Chommell Minor

Neelyn Vandrik

Kampfpilot in der Mynock-Staffel

Chommell Minor​

259

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[ Infos zum Planeten: Chommell Minor (engl.) | Chommell Minor (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik]

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Lage:
Chommell Minor-System, Chommell-Sektor

Landschaft: terrestrisch

Atmossphäre: Typ I (atembar)

Bevölkerung: Menschen, einige Gunganer und andere Aliens

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Namhafte Lokalitäten

Chommell Minor-04 (CM-04) -
ein unwirtlicher Sumpfmond, der um einen Gasriesen am Rand des Chommell Minor-Systems kreist. Der größte Mond des Systems, auf dem die Sektorverteidigungskräfte der alten Republik und des Imperiums jahrzehntelang Manöver und Schießübungen abgehalten haben. Da es sich bei dem Mond um ein militärisches Sperrgebiet handelt, obwohl die neue Republik nach der Eroberung den Mond nicht weiter militärisch genutzt hat, gibt es keine (legalen) Bewohner auf dem Mond. Das größte Stück Zivilisation auf dem Planeten ist die ehemalige Militärbasis "Aurora", die die dort übenden Truppen beherbergte. Es gibt Gerüchte, dass auf dem Trabanten des Gasriesen noch immer wertvolles, wenn auch veraltetes, Kriegsmaterial zu finden ist, wenn man sich in die kampfmittelverseuchten Sümpfe wagt.
 
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[Chommell Minor-System | CM-04 Sumpfmond | an Bord eines Kleeque-Klasse Truppentransporters im Anflug auf FOB Nebelsumpf] Staff Sergeant Jae Sovv (NPC) & der Rest des NR-Armee-Kontigents

Mit einem unangenehmen Ruckeln durchstieß der Kleeque-Klasse Truppentransporter die Wolkendecke. Staff Sergeant Jae Sovv hielt sich überrascht an einem der von der Decke herunterhängenden Halteriemen fest, um es zu vermeiden, auf den letzten Metern vor der Landung noch eine Platzwunde abzugreifen. Ein leiser Fluch in seinem heimischen Sullustanisch kam über seine Lippen, denn trotz alledem stieß er sich das Knie an einer der Plasteel-Kisten, die einen Bruchteil des endlosen scheinenden Versorgungsmaterials der Kompanie im Schiff enthielten. An Bord befanden sich lediglich um die 150 Soldaten: genau genommen zwei Züge mobile leichte Infanterie, ein Zug Pioniere, Dutzende Mechaniker und Sanitätspersonal und natürlich die sieben Piloten. Eigentlich eine Verschwendung des Transporters und seines geräumigen Interieurs, das normalerweise Platz für 1000 Soldaten bot – wären da nicht die Abertonnen an Material, für die Technik-Crews auf Utapau ganze Passagiermodule aus dem Schiff gerissen hatten. Fertigmodule für das künftige Feldlager, ein mobiles Feldlazarett, Feldgeneratoren, Wasseraufbereiter, Bunker in Fertigbauweise und mobile Durastahl-Barrieren. Treibstoff, Energiezellen, Ersatzteile, Werkzeuge, kistenweise. 150 Soldaten, die pro Tag je drei Feldrationen verschlangen (davon lagen hier natürlich genug für mehrere Wochen herum), Tanks an Frischwasser. Jeweils um die 40 Kilogramm an persönlicher Ausrüstung, die die Soldaten mit sich herumschleppten. Die schiere Vorstellung diesen ganzen Krempel zu verwalten, zu warten und einsatzbereit zu halten bereitete ihm Kopfschmerzen. Der Macht sei Dank war er lediglich für seine Gleitertrucks und die dazugehörige Truppe an ständig murrenden Spinnern verantwortlich.

„Fünf Minuten bis zur Landung! Gleiterbesatzungen zu den Fahrzeugen! Mannschaften bereitmachen zum Entladen,“ dröhnte die Stimme des Kommandanten des Frachters blechern aus dem Interkom.

Sovv winkte seinem Trupp, ihm zu ihren Trucks zu folgen. Beim Briefing hatte es geheißen, dass sie sämtliche Fahrzeuge möglichst innerhalb von 20 Minuten entladen sollten. Er hatte sich den Missmut des Captains zugezogen, als er in amüsiertes Lachen ausgebrochen war, in der Annahme Captain Hanlihan habe einen Witz gerissen. Die Erklärung war simpel: sie würden zwar auf vergleichsweise trockenem Grund – für einen Sumpfmond – auf einer Art erhöhte Insel landen, aber der konstante Regen hatte den Untergrund in ein Matschmeer verwandelt. Die Anhöhe war zwar groß genug um sogar weitere Truppentransporter landen zu lassen, allerdings würde der Transporter sofort beginnen langsam aber sicher einzusinken. Wenn die schweren Fahrzeuge aus dem Frachtraum verschwunden wären, hätten die Repulsoren angeblich eine Chance das Schiff weit genug oben zu halten. Er hatte 10 Credits gewettet, dass es nicht funktionieren würde. Überrascht spürte der Sullustaner, wie der Boden sich unter seinen Stiefeln anhob und dann innerhalb eines Augenblicks wieder absank und er, durch die Turbulenzen aus dem Gleichgewicht gebracht, nach hinten zu fallen schien. Unsanft landete er in den Armen seines Hintermanns, seinem Fahrer, Private La’Seca und sein A280-Blastergewehr presste sich unangenehm in seinen Rücken. „Vorsicht Sarge,“ sagte der stämmige Twi’lek mit dem Ansatz eines spöttischen Lächelns im Gesicht. Sovv murrte ein heiseres, nasales Brummen als Antwort, richtete sich auf und schaute für einen Moment aus einer der schmalen Aussichtsfenster des Transporters. Der Transparistahl war bereits regennaß und unter ihnen sah er ein Meer aus gräulich-grünen Brackwasser mit braunen Schlamminseln näherkommen. Unendlich charmant. Er hasste dieses Drecksloch jetzt schon.

Eine massive Sturmböe erfasste das Schiff, doch dieses Mal war Sergeant Sovv vorbereitet und machte einen zeitigen Ausfallschritt nach vorne, der seinem schmalen, aber stämmigen Körper erlaubte in stehender Position zu verbleiben. Wieder fluchte er in leisem Sullustanisch und stapfte dann eilig den übervollen Frachtraum entlang, vorbei an hektisch umher marschierenden Soldaten, Pionierfahrzeugen und zahlreichen Kisten und Containern, bis er endlich bei seinem Baby ankam: seine „Fat Lady“. Trast Heavy Transports A-A5 Speedertruck. 25 Tonnen Frachtkapazität, 21,4 Meter Länge, 160 km/h Maximalgeschwindigkeit. Eine erstaunlich schnell feuernde, vom Innenraum gesteuerte Blasterkanone und der Motor schnurrte wie eine freundliche, überfressene Katze. Seine behandschuhte Hand strich zärtlich an der Seitenpanzerung entlang, bevor er über die offene Ladeluke ins geräumige Innere des Trucks eintrat. Nun ja, weniger geräumig als sonst, denn inmitten der Ladefläche lagen zwei schwere Spindeln mit feldgrauen Faltstraßen aus Plasteel, die sie nach der Landung mithilfe der Pioniere auf dem Untergrund verteilen würden, um einen festen Untergrund für die zahlreichen Frachtcontainer und Fahrzeuge zu bieten. Sovv war mit seinen knappen 1,65 Metern Körpergröße zierlich genug, um sich entlang der Seitenwände am dem Pionierspielzeug vorbeizudrücken, um zur Fahrerkabine zu kommen. Von der offenen Türe beobachte er mit einem schadenfrohen Grinsen unter seinen hängenden Backen, wie sich Privates La’Seca und Cowwrel an den dicken, breiten Rollen vorbeiarbeiteten und beständig daran hängen blieben. Cowwrel war sein Schütze – die meiste Zeit allerdings verbrachte der junge Mensch damit ihn und La’Seca beim Fahren zu beobachten und die meisten unangenehmen Aufgaben zu verrichten, auf die beiden älteren erfahreneren Soldaten keine Lust hatten, denn allzu oft wurde die Blasterkanone auf dem Dach nicht abgefeuert. Bisher zumindest. Mit einem zufriedenen Seufzen ließ sich der Sullustaner auf dem mittleren der drei Sitze im Cockpit nieder.

„Bereitmachen zum Aufsetzen. Laderampe öffnet sich in wenigen Augenblicken,“ hörte er es aus dem Innenraum des Kleeque-Transporters schallen.

