Shopa
Gun for hire
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Der kalte Wind fegte über den offene Speeder Parkplatz, trug den metallischen Geruch von Rauch und geschmolzenem Kunststoff mit sich. In der Ferne schnitt das leise, fast bedrohliche Summen eines herannahenden Gleiters durch die nächtliche Stille. Der Parkplatz war ein weitläufiges, offenes Areal mit durchnummerierten Andockpunkten, vorgesehen für zivile Speeder und Gleiter. Zwischen den verbliebenen Trümmern des abgestürzten Koro-2 Exodrive lag Shopa, ein bulliger Schatten im flackernden Licht der Sicherheitsbarken, neben dem bewusstlosen Ravok Thol. Das Gefährt, das aus der Dunkelheit auftauchte, sah aus wie ein abgewetztes Wrack aus den schlimmsten Slums Bastions. Rostnarben zogen sich über die Karosserie, Schweißnähte sprachen von hastig geflickten Schäden, und der matte, fast milchige Glanz der Cockpitscheibe ließ das Fahrzeug wie ein fahrendes Gerippe wirken. Aber Shopa sah die feinen Details - die verstärkten, fast unsichtbaren Panzerplatten entlang der Nahtstellen, die leicht getönten Sichtfenster, die etwas zu perfekten Beschussnarben, und die minimale, aber präzise Beleuchtung. Dieses Ding mochte aussehen wie ein Wrack, aber es war ein gepanzerter Transporter, und die zwei Gestalten, die ausstiegen, waren alles andere als einfache Penner.
Auf den ersten Blick wirkten sie wie heruntergekommene Squatter – lange, zerschlissene Mäntel, Schals, die ihre Gesichter teilweise verbargen, und ausgetretene Stiefel. Doch ihre Bewegungen waren zu... fließend, ihre Handgriffe geübt, ihre Schritte zu präzise. Unter den abgenutzten Kleidungsstücken lugten leichte Körperpanzerung hervor, und ihre Hände blieben nah an verborgenen Blastern, die kaum sichtbar unter den Mänteln ruhten. „Alles klar, Großer?“, knurrte der größere der beiden, seine Stimme heiser von Tabak und Whisky. Der kleinere, ein drahtiger Zabrak mit gezackten Hörnern, zog ein Medikit aus seiner Tasche und kniete sich neben Shopa. „Bleib still, Kumpel. Lass mich das machen.“ „Spar dir das Gesäusel“, brummte der ehemalige Schockboxer und biss die Zähne zusammen, als das antiseptische Spray auf seine Wunde traf. „Der da drüben lebt noch. Wenn du was machen willst, dann sorg dafür, dass er’s überlebt.“ Ohne weitere Worte machten sich die beiden daran, Ravok Thol notdürftig zu stabilisieren. Shopa blieb wachsam, seine instinktiven Alarmglocken schrillten, während man in der ferne bereits Sirenen hören konnte. „Bringt uns hier weg. Jetzt“, knurrte er, während er sich mühsam aufrichtete. Ravok stöhnte leise und regte sich kaum, als die beiden Männer ihn geschickt und ohne unnötige Bewegung in den Gleiter hievten. Im Inneren des Gleiters ließ sich der angeschlagene Kopfgeldjäger auf einen Sitz fallen, während einer der Männer damit begann, seine Schulter notdürftig zu verarzten. Es war keine luxuriöse Behandlung, aber genug, es war genug…
Der Gleiter hob ab, und die Stadtlichter verschwammen zu einem endlosen Meer aus Neon und Schatten. Die Reise zum Treffpunkt mit Vexa war wortlos. Der Innenraum des Gleiters war ein Kontrast zur verlotterten Außenhülle – saubere, verstärkte Sitze, Schnittstellen für Holonet-Verbindungen und ein unscheinbares Waffenrack an der Seitenwand. Die Fenster waren von innen gepanzert, und die Anzeigen des Steuerpults wirkten auf einem militärischen Standardniveau.
