich jede Demütigung und jede Mühe gelohnt hatte. Es gab sicherlich schon zig Paraden und Aufmärsche, bei denen der gemeine Pöbel seine Majestät zu Gesicht bekommen hatte und sich auf diesen Moment viel einbildete. Doch wer konnte schon behaupten, nach einem so blutigen und zerfressenden Kampf gegen die Yevethaner vom Imperator persönlich auf Bastion empfangen und zum Ritter geschlagen zu werden - und das wohlgemerkt nur kurze Zeit nachdem er überhaupt zum Schüler Stings wurde. Auch wenn sie es als richtigerweise Heldentaten bezeichnete, konnte Odile nicht ahnen, was er alles in kürzester Zeit geleistet hatte. Sabar wusste auch, dass sie selbst Großes leisten würde, auf welche Art und Weise immer. Es war nur eine Frage der Motivation und ihres Willens, jede vorher geglaubte Grenze zu brechen und die Fesseln zu lösen, wie es die Bestie des Wappens seiner Familie tat.

"Ich habe vor seiner Hoheit gekniet und zum ersten Mal in meinem Leben erfahren, was wahre Macht und Größe bedeutet. Alles andere ist nur eine Illusion, glaub mir."

Lautete folglich seine ehrliche Antwort, die er viel leiser und ernster aussprach, als seine vorherigen lockenden Worte. Er schätzte seine neue Freundin und künftige Schülerin und damit dann nicht-mehr-Freundin so ein, dass sie sich von solch bedeutenden und großen Worten nicht einschüchtern ließ. Viel mehr würde sie versuchen, dem hellen Licht ihres völlig neuen Pfades noch viel intensiver und gewillter zu folgen. Ihre folgenden Worte zeigten dies, als sie Sabar ihre Entscheidung schon jetzt verkündete und beim Klang ihrer Stimme und - genauso wichtig - ihrer Worte funkelten Sabars Augen auf. Er hatte sich in ihr nicht getäuscht, sie war genau die Frau, die er zuerst hoffnungsvoll und vorsichtig in ihr vermutet hatte. Sie war genau diejenige, die er brauchte. Ihre erste Unsicherheit, falls man das so bezeichnen konnte, überraschte Sabar selbst und mit Hochdruck überlegte er, um eine Antwort auf ihre indirekte Frage zu finden, die in ihrer Wichtigkeit noch vor seinen Antworten auf ihre letzten beiden Fragen stand.

"Es bedeutet, dass dein Weg bereits vorbestimmt ist. Oder glaubst du etwa, dass der heutige Abend bloß ein Zufall war? Ich habe lange benötigt, um zu begreifen, dass unser Schicksal von Geburt an gegeben ist und wir diesem gerecht werden müssen, um über alle anderen hinauszuwachsen. Die Hölle Koornachts hat mich dieser Erkenntnis ein großes Stück näher gebracht und es fehlt nur noch ein letzter Feinschliff, um bereit zu sein, meinen eigenen Weg im Orden der Sith beschreiten zu können. Du hast die gewaltige Barriere dieser essentiellen Erkenntnis bereits jetzt überwunden und bist mehr als bereit, mir zu folgen."

Unlängst hatte sich Sabar Odile wieder zugewandt und versuchte nebenbei, seinen Worten über die Wege der Macht noch mehr Nachdruck zu verleihen.

"Um deine Frage also zu beantworten; es bedeutet, dass du nach ganz oben gelangen wirst. Habe keine Angst davor, denn ich werde immer an deiner Seite stehen, um dich auf diesem Weg zu begleiten, zu führen und zu beraten - alles von dem zum rechten Zeitpunkt. Du wirst immer die Möglichkeit haben, deine Gedanken und deine Meinung frei heraus zusprechen. Denn nur so werden wir die Stärke entfalten können, die in uns beiden innewohnt. Alles, was ich im Gegenzug von dir fordere, ist Loyalität, Odile. Ich bin gewiss kein Wohltäter und helfe dir nicht nur um des Helfens Willen oder weil ich dich gern habe. Ich helfe dir, weil ich damit auch mir helfe. Und weil ich ein Bild für die Zukunft vor mir sehe, auf dem ich gemeinsam mit mächtigen und mir gegenüber loyalen Herrschern und Herrscherinnen ebenjene Zukunft definieren werde. Und als meine erste Schülerin wirst du über allen anderen stehen, darauf sollst du mein Wort haben."

Mit diesen Worten legte der adelige Schüler noch eine gewaltige Schippe auf die Schwere seiner vorherigen Worte und hoffte, das gewiss nicht zu kleine Ego Odiles nicht irgendwie verletzt zu haben. Es erforderte einiges an Mut und Willen, das eigene Schicksal in die Hände eines anderen zu legen, der einem selbst auf für Laien unerklärliche Weise so sehr überlegen ist. Folglich entschied Sabar, etwas langsamer zu machen und die junge Frau nicht schon zu Beginn ihres gemeinsamen Weges zu überrumpeln.

"Meine Ausbildung wird schon bald vollendet und ich ein Krieger im Orden der Sith sein. Ich werde dich aufsuchen, sobald dieser Zeitpunkt gekommen ist, was ich in naher Zukunft vermute. Denke nicht zu viel über deine Entscheidung und deine Zukunft nach, Odile. Folge deinem Instinkt und habe Vertrauen in dein großes Potential. Und so wie ich das sehe, schuldest du Tom noch einen Tanz."


Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Sabar, Odile Lemaire


 
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Er war froh das die Geschwister ihn nicht ausreden lassen haben. Denn wie damals schon waren alle drei auf einer Wellenlänge und wussten was der andere dachte. Sie waren ein eingespieltes Team. Bevor jemand was sagen konnte wurde Zion an seinem Arm signalisiert, dass er eine Nachricht erhalten hatte. Sie kam von der Zirkelmeisterin höchst persönlich. Zion las sich den Befehl durch und schaute zu den zwei Freunden.


“Ich muss auf einen Auftrag und ich will, dass ihr mitkommt. Habt ihr einen Meister oder einen Patron, die dies verbieten würden?”

Die Geschwister schauen sich an und fingen an zu grinsen.

“Der Meister ist tot und unser Patron bist ab jetzt du, also nein, wie sind dabei.”

“Was ist der Auftrag?”

“Wir müssen einem Gouverneur helfen, seinen Planeten unter Kontrolle zu bekommen.”

Es war ein relativ banaler Auftrag, wenn man sich die Situation ansieht, in der die Zirkelmeisterin steckte. Zion wollte nicht die Beweggründe der Zirkelmeisterin hinterfragen. Jedoch könnte sie damit jemanden einen Gefallen tun, umso ihren Rücken zu stärken.

“Alles klar, klingt interessant. Wann geht es los?”

“Jetzt! Geht zurück zum Tempel und bereitet euch auf alles vor. Wenn ihr alles gepackt und euch vorbereitet habt treffen wir uns in der Hangar Bucht M 13.”

“Verstanden. Bis dann Zion! Fidelitas usque ad mortem!”

“Fidelitas usque ad mortem!”

Die Geschwister tranken aus, erhoben sich und verließen den Club. Zion saß nun alleine an dem Tisch und schaute seinen ehemaligen und jetzt wieder Weggefährten hinterher. Er kontaktierte seinen Fahrer, dass er Zion nun abholen könnte. In zehn Standartminuten würde der Fahrer da sein bis dahin blieb Zion noch sitzen und beobachtete das Geschehen. Als die Zeit herum war erhob sich der Hüne und ging Richtung Ausgang. Er brauchte nicht bar zu bezahlen, da die Rechnung direkt von Zions Konto abgebucht wurde, zuzüglich den üblichen zwanzig Prozent Trinkgeld. Wie schon beim Betreten des Clubs folgten ihm auch wieder einige Blicke beim Verlassen des Selbigen. Für viele war halt ein solcher Anblick immer noch eine Seltenheit. Viele kanten Sith nur aus den Holo News und wenn sie schon welche gesehen hatten, dann keinen die eine solche Autorität ausstrahlt wie Zion es tat. Außerhalb des Eternal Dawn wartete bereits sein Fahrer in einem schwarzen, luxuriösen, geschlossener Speeder. Zion stieg ein und der Fahrer fuhr los ohne zu fragen was das Ziel war. Was auch nicht nötig war, sonst hätte Zion einen anderen Wunsch geäußert außer dem Tempel der Sith. Sie fuhren an dem Eingang des Eternal Dawn vorborbei und überholten ein stehendes Gleitertaxi.

Im Tempel der Sith angekommen war Zions erster Gang zu seinen Gemächern in der Domäne der Oberen. Seine Räume waren provisorisch eingerichtet. Nirgends stand etwas, dass eine persönliche Note hatte oder dem Luxus galt. Bis auf einen Projektor, der die HoloNews übertrug, war der Hauptraum nur noch mit Kisten und Ausrüstungsgegenständen belegt. An den Wänden hang kein Teppich oder teure Verzierung beziehungsweise Gegenstände, sie waren so nackt wie die Twi’lek Tänzerinnen in den schäbigsten Clubs der Galaxie. Die Wände hatten die Farbe des schlichten schwarzen Marmors beibehalten. Neben dem Hauptraum, gab es noch eine größere Nasszelle und einen Raum wo Zions Schlafunterkunft war. Dieser Raum hatte ein stabiles, schlichtes Bett und ausreichend Kleider. Hauptsächlich schwarze Roben in verschiedenen Ausfertigungen und neutral gehaltene Kleidungen, aber auch Sachen für besondere Anlässe. In der letzten Zeit trug Zion jedoch nur noch seine Kampfrüstung. Zu einem war er der Tatsache geschuldet, dass er derzeit immer von Mission zu Mission sprang. Anderseits waren es Zeiten der Unruhe und der Vorsicht, lieber war Zion immer auf einen Kampf vorbereitet der nicht kommt, als anders herum. In seiner Tempel Wohnung hatte Zion noch einen anderen Raum, einen Raum wo keine Droiden oder Bediensteten Zutritt hatten. In diesem hatte er seine Schätze und Artefakte aus verschiedenen Abendteuer und Missionen verstaut. Zum Beispiel ein Holocron eines alten Sith Lord, welches er auf Theaterra den Jedi weggeschnappt hatte. Besser gesagt nach einem Kampf gegen die Jedi-Meisterin Kestrel Skyfly behaupten konnte.

Doch Zion blieb in dem großen Wohnraum stehen und rief nach einem Diener, ein kräftiger Jünger kam dem Sith-Executor entgegen und erwartete Befehle. Zion ließ ihn eine schwarze, massive Kiste zum Hangar schleppen. Diese Kiste hatte Zion einst vom Zirkel erhalten und nie wieder abgegeben, was er auch in der Zukunft nicht vorhatte. Bevor er sich auf den Weg machte besuchte er nochmal seine Nasszelle und wechselte seine Unterkleider. Als er fertig war mit waschen und umziehen legte er sich wieder seine Rüstung an und befestigte einen Umhang mit Kapuze aus pechschwarzem Stoff. Ohne Umschweife ging der Sith-Executor direkt zum Hangar, wo hoffentlich seine Kiste und seine Begleiter bereits auf ihn warteten.

Zion wurde in der Hangar Bucht weder von Auxillius noch von Sonea begrüßt, es war ein Sith-Apprentice und er war im Auftrag der Zirkelmeisterin der Extinktoren gekommen. Sein eigener Jünger stand daneben mit der massiven, schwarzen Kiste und wartete.

