Cal-Seti

[Cal-Seti System | Nähe des Monds | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere

Garrick musste noch einige Zeit warten, bevor er den Befehl bekam aus zu rücken und die Truppen ab zu setzen.

„Commander, Befehl des Flaggschiffs. Wir sollen die Landeoperation starten.“

„Gut, klar machen für Hyperraumsprung in T-10 Sekunden.“

Da die beiden ACCs bereits klar waren brauchten sie nur noch die Sprung daten ein zu geben und sich auf starken Beschuss fertig zu machen. Der Countdown zählte rückwärts, von 10, als dieser bei Null stehen blieb wurde der Sprung ausgeführt. Durch die Gravitationswellen des 418er wurden sie Punkt genau aus dem Hyperraum gezogen und befanden sich nun in mitten der Republikanischen Lande Operation, es sah aus als benötigen diese auch noch Verstärkung um ihre Schiffe zu schützen.

„Nehmen sie Kontakt zu den Republikanischen Piloten auf, ins besonders die der Truppentransporter.“

„Verstanden.“

Als die Kommunikation stand wurde dies Garrick durch ein Handsignal mitgeteilt.

„Hier Commander Version des Acclamantors Victory. Gehen sie bei uns in Deckung, wir übernehmen den groben Teil und bringen sie auf den Boden. Die Jäger geben ebenfalls Deckungsfehler.“

Garrick sträubte sich förmlich diese Taktik vor zu schlagen, da er eigentlich keinen Republikaner auch nur in die nähe seines Schiffes bringen wollte, geschweige denn haben wollte.

„Ashikaga, hier Versio. Geben sie Deckungsfeuer für die Republikanischen Einheiten und schließen sie sich mit der Victory zusammen. Feuer synchronisieren und klar machen für die Landung unter starkem Beschuss, bis lang keine Jäger Unterstützung unserer Einheiten.“

Die Befehle von Garrick wurde von den Offizieren der Ashikaga umgehend ausgeführt, und die beiden Blockadebrecher schlossen sich zu einem massiven Panzer zusammen, der den Truppentransportern der Republik Deckung gab.

„Feuerleitstelle, schießen sie was das den Yevs der Spaß am Kämpfen vergeht.“

„Sehr wohl Commander Versio.“

Was auch immer der Plan der Republikaner war ohne wirklichen Schutz runter zu gehen ging unter diesem Starken Beschuss nicht mal im Ansatz auf, auch wenn die Jäger der Republik überlegen waren. Die beiden Schwergepanzerten Kreuzer näherten sich langsam immer weiter dem Planeten, wobei sie durch die Feindjäger immer wieder Blockiert wurden. Die Geschütze der beiden Kreuzer gaben ihr bestes um ihnen den Weg frei zu schießen, und auch die Republikaner taten ihr Bestes, so hoffte zumindest Garrick. Mittlerweile waren sie in die Atmosphäre vorgedrungen, nun mussten sie hoffen das die Yevs keine Kanonen hatten die sie in stücke pusten konnten.

[Cal-Seti System | Atmosphäre von Cal-Seti | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere
 
| Torranix-Sektor || Systemrand von Cal-Seti-System || Imperial II-Klasse Sternzerstörer 'Conqueror' || Hangar || Commander Vicus Muganza samt Pilot |


Seine Landefähre, Modell Lambda-Klasse T-4a Shuttle, hatte vor einer halben Standardminute im Hangar des gewaltigen Sternzerstörers der Imperial II-Klasse aufgesetzt. Damit war er zumindest nominell der Einladung von Captain Jade Dalmascae gefolgt. Alles weitere sollte dann im persönlichen Gespräch erfolgen, hatte die junge Offiziersfrau doch zu einem offiziellen Dinner an Bord ihres Schiffes geladen. Einerseits nagte in diesem speziellen Fall die imperiale Doktrin an ihm, war das feindliche Sternensystem zwar nominell unter Kontrolle, doch gab es nach faktischer Feststellung noch verräterische Elemente von friedensuntreuen Republikanern, die imperiale Kräfte attackierten. Andererseits musste er auf die Effizienz der jüngst eingetroffenen Systemsicherheitseinheiten vertrauen, welche für die finalen Schritte der Befriedung des Systems verantwortlich waren. Dennoch fochten Verantwortungsgefühl und Bereitschaft zur Zelebrierung einen stummen Kampf in seinem Inneren aus. Als treuer - wenn auch zeitgenössisch liberaler - Imperialer überwog im Allgemein doch das Pfichtbewusstsein gegenüber der Bereitschaft zur privateren Unterhaltung, ganz so wie es die Prägung durch COMPNOR vorsah.

Commander Muganza erhob sich, strich zwei unschickliche Falten aus seiner Gala-Uniform glatt und reckte das Kinn vor. Der Offizier von Demophon besaß Gardemaß, entsprach zudem mit fast jeder Faser seines Körpers dem imperialen Idealbild eines Flottenoffiziers und war sich der Wirkung seiner Erscheinung auch durchaus bewusst. Mit militärisch knappen Bewegung schälte er sich aus der Landefähre, ließ seinen Piloten allein zurück und begab sich bis auf die Rampe der T-4a. An dessen Ende wartete bereits ein Mitglied der Imperialen Marine mit den Rangplaketten eines Ensign. Kaum dass er den Kommandanten der 'Admiral Antur Pell' entdeckte, salutierte er vorschriftsgemäß und nahm akkurat Haltung an. Die Beflissenheit der jungen Offiziere und Anwärter war bisweilen Anlass zu makabren Witzen in Reihen der Altgedienten. Vicus Muganza bediente sich solcherlei Boshaftigkeit höchstselten, galt er im Allgemeinen doch als sehr maßvoll und beherrscht. Zudem konnte er sich nicht auf eine traditionsreiche Familiengeschichte in der Flotte berufen, weshalb es ihm an einer gewissen Exklusivität der Elite mangelte.

>>Ensign?<<

Noch ehe der junge Bursche mit den auffallend roten Haaren sich zu Wort melden konnte, übernahm der dunkelhäutige Commander die Initiative. Das ersparte dem Burschen einerseits etwaige Hürden und sorgte andererseits für einen herrlichen Mangel an inhaltlosem Austausch. Ganz so, wie es Muganza mochte.

"Ensign Hesp, Sir. Ich soll Sie zur Offiziersmesse geleiten. Dort warten bereits Captain Dalmascae und Lieutenant Commander Raknar.", erklärte der Ordonannzoffizier etwas verhaspelnd. Man merkte sogleich, dass es ihm an Erfahrung im Umgang mit Ranghöheren mangelte. Doch solcherlei Unerfahrenheit ließ sich eben nur durch die Praxis bekämpfen. In Muganza fand er da den rechten Mitstreiter.

Die interessanteste Information, die ihm der junge Ensign lieferte, war die Anwesenheit von Lieutenant Commander Raknar. Selbiger hatte sich während dem überraschend kurzen Scharmützel im System via Holo gemeldet und sowohl Unterstützung zugesprochen, wie auch anerkennende Worte in Bezug auf die Enterung verloren. Rasch kramte der Commander in den Untiefen seines hervorragenden Gedächtnisses und förderte den Schiffsnamen zu Tage, auf dem Raknar Dienst schob: 'Shark'. Ein Trägerschiff der Gladiator-Klasse, wie er sich zusätzlich erinnerte. Nützliche kleine Unterstützungs-Raumer, wie Muganza befand. Allerdings mangelte es dem Schiffstyp an anständiger Durchschlagskraft, was ihm letztlich dauerhaft eine eher untergeordnete Rolle zuschrieb.

>>Ensign Hesp, danke für Ihre Mitarbeit. Führen Sie mich zu Ihrem Captain. Ich bin mir zudem sicher, dass Sie mir ein paar aufschlussreiche Dinge über die 'Conqueror' erzählen können, während wir uns auf den Weg machen, oder was meinen Sie?<<

Der Demophoner wechselte rasch vom Sinnieren über die Gladiator-Klasse zum Flotten-Äquivalent von Smalltalk. Zwar war Vicus Muganza eben kein großer Anhänger von sinnlosem Palaver, aber der rothaarige Jungspund in Uniform musste ein wenig vom Schrecken verlieren, den der Commander auszustrahlen schien. Zudem musste ein Schlachtschiff dieser Klasse eine durchaus gefällige Geschichte besitzen, die er gern in Erfahrung bringen würde. Und es war nicht unüblich, dass junge Offiziere es sich zur Aufgabe machten, die Historie eines Schiffes intensiv zu studieren. Eine Beziehung zu dem Kommando aufzubauen, auf dem man Dienst tat, sorgte für eine stärkere Bindung und damit der Bereitschaft, mehr als nur sein persönliches Schaffen zu leisten. Bisweilen entstanden gar derart starke Bande, dass das eigene Leben unbedeutend im Vergleich zum Erhalt des Schiffes erschien. Mannschaften mit derartigen Einstellung zählten zum Ruhmreichsten das die Imperiale Flotte zu bieten hatte.

"Sir, ja, Sir! Die 'Conqueror' ist, wie Sie sicher bemerkt haben, ein moderner Mark Zwo-Sternzerstörer. Seit Captain Dalmascae das Kommando hat - ich selbst bin hier seit sie es hat - sorgt sie .. so haben mir ältere Mannschaftsmitglieder gesagt ... für stetige Verbesserung der Moral und durch Gefechtsübungen verbessert sie auch unsere Fähigkeiten, Sir.", stammelte der Ensign ein wenig. Die Worte fielen ihm dabei förmlich aus dem Mund, derweil seine Zunge versuchte Schritt zu halten. Ein possierlicher kleiner Bursche.

>>Interessant. Wie sieht es mit der Raumjägerbestückung aus?<<

Der Ensign führte, derweil er sich in Fachsimpelei und Flotten-Gossip verlor, den Commander zum nächsten Turbolift. Von dort aus ging es mehrere Level und Decks hoch in Richtung der mächtigen Aufbauten des Sternzerstörers. In der Superstruktur des gewaltigen Raumschiffes lag die Offiziersmesse, welche das finale Ziel darstellte. Auf dem Weg dorthin, war Ensign Hesp während langatmiger Ausführungen über den Ort, auf dem er seinen Militärdienst leistet, in der Lage, seine anfängliche Scheu und Unsicherheit zumindest in einem gesunden Maße zu verlieren. Commander Muganza indes stellte sich als aufmerksamer, von Neugier getriebener Zuhörer dar ...

| Torranix-Sektor || Systemrand von Cal-Seti-System || Imperial II-Klasse Sternzerstörer 'Conqueror' || Turbolift || Commander Vicus Muganza & Ensign Hesp |
 
[Cal-Seti-System | Orbit des Planeten | Verband "Gewitterregen" | Anflug auf die Planetenoberfläche | T-65XJ5 X-Wing (Mosquito 8)] Naz'lise, Odo, Chi Cho, [in der Nähe] Staffelmitglieder, Truppentransporter, Feindjäger der Yevs

Blaue Laser durschnitten dass All. Das war allerdings auch das einzige was ihre Salve durchschnitt. Der Pilot des feindlichen Jägers flog geradezu Meisterhaft. So sehr sie auch versuchte einen Treffer zu landen, es wollte einfach nicht klappen. Dann gab der Feind eine Salve auf einen der Transporter ab und sie fletschte die Zähne. Doch nur wenige Augenblicke später löste sich da sProblem im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auf. Der TIE war in die Atmosphäre getaucht. Wobei gekracht hier wohl der bessere Ausdruck wäre. Mehr als ein Abstürzender Feuerball war von dem Feindjäger nicht mehr übrig. Er war zu schnell und in einem falschen Winkel eingetreten und zahlte nun den Preis. Das passierte wenn man geklaute Schiffe flog. Sie schüttelte leicht den Kopf und korrigierte ihren eigenen Kurs. Dann warf sie einen Blick auf die Sensordaten und seufzte. Jetzt würde der Spaß erst richtig anfangen. Mindestens eine Staffel D’s war auf Abfangkurs. Der Jäger wurde durchgeschüttelt als sie in die Atmosphäre eintraten und die Twi'lek lächelte. Wenige Sekunden später endeten die Turbolenzen und sie passte ihr Verhalten den Bedingungen der mit Luft gefüllten Atmosphäre an.

„Feindjäger rücken näher!“

Es knackte im Funkkanal und der Captain schaltete sich zu.

„Verstanden Acht! Rotte 2 auf Abfangkurs gehen. Denkt daran das sind keine TIE's . Lasst euch nicht vom Himmel holen! Der rest bleibt bei mir!“

Naz grinsen wurde noch breiter und sie flog einen Bogen von den Transportern weg. Sie steuerte direkt auf die feindlichen Jäger zu und war sich ihren Staffelkameraden hinter sich sehr bewusst. Sie schaltete auf den Rottenkanal und aktivierte erneut das Mikrofon.

„So Leute dann lasst uns denen mal einheizen oder was meint ihr? Willkommen bei den Gestörten Sechs.“

Das Letzte fügte sie mit einem Lachen hinzu. Sie betätigte den Schalter , der zwischen Laser und Torpedos umschaltete und wies ihren Astromech an den nächsten Feind ins Fadenkreuz zu nehmen. Kampfbereit pflügten die Jäger durch die Atmosphäre auf die Feindlichen Jäger zu.

[Cal-Seti-System | In der Atmosphäre des Planeten | Verband "Gewitterregen" | Abfangkurs auf Feindliche Jägerstaffel | T-65XJ5 X-Wing (Mosquito 8)] Naz'lise, Odo, Chi Cho, [in der Nähe] Staffelmitglieder, Truppentransporter, Feindjäger der Yevs
 
◄ Cal-Seti-System ■ Orbit um Cal-Seti ■ VIN Gorgodon ■ Kammer ■ Commander Valerian Belisar, allein ►

Geradlinigkeit, Schneid und ein gewisser Verve. Das waren die Tugenden, die sich Commander Valerian Belisar selbst auf die Fahne schrieb. Mit einer leichten, beinahe schon zärtlichen Handbewegung strich der Tapaner eine kleine Falte aus der Galauniform der imperialen Marine und betrachtete sich ein letztes Mal prüfend im Spiegel seiner Kammer. „Was für ein Mann“, dachte der für tapanische Verhältnisse nur minimal selbstverliebte Mann, während er sein eigenes Spiegelbild aus den gängigen Positionen betrachtete und dabei zufrieden die Lippen zusammenzog, um danach scharf Luft einzusaugen während er sein Cape zurechtrückte. Im Gegensatz zu vielen seiner Kameraden, die mit steigendem Rang einer gewissen „Verfettung“ anheimfielen, war er Belisar ein stattlicher Anblick. Ja, seine Eltern wären von Stolz erfüllt, wenn sie ihn in dieser Uniform sehen würden, in dem Wissen, dass er zu Gast einer Captain der imperialen Flotte war, die einen mächtigen Sternzerstörer kommandierte. Es zählte die Erscheinung, die Personen, mit denen man sich umgab, der gesamte soziale Zirkus, den die Tapaner so liebten. Netzwerken war für seine Familie das Wichtigste gewesen, als Mitglied des Hauses Melantha war es seine dringendste Aufgabe gewesen die anderen Mitglieder der Nobilität kennen und taxieren zu lernen. Welche schmutzigen Geheimnisse versuchten sie in den tiefen Kellern ihrer prächtigen Anwesen zu verstecken, welche Leichen waren dort vergraben? Wie konnte man diese Informationen für das eigene Wohl und das Wohl des eigenen Hauses missbrauchen? Das alles war auf Soterios, ja im ganzen Tapanischen Sektor Alltag gewesen.

Doch dieses Leben lag hinter ihm. Als er damals die Jacht seiner Familie betreten hatte um den Sektor, vorerst, für lange Zeit zu verlassen um an der imperialen Akademie von Coruscant nicht mehr Sklave einer archaischen, vorgefertigten Bestimmung zu sein, sondern seines Glückes eigener Schmied zu sein. Selbstverliebt wie er war, hatte er es nicht ausgehalten, dass andere bestimmen würden, was mit ihm geschah. In dieser Hinsicht ist es eine Ironie, dass er sein Glück bei der imperialen Kriegsmarine gesucht hatte, war doch das stark hierarchisierte Galaktische Imperium der Inbegriff der Fremdbestimmung der eigenen Person. Und dennoch… Valerian Belisar hatte nicht das Gefühl, dass diese autoritäre Fremdbestimmung so invasiv war, wie jene seiner Familie von Soterios.


Und doch… er konnte seine Abstammung nicht verbergen, er wollte es nicht. Auch wenn er mit seiner Familie und ihren Ideen, die sozial und kulturell bedingt mit seiner Vorstellung eines guten Lebens kollidierte, war er stolz auf seine Abstammung. Aus diesem Grund nahm er den Lichtdegen, der sonst eher als Kunstobjekt in seiner Kammer fungierte, und heftete das ziselierte Objekt an seinen Gürtel. Es diente mehr als Paradeschmuck an seiner Repräsentationsuniform, denn wirklich einer Waffe, die er gedachte zu führen. In dieser Hinsicht war Belisar doch eher Goldfasan als ein Politiker, denn zu einem Offiziersdinner einen Lichtdegen zu führen in einem Kulturkreis, der diese Waffe nicht gewohnt war oder – noch schlimmer – mit einer gänzlichen anderen Kultur verband, war ihm nicht gewahr. So rückte er den Gürtel nochmal um einige Millimeter zurecht, sodass die Gürtelschnalle exakt mittig positioniert war und verließ die Kammer, nachdem er mit einer Handbewegung dafür gesorgt hatte, dass seine schwarze Haarpracht auch genauso saß, wie er es sich vorstellte und berührte nochmal seine Rangplakette, als müsse er sie begradigen, obwohl sie bereits perfekt an Ort und Stelle verharrte.


Im Turbolift auf dem Weg zum Hangar flötete der befehlshabende Offizier der Gorgodon eine ihm wohlbekannte Melodie vor sich hin, wippte auf seinen blitzblank polierten Stiefeln hin und her, während er darauf wartete, dass der Turbolift ihn zum Hangar brachte. Die Schnelligkeit des Vakuumaufzugs war wie immer ein Wunderwerk der galaktischen Technik, merkte man doch kaum die Geschwindigkeit, mit der man die riesige Distanz an Bord des Kampfschiffes der imperialen Marine zurücklegte kaum. Er musste nach dem ersten Turbolift noch einige Decks überqueren, bevor er den finalen Turbolift erreichte. Als die Türen des Turbolifts sich öffneten und er den Hangar betrat, war es der typische Geruch von Kessolin und Coaxium, die ihm in die Nase stiegen. Sein prunkvolles Auftreten, durch sein flatterndes Cape mit einer gewissen Dramatik verbunden, stand im krassen Gegensatz zur sonst eher sterilen und minimalistischen Aufmachung der im imperialen Brutalismus gehaltenen Ästhetik des Hangars. Unbeirrt schlenderte der Kommandant der Gorgodon zur Lambda Fähre, denn nur Sklaven und Nichtmenschen mussten sich beeilen, während erlesene Kreaturen wie er, Mitglieder der Nobilität und andere Wesen erlesener Couleur sich niemals beeilten oder spurten mussten. Das war etwas für jene, die sich ihre von Ruß, Schweiß und Treibstoff verschmierten Gesichter mit einem Lappen abwischten und seine Fähre instand hielten. Sie konnten auf ihn warten. Mit lässigem Verve bestieg der Tapani die Fähre und ließ sich, entgegen seines Usus, nicht in einen der Schalensitze im hinteren Abteil nieder, sondern direkt im Nacken der beiden Piloten.


„Heute ist ein guter Tag dem Galaktischen Imperium zu dienen.“ begann Belisar, nichtsahnend, dass jeder Fanatiker ihm entgegengeschleudert hätte, dass es keinen „nicht guten“ Tag gab, dem Galaktischen Imperium zu dienen. „Starten sie die Fähre und steuern sie die Conqueror an.“

„Zu Befehl, Sir!“ erfolgte die zackige Reaktion des Piloten, während er seinem Co-Piloten das entsprechende Signal gab fortzufahren.

Mit seinem gewohnt Überlegenheit ausstrahlenden Habitus überreiche Belisar dem imperialen Piloten seinen Codezylinder um die entsprechenden Berechtigungen an das gigantische Schiff der Imperiumsklasse Mark Zwo zu übermitteln. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm, der durch die Kabinen im Inneren der Fähre abgedämpft wurde, erwachten die Motoren der Lambda Fähre zum Leben. Auf der Stelle erhob es sich dank seiner Repulsoren und richtete sich neu aus, in Richtung der Hangartore. Das entsprechende elektromagnetische Schild wurde deaktiviert, sodass die Fähre passieren konnte.

