Coruscant

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Es war sehr offensichtlich, selbst für Leute ohne Erfahrung, dass sie Owen getroffen hatte. Das hatte sie nicht gewollt... nun gut, strenggenommen doch, aber... dann auch wieder nicht. Sein Lächeln war... knapp. Es erreichte seine Augen nicht, die Augen, in die Sarina gerade genau blickte und versuchte zu erkennen, was genau das Problem war. Eigentlich war sie nicht in die Bar gekommen, um Psychoanalysen zu erstellen, aber es war, wie es war. Sollte sie jetzt etwa einfach mit den Schultern zucken und zur nächsten Behauptung übergehen? Sie spürte, dass etwas in ihm nicht stimmte. Dass diese Sache ihn belastete, dass da mehr dahintersteckte. Klar, heute Abend hatte sie keine Jedi sein wollen, aber... dummerweise legte man das nicht einfach mit dem Verlassen des Tempels ab.

"Owen."

Sarina sah ihm weiter in die Augen, beugte sich etwas vor und legte ihre Hand sachte auf sein Knie. Ihre erste Berührung hatte sie sich eigentlich anders vorgestellt, und gerade fühlte es sich so an, als würde sie sich so verhalten, als ob sie sich schon Jahre kannten, aber... war das nicht egal?

"Wenn du die Reaktion deines Vater nicht kennst, wie kannst du dann davon ausgehen, dass du die Erwartung nicht erfüllt hast?", fragte sie ruhig.
"Wie oft sind es unsere eigenen Ängste, die uns die Dinge groß und furchterregend ausmalen? Ich will nicht kleinreden, was auch immer du getan hast. Aber meinst du nicht, dein Vater hat verdient, die Entscheidung, ob er den Kontakt zu dir will oder nicht, selbst zu treffen?"

Der Mann vor ihr war älter als sie - doch in manchen Dingen schien Lebenserfahrung nicht unbedingt besser zu sein. Sie nahm die Hand wieder von seinem Bein und lehnte sich zurück. Weiter oder nicht?

"Du hast etwas getan, dass du dir selbst nicht verzeihst", stellte sie leiste die nächstse Behauptung auf.
"Falls ja... willst du darüber reden? Ich kann gut zuhören, weißt du", grinste sie schief. "Wir Sektenanhänger nehmen das mit der Muttermilch auf, sozusagen..."

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Sie saß an Ian gelehnt da, das süße Teilchen in der Hand, an dem sie gedankenverloren knabberte, und hörte ihm zu. Er hatte sich ganz offensichtlich schon Gedanken gemacht, wie sie da wieder herauskam. Zum Glück. Wenigstens einer. Doch viele dieser Möglichkeiten hatten Haken. Um nicht zu sagen, so gut wie alle. Meinst du wirklich, du wirst noch über mich verfügen können, sobald wir dort sind, Ian?, fragte sie leise. Meinst du nicht, der Imperator wird mich früher oder später sehen wollen - und dann selbst entscheiden, was mit mir geschieht? Einer Hinrichtung werden viele beiwohnen wollen. Und man wird mich nicht zurückschicken. Das... Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Das wäre zu... einfach. Das... das weißt du auch, oder? Sie überlegte kurz. Wenn ich tot wäre... was würde mit mir geschehen? Ansonsten... Langsam nickte sie. Bleibt wohl nur noch, sich zu ergeben. Wobei auch das riskant sein würde. Wie würde man sich überzeugen, dass man sie gebrochen hatte? Und was, wenn der Imperator sie vorher sehen würde? Dann wäre wohl ohnehin alles vorbei. Meinst du, man wird dich befördern, wenn du mich überreichst? Meinst du, das wird dir auch mir gegenüber Vorteile bringen?
Und... nein, Riuen hat nichts dazu gesagt, glaube ich. Und ja, es gab ein paar Treffen, aber keine, die das gesamte Team betroffen haben. Sie würden die Tage aber in der Tat eines anberaumen müssen, vermutlich. Ahna kümmerte sich um das Außenteam, sie hielt besonders Eowyn außen vor - sie war nun einmal die, die am meisten würde verraten können.
Eowyn zuckte mit den Schultern.
Ich weiß womöglich noch weniger als du. Wenn man mich bricht... sollte ich nichts verraten können. Was ja auch der Grund war, weshalb man sie und keinen echten Rat nach Bastion schickte.