“Darth Zion, Zirkelmeisterin Gyptser sendet Euch ein Geschenk. Zur Unterstützung Eure aktuelle Mission erhalten Sie die drei Sternenjäger der Fury-Klasse. MyLord”

Und ohne eine Antwort von Zion abzuwarten drehte der Apprentice sich um und verließ die Hangar Bucht. Etwas fragend schaute Zion ihm hinterher und wand sich dann dem Hangar Eingang zu. Ein leichtes grinsen huschte über Zions Gesicht, nicht zu stark aber man hätte ein Lächeln deuten können, wäre es länger dagewesen. Er erblickte drei neue Fury-Sternenjäger. Obwohl Zion nie ein Freund des Fliegens war gefielen ihm diese Gefährte sehr. Er signalisierte seinem Jünger, dass er die Kiste in eins der drei Schiffe unterbringen soll. Nun wartete Zion nur noch auf seine zwei Gefährten, dann würde der Auftrag von der Zirkelmeisterin beginnen.



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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Bibliothek / Kalinda Orindi (NSC), Grin Redeye, Shiqjat Rûwshi, Lota, viele Jünger

Wenn es eines im Tempel der Sith im Überfluss gab, dann waren es Jünger, die auf eine Chance hofften. Das Dasein am untersten Ende der Nahrungskette war alles andere als angenehm und auch wenn sich einige damit abfanden, dass sie niemals einen Meister finden würden, hungerten die meisten doch nach einer Gelegenheit, sich zu beweisen. Es war eine fiebrige Hoffnung, an die sie sich verzweifelt klammerten, denn der Großteil konnte lediglich hoffen, als einfache Diener für einen höherrangigen Sith arbeiten zu dürfen, aber das war schon eine enorme Verbesserung, brachte - in Grenzen – Schutz und Prestige und sogar Privilegien mit sich. Kalinda war einst so gewesen wie die kümmerlichen Gestalten in der Bibliothek, Freiwild für jeden, der stark und grausam genug war, aber die Umbaranerin hatte sich mit Zähnen und Klauen und grimmiger Entschlossenheit nach oben gearbeitet. Kein halbwegs vernünftiger Jünger, der wusste, dass die blasse Nichtmenschin einem mächtigen Herrn diente, würde es wagen, sie zu angreifen, und sogar die Tempelwächter behandelten sie mit einem gewissen Respekt. Jeder Angriff auf sie, jede Beleidigung, war auch eine Attacke auf ihren Herrn, und das kam für niedere Wesen einem Todesurteil gleich. Kalinda musste zugeben, dass sie diese Macht durchaus genoss. Sicher, es war bloß ein Zipfel, den sie in den Händen halten durften, nur ein Schatten von der Macht ihres Herrn, aber besser als nichts. Wenn sie ihre Stellung bewahren wollte, musste sie Erfolge vorweisen, und diesem Fall hieß es, dass sie neben Grin noch weitere Helfer brauchte. Helfer, die sie hier zu finden hoffte, ihr melodramatischer Auftritt würde hoffentlich seine Wirkung nicht verfehlen. Und tatsächlich blickten alle neugierig zu ihr, tuschelten aufgeregt und überlegten, wägten die Risiken mit der Verheißung auf Aufstieg ab. Kalinda ging nicht davon aus, dass sie viele würden durchringen können, aber sie wollte ja auch nicht alle – nur die Besten.

Der kümmerliche Haufen vor ihr enttäuschte sie allerdings, die Attentäterin konnte die Angst und die Zweifel förmlich riechen und machte sich schließlich keine großen Hoffnungen mehr, da hörte sie leise Schritte hinter sich und eine tiefe, markante Stimme richtete das Wort an sie. Kalinda wartete demonstrativ einen Moment, warf den Jüngern vor ihr einen vernichtenden Blick voller Geringschätzung zu und drehte sich dann langsam, geradezu faul um, um die Neuankömmlinge zu taxieren. Die dunkle Stimme gehörte zu einem großen Mann (Shiqjat) in einer dunklen Robe, den sie im allerersten Moment für einen Zeltron hielt, bis ihr klar wurde, was die Fortsätze an seiner roten Haut bedeuteten. Ein echter, reinblütiger Sith? Kalinda war keine Historikerin, aber sie kannte die Erzählungen und Legenden über dieses uralte Volk. Von denen liefen hier nicht viele rum, das machte den Fremden durchaus interessant. Gelbe Augen fixierten sie, als der reinblütige Sith wissen wollte, was sie denn tatsächlich anzubieten hatte. Kalinda hörte Interesse, aber auch Misstrauen heraus, der Nichtmensch wollte mehr wissen und machte das ziemlich deutlich. Dabei wurde er von seinem Begleiter (Lota) unterstützt, der männliche Kyuzo begehrte zu wissen, wem er den dienen sollte. Ein humorloses Lächeln zupfte an Kalindas Mundwinkeln, als sie die beiden Jünger musterte, ihre Stimme war trocken.


„Ihr habt mehr Mumm als der erbärmliche Haufen hinter mir, aber dafür stellt ihr ganz schön viele Fragen und wollt Dinge wissen, die euch nichts angehen. Aber das gefällt mir – spricht für einen höheren IQ als den einer Zimmerpflanze. Geht ein paar Schritte mit mir und ihr werdet Antworten bekommen.“


Die Umbaranerin neigte den Kopf in Richtung des Zentrums der Bibliothek und tippte rasch eine Nachricht mit einer Beschreibung der beiden Jünger in ihr Datapad und schickte sie ab. Ihr Herr hatte viele Augen und Ohren im Tempel, aber selbst Kalinda war verblüfft, als nur wenige Sekunden später eine Antwort von der Handlangerin des Grafen an diesem Ort, Mirili, eintraf. Offenbar waren die beiden exotischen Jünger keine Unbekannten und nun lächelte Kalinda tatsächlich und sie lachte leise, als sie ihr Datapad verstaute.


„Hier ist gut. Offenbar muss ich euch gar nicht viel erklären, denn ohne es wissen, dienen wir dem selben Herrn. Mein Leben gehört dem Grafen – so wie eure. Sieht so aus, als hättet ihr einen guten Eindruck gemacht, jemand wichtiges in seinen Diensten hat ein gutes Wort für euch eingelegt. Also schön...ihr wollt wissen, was für Belohnungen euch erwarten? Mein – unser – Herr ist mächtig, er kann euch viele Vorteile verschaffen. Zugang zu verbotenen Bereichen und Gütern, Schutz vor Angriffen anderer Jünger, materielle Güter und die Aussicht, eines Tages offen in seine Dienste treten zu können. Vielleicht sogar ein Platz als seine Schüler, wenn ihr euch bewährt und das Potential besitzt. Aber vorher...steht eine Prüfung an. Eine geheime Mission, bei der die Risiken enorm sind. Wenn ihr also kneifen wollt, ist jetzt der richtige Moment – danach gibt es kein Zurück mehr.“


Prüfend betrachtete Kalinda die beiden Jünger und signalisierte Grin mit einem knappen Nicken, dass er sich für den Fall der Fälle bereithalten sollte. Wenn einer oder beide der Kandidaten nun auf dumme Gedanken kommen würde, würden der Weißhaarige und sie sich schnell darum kümmern. Schnell und diskret, so die Umbaranerin es schon oft getan hatte.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Bibliothek / Kalinda Orindi (NSC), Grin Redeye, Shiqjat Rûwshi, Lota
 
Vertrauen ist mangelndes Wissen. Der Wissende braucht nicht zu vertrauen.
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Shiqjat Rûwshi, Lota, Grin und Kalinda Orindi (Janus-NPC)]

Je länger Grin mit Ori zusammen war, desto mehr begannen seine Augen sie zu fixieren, obwohl es für die Mission nicht relevant war. Ihr Selbstbewusstsein, ihre sparsamen und – zumindest für den Hobby-Assassinen Grin offensichtlichen – von tödlicher Eleganz zeugenden Bewegungen und ihre Worte ließen den ehemaligen Arenakämpfer keinesfalls kalt. Fast alles, was er an Attentätern mochte, konnte man an Ori bemerken, sah man nur genau genug hin. Ihr Umgang mit den Jüngern setzte dem noch einen drauf und ihre flinken Finger, die blind über das Pad tanzten, als würde sie die Oberfläche nur von Staubflusen befreien wollen, ließen in Grin blutige Phantasiegebilde aufblitzen. Während sie die eigentliche Arbeit tat und er nur daneben stand und geheimnisvoll wirkte, stellte er sich vor, wie er ihr in der Arena gegenüber stand und sie einander auf eine Weise bekämpften, wie es nur Meister im Messerkampf konnten. Natürlich war Grin noch lange nicht so weit. Jetzt, hier und heute, würde er seine Messer wahrscheinlich nach Sekunden verlieren und auf seine Fäuste und Füße zurückgreifen müssen, um der eleganten Frau die Knochen zu brechen und dabei selber so grazil wirken, wie ein betrunkener Hutte. Gut dabei auszusehen, wenn er seine Kontrahenten besiegte, war ihm nie wichtig gewesen. Trotzdem konnte er dieser Eleganz etwas abgewinnen. Aber eben nur bei anderen und nicht sich selbst.

Nachdem Ori zwei der Jünger für sich hatte gewinnen können und mit ihnen in ein leeres Abteil gehen wollte, ließ sich Grin bewusst zurück fallen und achtete dann darauf, dass kein zu neugieriger Zuschauer der Gruppe folgte oder der besagten Neugier anderweitig nachgehen wollte. Es traute sich jedoch keiner, sodass Grin sich nach einem Augenblick umdrehte und hinter den beiden Unbekannten zum Stehen kam. Er stand nun in ihrem Rücken, die Hände so nahe an seinen Messern, dass er zumindest einen von beiden blitzschnell angreifen und töten konnte. Nicht das dieser Impuls in ihm steckte. Er mochte nur die Pose und das Potential, welches hinter dieser Körperhaltung steckte. Sich mächtig und überlegen zu fühlen war schon Belohnung genug. Grin musste es nicht einmal ausschöpfen, musste sich nicht einmal beweisen, um sich daran zu erfreuen. Ori schien seine Haltung und Gedanken nachvollziehen zu können, denn sie signalisierte nur wenig subtil, dass er womöglich gleich zuschlagen musste. Bereit war er aber sowieso schon, doch auch die beiden Jünger offenbarten durch ihre Bewegungen, dass sie sich der Situation bewusst waren.