Der Unterschlupf der Datenbrokerin war genauso, wie Shopa ihn in Erinnerung hatte: chaotisch, voller Bildschirme, rauchgeschwängert und durchzogen von dem ständigen Surren alter Elektronik. Vexa saß wie gewohnt an ihrem improvisierten Tisch aus Speeder-Teilen, eine halb gerauchte Zigarillo zwischen den Fingern. „Shopa“, sagte sie mit diesem schiefen, halb herablassenden Lächeln, ihre stimme war tief für eine Frau. „Du siehst aus, als wärst du von einem Bantha getreten worden.“ „Fühlt sich auch so an“, brummte der bullige Mann und ließ sich schwer auf einen Stuhl sinken. Ravok Thol wurde in eine Ecke verfrachtet, wo weitere Hände sich um ihn kümmerten. „Thol ist hier. Credits… Jetzt!“ knurrte der Kopfgeldjäger. Vexa zog gespielt die Augenbrauen hoch. „Geduld, mein Hübscher. Erst die Formalitäten.“ Sie schnippte mit den Fingern und einer ihrer Männer zog einen Scanner hervor, überprüfte Ravoks biometrische Daten und bestätigte die Identität. „Gut. Sehr gut.“ Vexa lehnte sich zurück und zog ein kleines Datapad hervor und grinste raubtierhaft. „Wie versprochen: Informationen zu deiner hübschen, blonden Bekanntschaft. Fleur Benoîte Odile Lemair. 25 Jahre alt, 1,68 groß, 57 Kilo, blond, grüne Augen. Geboren auf Caloria. Abschluss in Physik an der Reena-Universität.“ Shopa zog eine Augenbraue hoch. „Und der Haken? Bei deinem Grinsen hat die Sache definitv einen Haken.“ „Gerüchteweise war sie in der Pyramide der Sith. Verbindung zu den dunklen Mystikern, vielleicht sogar Schülerin eines der großen Namen.“
Shopa brummte etwas Unverständliches und sah zu Boden. Sein Kiefer mahlte. Das Gesicht der Frau erschien vor seinem inneren Auge – das verschmitzte Lächeln, die grünen Augen, die ein wenig zu wissend geglitzert hatten. Sie eine Sith? Nein. Er rieb sich mit einer Hand über das kantige Kinn - die Frau hatte ihm in der Bar den Kopf verdreht, das war keine Frage. Aber Sith bedeuteten Ärger, und Ärger war das Letzte, was er jetzt brauchen konnte. Schließlich schnaubte er leise. Das war eine andere Liga. „Lass die Finger von ihr, Shopa. Es sei denn, du willst, dass man deine Überreste in einem Müllschacht findet.“ „Credits, Vexa. Das ist alles, was ich will. Baxter auslösen und mein Schiff abholen, das sammelt nämlich Staub am Zollterminal. Und dann nichts wie Weg von diesem Felsbrocken.“ Vexa musterte ihn einen Moment und zog ein kleines Datenmodul aus ihrer Tasche, das sie in seine Richtung warf. „Das wird reichen, um deine Schulden zu begleichen und dein Schiff freizukaufen.“ Der ehemalige Soldat erhob sich stöhnend und humpelte zum Ausgang. Bei jedem Atemzug brannten seine Rippen. "Aber, Großer… Bastion wird heißer. Überall brodelt es. Politik, Militär, sogar die Sith rücken enger zusammen. Ich würde nicht zu lange hierbleiben.“ Rief ihm die Datenhändlerin hinterher. Shopa blieb stehen, seine breite Silhouette im Türrahmen. „Was meinst du damit?“ Vexa wirkte für einen Moment ernst, ihre grünen Augen funkelten im Licht der Bildschirme. „Es gibt Gerüchte, Großer. Umwälzungen – die Art, bei der alte Kontakte verschwinden und neue Gesichter auftauchen.“ Der Kopfgeljäger biss die Zähne zusammen. Sturmkommandos schossen ihm durch den Kopf. Er kannte die Muster, die Zeichen. Das roch nach einer groß angelegten Aktion, einer Bereinigung von Leuten, die nicht mehr ins Bild passten. Ein Militärputsch? Unwahrscheinlich. Aber politische Säuberungen? Das war gefährlich. Er sah Vexa an, nickte knapp und drehte sich um. Die Datenbrokerin zuckte mit den Schultern und nahm einen tiefen Zug von ihrem Zigarillo. „Spiel’s aus, wie du willst, Shopa. Aber verschwinde besser, bevor es knallt.“ Rief sie ihm hinterher. Der ehemalige Soldat wälste seine Optionen im Kopf herum während er auf die schmutzigen Straßen von Bonetown trat. Bastion war ein Pulverfass – und er würde nicht hier sein, wenn der Funke fiel.
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