Es konnte Sovv nur recht sein. Er legte den Hauptschalter des Generators um und drückte den Anlasser, woraufhin mit einem kräftigen Brummen Motor und Repulsoren aktiv wurden. Währenddessen ließen sich seine Untergebenen auf ihren Sitzen nieder. Hinter ihnen war das Zischen der Heckrampe zu hören, die sich langsam schloss.Ein Rauschen drang aus ihrem Comm-Gerät. „Lazy Bantha startbereit,“ bestätigte einer seiner Soldaten aus dem nächsten A-A5-Truck. Die restlichen Trucks unter seinem Kommando waren fein säuberlich hinter der „Fat Lady“ aufgereiht und warteten darauf aus dem sterilen Frachtraum des Transporters in die Freiheit entlassen zu werden: einer nach dem anderen bestätigte die Fahrbereitschaft. Sergeant Sovv sah an der ruckhaften Bewegung einiger Soldaten in der Nähe, die in weiser Voraussicht bereits die grünlichen Regenparkas der leichten Infanterie übergeworfen hatten, dass der Transporter aufgesetzt haben musste und endlich öffneten sich auch die großen Ladeluken am hinteren Ende des Schiffs. Sovv kniff seine großen, runden Augen unterwältigt zusammen. Je weiter sich die Rampe absenkte, desto grimmiger war die Aussicht: er sah in der Entfernung Dutzende von Wind und Regen gepeitschte Zelte in Tarnfarben und eine wild wehende Fahne der Neuen Republik im braun-silbrigen Morast. Er erkannte die ersten Umrisse der Insel im Sumpf in der Entfernung und in der Entfernung flog eine Rotte XJ-Wings eine Wende über der Basis. Vermutlich die Eskorte ihres Truppentransporters. Mit schnellen Griff packte er das Mikrofon ihres Komms und runzelte seine graue Stirn. Scheißwetter. „Der Konvoi fährt auf mein Zeichen los. Haltet genügend Abstand und achtet auf die Einweisung durch die Scouts. Wir fahren zum vorgesehen Warteplatz und holen dann erste Befehle ein.“ Ein missmutiges Brummen ließ seine Wangen leicht vibrieren. Ob dieser Felsen wohl ebenso beschissen roch, wie er aussah? Vermutlich würde er es schneller herausfinden, als ihm lieb war.

Sovv sah, dass die Rampe sich nicht mehr bewegte und nickte. La’Seca, es geht los,“ befahl er und wies mit ausgestreckter Handfläche auf einen dreckigen Armeekundschafter in der Entfernung, der mit Leuchtstäben die Fahrtrichtung einwies. Das Schnurren des Motors und der sanfte Druck der Krafteinwirkung, als der Private beschleunigte, nötigte ihm ein knappes Lächeln ab, während die A-A5 Trucks einer nach dem anderen aus dem Transporter herausfuhren.

[Chommell Minor-System | CM-04 Sumpfmond | an Bord eines Kleeque-Klasse Truppentransporters im Anflug auf FOB Nebelsumpf] Staff Sergeant Jae Sovv (NPC) & der Rest des NR-Armee-Kontigents
 
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[Chommell Minor-System | CM-04 Sumpfmond | an Bord eines Kleeque-Klasse Truppentransporters im Anflug auf FOB Nebelsumpf] Staff Sergeant Jae Sovv (NPC) & der Rest des NR-Armee-Kontigents & Faye Toolmann
Faye Toolmann saß angespannt auf ihrem Platz. Weit war die Landung nicht entfernt, weshalb die Pionierin das Gesicht verzog. Sie schloss kurz die brauen Augen, atmete durch und umklammerte den Halteriemen über ihrem Kopf ein Stück fester. Die Kleeque-Klasse war solide gebaut, keine Frage, aber die Landung war trotzdem keine Bilderbuchlandung. Die schweren Container, die bis unter die Decke gestapelt waren, schienen bei jedem Schlenker des Transporters bedrohlich zu knarzen.

Als der Frachter endlich zum stehen kam, ließ die Pionierin ihre Augen noch einen Moment geschlossen. Allerdings nicht lange, da sie sich klar und deutlich an den Befehl erinnerte, dass hier alles innerhalb von 20 Minuten geräumt sein musste. Hastig erhob sich die junge Frau in Tarnfarben und stieß sich dabei den Kopf an der Fracht.

"Banthascheiße." brummte sie leicht genervt und rieb sich kurz den schmerzenden Kopf. Das fing ja aber gut an.

Die Frau mit den grünen Haaren wartete interessiert darauf was sie erwarten würde. Ein gutes Gelände entschied über eine gute Arbeit, aber die Grünhaarige befürchtete beinahe, dass es alles andere als gut war. Das Wort Sumpf war bereits gefallen. Als die Transporter den Innenraum dieses Schiffes verließen und den Einweisern folgte, sprang die Pionierin ebenfalls nach draußen. Matsch.

Mit einem kritischen Blick sah sich die junge Frau um. Dieser Planet, war alles nur keine Schönheit. Der Nieselregen war gar nichts gegen den schlechten Boden. Missmutig zog sie die Kapuze des Regenponchos über ihre Haare. Ein Pioniertraum. Aber sie entschied sich, dass es jetzt nicht die Zeit war das Gelände zu erkunden. Erstmal musste die blöde Fracht nach draußen.

Faye beteiligte sich an einer Kette Soldaten, die anfingen die Fracht nach draußen zu tragen. Die Stiefel waren schon nach wenigen Augenblicken matschig, aber es gab keine Zeit für Klagen – der Zeitplan war eng, und der Untergrund wurde mit jeder Minute weicher.


„Hopp, hopp, das Schiff steht hier nicht nur zum anschauen!“, hörte sie jemanden über den Lärm hinweg. Sie band noch eine Sicherung, dann packte sie beim nächsten Transportgleiter mit an, der von einem Trupp über eine improvisierte Rampe bugsiert wurde. Jeder Container, jedes Fahrzeug, das sie vom Schiff runterbrachten, bedeutete ein bisschen weniger Gewicht auf den Repulsoren – und ein bisschen mehr Chance, dass sie hier keinen riesigen Schrotthaufen mitten im Sumpf hinterließen.

"Pioniere treffen hier drüben." ertönte die Stimme des Vorgesetzen.

Atmend, keuchend, klatschnass, stand Faye neben einem Stapel Kisten, während neben ihr bereits die ersten Scouts orangefarbene Stäbe in den Boden rammten, um die ersten Fahrtrouten zu markieren. Sie zog einmal kräftig die durchnässten Ärmel ihres Ponchos herunter, dann lockerte sie die Finger und stapfte durch den Schlamm in Richtung Sammelpunkt.
Der Boden schmatzte bei jedem Schritt. Zeit, sich um die richtige Arbeit zu kümmern.

"Hört her! Priorität eins: Straße vom Landeplatz bis zu den ersten Zelten verlegen! Die schweren Trucks brauchen eine feste Route."
Er ließ den Blick über die Truppe schweifen, die Aufmerksamkeit auf ihn fixiert.


„Abschnitt Alpha: Toolmann, Sarvek, Darn. Ihr nehmt euch die erste Faltstraße vor – von hier bis zur Hauptzufahrt!“
Sein Finger tippte auf die Karte auf dem Pad.
„Schaut, dass die Segmente richtig sitzen. Bei der Feuchtigkeit hebt sich nichts von selbst. Und passt auf – Boden ist durchsetzt mit Altmaterial. Wenn euch irgendwas Komisches auffällt, Markierung setzen und melden. Verstanden?“


Ein raues, kollektives „Ja, Sergeant!“ antwortete.


Faye nickte knapp, warf einen kurzen Blick auf Sarvek und Darn – zwei andere Pioniere, die genauso aussahen, als hätten sie gerade ein Schlammbad hinter sich – und stapfte los. Ihre Stiefel schmatzten bei jedem Schritt, als sie zu dem großen Bündel der Faltstraßen hinübermarschierte, das bereits abgeladen worden war.


Sie griff sich ein schweres Endsegment, gemeinsam mit Sarvek, und begann damit, die ersten Meter der provisorischen Straße auf den durchnässten Boden auszulegen. Jeder Handgriff musste sitzen, jeder Meter zählte.