In der Schwärze des Alls, der allumfassenden Dunkelheit, die nur von wenigen Sternen erleuchtet wurde und den todbringenden Vakuum beherbergte, erschien das dolchförmige Schiff, das den Höhepunkt imperiale Schiffwerftskunst darstellte, wie eine rettende Insel zu sein. Ein schwarzes, unheilvolles, aber leeres Meer, dass sie überqueren mussten, bevor sie wieder an einen Hort der Zivilisation ankämen. Mit jedem Klick, den sie sich von der Gorgodon entfernten, wurden die titanenhaften Ausmaße des Sternenzerstörers der Marke Zwei ersichtlich. Mit ihrer mehr als eintausendfünfhundert Metern länge war sie doppelt so lang wie sein eigenes Schiff und die Aufbauten alleine überstiegen den Brückenturm der Gorgodon. Es war wirklich zum vor Neid erblassen, doch nicht nur Emulation erfüllte ihn, sondern auch Ehrfurcht. Ehrfurcht vor dem Zerstörungspotenzial, dass dieses Schiff auf den Befehl von Captain Dalmascae mit nur einem Schuss auslösen konnte, mit dem Potenzial einen ganzen Planeten zu Glas zu schießen.


„Oh, Sie ist wunderschön.“ raunte der Tapani, mehr zu sich selbst als zu einem der beiden Piloten und in stiller Übereinkunft nickten die beiden Piloten nur unmerklich, aber präsent genug um nicht den Groll ihres Vorgesetzten zu erregen.

Das imperiale Shuttle der Lambda T-4a Klassifikation benötigte nicht lange für den Flug, war es doch genau für solche Reisen hoher imperialer Würdenträger konzipiert worden. Der Offizier betrachtete mit Achtung und Pietät wie der graue Koloss aus Durastahl das gesamte Cockpitfenster der Fähre ausfüllte, bevor es zum Landeanflug im Hangar ansetzte, indem es den Bauch des imperialen Ungetüms ansteuerte. Die nötigen Authentifizierungen wurden im Vorfeld ausgetauscht, sodass die Fähre ohne größere Zwischenfälle sich im Hangar der Conqueror einfand. Die Flügel falteten sich in gewohnter Manier, wie ein Raubvogel, der es sich wieder in seinem Nest bequem machte um seine Brut auszubrüten. Aus dem Cockpitfenster sah der imperiale Offizier bereits die Ehrenaufstellung, die man zu seinem Empfang entsandt hatte, doch auch eine andere Fähre war zu sehen, was hieß, dass Captain Dalmascaes andere Gäste, zumindest einer, bereits vor ihm eingetroffen waren. „Ausgezeichnet“, dachte der Kommandant, wollte er doch niemals der erste sein, der bei einem Empfang oder Dinner erschien. Das schickte sich nicht für Nobilität wie ihn. Ein letzter kontrollierender Griff an seiner Uniform und Valerian Belisar war bereit seinen Fuß in den Sternzerstörer zu setzen.

Mit dem Habitus eines Potentaten schritt der Tapani ohne eilendes Tempo die Rampe der Lambda Fähre hinunter und sah mit Genugtuung, dass er bereits erwartet wurde. Dass es sich dabei allerdings nur um einen Ensign handelte, der besonders zackig im Angesicht eines Commanders salutierte, nahm er missbilligend in Kauf. Er hätte sich einen Empfang durch den zweiten Offizier oder zumindest einen höherrangigen Offizier gewünscht, doch musste er sich in seinen Erwartungen zuweilen selbst bremsen und mit dem zufriedengeben, was er bekam. Zähneknirschend erwiederte der Tapanai den Salut des Ensign.


„Willkommen auf der 'Conqueror', Sir. Mein Name ist Ensign Tarac, Sir.“ begrüßte der Junioroffizier mit dem Elan eines jeden Offiziers, der seine Aufregung durch besonders deutliche, feste und lebhafte Sprache zu kaschieren versuchte. „Sie werden bereits in der Offiziersmesse erwartet, ich werde sie dorthin geleiten.“

„Ausgezeichnet, Ensign. Ihnen nach.“ sprach Belisar mit der trügerischen Samtheit, die sonst nur ein Vornksr mit seinen Bewegungen an den Tag legte, bleckte die Zähne zu einem wölfischen Lächeln und machte eine weite, ausladende Handbewegung, die den Ensign dazu ermutigen sollte voranzugehen.


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-- Cal-Seti System | Systemrand | ISD 2 "Conquerer“ & VIN "Admiral Antur Pell"| Superstruktur der Conquerer | Quartier der Kommandantin | Tyr Raknar, Jade Dalmascae --


Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sich Dalmascae offenbar ein komplettes Bild über den Bericht und die Schlachtlage der Shark gemacht hatte. Eine bisweilen sehr nützliche, als auch effektive Eigenschaft – gerade als kommandierender Offizier eines solchen Schiffes. Eines imperialen Sternenzerstörers der zweiten Generation, oftmals die geheime Königin eines Flottenverbandes. Die Eleganz dieses Schlachtschiffes drückte sich nicht nur in ihrer zahlreichen und sehr guten Bewaffnung aus, sondern auch in ihrer Präzens auf den dreidimensionalen Schlachtfeldern des Weltalls. Dieses Arsenal der Zerstörung hatte schon so manchem Feind Respekt eingeflöst, wie auch mit den Yevethianern geschehen. Es war ein großer Pluspunkt in der psychologischen Kriegsführung des Imperiums, eine solche Vernichtungsmaschinerie in ihren Reihen zu haben. Tyr war über die Einladung auch über die Abkommandierung zur Conquerer durchaus erfreut, denn wann gab es für einen jungen Offizier schon diese großartige Gelegenheit einen Sternenzerstörer aus nächster Nähe zu begutachten? Eine Chance, welche sich nur selten ergab und umso mehr galt es, eben genau selbige zu ergreifen, wenn die Möglichkeit bestand. Das hatte auch Tyr schnell verstanden, als er an der Seite des Ensigns die ersten Schritte an Board dieses Schiffes getan hatte. Gesehen jedoch, auch vom Arbeitsablauf auf solchen Stahlfestungen mit mehreren hundert Standartmetern Gesamtlänge, hatte er noch nichts auf dem direkten Weg zum Arbeitszimmer des Captains.

Diese hatte auch so eben das Wort ergriffen gehabt und ihn für das taktische Gespür gelobt. Als ihm jedoch klar wurde, worauf Dalmascae hinaus wollte, hob Tyr etwas die linke Augenbraue. Ohne die Crew der Shark, welche seine Befehle ohne zu zögern und mit einer enormen Effizienz umgesetzt hatte, wäre dies vielleicht garnicht möglich gewesen. Der Typus der Shark, ihr Haupteinsatzgebiet lag nicht an der direkten ersten Frontlinie wie man es von einen Imperialen Sternenzerstörer zu erwarten vermochte. Die geräumigen Hangars und die für ihre Größe gute Jägerbestückung machten die ebenfalls etwas kleinere, pfeilartige Trägerklasse zu einem perfekten Supportschiff für einen größeren oder kleineren Flottenverband. Sie war nicht so sehr spezialisiert wie der ISD 2, welcher für die pure Zerstörung gebaut war, sondern verfügte über deutlich breiter aufgestellte Einsatzmöglichkeiten – von den geringeren Kosten ganz zu schweigen. Die Crew an Board eines Gladiators wurde häufig für andere Einsatzbereiche trainiert, und ja, die Shark hatte eine hervorragende Mannschaft.


Nun, wenn ich ehrlich sein darf Ma'am? Ohne die Brückencrew der Shark und der Effektivität der Besatzung in der Schlacht wäre der Gladiator nur halb so effektiv gewesen. Vieles hing von der direkten und konsequenten Ausführung der Befehle ab.


Dalmascae ergriff erneut das Wort, sprach von den Prinzipien und den Pflichten, welche man als kommandierender Offizier zu leisten hatte. Auch von der Verantwortung, welche man gegenüber sich selbst und der Crew hatte, welche dem kommandierenden Offizier unterstellt war. Und sie sprach Tyr gewissermaßen aus der Seele, wenn man es denn so nennen wollte. Chaos auf dem Schlachfeld bedeutete meist eine Niederlage, und wenn diese nicht eintrat – sehr viele eigene Verluste. Koleteralschaden, so würden es wohl manche Politiker oder Adlige nennen, wenn man sie denn liese. Doch jeder verlorene Waffenstand, jeder verlorene Jäger, jedes verlorenes Mitglied einer Crew konnte die Kampfkraft eines Schiffes schwächen oder im schlimmsten Falle zunichte machen. Die Vorschriften des Imperiums deckten die Präzedenzfälle in Weltraumschlachten durchaus bis zu einem gewissen Grad, und Tyr nichte, als Dalmascae eben auf dieses Thema zu sprechen kam. Das richtige Augenmaß zwischen den Vorschriften und den tatsächlich ausgegebenen Befehlen war ein Akt der Balance, welchem man als KO eines Schiffes – egal ob Fregatte oder Schlachtschiff nach wie vor ausgesetzt war. Ein schmaler Grad zwischen Tod und Leben, den man stets beschritt. Das Schwierige daran war, den richtigen Moment ab zu passen...


Der Kiffar beobachtete die Kommandantin des ISD 2, als sie sich in der Nähe ihres Schreibtisches befand. Der stolze, so typische aufrechte Gang eines Kommandantin, welcher von einer gewissen Autorität geprägt war, diese Ruhe, welche sie in den wenigen Minuten ausstrahlte. Auch sie spürte gewiss diese Last, welche Tyr bereits auf der Brücke der Shark vernommen hatte. Diese Anspannung des Gefechts, diese Aufmerksamkeit gegenüber den visuell dargestellten Schiffsbewegungen des Holotanks, diesen Moment, wenn die Laserbatterien mit tosenden Donnern grünfarbige Zerstörung spuckten. Die Wogen der Schlacht, sie schmiedeten den Geist härter, als es jede Ausbildung vermochte. Doch sie bereiteten eben einen Offizier nicht immer darauf vor, was nach siegreichen Schlachten kam, nachdem die Formalitäten erledigt waren. Häufig kehrte man zum Dienst zurück, wie jeden Tag, welchen man auf einem Raumschiff verbrachte. Wäre er nicht in der vergangenen Schlacht zum Ersten Offizier der Shark ernannt worden, so hätte er sich weiter um den taktischen Bereich der Shark gekümmert. Enge Kontakte zu den Schützenmannschaften und den Maschinenraum gepflegt. Hin und wieder an der Waffenleitstation auf der Brücke gearbeitet..doch dieses Mal schien dies nicht der Fall zu sein. Zumindest nicht für die kommenden eins, zwei Tage. Man hatte ihm ein Übergangsquartier bei der Ankunft auf der Conquerer zugeteilt und Captain Dalmascae hatte ihn bis auf Weiteres vom aktiven Dienst freigestellt, ihn sogar zu einem Offiziersdinner eingeladen. Ein leichtes Schmunzeln huschte über das Gesicht des Kiffars, als die Kommandantin der Conquerer ihre letzten Worte ausgesprochen hatte. Er nickte und nahm daraufhin Haltung an.



Ja Ma'am. Ich möchte mich für die Einladung zum Betreten der Conquerer als auch des Dinners bedanken und werde der Letzteren mit Freuden nachkommen. Desweiteren danke ich Ihnen für dieses interessante Gespräch, und die Hinweiße für die Zukunft, welche darin genannt waren. Der nachfolgende, traditionelle Salut der Imperialen Navy war für ihn mehr als eine einfache respektvolle Geste. Die Worte Dalmascaes würden ihn noch für eine Weile beschäftigen, die Hinweiße, welche sie im Monolog versteckt hatte, sprachen von einer gewissen Erfahrung. Etwas, was Tyr sich noch erarbeiten musste, und dies war der Kiffar sich durchaus bewußt. Er wartete stumm die Antwort der Kommandantin ab und lies sich von Tron aus dem Büro geleiten, welcher pflichtbewußt wie immer davor gewartet hatte. Dies versprach doch, ein interessanter Tag zu werden...

Einige Stunden später, nach getaner Schiffsführung, fand sich der schwarzhaarige Kiffar tatsächlich an der Galauniform zupfend vor dem Spiegel in seinem zugewießenen Quartier wieder. Der dunkelgraue Farbton dieser Uniform für besondere Anlässe schmeichelte nicht wirklich dem so für einen Wüstenbewohner typischen dunkleren Hautton, aber es hätte tatsächlich schlimmer sein können. Die goldenen Manschettenknöpfe und der golden farbige Kragen, als Zeichen der Teilstreitkräfte der Imperialen Navy ergaben jedoch einen passenden Kontrast zu dem grauem, fast sogar schwarzen Farbton. Das hohe Niveau der Fertigung wurde dem Kiffar erst jetzt so wieder richtig bewußt und er konnte sich nur mühsam an den Tag erinnern, an welchem er diese Art der militärischen Würdigung durchgeführt hatte. Die Uniform selber hatte sich kaum verändert, im Gegenteil, sie schmeichelte sogar dem sportlichem und muskulösen Körperbau des Schwarzhaarigen ohne dabei überaus protzig zu wirken. Es lag eine gewisse Bedeutung in dieser Uniform, einem für das menschliche Auge ästhetischer Blick der Eleganz. Oder es sollte zumindest so sein, wie Tyr fand. Körperliche Fitness, gerade für einen Flottenoffizier, war immens wichtig um der üblichen Trägheit durch den Luxus des Flottentrainings entgegen zu wirken. Auf der Brücke eines Kriegsschiffes waren mehr die geistigen Leistungen und eine schnelle Entscheidungs- und Reaktionsgabe von Nöten als Muskelkraft. Doch beides zusammen, sportliche Betätigung und die nötige geistige Forderung stählten einen Flottenoffizier zu dem, was sie eben waren.

Es waren nur wenige Standartmeter, welche er noch zu der Offiziersmesse zurück zu legen hatte, auch in Begleitung des jungen Ensigns, welchen er zu Beginn des Tages kennen- und vielleicht auch ein wenig schätzen gelernt hatte. Captain Dalmascae hatte durchaus das Glück, eine so motivierte Crew zu haben, welche zudem überaus eifrig ihren Schiffsdienst tat. Das Zischen der Türen riss Tyr nur wenig aus seinen Gedanken heraus, als er die Offiziersmesse betrat.




-- Cal-Seti System | Systemrand | ISD 2 "Conquerer“ & VIN "Admiral Antur Pell"| Superstruktur der Conquerer | Offiziersmesse | Tyr Raknar --
 
[Cal-Seti-System - Systemrand - gegenüber der Admiral Antur Pell den Recusant-Zerstörer bewachend - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Quartier des Captains] - Jade & Tyr

Es war einerseits durchaus ein wenig herzerwärmend, als der junge Raknar die Qualitäten seiner Brückencrew hervorzuheben versuchte. Als wären es nicht seine Entscheidungen und Gedanken gewesen, die für das entsprechende agieren des Gladiator Kreuzers gesorgt hätten. Doch wie so vieles besaß auch dies zwei Seiten. Sicherlich musste es einen fähigen Kommandanten geben, der die Entscheidungen fällte, aber ohne eine Crew die funktionierte, eingespielt war und allem voran die gegebenen Befehle ohne Zögern ausführte, krankte das gesamte System. Und genau hier lag der Punkt, den sie mit ihren Worten über Tugenden, Ehre, Vorschriften und Flexibilität hatte machen wollen. Eine Crew die keine Befehle befolgte, oder einen kommandierenden Offizier grundlos in Frage stellte, weil sie jeden Befehl zur Beruhigung ihres Wissens genau erklärt haben wollten, oder welchen sentimentalen Quatsch auch immer, konnte genauso gut die Waffen gegen die eigene Mannschaft richten. Wurde die Brücke aus welchem Grund auch immer lahm gelegt, dauerte es nicht lange bis ein Schiff entweder kampfunfähig, oder zerstört war.

Jade selbst legte großes Augenmerk darauf, dass ihre Mannschaft solchen Schwächen nicht anheim fiel. Auch hier war es wichtig, dass die untergebenen Offiziere wussten, woran sie waren. Jade persönlich fuhr eine definitiv unnachgiebigere Linie als andere Kommandanten. War in ihrem Handeln und Tun aber niemals grundlos brutal, oder gar sadistisch. In allem was sie tat, befahl sie ihren Untergebenen nichts, was sie nicht auch selbst bereit wäre mit eigenen Händen zu tun. Und da sie während der letzten Schlacht um Bastion selbst mit einigen Einheiten am Boden gewesen war, konnte sie diese Dinge auch, sollte jemand ihre Integrität in dieser Sache anzweifeln, ohne weiteres untermauern. Und darüber hinaus war ihr durchaus daran gelegen, das die Crew miteinander funktionierte und auskam. Jade war bewusst das man niemanden zwingen konnte jede x-beliebige Person zu mögen, aber eine Mannschaft die sich wertgeschätzt, ernst genommen und vor allem in ihrer Freizeit entsprechend entschädigt sah, hatte weniger Groll gegen die Pflichten, die sie im Dienst ausführen mussten.

Mit ihrer grundlegenden Art zu führen, hatte Jade in der Besatzung der Conqueror das Kommando erhalten, das ihr durchaus sehr gelegen kam. Ihr Vorgänger musste dahingehend ähnlich eingestellt gewesen sein. Oder jener Offizier der das Motto des Schiffs geprägt hatte. Kurz wanderte ihr Blick auf die kleine Plakette, in die man die harschen, aber einigenden Worte graviert hatte und die ebenfalls auf ihrem Schreibtisch stand. Eine kleinere Darstellung des Schwesterstücks, das sich über dem Hauptzugang zu Brücke befand.


Nachdem Raknar sich entfernt hatte, lehnte Jade sich für einen kurzen Moment zurück und begann bereits die Uniform-Jacke abzulegen. Zwar war es noch nicht direkt notwendig in die Galauniform zu wechseln, doch Vorbereitung war besser als jedes Nachsehen. Und so stand sie wenig später nur noch in Uniform-Hose, den typischen auf Hochglanz polierten Stiefeln und einem eng anliegenden, schwarzen Kurzarmshirt vor ihrer Garderobe. Für wenige Herzschläge gab sie sich den Erinnerungen hin, bei denen sie ihre Galauniform zuletzt getragen hatte. Allem voran die zeremonielle und groß gefeierte Ernennung von Nereus Kratas zum Grand Admiral der Imperialen Streitkräfte. Mit einem kurzen wehmütigen Schmunzeln, das von einem sanften Kopfschütteln abgelöst wurde, machte sie sich daran die Uniform aus ihrer Garderobe zu nehmen und positionierte im Anschluss die Orden, die sie im Lauf ihrer Karriere verliehen bekommen hatte, sodass sie nach Anlegen der Uniform selbige direkt zur Hand haben würde.


Jade selbst machte sich nicht allzu viel aus solchen Dingen. Wollte im Grunde nur dem Imperium nach bestmöglichem Können und Gewissen dienen, wo ihre Fähigkeiten am besten eingesetzt waren. Daher überraschte es sie doch etwas zu sehen, dass sich indessen mehrere Orden und Auszeichnungen angesammelt hatten. Die beiden Ehrungen für ihre Teilnahme an den Schlachten um Bastion, der 'Schild von Bastion' und der 'Stern von Bastion', letzteren würde sie anlegen, zusammen mit dem Schild des Imperiums Orden, den man für den Erhalt von Schild & Stern vermacht bekam. Der Orden für 'Taktik und Strategie', vermacht von Fleet Admiral Moresby, nach der ersten Schlacht um Bastion, dem sie als erstes als Adjutantin gedient hatte. Die Bandschnallen, die sie zum einen als Würdigungen und Kennzeichnung für die Auslöschung der Forces of Hope, die als Operation unter ihrem Kommando gestanden, verliehen bekommen hatte. Und als Würdigung und Wertschätzung ihrer Dienste als Adjutantin des ehemaligen Grand Admirals, von selbigem ausgehändigt, ein einfacher und kleiner Chromium-Anstecker in Form des imperialen Wappens.


