Comicverfilmung Batman v Superman:: Dawn of Justice [2016]

Ich weiß, dass die Szene sehr beliebt ist. Ich finde beispielsweise das mit dem Elektroschocker in der Hand super im Burton-Film. Kann man ja ein bisschen als Äquivalent zu der Stiftszene sehen. Und als ich das damals als Kind sah, musste ich lachen. Hätte ich die Stiftszene als Kind gesehen, wäre mir wahrscheinlich eher schlecht geworden. Dabei ist das eine wie das andere grausam. Aber ich finde das mit dem Elektroschocker passt eben wie die Faust aufs Auge zu dem Joker, wie ich ihn mag und wie er bei Burton, in der Animated Serie und vielen früheren Comics dargestellt ist. Das Grausame wird sozusagen durch das Ulkige ausgeglichen.
 
Man könnte auch argumentieren dass eine Figur ohne Motive langweilig ist.

Batman hat einen Haufen von Kontrahenten mit unterschiedlichsten Motiven. Das gute am Joker ist gerade, dass er unberechenbar ist, da er Ziele verfolgt die ihm letzten Endes egal sind und er keine Sekunde zögert seine Ziele aufzugeben, wenn es sich gerade anbietet oder er eben ganz irrational seine Meinung ändert. Das hebt ihn ab von der Schar an Bösewichten und es ist gar nicht nötig den Joker dahingehend zu verändern und ihn so zurecht zu biegen, dass er alles nicht ist, was den Joker ausmacht, außer die Klamotten.
 
Also beim "Zaubertrick" mit dem verschwundenen Stift haben viele im Kino gelacht, so seltsam das klingen mag.
Im übrigen stimmt da schon, der Joker hatte was komisches, durchaus auch sein Auftritt als Krankenschwester und seine Unterhaltung mit Harvey Dent.

Naja, das Verhalten von Burtons Joker spielt aber schon in einer gänzlich anderen Liga:

  • mal sitzt er rum und schnippelt Fotocollagen und kommt dabei zu einem nicht jugendfreien Ergebnis
  • er schneidet Filme, um damit giftiges Make-Up im Fernsehen zu bewerben
  • er rennt mit einem Ghettoblaster durch ein Museum und "verbessert" Kunstwerke, um dann direkt im Anschluss eine irre "ich schmelze"-Show abzuliefern
  • dann kommt eine völlig abgefahrene Liebeserklärung inkl. verdorrter Rose als Springteufel im Geschenkpaket
  • dann verteilt er Dollarscheine(lt. Roman übrigens Falschgeld mit seinem Konterfei darauf), um die gierige Masse mit Gas zu vergiften
  • dann knallt er völlig unerwartet seine "Nummer Eins" ab
  • und selbst als er von Batman zusammengeschlagen wird, reißt er noch dämliche Witze und tritt am Ende mit einem Lachen aus dem Lachsack ab

Und er lacht ständig! Über alles mögliche.

Nolans Joker ist dagegen eigentlich nur ein Terrorist, der alles mögliche in die Luft sprengt und die philosophische Natur seiner ausgewählten Ziele ins Gegenteil verkehren will. So richtig irrational ist Ledgers Version nicht, dafür aber hinterlistig und extrem sadistisch. Wenn man ehrlich ist, hätte ein wiederbelebter Ra's al Ghul, ein Scarecrow oder ein Bane genau das selbe anstellen können, ohne jetzt sonderlich deplatziert zu wirken.

Bezeichnend ist, dass Batman zum Ende des Films diesen Joker per Totalüberwachung suchen muss. Jede andere Joker-Version hätte sich wohl einfach irgendwo hingestellt, seine Show abgezogen und darauf gewartet, bis Batman endlich mit ihm spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er verbrennt Milliarden.
Er tötet seine Verbündeten.
Außerdem lacht der Joker auch als verbrügelt wird.
Außerdem in einem Comic versucht der Joker auch zu beweisen, dass alle Menschen böse sind, in dem Comic the killing Joke.
Zumindest in dem film the dark knight kommt es mir so vor, dass er versucht zu beweisen dass alle Menschen böse sind.
Dem Joker einen Grund zu geben, macht ihn nachvollziehbar.
Deswegen mag ich die Nolan Version mehr.
 
