Mein Fazit zum Film fällt in die Kategorie "ernüchternd". Trotz brillanter Besetzung wird man sich kaum an diesen Film erinnern können ...und wenn etwas mehr Zeit ins Land geht, kann ich mir Diskussionen vorstellen, in denen Sätze wie "Ach, da gab es doch diesen Harley Quinn-Film mit Margot Robbie!" fallen und zwei von dreien grübelnd nicken, während der Dritte fragt, ob es den wirklich gab.
Aber ich will gar nicht so gehässig sein. Der Film hat ein schönes Produktionsdesign und viele Sets oder auch die Kostüme haben mir sehr gefallen. Für mich scheitert Birds of Prey am Aufbau der Handlung und dass er sich trotz Rated R wenig traut. Gefühlt (?) die Hälfte des Films besteht aus Rückblenden und Erklärungen, warum sich die Figuren an ihren jeweiligen Stellen befinden, ohne dass das wirklich zur Spannung beiträgt, und auch nur bedingt unterhaltsam ist. Geschenkt, dass die Handlung eher dünn ist. Der Weg als Ziel ist hier der Auftrag, nur schaffen es weder Drehbuch und Regie, anders als z.B. bei "Kick-Ass" oder "Kingsman", frech, frisch und spaßig sein, wo genau das die Stärken hätten sein müssen. Die Action-Szenen von explizit Harley Quinn sind zumindest besser als das Gehampel in Suicide Squad, bis auf einige Ausnahmen sieht es aber insgesamt sehr unspektakulär aus; vor allem beim Finale (und trotz der guten Kulisse). Da hätte es einen Jonathan Sela (Atomic Blonde, Deadpool, John Wick) hinter der Kamera und deutlich ambitioniertere Choreografien gebraucht.
Gut gefiel mit die Interpretation von Huntress, der das Augenzwinkern sehr gut getan hat. Leider wirkt sie etwas notdürftig in den Film geschrieben und bleibt eine Randfigur. Besser kommen dagegen Jurnee Smollet-Bell als Black Canary und Ella Jay Basco als Cassandra Cain weg, wenngleich auch hier am Ende der Eindruck stand, dass beiden noch mehr Kontur hätte gegeben werden können.
Der Film hätte analog zu Deadpool, Logan, Joker oder Kick-Ass ein wichtiger Eintrag in seiner Kategorie sein können. Ist er aber nicht.