Bevor Jade die Galauniform anlegte, vergewisserte sie sich per Komlink das die Vorbereitungen für das Dinner bereits begonnen hatten, teilte aber zugleich mit, dass sie in Kürze in der Offiziersmesse eintreffen würde. Ihre erste Offizierin war bereits vor Ort und hatte aktuell die Aufsicht übernommen. Wie vereinbart, da Jade noch das Gespräch mit dem Lieutenant Commander hatte führen wollen. Die während dessen eingegangenen Nachrichten hatte sie keines Falles ignoriert, hatte einen Gutteil aber, vor allem alles was sich mit den Geschehnissen innerhalb des Systems befasste, weitergeleitet an die hier verbleibenden imperialen Streitkräfte. Da sowohl Jade als auch die Kommandanten der Schiffe die sie zum Dinner geladen hatte, sowie vereinzelte wenige andere Schiffe bald das Cal-Seti System verlassen würden, war es nur rechtens, dass sich die hier vor Ort verharrenden Kommandanten mit den über das Ziel hinaus geschossenen republikanischen Piloten befassen sollten.

Hätte es allerdings Piloten getroffen die unter ihrem Kommando gestanden hätten, hätte sie diese Sache wohl weitaus weniger kalt gelassen und sich ihrer viel bereitwilliger angenommen. Nichtsdestotrotz zeichnete es kein sonderlich gutes Bild der Republik, das es ihre Piloten waren die das Feuer auf imperiale Einheiten eröffneten. Theoretisch war das ein politisches Desaster. Andererseits... es herrschte Frieden. Mit dem mehr und mehr Parteien unzufrieden zu sein schienen. Obschon das fast schon seltsam erschien, wenn man bedachte, dass seit Generationen gekämpft wurde... aber den Wert eines klaren Feindbildes durfte man einfach nicht verkennen.

Die Uniform dann angelegt, legte Jade geflissentlich ihre Orden und Auszeichnungen an, überprüfte noch einmal überaus penibel den Sitz aller Teile und machte sich dann auf den Weg zur Offiziersmesse.

Dort angekommen hatten sich, abgesehen von den einzelnen Mannschaftern die für den Aufbau und die Dekoration sorgten, bereits die Offiziere ihrer Crew versammelt, die sie ebenfalls am Empfang des Dinnes teilhaben ließ. Zwar würden sie, abgesehen von Jades XO nicht am eigentlichen Dinner teilnehmen, zeitgleich aber eine Entschädigung in Form eines etwas kleineren Fest-Essens erhalten. Jade blieb vorerst ohne etwas zu sagen, neben Commander Dya Visenya, ihrer XO, stehen. Mit knappen Schilderungen hatte diese ihre Kommandantin auf den neusten Stand gebracht.


Besondere Kostbarkeiten waren auf einem Kriegsschiff zwar definitiv eine Seltenheit, waren aber nicht absolut ungehört, oder ungesehen. Jade selbst hatte allerdings im kulinarischen Bereich keinen allzu extravaganten Geschmack und hatte vor das Dinner in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Zwar würde die eine oder andere exotische Kreation kredenzt werden, aber nichts würde sich weit außerhalb des Spektrums an für Menschen verträglichen Gerichten bewegen. Ihrer Ansicht nach war eine gut zubereitete, aber schlichte Hauptmahlzeit, gefolgt von einem exotischen Dessert immer einem allzu ausgefallenen Hauptgang vorzuziehen. Nach und nach wurde die Aktivität im Hintergrund aber weniger, der Empfang war ebenfalls vorbereitet und es stand eine Auswahl an alkoholischen Getränken zur Auswahl. Ein Feld auf dem sie sich noch weniger auskannte, als dem der Speisen, allerdings das Glück hatte das der vorherige Kommandant der Conqueror eine durchaus stattliche Sammlung hinterlassen hatte. Stattlich wenn man bedachte das es sich um ein Kriegsschiff der imperialen Streitkräfte handelte. Der eine oder andere Whisky oder Brandy der zur Auswahl stand würde bei Sammlern einen guten Preis erzielen.


Die Offiziere der Conqueror unterhielten sich mit leisen Stimmen, während sie die Ankunft der geladenen Gäste erwarteten. Auf selbige musste nicht lange gewartet werden, oder besser gesagt, auf den Hauptgrund weshalb Jade zu eben jenem Dinner geladen hatte, musste nicht lange gewartet werden. Tyr Raknar betrat die Offiziersmesse und mit einem einladenden Nicken, sowie einer kurzen Geste zu den Offizieren an ihrer Seite, signalisierte Jade dem Lieutenant-Commander näher zu treten.


„Lieutenant-Commander. Willkommen. Erlauben sie mir vorzustellen:

Commander Dya Visenya. Erster Offizier der Conqueror.“


Eröffnete Jade und deutete auf die Frau an ihrer Seite. Etwas kleiner, aber ebenfalls von schlanker Statur wie Jade, hob sie sich durch deutlich hellere, bräunliche Haare ab, besaß aber einen ebenfalls aufmerksamen Blick, der jedoch im Kontrast zu Jades stechenden und mitunter kühl wirkenden Augen stand.

„Lieutenant Marik Vost. Waffenoffizier.“

Vost war nicht der größte, besaß allerdings einen stämmigen Körperbau, den er durch reichlich sportliche Aktivität, die vermutlich mit der von Raknar mithalten konnte, aufrecht erhielt. Das kurz geschorene dunkle Haar des Mannes von Corulag wurde durch einen, obschon dichten, dennoch allen Regularien entsprechenden Kinnbart ergänzt.

„Lieutenant Richard Halsey. Kommunikationsoffizier.“

Halsey, der schon zusammen mit Jade auf deren ersten Kommando, einem Dreadnought, gedient hatte, besaß deutliche Lachfältchen um die Augen und hatte auch generell immer eine offene Haltung und Mimik. Ganz im Gegensatz zu den sonst als so mürrischen und manchmal auch bärbeißig verschrienen Corellianern die Jade sonst kannte.

„Colonel Virgan Carrion. Kommandant der Streitkräfte an Bord der Conqueror.“

Der letzte Offizier im Bunde derjenigen, die Jade von ihrer eigenen Mannschaft aus geladen hatte um dem Empfang beizuwohnen. Carrion wirkte auf den ersten Blick vollkommen unscheinbar. Sein helles lockiges Haar, gepaart mit strahlend blauen Augen verliehen ihm einen fast schon jugendlichen Charakter. Doch man täuschte sich, wenn man in dem Kommandanten einen unscheinbaren oder gar weichen Mann vermutete. Allerdings konnte Jade keine Aussage über den privaten Charakter des Mannes treffen, da sie dort nur wenig mit ihm zu tun hatte. Ihr war es aber auch recht gleichgültig, ob er sich dort als romantischer oder ebenfalls kälterer Typ herausstellen würde. Für sie zählte maßgeblich sein professionelles Auftreten und das war bisher immer überaus korrekt gewesen.

Die Vorstellung der Offiziere ihrer Crew und dann ebenfalls des Lieutenant-Commanders, wurde noch zwei Mal wiederholt, als die beiden ebenfalls geladenen Gäste eintrafen. Commander Vicus Muganza und Commander Valerian Belisar. Die beiden Offiziere hatten sich, in Jades Augen, ebenfalls bewiesen und waren nicht ausschließlich anwesend weil sie des Zufalls wegen in unmittelbarer Umgebung der Conqueror aktiv gekämpft hatten. Zwar hatte sie, mit einem Blick zu dem dunkelhäutigen Lieutenant-Commander, ihre Gründe wieso sie das Dinner ausrichtete, diese lagen allerdings nicht einzig und allein dort. Die Enthüllung dessen konnte aber noch etwas auf sich warten lassen.


Die beiden geladenen Offiziere waren Jade, über das was sie von ihnen in den zurückliegenden Stunden mitbekommen und dann durch die Berichte gelesen hatte, nicht weiter bekannt. Besaßen aber beide eine gewisse Grunderfahrung, auf die sie sich besinnen konnten. Muganza besaß zwar einen ähnlich dunklen Hautton wie Raknar, verfügte aber über einen deutlich normaleren Körperbau. Nicht das sie dem Commander mangelnde Fitness attestieren wollte. Im Gegenteil war es der Lieutenant-Commander, der in seiner sportlichen Status eher ein ungewöhnliches Bild in den Reihen der Flottenoffiziere abgab. Während Belisar hingegen durchaus einer Schablone des idealen Flottenoffiziers des Imperiums entsprungen sein könnte. Was Jade in keinem Fall negativ meinte. Erinnerte sie sich richtig, das der Commander aus dem Tapani Sektor stammte? Mächtige Familie. Tradition. Ehre. Dinge die sich mit der Flotte überschnitten, aber bisweilen auch, wenn man sich manchen Offizier der aus hohem Hause stammte, eine Schwäche sein konnten.


Ein Glas mit Brandy nehmend, mit einem kurzen Räuspern die Aufmerksamkeit aller Anwesenden verschaffend, trat Jade dann nach vorne.


„Bevor wir voranschreiten, möchte ich ihnen danken, dass sie der Einladung gefolgt sind und ihnen allen mein Lob für die erbrachte Leistung und die gezeigte Initiative während des zurückliegenden Gefechts aussprechen.

Mit Kommandanten und Offizieren wie ihnen, sehe ich das Imperium in sicheren Händen.“


Und mit einem 'Ein Imperium. Ein Imperator. Eine Flotte.' prostete man sich gegenseitig zu...

[Cal-Seti-System - Systemrand - gegenüber der Admiral Antur Pell den Recusant-Zerstörer bewachend - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Offiziersmesse] - Jade Dalmascae & Tyr Raknar & Vicus Muganza & Valerian Belisar
 
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Nach dem freundlich bis aufschlussreichen Empfang durch Ensign Hesp betrat Commander Muganza nach einem satten Marsch durch das gewaltige Schlachtschiff die für den Empfang vorgesehene Offiziersmesse. Dort hieß ihn nicht nur Captain Dalmascae samt ausgewählter ihrer Offiziere ihn willkommen, auch Lieutenant Commander Raknar war zugegeben, ebenso wie wenig später Commander Belisar Teil der illustren Runde wurde. Auf der 'Conqueror' versammelte sich so kurzerhand eine lobenswerte Truppe von Flottenoffizieren, die sich durch ganz besondere Hingabe bei dem Scharmützel über Cal-Seti ausgezeichnet hatten. Muganza war in diesem Moment vermessen genug, sich selbst dieser Runde von erwähnungswürdigen Menschen hinzuzufügen.

Der kurzen Vorstellungsrunde folgte ein kurzer Umtrunk, Corellianischer Brandy, ehe der Captain des Sternzerstörers eine minimalistische Lobesrede auf die Bewältigung der schlachtenähnlichen Anstrengungen hielt. Dem obligatorischen Trinkspruch zu Ehre von Imperator, Imperium und Flotte stimmten alle ein. Zwar mochte es keineswegs ein besonders erhabener Moment sein, doch es war eine willkommene Abwechslung zum Unbill und der konfusen militärischen Führungsart des Scharmützels. Hier, so schien es, wurden gewisse Marine-Traditionen bewahrt.

Muganza, keineswegs ein Offizier vom alten Schlage, empfand eine gewisse Geborgenheit in der versammelten Runde aus noch primär Unbekannten. Das Fehlen einer langen Familientradition innerhalb der Imperial Navy lag wie ein Schatten auf der Karriere des Mannes von Demophon. Beißender Spott war da noch das kleinste Übel auf vergangenen feierlichen Anlässen gewesen, dem er in den letzten Jahren ausgesetzt gewesen war. Die Flotte galt als das ruhmreiche Prunkstück der Streitkräfte, doch leider war sie bis auf die Grundmauern faulig, verrottet und verdorben. Es bedurfte extremer Anstrengungen um einen echten Wandel starten zu können. Doch möglicherweise gelang es mit Führungspersonal wie Captain Dalmascae.

Der Brandy von Corellia brannte mit einer herben Süße im Gaumen und sofort stellte Vicus mit Bedauern fest, dass er eine gewisse Begeisterung für diesen Tropfen verspürte. Doch zu seinem Leidwesen war Corellia seit nunmehr einiger Zeit unter der Kontrolle der Neuen Republik. Das wiederum sorgte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für einen eklatanten Mangel an Lieferung von Corellianischem Brandy ins Hoheitsgebiet des Galaktischen Imperiums. Solch drastische wirtschaftkonsumliche Konsequenzen waren die Kehrseite der Medaille eines galaktischen Krieges. Insofern behandelte man solch edlen Tropfen besser als wahrhaftigen Schatz.

Der demophonische Offizier schwenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit mehrfach im schlichten Glas, erfreute sich an ihrer Viskosität und versuchte semi-fachmännisch für sich selbst den Geschmack zu analysieren. Sein hervorragendes Gedächtnis machte einige gewaltige Sprünge, um dem typischen Verhalten von allabendlichen Weinverköstern nicht allzu ähnlich zu sein.

>>Captain Dalmascae, ich danke Ihnen - sicher im Namen aller - für diese Einladung. Sie haben ein herrliches Schiff, der Brandy mundet ausgezeichnet und ich freue mich auf die kommenden Stunden. Auch die Wahl der Mitzelebrierenden ist ausgesprochen erbaulich, Ma'am.<<

Der hochgewachsene Farbige war ein Freund klarer Worte. Nichts war ihm suspekter als Lippenbekenntnisse oder falsche Freundlichkeit. In Lieutenant Commander Raknar er fast schon so etwas wie ein jüngeres Selbst - wenn man das nach wenigen ausgetauschten Sätzen in dieser Direktheit schon verlauten lassen konnte. Und Commander Belisar schien ihm wie aus der imperialen Fibel zu stammen. Rein optisch schon verkörperte er alle Leitbilder eines Offiziers der Imperialen Marine: stattlich, männlich, weiß - zumindest dem Ideal einiger anachronistisch denkender Offiziere gemäß.

>>Ein wahrhaft vorzüglicher Tropfen.<<

Noch einmal nippte der Kommandant der 'Admiral Antur Pell' an seinem Glas, ließ dann den Blick über die Runde an hervorragenden Offizieren wandern und wartete die weiteren Reaktionen ab. Er selbst sah sich an dieser Stelle noch nicht als großen Moderator der Unterhaltungen, obschon er - nach eigener Einschätzung - durchaus in der Lage war ein solchermaßen bunt gemischtes Sammelsurium an Persönlichkeiten thematisch zu unterhalten. Doch es war das Schiff eines ranghöheren Offiziers, weshalb diese Ehre ganz allein Captain Dalmascae zufiel.

Die schwere Süße des Umtrunks im Zusammenspiel mit der lodernden Schärfe des Nachgangs war ein ideales Mittel um seinen Fokus zu finden. Und es half einen neuen Blickwinkel auf die gesamte Situation über den yevethanischen Raum zu gewinnen. Der rasche Vormarsch der imperialen Kräfte und die fast mühelose Überwältigung aller im System befindlichen Kräfte der Nichtmenschen war ein Beweis für die Wirksamkeit und Schlagkraft der Imperialen Flotte. Andererseits nagten jähe Zweifel an dieser Form von effizientem Einsatz an Commander Muganza, hatte sich die militärische Führung der hier vereinten, operativ tätigen Schiffe als bestenfalls durchschnittlich erwiesen. Und dennoch hatte man dem Feind in Windeseile beikommen können. Nach wie vor verankerte sich in seinem Hinterkopf der Gedanke an erfolgreiche Spionage- und Sabotage-Tätigkeiten des Geheimdiensts des Imperiums. Das war die plausibelste aller Erklärungen, warum ein Großteil der Feindschiffe in so kurzer Zeit zerstört werden konnten. Alles andere spottete jedweder naval-strategischen Analyse und generell aller akademischer Ausbildung.

Darüber hinaus legte sich der ambitionierte Flottenmann einige Schlagworte bereit, falls das Thema der Enterung angeschnitten werden sollte. Die Inhaftierung des yevethanischen Kommandanten war eine möglicherweise fragwürdige Entscheidung gewesen, doch Muganza versprach sich hochinteressante Erkenntnisse. Schlimmstenfalls brachte der Name des Yevethaners ein wenig politischen Druck in anstehende Gespräche oder fungierte als Austauschobjekt gegen gefangene imperiale Offiziere. Wichtig war, bei aller Bescheidenheit, die Erwähnung des Namens Muganza in Zusammenhang mit der Gefangennahme und der Enterung. Zu lange schon darbte er ein Dasein im Schatten namhafterer Offiziere. Nun war es an der Zeit selbst nach vorn zu treten und gewisse Anerkennungen einzuheimsen. Der Ruhm der Flotte basierte nun einmal nicht nur auf der Schlagkraft von gewaltigen Kriegsschiffen, sondern auch auf den herausragenden Leistungen verdienter Mitglieder des Offizierskorps. Und genau in diese elitäre Gruppe von außergewöhnlichen Persönlichkeiten wollte sich Vicus Muganza gern eingereiht wissen.

Sein Blick heftete sich an den gedrungen erscheinenden Lieutenant Commander Raknar, dessen Berufung in diese kleine Runde hier ganz besonders einen konkreten Grund hatte. Möglicherweise denselben Grund, warum Raknar sich von der Kommandobrücke des Trägerschiffes, auf welchem er Dienst hatte, meldete und nicht sein vorgesetzter Offizier. War Raknar eingesprungen, weil der eigentlich Diensthabende verhindert war? Es blieb spannend.

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Obwohl die Gänge des Sternzerstörers, ebenso wie die Räumlichkeiten seines eigenen Schiffes, der Gorgodon, im Stil des imperialen Brutalismus gehalten waren, entdeckte der Kommandant aus dem Tapani Sektor Unterschiede. Es schien, als sei alles größer, selbst wenn es nur um einen gewissen Faktor war. Die Ausmaße dieses Schiffes waren enorm, geradezu gigantisch. Insgesamt doppelt so lang und genauso hoch, überragte die Conqueror seinen schweren Kreuzer der Vindicator-Klasse bei weitem. Auf dem Weg zur Offiziersmesse hatte der Tapani dem ihn eskortierenden Ensign Tarac mit einer ganzen Volte an Fragen über dieses Schiff gelöchert. So erfuhr Belisar, dass alleine der Energie Output dieses Schiffes 9,28 × 1024 Watt betrug, was allein schon enorm war und auf manchen Welten dazu ausreichte eine Stadt ein Jahr mit Energie zu versorgen. Doch im Grunde genommen war man als Kommandant so etwas wie er Bürgermeister einer straff organisierten, elitären Stadt und Captain Dalmascae als Beschützerin und Befehlshaberin über siebenundreißigtausend Mann und Frau überragte sie in der Hinsicht bei weitem.
Von beinahe schon kindlicher Faszination ergriffen, ließ sich der geschmückte Kommandant mit wehendem Cape durch die Gänge des Sternzerstörers geleiten und konnte nur schwer die Fassade des ernsten Kommandanten ob dieses Wunderwerks imperialer Technik wahren. Seine Augen strahlten und zeigten dem Mann eindeutig, wohin sein Weg ihn führen sollte. Es war kein Neid, der ihn ergriff, schließlich hatte Captain Dalmascae sich dieses Schiff durch Fleiß, harte Arbeit und den Entbehrungen des Krieges verdient. Doch es erwachte in ihm ein Eifer, ein Wunsch ebenfalls eines Tages ein Schiff dieser Klasse, mit dieser tödlichen Grazie und gefährlichen Schönheit zu kommandieren.

Unterbrochen wurde diese gedankliche Liebeserklärung an den Sternzerstörer des Typs Zwo nur durch ein Räuspern des ihn begleitenden Ensigns, der ihn darauf aufmerksam machte, dass sie nun den Turbolift erreicht hatten, der ihn zur Offiziersmesse bringen würde. Die kurze Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitsaufzug brachte Valerian Belisar die kurze Pause, um wieder seine Façon zu finden. Ein Griff am unteren Saum seiner Paradeuniform sollte den Sitz des Kleidungsstücks nochmal richten und diente als motorische Übertragung seines geistigen Zustands. Er bereitete sich mental auf die Schlangengrube vor, die ein Aufeinandertreffen hoher Persönlichkeiten, unabhängig ob Aristokraten oder Offiziere, Senatoren oder hohe Würdenträger, stets waren. Es ging um Eigeninteressen, es ging um das Präsentieren der eigenen Person sowie des Verkaufens einer Idee, eines Wunsches oder einer Vision. Das Aufeinandertreffen mit diesen Personen würde dem in nichts nachstehen, als tapanischer Adeliger hatte er solche Festlichkeiten, egal wie klein der Rahmen war, schon oft durchleben müssen. Einerseits erfasste ihn nun eine leichte Aufregung, schließlich war es eine neue Situation, andererseits fühlte er sich durch seine Aufbringung für diesen Anlass bestens vorbereitet.