In diesem stillen Moment, in welchem sich die beiden – doch gar nicht so unbekannten – Jünger eine passende Antwort überlegten, musterte Grin sie von hinten und erstellte ein halbes Dutzend Szenarien. Als angehender Assassine musste er die Schwachstellen aller Spezies kennen, die er womöglich im Zuge eines Auftrages umbringen musste. Ein Stich in die Brust, der die eine Spezies auf der Stelle umbrachte, war bei einer anderen womöglich nur nervig, weil Organe doppelt vorhanden oder sich an einer ganz anderen Stelle befanden. Leider kannte er die Rasse der Sith, also die reinblütigen Sith, nur vom Namen her. Ihre Anatomie war ihm so wenig bekannt wie ihre Stärken und Schwächen. Weshalb er sie automatisch in die Kategorie Mensch, die mittelmäßigste und mit am leichtesten zu tötende Spezies der Galaxis, packte. Er war außerdem größer als Grin und obwohl die Robe viel zu viel Raum für Interpretationen ließ, sah sein Gesicht nicht unbedingt ausgemergelt aus. Sprich, er sah gesünder und kräftiger aus als Grins Meister und besaß deshalb wahrscheinlich auch ausreichend Kraft in den Extremitäten, um Grins Angriff zumindest blocken zu können. Ihn würde er zuerst die Klinge in den Nacken rammen und so sein Wirbelsäule vom Kopf trennen. Denn einen fairen Kampf könnte Grin verlieren und wenn Assassinen eines nicht eingingen, dann offene und faire Kämpfe. Den zweiten Jünger konnte Grin hingegen überhaupt nicht einschätzen. Noch größer als der reinblütige Sith, sah auch er nicht unbedingt schwach aus. Doch den Kopf bzw. das Gesicht kannte der Maskierte nicht und somit auch nicht alle rassenspezifischen Merkmale und Schwächen. Seine Haut wirkte im Vergleich zur menschlichen härter und die Augen konnten wer weiß was wahrnehmen, weshalb Grin dort gar nicht erst spekulieren wollte, ob sein Messer überhaupt den Weg zum Rückgrat fand. Ihm würde er höchstens einen Tritt gegen den Kopf verpassen, während er dem Rothäutigen durchbohrte.


Nachdem Grin die Szenarien ziemlich schnell ausgingen, weil er die beiden Jünger so schlecht einschätzen konnte, dachte er weiter über ihren Auftrag nach und wie die beiden Neuen ihnen helfen konnten. Sie waren im Vergleich zu Ori und Grin größer und auffälliger, wirkten aber auch auf den ersten Blick kräftiger und dies zählte hier unten einiges, wenn man nur ein Jünger war. Sie würden also gut als Ablenkung passen, wobei Grin nicht mal im Ansatz erraten konnte, wie leicht sich Royal Guards hinters Licht führen ließen. Ori hätte die beiden aber nicht mitgeschleift, so Grins weiterer Gedankengang, wenn sie nicht schon eine Idee hätte. Andererseits wirkte sie auch nicht wie jemand, der offen zugab, dass er keine Ahnung hatte, was er nun tun sollte. Ihren kurzen schwachen Moment, nachdem sie den Auftrag erhalten hatten, war ziemlich schnell wieder unter Schichten aus Schatten verschwunden und würde jetzt wahrscheinlich auch nicht wieder auftauchen. Tatsächlich rechnete Grin eher damit, dass sie alles und jeden untergehen lassen würde, bevor sie kapitulierte und sich zurückzog. Oh nein. Grin legte ganz sicher nicht sein Leben in ihre Hände...


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Shiqjat Rûwshi, Lota, Grin und Kalinda Orindi (Janus-NPC)]
 
[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Regierungsbezirk] Serbra Ram´ser, Kiara Te Kandossi


Serbra lag neben Kiara auf dem Dach und beobachtete das Gebäude durch das Zielfernrohr seines DHH-447. Er nickte als Kiara die Sturmtruppen erwähnte. „Ja das kann ich tun.“ Sagte er und sah dann zu dem Speeder. Da dieser gepanzert war würde Serbra, falls der Richter denn aus dem Haus heraus käme, einen schnellen Finger am Abzug haben müssen um ihr Ziel auszuschalten. Als Kiara dann ihre Idee mit der Sprengladung erwähnte sah Serbra zu Kiara. Er wollte gerade etwas erwidern als sie auch schon vom Dach gesprungen war.

Er seufzte genervt und wandte sich dann wieder der Beobachtung des Gebäudes zu. Was hatte er eigentlich erwartet? Etwa das sie ein Ziel mal ohne viel Aufsehen zu erregen ausschalten konnten? Bei Kiara Fehlanzeige. Aber daran hatte er sich mittlerweile gewöhnt, weswegen er auch nicht mit ihr diskutierte. „Ja, ich höre ich laut und deutlich.“ Erwiderte er als Kiara sich über Funk meldete. „Bis jetzt keine Patrouille in der Nähe.“ Sagte er als im nächsten Moment auch schon eine Patrouille, bestehend aus 7 Soldaten, in seinem Sichtfeld auftauchte. „Eine Patrouille nähert sich deiner Position.“ Teilte er ihr mit und behielt die Soldaten durch sein Zielfernrohr im Blick. Ihm gingen so einige Gedanken durch den Kopf. Was wäre wenn es nicht so klappt wie Kiara sich das vorstellte? Klar dann würden sie ihr Ziel verfolgen müssen und hätten höchstwahrscheinlich die halbe Streitmacht der Stadt hinter sich. Das würde Serbra doch gerne vermeiden. Da bemerkte er mit Schrecken das es sich bei der Patrouille um Elite-Soldaten handelte. „Kiara, das sind Elitesoldaten! Nicht schießen. Sieh zu das du da weg kommst!“ Sagte er und man hörte die Sorge aus seiner Stimme heraus. Er beobachtete die Patrouille weiterhin aufmerksam. Hoffentlich würden sie Kiara nicht entdecken.

Nach einer Weile stand er auf, schulterte sein Gewehr und seilte sich auf der vom Zielgebäude abgewandten Seite vom Dach. Unten löste er den Hacken und schlich in der Gasse etwas nach vorne um die Situation besser im Blick haben zu können, allerdings würde er auch nicht sofort entdeckt werden da er im Schatten verborgen war. Außer man würde seine Rüstung direkt mit Licht anscheinen. Dann hätte er ein Problem.

[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Regierungsbezirk] Serbra Ram´ser, Kiara Te Kandossi
 
[Bastion :: Center :: Nobelviertel :: Gleitertaxi vor dem Eternal Dawn] Treeya, Scytale

Empört öffnete die junge Frau halb den Mund, um etwas zu entgegnen, doch genauso schnell schlossen sich ihre Lippen wieder.

Woher willst du denn bitte wissen, wie ernst mein Leben ist!‘, wollte sie ihm zuerst entgegen schleudern, gefolgt von einem ‚typisch Mann, man gibt ihnen den kleinen Finger und dann wollen sie die ganze Hand!‘ , aber sie fühlte sich ein bisschen zu alt für diese unreifen Sprüche. Genau genommen drangen Vorwürfe in ihren Kopf. Hatte sie zu viel von sich preisgegeben? Zu deutlich gezeigt, was in ihr vorging? Wie kam der Kerl denn sonst nur darauf, dass sie ein ernstes, tristes, von Strenge und der Kontrolle ihrer Mutter und gänzlich von ihrer eigenen Selbstdisziplin bestimmtes Leben hatte? Woher wollte er das wissen? War es denn so? Treeyas Blick glitt kurz aus dem Fenster, ihre Miene blieb regungslos. Was fiel dem Typen nur ein... über ihr Leben zu urteilen, weil er ein paar Worte mit ihr gewechselt hatte.
Ruhig bleiben... eine weitere, kühle und distanzierende Antwort und der Quälgeist würde hoffentlich aussteigen. Geflissentlich ließ sie sich noch einmal seine Worte durch den Kopf gehen.

Zudem hatte ich eher weniger das Gefühl, dass du so schnell wieder in den Ernst des Lebens möchtest.‘ Sie blickte in seine grauen Augen, die sie immer noch freundlich, aber auch ein bisschen erstaunt und verdutzt anblickten. Sein Lächeln war ein oder zweimal für einen Sekundenbruchteil irritiert einem verwunderten Gesichtsausdruck gewichen, aber er hatte nicht von der offenen, zuvorkommenden Art abgelassen, die er den ganzen Abend an den Tag gelegt hatte. Er hatte nicht viel von sich erzählt, aber was sie wusste, ließ sie kurz grübeln. Er sagte, er sei beim Militär, wer weiß, in welchen Aufträgen er sich schon mit den Feinden des Imperiums herumgeschlagen hatte, von denen Kael nicht einmal sprechen wollte. Und wenn er es garnicht wertend auf sie bezogen hatte sondern auf ihre beiden Leben allgemein? Eine einfache Floskel, die in keiner Weise auf sie bezogen war? Entspannt atmete Treeya aus und lehnte sich ein wenig zurück. Es war immer klüger, nicht unüberlegt loszuschreien. Welche dämlichen Dinge sie beinahe von sich gegeben hätte und dabei pikante Details aus ihrem Leben zum Besten gegeben hätte.
Vor ihr stand doch nur ein kleiner Junge, der ein bisschen Spaß und Ablenkung suchte. Wer vom Ernst des Lebens sprach, hatte das Leben nicht verstanden. Es gab keinen Ernst des Lebens, es gab nur das Leben und das musste man immer ernst nehmen. Während ihre Gedanken Kreise drehten, fiel ihr ein, dass sie noch immer in dem Taxi saßen und sowohl ihr Gegenüber, als auch der Taxifahrer langsam mehr als irritiert waren. Rasch legte Treeya ihre Hand auf die Konsole und blickte Scytale mit einem halben Lächeln an: „Dann soll ich dir also eine Chance geben, mir zu erklären, was du unter ‚dem Ernst des Lebens‘ entschwinden verstehst?

[Bastion :: Center :: Nobelviertel :: Gleitertaxi vor dem Eternal Dawn] Treeya, Scytale
 
[Bastion | Center | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Bibliothek] Shiqjat Rûwshil, Lota, Grin und Kalinda Orindi (Janus-NPC)

Shiqjat nickte der Umbaranerin (Kalinda) mit einem doch recht hochmütigem Blick zu und bevor er ihr folgte musterte er ihren Begleiter (Grin). Wieder so ein widerlicher Mensch. Naja er würde sich wohl damit abfinden müssen, dass er von diesen eigentlich bemitleidenswerten Kreaturen umgeben war. Ohne sich etwas anmerken zu lassen folgte er nun der Frau. Ihm entfiel nicht das sie etwas in ihr Datapad eingab und danach mehr oder weniger aufmerksam den Text darauf las. Als sie nun anfing zu sprechen kniff er seine Augen zusammen und sah sie fast Feindselig an.

„Der selbe Herr. Soso… Wir sprechen doch von dem, der einer Gruppe Jünger brauchte um gegen einen Feind vorzugehen? Der der einem verkrüppelten Menschen das Kommando über uns gab.“

Das Wort Mensch spuckte er mehr als das er es sprach. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass ein angeblich so mächtiger Sith ein so mickriges und mehr als nutzloses Etwas für seine Pläne nutzen wollte. Dagegen wirkte die Umbaranerin wie ein Segen. Sie strahlte eine starke Persönlichkeit aus und schien um einiges kompetenter zu sein als Mohan.

„Wenn dein Meister so mächtig ist und alles besorgen kann, dann verlange ich eine Kleinigkeit für meine Hilfe. Wenn es gefährlich wird möchte ich mich wehren können. Ich verlange daher ein Lichtschwert für mich selbst und eine geeignete Waffe für meinen Begleiter.“

Shiqjat wusste, dass er sich damit sehr weit aus dem Fenster lehnte. Aber er hatte nicht vor klein bei zu geben, oder sich töten zu lassen. Seine Körperhaltung war mehr als entspannt und sein blick lag ganz auf der vor ihm stehenden Frau. Eine Frage würde er noch stellen müssen bevor sie ihm antwortete.