Gegenüber der LA Times berichtete Snyder nun über den Stand der Dinge bei Batman vs. Superman. Man bereitet sich derzeit darauf vor, in etwa einem Monat mit den Dreharbeiten zu beginnen. Alles läuft super, beim jüngsten Kostümtest erlaubte sich Snyder sogar einen kleinen Fanboy-Moment, als er den neuen Batsuit und den Superman-Anzug direkt nebeneinander sah (noch ohne die Schauspieler) und gleich ein Foto schießen wollte, weil es das noch nie zuvor gegeben hat.

Aus seiner Sicht beschreibt er Batman vs. Superman so: Der Film nehme die Man of Steel- und Batman-Universen und lasse sie explodieren, ohne allzu sehr an die Mythologie gebunden zu sein. In Man of Steel musste man noch eine Ursprungsgeschichte, eine ganze Mythologie aufbauen, was zwar Spaß gemacht, aber auch viel Energie gekostet hat. Jetzt habe man die Charaktere und könne sie von der Leine lassen, darauf freut sich Snyder.

Auch auf die zum Teil heftige Fankritik an den Casting-Entscheidungen - siehe Affleck, Gadot und Jesse Eisenberg als Lex Luthor - ging er kurz ein. Man kenne das Material, die Fans aber unglücklicherweise nicht. Also wird auf der Grundlage dessen gecastet, was im Drehbuch passiert, und gehofft, dass dies zu genug Originalität und Durchblick führt, um uns etwas Frisches und Spannendes zu bieten. Er verstehe den Comic-Kanon sehr wohl, er sei ja nicht verrückt, so Snyder. Daher wisse er auch, was die Charaktere vom mythologischen Standpunkt aus gesehen brauchen. Eisenberg etwa - da ist er sich sicher - werde ein fantastischer Luthor sein.
Casting, Kritik & Kostüme: Snyder zum Batman vs. Superman-Status - Kino News, Trailer, Filmstart, DVD | Moviejones
 
Marvel und DC wagen nun das offene Duell an den Kinokassen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass angesichts des Budgets, welches aufgestellt wird, einer der beiden nachgibt.

Am 6. Mai 2016 kommt es in den USA zum Kinokassen-Duell der Superlative, denn Marvels "Captain America 3" und Warners DC-Comic-Verfilmung "Batman vs. Superman" starten – zumindest wenn beide Studios an dem Termin festhalten. Und genau das wird nicht passieren, glaubt "Captain America"-Autor Christopher Markus, der nach eigenen Angaben auch das Drehbuch zum dritten Teil verfassen wird.

"Captain America 3"-Autor über den 2016 kommenden Box-Office-Kampf mit "Batman vs. Superman": Einer muss weichen - Kino News - FILMSTARTS.de
 
Ich glaub Batman vs Superman dürfte da den größeren Umsatz machen. Schon allein des Titels wegen. Außerdem warten die Leute schon seit Jahren auf dieses Spektakel. Da wird selbst der älteste Avenger nicht mithalten können.
Wenn es jetzt der dritte Avengers gegen die Justice League wäre. Da sehe es schon etwas anders aus. ^^
 