Dann griff sie nach Ians Hand.
Dein Versprechen reicht aus. Ich vertraue dir, Ian. Ich vertraue dir mein Leben an. Aber... wir wissen beide, dass man nicht immer alles in der Hand hat. Dass manchmal Dinge geschehen, mit denen man nicht gerechnet hat. Was ich sagen will... Sie stockte. Ian, solltest du kurzzeitig abrutschen... Solltest du das Gefühl haben, es gleitet dir aus der Hand... Jetzt sah sie zu ihm auf. Das hier war wichtig. Ich werde es dir nicht übelnehmen. Ich meine... sieh dann nach vorne, ohne, dir Selbstvorwürfe zu machen. Behalte dein Ziel im Auge. Du bist nicht perfekt. Niemand ist das. Und die Last auf deinen Schultern wird enorm sein. Falls du ein wenig einbrechen wirst - wir werden das aufarbeiten. Wir bekommen das hin, verstehst du? Auch wenn es mir natürlich lieber wäre, sie verzog das Gesicht, es würde einfach nicht passieren. Aber die Welt besteht nun einmal nicht aus rosa Zuckerwatte...

Der letzte Punkt aber war der schwierigste. Dabei ging es nicht um "ein bisschen" abrutschen. Mal eben etwas aus Zorn gegen die Wand schmeißen oder sogar jemanden beeinflussen. Nein, da ging es um essenzielles. Und das wussten sie beide. Sie hatte es genau deshalb noch einmal ansprechen müssen, Ians alte Aussage hatte ihr nicht gereicht. Sie machte sich Sorgen darum, dass er brechen würde. Und wenn das geschah... dann war alles aus.
Nach "Schatz" folgte nun auch noch "Wyn", ein weiterer Kosename, den sie noch nie gehört hatte, aber so schön diese Dinge zu anderen Zeiten gewesen wären, jetzt blendete sie sie aus. Da waren mehrere Punkte, die er ansprach, und in ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander. Klarheit, sie musste... sie brauchte eine Reihenfolge.

Okay, also... wirklich vorbereiten kannst du dich nicht, Ian, sagte sie leise. Aber es ist ein Unterschied, ob du überrumpelt wirst, oder ob du vorher weißt, wie du handeln wirst. Die Folgen und Konsequenzen sind am Ende die gleichen, aber in der Situation selbst... wird es vielleicht einfacher sein. Was deine Tarnung aufrecht erhalten wird. Ich weiß... Sie schloss kurz die Augen. Ich weiß, dass ich gerade sehr herzlos klinge. Und hart. Aber das ist es, wofür ich ausgebildet wurde. Und deine Tarnung ist erst einmal das einzige, was wirklich zählt. Das wirklich, wirklich einzige, Ian. Bis du das Virus da rausgeholt hast. Daher... Sie schloss die Augen. Sie wollte es nicht sagen. Nein, sie wollte nicht, denn würde Ian es wirklich verstehen? Würde er sie nicht für ein Monster halten? Würde er plötzlich begreifen, was es hieß, ein Schatten zu sein?
Sie setzte sich auf, ließ seine Hand aber nicht los, sah ihm in die Augen.
Ich fürchte, dass du tun musst, was auch immer sie wollen. Was auch immer, verstehst du? Natürlich kannst du versuchen, Alternativen zu finden. Dich herauszureden. Aber wenn du es zu häufig tust, dann wird man erst Recht misstrauisch werden. Wenn du also meine Meinung hören willst... Sie hatte sich darüber schon Gedanken gemacht. Es auszusprechen war aber doch etwas völlig anderes. Versuche, die Dinge, die rückgängig zu machen sind, zu tun, wenn du nicht von vornherein einen anderen Weg siehst. Versuche, dadurch zu vermeiden, dass man dich... morden lässt. Da, sie hatte es ausgesprochen. Und ich sage es absolut ungern. Jetzt flüsterte sie. Nein, ich hasse mich sogar dafür. Sie musste den Blick abwenden. Aber es musste gesagt werden. Bevor er dort war... und nicht weiterwusste. Aber selbst das. Wenn es sein muss, Ian, wenn es sein muss... wenn du absolut keine andere Möglichkeit siehst... Ihre Stimme versagte ihr und sie ließ Ians Hand los. Da. Nun wusste er, wer sie war. Nun wusste er, was für sie zählte. Nicht er. Nicht irgendwelche "unwichtigen" Leben auf Bastion. Sondern das beschissene Gemeinwohl. Es tut mir Leid, Ian, sagte sie mit erstickter Stimme. Und es ist in Ordnung, wenn du Zeit brauchst, um das zu verdauen. Auf jeden Fall... Ich würde versuchen, damit zu leben, ja. Denn ich weiß, dass du dergleichen niemals mehr tun möchtest. Dass du dergleichen niemals getan hättest, wenn es eine andere Lösung gegeben hätte. Und da zwang sie sich, Ian wieder anzusehen, obgleich die Angst davor, was sie in seinen Augen lesen würde, sie beinahe beherrschte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Owen.