„Ach und ihr seid mir gegenüber im Vorteil. Ihr scheint meinen Namen zu kennen aber ich kenne eure Namen nicht.“

Er spürrte den Menschen in seinem Rücken, doch mit seinen kaum trainierten Machtsinnen, konnte der Sith die Aura nicht ganz wahrnehmen. Er wusste zwar das der Mensch da war, aber er konnte nicht sagen ob er ihn angreifen würde oder wollte.

[Bastion | Center | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Bibliothek] Shiqjat Rûwshil, Lota, Grin und Kalinda Orindi (Janus-NPC)
 
[Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Terrasse] Sabar, Odile

Es war überaus merkwürdig: Die Art und Weise, in der Sabar ohne Umschweife und Ausflüchte über seine und ihre eigene Zukunft sprach, war direkt und voller Pathos. In einer anderen Situation hätte die tapanische Adelige über so viel Direktheit die Stirn gerunzelt und sich von solch einer Indiskretion abgestoßen gefühlt. Aber sie waren sich in den letzten Minuten so nahe gekommen, dass sie in dem Grafen fürwahr keinen Fremden mehr sehen konnte. Die kraftvollen Worte, in denen Sabar seine Pläne schilderte, berührten sie, ließen eine Saite in ihr klingen, so dass sie sich außer Stande sah, ihm gegenüber weiter die Unnahbare zu spielen. Dass das nur eine Maske war, wußte er ja inzwischen ohnehin schon.

Ein Teil von ihr wünschte sich die Leichtigkeit des Nachmittags zurück, die Unbeschwertheit, mit der sie in dem Cafè mit Natali und Treeya musiziert hatte, aber nachdem dieser Graf Sturn auf sie zugekommen war und sie auf ihr Talent angesprochen hatte, schien ihr Leben eine andere Wendung genommen zu haben. Jeder Moment seither war mit einer Schwere und Bedeutsamkeit aufgeladen, der sie sich nicht entziehen konnte. Ein Zufall? Oder so, wie Sabar überzeugt war, Schicksal? Dann wäre dieser Wendepunkt in ihrem Leben unvermeidbar, ebenso wie ihre Entscheidung.

Odile hatte sich selbst immer als jemanden gesehen, der Herausforderungen suchte, die großen Geschichten, das Drama. Die Oberflächlichkeit ihres Lebens war ihr immer bewußt gewesen, aber dass ein Teil von ihr jetzt, da ihre Träume so unversehens in Erfüllung zu gehen schienen, Angst verspürte, erfüllte sie fast mit Scham. Dabei waren es nicht die zukünftigen Herausforderungen, die sie fürchtete, sondern die Tiefe ihrer eigenen wilden und ungestümen Gefühle, die so chaotisch in ihr tobten, dass sie sie kaum erkennen und entwirren konnte.

Für einige Augenblicke schloß die junge Frau die Augen, um sich zu sammeln – nicht, um ihre Emotionen vor Sabar zu verstecken, nur, um sie zu ordnen. Als sie ihm dann antwortete, sprach sie absichtlich leise, und dennoch konnte sie ein leichtes Zittern nicht aus ihrer Stimme heraushalten, das verriet, wie sehr dieser Moment sie bewegte.


„Wohin mich mein Weg auch führt, Sabar, das, was heute hier passiert ist, werde ich nie vergessen und wenn wir uns nach diesem Abend wiedersehen will ich deine Schülerin sein. Ich weiß nicht, ob es dir bewußt ist, aber deine Zusicherung, die Freiheit zu haben, dir gegenüber frei sprechen zu dürfen, bedeutet mir sehr viel. Wahrhaftigkeit ist kein geringes Gut, und wenn wir beide ehrlich zueinander sind, wird es kaum Hindernisse auf unserem gemeinsamen Weg geben, die wir nicht überwinden können. Vielleicht ist es zu früh und zu voreilig, dir meine Loyalität zu versprechen, wo ich doch so wenig darüber weiß, für was oder gegen was ich mich gerade entscheide. Ich will es aber dennoch tun. Weil du mir wichtig bist. Jetzt schon. Und weil ich sehr froh bin, dich auf diese Weise kennengelernt zu haben.“

Um ihre Worte zu bekräftigen, hatte die grazile Künstlerin eine schmale Hand auf die Brust des sie überragenden Mannes gelegt und blickte ihm mit unverstellt aufrichtigem Blick in die grünen Augen.

„Ich wünsche dir viel Erfolg beim Abschluß deiner Ausbildung. Komm bald zurück und lass mich nicht zu lange warten.“


Zum Abschied hauchte Odile dem Grafen noch einen Kuss auf die Wange und drehte sich dann so schwungvoll Richtung Tanzfläche, wo sie immer noch ihren verloren gegangenen Tanzpartner (Tom) vermutete, dass sich der Saum ihres Kleides hob und die blonden Locken über ihre Schulter flogen.


Tom stand tatsächlich noch am Rand der Tanzfläche und hatte ihr den Rücken zugewandt, während er sich suchend umschaute. Odile eilte zu ihm hinüber, legte ihre Hand um seine Hüfte und strahlte ihn sonnig an.

„Tut mir leid, dass wir unseren Tanz unterbrechen mußten. Aber jetzt bin ich wieder da. Wollen wir noch was trinken?“


Ihr Tonfall war dabei so leicht und sorglos, als wäre nicht gerade ihr Selbstbild und ihr Leben unter einen Baudroiden geraten.

[Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - am Rand der Tanzfläche] Tom, Odile
 
Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Sabar, Odile Lemaire

Obwohl er vor nicht einmal zwanzig Minuten kurz davor war, den gesamten Club vor Zorn zu verwüsten, hatte der Abend für Sabar eine bessere Wendung genommen, als er es erwartet hätte. Die wölfischen Augen des athletisch gebauten Schülers funkelten beim Blick Odiles auf, deren Worte ein auf eine unheimliche Weise berührendes Gefühl der Macht in ihm erweckten. Sie gab sich ihm voll und ganz hin, er hatte sie für sich gewonnen. Nicht auf eine Weise, von der man bei einer so attraktiven und interessanten jungen Frau normalerweise ausgegangen wäre, sondern noch auf viel intensivere Art und Weise. Sie sagte seinem Vorschlag zu und schenkte dem Grafen ihre Loyalität und dass nicht ohne zu betonen, wie wichtig er ihr war. Das Funkeln in seinen Augen wurde noch eine Spur intensiver, als er die sanfte Berührung ihrer Hand auf seiner Brust spürte und mithilfe der Macht gewährte er ihr ein wenig mehr Einblick als bloß das ruhige Klopfen seines Herzens und die harte Partien seiner trainierten Brust. Sie würde spüren, dass sie ihm genauso wichtig war und der Bund, den sie soeben schmiedeten, stärker und fester war, als alles andere sonst. In diesem Momenten tat sich vor dem inneren Auge des Grafen eine Zukunft auf, in der die beiden in einer mehr als nur finsteren Manier glänzen, sich gegenseitig ergänzen und unter seiner Führung noch weiter aufsteigen würden. Ein gewisses Gefühl der Unbesiegbarkeit tat sich in Sabar auf und ließ alle anderen Sorgen in Vergessenheit geraten. Sein Vertrauen in die Wege seines zweifelsohne großen Schicksals war noch nie größer gewesen als nach diesem großen Tag. Vielleicht tat es ihrem künftigen Verhältnis ganz gut, dass Tom es auf die bezaubernde Musikerin abgesehen hatte, denn so würde es nicht durch die Zwänge eines primitives Gelüsts unnötig strapaziert werden. Auch wenn ihre Berührung ihn zugegebenermaßen etwas aus der Bahn warf und ablenkte. Mit feurigem Blick lächelte er ihr nach ihrem Abschiedskuss zu und auf ihre Forderung hin musste er schmunzeln.

"Ich bin nicht wie die Jedi und predige leere Phrasen von Geduld und Ruhe, sondern brenne genauso wie du nur so vor Verlangen, als Krieger zurückzukehren und dich wiederzusehen. Du wirst nicht lange warten müssen."

Sabar sah seiner künftigen Schülerin noch eine Weile nach, die in Richtung Tanzfläche verschwand und lehnte noch eine Weile am Geländer der Terrasse. Der kühle Wind der Nacht tat ihm nach der Hitze des Clubs wohl und kurz dachte der junge Adelige nach, wie er nun weitermachen sollte. Ein klärendes Gespräch mit dem draufgängerischen Soldaten Tom wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen, da er ihr Verhältnis vorhin unter eine harte Probe gestellt hatte. Der frisch beförderte Gardist war zu vielversprechend und talentiert, als dass er seinen mittlerweile guten Draht zu ihm riskiert hätte, doch Odile und ihm schon wieder dazwischen zu funken, war keine allzu tolle Idee. Vielleicht war es tatsächlich das Beste, eine Weile Gras darüber wachsen und Odile ihren Charme versprühen zu lassen, der den Konflikt der beiden Heldenfiguren von N'Zoth verdrängen würde. Die drei würden künftig ohnehin an einem Strang ziehen müssen, damit alle das bekommen konnten, wonach sie so sehr verlangten. Auch mit Natali hätte er noch ein paar Worte wechseln können, um die Wogen zu glätten. Doch was tat sie schon zur Sache? Er hatte keine Pläne mit ihr und ihrer reichen Familie und eine Entschuldigung kam für ihn nicht in Frage. Auch hier würde sich über Odile künftig vielleicht noch die ein oder andere Gelegenheit anbieten, ins Gespräch zu kommen, also stand fest, wohin es für Sabar nun gehen würde. Zurück zu seinem Meister. Dunkel erinnerte er sich an die Abschiedsworte und die Aufgabe, Wissen über Lichtschwerter zu sammeln.

Als der Graf wieder im Gleiter auf dem Weg zu seinem Apartment saß, las er die Nachricht seines Meisters und überrascht stellte er fest, dass sie wohl wieder verreisen würden. Im bequemen Polster zurückgelehnt dachte er über ein paar Optionen nach und hoffte, nicht wieder nach Koornacht zurückzumüssen. Allzu fern lag die Vermutung nicht, da das Werk dort noch nicht vollständig verrichtet und die Welten noch immer in offener Rebellion waren. Eine erneute wochenlange Reise zurück an die Kriegsfront würde seine Pläne mit Odile ungemein verkürzen und das Ende seiner Ausbildung weit in die Ferne kürzen lassen. Zurück in seiner überschaubaren aber halbwegs luxuriösen Bleibe entledigte er sich seines schwarzen Anzugs und der braunen Schuhe, die für manche Gesichter der High Society interessanter waren, als gedacht. Er zog sich seine leichte Rüstung über, die nach ihrer Audienz mit dem Imperator gesäubert und zusammen mit seiner Klinge an ihn zurückgesendet wurde und in der er Kal Fraan getötet hatte. Dann warf er sich einen und auf der Jagd mit seinen Verwandten selbst erlegten Pelze über und war bereit, in den Tempel zurückzukehren. Mehr würde er nicht brauchen, schließlich ging es nicht in den Urlaub auf Scarif. Als er wieder auf dem Weg nach draußen war, sah er sich noch kurz um. Neben einer Leibrente wurde ihm durch den Ritterstand auch ein Apartment in Bastion Center zur Verfügung gestellt. Vielleicht würde es also Sinn machen, dieses zu verkaufen. Er hatte hier schließlich nicht einmal zehn Nächte geschlafen und zwei Apartments in der selben Stadt waren totaler Unsinn in seiner momentanen Situation. Sabar hatte den Beschluss schon halb gefasst, als er erneut im Speeder auf dem Weg zurück zum Tempel saß und auf seinem Datapad einige Informationen zum Bau eines Lichtschwerts studierte. Die Sith waren bei weitem nicht so eitel wie die Jedi und beim Bau der Lichtklinge bei weitem pragmatischer. Der Schüler würde seine Kampfweise von Grund auf überdenken und die neuen Chancen nutzen müssen, die sich ihm boten. Nicht zuletzt die Fähigkeit, Schüsse abzulenken. Der Aufbau der Waffe war eines der ersten Dinge, mit denen er sich nach seinem Eintritt in den Orden beschäftigt hatte. Eigentlich sollte es also kein allzu großes Problem darstellen. Es kam am ehesten noch darauf an, ob Sting ihm einfach eines aus dem Orden überreichen oder ihn selbst eins konstruieren lassen würde.