Als sich die Türen des Turbolifts öffneten, schlug dem imperialen Kommandanten die wohlbekannte Luft exklusiver Treffen entgegen, angereichert von dem unterschwelligen und doch präsenten Hintergrundgeräuschs angeregter Gespräche. Die Anzahl der Offiziere sowie die versammelten Rangplaketten verrieten ihm, dass er nicht der erste geladene Offizier von außerhalb war, was ihm ein kurzes, selbstzufriedenes Lächeln auf die aristokratische Haut zauberte. Mit wehendem Cape und einer Hand auf dem Lichtdegen, salutierte der Spross der tapanischen Nobilität, als ihn Ensign Tarac der versammelten Gruppe ankündigte. Sogleich absolvierte Belisar die obligatorische Vorstellungsrunde der versammelten Offiziere, unter denen sich neben den zahlreichen, dekorierten Brückenoffizieren dieser Schönheit von Schiff auch die Kommandanten jener Schiffe befand, deren Stimme er nur während der Schlacht gehört hatte.


Captain Jade Dalmascae fiel dem Abkömmling blauen Blutes sofort auf: Ihre eiserne Aura, ihr strenger Blick, der von zahlreichen Schrecken des Krieges sprach, aber auch ihr angedeutetes Lächeln waren für den Tapaner eine Erscheinung, die sofort in den Bann zog. Auch wenn Valerian Belisar von der Rolle der Frau im Dickicht der imperialen Streitkräfte nicht wirklich überzeugt war, bestätigten Ausnahmen die Regel. Diese Frau war nicht wie die anderen Frauen, die er in Uniform kennenlernen musste. Irgendetwas an ihr schien nicht von dieser Welt zu sein, doch was genau es an ihr war, dass ihn in seinen Bann zog, konnte Belisar nicht benennen. Vielleicht war es auch einfach genau das. Sein Blick riss sich, nach der ehrerbietenden Salutation der höchstrangigen Offizierin im Raum und wandte sich den anderen Anwesenden zu.


Lieutenant-Commander Raknar fiel dem Tapaner sofort auf, stach dieser aufgrund seiner Stammesbemalung und seines Körperbaus, der sich unter der imperialen Uniform wölbte, unter den versammelten Offizieren hervor. Vermutlich war dieser Mann gebaut wie eine jener marmornen Statuen von Naboo. Wie sagte man so schön? In einem gesunden Körper wohnte ein gesunder Geist und dies schien auf den dunkelhäutigen Offizier zuzutreffen. Belisar, selbst kein Verächter körperlicher Fitness, nahm dies wohlwollend zur Kenntnis, waren doch viele Offiziere ab einem gewissen Rang in Gefahr wortwörtlich zu „verfetten“. Ihre Lebensgewohnheiten, die mit dem Rang einhergingen, drückten sich dann feist gegen den Gürtel ihrer Uniform. Davon hielt Belisar nicht viel, maximal Abstand.

Der andere dunkelhäutige Imperiale zeigte keine Stammesbemalung, dafür jedoch eine Physis, die eher mit derjenigen des Tapaners vergleichbar war. Seine Ausstrahlung wirmte firm, jedoch nicht von überzogener Strenge. Wenn der Tapaner nicht seine eigenen Gefühle auf ihn projiziert hätte, könnte man glatt glauben, dass sich der Imperiale hier wohl fühlte und diesen Anlass genoss. Vielleicht fühlte sich dieser Mann in einem Becken voller Firaxa auch einfach wohl, was den Tapani daran erinnerte, dass er seine Deckung nicht fallen lassen durfte. Er wusste nicht, welche Hintergründe diese Männer und Frauen hatten. Ein Datapad sollte man niemals nach seiner Chassis, sondern nur nach seinen gespeicherten Daten beurteilen.

Während sie alle anstießen und die übliche Lobesformel auf das Galaktische Imperium und den Imperator sprachen, beobachtete der Tapani genau wer die Formel mit Inbrunst sprach, wer sie nur replizierte und wer sich sogar heraustun würde. Es war ein Drahtseilakt und eine Abfolge von Ritualen, die hier stattfanden. Symbolische Kommunikation, in der jeder Schauspieler seine Rolle zu spielen hatte, doch wie gut er spielte, hing vom Talent eines jeden Einzelnen ab. Das bauchige Glas mit dem corellianischen Brandy, dass man ihm reichte, schwenkte der Tapani in fachmännischer Manier und beobachtete die so genannten „Glasfenster“, sprich die Schlieren, die sich am Rand des Glases bildeten und etwas über die Güte des Getränkes aussagten. Zufrieden ließ er die honigfarbene Flüssigkeit in eine Mundhöhle wandern, spürte das leichte Brennen der alkoholischen Flüssigkeit, ließ sie im Mund wandern bevor er runterschluckte und förmlich die Schneise, die das Getränk brennend seine Speiseröhre hinab wanderte, spürte.

Doch während der Tapaner sich dem Getränk hingegeben hatte und über den Geschmack und die Noten des Tropfens in einem Expertengespräch mit sich und seinen Sinnen erörtert hatte, war ihm der noch unbekannte dunkelhäutige Offizier mit normaler Physis zuvorgekommen bei Captain Dalmascae für den Empfang. Karabast. In Selbstzufriedenheit und Selbstsicherheit getränkt wie eine kandierte Frucht in ihrem eigenen Saft hatte er vernachlässigt zwar der letzte Hinzukommende, aber der erste Lobpreisende zu sein. Seine Ahnen wären mit Sicherheit enttäuscht von ihm, andererseits war er hier, bei der Flotte des Galaktischen Imperiums, eben weil er seinen Ahnen nichts mehr schulden wollte. Er haderte mit und liebte seine Herkunft, seine Sozialisation konnte man nie gänzlich abstreifen und was ihm dienlich war, nutzte er auch hier, unter den Imperialen verschiedener Herkünfte. Doch die Situation war noch zu retten.


„Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, vielen Dank für alles, ich freue mich auf zahlreiche gute Gespräche mit Gleichgesinnten.“ In einem Akt der Anerkennung hob der Tapani nochmal leicht das Glas, prostend, wie er es in zahlreichen Banketten und Festtafeln gelernt hatte. „Die Conqueror ist ein wahres Prachtschiff und Ensign Tarac hat sein bestmöglichstes getan, um meine zahlreichen Fragen zu beantworten.

Mit sich und seiner Aussage zufrieden, war es an der Zeit aus dem Scheinwerferlicht wieder herauszutreten. Kurze, prägnante Auftritte waren hier die Formel. Stattdessen würde er in einem ersten Schritt die Rolle des interessierten Zuhörers einnehmen. Der Brandy würde dafür sorgen, dass sich die Zungen der Anwesenden lockern würden, sodass bald schon eine gänzlich andere, weitaus weniger formelle Stimmung herrschen würde. Das wäre der Moment, wenn Belisar zuschlagen würde. Es bildeten sich Gesprächsgruppen, einzelne Männer unterhielten sich in Duos, andere bildeten Kreise. Zunächst blieb die Verteilung noch relativ heterogen: Die Brückenoffiziere blieben unter sich während die Kommandanten eigene Kreise bildeten. Die Gespräche drifteten in die Belanglosigkeiten des Alltags ab, doch dafür war der Kommandant nicht hier.

„Ah, sie müssen Lieutenant-Commander Raknar sein, nehme ich an?“ Natürlich wusste er, wer der Dunkelhäutige war. Doch galt es nicht als schicklich mit offenen Karten bei dieser Runde sozialem Sabbac zu spielen. „Commander Valerian Belisar vom schweren Kreuzer seiner Majestät 'Gorgodon'.

Zwar wäre es der tapanischen Etikette nach ebenso wenig schicklich sich vorzustellen, schließlich hatten Männer und Frauen, die einen gewissen Rang und Namen hatten es nicht nötig sich vorzustellen, weil jeder sie kannte, doch war Valerian Belisar hier auf einem Parkett, bei dem er seine Tanzschritte anpassen musste.

„Ihre Leistungen im Gefecht sind mir positiv aufgefallen, Lieutenant-Commander. Nicht wenige verlieren im Eifer des Gefechts gegen diese… Brut den Kopf. Sie blieben jedoch standhaft.“

Gönnerhaft erhob der Tapani erneut das Glas mit einem angedeuteten Prost, doch diesmal etwas zurückhaltender, subtiler als bei Captain Dalmascae, schließlich galt es die Etikette zu wahren. Doch junge Geister wie des Mannes mit der beeindruckenden Physis waren noch formbar, beeinflussbar. Es war nie eine schlechte Idee aufstrebende und junge Offiziere in kommandierender Position für sich zu begeistern. Aus dem Augenwinkel bemerkte Belisar, dass auch der andere dunkelhäutige Offizier in Hörreichweite war, weswegen er ihn, mit einem gewinnenden Lächeln, implizit dazu aufrief sich dazuzugesellen.


◄ Cal-Seti-System ■ Rand des Systems ■ ISD-II Conqueror ■ Imperial II-Klasse Sternzerstörer 'Conqueror' ■ Offiziersmesse ■ Captain Jade Dalmascae, Commander Vicus Muganza Commander Valerian Belisar, Lieutenant-Commander Tyr Raknar und Brückenoffiziere ►
 
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₪ Cal-Seti ₪ Luftraum ₪ LAAT/i Transporter ₪
Lieutenant Hanto Baracca, Alek und Besh Squad
Erschütterungen rüttelten das Innere des Transporters durch. Die rote Beleuchtung im Innenraum des LAAT/i Truppentransporters war gedimmt, sodass die Truppen der Neuen Republik in einem karmesinfarbenen Zwielicht ausharrten. Ohne Transparistahlfenster konnte sich keiner der Soldaten des Nexu Force Platoons einen Überblick über das verschaffen, was draußen vorging, doch konnten sie es sich lebhaft vorstellen. Dies war nicht ihr erster Einsatz und wenn die Macht mit ihnen war, auch nicht ihr letzter. Denon und Tralus hatten den insgesamt achtunddreißig Männern und Frauen die Welt des Krieges aus erster Hand gezeigt. Landeoperationen wie diese, sie wussten nur zu gut wie es draußen aussah. Die explodierenden Geschosse der Flak Stellungen, Blastersalven der zahlreichen gegen jegliche fliegenden Vehikel gerichtete Kanonen waren für diese Soldaten ein wohlbekannter Anblick, hatten die Yevethaner doch imperiale Waffen und imperiale Befestigungsanlagen erobert und für ihren Aufstand gegen die einstigen Sklavenherren gegen diese gerichtet. Bei jeder anderen Spezies hätte der Senat wohlmöglich frohlockt, sie mit offenen Armen in die Neue Republik aufgenommen und eine weitere potenzielle Front in einem kommenden Konflikt mit dem Galaktischen Imperium gehabt. Doch nicht mit der Dushkan Liga, nicht mit den Yevethanern.
Weder der Senat noch Hanto Baracca hätte je gedacht, dass es größere Speziesisten gibt, als das Galaktische Imperium, doch sie wurden alle eines Besseren belehrt. Die Yevethaner waren eine Gefahr, der man nur gemeinsam Herr werden konnte. So zumindest hatte es ihnen Captain Nubb, ihr befehlshabender Offizier ihnen im Briefing auf dem Massenkreuzer der Neutrino Star-Klasse „Falcon“erklärt.


Der Captain hatte alle Soldaten die Chance gegeben von Operation „Gewitterregen“ zurückzutreten, doch war das ein rhetorisches Angebot gewesen. „Als Erste rein, als Letzte raus“, dass war das Motto der Brückenverbrenner. Keiner von ihnen wollte ein Wortbrecher sein, hatten sie doch alle der Neuen Republik und der Einhaltung ihrer Werte die Treue geschworen. Wenn es verlangte, dass sie mit den imperialen Bastarden zusammenarbeiten mussten, dann sollten diese xenophoben Stechschrittmarschierer lernen was es hieß mit Profis zusammenzuarbeiten.
Weitere Erschütterungen sorgten für Turbulenzen. Das LAAT/i begann das Feuer zu erwidern, von außen konnte man durch die Schotten des Truppentransporters das laute Röhren der Repulsoren der sie eskortierenden X-Wing Staffel hören. Die Massetreibergeschütze ließen den Transporter vibrieren, ein Gefühl dass in all ihren Brustkörben, egal ob das Endoskelett aus Knochen oder Knorpeln bestand, resonierte. Hanto Baracca holte eine kleine Kette hervor, hielt diese in seiner in Kampfhandschuhen steckenden Hand liegen und zog mit dem Daumen in einer Wischbewegung, wie vor jedem Kampfeinsatz, eine Perle nach der anderen nach unten, bis er wieder bei der ersten Muschel angekommen war. Es war ein Ritual, wie sie jeder Soldat hatte, wenn er damit rechnen musste zu fallen. Jeder hatte sein eigenes Ritual: Manche hatten ein kleines Holo ihrer Liebsten dabei, dass sie noch einmal vor dem Sprung sich ansahen oder gar liebkosten, andere aßen ihre Emotionen in Form ihrer Rationsriegel, obwohl diese für Einkesselungen gedacht waren. Wiederum andere brachen. Zum Glück waren sie nicht mehr wie Kaulquappen nass hinter den Tentakeln, wie sie es bei Denon gewesen waren. Es waren mehr als nur ein Soldat, der seinen Mageninhalt zum Leidwesen der Piloten im LAAT/i zurückließen. Sein Blick wanderte über die Gesichter der Männer und Frauen, die heute für imperiale Soldaten ihr Leben riskieren würden. Männer und Frauen, die in den Augen dieser Imperialen als „Nichtmenschen“ zu Bürgern zweiter und dritter Klasse degradiert wurden. Auch wenn sie ihr Wort nicht gebrochen hatten, empfand es der tugendhafte Nautolaner als seine Pflicht noch einmal das Wort an die Männer und Frauen zu richten, die unter seinem Kommando standen und ihr Leben buchstäblich in seine Hände legten, darauf vertrauend, dass seine Befehle sie nicht umbringen würden.


„Gentlebeings, nochmal zum Mitschreiben: Wir werden bei Cal-Seti eingesetzt, um mittels eines HALO Sprungs mitten ins feindliche Gebiet zu springen und Teile eingekesselter imperialer Einheiten zu befreien.“

Das Nexu Force Platoon war für solche HALO Sprünge ausgebildet worden, es war als Airborne Einheit ihre Spezialität. Auch wenn ein LAAT/i die Schotten mit atmosphärischen Schilden ausgestattet war, die es ihnen ermöglicht hätte aus dem All zu springen, waren sie für solche Sprünge nicht ausgebildet gewesen wie diejenigen, für die diese Transporter zuerst gebaut worden waren. Sie mussten sich mit der hohen Atmosphäre von Cal-Seti begnügen, zwischen den Geschossen der Flak -und Laserkanonen. Wie zur Erinnerung erschütterte eine weitere Salve, die in der Nähe des Truppentransporters explodierte, den Boden des Schiffes. Die Nervosität war bei allen Soldaten zu spüren. Wenn die Augen der sullustanischen Soldaten noch größer erschienen wusste Hanto, dass sie am liebsten nach ihrer Erzeugerin gerufen hätten, sich jedoch nicht vor den anderen Soldaten die Blöße geben wollten. Egal wie viele Kämpfe man erlebte, Lieutenant Baracca hatte nie das Gefühl, dass die Anspannung, die Konfrontation mit der Möglichkeit des eigenen Todes, gänzlich verschwand.

„Ich weiß, nicht allen von euch geht bei dem Gedanken das Herz auf…“ schrie der Nautolaner erneut in das an seinem Helm befestigte Comlink, um den ohrenbetäubenden Lärm des Transporterantriebs zu übertönen. „… doch Befehl ist Befehl. Keiner von uns war mit einer solchen Situation je konfrontiert. Ich würde keinen von euch fragen mir auf diesen Sprung zu folgen, wenn ich nicht wüsste, dass ich mein Leben euch anvertrauen kann und an unsere Fähigkeiten unser Ziel zu erreichen.“

Nun griff der Nautolaner zur Atemmaske, die an ihren Helmen herunterbaumelte und mit einem Sauerstofftank an ihrem Rücken, über dem Screamer Jetpack befestigt war und rückte das Visier seines Helmes nach unten. Die Befestigung des Sauerstofftanks an den Jetpacks empfanden manche als tollkühn, andere als suizidal, doch das war die Gefahr des Gefechts, auch wenn Hanto Baracca zugeben musste, dass er sich mit diesem Gedanken ebenfalls eher schwerlich anfreunden konnte. Die anderen Soldaten des ihn begleitenden Aurek-Squad und Besh-Squad taten es ihm gleich. Sein letzter Blick ging zu Staff Sergeant Nomante und seinen Corporal sowie zu Staff Sergeant Sulvara. Der Ansionianer schulterte sein Gewehr und blickte den Lieutenant an, das Signal zum Absprung erwartend.

„Lasst uns Geschichte schreiben, möge die Macht mit uns sein.“

Mit einem entsprechenden Befehl öffneten sich nun die Schotten sowie das atmosphärische Schild des LAAT/i auf beiden Seiten des Raumgefährts. Es herrschte Nacht, dicke Wolken, die sich mit Aschewolken verbunden hatten, versperrten die Sicht auf das Geschehen unter ihnen. Nur hier und da erhellten Lichtblitze größere Flecken, die wohl für verstärktes Artilleriefeuer sprachen. Die in den beiden Kuppeln sitzenden Schützen begannen die vorbeirasenden Trifoil Raumjäger des Typ D mit Laserlanzen zu beharken. Die große Chassis dieser Luftschiffe machte sie zu einem leichten Zielobjekt für feindliche Jäger, sodass sie darauf trainiert waren die Schiffe schnell zu verlassen. Die nervösen Ticks seiner Soldaten, das wippen mit den Füßen verstärkte sich, bevor sie aufstanden und sich in Position begaben. Sie blickten in ein von zahlreichem Sperrfeuer erleuchteten Nachthimmel, sahen die kleinen schwarzen Wolken der explodierten Flakladungen. Dann, nach einem weiteren Ausweichmanöver des Truppentransporters, ertönte ein geradezu harmlos klingender Alarm, der auch von einem Comlink hätte stammen können. Doch er war das Signal für den Sprung, für das Rendezvous mit dem Tod oder dem Sieg auf dem Feld der Ehre.

Der Sprung aus einem Truppentransporter war jedes Mal aufs Neue ein unbeschreibliches Gefühl. Zwischen Abgrund und Freiheit, hatte man für einen kurzen Moment das Gefühl, man würde fliegen, bevor die Gravitation ihre unerbittlichen Klauen nach jedem Objekt ausstreckte. Die Soldaten begaben sich in Formation, so gut es im freien Fall ging, während ihre Körper auf Endgeschwindigkeit beschleunigten. Aufgrund der hohen senkrechten Geschwindigkeit, gepaart mit einem beinahe nonexistenten Vorwärtsschub, waren sie für gängige Radars, die mit den Raumschiffen und Transportern beschäftigt waren, unsichtbar.
Der Wind zog und zerrte an der Plastoidrüstung, ließ den Stoff seiner Uniform flattern. Mit ausgestreckten Gliedmaßen flogen sie wie insgesamt achtunddreißig Sterne von Himmel, der dicken, aus Asche und Ruß bestehenden Wolkenschicht, entgegen. Es war ein eigenartiger Moment der Stille, als wäre man im Auge des Sturms. Der Helm schaffte es den Chor des Krieges, der aus jeder Orgelpfeife totbringende Lasersalven schoss, auszublenden. Stumpf und dumpf drangen die Geräusche von außen an ihn heran, auch der Fall beraubte ihn einer Möglichkeit sich akustisch zu orientieren. Als wären sie unverwundbar, fielen sie mit maximaler Geschwindigkeit an entfernten Flakdetonationen, kreischenden Jägern und Lasersalven vorbei. Die Atmung, schnell und rythmisch, war das Geräusch, dass durch die hermetische Abriegelung des Gehörs durch seinen Helm, verstärkt durch die Atemmaske, in seinem tentakelbehafteten Kopf nachhallte.