Während sie arbeitete, murmelte sie halb für sich, halb für die anderen:
Wenn der Boden noch einen Tick weicher wird, sollten wir vielleicht Schwimmwesten verteilen.“

. Faye ließ die Gedanken schweifen, aber ihre Hände arbeiteten routiniert. Jedes Segment, das sie verlegten, bedeutete ein kleines Stück mehr Kontrolle über dieses verfluchte Sumpfloch.




[Chommell Minor-System | CM-04 Sumpfmond | an Bord eines Kleeque-Klasse Truppentransporters im Anflug auf FOB Nebelsumpf] Staff Sergeant Jae Sovv (NPC) & der Rest des NR-Armee-Kontigents & Faye Toolmann
 
[Chommell Minor-System | CM-04 Sumpfmond | Nahe der ehemaligen Militärbasis "Aurora"] Raki (NPC)

Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit raste das Speederbike auf den flachen Bunkereingang zu. Die grünhäutige Mirialanerin gab das vereinbarte Blinksignal mit dem Frontscheinwerfer und drosselte den Schub, bevor sie in das dunkle Innere des Bunkers eintauchte. Mehrere scharfe Wenden später brachte sie das Bike abrupt in einem großzügigen Hangar zum stehen und zog ihren Helm vom Kopf. Der untere Teil ihrer zum Zopf gebundenen, schwarzen Haare tropfte regennass, genauso wie ihr wasserdichter, graugrüner Mantel.

„Ich hasse dieses Wetter“, sagte sie zu dem menschlichen Techniker, der gerade an einem anderen Speeder herumschraubte. Der schob den Hydroschraubenschlüssel in seinen abgewetzten Gurt und sagte: „Auf Mirial seid ihr’s eher trocken gewohnt, oder?“

Sie hängte den Helm an den Lenker und warf den Mantel über den Sitz. „Der Regen ist nicht das schlimmste, sondern die Tatsache, dass er niemals aufzuhören scheint. Das macht mich fertig.“

Der Techniker zuckte die Schultern und schloss eine Wartungsklappe am Speeder. „Ich bin nur froh, dass ich nicht mit dir tauschen muss. Ah ja, und ich glaube der Käptn wartet auf di-“ Er wurde von einem rauen Schrei unterbrochen.

„Raaaaki! Wo bei allen Seeteufeln bist du so lange gewesen?!“ Käptn Lazlo Haintir hatte sie von dem Laufgang aus erspäht, der in 5 Metern Höhe an der Wand um den Hangar lief. Er war ein stattliches Exemplar von einem Quarren, an die zwei Meter groß und mit einem vernarbten, orangefarbenen Schädel. Von seinem Gesicht hingen vier fleischige Tentakel herab, wobei von einem ein gutes Stück fehlte. Der Gaspatronengurt, den er stets umgeschnallt hatte, schlingerte, als er sich in die Kette eines Flaschenzugs warf und elegant zum Boden herabgleiten ließ. In seinen schweren Stiefeln kam er auf die Mirialanerin zu, die er um fast zwei Köpfe überragte. Sie ließ sich Zeit und richtete provokant ihre neonorangen Hosenträger, die ihre Matschhose hielten, bevor sie antwortete:

„Schlechte Nachrichten, Käptn. Es scheint so, als hätte Piega recht gehabt. Bei dem ungewöhnlichen Signal auf den Sensoren vor ein paar Wochen scheint es sich wirklich um irgend ein republikanisches Schiff gehandelt zu haben. Ob’s nun ein X-Wing Aufklärer war, wie sie behauptet, oder nicht. Jedenfalls habe ich einige Klicks südlich von uns eine Art Zeltlagert entdeckt. Ich hab versucht, so nah, wie möglich ranzukommen, aber in der Gegend gibt’s so gut wie keine Deckung. Bin zwei Tage auf der Lauer gelegen, bis eine verdammtes Kleeque Transportschiff von der Republik aufgetaucht ist!“

Raki gestikulierte wild mit den Armen. Das schien wirklich eine beunruhigende Sache zu sein. Der Käptn zog geräuschvoll Schleim aus dem Rachen hoch und spuckte einen schwarztintigen Fleck auf den triebwerksversengten Durabeton. Gallige Muschelfäule! Was haben die mitgebracht? Was treiben die da?“

Die grünhäutige Späherin schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, ich hab mich sofort aus dem Staub gemacht, das wurde zu gefährlich. Ich habe den Punkt markiert.“ Sie klopfte auf das Macrofernglas an ihrer Hüfte.

Der Käptn drehte sich herum und ging tiefer in den Hangar. Die Späherin folgte ihm, während er laut nachdachte.
„Vielleicht haben wir Glück und sie sind nicht wegen uns hier. Nur aus Zufall.“

Raki ächzte ungläubig.

„Wir können unsere Zelte hier noch nicht abbrechen, Raki“, fuhr Lazlo Haintir fort. „Nicht bevor wir den Prototypen gefunden haben. Alles, was wir bisher erbeutet und weiterverkauft haben, hält uns gut unter Wasser, Aber der Prototyp ist das eigentliche Ziel.“

„Ich weiß.“

Mittlerweile waren sie an dem modifizierten Wayfarer-Klasse Frachter angekommen, der „Wellenreiter“, die schon lange Jahre das Zuhause des Käptns und vieler seiner Crew war. Die Gesichtstentakel des Käptns kräuselten sich beständig, ein sicheres Zeichen dafür, dass er angestrengt nachdachte.

„Was also machen wir, Käptn?“ fragte Raki stirnrunzelnd.

Lazlo Haintir drehte sich zu ihr um und stemmte die dicken, schwimmhäutigen Pranken in die Hüften.
„Wir bleiben. Vorerst. Wir halten uns bedeckt und intensivieren die Suche nach dem Prototyp. Keine sonstigen Schatzsuchen mehr! Keine Einladungen an Käufer! Funkstille nach draußen! Und wir behalten sie im Auge. Vielleicht sind es nur harmlose Kolonisten. Und falls sie tatsächlich wegen uns hier sind, werden wir unsere Vorteile nutzen. Wir kennen das Gelände und wissen, wie man hier zurechtkommt. Die werden ihr azurblaues Wunder erleben…“

[Chommell Minor-System | CM-04 Sumpfmond | ehemalige Militärbasis "Aurora"] Cpt. Lazlo Haintir, Raki (NPC)
 
[Chommell Minor-System | CM-04 Sumpfmond | FOB Nebelsumpf] SSgt. Jae Sovv (NPC), Cpl. Faye Toolmann & der Rest des NR-Armee-Kontigents

Die "Fat Lady" schnurrte zufrieden während Jae Sovv mit seiner Crew in etwas besserem Schritttempo die von Leuchtstäben markierte Strecke zum Sammelplatz entlang tuckerte. Im Vorbeifahren sah Sovv, wie Unteroffiziere Menschenketten bildeten, um leichteres Material aus dem Transporter zu tragen. Sein erster Impuls, wie er sich mit einem sanften Grinsen eingestehen musste, war sich über armen Schweine zu amüsieren, die hier im Matsch und Nieselregen standen, während sein Baby, von kräftigen Repulsoren getragen, in einer Höhe von ca. 75cm über den ganzen Schmutz hinwegschwebte. Sovv hatte seine Zeit als Fußinfanterist zu Beginn seiner Dienstzeit bereits abgesessen und war absolut dankbar dafür gewesen, als man ihm eine Fortbildung zum Speederfahrer und Truppführer angeboten hatte. Märsche waren wesentlich angenehmer, wenn man sie im Sitz eines Speeders verbringen konnte. Sie bogen auf eine große Freifläche ein, gut 200 Meter vom Truppentransporter entfernt, wo fünf einzelne Scouts mit denselben Leuchtstäben in der Hand wunken, um die einzelnen A-A5 Trucks in eine Warteposition nebeneinander zu dirigieren. Während La’Seca die Fat Lady auf die erste Position der Reihe lenkte, wo der Truck stehen blieb, griff Sovv erneut zum Mikro des Komms.