Der Klang ihrer Stimme hallte in seinem Kopf nach. Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Er verlor sich beinahe darin. Erst als er ihre Hand auf seinem Knie spürte, ging sein Kopf leicht nach unten. Owen atmete lautlos tief ein, doch die Anspannung in seinem Inneren ließ ihn nicht locker. Sein Kiefer spannte sich an und doch legte er sanft seine Hand über die ihrige. Nur einen flüchtigen Moment, aber lang genug um die Wärme ihrer Haut zu spüren. Owen ließ sie ausreden, ehe er die Berührung endgültig löste und zum Glas griff, um einen Schluck zu nehmen. Das Glas war mittlerweile leer.

Sie traf den Nagel so sehr auf den Kopf. Es war beinahe unheimlich. Aber diese gesamte Situation hatte etwas Vertrautes. Sie war eine vollkommen Fremde für ihn und doch schaffte sie es die verschiedensten Erinnerungen in ihm zu wecken. So viele Erinnerungen. Die offensichtlichen Schuldgefühle seinem Vater gegenüber, die harte Wahrheit, dass er sich selbst nicht verzeihen konnte. Wie konnte er erwarten, dass es andere tun würden? Nein. Das konnte er nicht.
"Weißt du was das Witzige ist?" Owen biss sich leicht auf die Unterlippe und wendete seinen Blick ab. Er ließ ihn ziellos durch die Bar streifen. "Du erinnerst mich an jemanden, den ich vor Jahren getroffen habe und mit dem ich eine.. sagen wie intensive Zeit erlebt hatte. " Sein Meister. Ja, er hatte viele Gespräche mit ihm geführt gehabt. Viele, die in diese Richtung gingen. Und doch konnte es Owen nie aussprechen. Nie die Worte finden, die seinen Schmerz beschrieben. Am Ende war dies womöglich einer der vielen Tropfen gewesen, die das Fass zum Überlaufen brachten. Seine eigene Unfähigkeit die Dinge beim Namen zu nennen.

"Er konnte gut zuhören" Owen schmunzelte. "Wobei er eher zu den Menschen gehörte, die mehr predigten als lange zu zuhören" Seine Miene wurde ernst als er Sarina wieder ins Gesicht blickte.
"Ich kann darüber nicht sprechen. Ich kann es einfach nicht." Und er hasste sich dafür. Owen nahm sich die Weinflasche, die noch auf dem Tresen stand und füllte sein Glas nach. Ordentlich voll, aber noch in einem Rahmen, dass es angemessen wurde.
"Du hast gerade einen Lauf. Weiter. Nicht mehr viel und du hast mich unter den Tisch gesoffen" Versuchte er die Ernsthaftigkeit der Situation zu nehmen und sah Sarina mit einem Grinsen herausfordernd an.


Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
"Ich glaube, dass du zu kostbar für den Imperator sein wird, als das er vorschnell entscheiden würde, dich zu töten. Eine Rätin bei den Sith... Eine Geheimnisträgerin. Entweder würde er dich nutzen um den Jedi ihre Schwäche vorzuführen oder es ginge darum, dich zu verführen. Eine Schatten. Ene Rätin. Wahre Macht..." Da war die Option, dass man sie halbtot zurück schickte. Als Warnung. Als Mahnmal. Als Hohn. "Wenn ich dich nach Bastion bringe, als ... Mittel zum Zweck, als meinen Bewies, aufsteigen zu können, wenn ich Allegious überzeuge, dass ich dich verführen kann - vielleicht lässt er mich über dich verfügen." Was mit ihr geschah, wenn sie sterben würde? "Ich weiß es nicht. Nicht in deinem Fall." Wenn. Falls. Wenn. Dieses Gespräch - so wichtig es war, so schwer fiel es, es zu führen. Da waren so viele Unbekannte, so viele Wege, das alles schief gehen konnte. "Ich muss darauf Vertrauen, dass auch Brianna einen Weg findet. Mit mir hat auch kein Gespräch mehr stattgefunden. Vielleicht denken sie, man kann dich brechen. Von mir denken sie, ich könnte alles verraten." Aber schwächte nicht genau das ihre Position? War nicht auch das - die Befürchtung vor dem schlimmsten Fall - der Grund, weshalb sie sich für die Kapseln entschieden?
"
Der Plan ist der, dich in die Katakomben zu führen. Dir wahre Macht zu zeigen, dort unten. Dort, wo es vor Dunkelheit und Geistern wimmelt. Allegious... Es gilt ihn zu überzeugen, dich vorerst am Leben zu lassen. Er war Alisahs Meister und wenn ich ihn nicht überzeugen kann, dass ich es bin, der dich verführen kann, wo ich dich ohnehin schon halb verführt habe... wird er sich vermutlich selbst versuchen und es als Spiel betrachten. Zeit verstreichen lassen." Zeit die Ian nutzen würde, das Virus zu finden. "Diese Zeit ist meine Chance das Virus zu finden. Diese Zeit ist Briannas Chance. Eine gefallene, neidische Jedi. Es wäre töricht, würde man dich gleich töten... Ohne dich vorher zu verhöhnen. Man wird versuchen dich zu brechen. Dir zu zeigen, dass du sicher schwach sein musst. Aber..." Ian musste tief durchatmen. Jetzt war nicht der Zeitpunkt schwach zu werden. Dabei war es furchtbar darüber zu sprechen - weil Bastion nur Angst machen konnte. Sie dort zu wissen. Sie praktisch ins offene Messer laufen zu lassen. Ein Opfer - das war es doch. Er machte sie zum Opfer und brachte sie in die absolut schlimmste und ungünstigste Lage. "Ich glaube nicht nur daran, dass du überleben wirst. Diese Kapsel ist ein Notausgang, aber wir werden die richtige Waffe für dich finden. Und ein Schmerzmittel. Ich weiß, dass die Lage ungünstig ist und ich weiß, dass ich mich beeilen muss und werde. Ich habe dir eine Skizze angelegt, von den Räumen dort unten, die ich kenne. Vom Gebäude selbst. Du hast sehr gute Fortschritte beim Training gemacht - all das, es wird helfen Zeit zu bekommen. Vielleicht ist es sinnvoll, dir ein Amulett zu besorgen. Mit einem Gift oder einem Trank. Alchemie. Und wir müssen mit Brianna in Kontakt treten. Das ist wichtig. Oder ich tue es, auch wenn ich dort bin." Ein Netz, ein doppelter Boden. Daran arbeiteten sie doch die ganze Zeit. Mit ihrem Training. Aber war die Höhe unbekannt... War das Netz an der falschen Position. "Ich glaube, dass es auch wichtig sein wird zu beobachten. Ich meine, dass du beobachtest. Ich weiß, dass du nicht auf deine Intuition vertraust, aber ich, ich tue es Eowyn. Das wird dort auch helfen. Auch ein Spiel zu spielen. Du wirst überleben", sagte er fest, griff nun nach ihrer anderen Hand, sah sie an. "Ein Gespräch mit dem Team. Zusammenarbeit mit Brianna. Zeitfenster. Eine Waffe für dich. Ein Trank. Kleine Helfer. Meine Skizzen. Deine Stärke. Ich verspreche dir, dass ich da unten mehr, als mein bestes geben werde."