Zurück im Orden angekommen, passierte er wie gewohnt die Wachen, die ihn als Günstling des Imperators erkannten und nicht mehr ganz so lästigen Kontrollen unterzogen. Durch die verschiedenen Gänge und Lifte folgte er der Fährte durch die Macht, die ihn in die Domäne der Wissenden führte. Sting würde die Präsenz seines Schülers sicherlich spüren und ihm vielleicht entgegenkommen. Gespannt schritt Sabar also weiter, wenn auch besorgt darüber, eine nächste wochenlange Reise ins Hinterland der Galaxie antreten zu müssen. Mit welchen Verrückten wohl diesmal?

Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden - Sabar, Darth Sting (entfernt)
 
[Bastion Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Stings Quartier] Darth Sting, Sabar Muraenus

Darth Sting spürte seinen Schüler nahen, aber er dachte gar nicht daran, ihm entgegen zu gehen. Ohne jedes äußere Anzeichen dafür, dass er überhaupt etwas wahrnahm, verharrte er an Ort und Stelle; in einer Position und Stimmung irgendwo zwischen ruhend und lauernd. Schließlich erreichte Sabar Muraenus das Quartier seines Meisters und betätigte die Türglocke. Der Wurm hob eine Klaue, reckte sie in Richtung der Tür und bewegte sie leicht von links nach rechts; das Schloss, das fest in den stabilen Rahmen eingebaut war, entriegelte sich und die Tür glitt auf. Sabar konnte nun das Quartier betreten, eine recht geräumige und bequeme, aber nicht unendlich luxuriöse Unterkunft, wie sie allen anerkannten Sith-Kriegern zustand. Als Imperialer Ritter hätte Sting längst eine bessere Wohnung beanspruchen können, aber bisher hatte er das nicht für nötig befunden. Ohnehin nutzte er nur einen sehr kleinen Teil seiner Räume und noch weniger von seinen Möbeln. Als sein Schüler herein kam, herrschte nur diffuses Licht. In dem Schein, der vom Gang herein schien, konnte man ein Knäuel aus ledrig grauer Haut - wie einen Stapel hingeworfener Reifen - in der finstersten Nische des Wohnraumes erahnen.

»Du bist nicht mehr lang mein Schüler«, sagte der Lamproid grußlos. »Du gehorchst mir sowieso nicht mehr lang. Ein Ritter soll kein Schüler sein. Wird Zeit dass du ein Krieger wirst.«

Zwar dauerte die Ausbildung noch nicht lang - weit kürzer als die von Darth Sting, auch wenn diese nicht durch das Verschwinden von Darth Draconis unterbrochen worden wäre - aber Sabar hatte bereits große Fortschritte gemacht. Bei manchen ging es eben schneller als bei anderen, das war nicht unnatürlich. Dass nun schon eine Beförderung anstand, war aber mehr den Umständen geschuldet als dem Ausbildungsstand seines Lehrlings, und daraus machte der Wurm keinen Hehl.

»Du bist noch nicht soweit. Wenn du dich jetzt Sith nennst - so wie du jetzt bist - dann gehörst du zu den Schwächsten und bist bald tot. Aber: Ob bereit oder nicht, ich bilde dich nicht mehr lange aus. Also nutz die Zeit die bleibt, und lerne! Du kannst kämpfen und hast Zugang zur Dunklen Seite, das ist gut. Aber du bist noch kein Sith. Weil du nicht frei bist. Wir fliegen nach Dubrillion: Da befreist du dich! Endgültig!«

Der Sith sagte nicht, was er damit meinte, und war auch nicht bereit, das jetzt schon zu offenbaren. Er wollte Sabar Muraenus nicht die Möglichkeit geben, die Angelegenheit gründlich zu durchdenken, alle Konsequenzen abzuwiegen und eine Vernunftentscheidung zu fällen. Das könnte nur dazu führen, dass Sabar einen Rückzieher machte - oder dass er einen Weg fand, sich irgendwie um die Aufgabe herum zu schummeln.

»Ich will sehen wo du herkommst«, schob er als Erklärung für die überraschende Reise vor. »Ich will deine Familie treffen. Aber sag ihnen nicht dass wir kommen. Wir nehmen ein Schiff des Ordens. Keiner erfährt es. Auch dort: Keine Anmeldung, keine offiziellen Anlässe. Ein heimlicher Besuch und keiner erfährt dass wir da waren. Bist du bereit?«

Sting selbst war es. Er hatte den Waffengurt angelegt, den er auf der Reise nach Koornacht bereits wie eine Schärpe getragen hatte. Außer seiner Waffe besaß er nicht viel. In den Taschen befanden sich die wenigen Dinge, die er für die Reise brauchte - ein Comlink, einen Datenspeicher mit seinen Codes für die imperialen Datennetzwerke sowie einige Baumaterialien, die er aus den Beständen des Ordens geholt hatte. Denn das, was er auf Dubrillion plante, war erst die zweite Aufgabe. Die nächste wollte er Sabar schon direkt nach dem Abflug stellen.

[Bastion Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Stings Quartier] Darth Sting, Sabar Muraenus
 
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Man musste mit dem zufrieden was, was man kriegen konnte, rief sich Kalinda in Erinnerung, als sie die beiden frisch für das Himmelfahrtskommando rekrutierten Jünger kritisch musterte. Es war kein Geheimnis, dass sich in den unteren Rängen des Ordens eine Menge Abschaum tummelte, der zwar ausreichend bösartig und verschlagen war, es aber an Intelligenz und Disziplin fehlen ließ. Immerhin konnte theoretisch jeder, der auch nur einen Funken Begabung in der Macht aufwies, ein Jünger werden, die Sith interessierten sich nicht für Herkunft, Spezies und Geschlecht. Das bedeutete allerdings auch, dass man gründlich wühlen musste, wenn man kompetente Zeitgenossen finden wollte, ganz besonders für so heikle Missionen. Die Umbaranerin unterdrückte ein leises Seufzen, es brachte nichts, wenn sie sich darüber den Kopf zerbrach. Shiqjat und der andere Jünger hatten sich freiwillig gemeldet und damit schon mal mehr Mumm bewiesen als die anderen. Es würde sich zeigen, ob sie neben Tapferkeit auch Talent besaßen. Und für den Fall der Fälle wusste Kalinda immer noch Grin an ihrer Seite, der mysteriöse Weißhaarige machte bis jetzt einen sehr fähigen Eindruck auf sie. Ja, die Attentäterin musste zugeben, dass seine stille, bedrohliche Professionalität, dieses schweigsame, von tödlicher Energie erfüllte Abwarten, seinen ganz speziellen Reiz hatte. Noch so etwas, das nicht hierher gehörte, rief sich die Jüngerin in Erinnerung und kniff die Augen zusammen. Grin war clever genug, dass er keine Anweisungen brauchte, quasi von selbst hatte er sich so positioniert, dass er die beiden Jünger rasch und sauber erledigen konnte. Ein Profi eben, die Sorte, mit der sie etwas anfangen konnte. Was die frischen Rekruten wohl drauf hatten? Der reinblütige Sith, Shiqjat, wollte offenkundig den Eindruck vermitteln, der beste und mächtigste in diesem kleinen Kreis zu sein, aus seinem Blick und seiner Haltung sprachen Arroganz und Geringschätzung. Nützlich, wenn man ihn manipulieren wollte, dachte sich Kalinda mit dem hauchdünnen Anflug eines kalten Grinsens, aber gefährlich, wenn Diskretion und Zurückhaltung gefragt waren. Die Arme vor der Brust verschränkt quittierte sie das Nicken des rothäutigen Nichtmenschen knapp. Zu weit sollte es der reinblütige Sith lieber nicht treiben, und als hätte er ihre Gedanken gehört, setzte er prompt zu einer eingebildeten Tirade ein, bei der Kalindas Herr nicht gut weg kam. Fast unmerklich wurden die Augen der Umbaranerin ein wenig schmaler, aber davon abgesehen verharrte sie ruhig an Ort und Stelle.

„Ja.“


Bestätigte sie knapp und mit samtweicher, gefährlich ruhiger Stimme. Wenn Shiqjat auch nur halbwegs clever war, würde er dieses Warnzeichen erkennen und Graf Janus Sturn den gebührenden Respekt erweisen. Nun...wohl doch nicht. Kalinda bewunderte fast den Schneid des Jüngers, der doch tatsächlich eine Forderung stellte und unverfroren ein Lichtschwert für sich und eine gewöhnliche Waffe für seinen Begleiter verlangte. Die umbarananische Mörderin verkniff sich ein ungläubiges Lachen ob solcher Dreistigkeit und warf nur kurz Grin einen fragend-skeptischen Blick zu, bevor sie wieder den Sith fixierte und ihm ein tödliches Lächeln schenkte, das an ein hungriges Nexu erinnerte.


„Ein Lichtschwert, so so...Das Tragen eines echten Lichtschwert ist nur vollwertigen Kriegern des Ordens und einigen wenigen ausgewählten Schülern gestattet, die von ihren Meistern für würdig erachtet wurden. Du bist kein Krieger. Du bist nicht einmal ein Schüler. Du bist ein Jünger.“


Kalinda machte eine kurze Pause und ihre Augen funkelten, als sie zu dem Begleiter des Reinbluts blickte und dann langsam nickte.


„Die Waffe für ihn geht in Ordnung. Was dich angeht, so werde ich dafür sorgen, dass du ein Trainingslichtschwert zum privaten Gebrauch erhältst. Und wenn du dich besonders gut schlägst, arrangiere ich ein Treffen, damit du deine...Bitte meinem Herrn persönlich vortragen kannst.“


Die maliziösen Andeutungen, die bei diesen Worten mitschwangen, würden Shiqjat wohl entgehen. Er konnte schließlich nicht wissen, dass Graf Janus Sturn höchst allergisch auf dreiste Jünger reagierte. Seine Diener versuchten immer noch, das Gehirn des letzten Narren, der ihn mit unberechtigten Forderungen belästigt hatte, aus dem Teppich im Arbeitszimmer des Vollstreckers zu entfernen. Aber das konnte das Reinblut ja gerne selbst herausfinden. Schlussendlich wollte Shiqjat auch noch die Namen seiner neuen Verbündeten wissen. Kalinda schwieg einen Moment und lächelte ihn dann zuckersüß an, während ihre Hände unauffällig zu tasten begannen...