„Hier Sovv, folgt den Signalen der Kundschafter, Jungs. Wenn ihr zum Halten gekommen seid, lasst den Truck auf 40cm Schwebehöhe absinken.“ Aus den Sichtfenstern konnte der Sergeant sehen, wie der erste der Speedertrucks, "Lazy Bantha", neben ihm zum Halten kam. Hoffentlich hatten alle das Komm aktiviert. Es wäre nicht das erste Mal, wenn einige seiner Faulpelze einfach den anderen hinterherfuhren und ihre Hirnmasse auf Standby laufen ließen. Sovvs Augen verengten sich zu Schlitzen und er tippte mit der Fingerspitze nachdrücklich auf das Armaturenbrett vor ihm. „Keiner, ich wiederhole: keiner, schaltet den Motor und die Repulsoren ab. Lasst die Karren laufen! Wenn wir ohne Faltstraße unter uns die Trucks abstellen, sinken wir ein!“ Auf sein Nicken hin, öffnete La’Seca die Heckluke, indem er einen kleinen Schalter umlegte. Bei dem geschäftigen Chaos da draußen bezweifelte der Sullustaner, dass er irgendeinen Offizier am Komm-Gerät ans Horn bekommen würde, also würde er es draußen probieren. Das Prasseln auf dem Metall der Heckluke verriet ihm, dass der Regen intensiver wurde. Mit einem unzufriedenen Seufzen bediente er sich an seinem Feldrucksack, der an einem polierten Metallhaken an der Zwischenwand zwischen Cockpit und Frachtraum hing. Er hatte in weiser Voraussicht seinen tarnfarbenen Parka aufgerollt auf die Klappe des Rucksacks geschnallt. So gegen den Regen gerüstet, wagte er sich ins freie Hinaus.

Die ersten Regentropfen fielen schwer auf seinen Kopf, als er am Rande der heruntergeklappten Laderampe stand, die immer noch gut 20cm über dem matschigen Boden schwebte. Vorsichtig hob er den Kopf in die steife Brise und schaute sich nach irgendjemand um, der aussah, als würde er Befehle geben. Seine Nasenlöcher waren voll vom Geruch von modrigen Pflanzen und fauligem Wasser. Sovv schniefte angewidert und versuchte sich einen Überblick zu schaffen. Gute hundert Meter entfernt sah er wie ein Trupp Pioniere die ersten Faltstraßen verlegten. Er hoffte inständig, dass die Böden des FOB zeitnah mit den Behelfsstraßen versehen sein würden, denn je schneller man trockenen Fußes durch das Lager kam, desto eher würden sie aus Zelten in die republikanischen Fertigcontainern umziehen können. Vorsichtig zog er seine Kapuze zurecht, von der bereits erste Wassertropfen herunterliefen und schaute dann zum Truppentransporter hinüber. Einige Lastdroiden zogen gerade auf langen Repulsorschlitten ihre Luftunterstützung aus dem Schiff: zwei T-47, die mit Spanngurten auf dem Metall festgeschnallt waren. Hinter ihnen im großen Frachtraum des Kleeque-Transporters konnte er die drei Shuttles auf ähnlichen Schlitten sehen.

Dann zog ein verdächtiges Geräusch zu seiner linken Sovvs Aufmerksamkeit auf sich und sein Blick wendete sich nach links. Das Konzert aus brummenden Truckrepulsoren klang auf einmal anders. Er sah, wie der äußerste seiner Trucks, „Red Ronto“, verdächtig bebte und sich dann langsam in Richtung des Bodens absenkte. „Nein,“ brummte er ungläubig. „NEIN!“ Der Truck setzte langsam mit einem schmatzenden Geräusch auf dem schlammigen Boden auf – und der Motor verstummte. Der Sergeant fluchte lauthals und sprang von seiner Rampe hinunter, wobei er unten angekommen direkt bis über die Knöchel im Morast einsank. „Was. Für. Ein. Trottel,“ knurrte er durch das Plätschern des Regens und das Brummen der restlichen Trucks, während er mühsam aber von Wut getrieben einen Schritt nach dem anderen durch den zähen Untergrund machte. Er konnte „Red Ronto“ förmlich beim Sinken zu sehen und als er endlich beim Truck angekommen war, war dieser bereits gute dreißig Zentimeter eingesunken. Mit einem Röhren wurden die Repulsoren wieder angelassen, doch jenseits von Vibration im Schlamm und einem regen Zittern der Panzerplatten an der Seite, passierte herzlich wenig. Ein metallisches Klacken war zu hören und Sovv sah einen Infanteriehelm aus der Dachluke von „Red Rontos“ Cockpit auftauchen.

Der Soldat nahm für den Hauch einer Sekunde Blickkontakt mit ihm auf und schien angesichts von Sovvs Gesichtsausdruck willens wieder im Truck zu verschwinden. Private Honhtar,sagte Sovv mit schneidender Stimme. „Sie scheinen vergessen zu haben Ihr Komm zu aktivieren. Liege ich da richtig?“ Honhtar war keine zwanzig und schielte leicht, ein blonder Wuschelkopf mit diesen eigenartigen Flecken im Gesicht, die Menschen Sommerflecken nannten. Warum auch immer. Viel wichtiger jedoch: Honhtar war ein ausgemachter Vollidiot. Er nickte und hatte ein unschuldiges Schmunzeln aufgesetzt, wie immer, wenn er Scheiße baute. „Tut mir leid, Sarge.“ Sovv spürte seine hängenden Backen protestierend zittern. Wenn der Kerl wenigstens nicht so dümmlich grinsen würde! Private, Sie sind eine nutzlose Belastung der Ledersitze in meinen verdammten Trucks,“ konstatierte der Sullustaner in seiner nasalen, unfreundlichen Stimme. „Sie werden heute Abend in kein verdammtes Zelt oder Feldbett verschwinden, bevor ihr Truck nicht sicher und fahrbereit auf einem gesicherten Stück Straße steht und ihre Ladung da ist, wo sie hinsoll. Wenn Sie noch einmal das Komm beim Start einer Operation ausgeschaltet haben, melde ich Sie beim Captain. Haben Sie das verstanden?“

Das grenzdebile Schmunzeln wurde eine Spur breiter, was Sovv daran zweifeln ließ, das die Botschaft tatsächlich angekommen war. „Ja, Sir,“ war die tonlose, unbeteiligt klingende Antwort und Hohntar verschwand wieder unter der Luke. Sovv massierte sich mit den Fingerspitzen die Stirn und fluchte abermals. Ohne das Gerät der Pioniere würden sie den Truck vermutlich nicht so ohne weiteres freibekommen, aber die Pioniere würden vermutlich ihren Droiden- und Fahrzeugpool für den Bau der Basis brauchen. Ein Tippen auf seiner Schulter unterbrach seinen Gedankengang. „Sieht so aus, als hätten Sie ein Problem,“ hörte er jemand mit leicht spöttischem Unterton hinter sich sagen. Mit zusammengekniffenen Augen drehte Sovv sich auf der Stelle um und blickte einem groß gewachsenen Menschen in die Augen, auf dessen Helm das Rangabzeichen eines Lieutenants zu sehen war. Der Sullustaner nahm Haltung an und salutierte. Er war sich sicher, dass er in seinem triefenden Parka mit bereits völlig eingeschlammten Stiefeln eine stramme Sieben auf einer Lächerlichkeitsskala von eins bis zehn ablieferte. „Das könnte man so sagen, Sir.“

Der Lieutenant erwiderte den Gruß und schmunzelte. „Dann ist es ja gut, dass ich Ihnen Hilfe anbieten kann. Mein Zug braucht das Material in ihren Speedern, die Ladefläche Ihrer Speeder – und wenn möglich auch ihre Besatzungen selbst als Helfer. Dafür sorge ich dafür, dass wir ihren Truck als eine der ersten Amtshandlungen unseres schweren Geräts aus dem Matsch ziehen. Deal?“ Sovv legte ein wenig den Kopf schief. „Sie sind Pionier, Sir?“ Ein Nicken. Mit einem mürrischen Grunzen presste Sergeant Sovv die Lippen aufeinander. Es klang als würde er sich selbst die Hände schmutzig machen müssen, aber es half wohl nichts. „Einverstanden, Sir. Ich habe Faltstraßen in meinem Truck, ‚Lazy Bantha‘ da hinter mir hat einen Pionierdroiden und einige Flutlichter geladen. Ich meine, dass die anderen Trucks Module für Bunker und Feldbefestigungen geladen haben. Was brauchen Sie wo?“ Der Lieutenant wischte sich mit einer hektischen Geste über das Gesicht – Sovv konnte einen erstaunlich dicken Moskito davonfliegen sehen und der Offizier fluchte leise. Der Gedanke in diesem Loch länger bleiben zu müssen, schlug ihm zunehmend aufs Gemüt: riesige Stechmücken waren das eine, aber er hatte andere Soldaten bereits im Transporter von enormen Blutegeln reden gehört. „Lassen Sie das meine Sorge sein, ich fahre direkt mit Ihnen mit,“ antwortete der Pionier. „Informieren Sie Ihre Besatzungen. Ein Fahrer bleibt im Truck und hilft mir Material zu liefern, die anderen können direkt bei den Faltstraßen helfen.“