Sie waren dabei durch die schwere Wolkenschicht zu brechen, sodass Lieutenant Baracca gegen die Fliehkräfte ankämpfte, um seinen Kopf zu heben, zu verifizieren, dass alle Soldaten noch dort waren, wo sie zu sein hatten. Um sie herum kristallisierte sich ein Bildnis der Apokalypse: Die schweren schwarzen Wolken, von dem bunten Gewirr aus Lasersalven durchbrochen, erzeugten einen unheimlichen Lichtdom, dessen tödliche Strahlung ihr Leben mit auch nur einem Treffer hätte auslöschen können. Dem Grollen eines gigantischen Gewitters gleich, hörten sie das Donnern der Geschütze der am Boden kämpfenden Truppen, die Blitze der gegeneinander ausgetauschten Salven hochkonzentrierten Tibanna Gases.
Als wäre der Nautolaner nicht in einer Kampfmission, sondern am Ende eines langen Rudertages, ging seine Atmung schwer, sein Herz schlug ihm bis zum Hals, pochte vehement gegen seinen knorpeligen Brustkorb, als wollte es diesem Wahnsinn entkommen. Die schwarze Ruß- und Aschedecke durchbrechend, sahen sie die brennenden Überreste der einstigen Hauptstadt, Ramsees Hed. „Bei der Macht“dachte sich der Nautolaner nur, als er die brennenden Hochhäuser, die zerstörten Straßen und umkämpften Areale aus der Entfernung sah. Es war wie Denon. Der beißende Geruch verbrannter Verbundstoffe drang durch die Maske hindurch in seine feine Nase, konfrontierte ihn olfaktorisch mit dem herannahenden Gemetzel.


Als das Nexu Force Platoon auf Höhe der Dächer einiger Hochhäuser waren, aktivierten sie die Jetpacks um, vom rasanten Vorwärtsschub geleitet, die vorher vereinbarte Landezone zu erreichen. In einer tadellosen Choreografie von achtunddreißig gezündeten Jetpacks, begannen die Soldaten ihre Waffen durchzuladen. Der Boden kam immer näher und als sie mit ihren Füßen den Permabeton betraten, streiften die Soldaten ihre Masken sowie ihre Sauerstofftanks ab, entsicherten ihre Waffen und richteten sie auf den Feind, in dessen Rücken sie gelandet waren. Die Hölle brach los…

₪ Cal-Seti ₪ Ramsees Hed ₪ Vierundzwanzigster Distrikt ₪
Lieutenant Hanto Baracca, Alek und Besh Squad

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[Cal-Seti System | Atmosphäre von Cal-Seti | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere

Versio schien die ruhe in Person zu sein, während um die beiden Blockadebrecher es aussah als würde die Welt untergehen. Dies hatte er allerdings seiner guten Ausbildung zu verdanken in welcher man ihm eingebläut hatte das, wenn er in Panik verfiel auch Panik auf seinem Schiff ausbrach. Allerdings sah es in ihm Chaotisch aus, da sie bis lang nicht die Landezone erobert hatten und er erst seine Bodentruppen rausschicken konnte, wenn sie auf dem Boden waren.

„Schicken sie die Marins raus, sie sollen die Republikanischen Kräfte bei der Sicherung unserer Lande Zone helfen.“

„Jawohl Commander.“

Der Blick von Versio wand sich nicht von der Schlacht in der Atmosphäre von Cal-Seti ab, damit er so viele Details erfassen konnte wie möglich, wäre das Kommando schiff nur da um ihnen die Landezone frei zu schießen. Versio musste allerdings ohne diese Verstärkung ausharren, und die Jäger und Geschütze der Yevs abhalten die Truppen zu beschießen. Versio beobachtete nach kurzer zeit wie sich der Haupthangar öffnete und die Imperialen Truppentransporter starteten, um ihren Angriff zu fliegen. Es war nicht leicht das Feuer auf sich zu ziehen und gleichzeitig die Position zu halten, da der Beschuss der Yevethaner stärker war als erwartet, was zu einem Problem werden konnte, wenn sie nicht schnell genug handeln konnten.

„Commander, wir stecken einige der Schüsse vom Boden weg, allerdings können die Schilde nicht ewig aushalten.“

Versio nickte leicht, und drehte sich anschließend um.

„Öffnen sie einen Kanal zu allen Einheiten auf dem Boden, egal ob Imperial oder Republikanisch.“

„Sofort Sir.“

Versio musste diese Artillerie los werden, wenn er seine Crew sicher auf den Boden bringen möchte und nicht davor in die Luft gesprengt zu werden, durch ein Kurzes nicken des Offiziers an der Kommunikation wurde Versio signalisiert das er nun mit den Einheiten auf dem Boden verbunden war.

„Hier Commander Versio des Acclamantors Victory. An alle Einheiten, schalten sie die Artillerie aus, ansonsten kann ich für keine Unterstützungskräfte garantieren. Viel Erfolg, und beeilen sie sich. Victory Ende.“

Der Befehl an die Bodentruppen war draußen, nun mussten sie nur hoffen das diese ihnen den Arsch retten konnten, ansonsten konnte dieser Kampf schneller enden als er angefangen hatte, und das mit einem sehr unschönen Ausgang.

„Konzentrieren sie das Feuer auf alles was nicht nach Verbündeten aussieht. Halten wir den Soldaten auf dem Boden diese Jäger vom Leib.“

Die Geschütze wurden umgehend neu ausgerichtet und schossen weiter, die Sensorik gab in regelmäßigen abständen neue Informationen zu den Yevethanischen Kräften durch, was vielleicht etwas brachte, allerdings sah es nicht danach aus.

„Achtung, feindliche Staffel nähert sich von zwei Uhr!“

„Alle Steuerbord Geschütze neu ausrichten und Feuer frei, ich will diese Staffel brennen sehen.“

Die Geschütze richteten sich an die gegebene Richtung aus, und eröffneten das Feuer. Versio schaute auf das Taktische Holo und auch die „Ashikaga“ hatte es nicht leichter, auch sie hatte einiges einstecken müssen, auch wenn diese noch etwas frischer war als die „Victory“, zumindest arbeiteten die beiden ersten Offiziere zusammen und auch der Polit Offizier schien seinen Teil zu leisten, worüber Versio froh war, da er ein nicht einwandfreies Team auf dem anderen Blockadebrecher nicht gebrauchen konnte.

[Cal-Seti System | Atmosphäre von Cal-Seti | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere
 
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₪ Cal-Seti ₪ Ramsees Hed ₪ Vierundzwanzigster Distrikt ₪
Lieutenant Hanto Baracca, Alek und Besh Squad

Wenn es die sieben corellianischen Höllen gab, dann hatte das Nexu Force Platoon zwei davon bereits gesehen und befand sich nun in der dritten. Sowohl auf Denon als auch Tralus hatte sich ihnen ein Bild der Zerstörung geboten, doch hier auf Cal-Seti schien sich ein Bild der Vernichtung zu etablieren. Die verstreut herumliegenden Toten trugen nicht nur imperiale Uniform, es waren auch Zivilisten, die hier ins Kreuzfeuer gerieten. Doch die Art und Weise wie manche Leichen hier lagen, ließ in Hanto Baracca die Vermutung aufsteigen, dass es sich hier um systematische Erschießungen gehandelt haben musste. Der Gestank der Schlacht, dieses unrühmliche olfaktorische Konglomerat aus verbrannten Verbundsstoffen, Blut, verschmorter Haut und Asche, machte jedem Soldaten das Atmen schwer. Sie hatten nach der Landung sich ihrer Sauerstofftanks entledigt, waren diese doch in Verbund mit dem Jetpack und dem niedrigen Befüllungsgrad der Tanks nicht mehr nützlich, doch wünschte sich der Nautolaner in diesem Moment nichts sehnlicher, als einen frischen Atemzug, der nicht nach Tod und Verderben roch.

Die Feuer und Blitze der feindlichen Kampfhandlungen schienen noch entfernt zu sein, scheinbar hatten sich die Yevethaner zu Stellungen in die Peripherie zurückgezogen, nachdem sie durch dieses Viertel gewütet hatten. Granatenkrater und verstreute Leichen waren der Beweis, dass auch diese Straßenzüge hart umkämpft worden waren. Die Advertiscreens der einst pulsierenden Metropole waren erloschen, teilweise hingen sie lose herab, bereit dem Ruf der Gravitation zu folgen. Der Permabeton, von Schmauchspuren gezeichnet, stellenweise porös geschossen worden, bildete den Rahmen des Bildes, dass sich dem Nexu Force Platoon bot.

Inmitten dieser alles andere als pittoresken Darbietung des Elends, erreichte die Soldaten über ihre in den Helmen integrierten Comlinks die Nachricht von Commander Versio, einem imperialen Befehlshabers eines Truppentransporters. Der Nautolaner runzelte die Stirn und dachte nach, ob sie dem Ersuch des einstigen Feindes nachkommen sollten, war doch ihr Auftrag eingekesselte Truppen des Imperiums zu befreien. Allerdings waren sie von den anderen Platoons der Brückenverbrenner Kompanie getrennt worden, der Wind hatte sie weiter westlich getragen, als sie es gewollt hatten. Bevor sie in die Waffenläufe eines Hinterhaltes geraten würden, wäre Verstärkung, selbst wenn es die aus dem E-11 Blaster imperialer Soldaten war, willkommener als eine yevethanische Übermacht. Republikanische Soldaten und Sturmtruppen, Seite an Seite. Was für eine Zeit am Leben zu sein.

„Ihr habt den Commander gehört, Aurek und Besh mit mir, Cresh und Dorn sichern als Nachhut unsere Flanken und unseren Rücken.“

„Sir, bitte offen sprechen zu dürfen.“ Meldete sich überraschend Lan Olesa, der Camaasi im Range eines Corporals des Besh Squads.

„Erteilt.“ antwortete Hanto Baracca, stets darum bemüht seine Soldaten zu einer offenen Kommunikation zu erziehen.

„Mit den Imperialen kämpfen verstehe ich ja, aber jetzt auch noch auf ihre Befehle hören?“

Die Nase seiner Schnauze schnüffelte, als rieche er einen Hinterhalt des Imperiums, einen Versuch der Neuen Republik in der Stunde ihrer größten Not doch noch eins der helfenden Hand auszuwischen.

„Ich versteh‘ die Bedenken, Soldat. Doch wir befolgen nicht Commander Versios Befehl, wir entsprechen seiner Bitte.“

Für einen kurzen Moment erlaubte sich Baracca das für ihn und auch so viele andere Nautolaner typische, entwaffnende Lächeln, dass ihn für seine Soldaten zu einer nahbaren Autoritätsfigur machten.

„Wir können nicht evakuieren, wenn die Landezone unter Beschuss steht.“ Begann nun der Nautolaner seine kecke Bemerkung nicht ohne eine Erklärung stehen zu lassen. „Wir tun das nicht für die Imperialen, sondern für die Zivilisten von Ramsees Hed.“

Zustimmendes Nicken einiger Soldaten bestärkten den Nautolaner darin, dass sie seine Sichtweise teilten. Die Yevethaner schienen sich nicht nur an den Soldaten des Galaktischen Imperiums für die Niederlage über den Wolken von Cal-Seti zu rächen, sondern auch an der Bevölkerung. Das, was hier geschah, war ein Kriegsverbrechen. Die Verurteilung der Befehlsgebenden, das war nicht seine Sorge. Darum kümmerten sich Wesen weit über seiner Besoldungsstufe. Doch für Hanto Baraccawar es wichtig, hier ein zweites Denon zu verhindern. Die Bombardierung der Wohnblöcke durch republikanische Streitkräfte war für ihn noch immer ein Sündenfall, der ihn hadern ließ, umso bestrebter war der junge Offizier darin, eine Wiederholung solcher Taten zu unterbinden. Ob sie es so sahen wie er oder nicht, seine Soldaten folgten den Befehlen und auch Corporal Lan Olesa hatte missmutig aber entschieden seinen A280 Blaster in die Hand genommen, um dem Nautolaner zu folgen, schließlich würden sie die einige Klicks entfernte Artilleriestellung nicht stehend erreichen.

Das Durchqueren von Feindgebiet erforderte stets die Analyse einiger besonders wichtiger Faktoren. Baracca und die anderen Kadetten hatten damals gelernt, dass je nach Missionsparameter, Feind und Terrain sowie den Wetterbedingungen sie die Bewegungen ihrer Truppen anpassen mussten. Zeit war auch ein Faktor, der darüber entscheiden konnte, ob und in welchem Maße sie sich der Gefahr preisgeben konnten oder gar mussten. Hanto Baraccas Trupp war die Speersptize des Nexu Force Platoons, das Aurek und Besh Squad sollten gemeinsam beim überschlagenden Vorgehen die Gegend sichern, bevor das Cresh und Dorn Squad, unter dem Kommando seines 2IC, Gunnery Sergeant Dol Porinom, nachrücken konnten. So arbeiteten sich die beiden Gruppen durch das feindliche Territorium, vorbei an den Testamenten des bewaffneten Konflikts, der hier bereits ausgetragen worden war. Die imperialen Truppen hatten sich in der Hauptstadt zurückgezogen, in der Hoffnung im Häuserkampf das Blatt gegen die Yevethaner wenden zu können. Doch das Galaktische Imperium und seine Streitkräfte hatte nicht mit einem Feind gerechnet, der genauso unerbittlich und rachsüchtig eine Taktik der Vernichtung verfolgte, wie sie es gewohnt waren. Am liebsten hätte Hanto Baracca beide Gruppierungen sich gegenseitig ausbluten lassen, verdient hätten es beide. Doch Befehl war Befehl.

Die Rauchentwicklung der brennenden Hochhäuser, ausgebrannter 2-M Repulsorpanzer am Rand der Straße zeugte von den schweren Feuergefechten, die hier getobt hatten, doch noch hatten das Aurek und Besh Squad des Nexu Force Platoons keinen Feindkontakt gehabt. Baraccas Blick, von einer unterschwelligen Nervosität geprägt, huschte nach links und rechts, versuchte potenzielle Gefahrenquellen ausfindig zu machen. Der dichte schwarze Rauch verhinderte die Sicht, doch entschied sich der Nautolaner dennoch seine Männer und Frauen in der Schützenreihenformation voranrücken zu lassen, statt sie, aufgrund der Gegebenheiten, in einer Squad File Formation zu positionieren.
Die insgesamt neunzehn Männer und Frauen hatten sich in den insgesamt zwei Schützenreihen zu begeben. Das erste Feuerteam befand sich dabei in einer Keilformation, die sich auf insgesamt zehn Metern verteilten. Aufgrund der Enge der Straßen und der dichten Rauchbildung, hatten sie den Keil relativ steil gebildet, ihre Waffen entsichert im Anschlag, um auf Feindkontakt reagieren zu können. Staff Sergeant
Aran Nomante führte das Feuerteam, während dessen 2IC und Hanto Baracca dahinter marschierten und mit dem in einer Karo Formation dahinter marschierenden zweiten Feuerteam die Flanken sicherten. Sie mussten zu jeder Zeit die anderen Feuerteams sehen können und sich in einer Squad Line umstrukturieren können, um maximale Feuerkraft entwickeln zu können.

Aus der Ferne hörten sie, wie das Geräusch der Blastersalven näherkam. Die Nervosität bei den Soldaten stieg. Dieser Feind agierte anders, als das Galaktische Imperium: Die Strategien der imperialen Armee waren ihnen teilweise dank Deserteuren und Beobachtungen bekannt, doch ein unbekannter Feind, dessen Extremismus und Fanatismus weitreichend bekannt war und dazu noch fest in deren Kultur verankert, machte jedem Soldaten, der sich mit diesem Feind aus nächster Nähe auseinander setzen musste, Sorge.
Mit einem Handzeichen brachte der Lieutenant seinen Trupp zum Stehen, suchten soweit es ging Deckung. Die Kanäle hielten die Soldaten des
Nexu Force Platoons, wie in den meisten Armeen üblich, frei und kommunizierten nur nonverbal über Handsignale. Das Abhören der feindlichen Übertragungen war eine Kunst, die sicher auch die Yevethaner verstanden.

Die in ihren HUDs integrierten Scanner signalisierten mittels eines pulsierenden Signals auf ihrem Visier, dass hinter der nächsten Querstraße, ungefähr hundert Meter vor ihnen, Lebensformen in einer militärischen Formation standen. Seine Tentakel zuckten, sein Atem ging schneller. Mit einer Handbewegung wies Baracca an, dass das Leitfeuerteam Stellung beziehen sollte und wies auch den Staff Sergeant an, beim Feuerteam zu bleiben. Diese waren gerade dabei Repertierblasterkanonen Mark II auf ihren Dreibeinen aus dem Schutz ihrer Deckung aufzustellen. Parallel dazu sollte das zweite Feuerteam entsprechend Stellung beziehen und den Hammer zum Amboss des ersten Feuerteams bilden, aus der Flanke heraus angreifen, sollte das Feuer auf das erste Feuerteam eröffnet werden. Dafür entsandte er Staff Sergeant Doran Sulvara. Die Flanken gesichert, hörten sie, wie die Explosionen näherkamen.

„Thetan nitakka, ko nakaza!“
erschallte es, für Baracca völlig unverständlich, auf Yevethanisch und ließ den Männern und Frauen des Nexu Force Platoons das Blut in den Adern gefrieren.

Wie aus dem Nichts erschienen die Soldaten der Dushkan Liga, die sich in den umliegenden Gebäuden verschanzt hatten, und versuchten die Truppen des Nexu Force Platoonseinzukreisen. Ein Reigen aus roten und grünen Blastersalven wurden ausgetauscht, erfüllten die Luft mit dem Lärm des Gemetzels. Schreie sich zurufender Befehle, gepaart mit der fremdartig wirkenden Sprache der Yevethaner, schwollen zu einer betäubenden Klangkulisse an. Hinter ausgebrannten Landspeedern und anderen Hindernissen Deckung suchend, versuchten die Männer und Frauen des Aurek[ und Besh Squads das Feuer zu erwidern. Der Geruch des Ozons zahlreicher Blastersalven vermischte sich mit dem ohnehin schon stechenden Geruchs des Kampfgebietes. Sein Herz schlug ihm bis zum Halse, als Baracca sein schweres RT-97C Blastergewehr im Anschlag positionierte, das kreisförmige persönliche Schutzschild aktivierte und begann die feindlichen, heranrückenden Truppen mit einem Unterstützungsfeuer zu belegen. Aus dem Deckungsfeuer heraus, versuchte das zweite Feuerteam des Aurek Squadsheranzurücken und mit präzisem Beschuss die Yevethaner auszuschalten. Doch womit Baracca nicht gerechnet hätte, mit welchem Elan sich die Yevethaner, das Feuer erwidernd, den Lichtblitzen entgegenwarfen. Ein besonders standhaftes Exemplar dieser Spezies wurde vier Mal getroffen, bevor es versuchte mit seiner gebogenen Klaue, die ihm aus dem Unterarm spross, einem Soldaten in den Hals zu stechen. Doch bevor wie Sporne die Halsschlagader des Twi’lek trafen, wurde der Yevethaner von den Geschossen eines feindlichen Soldaten getroffen, sodass dieser, zischend und fluchend, zu Boden ging. Einen solchen Feind hatten sie noch nie gegenübergestanden und Baracca realisierte, dass seine Befürchtungen wahr werden würden.


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Nicht nur die Raum Schlacht war erbittert, sondern auch der Kampf auf dem Planeten und in der Atmosphäre, was zwar nicht ungewöhnlich war allerdings war es genau so hart durch zu brechen. Versio ging mit entschlossenem Schritt zu dem Taktischem Holo und schaute sich die Befestigung um die Artillerie an und wo die verschiedenen Einheiten waren die es auf den Boden geschafft hatten. Versio viel eine Einheit auf die etwas abseits von der anderen Agierter und auf dem Weg zur Artillerie Stellung war, allerdings auf erbitterten Widerstand stieß.

„Machen sie eine Einheit von Sturmtruppen klar, sie sollen dieses Platoon im Kampf unterstützen. Wir müssen unter allen Umständen diese Artillerie ausschalten sonst ist der Kampf um Cal-Seti schneller vorbei als gedacht.“

„Verstanden Commander!“

Der Befehl von Versio wurden umgehend ausgeführt und eine Einheit des Sturmtruppenkorps machte sich in Kanonenbooten auf den Weg, um der Einheit, welche sich auf den Weg gemacht hatte die Artillerie auszuschalten, zu helfen.

