Das Ende war doch das geilste am Film. Die ganze Zeit suchen die Protagonisten nach einer Möglichkeit ihre Morde in Einklang zu bringen und am Ende wird ihnen das quasi geschenkt. Dazu kündigt sich das Ende so genial an und zieht sich durch den ganzen Film!
Wie bitte? -Sorry, wegen der Eingangsfrage

)), aber das hier kann ich ganz fix auf einen Punkt bringen:
Das was Du hier mit "ihre Morde in Einklang bringen" meinst, wird ihnen nicht erst am Ende geschenkt. Es gibt bereits irgendwann etwa zur Hälfte oder nach Dreiviertel des Filmes den Punkt, wo sich eigtl. schon alles aufgelöst hat - und das war IMO der Fehler gewesen. Entweder hätten sie das Ende so drinnen lassen sollen, wie es jetzt drinnen ist und stattdessen den Vor-Plot abändern sollen (der eine von ihnen steht plötzlich auf die Arbeitgeberin seines Kumpels, Spacey hatte den dreien bereits einen Mord abgenommen gehabt und an sich war eigtl. schon alles klar!), was aber dann wohl zu einfach gewesen wäre.
Was ich hier kritisiere, ist das, was ich mit "klar" meine! Dieser "Plot-Point" zwischendrin, der eigtl. wie die übliche Auflösung des Filmes alle losen Handlungsfäden abschließt, wirkt dramaturgisch auf das Denken des Zuschauers wie ein "Totläufer" - und zumindest wirkte auf mich dann das eigtl. Ende des Filmes völlig nutzlos, weil overdosed und dabei auch noch mit Lapidaritäten und Unwahrscheinlichkeiten gespickt, die mich genervt haben. "Genial" waren wenn dann am eigtl. Ende des Filmes nicht einmal mal mehr die dafür durchaus per se IMO tauglichen Ideen dafür, den der Vorauflösungsplot hatte ihnen sozusagen "den Wind aus den Segeln genommen".
Interessant finde ich, dass als mir eben eure anderen Posts durchlas, u. a. auch der Gedanke kam, wie wohl diese Thread-Disku verlaufen würde, wenn es stattdessen immer nur böse oder moralisch schlechte Enden gäbe. IMO würden wir dann wahrscheinlich diese jetzt ächten.

M.Bl. hat hier eigtl. einen guten, entscheiden Hinweis auf die "Klischeeierung" aufgebracht.
Eines der Probleme, die ich auch sehe, ist das grundsätzliche Verwenden von längst überstrapazierten Klischees - und gleichsam das Problem, dass gute, neue Ideen (wenn es so etwas, wie neue Ideen überhaupt gibt) viel schneller als früher zu Klischees werden.
Im Grunde reichen doch heute eigtl. schon ein oder zwei all zu typische Klischees am Helden und er gefällt einem nicht mehr - und somit auch das Ende nicht, in dem er wieder obsiegt, der große "Zampano" ist und auch sonst keine großen Verluste zu beklagen hat.
Doch wesentlich halte ich hierbei IMHO vor allem ein Klischee - nämlich das, was heutzutage z. B. der all zu typische Action-Film ist. Ich meine, klar will ich heute auch keine Filme mehr, wo ellenlange Dramen-Dialoge geführt werden. Doch ich glaube, wieder etwas mehr wirkliche Dramatik könnte manchmal heutzutage auch nicht schaden.
Denn 'Ja', ACK, was den genannten "Verrat am Schurken" anbetrifft, 'Ja', was "Helden anbetrifft, die nichts mehr wirklich verlieren oder die nie selbst sterben", 'Ja', was diese ganzen "all zu gut sichtbaren und actionlastigen Gewinne und Verluste" betrifft!
In "Sieben" namen einen Morgan Freeman, Brad Pitt und Kevin Spacey noch mit auf eine für einen selbst unfassbare und schwer nachvollziehbare Reise - und diese Reise endete nicht minder fassungs- und verständnislos machend, sowie schockierend.
Und was war es gewesen, was einen wirklich schockiert hatte - der Umstand, dass Pitt in seiner Rolle Spacey in seiner Rolle am Ende erschießt? -Was mich zumindest viel mehr schockierte, war der Umstand, WESHALB das geschah und was es BEDEUTETE?
Und IMHO ist es genau DAS, was mir heute all zu oft fehlt.
Aber andererseits frage ich mich auch, ob das damals wirklich so viel anders war, als heute! Denn auch heute gibt es noch Filme mit tiefsinnigen und gar schockierenden "Happy-" oder "Devil Ends".
"Unthinkable" hat es vlt. etwas verspielt gehabt, was aber bei dem gesamten Film kaum etwas ausmachte!
Die Frage könnte auch sein, wie schwer es heute wirklich ist, Zuschauer einzufangen, mitzureißen und zu überraschen - Zuschauer, die schon so viel gesehen haben?