Wenige Minuten später hielt seine „Fat Lady“ und „Lazy Bantha“ hinter ihr neben einer Gruppe aus Pionieren, die Faltstraßen entlang der Hauptrouten verlegten. Er konnte unter der Regenausrüstung einer der beiden einen Schopf grüner Haare erkennen. Mit einer geübten Fußbewegung klappte er ein kleines Trittbrett an der Seite des Cockpits herunter und stieg darauf. Sovv öffnete die Dachluke seines Trucks und blickte zu den Pionieren hinunter. „Hey, ich habe hier zwei Spindeln Faltstraßen und der Truck hinter mir hat unter anderem einen Pionierdroiden geladen,“ rief Sovv über das Brummen der Repulsoren hinüber. „Noch dazu habe ich einen Trupp aus mir und neun weiteren ‚Freiwilligen‘, die der Lieutenant zu ihren Helfern bestimmt hat. Sagen Sie uns einfach, wo wir abladen und was wir machen sollen.“

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Die Faltstraße war widerspenstiger als gedacht. Das lag zu einem daran, dass der Boden verdammt rutschig und matschig war und vor allem daran, dass der verdammte Boden mit Altmaterialien versucht war. Die Grünhaarige sah prüfend zu ihren Kollegen und in den Himmel. Der Regen war nicht nur lästig, nein, er würde sicherlich auch dafür sorgen, dass die schöne neue Straße demnächst überflutet werden würde, wenn sie nicht anfingen Abwassergräben zu graben. Wofür gab es eigentlich Druiden?

Die drei Pioniere hatten ein Regenlied angestimmt, wobei Savrek das Lied anstimmte und Faye und Darn einfach den Refrain wiederholte. Die drei hatten schon öfters zusammen gearbeitet. Die Grünhaarige spuckte, als ihr der Kamerad aus Versehen ein wenig Erde ins Gesicht schleuderte und sie genau ein Teil in den Mund bekommen hatte.

“Also es gibt schon besser schmeckenden Matsch.” brummte die Grünhaarige und drückte die Platte herunter.

“Also auf Platz 1 sehe ich ja immer noch Correllia.” sagte der Darn neben ihr und klopfte Faye belustigt auf die Schulter.

Sie stemmte sich gerade gegen die Kante einer Faltstraße, die sich beim Verlegen widerspenstig gebogen hatte, als die Stimme über das Dröhnen der Repulsoren hinweg an ihr Ohr drang. Sie hielt kurz inne, drehte sich halb um – und sah den Sullustaner in der geöffneten Dachluke eines A-A5. Selbst aus der Entfernung war der verärgerte Zug in seinem Gesicht nicht zu übersehen. Der Regen gefiel wohl allen nicht sonderlich.
Sie richtete sich flink auf, wobei ihre Stiefel ein unschönes Geräusch von sich gaben und noch tiefer im nassen Boden einsanken. Faye wischte sich mit den Handschuhen kurz über den Poncho und verzierte diesen mit einer weiteren Ladung Dreck. Mit zusammengekniffenen Augen lauschte sie der Ausführung des anderen. Sovvs Ansage war klar – zwei Spindeln, ein Droidenhelfer und ein Trupp voller, nun ja, "Freiwilliger". Ihre Lippen hoben sich zu einem Grinsen.

Jawohl, Sarge!“ rief sie über das prasselnde Wetter hinweg Ihr Blick wanderte kurz über die Situation und sie versuchte einzuschätzen, wo man gerade am besten etwas gebrauchen konnte.

„Spindeln runter bei Abschnitt Alpha. Wir brauchen hier ein paar Leute die mit anpacken und die Faltstraße mit zu den Zelten legen. Außerdem sollten wir zu sehen, dass wir es hinbekommen Abwassergräben zu legen, sonst säuft uns die neue Straße direkt wieder ab.
Sie trat zwei Schritte zurück und sah sich prüfend um ob sie etwas vergessen hatte. Ihr Haare waren jetzt trotz Poncho durchnässt. Weswegen sie sich eine der grünen Strähnen wieder hinter die Kapuze schob, da sie ihr im Gesicht herumklebten.


„Haben sie zufällig einen Scanner dabei? Wir haben ein paar Platten, die nicht sauber sitzen.“ führte Faye ihren Monolog weiter auf. Sie sah den anderen abwartend an ob es noch Rückfragen gab.

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„Spindeln runter bei Abschnitt Alpha. Wir brauchen hier ein paar Leute die mit anpacken und die Faltstraße mit zu den Zelten legen. Außerdem sollten wir zu sehen, dass wir es hinbekommen Abwassergräben zu legen, sonst säuft uns die neue Straße direkt wieder ab. Haben sie zufällig einen Scanner dabei? Wir haben ein paar Platten, die nicht sauber sitzen.“

Sergeant Sovv bestätigte den ‚Befehlsempfang‘ mit einem freudlosen Nicken. Ihn störte nicht, wenn der Corporal hier die Führung übernahm. Für ihn war seine Ladung im Wesentlichen wichtig aussehender Plasteel-Müll. Er behauptete sicherlich auch nicht wirklich zu wissen, wie man diese Dinger verlegte – oder es auch nur wissen zu wollen. Was ihn störte, war, dass er seinen heimeligen Truck verlassen sollte. Das Wetter war verabscheuenswert. Und ganz im Allgemeinen hatte er keine Lust irgendetwas in dieser Schlammhölle zu tun, außer vielleicht einen Transporter nach Utapau nehmen. Aber der Befehl war klar genug. „Ich habe keine Ahnung. Werde mal schauen. Vielleicht hat der Pionierdroide ja einen …,“ brummte er in den Regen hinaus und damit schloss er gänzlich unzeremoniell die Luke.

Sie luden das nötige Material an der veranschlagten Stelle ab und dann war es Zeit vorübergehend seiner „Fat Lady“ auf Wiedersehen zu sagen, die mit einem sonoren Brummen für den Lieutenant der Pioniere weitere Transportaufgaben übernahm. Sergeant Sovv und sein Trupp ‚Freiwilliger‘ Der Pionierdroide stellte sich als eine Art übergroßer Astromechdroide auf Repulsorkissen heraus – ein Blechkamerad, wie Sovv ihn noch nie gesehen hatte. Mit dem Droiden kam ein ganzes Set an zusätzlichen, anbringbaren Werkzeugen, die über die zahlreichen kleineren Gimmicks hinausgingen, die im Chassis des Droiden versteckt waren. Hätten ihm nicht zunehmend dicke Regentropfen auf den Schädel getrommelt und wären seine Stiefel nicht gänzlich eingeschlammt, wäre Sovv sicherlich fasziniertgewesen. Am Ende des Tages war er schließlich ein Sullustaner – und welcher echte Sullustaner empfand keine Freude an High Tech-Werkzeug? Die Zusatzanbauten waren platzsparend auf einer metallenen Palette untergebracht und er sah auch einen Schaufelaufsatz darunter.

„Interessantes Gerät, dieser Droide,“ knurrte Sovv unter seiner tiefhängenden Kapuze und streckte der Pionierin seine Hand entgegen. „Staff Sergeant Jae Sovv. Sagen Sie mir, was wir tun sollen. Vielleicht kommen wir ja dann zeitnah irgendwo ins Trockene.“ Die Hoffnung starb zwar bekanntlich zuletzt, aber der Sullustaner war sich sicher: sollte die Hoffnung tatsächlich sterben müssen, auf diesem Mond würde sie vermutlich im Brackwasser ersaufen.​

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Faye nahm die ausgestreckte Hand ohne Zögern, ihre Handschuhe waren kalt, nass und schlammverkrustet – aber höflich war höflich.
Corporal Faye Toolmann. Sehr erfeut.“ sagte die Grünhaarige und ein Grinsen trat auf ihr Gesicht, welches von zahlreichen Sommersposen gezeichnet war.

Sie ließ die Hand los, nickte knapp und trat einen Schritt zurück, damit er das Bild vor sich sehen konnte: ein halbfertiger, mit Matsch übersehter Streifen Faltstraße, der sich mühsam durch das aufgewühlte Gelände zog. Die beiden anderen Pioniere, die noch Faltstraße verlegten, wanken dem Staff.