„Finden sie heraus wer der Kommandant dieser Einheit ist und stellen sie mich umgehend zu diesem durch. Auf einer gesicherten Frequenz!“

„Jawohl.“

Es benötigte eine zeit um die entsprechenden daten raus zu suchen und eine sichere Verbindung aufzubauen. Allerdings gelang es den Offizieren der Brücke und diese Nahmen umgehend Kontakt auf.

„Second Lieutenant Baracca, hier Commander Versio. Ich habe eine Einheit zur Verstärkung ihrer Reihen abgestellt. Fahren sie weiter fort und bringen sie die Artillerie Stellungen unter unsere Kontrolle oder Vernichten sie diese…“

Versio wurde durch einen Offizier unterbrochen die anscheinend neuen Informationen hatte.

„Commander, Bomber Staffel auf Zwölf Uhr, das Feuer der Artillerie durchbricht die Schilde am unteren Hangar.“

„Verstanden, Lieutenant Baracca, wir halten die Jäger von ihnen weg, und sie zerstören umgehend diese Artillerie!“

Kurz nachdem er ausgesprochen hatte waren die Feindlichen Bomber in Reichweite der Victory und schossen mit allem was sie hatten auf diese, auch wenn es nicht mehr viele waren war es ein starker und verheerender angriff.

„Bringen sie diese Jäger runter, Baracca beeilen sie sich und viel Erfolg. Victory Ende.“

Versio Trennte die Verbindung zu dem Lieutenant und widmete sich wieder dem Kampf der bei ihm stattfand.

„Geschütze auf zwo sieben fünf ausrichten und Feuer. Lassen sie die Infanterie klar machen zum Einsatz auf dem Boden.“

Die Befehle waren klar und wurden auch dementsprechend ausgeführt

„Verstärken sie die Schilde an der Unterseite der Victory und halten sie die Jäger von dem Zug fern die versuchen uns den Arsch zu retten.“

„Zu Befehl Commander.“

Mittlerweile war auf der Brücke ein reges Treiben und alle Hand von Offizieren und Unteroffizieren Rannten um her um eine weiterhin effektive zusammen Arbeit zu gewehrleisten. Versio wurde immer ungeduldiger da die angriffe auf die „Victory“ und „Ashikaga“ immer aggressiver wurden und immer mehr feind Jäger durchbrachen. Sie mussten landen und so schnell es ging ihre Truppen absetzen um erneut den Kampf in der Luft zu suchen damit die Bodentruppen zumindest etwas Schutz hatten und nicht gleich von den Luftangriffen zerfetzt wurden.

„Ashikaga hier Versio, Schleißen sie zu uns auf und halten sie ihre Position anschließend.“

Versio musste irgendwie dieses Platoon schützen, damit diese die Artillerie vernichten konnten und sie damit den Bodenangriff starten konnten, um den Planeten wieder unter Imperiale Kontrolle zu bringen.

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Lieutenant Hanto Baracca, Alek und Besh Squad

Eine Kakophonie von Lichtblitzen, Schreien und Explosionen erfüllte die Luft. Granaten wechselten die Seiten, explodierten, blendeten, verursachten Schmerzen auf körperlicher sowie visueller Ebene. Verbissen wurde auf beiden Seiten gekämpft. Während die Soldaten der Neuen Republik dafür fochten, dass nicht noch ein tyrannisches Regime auf dem galaktischen Parkett Fuß fasste und ein Gemetzel in der Hauptstadt Cal-Setis verhindern wollten, waren die Krieger der Dushkan Liga versessen darauf ihren Primat und ferner ihren Darama zu enttäuschen und damit sich selbst und ihre Ahnen zu ewiger Schmach vor dem Feind zu verdammen. Während die Soldaten der Neuen Republik rund um das Nexu Force Platoon versuchten den Gegner auf Distanz zu halten, mit Sperrfeuer die angriffslustigen Yevethaner möglichst einzuengen, ihren Handlungsspielraum zu verringern und sie auszuschalten, suchten die fanatischen Krieger die Nähe zum Feind, zum schlagenden Herzen und zum fliegenden Blute.
Für Hanto Baracca erschien es, als würden sich die Yevethaner geradezu am Gemetzel ergötzen, eine Eigenschaft, die er nicht mal den gewissenlosen Kohorten des Galaktischen Imperiums vorwerfen würde. Sie suchten den Nahkampf um ihre natürliche Waffe – den Sporn – durch die Plastoidpanzerung der Soldaten des Nexu Force Platoons zu jagen und somit vitale Organe zu beschädigen. Das schwere Blastergewehr des Nautolaners verursachte mit seinem brutalen Lanzenregen, den er auf ihre Feinde niederprasseln ließ, eine Entlastung für manche der Soldaten, doch zwang die Nähe der Yevethaner zu seinen eigenen Truppen den Lieutenant ab einer gewissen Nähe das Feuer woanders hin zu streuen, da er nicht riskieren wollte seine eigenen Soldaten zu verletzen.


Auch wenn es normalerweise für Lieutenants der Neuen Republik ein Privileg war ihre Soldaten von vorderster Front aus zu führen, war es auch eine Verantwortung: Die Garantieabsicht alle wieder heim zu bringen, im besten Falle unverletzt. Um diese Garantie zu halten, entsicherte der Nautolaner einen seiner Thermaldetonatoren und warf ihn, ähnlich wie einen Ball beim heißgeliebten Wasserball auf Dac, in einem hohen Bogen in die feindlichen Stellungen. Auch wenn die Yevethaner keine Angst vor dem Tod hatten und lieber im Kriege sterben wollten als wehrlos, suchten sie den Schutz und versuchten der tödlichen Ladung des Detonators auszuweichen. Eine schrecklich laute Explosion ließ die Ohren des Lieutenants klingeln, nur ein kleiner Krater aus Blut, Fleisch und verbrannten Rüstungsteilen blieb zurück. Während er, um Orientierung und visuellen Kontakt mit seinen Staff Sergeants rang, bellte Commander Version weiterhin Befehle über die offenen Comlink Kanäle. Was der imperiale Offizier sagte, konnte Baracca nicht wirklich ausmachen, war sein Gehörgang durch die Explosion des Thermaldetonators ein wenig mitgenommen. So mitgenommen, dass er nicht bemerkt hatte, wie ein besonders mutiger Yevethaner die Stellung hatte überwinden können und von der Seite auf den Nautolaner sprang.

Von dieser Attacke vollkommen überrumpelt, wurde das Potpourri aus imperialem Gezwitscher, Kampfgeräuschen und Rufen seiner eigenen Soldaten zu einem Hintergrundrauschen. Der Yevethaner rang mit Lieutenant Baracca, versuchte sich über den Nautolaner zu behaupten. Ein Schlag gegen seinen Helm beförderte diesen vom Kopf des Nautolaners, sodass Baraccas Helm einige Meter weit flog und seine Comlink Antenne brach. Dieser trat und schlug wild um sich, versuchte an das Kampfmesser, dass diagonal an seiner Plastoidrüstung befestigt war ranzukommen, doch fixierte ihn der Krieger des Darama fest, beinahe auskostend, dass er einen Offizier des Feindes zur Strecke bringen würde. Angst, blanke Angst machte sich in dem Nautolaner breit, seine Tentakel zuckten wild, der olfaktorische Angriff, den dieser Krieger darstellte, stellte eine weitere Belastung für Baracca bereit. Gerade als der Yevethaner seinen Sporn tief in die Stirn des Nautolaners versenken wollte, erfasste den Angreifer ein Hagel von Lichtblitzen, die ihm alle Lebenslichter ausbließen und nur noch rauchende Schmauchspuren und verkrustete organische Masse zurückließen, wo vorher eine unversehrte Brust war. Es war Private Doc Oc, der Sprössling eines bekannten Nudelmagnaten, gewesen, der ihn gerettet hatte. Als einer der ausgeschriebenen Sanitäter der Nexu Force Platoons drückte der Quarren mit seinen kräftigen Armen den schwerfälligen Leichnam des Yevethaners hinfort, leuchtete mit einer kleinen Lampe kurz in die Augen des Lieutenant, bevor er gluckernd, blubbernd und schmatzend dem Lieutenant versicherte, dass alles in Ordnung sei.

„Danke, Private Oc.“ Sagte der NAutolaner, nach Luft schnappend, um Atem ringend und klopfte sich den Staub und Dreck von der Uniform, bevor er seinen Helm packte, aufsetzte und sein schweres Blastergeschütz wieder in die Hand nahm.

Das Kampfgeschehen hatte sich zugunsten der Soldaten der Neuen Republik gewandt, doch leisteten die Yevethaner noch immer erbitterten Widerstand. Den Schild wieder aktivierend, hechtete der Amphiboide zu Staff Sergeant Nomante, der hinter einem von Permabeton erhöhten Grünfläche kauerte und das Feuer über einen ausgebrannten Baumstumpf hinweg erwiderte. Immer wieder wurden Versuche einer Konversation vom Kampfgeschehen unterbrochen. Ohne sein Comlink konnte der Lieutenant weder die Funkkanäle hören noch sich mit seinen Truppen abstimmen, was ein großer Nachteil war. Er würde konventionellere Mittel nutzen müssen. Der Sullustaner blickte ihn entschlossen an, seine mächtigen Backen bebten beim Sprechen geradezu, während er immer wieder genötigt wurde den Abzug zu tätigen.

„Sir, der imperiale Kom-“

„Das Imperium kann warten. Wir sieht die Lage aus?“ unterbrach ihn Baracca, nach diesem kleinen Tete-a-Tete mit einem yevethanischen Krieger hatte er genug von Extremisten, die seine Aufmerksamkeit oder Leben wollten.

„Wir stoßen langsam vorwärts, die feindlichen Kräfte werden zurückgetrieben und gebunden, doch beginnen sie sich zu verschanzen.“

„Gut, dann lasst uns in Angriffsformation Sie-“

Die Worte des Nautolaners wurden von Landungsschiffen der Sentinel Klasse übertönt, die über im Sinkflug über ihre Köpfe hinweg flogen und aus allen acht Laserkanonen des schnittigen Transporters das Feuer auf die yevethanischen Streitkräfte eröffneten.

„Wie es aussieht, sind das unsere neuen imperialen Freunde, die uns zu Hilfe eilen.“ entgegnete der Sullustaner lakonisch und gab ein kurzes, typisches Lachen von sich, bevor er sein A280 Gewehr auf einen heranstürmenden Yevethaner richtete und diesen mit mehreren Schüssen ins Brustbein tötete.

„Stellt sicher, dass wir die Front halten, während die Imperialen ihnen in den Rücken fallen. Sobald der Widerstand gebrochen ist, versammeln wir uns hier…“ dabei zeigte Baracca auf eine kleine Plaza mit einem zerschossenen Springbrunnen „… und rücken weiter vor. Sollen die Imperialen sich mit den Yevethanern herumschlagen, wir müssen diese Artilleriestellung vernichten.“

Bevor er weiterzog, wandte er sich noch ein weiteres Mal an Staff Sergeant Nomante.

„Leite die Befehle weiter, mein Helmcomlink wurde beschädigt.“

Den Befehl nickend empfangen, machte sich der Sullustaner sogleich daran die Befehle des Lieutenant umzusetzen, während dieser erneut sein RT-97C zu positionieren und den Feind mit einem Sperrfeuer zu beharken.

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Versio verfolgte die Aktuellen Positionen der Einheiten die auf dem Boden sind und auch die Position der Einheit die er zur Unterstützung von Lieutenant Baracca abgestellt hatte. Die Einheit war fast an ihrem Ziel, und auch sie konnten ihre Stellung mit mühe halten.

„Schilde sind runter auf 10 %!“

„Achtung an alle Stationen, wir brechen aus der Formation aus und ziehen uns so weit zurück das die Artillerie keine Wirkung mehr hat.“

Das Träge schiff drehte ab, und flog langsam aber sicher außer Reichweite der Feindlichen Artillerie um nicht noch weitere Schäden zu riskieren.

„Nehmen sie Kontakt zu Lieutenant Baracca auf.“

„Sir, wir bekommen kein Signal mehr.“

„Was!? Dann eben zu dem Offizier der Verstärkungseinheit.“

Der Kommunikationsoffizier tippte kurz rum, und nickte dann Versio zu.

„Lieutenant, Versuchen sie umgehend Kontakt mit Lieutenant Baracca aufzunehmen. Richten sie ihm aus das die Ashikaga und die Victory zu stark beschädigt sind um ihnen weiterhin Luftunterstützung zu geben. Damit sind sie den Luftangriffen der Yevs ausgesetzt.“

„Verstanden Sir.“

Versio trennte die Verbindung und stützte sich auf das Taktische Holo. Falls sie das Gefecht um Cal-Seti überleben sollten würde er mit diesem Baracca sprechen wollen, falls dieser denn die Artillerie außer Gefecht setzen kann. Allerdings war dieser Zeitpunkt noch einige Zeit hin, welche sie hoffentlich überleben werden.

„Rufen sie die Schiffe im Orbit von Cal-Seti.“

„Verstanden Sir.“

Versio musste nicht lange warten bis er das Okay bekam das er zu den Schiffen durchgestellt war.

„Hier Commander Versio von der Victory, wir benötigen umgehend Unterstützung in der Atmosphäre von Cal-Seti, die Landezone ist immer noch heiß und der Jäger Beschuss der Yevethaner ist zu Massiv um lange ohne Verbündete Jäger zu überstehen. Wiederhole, benötigen Umgehende Unterstützung. Victory Ende.“

Es klang wie ein Hilferuf, welcher es auch in gewisser maßen auch war, da sie auf zu starken Widerstand trafen, als das zwei Blockadebrecher langegenug alleine solch Massiven angriffen widerstehen konnten. Versio hatte alle Hände voll mit Arbeit sein schiff in Sicherheit zu bekommen und zugleich keine große Fläche dem feind zu überlassen, er war schon froh das er außer Reichweite der Artillerie war, allerdings waren die Jäger immer noch ein großes Problem mit welchem sie vorerst alleine fertig werden mussten.

„Gibt es vielleicht eine zweite Möglichkeit für eine Landezone?“

„Negativ Sir, diese ist die einzig mögliche Landezone, alle anderen wären mit so wenig Schild Energie unmöglich zu erreichen.“

„Mist, leiten sie so viel Energie auf die Schilde um wie möglich, wir brauchen wieder Stärkere schilde, bevor wir irreparable hüllen Durchbrüche erleiden.“

„Verstanden Sir, wir versuchen unser Möglichstes.“

„Macht es verdammt noch mal, oder ich werfe sie höchst selbst aus der Luftschleuse ins All. Haben sie mich Verstanden?!“

„Ähm… Jawohl Sir.“

Versio hat seinen Standpunkt klar gemacht, würde noch jemand etwas versuchen würde dieser den morgigen tag nicht mehr überleben, Versio kniff sich in den Nasen rücken, während er die Augen zusammenkniff und nachdachte. Wo auch immer die Sternenzerstörer waren um ihnen zu helfen, wie immer waren sie nicht da oder „zu beschäftigt.“ als das sie einfachen Kreuzer Kommandanten helfen konnten auch wenn diese eine große Anzahl von Soldaten an Bort hatten. Das bedeutete das sie vorerst alleine durchhalten mussten und ihr Bestes geben mussten.

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Lieutenant Hanto Baracca, Alek und Besh Squad

In jedem Gefecht, in jeder Schlacht oder sonstigen Auseinandersetzung zwischen zwei oder mehreren Kombattanten gab es einen Bruchpunkt, an dem klar wurde, wer die Schlacht gewann und wer verlor. Mit der Landung der Truppentransporter der Sentinel-Klasse im Rücken der Yevethaner, wurde ihr Angriff auf das Nexu Force Platoon empfindlich gestört. Herausströmende Sturmtruppen, formiert in Angriffsformation Sigma Vier, begannen den Feind mit dem Feuer ihrer E-11 Karabiner und DLT-19 Gewehre zu beharken. Indem sie im Rücken des Feindes gelandet waren, hatten sie nun die Yevethaner eingekesselt, sodass die moralisch ungebrochenen Krieger des Vizekönigs mit dem Mut der Verzweiflung sich auf die weiße Elite des Imperators und auf die Verfechter der Freiheit warfen. Doch es half ihnen alles nichts: Statt sich zu ergeben, die Waffen zu strecken und sich gefangen nehmen zu lassen, kämpften die Yevethaner bis jeder einzelne von ihnen getötet worden war.
Die Sturmtruppen begannen die kleine Landezone, die sie errichtet hatten, zu sichern, doch beließ es
Hanto Baracca mit einem Wink aus der Ferne.
Der Anblick von Sturmtruppen war für ihn und seine Männer, trotz des „Friedens“ von Umbara, keine leicht zu ertragende Sicht. Zu viele Freunde, Verwandte, Liebhaber oder Geschwister, Väter und Onkel waren unter dem Feuer dieser Männer und Frauen zugrunde gegangen. Bei Corellia, Nubia, Denon und Tralus sowie vielen anderen Schlachtfeldern der Vergangenheit hatten sie sich bis aufs Blut bekämpft. Heute wäre nicht der Tag, an dem die Vertreter zweier grundlegend verschiedener Systeme das große Vergessen einleiten würden. Dafür hegte
Hanto Baracca einfach zu viel Groll gegen das Imperium.

Stattdessen versammelten sich das Aurek und das Besh Squad an den von ihm angegebenen Punkten und bezogen Stellung, ungefähr dreihundert Meter von den imperialen Truppen entfernt. Sie hatten keine Zeit zu verlieren und warteten nur, bis das Squad Cresh und Dorn nachgerückt waren. Prowler 1000 Droiden wurden vorangeschickt, um das Gebiet, bis zur Artilleriestellung hin, zu erkunden. Die kleinen Droiden waren eine Behelfsmaßnahme, die sich während der Operationen High Rise und Skyfall nützlich gemacht hatten. Informationen waren in einem Gefecht wertvoll, schließlich galt es maximalen Schaden bei minimalen Verlusten auszuteilen und das konnte Lieutenant Baracca nur tun, wenn er genau wusste, wo der Feind stand und wie die Umgebung aussah.
Die Artilleriestellung zu vernichten war ein typisches Angriffsziel, bei dem es irrelevant war die Stellung zu halten. Sie würden reingehen, vernichten und die Stellung schnellstmöglich verlassen, also ein typisches Überfallsszenario. Seufzend betrachtete der Nautolaner das Hologramm der taktischen Anzeige, dass sie über einen Projektor ausgefahren hatten und die Daten der Droiden in Echtzeit übertrug.
Baracca nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche, ließ das Wasser im Mund kreisen und kam körperlich, trotz der Angespanntheit, zur Ruhe, während sein Geist daran arbeitete einen Plan auszuhecken das Artilleriefeuer von der geplanten Landezone zur Evakuierung der Imperialen militärischer und ziviler Natur zu gewährleisten. Der Prowler 1000 Droide sammelte so viele Daten wie möglich, wurde jedoch von einem feindlichen Heckenschützen vom Himmel geholt. Auch eine wertvolle Information, doch machte es die Mission nicht leichter.

Was der Nautolaner sah, ließ ihn durch die Zähne pfeifen. Wie für Artilleriestellungen üblich, hatte die Artillery Line, bestehend aus insgesamt achtunddreißig Mann ungefähr die selbe Stärke wie das Nexu Force Platoon, bestand aus vier SPHA Einheiten sowie acht AV-9 Geschützen, sowie einem neunköpfigen Infanterie Squad sowie einem Squad mit schweren Waffen ausgestatteten Yevethanern. Das bedeutete, sie konnten mit mindestens zwei mittleren Repertierblastern rechnen, wenn die Yevethaner die imperialen Bestände geplündert und sich an ihren Aufstellungen orientiert hatten. Im schlimmsten Fall würden sie sich sogar mit einem E-Web Geschütz konfrontiert sehen.
Es war nicht unmöglich diese Stellung einzunehmen, war doch mehr als die Hälfte dieses Zugs damit beschäftigt die Artillerie zu betreiben, zu beladen und abzufeuern, doch ein verschanztes Squad mit einem E-Web konnte erheblichen Schaden anrichten und aus der Defensivposition heraus das Platoon aufreiben, wenn sie nicht vorsichtig vorgehen würden. Da mittlerweile alle Squads auf der kleinen Plaza eingekehrt waren, versammelte der Lieutenant seine vier Staff Sergeant um sich herum um ein kurzes Briefing zum weiteren Vorgehen durchzuführen.