Als Joker war er eben nicht passend, das überdreht-hysterische und zugleich komisch-onkelhafte hat doch Nicholson weitaus besser hinbekommen. Ledger hat ein schmatzendes Azzarello-Ekel präsentiert, welches dann im Gegensatz zur bewusst komischen Nicholson-Figur, unfreiwillig komisch wurde. Und ich habe eben den Eindruck, dass dies tendenziell auch eher auf den Schauspieler zurückzuführen ist, mal davon abgesehen, dass man das Drehbuch auch ein Stück weit auf ihn und seine Vorstellung angepasst haben wird. Ein Robin Williams, der im Gespräch war, hätte denke ich (mit gleichem grundlegenden, höchstens in Details abweichendem Drehbuch), die Figur weitaus besser verkörpert.
Dass die verschiedenen Figuren schon in den Comics immer wieder anders gezeichnet und dargestellt werden, von versch. Zeichnern/Autoren ebenso wie in den verschiedenen Zeichenepochen, ist natürlich klar - aber mit dieser Erklärung kann man ja jede Besetzung für richtig erklären. Eine gewisse verankerte Grundlage bezüglich der Charaktere brauche ich ja schon, dennoch natürlich mit einem Spielraum an Variation - ich finde so manche Comicfiguren in den verschiedensten Filmen und Serien passend umgesetzt. Und ich glaube Eisenlaus wird sich mit meinem grundlegenden Luthor-Bild ebenfalls kaum decken, entsprechend wird mit die Figur im Film wahrscheinlich dann auch eher als unpassend vorkommen.

Natürlich kann man die Besetzung durch unterschiedliche Darstellungsweisen erklären und das ist doch gut so. Jede Adaption ist auch immer eine Neuinterpretation. Ich verstehe nicht, wieso man beim Film immer von einer Art fotografischen Kopie ausgeht. Und auch der Wunsch nach puren Realismus und historische Genauigkeit ist meiner Meinung nach nicht immer notwendig. Fiktion und Realität haben sich seit der Antike schon gegenseitig widersprochen.

Und Ledgers Joker war unfassbar gut. Klar ist Kunst subjektiv, aber die Ledger Interpretation war speziell und technisch einwandfrei gespielt.

Noch eine Frage: Wie kann denn eine Verfilmung einer Comicreihe überhaupt gerecht werden, wenn sie sich nicht gerade von den unterschiedlichen Comics genauso unterscheidet, wie es die Comics voneinander tun?
 
Das gute am Joker ist gerade, dass er unberechenbar ist, da er Ziele verfolgt die ihm letzten Endes egal sind und er keine Sekunde zögert seine Ziele aufzugeben, wenn es sich gerade anbietet oder er eben ganz irrational seine Meinung ändert.

Das genau sind aber auch Eigenschaften des Nolan-Jokers gewesen. Nicholsons Joker war dagegen mehr ein lustiger Psycho-Gangster.
 
Ich denke man kann die beiden Joker Interpretationen gar nicht miteinander vergleichen, da die Filme künstlerisch völlig andere Absichten haben. Ein Tim Burton nimmt sich die Comics und baut seine Fantasy Welt auf. Der Surrealismus wird bewusst benutzt und alles ist ein dunkles Märchen mit Charakteren die sich auch entsprechend verhalten.

Nolan verfrachtet die Angst der Amerikaner in eine Batman Trilogie, die seinen Anspruch auf die Interpretation der Comic Grundlage unter Berücksichtigung einer reale existierende Umwelt sucht. Getreu dem Motto, wie könnte eine Batman Geschichte aussehen, sollte sie sich in unserer Welt abspielen. Darauf hat Tim Burton nie Wert gelegt. Aus diesem Grund haben beide Interpretationen für mich ihre Daseinsberechtigung. Auch schaue ich mir beides gerne an - ohne dabei zu vergleichen. Denn eigentlich sind es verschiedene Genres - Action/Drama vs. Fantasy Action.

Den wahren Batman oder Joker zu suchen und diesen zu verteidigen, ist für mich deshalb eine äußerst sinnlose Aufgabe. Im Endeffekt müssen mir die Filme gefallen - und das haben sowohl die Burton als auch die Nolan Filme. Dazwischen gab es eher viele fragliche Verfilmungen ohne bleibendem Wert. Genau das befürchte ich auch bei dieser Umsetzung. Zack Snyder steht für mich auch als jemand der nicht mehr von seinen Filmen will als kurzweilig zu unterhalten und weniger eine "Filmwelt" zu erschaffen.
 