Sie vertraute ihm ihr Leben an - das er geradewegs nach Bastion sandte. Das war ... furchtbar. Nichts anderes als fruchtbar. "Ich werde nicht abrutschen. Auch nicht kurzzeitig. Dafür steht zu viel auf dem Spiel. Dafür kenne ich sie zu gut. Ich weiß, wo meine Prioritäten liegen, Eowyn und wenn ich mir je wieder in die Augen sehen will, wenn ich dir weiter in die Augen sehen will, dann werde ich nicht abrutschen. Das ist meine Chance etwas richtig zu machen und diese Chance werde ich nicht zerstören, indem ich schwach bin und mich von einer Lüge verführen lassen." Allerdings half dieses Versprechen nicht, um sich der nächsten Wahrheit zu stellen. Der, was geschehen konnte, wenn er Überzeugungsarbeit leisten musste. Herzlos, hart? Nein. Ehrlich. Sie klang ehrlich und eigentlich... Jetzt veränderte sich auch Ians Stimme und wenn sie hart und herzlos zu klingen glaubte, dann klang er nun wirklich so. "Es ist genau das, was ich schon tue. Zulassen, dass du dort hin gehst. Zulassen, dass ein Mord auf meine Kappe gehen könnte, das ist es doch längst, Eowyn. Die Möglichkeit. Die Muss-Möglichkeit, die keine ist, weil sie die einzige Option ist." Ihr Wohl oder das vieler. Seine Liebe zu ihr, oder ein Gegenmittel. Das schlimmste Dilemma von allen. "Wenn ich bei ihnen etwas tun muss, mit dem ich nicht fertig werde. Falls du da unten stirbst - Eowyn, dann will ich," und Ian wusste nicht, ob es klug war es zu erwähnen, "diese Kapsel benutzen dürfen. Ich bin bereit da unten alles zu geben, um dieses Virus zu holen. Ich weiß, dass ich es muss. Aber danach - danach könnte ich nicht mit allem leben. Ich werde kämpfen, das schwöre ich und alles tun, nicht zu brechen, sollte es zum schlimmsten kommen. Aber," eindringlich sah er sie an, "diese Freiheit muss ich haben. Ich kann dich dort nicht verlieren. Ich kann nicht damit leben, wenn ich Kinder töten müsste. Ich würde auch vieles versuchen, aber wenn es nicht gehen würde - Eowyn, dann brauche ich die Erlaubnis für diese Entscheidung."
 
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Seine Hand auf ihrer war rau, aber nicht unangenehm schwielig. Die normale Hand eines Mannes, der arbeitete. Und er war so anständig, sie ausreden zu lassen und nicht wegen "ungefragter Tipps" einfach zickig zu werden. Das gab es schließlich auch.
Er nahm einen weiteren Schluck, und langsam fragte Sarina sich, wie viele Behauptungen sie noch aufstellen musste, bis Owen dicht war. Das war nun nicht gerade ihr Ziel. Ein bisschen Alkohol zum locker werden, zum Stimmungen austauschen, aber besoffen... nein, das machte keinen Spaß mehr. Weder, wenn sie es selbst war, noch, wenn andere es waren. Und Owen hatte ihr immerhin vermutlich ein bisschen etwas voraus, er war ja schon vor ihr hier gewesen.

Sie erinnerte ihn also an jemanden. Ein klein wenig amüsiert lächelte Sarina. Ein Mann? Eine Frau? Eine intensive Zeit klang eher nach einer Frau... Oh, gut, dass sie das nicht ausgesprochen hatte, denn da lag sie wohl falsch. Ein Er. Oder war Owen beiden Geschlechtern zugeneigt? Na, vielleicht auch nur eine platonische Beziehung, was auch immer. Sie nickte, als er bestätigte, was sie schon gedacht hatte. Keine Gespräche darüber. Na klar, wenn er deshalb vor seinem Vater und vielleicht auch dem Rest seiner Familie davonlief...

Sein Glas war wieder voll, und seine Aufforderung, mit dem Spielchen fortzufahren, erwiderte Sarina mit erhobenen Augenbrauen.


"Also unter dem Tisch nutzt du mir reichlich wenig." Sie zuckte mit den Achseln. "Aber ich hoffe, ein bisschen was hältst du noch aus."

Wie viel hatte er vorher schon getrunken? Ein Glas Wein war nun, selbst in ihrem Tempo, für einen gutgebauten Mann wie ihn doch eigentlich kein Thema. Oder? Vielleicht hatte sie seinen Vorteil tatsächlich ein wenig überschätzt. Hm. Egal. Weiter.
Sie sah ihn wieder an. Gut, weiterbohren... brachte erst mal nicht viel. Er wollte nicht darüber reden, es wäre nun nicht fair, wenn sie noch nach dem wirklichen Grund fahnden würde. Nein, ein bisschen Anstand hatte sie schon. Dann eben... Ach, warum nicht?