„Werte Gentlebeings, wie immer bei einem Überfall dieser Natur haben wir das schnelle Eingreifen, das Zerstören des missionskritischen Objekts und den geordneten Rückzug.“

Nachdem er nun die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner untergebenen NCOIC’s hatte, fuhr der Nautolaner mit dem Plan, den er sich in der Kürze der Zeit gemacht hatte, fort.

„Ungefähr dreihundert Meter vom Objekt entfernt, im Windschatten der Stellung, werden wir unseren SHRS Punkt etablieren.“

Das würden wie immer bei einer Aufklörungsmission nicht nur er als Platoon Leader sein, sondern auch der Comlink-Funker, Mit einem solchen Brückenkopf würden sie einerseits garantieren, dass ihnen niemand gefolgt war, andererseits aber auch einen ersten Überblick über die Lage erreichen, welche die Yevethaner dort etabliert hatten.

„Drei Soldaten werden eine Beobachtungs- und Überwachungsstellung beziehen. Laut unseren Daten ist dieses verlassene Hotel der höchste und damit bestgelegene Punkt dafür. Staff Sergeant Nomante, ein Private des Aurek Squads sowie ein Grenadier der Einheit begleitet dich.“

Die Aufgabe war klar: Identifizieren, beobachten, Ergebnisse mitteilen. Aus der Sicht des Droiden mochte eine bestimmte Stelle wunderbar zum Vorrücken sein, maximales Wirkungsfeuer erzielen, doch wenn man vor Ort war sah man, dass bestimmte topografische oder architektonische Gegebenheiten ein freies Schussfeld verhinderten. Das wollte der Lieutenant verhindern. Baracca benötigte Sichtkontakt mit dem Ziel. Sie würden im Fall der Fälle von ihrer Position aus während des Kampfes auch Feuerunterstützung leisten können. Der nächste Punkt wäre das Positionieren der Sicherheitsteams links und rechts seiner Position. Problematisch daran war für Baracca, dass er bei dieser Mission keine Zeit haben würde die entsprechenden Feuerteams selbst zu den Orten zu begleiten, zu instruieren, sondern dies den Staff Sergeants und Corporals übertragen musste, da die Zeit eilte.

„Ich möchte die Sicherheitstruppen an dieser…“ Baracca zeigte mit dem Lauf seines schweren Blasters auf eine leicht erhöhte Stelle auf der Straße zur Artilleriestellung „… und dieser Position stehen sehen.“ Dabei zeigte nun der Lieutenant für das zweite Feuerteam auf eine Position, bei der sie die Abbiegung einer Straße von und zu der Artilleriestellung im Auge behalten würden.

„Wie werden wir das E-Web ausschalten, Sir?“ meldete sich Sergeant Dassem Ultor zu Wort, ein altgedienter Soldat der Neuen Republik.

„Um der Gefahr des E-Web Geschützes aus dem Weg zu gehen, werden die Feuersquads des Besh Squads von dieser Position nordöstlich und nordwestlich mit Hilfe ihrer Jetpacks die Anhöhe erklimmen, im Schatten der SPHA vorrücken und das E-Web von hinten ausschalten.“

Er sah, wie sich manche Notizen machten, andere wiederum mit in tiefen Furchen geworfenen Stirnen die holografische Darstellung studierten.

„Die schwere Waffen Feuerteams von Aurek und Cresh werden mit Unterstützungsfeuer das E-Web ablenken, sobald dieses ausgeschaltet ist, sollen sie, mit Unterstützung des Feuerteams von Cresh, nachrücken.“

Es war stets von größter Priorität, dass Unterstützungseinheiten in Position waren. Es dauerte zwar länger, konnte aber über das koordinierte Unterstützungsfeuer den Feind soweit unter Druck setzen, dass das gezielte Ausschalten der feindlichen Kombattanten realisiert werden konnte.

„Es wird einiges an Zeit benötigen in Position zu gelangen: Das Gebiet könnte von feindlichen Heckenschützen beharkt werden, Sichtkontakt mit feindlichen Einheiten auf dem Hügel sind zu vermeiden. Wir müssen das Element der Überraschung für uns nutzen. “

In der Folge besprachen die anwesenden Sergeants mit dem Offizier und seinem 2IC das Vorgehen während des Feuergefechts. Die Daten des Prowlers analysierend, wurden schnell die Feuerrichtungen der einzelnen Squads ausgewählt, wer welche Stellung der Artilleriestellungen wie beharkte und wie die Stellungen zu eliminieren waren. Besonders delikat war, dass die Schwere des Angriffs zuerst auf dem Feuer der Unterstützung lasten würde, da Baracca nicht die flankierenden Angriffstrupps offenbaren wollte.
Nachdem alle Details geklärt waren und auch die entsprechenden Verteilungen an Munition, Waffen und Comlinks vorgenommen waren, zogen die NCOIC’s los um die Befehle und das weitere Vorgehen an die restlichen Soldaten des
Nexu Force Platoons weiterzuleiten. Den Comlink-Funker wies der nautolanische Lieutenant an die vorgegebenen Positionen auch an Commander Versio weiterzuleiten, um diese Daten an seine Soldaten weiterzugeben. Solche Übermittlungen dienten dazu klarzustellen, aus welchen Gebieten sich andere Kombattanten raushalten sollten, um zu gewährleisten, dass durch Zwischenfälle nicht gänzlich andere Situationen entstanden, denn niemand hatte Interesse an einen Zwei-Fronten-Krieg. Sie hatten fünfzehn Minuten Zeit, erst als alle Staff Sergeants signalisierten, dass sie bereit waren, zogen sie los.

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Lieutenant Hanto Baracca und Nexu Force Platoon

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Der ruf um Verstärkung wurde zu dem glück von der Mannschaft der Victory gehört und es kamen ihnen umgehend Verbündete Jäger zur Hilfe, so wie Imperiale TIE Jäger welche nun Hand in Hand arbeiteten um die beiden Kreuzer vor ihrem Untergang zu bewahren. Dennoch waren die Schilde zu stark beschädigt worden als das sie eine weitere Waghalsige Aktion machen konnten ohne, dass sie zerstört wurden. Dennoch konnten sie es sich erlauben das sie wieder etwas vorrücken konnten, um wieder Fläche zu gewinnen. Derweilen wurde anscheinend eine Übertragung durch den Funker des Nexu Force Platoon die Aktuelle Position und ihr weiteres vorgehen mitgeteilt, was zur Koordinierung der Unterstützungskräfte dringend nötig war, da Versio es sich nicht leisten konnte eine Einheit ohne genaue Informationen los zu schicken um das Platoon zu unterstützen.

„Weisen sie den Lieutenant der Sturmtruppen an sich an den Einheiten des Nexu Force Platoon auszurichten.“

„Verstanden Sir!“

Der Befehl wurde dem Lieutenant umgehend mitgeteilt und auch dieser fing anscheinend an einen Vorstoß zu organisieren und auch die Einheiten der Republik zu verstärken. Versio war klar das sie selbst mit Unterstützung der Jäger nicht unbedingt lange am leben blieben, zumindest solange die Feindliche Artillerie weiter Feuern konnte und damit alles und jeden unter Beschuss nahm was sich ihnen in den Weg stellte. Versio schaute mittlerweile besorgt auf das Taktische Holo und der Schild anzeige, sie verloren zu viel Schildenergie in zu kurzer Zeit, als dass sie sich ohne Unterstützung von weiteren Kampfschiffen noch länger halten konnten. Dennoch gab nicht nur Versio sein bestes, sondern auch die gesamte Crew arbeitete strikt zusammen um die Victory zu erhalten und sicher auf den Boden zu bekommen was in nächster Zeit der Fall sein durfte, da das Nexu Force Platoon gute Arbeit im Kampf gegen die Yevethaner leistete. Sobald dieses kurz vor der Eroberung der Artillerie Stellung stand würden sie weiter vorrücken zu der Landezone und ihren Brückenkopf errichten.

„Commander wir haben so viel Energie auf die Schilde umleiten lassen wie möglich, wir halten noch aus, allerdings wird diese wenige Energie nicht mehr lange halten.“

„Keine Sorge, die Einsatzgruppe unserer Verbündeten wird die Artillerie schon schnell genug ausschalten so dass wir landen können.“

„Wollen wir es mal hoffen.“

Schloss sich der dritte Offizier dazu, und machte damit seine bedenken klar, das die Republikaner vielleicht versagen können.

„Führen sie den Gedanken bitte weiter aus.“

„Die Yevethaner haben höchst wahrscheinlich unsere Waffenlager geplündert und sich mit den Waffen dort verschanzt. Falls dies der Fall ist kann das Nexu Force Platoon auf zu starken Widerstand stoßen, welchen nicht mal mehr unsere Sturmtruppen ausgleichen können.“

Versio rieb sich an der Schläfe und ließ seinen Kopf hängen, an die Waffenlager hatte er gar nicht mehr gedacht, wenn die Vermutung des Offiziers wahr werden sollte hatte das Nexu Force Platoon wirkliche Schwierigkeiten.

„Hoffen wir mal das sie nicht alles mit gehen lassen, und wenn haben wir da unten noch ein Shuttle was noch Feuer Unterstützung leisten kann.“

Es war ein Gedanke den Versio aus seinem Kopf verbannen wollte allerdings dieses Detail unbedingt behalten musste um weitere Schritte einleiten zu können.

„Kommunikation, Informieren sie das Nexu Force Platoon über die Informationen auf welchen widerstand sie treffen konnten und welche Waffen sie erwarten können.“

„Jawohl Sir.“

Die Information über die Vermutung das der Feind über Imperiale Waffen verfügte und diese auch einsetzen könne wurde umgehend weitergeleitet, genau so wie die Vermutung das die Artillerie durch Minenfelder geschützt wurde, was den Angriff um einiges schwieriger machte und die Soldaten der Republik alles abverlangen konnte.

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Lieutenant Hanto Baracca, Alek und Besh Squad

Der Marsch durch Feindgebiet war eine Bewegung, die jeden Soldaten seine gesamte Konzentration abverlangte. Nicht nur ging es darum das Protokoll einzuhalten und entsprechend alle Sichtungen zu melden, sondern auch mit allen Sinnen nach einem möglichen Feindkontakt Ausschau zu halten. Marschierende Truppen waren stets ein Opfer für Hinterhalte, Angriffe aus den Flanken oder von oben. Daher marschierten sie in der so genannten Keilformation, die eine maximale Schutzbreite ermöglichte, ohne dabei sich zu sehr zu offenbaren. Doch entgegen landläufiger Meinung handelte es sich hierbei nicht um einen Keil, der aus den achtunddreißig Wesen bestand, sondern eine Marschformation, in der jedes Feuerteam in der typischen Keilbewegung aktiver Gegenwehr voranschritt, hintereinander. Zuerst die beiden Feuerteams des Aurek Squads, danach der Platoonleader und sein 2IC, der zugleich als Comlink-Funker fungierte. Hinter ihnen marschierten die beiden Feuerteams des Besh Squads, ebenfalls gekeilt, gefolgt von Master Sergeant „Oc“ , der als Medic des Platoons fungierte. Hinter ihm wiederum befanden sich die restlichen vier Feuerteams des Cresh und Dorn Squads. Diese Form der Formation, die durch ihre angewinkelte Natur den Schützen erlaubte die Flanken, so gut es eben ging, zu sichern, ermöglichte es dem Nexu Force Platoon tief ins Feindesgebiet vorzustoßen. Ihre Jetpacks konnten sie für eine schnelle Überwindung der Distanz nicht nutzen. Ihr Treibstoff war begrenzt und würde beim Überfall auf die Artilleriestellung benötigt werden, außerdem waren sie so vor feindlichem Flakfeuer nicht sicher. Der Trick hatte einmal funktioniert, doch glaubte er nicht, dass die Yevethaner sich zwei Mal mit der selben Masche hinters Licht führen lassen würden.

Jeder Soldat hatte seine Waffe entsichert im Anschlag, bereit loszuschlagen, sobald ein Yevethaner sein Haupt zeigen würde. Die äußeren Soldaten richteten ihre Waffe dabei auf ihre Umgebung, während die nach innen gerichteten Soldaten, gemäß der Vorgaben zum Führen und Nutzen eines Blasters, die Läufe ihrer Blaster nach unten richteten um Verletzungen durch „Unachtsamkeit“ zu verhindern. Manch einer sah bereits nicht zurückgezahlte Wettschulden als „Unachtsamkeit“ und Hanto Baracca würde Lügen, wenn solche Vorkommnisse nicht bekannt gewesen wären, auch wenn sie in seiner Truppe bisher noch nicht vorgekommen waren. Und so sollte es auch bleiben. Mit hoher Konzentration suchten die Augen die umliegenden Gebäude ab, huschten von zerstörtem, ausgebrannten Fenster zu Fenster. Heckenschützen konnten überall lauern und sie wären ein gefundenes Fressen für jeglichen Schützen.

Dabei war der Lieutenant der selben Gefahr ausgesetzt wie seine Männer und Frauen. Ihr Ausbilder auf Dac hatte damals allen Rekruten eingebläut, dass die Einheit nur so stark war wie das Leid des schwächsten Gliedes in der Kette. Kein Offizier würde schlafen, essen, sich setzen können bevor auch nicht seine eigenen Soldaten dazu die Chance hatten und Baracca hatte diese Worte verinnerlicht, sie zu seinem Leitbild auserkoren. Genauso wurde ihnen eingebläut, dass kein Besserwisser jemals eine gute Truppe geführt hatte. Seine Unzulänglichkeiten und fehlenden Informationen durch Kommunikation auszugleichen war somit der Imperativ, nach dem sich jeder Offizier der Streitkräfte der Neuen Republik zu richten hatte.

„Status?“ holte daher Lieutenant Baracca eine Aktualisierung der Lage bei seinem 2IC ab. Der Mon Calamari benötigte einen Moment, bevor er die Hörmuschel seines Geräts ablegte.

„Die Imps scheinen ein Mitteilungsbedürfnis zu haben, Sir.“

„Minenfelder? In der Hauptstadt? Diese Verfluchten…“ dachte der Nautolaner und wollte lieber nicht wissen, ob es die Imperialen waren, die ihre eigene Stadt mit Minen verpestet hatten, oder es das Werk der Yevethaner gewesen war.

„Führen sie aus, Sergeant-Major.“

„Uns wurden potenzielle Minenfelder und Waffenbestückung mitgeteilt, Sir. Wie es aussieht, dürfen wir außerdem den Sturmtruppen Positionen zuweisen.“

„Was?“

„Ich teil‘ nur mit was ich höre, Sir.“


„Mir gefällt der Gedanke nicht. Die Gefahr von „versehentlichem“ Eigenbeschuss besteht.“

Auf einem handtellergroßen Holoprojektor wurde die Karte des Einsatzgebietes mit den Daten, die sie erhalten hatten, aktualisiert. Der Nautolaner konnte sich jedoch nicht darauf konzentrieren, versuchte doch eine versprengte Einheit Yevethaner ihren Vormarsch zu stoppen. Das RT-97C feuerte im Gleichklang mit den A280 ein Sperrfeuer gegen die feindlichen Einheiten, während flankierende Männer und Frauen des Cresh Squads ausschwärmten und die feindlichen Kombattanten von den Seiten in die Zange nahmen und neutralisierten. Das Wort hatte dem Nautolaner noch nie gefallen, beschrieb es doch einen tödlichen, blutigen Vorgang mit einer klinischen Neutralität, die dem Akt des Tötens, dem Leben Nehmens in seinen Augen nicht gerecht wurde.

Nach einer halben Stunde Marsch hatten sie schließlich das Aufmarschgebiet für ihren Überfall erreicht. Die Gegenwehr der Yevethaner war erstaunlich milde ausgefallen, eine trügerische Stille, die dem Lieutenant überhaupt nicht gefiel. Stille war in dem Sinne auch nicht das richtige Wort, war es doch stets das unterschwellige Donnern weit entfernter Gefechte zu vernehmen, doch gerade dieser Umstand sorgte bei Hanto Baracca für Unzufriedenheit. Nicht, dass er den Kampf herbeisehnte. Er war trotz seiner Profession ein Soldat, der es vorzog, wenn der Kampf fernblieb und er nicht töten musste, doch war er dazu bereit im Sinne seiner Mission Leben zu nehmen. Nein, er hatte die Verantwortung für die Wesen unter seinem Kommando und die trügerische Stille ließ in ihm Sorgen um das Wohl seiner Männer und Frauen aufkeimen.
Von dieser Position aus schickte der Lieutenant des
Nexu Force Platoons nun Staff Sergeant Nomante sowie einen Infanteristen und Grenadier zum SHRS Punkt auf dem Dach des verlassenen Hotels los. Von dort aus konnten sie vielleicht den Grund für diese unheimliche Stille finden, die dem Nautolaner seine Knorpel auf eine Art und Weise in Schwingung brachte, die ihm überhaupt nicht gefiel. Er wurde das Gefühl nicht los, dass sie in überwachten. Sie hockten, in den Hochhäusern, die wie Bäume in einer Lichtung sie umringten, beobachtend, abwartend. Anders konnte es sich der Lieutenant nicht erklären.

Um sich von dieser anbahnenden Paranoia abzulenken, begann der Nautolaner erneut das Holo zu studieren, bis sein Entsatztruppe Meldung machen würde. Wenn sie tatsächlich von Yevethanern in Lauerstellung umzingelt werden würden, brauchten sie etwas, dass die Krieger der Dushkan Liga dazu bringen würde ihre Positionen aufzugeben. Das einzige Mittel, dass ihm einfiel, war ein Ablenkungsmanöver. Allerdings verfügte Baracca nicht über genügend Truppen, um selbiges zu starten, die anderen Platoons der Brückenverbrenner Kompanie befanden sich zu weit von ihrer Position entfernt. Wohl oder übel würde Lieutenant Baracca auf Leute zurückgreifen müssen, deren Hilfe er früher niemals erwartet oder gewollt hätte.

„Fragen sie bei unseren neuen… Verbündeten an, dass sie auf unser Zeichen ein Ablenkungsmanöver an dieser Position starten.“

Während sein 2IC sich daran machte die entsprechenden Meldungen an die Imperialen weiterzugeben, konnte Baracca nicht anders als den Kopf zu schütteln. Er war schließlich ranggleich mit dem Kommandanten des Sturmtruppen Platoons, dass sie eben erst in Aktion gesehen hatten, doch durch die Notwendigkeit für die Victory konnte es, wortwörtlich, von oben herab befohlen werden. „Was für überaus eigenartige Zeiten“ dachte sich Baracca, während er und das restliche Nexu Force Platoon, eingegraben, dazu verdammt war auf die Meldung ihres SHRS Postens zu warten.

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Mittlerweile hatten die Jäger der Republik und es Imperiums einen Verteidigungsring um die Victory und die Ashikaga aufgebaut, so dass diese nicht mehr so im Fadenkreuz standen und sich auf den Bevorstehenden Boden angriff vorbereiten konnte, welcher immer näher rückte. Versio stand wieder etwas entspannter am Holo, und schaute sich die Lage an.

„Sir, der Lieutenant der Sturmtruppen welche mit Lieutenant Baracca zusammen arbeiten soll erbittet um die Bestätigung das sie dem Plan von Baracca folgen sollen.“

Ein Junger Offizier stand neben Versio und überbrachte ihm die Frage des Lieutenant, für Versio allerdings etwas zu ausführlich.

„Meine Güte, ich bin mit anderen Sachen beschäftigt. Solange er den Plan für gut hält und man diesen auch ohne große Verluste Umsätzen kann hat er meine Bestätigung zur Ausführung.“

„Verstanden, ich gebe es so weiter.“

Erwiderte der Offizier, und ging zurück an seine Station, anscheinend war Versio umringt von Idioten die nicht einmal selber Entscheidungen treffen konnten und für alles eine Erlaubnis oder Bestätigung benötigten. Versio konzentrierte sich wieder und wartete auf neue Informationen über die Positionen der Verbündeten Einheiten. Einige waren in heftigen Gefechten mit den Yevethaner, andere wurden gerade in das Kampfgebiet gebracht um Unterstützung zu leisten. Nur das Nexu Force Platoon hatte anscheinend nichts zu tun. Was auch immer sie Planten, sie sollten schneller agieren, es war Versio egal ob sie bei einem Angriff aufgerieben wurden oder nicht, solange sie die Artillerie aus dem Spiel nahmen und ihre Pflicht gegen über ihren Vorgesetzten erfüllten.