„Der Abschnitt hier,“ begann sie, den Arm ausstreckend, „braucht drei Dinge: Platten, Gräben und jemand der Scannt." erklärte Faye. Sie richtete ihre Kapuze neu, ohne Erfolg – der Wind klatschte ihr den Stoff direkt wieder ins Gesicht. Mit einem genervten Stöhnen nahm sie die Kapuze vom Kopf. Das Wetter war eine Katastrophe.

Wir bräuchten Hilfe beim Tragen und Einpassen. Die Module müssen gerade sitzen und vor allem, müssen wir dieses Brackwasser weg von der Straße bekommen, dort drüben liegen Rohre und Keile zum sichern von Wassergräben."


"PD-5 kann Gräben theoretisch vorschneiden, er neigt aber dazu, sich selbst einzugraben.
" sagte sie und deutete auf den Droiden, der ein passendes Pieplaut von sich gab.

"Sie kennen ihre "Freiwilligen" besser als ich, am besten Teilen sie ihre Leute ein. Ich würde aber gerne zwei mitnehmen um Rohre zu graben."

Faye wartete gar nicht auf eine Rückmeldung des anderen sondern war schon los maschiert, wobei ihre Stiefel schmanzende Geräusche machten und immer weiter versanken. Mit schnellen Schritten war sie bei dem Haufen Material und wühlte in einem großen Haufen nach Keilen und Spaten. Abwassergräben waren ihre Lieblingsbeschäftigung. Dann kam ihr eine Idee. Die Pionierin öffnete eine große Kiste und begann mit dem halben Oberkörper in der Kiste zu suchen. Irgendwo hier musste doch dieses Hilfsmittel sein, was sie mal zusammen genietet hatte. Faye verfluchte ein wenig, dass sie die Kiste nicht etwas sortierter eingeräumt hatte. Dann endlich fassten ihre Hände die Halteriemen des Droiden.


Sie griff unter die Halteriemen und wuchtete den umgebauten Mausdroiden mit einem keuchenden Laut aus der Box. Das Gehäuse war kantig, schrammig und an den Seiten mit Platten verstärkt. Die Nieten sahen mehr schlecht als Recht aus und als würde alles nur aus Resten bestehen. Am Kopf der Maus ragte ein vibrierendes Schneideblatt, notdürftig an einer Schwenkhalterung montiert. Zwei rudimentäre Repulsorfüße unter dem Bauch, ein kleines Ortungslämpchen auf dem Rücken.


Beim Aufsetzen in den Matsch ratterte der fahrende Müllberg kurz, justierte sich – und gab ein gereiztes, hochfrequentes Piepen von sich.

Faye schnaubte trocken.
Ja, ja, Boden scheiße. Mach trotzdem deine Linie.“

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„Der Abschnitt hier braucht drei Dinge: Platten, Gräben und jemand, der scannt. Wir bräuchten Hilfe beim Tragen und Einpassen. Die Module müssen gerade sitzen und vor allem, müssen wir dieses Brackwasser weg von der Straße bekommen, dort drüben liegen Rohre und Keile zum Sichern von Wassergräben,“ erläuterte Toolmann das eher unangenehme Set an Aufgaben, dass vor ihnen lag. Sergeant Sovvs mürrisches Gesicht verzog sich angesichts der gewaltigen Vorfreude, die er verspürte, zu einer latent entnervten Fratze. Toolmann fuhr fort: "PD-5 kann Gräben theoretisch vorschneiden, er neigt aber dazu, sich selbst einzugraben. Sie kennen ihre ‚Freiwilligen‘ besser als ich, am besten Teilen sie ihre Leute ein. Ich würde aber gerne zwei mitnehmen, um Rohre zu graben." Ein sanftes Schmunzeln huschte über das Gesicht des Sullustaners: echtes, republikanisches Kriegsgerät – ein Pionierdroide, der sich selbst eingrub. Hochprofessionell, aber etwas anderes hatte er kaum von den Streitkräften erwartet. Schließlich hatte ihn die Armee auch mit humanen Gonk-Droiden wie Private Honhtar gestraft, der „Red Ronto“ im Schlamm versenkt hatte.

Aber die Situation war nicht gänzlich schlecht: wenn er die ‚Freiwilligen‘ einteilte, dann bestimmte er im wesentlichen darüber, wer die wirklich unangenehme Arbeit machte. Während Toolmann einen optisch wenig ansprechenden, aber nichtsdestrotz funktional aussehenden Mausdroiden herumkommandierte, teilte Sovv seinen kleinen Trupp durchnässter Soldaten ein. Zweien seiner Leute befahl er sich Schaufeln zu packen und sich beim Graben nützlich zu machen, während der Rest den Anweisungen der anderen Pioniere folgte und mithalf Segmente der Faltstraße zu verlegen. Sovv selbst schnappte sich einen neu aussehenden Mehrzweckscanner, der dem Werkzeugset des großen Pionierdroiden beigelegt war und inspizierte mit einem anderen Pionier die bisher verlegten Streckenabschnitte der Faltstraße. Immer wenn ein Segment nicht komplett richtig saß, passte sein Begleiter die Position des Bauteils mit einem Hammer an oder baute es noch einmal ein oder aus. Alles in allem keine üble Arbeit, dachte sich Sovv mit dem Ansatz eines selbstzufriedenen Grinsens unter seinen hängenden Backen. Er scannte ein weiteres Stück Straße, während der kleine Mausdroide piepend an ihm vorbeizog und eine dünne Schneise in den Schlamm schnitt, um den Verlauf des Abwassergrabens zu markieren.

Natürlich war sich der Sergeant immer noch bewusst, wo und unter welchen Bedingungen er arbeitete, schließlich tropfte im das eisige Regenwasser von seiner Kapuze herunter und immer wieder schafften es einzelne Tropfen irgendwie in seinen Halsausschnitt. Aber es war definitiv besser, als mit Schaufel in der Hand Matsch zu schippen. Immerhin stand er bereits auf der vergleichsweise schlammfreien Faltstraße und hatte so nicht mit dem Einsinken zu kämpfen. Sovv wies seinen Pionier auf ein weiteres Stück schiefe Faltstraße hin, als erst PD-5 vorbeischwebte und dabei mit seiner schwereren Schaufel vor dem Chassis ein tieferes Stück Graben aushub und dann sein Fahrer aus der „Fat Lady“, Private La’Seca, mit einem weiteren Helfer noch einmal Hand anlegten, um die Grabenwände vor dem einbrechenden Schlamm zu schützen. Sovv beobachtete, wie der stämmige Twi’lek mit dem Spaten ausholte und ihn mit Kraft in den Boden rammte. Ein dumpfes, metallenes Geräusch ertönte, gefolgt von einem selbst durch den Regen hörbaren deutlichen Klicken.

„Scheiße,“ fuhr es dem Sullustaner von den Lippen und mit einem Mal schien ihm alles Blut aus dem Gesicht zu weichen. La’Secas Lekku zitterten kurz, direkt gefolgt von seinen Armen und dann erstarrte Sovvs Fahrer zur Säule. „Sarge …“, war alles, was er zwischen den Lippen hervorpresste, während sich der Graben, um seinen Spaten herum bereits mit Regenwasser zu füllen begann. „Nicht bewegen, Private,“ knurrte Sergeant Sovv mit weit aufgerissenen Augen. Er schwenkte den Handscanner in seine Richtung und sah die Umrisse eines spitz zulaufenden Zylinders darauf. Sovv holte tief Luft und fluchte abermals. „Blindgänger!“ rief er mit lauter Stimme. Mit einer Hand deutete er auf seinen Fahrer und mit der anderen winkte er die Umstehenden davon. „Alle Mann weg hier! Abstand halten! Sie da, Private, rennen Sie los und machen Sie Meldung beim nächsten Offizier und beim Kommandanten!“ Jae drehte sich mit fragendem Blick zu Toolmann um. „Was jetzt? Sind fünfzig Meter Abstand genug?“
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Die Pionierin war gut gelaunt mit einem Spaten in der Hand unterwegs. Während der Mausdroide grobe Linien vorzog begann Jean mit einem Spaten in der Hand die Stellen anzugraben. Der Matsch war wirklich lästig, vor allem, weil das ein oder andere Insekt durch den durchsetzen Boden kroch. Aber Faye störte sich nicht. Wer mit Insekten ein Problem hatte, war in ihrem Sektor definitiv falsch aufgehoben.
Sie sah sich kurz nach den andern um ehe sie sich wieder an die Arbeit machte. Dann erstarrte sie als sie metallisches Klonk vernahm.
Ein Geräusch, das jeder Pionier nur einmal hören muss, um es nie wieder zu vergessen.