"Der andere Typ, der Prediger... du standst auf ihn."

Es war ihr egal, ob Owen neben Frauen (was relativ deutlich war) noch auf Männer, Bothan oder Hutts stand, aber interessant fand sie es schon.

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Owen war durchaus trinkfest. Mag zum einen daran liegen, dass er einen guten Körperbau hatte. Und zum anderen (und vermutlich auch den entscheidenden) Teil öfter trank. Er kannte seine Grenzen und wenn er sie überschritt, dann war dies im vollen Bewusstsein. Doch heute hatte er das nicht vor. Es gab zu gute Alternativen.
Dem Ausdruck in ihrem Gesicht zu entnehmen, schien zu glauben, dass er wirklich bald unterm Tisch läge. "Das war ein Scherz" fügte er mit einer hochgezogener Augenbraue hinzu und versuchte die Situation etwas zu entschärfen. "Kein sonderlich Guter. Das muss ich leider zugeben." Owen zuckte leicht mit den Schultern. "Und selbst wenn ich nüchtern wäre, würden meine Scherze nicht besser. Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Wein und meinen humoristischen Qualitäten" Owen sah Sarina beschwichtigend an.

Als sie ihre nächste Vermutung äußerte, wäre Owen beinahe vom Hocker gefallen. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Es war eines dieser kleinen und kurzen Lacher. "Trink" Er bekam das Grinsen nicht aus dem Gesicht. "Wie kommst du nur.. mache ich wirklich einen solchen Eindruck auf dich? Ich fürchte da muss ich mir mehr Mühe geben." Owen seufzte leise, das Lächeln noch in seinem Gesicht. "Er war kein Geliebter oder so etwas. Es war mehr so ein Lehrer... Schüler Ding. Ich bin bei ihm in .. in eine Art Unterricht gegangen. Mäßig erfolgreich muss ich leider eingestehen."

Owen zog seine Schultern etwas zurück und setzte sich aufrechter hin. Er taxierte Sarina. "Dann bin ich wohl wieder dran." Stellte er fest und überlegte, welche Vermutung er anstellen sollte. Ihre Schwester war verheiratet und Sarina war diese Tatsache zumindest eine Erwähnung wert gewesen. Aber sie war auf der anderen Seite noch sehr jung und vermutlich hatte sie andere Prioritäten als sich einen Mann zu angeln und sesshaft zu werden. Vielleicht ist ihr 'Job' dort im Vordergrund. Und welche Umstände waren es, die sie dazu bringen, dass sie einander nicht mehr so gut kannten? "Deine Schwester ist mit deinem 'Job' nicht einverstanden. Ihr habt deswegen Differenzen und versteht einander nicht. Sie vertritt möglicherweise einen anderen Standpunkt in dieser Sache als du. Einen Standpunkt, der mit dem deinigen, keinen Kompromiss erlaubt" Eine sehr vage Vermutung, viel Interpretationsspielraum. Sarina war in so vielen Punkten für Owen noch ein Rätsel. Sein erster Eindruck hatte sich zwar in einigen Dingen bestätigt, aber da war mehr. Das konnte er ganz deutlich fühlen. Doch was es war, wie er es zu deuten hatte. Nein... er brauchte mehr Informationen.

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Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Eowyn nickte langsam. Zu kostbar. Da hatte Ian Recht. Das war... gut. Ein Vorteil. Sie würden erst überlegen, was sie mit ihr anstellen würden. Das Wörtchen "vielleicht" aus Ians Mund war aber, und das war deutlich, nur eine schlichte Hoffnung. Vielleicht ein Ast, an den er sich klammerte. Es machte ihr deutlich, dass es gut möglich war, dass Ian kaum bis gar keine Befugnis über sie haben würde. Das war... schlecht. Aber es war gut, es vorher zu wissen. Solche Dinge waren immer gut, sie vorher zu wissen.
Da Ian nicht wusste, was man mit einem potentiellen Leichnam von ihr machen würde, viel die Option, sich irgendwie tot zu stellen, ebenfalls flach.
Dann kein vorgetäuschter Tod, sagte sie leise. Bevor man sie bei "lebendigem" Leibe einäscherte oder dergleichen - nein. Dann musste es andere Lösungen geben.
Er vertraute auf Brianna. Sie verzog das Gesicht nicht, denn sie wollte ihm sein Vertrauen nicht nehmen, das er so dringend benötigte, aber... nein, sie vertraute, was konkrete Lösungen anging, vor allem ihm. Beinahe nur ihm. Brianna war eine Unbekannte. Eine, die helfen konnte, ja. Aber letzten Endes war ihr Job vor allen Dingen, das Virus herauszuschaffen, falls das Ian nicht gelingen sollte. Ja, natürlich, sie selbst war ihr Sekundärziel. Dennoch. Nein. Brianna... war ein Unsicherheitsfaktor. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.