„Was macht das Nexu Force Platoon da?“

Fragte er die Offiziere die Ebenfalls an dem Holo standen um Befehle an die verschiedenen Einheiten zu geben.

„Sie graben sich ein. Wir haben allerdings bis lang kein Feindkontakt in ihrer Nähe, weshalb sie eigentlich weiter vorrücken könnten.“

Wurde Versio von einem Offizier aufgeklärt. Er arbeitete und befehligte zwar einen Blockadebrecher und zu gleich einen Truppentransporter allerdings war er nicht für Bodeneinsätze spezialisiert, da er teil der Imperialen Flotte war und keiner der Armee.

„Sagen sie Baracca, dass er die Artillerie Stellung weiter angreifen soll, die Sturmtruppen werden sie unterstützen.“

„Verstanden.“

Die Antwort war kurz und knapp wie es Versio gernhatte, man sollte nicht zeit verspielen um eine Bestätigung zu tätigen. Ein Offizier der am Holo stand entfernte sich von diesem um die Befehle an den Funker des Nexu Force Platoon weiter zu geben. Wenn es nach Versio ging wäre die Stellung schon längst unter Imperialer Kontrolle oder vernichtet, es verging zu viel zeit, in der sie vielen Zivilisten und verletzen Soldaten hätten helfen können, allerdings konnten sie es nicht riskieren zu landen während der Artillerie im weg war und sie unter Beschuss nahm. Es war ein Kampf gegen die Zeit, und es schien das die Zeit gewann, auch wenn die Imperialen und Republikanischen Einheiten stark dagegenhielten, zumindest versuchten sie es. Wenn jede Stadt so verteidigt wurde würde die Rückeroberung von Cal-Seti Monate andauern, bevor sie den Planeten von dem den Yevethanern befreit hatten, und diese entweder in Gewahrsam genommen haben oder getötet hatten.

„Lassen sie die Ashikaga und die Victory wieder leicht vorrücken, Geschütze schießen weiter auf alles was Feindlich ist. Bereiten sie alles für die Boden Offensive vor, die Panzer sollen bemannt werden und alle Einheiten sollen sich gefechtsbereit machen.“

Versio vermutete zwar nur das die Artillerie bald ausgeschaltet ist, allerdings musste er langsam wieder die Hoheit in diesem Kampf übernehmen um sicher und geschützt zu landen. Mittlerweile waren sie so nah wie möglich an die Lande Zone ohne dabei beträchtliche Schäden durch das Artillerie Feuer einstecken zu müssen.

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Lieutenant Hanto Baracca, Alek und Besh Squad

Der Himmel war noch immer von schweren schwarzen Wolken beherrscht. Sie krönten das Firmament, Boten der Schlacht, die hier geschlagen wurde. Durch die Emissionen, den aufgewirbelten Staub und die freigesetzten Partikel der Verbundsstoffe jener Bauten, die zerstört wurden, erschien der Teil des Himmels, der nicht schwarz gekrönt war in einem rostig braunorangenen Farbton, ein Anblick des Grauens. Lichtblitze erhellten den Horizont, noch immer rasten Abfangjäger, Bomber und andere atmosphärentaugliche Vehikel am Himmel entlang, tauschten Salven aus, beharkten einander in der Hoffnung die Lufthoheit zu erhalten. Während die Bomber Flugabwehrstellungen mit Bombenteppichen auslöschten, war es am Nexu Force Platoon die Artillerie zu eliminieren, die bei einer Landung der zur Evakuierung benötigten Schiffe die Zone mit ihrem Sperrfeuer zu einem Niemandsland des Todes verwandeln würden.
Doch das Vorrücken wurde durch genau jene Jäger erschwert. Verfolgt von den Staffeln der X- und A-Wing Einheiten der Neuen Republik, unterstützt durch TIE Jäger unterschiedlicher Varianten, leisteten die Trifoil Jäger Typ D der Dushkan Liga erbitterten Widerstand und drängten zum Teil die Jäger zurück. Die Bomber gelangten nicht an die Artilleriestellungen um dem
Nexu Force Platoon zuvorzukommen, wurden von den yevethanischen Jägern zum Umkehren gezwungen. Es war ein Ringen, dem die Bodentruppen beinahe schutzlos ausgeliefert waren. Es blieb ihnen demzufolge nichts anderes übrig als vorsichtig den Marsch nach vorne zu wagen, ihre Umgebung stets mit den aufmerksamen Augen eines Nexus beobachtend. In den hohen Türmen der einstigen Hauptstadt Cal-Setis, die wie marode graue Zähne aus dem permabetonvernarbten Boden herausragten, konnte der Feind noch immer hocken.

In der typischen Kolumnenformation rückten die Truppen vor und machten im Schutze der Lobby eines Gebäudes halt, planten jedoch nicht allzu lange zu verweilen. Wenn das Gebäude über ihnen kollabieren würde, wären sie alle lebendig begraben, wenn sie den Zusammenbruch überhaupt überleben würden, dann wäre jegliche Hoffnung die Artilleriestellung zeitnah auszuschalten ausgelöscht. Dieses Gebäude, dass einst als Hotel gedient haben musste, hatte seinen einstigen Glanz eingebüßt. Die Inneneinrichtung war vom Druck der Explosionen, die hier gewütet hatten, den Feuern, die hier gebrannt hatten und dem Abrieb der laufenden Kämpfe deutlich mitgenommen, ihre Besitzer würden sie wahrscheinlich nicht wiedererkennen. Doch im Schutz der Lobby waren sie vor Beschuss aus dem Himmel geschützt. Das Bravo Team des Alek Squad sicherte die Lobby entsprechend ab, bevor die restlichen Truppen nachzogen. Baracca schaute mit einer Mischung aus Nervosität und Ungeduld auf sein Chrono. Das Team aus verschiedenen Soldaten seines Platoons zwecks Einrichtung eines SHRS Postens musste alsbald die entsprechende Position bezogen haben.

Unruhig ging der Nautolaner auf und ab, seine großen schwarzen Augen huschten umher, behielten die Umgebung im Blick. Er versuchte sich zur Geduld zu ermahnen, war es doch seine Ausstrahlung, die auf seine Soldaten abfärben würde. Als Platoon Leader musste er ein Hort der Integrität sein und eine Vorbildfunktion erfüllen. Doch es fiel ihm einfach schwer. Am Ende des Tages war auch nur er ein Wesen mit Gefühlen, Fehlern aus Fleisch und Blut. Besonnenheit war das Gebot der Stunde, würden sie doch aufgerieben werden, wenn sie nun beginnen würden wie kopflose Gizka umherzulaufen. So beschloss er die Runde zu machen und sich zu vergewissern, dass alle Soldaten wohlauf, konzentriert und auf ihr Missionsziel fokussiert waren. Das „Bad in der Menge“ sollte dazu dienen, dass die unter seinem Kommando stehenden Wesen ihn nicht als einen Befehlshaber empfanden, der hoch oben auf dem Haupt eines Rontos thronte, sondern mit ihnen zusammen von den Schlammspritzern getroffen wurde, wenn die Bestie austrat. Die Stimmung war jedoch angespannt und manche Soldaten missverstanden die Anwesenheit des Lieutenant als eine Form von Überwachung, die ihnen nicht genehm war. Daher war Lieutenant Baracca froh drum, als er sah, dass sein 2IC, Sergeant Major Porinom an ihn herantrat.

„Sir, Staff Sergeant Nomante befindet sich in Position.“

„Ausgezeichnet, Sergeant Major. Haben wir bereits Neuigkeiten über unser Ziel?“

„Die Informationen der Imperialen scheinen zutreffend zu sein. Die Yevethaner halten sich von bestimmten Bereichen um den Hügel herum fern, es scheint sich also um nicht ausgewiesene Minenfelder zu halten.“

„Immerhin.“ antwortete der Lieutenant vielsagend, denn markierte Minenfelder würden im aktiven Kriegsverlauf doch wenig Sinn machen. „Und weiter?“

„Das E-Web ist an der angegebenen Position. Genaue Zahlen, über die in den SPHA agierenden Truppen besitzen wir nicht. Zwei der Artilleriegeschütze zeigt keine Aktivität, doch könnte es sein, dass diese lediglich abkühlen. Zudem scheinen drei der AV-9 Geschütze durch Kampfhandlungen beschädigt worden zu sein.“

Insgesamt ernüchternd, doch nickte Baracca knapp, um sich für die Übergabe der Informationen zu bedanken. Die SPHA waren Walker aus der Zeit vor dem Galaktischen Imperium, doch hatten sie ihre Gefährlichkeit in den Jahrzehnten seit der Ausrufung ihres Intimfeindes nichts eingebüßt. Diese aus einer vergangenen Ära stammenden Geschütze hatten eine personenintensive Handhabe, sodass der Ausfall einiger AV-9 Geschütze bedeuten konnte, dass Konzentrationen innerhalb der Walker stattgefunden haben, um diese laufend zu halten. Sie waren die Geschütze, die aufgrund ihrer schweren Turbolaser nicht nur als Artillerie eingesetzt werden konnten, sondern auch einem Truppentransporter von der Größe eines Acclamators gefährlich werden konnten. Commander Versios Schiff würde demnach große Schwierigkeiten haben zu landen, ja sich überhaupt der Gegend zu nähern, solange die SPHA Geschütze nicht neutralisiert worden waren.

„Nexu Force Platoon, wir rücken aus!“ rief die Stimme des Lieutenants, um die Aufmerksamkeit seiner Männer und Frauen auf sich zu richten. Als alle relevanten Köpfe sich in seine Richtung gedreht hatten und auch die einfachen Infanteristen sich um den Lieutenant versammelt hatten, sprach der Nautolaner weiter. „Die Sicherheitstruppen marschieren zuerst los, bezieht Stellung an den angegebenen Punkten.“

Mit einem zackigen Salut machten sich die entsprechend designierten Feuerteams auf, um einen Perimeter um die Artilleriestellung zu bilden und die Zufahrtswege, zu dem Hügel, abzusichern und mögliche Verstärkungseinheiten abzuschneiden.

„Besh Squad, begebt euch in Position, das losschlagen erfolgt auf das abgesprochene Zeichen. Feuerteams Bravo der Aurek und Cresh Squads, ihr kommt mit mir. Aaaaabmarsch!“

Sie bildeten die Fraktion der schweren Waffen, die mit einem Sperrfeuer das E-Web Geschütz ihrerseits beharken würden um es den Besh Einheiten des Nexu Force Platoons zu erleichtern via Jetpack die Position zu erreichen. Ein waghalsiger Plan der das Überraschungsmoment ausnutzen würde.

Auf ihrem Vormarsch wurden die Soldaten um Hanto Baracca mit den Gräueln des Krieges konfrontiert. Sie waren keine Neulinge in diesem Bereich, manch einer würde sie gar Veteranen nennen. Doch noch hatte sich der Nautolaner nicht an den Anblick des Gemetzels gewöhnt. Auf ihrem gesamten Vormarsch, seitdem sie auf imperiale Einheiten getroffen waren, hatte sich Baracca und auch seine Staff Sergeants gefragt, wieso sie auf so wenig feindlichen Widerstand gestoßen waren. Die Wahrheit war: Es war niemand mehr da. Die imperialen Truppen hatten die Hauptlast des Kampfes getragen, lange bevor die Verstärkung aus dem All eingetroffen war. Von allen Nachschubwegen abgetrennt, war Ramsees Hed zu einem Kampf jeder gegen jeden geworden, ein Scharmützel ums Überleben. Der Geruch von verbranntem Kautschuk, Asche und angesengtem Plastoid, kauterisiertem Fleisch und einem undefinierbar modrigen Geruch, der von den yevethanischen Leichnamen ausgesondert wurde, erfüllte die Luft hartnäckig. Beide Seiten hatten sich in einer Materialschlacht gegenseitig aufgerieben. Auf der einen Seite das Galaktische Imperium, dazu erzogen worden den Feind in der Breite zu begegnen, nicht in einem Guerilla Kampf wie die Truppen der Allianz zur Wiederherstellung der Republik es vor der Neuen Republik getan hatte. Die Yevethaner der Dushkan Liga wiederum waren Krieger die einen Ehrenkodex besaßen. Sie wollten den Kampf aus der Nähe heraussuchen und wenn das nicht ging, dann zumindest in visueller Distanz. Es waren die entehrten Krieger Yevethas, die als Heckenschützen als letzten Mittelfinger an die Feinde versuchten so viele mit in den Tod zu reißen wie es ging, bevor sie selbst fielen.

Aus der Ferne sah der Lieutenant den Turm des Hotels, der als SHRS Posten diente. Von dort aus würden die dort hockenden Soldaten ebenfalls Unterstützungsfeuer leisten können. Der Hügel mitsamt der Artilleriestellung erhob sich wie ein mächtiger Koloss vor ihren Augen. Erst als sich Baracca sicher war, dass seine Truppen die Zufahrtswege zum Hügel abgesichert hatten und quasi nur der Luftweg übrigblieb, stieß er mit seiner Schar voran. Das militärische Vorgehen war auf gegenseitige Absicherung ausgelegt. Kein Feurteam, kein Squad marschierte durch Gebiet, ohne auf Unterstützungsfeuer oder Absicherung eines anderen Teams oder Squads rechnen zu können. Auf diese Art und Weise sicherte die Armee der Neuen Republik ab, dass ihre Soldaten heil heimkehrten. Sie waren keine bloße Nummer für ihre Kommandanten, wie es beim Galaktischen Imperium der Fall war. Sie waren nicht TK-303 oder SP-238, sondern er war Lieutenant Hanto Baracca, Spross von Glee Anselm, Verteidiger der demokratischen Grundwerte der Neuen Republik. Auch wenn er nicht einverstanden war mit dem Befehl dem imperialen Militär zu helfen und lieber die Dushkan Liga und das Imperium sich gegenseitig zerfleischen sah, gehorchte er und riskierte sowohl sein eigenes als auch das Leben der unter ihm dienenden Lebewesen, um diese Befehle auszuführen.

Schließlich erreichten sie ihre Position, eine von Trümmern gesäumte Lichtung im Rücken des Hügels, der einzige Zufahrtsweg zum von yevethanischen Soldaten bewachten Artillerielinie. Sie waren in einem weiten Bogen um die Stellung herum gegangen um kein Aufsehen zu erregen, hatten sich in Deckung gehalten und Funkstille gehalten. Es war von äußerster Priorität, dass die yevethanischen Truppen keinen Verdacht schöpften. Auch wenn sie sich der imperialen Ausrüstung bedienten und somit die republikanisch verschlüsselten Kommunikationsverbindungen nicht abhören konnten, wollten sie nicht riskieren anhand der Frequenz einzelner Kommuniqués als auch der Position des Ursprungsort Ruckschlüsse auf den geplanten Überfall ziehen zu können. Für die Dauer der Operation würde keine Nachricht zum Nexu Force Platoon durchdringen. Vor der Funkstille hatte das Nexu Force Platoon nur eine Nachricht in Richtung der Einheit Sturmtruppen geschickt, welche Position sie beziehen sollten. Es war eine Nachricht, die über einen Sensordroiden weitergeleitet wurde, sodass dessen Position als Überträger fungieren sollte. Allein der Übertragungsweg würde garantieren, dass die Krieger der Dushkan Liga einen Angriff der Sturmtruppen antizipieren würden. Nun hieß es warten.

Für Baracca war dieser Umstand mehr als unglücklich. Ein erfolgreiches Platoon hielt ständigen Kontakt und koordinierte seine Einheiten. Erst als er imperiale Patroullientransporter aufsteigen sah, wusste er, dass die in den SPHA befindlichen yevethanischen Krieger, die zum Schutz galten, entsandt wurden eine Einkesselung zu verhindern. Hätten sie also ohne das Ablenkungsmanöver der Sturmtruppen, das erfolgen sollte, angegriffen, sie hätten mit deutlich mehr fanatischen Kriegern fertig werden müssen. Baracca atmete tief durch. Alles war bereit, der Angriff würde auf sein Zeichen erfolgen.


₪ Cal-Seti ₪ Ramsees Hed ₪ Vierundzwanzigster Distrikt ₪
Lieutenant Hanto Baracca und Nexu Force Platoon

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[Cal-Seti System | Atmosphäre von Cal-Seti | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere, Dritter Offizier Erichson (NSC)

Versio verfolgte mit verzogener Mine den Kampf im Orbit wie auch den Kampf auf der Planeten Oberfläche, beide kämpfen um die Hoheit von gebiet, und gruben sich dabei immer weiter ein, nur die beiden Platoon Einheiten welche den Auftrag hatten die Artilleriestellung auszuschalten waren bis lang ohne Gegenwehr marschiert. Es war ein Kampf den sie gewinnen musste, um ihre Bürger in Sicherheit zu bringen und um ihre Einheiten in den Kampf zu schicken. Sie waren an der Grenze der Reichweite der Artilleriestellung und bezogen ihre Positionen, auch die gesamten Boden Truppen machten sich daran kurz vor dem Landemanöver von Landungsbooten in das Kampfgebiet geschickt zu werden um den Kreuzern Deckung von dem Boden aus zu geben. Einzig und allein die Jäger machten Versio noch nervös, da diese immer wieder ihre Jägerabwehr durchbrachen und ihnen weitere Schäden zu fügten. Auch wenn es immer nur vereinzelte Bomber oder Jäger waren, richteten sie auf Dauer große Schäden an, auch die schilde versagten schon an einigen stellen und die Crew hatte alle Hände voll zu tun um die Victory in der Luft zu halten. Mental bereitete sich Versio sogar schon vor das schiff aufzugeben, um so viele Soldaten zu retten wie möglich, damit sie zumindest eine Kleine Chance hatten Cal-Seti zurück zu erobern.

„Erichson, bereiten sie die Einheiten darauf vor während einer Notlandung aussteigen zu müssen.“

Versio musste schlucken als er diesen Satz aussprach, da es bedeutete das die Victory nach seiner Einschätzung nicht mehr sehr lange gehalten werden kann.

„Sehr wohl, Sir.“

Erwiderte der Dritte Offizier ebenfalls mit einem schweren Schlucken.

„Navigation, berechnen sie einen Kurs für einen Crashlandung, so dass wir größte möglichen Schaden dabei anrichten und minimale Verluste haben.“

„Wie Befohlen ausführen.“

Sprach der Navigationsoffizier, in die Richtung seiner im untergestellten Soldaten, bevor er sich wieder zu Versio drehte und Salutierte, bis auch Versio salutierte.

„Kommunikation, falls wir das Schiff aufgeben müssen, senden sie umgehend ein Notsignal an alle Einheiten, dass der Sammelpunkt bei der Ashikaga ist.“

„Jawohl.“

Mittlerweile waren alle hochrangigen Offiziere entweder durch Erichson, dem Dritten Offizier, oder durch Versio selbst in Kenntnis gesetzt worden das man sich zum Evakuieren bereithalten solle. Im Anschluss ging Versio zu einem Sichtfenster, und schaute sich die Kampfhandlungen vor ihnen an, bei einigen Punkten konnte man flammen hervorstoßen sehen und auch dichten Schwarzen rauch aufsteigen sehen. Versio strich einmal über die vor ihm befindliche Amateur, bevor er wieder zu dem Taktischen Holo ging und wieder eine ernste Miene aufsetzte.

„Treten wir diesen Yevethanern in den Arsch! Zeigen wir ihnen das wir noch nicht geschlagen sind! Unsere Hüllenpanzerung ist noch da und unsere Geschütze funktionieren noch zu einem großen Teil. Wir werden bis zum Schluss weiterkämpfen. Für das Imperium!“

„Für das Imperium!“

Wurde von der gesamten Brückencrew ausgerufen, nachdem Versio seine kleine Ansprache gehalten hatte.

„Alle auf ihre Stationen. Wir haben noch nicht verloren!“

Umgehend war wieder reges Treiben auf der Brücke der Victory und man spürte kaum noch was, von der Vermutlich bevorstehenden Evakuierung des Schiffes. Es war gerade wichtiger als sonst das sie jetzt zusammenhielten und keinen zurück ließen mit seinen sorgen oder mit seiner Angst zu sterben. Mittlerweile wurden auch die drei Kommandanten der Ashikaga durch eine Holo Verbindung zu der Brücke durchgestellt, um gemeinsam einem Plan für ein mögliches Aufgeben der Victory zu planen.

[Cal-Seti System | Atmosphäre von Cal-Seti | ACC “Victory” | Brücke] Gerrick Versio, Brücken Offiziere/Unteroffiziere
 
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