Als sie Sovvs „Blindgänger!“ hörte, wirbelte sie hektisch herum und versuchte die Situation zu überblicken. La’Seca knietief im Graben, der Spaten im Boden versenkt, die Haltung verkrampft – und um ihn herum die beginnende Panik.

Sie vernahm die Stimme des Sullustaner, doch Adrenalin durchzog ihren Körper. Hastig rannte sie zu einer der Kisten und schnappte sich gelbe Makierungsfarbe. Im schnellen Schritt umrundete sie die Szene in einem großzügigen Halbkreis und markierte den Boden mit einem breiten Strich.


„PD-5 deaktiviere Schneide." wies einer der Pioniere den Droiden an und lief zum Mausdroiden um auch dessen Schneide zu deaktivieren.


„Fünfzig Meter wären gut, sechzig besser,“ sagte sie durch den Regen. „Aber der Untergrund ist feucht, nicht verdichtet – wenn das Ding instabil liegt, reichen schon Wassereinbruch und Erschütterung, um's auszulösen.“


Sie holte tief Luft, die Augen auf La’Seca gerichtet, dann wandte sie sich an Sovv:
„Ich hol das EOD-Paket, vielleicht können wir mit dem Greifer eine Sicherung setzen. Das sollte aber ein Offizier entscheiden “


Ein kurzer Blick auf den zitternden Twi’lek. Doch sie wandte ihn schnell ab.



Die Pionierin drehte sich auf dem Absatz um und eilte zu einer der hinteren Ausrüstungskisten, ihre Stiefel schmatzten bei jedem Schritt im Matsch. Die Finger zitterten leicht.


Das EOD-Paket war nicht groß. Ein abgeschotteter, versiegelter Behälter, hellgrau lackiert, mit rotem Warnsymbol und drei verriegelten Schnallen. Als sie den Deckel öffnete, drang der Geruch von kaltem Kunststoff und Schmiermittel in die feuchte Luft. Der Greifer war da – ein langarmiges Manipulationswerkzeug mit vibrolaser-Justierung, ferngesteuert, aber nicht autonom. Daneben lag der Sensorstreifen – eine dünne, aufkleb- und auslesbare Membran für Vibration und Temperatur. Mit der Kiste in der Hand eilte sie zu dem Sullustaner zurück.


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„Fünfzig Meter wären gut, sechzig besser, aber der Untergrund ist feucht, nicht verdichtet – wenn das Ding instabil liegt, reichen schon Wassereinbruch und Erschütterung, um's auszulösen. Ich hol das EOD-Paket, vielleicht können wir mit dem Greifer eine Sicherung setzen. Das sollte aber ein Offizier entscheiden.“ Mit diesen Worten rannte Toolmann davon, um ihre Ausrüstung zu holen. Jae Sovv schaute sich für einen Moment um und seufzte nervös. Eindeutig zu viel Aufregung und Stress für den ersten Tag in einem neuen Einsatz – von der direkten Gefahr für sein Leben ganz zu schweigen. Immerhin war die Situation weniger chaotisch, als man es vielleicht erwarten konnte. Die ersten Befehle wurden gerufen und es bildete sich bereits ein Sicherheitskordon: andere Unteroffiziere nahmen nach seiner Warnung den Faden auf und dirigierten ihre Leute aus der Gefahrenzone. Er dankte der Macht für das gute Training der Soldaten, die auf das etablierte Protokoll zurückfielen, sodass keine panische Hektik ausbrach. Sovv selbst war unentschlossen – er verspürte ein ängstliches Ziehen in der Magengrube und eine leise Stimme in seinem Hinterkopf drängte ihn sich auch aus dem Gefahrenbereich zurückzuziehen. Schließlich war er kein Pionier und hatte keine Ahnung von Sprengstoffen. Niemand würde es ihm übelnehmen – außer natürlich La’Seca.

Der Twi’lek stand bleich und immer noch zitternd in derselben Position. Er starrte mit weit aufgerissenen Augen abwechselnd auf Sovv und Toolmann hinterher. Seine dünnen Lippen formten ungesagte Worte und der Sergeant hätte schwören können, dass er Tränen an seinen Wangen herunterlaufen sah, auch wenn es ebenso gut Regen sein könnte. Sovvs Lippen pressten sich aufeinander, bevor er abschätzig über seine Schulter spuckte und seinen Parka von den Schultern nahm. Vorsichtig legte er ihn über den angefangenen Graben, sodass der Bereich um La’Secas Spaten zumindest langsamer mit Wasser volllief. Die ersten schweren Tropfen des kontinuierlichen Regens fielen auf seine Kappe und Schultern und er hatte keine Zweifel daran, dass er innerhalb von Minuten durchgenässt sein würden, aber das war jetzt nicht wichtig. Vorsichtig machte er einige Schritte auf seinen Fahrer bis er auf gute anderthalb Meter an ihn herangekommen war. Aus dem Augenwinkel sah er einen Offizier, vermutlich Captain Hanlihan mit seinem Gefolge in den Sperrbereich hineinlaufen. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass auch Toolmann wieder zurückgerannt kam. „Erzähl‘ mir noch einmal von der hübschen Alten von den Marines, die du auf dem letzten Landgang auf Utapau kennengelernt hast,“ sagte Sovv sanft und fixierte die Augen des Twi’leks mit festem Blick.

„S-s-sarge?“ La’Secas Stimme war tonlos und leise. “Jetzt leg schon los,“ brummte der Sergeant unwirsch und mit gerunzelter Stirn, bevor er wieder in den weichen Tonfall zurückfand. „Wie war das noch? Athletisch und wohlgeformte Hüften?“ Ein fahriges Zittern ging durch den Twi’lek und für einen Moment schloß er die Augen. Dann begann er langsam zu sprechen und starrte in Sovvs dunkle Augen. „Hellblaue Haut und sanfte Lekku bis etwas oberhalb des Bauchnabels. Sie mag Synth-Champagner,“ murmelte er in das unangenehme Pfeifen des Winds und ein Lächeln schoss über sein Gesicht. „Viel Synth-Champagner …“ Platschenden Schrittes kündigte sich Toolmanns Rückkehr an.​

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Faye kam schnellen Schrittes zurück, das EOD-Paket fest an den Griffen gepackt. Der Regen lief ihr in kleinen Rinnsalen über Stirn und Schläfen, ihre grünen Haare klebten inzwischen wie Algenfäden am Gesicht. Kurz warf sie Sovv und La’Seca einen prüfenden Blick zu, bevor sie kniete – mit einem hörbaren Schmatzen, als der Matsch ihre Stiefel beinahe verschluckte – und die Box aufklappte. Sie lauschte der Konversation der beiden Männer nicht wirklich. Mit zusammen gekniffenen Augen starrte sie den kleinen Kasten an.


Mit einem konzentrierten Griff , klemmte sie das Teleskopwerkzeug zusammen, fixierte die Halterung und schob den Aktivierungsschalter hoch. Ein leises Surren begann. Der Greifarm, ursprünglich für schwere Platten gedacht, hatte in der Mitte eine Klammervorrichtung, mit der man notdürftig leichte Objekte sichern oder mit etwas Geschick sogar eine Sicherung einklemmen konnte.


Ich bereite das Werkzeug vor, aber ohne das Okay vom Captain fass ich das Ding nicht an,“ sagte sie, ohne den Blick von La’Secas zitternden Armen zu nehmen. Ihre Stimme war ruhig, aber ihre Finger arbeiteten konzentriert.


Neben ihr surrte das ausgeklappte Greifmodul leise auf, als sie die Energiezufuhr prüfte. Ein kurzes, grünes Licht flackerte auf – bereit. Faye platzierte es vorsichtig auf dem durchnässten Boden, ließ es aber deaktiviert, den Aktivierungsschalter deutlich nach oben gezogen.


„Captain“ rief sie in Richtung des Offiziers , der sich mit zwei Begleitern dem Sperrbereich näherte. Faye blieb am Boden. Es wäre sicherlich höflicher den Rang höheren im stehen ordentlich zu begrüßen, aber dafür war jetzt keine Zeit. Hier ging es schließlich um ein Leben. Sie hoffte einfach mal, dass der Offizier aufgrund der Notlage verstand, dass sie sich nicht an die Höflichkeitsfloskel hielt.