Nolan verfrachtet die Angst der Amerikaner in eine Batman Trilogie, die seinen Anspruch auf die Interpretation der Comic Grundlage unter Berücksichtigung einer reale existierende Umwelt sucht. Getreu dem Motto, wie könnte eine Batman Geschichte aussehen, sollte sie sich in unserer Welt abspielen. Darauf hat Tim Burton nie Wert gelegt. Aus diesem Grund haben beide Interpretationen für mich ihre Daseinsberechtigung. Auch schaue ich mir beides gerne an - ohne dabei zu vergleichen. Denn eigentlich sind es verschiedene Genres - Action/Drama vs. Fantasy Action.

Da gebe ich dir völlig recht!

Vergleichen kann man die Eigenschaften beider Versionen im Grunde dennoch, aber ich würde da nie wertend werden, da wie du schon beschrieben hast die Interpretationen bzw. die Motivationen der Regisseure völlig auseinandergehen und insofern jeder Joker in der jeweiligen Reihe super funktioniert.
 
Marvel hat mittlerweile bestätigt, dass in 2016 Captain America 3 gegen Snyder Batman vs. Superman antreten wird.

Nach dem mäßigen ersten Teil hätte ich prognostiziert, dass Steve Rogers einstecken muss, aber nach dem bei Fans und Kritikern deutlich überzeugenderem Teil 2 und im Falle eines superlativen Avengers 2 sollten sich Batman und Superman wahrscheinlich doch warm anziehen. Mich würde es nicht wundern, wenn man angesichts des wahrscheinlich in beiden Fällen hohen Budgets (pro Film ca. 200 Mio. $+) doch einen Film vor- oder nachzieht.

Marvel bestätigt Box-Office-Kampf von "Captain America 3" gegen "Batman vs. Superman" + Details zum Drehbuch - Kino News - FILMSTARTS.de
 
Bisher spricht alles für Marvel, die mit ihrem Film Universe bisher so ziemlich alles richtig gemacht haben. DC hat außer der Nolan Batman Reihe bisher nicht wirklich was vorgebracht, MoS war zwar IMO sehr gut, aber eben trotzdem nicht so erfolgreich, wie die Marvel Filme. Ich setze mein Geld auch weiter auf Marvel...

...bleibt zu hoffen, dass LFL unter Disney Flagge ein ähnlich gutes Konzept hat!
 
Ja, Marvel profitiert unheimlich von der Beliebtheit der Kinofilme, und da man die Zuschauer schon begeistern konnte, wird das florierende Franchise einen enormen Vorteil gegen einen neuen Batman haben, an den sich die Kinobesucher erst wieder gewöhnen müssen - ich fürchte, dass sich Warner da etwas übernimmt.
 
Man darf aber auch den Namen Batman an sich nicht unterschätzen. Selbst wenn viele meckern, dass Affleck die falsche Person für die Rolle ist, dürfte die Figur sehr viele Leute ins Kino locken.

Superman allein würde sicherlich gegen Captain America an den Kinokassen eingehen, aber durch den Batman Bonus hat man gute Chancen glaube ich.
 
Hm..Batman und Superman sind jeweils die mit Abstand beliebtesten Comic-Superhelden. Einen Film in dem beide zusammen auftreten sollte man nicht überschätzen.
 
Superman beliebt? Wirklich? Einer der mit abstand bekanntesten sicher, aber man hört selten dass die Leute viel von ihm halten. Vor allem wenn ich so mit eher Comicfremden Menschen rede, die mit Superhelden meist nur durchs Kino in Kontakt kommen.
 
Ich persönlich bin gespannter auf einen Batman+Superman-Film (noch nie dagewesen + neuer Stilrichtung), als auf einen dritten Ableger der Captain-America-Reihe.
 
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