„Der Mann hinter dir heißt Grin. Ich bin Kalinda. Man nennt mich auch...“


Ein charmanter Augenaufschlag folgte, die blasse Frau beugte sich ein wenig nach vorne...und in einer fließenden, nahtlosen Bewegung zog sie ihr gezacktes Messer, bewegte es elegant vorwärts und drückte es gegen den Hals von Shiqjat, stark genug, dass er es spüren würde, aber nicht so stark, dass Blut floss. Kalindas Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern in den Ohren des Jüngers.


„...die Klinge des Grafen. Erweise mir und meinem Herrn mehr Respekt oder du wirst herausfinden, warum man mich so nennt. Verstanden?“


Einen Augenblick hielt sie die Bedrohungslage noch aufrecht und spielerisch strichen ihre Fingerspitzen über die Wange des Reinbluts, während sie ihm in die Augen sah, dann zog sie das Messer von seinem Hals weg und verstaute es wieder in den Ärmeln ihrer Robe. Ihre Stimme klang wieder nüchtern und ruhig, geschäftsmäßig.


Grin, erklär unseren neuen Verbündeten doch, was wir vorhaben. Mal sehen, ob sie dann immer noch mitmachen wollen oder panisch versuchen, davonzurennen.“


Unnötig zu erwähnen, dass sie nicht weit kommen würden. Wirklich unnötig zu erwähnen – das Lächeln der Jüngerin sprach Bände.


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[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - Gleitertaxi] Scytale, Treeya, Fahrer

Sie schien nachdenklich, zögernd und zugleich abwartend. Ruhig atmete Scytale ein und aus, sich in dem Wissen befindend, dass er sie überzeugt hatte. Sie legte die Hand auf die Konsole, bedachte ihn mit einem Blick aus einer Mischung des Fragens und Lächelns und stellte ihm die Frage, ob sie ihm eine Chance zur Erklärung seiner Worte geben sollte. Ein Grinsen stahl sich kurz auf sein Gesicht, während er ihre Frage insofern beantwortete, dass er sanft ihre Hand wegschob und dann in aller Seelenruhe seine Adresse eingab. Als er sie wieder anblickte, um ihr die Chance einzuräumen noch einen Rückzieher zu machen, schallte es plötzlich von vorne ungehalten: „Na wirds bald dahinten? Ich werd nicht fürs Herumstehen bezahlt!"

Ein Grinsen stahl sich auf Scytales Lippen. Rasch drückte er den Absenden-Button, woraufhin aus der Fahrerkabine ein entnervtes Schnauben zu hören war. Ein kurzes Ruckeln und der Gleiter setzte vom Boden ab. Während sich das Fahrzeug in den fließenden Vehrkehr einordnete, blickte der Offizier nach draußen und schweifte in Gedanken ab. Eben, als er sie angesehen hatte, da hatte er nicht in ihre Augen blicken können. Sie trug immernoch diese Sonnenbrille. Was weigerte sie sich, zu zeigen? Hatte sie nur ein Auge? Vielleicht sogar zwei Glasaugen? Oder war sie etwa jemand ohne Augen, der aber durch die Macht sah? Ach nein, nein. Sonst wäre dieser Sabar bestimmt auf sie angesprungen... Konnte man mithilfe der Macht überhaupt sehen? Kurz kratzte er sich an seiner Wange.

Aus dem Nichts knurrte von vorne ein „Ihr gewünschtes Ziel ist erreicht." Mit einem Nicken nahm der 27-jährige dies zur Kenntnis, bezahlte die Fahrt und stieg aus. Ganz wie ein Gentleman reichte er anschließend Treeya die Hand um ihr hinauszuhelfen. Sicherlich hätte sie es nicht nötig gehabt, aber bitte. Ein Akt der Höflichkeit. Etwas, dass man ihm sonst abzusprechen schien.
Das Taxi hob wieder ab, vermutlich zu seinem nächsten Auftrag. Doch davon nahm er zumindest nur Notiz, während er sie ins Gebäude zum Turbolift führte. Höchsten ein bis zwei Minuten später standen sie dann in seinem Apartment. Die ganze Zeit über waren beide schweigsam. Hoffentlich veruteilte sie seine Singlewohnung nicht.
„Möchtest du etwas trinken? Caf? Einen Likstro?

Mit zwei Schnapsgläsern und einer Flasche des Hochprozentigen bewaffnet kehrte er kurze Zeit später ins Wohnzimmer zurück. Er füllte beide Gläser mit der roten Flüssigkeit und lächelte sie an. „Hab leider keinen guten Trinkspruch auf Lager, sorry." Sehr vermutlich war es der Alkohol, der ihn mutiger werden ließ. Langsam näherte er sich ihr und hauchte einen Kuss auf ihren Hals, wanderte sachte nach oben und blickte sie dann von Auge zu, nunja, Sonnenbrille an. Vorsichtig griff er die Brille und zog die dunkle Verdeckung ihrer Augen weg, immer auf ihre Reaktion achtend, notfalls bereit abzubrechen, doch sie ließ es geschehen. Was zum Vorschein kam, war ein Paar leicht heller rote Augen. Schämte sie sich etwa deswegen? Gut, es war ein eher auffallendes Merkmal aber wirklich stören tat es ihn nicht. Andererseits, Nichtmenschen waren doch häufig... minderwertig? Zumindest belegten dass Studien, aber irgendwie fing der Offizier an, an diesem Bild zu zweifeln. Sie war nicht komplett anders, nur die Augen - vielleicht war dass einfach die schlechte Alieneigenschaft die aus der Mischehe ihrer Eltern oder Großeltern hervorgegangen war? Wenn dem so war, dann hatte sie doch offensichtlich die genetischen Vorteile eines Mensch-sein zum überwiegenden Teil übernommen! Innerlich schüttelte er diese Gedanken ab, so etwas konnte bis morgen warten. Viel wichtiger war in diesem Augenblick sein weibliches Gegenüber. Vorsichtig fragte er nach. „Alles gut?"

[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Apartment - Wohnzimmer] Scytale, Treeya
 
Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden - Sabar, Darth Sting (entfernt)

Etwas überrascht bahnte sich Sabar seinen Weg durch die Gänge, mittlerweile wohl wissend, dass sein Meister in seiner Unterkunft im Orden verweilte und auf ihn wartete. Der adelige Schüler hätte den Nichtmenschen eher in der nächstbesten Nische oder dem Untergrund Bastion Centers vermutet, doch so wie es aussah, war die Ritterschaft in Silber Anlass für den Lamproiden, auf gewisse Weise umzudenken. Ein kleiner Hoffnungsschimmer vielleicht, nicht die nächste lange Reise nach Koornacht oder sonstwo antreten zu müssen, denn anderenfalls hätte Darth Sting sicher nicht in seiner Unterkunft gewartet. Etwas nervös näherte sich Sabar seinem Ziel, dessen schwarzer Pelzmantel sich elegant im Takt seiner Schritte leicht auf und ab setzte. Was auch immer Sting für ihn vorgesehen hatte, durch ihn sprach Sabars Schicksal und dem würde er sich so oder so fügen. Auch wenn dies seine Pläne mit der attraktiven und vielversprechenden Odile vielleicht durchkreuzte, stand ihm seine Schülerschaft unter dem gefährlichen Räuber an erster Stelle, alles andere wäre auch widernatürlich und falsch gewesen.

Als er bestimmt, aber ruhig an der Tür seines Meisters klopfte, dauerte es einen Moment, bis sich die Tür öffnete und der Graf den spärlich beleuchteten Raum betrat. Er blickte kurz um sich, während er hinein trat und die Tür hinter sich zufallen ließ, spürte aber die Präsenz seines Meisters schon seit vorhin und wandte sich der finsteren Nische am Rande der ohnehin schon dunklen Kammer zu, aus der die Stimme seines Meisters donnerte. Seine Worte waren klar und direkt wie immer und der Ansatz eines Lächelns schlich sich auf Sabars Gesicht, als er hörte, dass er nicht mehr lange Schüler sein würde. Etwas verwundert war Sabar dennoch, da Darth Sting offenbar nicht davon ausging, dass sein Schüler ihm noch lange gehorchen würde. Sollte das etwa heißen, dass ihr Bund nach der Schülerschaft aufgelöst sein würde? Ein merkwürdiges Gefühl, dachte sich der frisch gekürte Ritter und trat noch ein Stück weit in den Schatten vor, sodass quasi nur noch seine schwarze Sil
houette sichtbar war.

"Ich werde dir solange gehorchen, wie Du es von mir verlangst, Meister. Ob als Schüler, Ritter oder Krieger. Meine Loyalität gilt nur dem Imperator und dir."

Antwortete er mit klarer Stimme. Sie alle verband etwas, was sie ohnehin nicht aufhalten konnten und so dumm war Sabar nicht, um zu meinen, seinem Meister auch als frischer Krieger gewachsen zu sein. Er wusste, wozu Sting im Stande war und fürchtete ihn auf gewisse Art. Den Imperator noch viel mehr, der sie beide, wie sie hier standen, mit einem einzigen Fingerschnippen hätte vernichten können. Darth Sting sprach weiter und bestätigte Sabars Gedanken in gewisser Weise, der zwar aufgrund seines großen Potentials und seiner Lernfähigkeit schnell aufsteigen, doch genau deshalb auch genauso schnell fallen konnte. Es war eine verlockende Falle, die Stellung des Kriegers und das Gefühl, es mit allen anderen aufnehmen zu können. Doch bis dahin fehlte zweifelsohne noch ein Stück. Sabar dachte gerade darüber nach, was sein Meister damit meinte, dass er "noch nicht frei" sei, ehe dieser ankündigte, dass sie nach Dubrillion reisen würden, wo Sabar sich endgültig befreien würde.
Verdutzt stand der Schüler nun dort, denn er hätte mit vielem gerechnet, doch nicht seiner Heimat als Ziel. Doch was noch bedeutend schlimmer war, war die Ungewissheit, was ihn dort erwarten würde und was sein Meister meinte.

"Dubrillion?"

Fragte er also nochmal zur Sicherheit nach, doch sein Meister war schon längst weiter und meinte, dass er wissen wollte, wo Sabar herkam und seine Familie kennen lernen wollte. Sabar glaubte kein Wort, schließlich passte es überhaupt nicht zu seinen vorherigen Worten, auch wenn etwas in ihm sich danach sehnte, sich nun erleichtert zurückzulehnen und Sting glauben zu können. Hin und her gerissen machte er einen Schritt zurück, als Darth Sting ihn mit einer rhetorischen Frage klar machte, dass sie zeitnah aufbrechen würden und seinem Meister damit Platz.

"Ich bin bereit."

Sabar wusste nicht, worauf. Doch eine Wahl hatte er in keinem Fall und sein Vertrauen in die Wege des Schicksals war so groß, dass er diesen überallhin gefolgt wäre.



Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden - Sabar, Darth Sting



 
Drei können ein Geheimnis bewahren, wenn zwei von ihnen tot sind.
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Shiqjat Rûwshi, Lota, Grin und Kalinda Orindi (Janus-NPC)]

Obwohl Grin durch seine Zeit als Arenakämpfer auf jeden Form von zur Schau gestellten Arroganz vorbereitet war, merkte er trotzdem, wie sich Wut in ihm regte, als der reinblütige Sith mit Ori sprach. Diese Wut, so vermutete er im selben Augenblick, in der er sie zu unterdrücken versuchte, kam daher, weil der Rothäutige keine Grundlage besaß, auf der sich seine Überheblichkeit stützen konnte. Die Muskelpakete und Kampfsportler in der Arena waren wenigstens würdige Gegner gewesen, wenn sie ihre Klappe so aufgerissen und sich für das Zentrum des Universums gehalten hatten. Aber selbst dann waren sie geschlagen worden. Grin selbst gab nicht an. Zugegeben, er hatte es mal für ein paar Kämpfe probiert und sein früherer Meister hatte ihn darin sogar bestärkt, weil es die Zuschauer erfreute. Aber tief in seinem Inneren hatte er nichts gefühlt, als er sich lautstark allein mit – auch damals schon abgehackten – Worten über andere erhoben hatte. Es befriedigte ihn mehr zu siegen und auf seinen toten Gegner herabzublicken. Die Show zuvor mit all ihren Behauptungen und primitiven Beleidigungen verpuffte im Angesicht des Todes. Ja, jetzt wo Grin so darüber nachdachte, schien es ihn zu befriedigen, wenn er anderen ihre Überheblichkeit aus dem Gesicht schlug und den Eingeweiden trat. Der Reinblütige passte exakt in diese Kategorie, weshalb er ihm allein deshalb schon als erstes töten würde. Aber nicht von hinten. Er würde ihn zu Boden ringen, Arme und Beine brechen oder die Sehnen zerschneiden und sich dann auf ihn setzen und Blickkontakt herstellen, während er ihm das Messer an den Rippen vorbei ins Herz bohrte.

Der Gedanke war derart verlockend, dass Ori Grin beinahe auf dem falschen Fuß erwischen konnte, als sie ihn plötzlich ins Gespräch mit einbezog. Glücklicherweise hatte er trotz Tagträume zugehört. Der Rote drehte sich in dem Augenblick um, in welchem Grin einen Schritt auf ihn zu machte und dabei den Arm hob.

„Wir werden...“ begann er und überspielte seine verbalen Zwangspausen, indem er den Reißverschluss an seiner Maske auf zog. Das wilde Grinsen, welches er wegen den Mordphantasien entwickelt hatte, war geblieben und so brauchte er nur noch den Kopf leicht zur Seite neigen, um dem körperlich deutlich größeren Sith von unten nahezu wahnsinnig anzugrinsen.
„...bei den Royal Guards einbrechen.“ fügte er hinzu und trat dann zurück, wobei er eine Geste vollführte, die an eine Art Begrüßung bei den Arenakämpfen erinnerte. Wobei es mehr eine Einladung war, die auf den gewaltsamen Tod des Eingeladenen abzielte und das so auch vermitteln sollte.

Die beiden Jünger wussten nun um den Plan des Meisters und von Janus Sturn und selbst der relativ unerfahrene Grin war sich bewusst, dass wenn einem ein tödliches Geheimnis – selbst ungewollt – anvertraut wurde, dann konnte man nicht einfach weggehen und so tun, als wüsste man von nichts. Entweder sie machten jetzt mit oder sie würden noch an Ort und Stelle sterben. Es gab natürlich Regeln, laut denen sie dies nicht tun durften. Aber es war ja schließlich auch verboten bei den RGs einzusteigen und Geheimnisse zu stehlen.


„Also?“ wollte Ori wissen und nun drehten sich beiden Jünger wieder zu ihr um. Grin nutzte den Augenblick und sah sich nochmals um, doch keiner der anderen dunklen Robenträgern hatte sich ihnen genähert. Vielleicht waren sie klug genug, als das sie zufällig etwas falsches aufschnappten und deshalb sterben mussten. Also schaute der ehemalige Arenakämpfer wieder den Rücken des Reinblütigen an. Selbst durch seine Kleidung hindurch konnte Grin seine Organe und Wirbelsäule erahnen und je länger das Gespräch mit dieser überheblichen Rothaut dauerte, desto eher wollte er ihm diese Arroganz aus dem Körper schneiden...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Shiqjat Rûwshi, Lota, Grin und Kalinda Orindi (Janus-NPC)]
 
[Bastion | Center | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Bibliothek] Shiqjat Rûwshil, Lota, Grin und Kalinda Orindi (Janus-NPC)


Ja sie machte definitiv mehr her als die erste Marionette des Grafen. Die Bewegungen der Umbaranerin zeugten von Selbstsicherheit und einer Überlegenheit die in dem Reinblütigen fast so etwas wie Wohlwollen auslöste. Die Antwort auf seine Frage nach einer Waffe, die ihm nach seiner Meinung mehr als zustand, stellte ihn ebenfalls fast zufrieden. Sie versuchte sich ihm gegenüber zu behaupten und das aus einer Position der Stärke heraus. Es war ihm allerdings nicht entfallen wie überrascht sie über die Frage war. Ja er sah sich sowieso als Überlegen an. Doch noch nicht jetzt. In dieser Situation würde er sich ein wenig beugen müssen. Doch nur einen Augenblick später beging die Umbaranerin, welche sich nun mit dem Namen Kalinda vorgestellt hatte, einen Fehler. Es überraschte den Sith wenig als sie ihm ein Messer an den Hals hielt. Viele Wesen denen er begegnet war, hatten zur Einschüchterung gegriffen um einen Geistig überlegenen Gegner zu besiegen. Gewalt war da oft die erste Wahl. Aber auch hier musste der Sith einsehen das er die Situation nicht in seine Gewalt bringen konnte. Hätte er eine Waffe getragen wäre es ihm ein leichtes gewesen zumindest ein Patt zu erwirken indem er die eigene Klinge in Höhe ihrer Magengegend angesetzt hätte. Doch da ihm nunmal keine Klinge zur Verfügung stand, verhielt er sich absolut ruhig und beschränkte sich auf eine gezischte Erwiderung.

„Respekt bekommt man nicht einfach so. Man muss ihn sich verdienen, Jüngerin.“

Er konnte nicht hoffen sie mit seiner Bemerkung aus der Bahn zu bringen aber er wollte seinen Standpunkt doch klar darstellen. Wenn er auch nicht bedrohlich klang. Er würde sie vorerst als überlegen anerkennen. Sie wandte sich nun an den Menschen und Shiqjat wandte sich ebenfalls dem weißhaarigen zu. Dieser war gerade im Begriff auf ihn zuzugehen was der Sith mit einem herablassenden Blick quittierte. Die Gelbglühenden Augen auf das Gesicht des Mannes, der offensichtlich Grin hieß, zog er die Brauen noch höher. Wie albern doch die dramatische Pause wirkte, die dieses Individuum beim Sprechen einlegte. Naja wenigstens konnte der Mensch sprechen. Shiqjat hatte sich schon immer gewundert wie eine so minderwertige Rasse, so Wortgewand sein konnte. Aber das fragte er sich bei so ziemlich allen Intelligenten nicht Sith Spezies. Die Maske zu öffnen nur um ihn anzugrinsen schien Shiqjat von der irrigen Annahme her zu rühren, dass ihn dieser Gesichtsausdruck beeindrucken würde. Ja der Mensch hatte wiedererwarten etwas Interessantes an sich. Die Information die er übermittelte war kurz und präzise. Etwas das die wenigsten Menschen konnten, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte. Die darauf folgende Geste war dem Sith nicht ganz unbekannt. Hatten seine Eltern doch eine Vorliebe für blutige Arenakämpfe gehabt. Ein amüsiertes zucken der Mundwinkel zeigte einen Augenblick die Erheiterung der Rothaut an, bevor es zu einem wissenden Lächeln wurde. Ja dieser Mensch würde wohl nicht so schnell um Hilfe rufen wie der Krüppel mit dem er es zuerst zu tun hatte. Sein schneid gefiel dem Reinblut und er neigte den Kopf zu einem anerkennenden Gruß. Vielleicht waren die Menschen ja doch nicht alle nutzlos und zu sehr von ihrer Wichtigkeit überzeugt. Als die Umbaranerin wieder das Wort ergriff, wandte er sich wieder ihr zu. Angst, dass der Mensch ihm in den Rücken fallen würde hatte er nicht. Er hatte ihn da wo er ihn haben wollte. Grin war wütend. Er würde sich nicht mit einem einfachen Mord zufrieden geben. Da er den Gruß eines Kämpfers genutzt hatte, würde er einen richtigen Kampf bevorzugen. Vielleicht auch nur damit er den Sith leiden lassen könnte. Wer wusste das schon genau. In seinen Kopf sehen konnte Shiqjat schließlich noch nicht. Aber die äußeren Anzeichen sagten ihm was er wissen musste. Die Frage der Umbaranerin war eindeutig. Es war klar, dass sie nun, da sie offensichtlich um ein Geheimnis wussten, welches dem „Herrn“ das Rückgrat brechen könnte oder ihm zumindest einigen Ärger einbringen würde wenn es verraten wurde, keine wirkliche Wahl mehr hatten. So bescheuert das unterfangen auch klang, was hauptsächlich daran Lag, dass Shiqjat keinen Grund für einen solchen Einbruch sehen konnte, er würde wohl oder übel daran teilhaben müssen.

„Also was? Ihr glaubt doch nicht das mich Gardisten erschrecken können. Wenn ich auch einen Einbruch bei der Garde als wirklich kompliziert einstufen würde, scheint ihr doch gewisse Fähigkeiten zu haben die dieses Unterfangen möglich machen. Wenn ihr dazu der Hilfe eines wahren Sith bedürft so sollt ihr sie haben.“

Er zwinkerte der Umbaranerin zu um ihr zu verstehen zu geben, dass er keine Angst vor ihr hatte. Der letzte Satz war mehr dazu gedacht gewesen Grin weiter zu reizen. Wenn es wie Shiqjat annahm an seinem Auftreten lag, dass der weißhaarige so gereizt war, dann würde das hier genau ins Schwarze treffen. Kalinda war viel zu professionell um sich von solchen Äußerungen provozieren zu lassen. Das nahm er jedenfalls an. Dieser Graf Janus schien doch nicht der Einfaltspinsel zu sein, für den der rothäutige ihn zuerst gehalten hatte. Trotz der offensichtlichen Fehlentscheidung einem Krüppel Verantwortung zu übertragen, wobei es sich dabei euch um eine gerissene List handeln könnte, schien der Graf doch ein Händchen für wirklich eindrucksvolle Werkzeuge zu haben. Das Kalinda ihre Aufgaben sehr effizient erledigte, war an ihrem ganzen Auftreten zu erkennen. Auch Grin wirkte trotz der Unbeherrschtheit, die der junge Sith gut nachvollziehen konnte, sehr nützlich.

„Vielleicht wäre es nun an der Zeit sich zurückzuziehen und an einem etwas sichereren Ort die Angelegenheit genauer zu besprechen?“

Wieder versuchte der Sith sich unbewusst an die Spitze zu drängen. Jemanden durch eine Frage zu der Entscheidung zu bringen die man wollte, war eines der Dinge die er ganz unbewusst tat. Das er damit die Autorität des anderen untergrub war ihm meist ganz recht, aber ab und zu auch vollkommen unangebracht. Wie auch jetzt, wie er leider erst feststellte nachdem er gesprochen hatte.

