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Kreischend formierte sich die 152. imperiale Staffel – die aus elf modernen Tie-Defendern bestand und provisorisch mit einem schwarz-grauen Tie-Interceptor verstärkt wurde – um wieder einen ordentlichen Überblick zu bekommen. Parallel zu diesem schlichten Manöver zerfleischten sich die beiden mächtigen Flotten weiter. Die Schlacht hatte sogar ihren ersten großen Tribut gefordert – das Flaggschiff „Intimidator“, einen grauen imperialen Supersternzerstörer der Executor-Klasse. Es war wirklich ein grausiger Anblick. Bei dem sich für wenige Nanosekunden sogar Aidens gefühlskaltes Herz zusammenzogen, denn für die meiste Zeit stellte dieses riesige Schiff irgendwie sein zu Hause dar. Trotzdem hielt er seine Emotionen unter Kontrolle, wobei seine Hand schon am Regler für das Tempo waren.
„Wolves – hier Eins, wir kümmern uns um die einzelnen Jäger beim angeschlagenen Trägerschiff“, erklang die befehlende Stimme von Cmdr. Foster leicht verzerrt über den Funk. „Shark Sieben, Sie sind natürlich mit von der Partie.“
Sofort wanderte Aiden Thiuros Blick zu den Sensoren. Auf dem kleinen Bildschirm hatte die riesige „Intimidator“ eine leichte Schattierung angenommen. Mit ein paar Klicks auf einer Tastatur änderte er nebenbei das Raster – es sollte feiner werden. Er wollte die kleinen, veralteten Tie-Fighter sehen, die den Supersternzerstörer weitere Schäden zusetzten. Außerdem konnte, seiner Meinung nach, die geringe Möglichkeit bestehen, dass sich auch ein paar behäbige Tie-Bomber unter den zahlreichen, feindlichen Sternjägern tummelten. Natürlich spekulierte der Elitepilot auf die Anwesenheit auf die Anwesenheit dieser gefährlichen Modelle. Trotzdem musste er auch auf Samin – seine vorläufige Flügelfrau – achten. Sie konnte in ihrem Abfangjäger nur schwer die wendigen und sehr schnellen Manöver der hochwertigen Jagdbomber mitmachen. Aiden musste sich also auch auf dieses kleine Handicap einstellen. In seinem Kopf ging er verschiedene Strategien durch wie er mit ihrem Talent umgehen sollte.
„Lieutenant Thiuro, hier spricht Pilot Officer Bennett. Ich fürchte Sie müssen Ihre mir gegenüber überlegene Dienstposition bald als vergangen beweinen“, meldete sich plötzlich Cassie über einen privaten Kanal. „Ich habe den zweiten fürchterlich guten Treffer gelandet. Zwei Ties gehen auf meine Rechnung.“
„Sie sollten lieber Ihren Job machen, Wolve Sechs“, erwiderte er kühl und passte erneut das Tempo an Samins Geschwindigkeit an. „Die Abschüsse können wir gerne nach dem Sieg vergleichen, aber nun habe ich zu tun. Neun Ende.“
Zusammen mit dem Interceptor hing der Defender, im Vergleich zu seiner Staffel, etwas hinterher, was ihn selbstverständlich wurmte. Er widerstand dem aufkommenden Drang den entsprechenden Regler zu betätigen. Auch eine gehörige Portion Wut brodelte in seinem Bauch, jedoch ließ er sie nicht an ihr aus. Sie trug keine Schuld an ihrer Situation – jedenfalls konnte Aiden keine Anzeichen erkennen, die einen anderen Schluss zuließen. 'Ich sollte viel eher an der Seite von Drask und Jae kämpfen', überlegte er knapp, wobei er sich auf die Unterlippe biss. Wieder glitt sein Blick zu den Sensoren. Sein Atem ging zu diesem kritischen Zeitpunkt etwas schneller, weil nun trieb ihn sein strenges Pflichtbewusstsein an. Vor den Augen von Grandadm. Kratas wollte er sein ganzes Können beweisen. 'Auf Carida hatte ich nicht die Möglichkeit, aber in dieser Schlacht kann ich in allen Facetten glänzen!' Beiläufig öffnete er einen Kanal zu seiner Flügelfrau.
„Shark Sieben, ich schicke Ihnen ein paar Ziele“, informierte er die Chiss. „Es werden nur Tie-Fighter sein, aber ich schätze, dass sich irgendwo in der Nähe auch einige Bomber befinden. Diese sind natürlich unsere Primärziele.“
In seinem Sichtfeld konnte der Elitepilot eine komplette Rotte an billigen Tie-Fightern ausmachen – diese stellten durch ihre sehr hohe Anzahl in der Flotte das Rückgrat der imperialen Sternjägerkorps dar. Für Aiden, der in diesem Geschäft professionell war, waren sie eine leichte Beute. Er markierte sofort die vier feindlichen Jäger und sendete zwei Daten an seine provisorische Flügelfrau. Danach ging er zu einem üblichen Angriffsmanöver über. Blitzschnell erwachten die vier Laserkanonen des Jagdbombers zu neuem Leben. Hellgrüne Geschoss zerrissen vereinzelt das Schwarz des Alls. Eine reelle Chance wollte der Pilot seinen zwei Gegnern nicht lassen. Kaltblütig verengte er seine Augen zu Schlitzen. Schnell berechnete er einen neuen Angriffswinkel um die zwei großen schwarzen Solarflügel zu erwischen. Es dauerte nicht sehr lang und ein grüner Blitz verwandelte das erste Ziel in einen grellen Feuerball. Ohne zu zögern stürzte er sich in einen weiteren Kampf.
„Wolves – hier Neun, sind irgendwelche größeren Feinde in der Nähe?“, fragte er nachdenklich in die Runde.
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