„Sir – ich habe eine EOD-Komponente vorbereitet. Der Greifarm kann den Spaten lösen, ohne dass der Kamerad sich bewegen muss. Wenn wir Glück haben, bleibt das Objekt stabil. Im Anschluss würde ich mit dem Schaumeinsatz die Zündstruktur fixieren – das verschafft uns ein Zeitfenster für den Abtransport oder eine kontrollierte Entschärfung. " Die Grünhaarige hoffte einfach, dass der andere erkannte, dass die Zeit gerade ihr größter Feind war und dieser vermaledeite Regen noch dazu.



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Jae Sovv beobachtete mit einer gewissen Bewunderung mit welchem Elan und Professionalismus Corporal Toolmann trotz der großen Gefahr, der sie alle ausgesetzt waren. Vielleicht war die Armee doch nicht völlig verloren, wenn sie auch immer noch ein paar Profis unter den ganzen Banthahirten hatten. Es störte den Sullustaner dabei auch nur wenig, dass sie kaum bis gar nicht auf ihn oder La’Seca einging, schließlich hatte sie gerade Wichtigeres zu tun. „Ich bereite das Werkzeug vor, aber ohne das Okay vom Captain, fass‘ ich das Ding nicht an,“ sagte Toolmann. Sovv nickte einfach nur und versuchte La’Seca weiter abzulenken. „Wohin könntest du sie ausführen? Zelthor’s Cantina in Pau City? Oder doch eher etwas wilder in Varactyl’s Den? Sie haben echt gute Musik da.“ Der Twi’lek beobachtete die Pionierin für einen Moment mit Sorge, bevor Sovvs Frage seine Aufmerksamkeit wieder für einen Moment auf schönere Lokalitäten und attraktivere Persönlichkeiten als den mürrischen Sullustaner lenkte. „Sie tanzt gerne. Zelthor’s ist zu ruhig. Der Club liegt ihr mehr. Sie ist ein typischer Marine … sie will sich lieber bewegen als reden.“ Sein Fahrer verstummte für einen Moment und ein eigenartiges, nervöses Zucken ging durch sein Gesicht.

Sovv hörte, wie jemand außerhalb seines Sichtfelds näherkam und von Toolmann mit „Captain“ angesprochen wurde. Hanlihan hatte offensichtlich wenig Angst vor dem Sprengkörper vor ihm und hatte nicht gezögert, den Gefahrenbereich zu betreten. Mit einer halben Drehung des Oberkörpers sah Sovv den Offizier ca. fünf Meter von ihnen entfernt stehen bleiben. Der Sullustaner salutierte locker, woraufhin Hanlihan mit zwei Knöcheln an der Stirn den Gruß erwiderte. „Sir – ich habe eine EOD-Komponente vorbereitet. Der Greifarm kann den Spaten lösen, ohne dass der Kamerad sich bewegen muss. Wenn wir Glück haben, bleibt das Objekt stabil. Im Anschluss würde ich mit dem Schaumeinsatz die Zündstruktur fixieren – das verschafft uns ein Zeitfenster für den Abtransport oder eine kontrollierte Entschärfung," erklärte die Pionierin ohne aufzustehen. Der menschliche Offizier neigte den Kopf ein wenig und betrachtete La’Seca, sowie die missliche Lage, in der der Soldat sich befand. „Der Parka,“ begann er mit strengem Ton. „Ihre Idee, Sergeant?“ Sovv zuckte mit den Schultern – wo er bereits erste Feuchtigkeit durch seinen Feldanzug dringen spürte. „Ja, Sir.“

Der Captain nickte. „Guter Mann,“ konstatierte er und nahm dann Toolmann in den Blick. Corporal, tun Sie, was Sie können. Wir werden den Gefahrenbereich verlassen und Ihnen das Signal zum Loslegen geben.“ Jae kratzte sich für einen Moment an den Backen, über die zahlreiche Tropfen Wasser hinunterliefen. „Denk‘ dran, La’Seca, ich will noch mehr Details über deine Pläne in Varactyl’s Den hören. Also mach keinen Scheiß. Das ist ein Befehl!“ La’Secas zittrige Züge formten ein hauchdünnes, kurzes Lächeln, das jedoch so schnell verschwand, wie es gekommen war. „Ja, Sarge.“

Sovv nickte seinem Fahrer noch einmal zu und stapfte dann mit schlammigen Schritten hinter dem Captain und seiner Entourage her, dieses Mal mit etwas Sicherheitsabstand in die andere Richtung an La’Seca und Toolmann vorbei. Als sie am Rande der Sperrzone angekommen waren, winkte Hanlihan der Pionierin zu. „Beginnen Sie, Corporal! Viel Erfolg!“

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Faye lauschte der Konversation der Männer nur mit einem Ohr. Sie war viel zu konzentriert und starrte fast auf die Miene vor sich. Der Captain schien noch recht gelassen. Faye selbst war überhaupt nicht gelassen. Die Tropfen die über ihre Stirn rannten, waren eine Kombination aus Regen und Angstschweiß. Gewiss war das nicht, die erste Miene, die die Pionierin entschärfte. Aber den Fall dass jemand auf der Miene stand, den hatte sie seit der Übung in der Grundausbildung nicht mehr gehabt.


„Verstanden, Sir.“ antwortete sie knapp und kauerte sich neben den Koffer. Mit zittrigen Griffen aktivierte sie das System, das leise zu summen begann. Der Greifarm fuhr mit einem sachten Zischen aus. Der Regen trommelte auf die Gehäuseplatten, doch Faye blendete alles aus. Sie beugte sich tief über den Scanner, überprüfte noch einmal die genaue Lage der Zündung. Adrenalin durchflutete ihren Körper. Ihr Herz schlug wie verrückt.



Dann setzte sie sich in Bewegung. Langsam – Schritt für Schritt – näherte sie sich dem Rand des Grabens, der Greifarm an ihrer Seite, das Kontrollgerät sicher in ihrer Hand. Jeder Schritt versank mit einem schmatzenden Geräusch im Morast, doch sie achtete nicht darauf. Ihre Augen blieben auf dem Spaten.


Sie atmete flach, schob den Greifarm in Position.


„ Kontakt. Sperrpunkt fixiert.“ murmelte sie leise und versuchte den Twilek nicht anzusehen.


Der Arm griff zu, vorsichtig, millimetergenau. Die Grünhaarige hatte das Gefühl, dass ihr Herz jeden Moment vor Anspannung stehen bleiben würde. Sie hielt den Atem an, dann: ein leichtes Klicken. Der Spaten war frei. Kein Zischen, keine Erschütterung. Noch nicht.


Sicherung hält … jetzt kommt der Schaum.“ Mit einer fließenden Bewegung holte sie die kleine Kartusche hervor, setzte die Düse an. Sekunden später quoll ein zähes, gelbliches Polymer aus der Düse, breitete sich zischend über der sensiblen Zündstruktur aus und begann zu härten. Der Regen verdampfte an einigen Stellen, so heiß war die chemische Reaktion.

Faye wich einen halben Schritt zurück und beobachtete den Schaum, wie er sich über das Metall legte. Die Sekunden zogen sich, jeder Atemzug war zu laut in ihren eigenen Ohren. Das Polymer dehnte sich aus, drang in kleine Spalten ein und bildete eine versiegelnde Schicht um den vermuteten Blindgänger. Tropfen platschten auf die zischende Oberfläche und verflüchtigten sich in kleinen Dampfwölkchen. Ein unangenehlicher, chemischer Geruch stieg ihr in die Nase, doch sie blieb ruhig.


Dann: Stille. Kein Zischen mehr. Kein Dampf. Das Polymer war ausgehärtet.


Sie warf einen schnellen Blick auf den Scanner. Keine weiteren Reaktionen. Keine Instabilität. Keine Auslösung. Entspannt atmetet die Grünhaarige aus.


Mit steifen Schritten trat sie zurück in den strömenden Regen, der wie zur Bestätigung des Erfolgs nun stärker gegen den Poncho prasselte. Der Schweiß auf ihrer Stirn war längst nicht mehr vom Regen zu unterscheiden. Sie drehte sich zu La’Seca um, der immer noch wie erstarrt in der Grube stand, aber jetzt wieder Luft zu holen schien.


„Hey“, sagte sie mit zittriger Stimme „Du kannst den Spaten loslassen. Ganz langsam. Und dann gehst du da raus. Keine Eile, ja?“ Sie hielt dem Kameraden die Hand hin.

Für den Moment war der Blindgänger in Ordnung, aber er musste noch geborgen werden, aber dafür musste der Mann erstmal da raus.

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