[Bastion | Center | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Bibliothek] Shiqjat Rûwshil, Lota, Grin und Kalinda Orindi (Janus-NPC)
 
[Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - am Rand der Tanzfläche] Tom, Odile

Tom war nicht gerade erfreut darüber das Odile nicht mehr auf der Tanzfläche zu finden war, als er sich dort umsah. Hatte Sabar sie vielleicht verschleppt? Er würde den kleinen Mistkerl umbringen. Auch die Musik schaffte es nicht, seine größer werdende Sorgen um sie zu vertreiben. Sabar war ein Vergewaltiger, wie er wusste. Das er dazu Tom bewusst ins Gesicht Gelogen hatte, als er ihn so dreist weg geschickt hatte machte es nicht wirklich besser. Den mittlerweile wusste er das niemand im Club nach ihm gefragt hatte. Dafür würde Sabar irgendwann noch einmal teuer bezahlen müssen.

Einen Moment überlegte er sogar den Sicherheitsdienst zu verständigen, da schlang sich sanft eine Hand um seine Hüfte. Überrascht sah er zur Seite und erblickte Odile, die sich ihm ungesehen von hinten genähert hatte. Ein großer Stein fiel ihm schon vom Herzen, als er sie erblickte, der ausgereicht hätte ein kleines Erdbeben auszulösen. Auf dem ersten Blick schien es ihr soweit auch gut zu gehen. Zwei Arme, zwei Beine und ihr hübscher Kopf saß auch noch richtig auf ihren Schultern.

Na gut vielleicht hatte Sabar doch Glück und musste nur ein wenig leiden und nicht gleich sterben. Den in den letzten Minuten hatte er schon über sein Ableben nachgedacht, als er von Angestellten zum nächsten gegangen war und sich erkundigt hatte, wer ihn den Gesucht hatte. Odiles Hand auf seiner Hüfte lenkten ihn aber auch von diesem Gedanken recht schnell ab und seine Wut verrauchte einfach unter ihrer Berührung.

Aber was auch immer passiert war, so wie Sabar drauf gewesen war, nahm er Odile ihre Leichtigkeit gerade nicht wirklich ab. Aber er würde schon noch dahinter kommen, was da abgelaufen war. "Aber gerne doch Odile" stimmte Tom ihren Vorschlag schnell zu, zur Bar zu gehen. Er konnte jetzt selber einen kräftigen Schluck durchaus vertragen und vermutete das es Odile ähnlich ginge, nach ihrem Gespräch, den getanzt hatten sie wohl nicht sehr lange. Gemeinsam schlenderten sie nebeneinander von der Tanzfläche, zur Bar hinüber.

Es gab einige Freie stellen und Tom steuerte mit Odile auf eine größere von ihnen zu, wo noch einige freie Barhocker zu sehen waren. "Zwei Correlanische Whisky Bitte" bestellte Tom bei dem leger gekleideten Barmann, der nach ein paar Sekunden zu ihnen herüber geschlendert kam und sich nach ihren wünschen erkundigte. "Du wirkst als könntest du etwas kräftigeres Vertragen"

Tom setzte sich auf einen der Barhocker und betrachtete Odile einen weiteren Augenblick lang Nachdenklich. Da kam der Barmann auch schon zurück und stellte die zwei Gläser mit der Bernsteinfarbenen Flüssigkeit vor ihnen beiden ab. Ein Lächeln schlich sich ungefragt wieder auf Toms Lippen, je länger er sie ansah "Ist alles in Ordnung mit dir?" drängte sich aber seine Sorge um sie, dann doch über seine Lippen. Sith waren nicht unbedingt die angenehmsten Gesprächspartner wie er wusste. "Was wollte den Sabar so dringend von dir?" fragte er vorsichtig weiter und hoffte auf eine Erklärung von ihr, warum sich sein angeblicher Freund, so affig verhalten hatte.

[Bastion - Bastion Center - Eternal Dawn - an der Bar] Tom, Odile
 
[Bastion :: Center :: Wohnkomplexe :: Apartment :: Wohnzimmer] Treeya, Scytale

Wie bereits erwartet kam keine Erklärung, sondern er ließ ihren Worten Taten folgen, gab irgendeine Adresse ein und das war vielleicht auch ganz gut, denn genau in diesem Moment kam eine rüde Beschwerde des Fahrers. Treeyas blasse Wangen begannen sich rosa zu färben, sie hasste solche Situationen. Es war nicht notwendig, jemanden so warten zu lassen.

Für den Eroberungsfeldzug, auf dem sie den jungen Mann wähnte, verhielt dieser sich jedoch äußerst seltsam. Sie würde lügen, wenn sie so täte, als ginge sie das erste Mal mit einem Mann nach einer Feier mit – Treeya hielt das für unverfänglichste Art, Männer kennen zu lernen. Es entstanden daraus nur selten emotionale Folgeschäden und es garantierte ihr, bis zum Mittagessen wieder ihre Ruhe zu haben. Das Essen morgen! Wo waren sie überhaupt hingefahren? Noch immer wühlte sich das Speedertaxi durch den dichten Verkehr Bastions, doch der Fahrer verstand sein Handwerk. Scytale blickte noch immer aus dem Fenster. Irritiert verzogen sich Treeyas schmale Augenbrauen ein Stück – eigentlich nutzte man gerade die Enge und Anonymität des Taxis, um sich einander näher zu kommen, doch er schien tief in Gedanken versunken. Entweder tat er sowas nicht häufig oder er tat so etwas häufig und wusste, wie man sich anstellen musste, so zu tun, als täte man das sonst nicht häufig. Kopfschmerzen... sie brauchte dringend ein Glas Wasser.

Erst, als das Taxi vor einer semimodernen Wohnanalage hielt, schien der junge Captain wieder zu merken, dass er in Begleitung war, half Treeya aus dem Auto und führte sie durch die Tür in Richtung Turbolift – immerhin ein Lift, Treeya hatte schon ganz anderes gesehen. Seine Wohnung war soweit sie das beurteilen konnte, recht männlich eingerichtet. Basis-Mobiliar, moderne, ein wenig überdimensionale Technik und Beleuchtung, die auch einen Universitäts-Hörsaal ausleuchten konnte. Sie musste grinsen, weiblicher Schliff fand sich hier nirgends. Sehr gut, dann würde ihr immerhin nicht passieren, dass sie hier von einem vergebenen Mann abgeschleppt wurde und hinterher eine dramatische Betrogene am Hals hatte.

Wohl fühlen konnte man sich hier nicht und auch das blassrote Getränk, das scheußlich im Hals und im Magen brannte, trug nicht dazu bei. Aber sie nahm auch nicht an, dass sie dafür hier war. Und als habe er ihre Gedanken gelesen, beugte er sich mit einem Mal zu ihr und küsste sie auf den Hals – ein Mann mit Geschmack und Anstand, der nicht direkt in die Vollen stieg. Himmel, Mädchen entspann dich! Tu doch nicht immer in deinem Kopf eine imaginäre Bewertungs-Strichliste führen!
Doch der Plan, sich ein wenig zu entspannen, wurde prompt durchkreuzt, als er mit einem Mal ihre Sonnenbrille griff und in ihre roten Augen sah. Missbilligend blickten diese Scytale an und sein rasches „Alles gut?“ zeigte ihr, dass auch er ahnte, dass das gerade ein ziemlich böses Foul gewesen war.

Ja,“ kam es knapp von Treeya „und falls du fragst – dein Gesicht fragt nämlich ziemlich deutlich – Chiss, ein Viertel.“

Er murmelt etwas, das sich am ehesten wie ein „egal“ anhörte, dann fanden seine Lippen wieder zu ihren, während seine Hand über ihre Wange strich. Kurz stockte sie irritiert, denn so gleichgültig hatte lange niemand mehr aus den Hauptwelten des Imperiums über ihre Augen geurteilt. Meist erntete sie einen angewiderten oder mitleidigen Blick oder es wurden Fragen gestellt. Bis heute hatte sie nicht ausmachen können, was von beidem sie schlimmer fand, aber an „egal“ könnte sie sich durchaus gewöhnen. Ihre Hände verkrallten sich für die Dauer des Kusses in seinen dunklen Haaren. Als sie wieder einen kurzen Moment voneinander ließen, musterte Treeya ihren Gegenüber.

Also, Captain Mentel,“ begann sie „dich über dein Leben auszufragen, wird wenig Sinn machen... Militär, Schweigepflicht, ich kenne das Ganze. Also ein paar unverfängliche Dinge, die ich doch gerne wissen würde, wenn ich hier einfach in deiner Wohnung sitze und günstigen Hochprozentigen trinke. Was hast du eigentlich im Eternal Dawn gewollt, alleine?“

[Bastion :: Center :: Wohnkomplexe :: Apartment :: Wohnzimmer] Treeya, Scytale
 
[Bastion Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Stings Quartier] Darth Sting, Sabar Muraenus

Das Bündel, das Darth Sting im Ruhezustand bildete, entrollte sich und formte die langgestreckte Gestalt des nicht-humanoiden Sith-Kriegers: Einen tonnenförmigen Rumpf mit sechs kurzen, klauenbewehrten Gliedmaßen, von denen eines verstümmelt war; einen langen, sehr beweglichen Schwanz; und den ebenfalls langen Hals mit dem Kopf, wobei das Gesicht nur aus einem purpurfarbenen, feucht glänzenden Schlund, einem Kranz aus schwarzen Fängen und ein paar dunklen tentakelartigen Auwüchsen bestand, die seine wichtigsten Sinnesorgane darstellten. Dieser Anblick war Sabar Muraenus mittlerweile jedoch so vertraut, dass er kaum noch eine erkennbare Wirkung auf ihn hatte; das subtile Gefühl der Furcht, das Sting noch immer bei seinem Schüler auslöste, rührte woh eher daher, dass der Graf ihn hatte kämpfen sehen und wusste, wozu das scheußlich aussehende Wesen imstande war. In einer fließenden Bewegung kroch der Lamproid an dem Menschen vorbei, so dicht, dass seine raue Haut an dessen Stiefeln entlang schabte. Er bewegte sich nach draußen auf den Gang und ging, ohne sich umzusehen, ganz selbstverständlich davon aus, dass Sabar ihm folgte. Die Tür des Quartiers schloss und verriegelte sich hinter ihnen; es würde für eine Weile verwaist bleiben, wie es in der Zeit seit Stings Erhebung in den Rang eines Kriegers meist gewesen war.

»Ein Schiff wartet auf uns«, erklärte der Wurm mit fauchender Stimme. Zwar hatten sie noch Zeit bis zum Abflug, aber da keiner von ihnen vor dem Abflug noch etwas zu erledigen hatte, konnten sie sofort den unterirdischen Hangar aufsuchen, der neben den Fundamenten und Katakomben der schwarzen Pyramide im Erdboden gähnte. Darth Sting kroch mit hoher Geschwindigkeit voran, sein Lehrling folgte ihm mit langen Schritten. Der Lamproid wählte einen Umweg über diverse Treppen und Rampen, anstatt mit einem der Lifte zu fahren. Der Dreizack, den er mit sich führte, klapperte immer wieder gegen Wände und Böden; Sting ging wie gewohnt nicht sehr schonungsvoll mit seiner Waffe um, die entsprechend stabil und massiv konstruiert war.

»Wenn du ein Sith-Krieger sein willst, brauchst du eine passende Waffe«, sagte er, diesen Gedanken aufgreifend. »›Standesgemäß‹ sagt man, oder?

Ich hab' dir befohlen, Wissen über Lichtschwerter zu sammeln. Sag mir was du gelernt hast!« befahl er.


[Bastion Center | Tempel der Sith | unterwegs in den Hangar] Darth Sting, Sabar Muraenus
 
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