Vielleicht, sagte sie dann leise. Wer wusste das schon? Und verübeln würde sie es dem Rat nicht. Sie vertrauten ihm schon so vieles an - nein, es war vielleicht sogar besser, wenn sowohl er als auch sie beide nicht so viel wussten. Und vielleicht ist es auch wirklich besser so.

Sie unterdrückte auch das Schaudern, das bei Ians nächsten Worten über sie kommen wollte. Sie wusste, sie war in manchen Dingen eine gute Jedi. Eine mächtige. Aber der Imperator - würde ihr überlegen sein. In verdammt vielen Dingen, wenn nicht sogar in allen. Als Spielball in seinen Händen... sie hatte gewusst, dass es passieren konnte, aber bisher hatte sie es sehr erfolgreich verdrängt. Jetzt, da Ian es erwähnt hatte... Willkommen weitere schlaflose Nächte. Doch aktuell musste sie stark bleiben, denn Ian machte das womöglich mehr zu schaffen als ihr. Ich kriege das schon hin, Ian, sagte sie leise und so ruhig und bedacht sie konnte. Ich halte das schon durch. So lange ich weiß, dass du dich voll und ganz auf deine Aufgabe konzentrierst. Ich verschaffe dir die Zeit. So lange du eben brauchst. Irgendwie musste das doch schon funktionieren. Was das Amulett allerdings anging... Nein, Ian. Kein Amulett. Nichts, was auch nur im Entferntesten darauf hindeuten könnte, dass ich damit gerechnet hätte, in Gefangenschaft zu geraten. Du wirst mich direkt aus dem Tempel "entführen". Weshalb sollte ich hier so etwas mit mir herumschleppen? Das ergibt keinen Sinn. Nein. Und dieses "nein" war sehr entschieden. Nichts dergleichen. Ein Messer in der Schuhsole, meinetwegen. So etwas. Aber nichts sonst.
Was Brianna angeht...
Eowyn zögerte ein wenig. Meines Wissens nach ist dieser Teil des Planes schon angelaufen. Es hat sich wohl eine gute Gelegenheit ergeben, und Brianna hat anbeißen lassen. Oder ist kurz davor, es zu tun. Es wird wohl nicht lange dauern, bis sie "offiziell" übergelaufen ist. Ein Kontakt jetzt wäre also eher... ungünstig, denke ich. Du wirst es dort tun müssen. Er hielt ihre beiden Hände, und Eowyn gab sich Mühe, zu lächeln. Stärke. ER brauchte Stärke. Er musste durchhalten. Und gleichzeitig so vieles bedenken. Ich werde spielen und gewinnen, Ian, versprach sie ihm fest. Wenn nicht für sich, dann für ihn. Es blieb ihr schlicht nichts anderes übrig.

Problematischer aber war ihre Haltung zu seiner Vorgehensweise dort. Gib dir selbst nicht zu strenge Grenzen, Ian, bat sie ihn leise. Je strenger deine Haltung, desto schwerer, sie einzuhalten. Ich sagte nur... falls du kurz abrutschst... es ist keine Katastrophe. Hörst du? Mir ist wichtig, dass du das weißt. Sie sah ihm drängend in die Augen, bat ihn stumm, ihr das zuzugestehen.
Was sie aber dann sagte, gesagt hatte, war wirklich schwer zu verstehen. Selbst für sie selbst. Und es hätte sie nicht verwundert, wenn er Zeit gebraucht hätte, Zeit, um zu verarbeiten, was sie da von sich gab. Zeit um zu verstehen, mit was für einer Frau er da zusammen war. Damit wäre sie klargekommen. Nicht aber mit dem, was folgte.
Nein. Hart wehrte sie sich gegen seine Worte, und hatte sie eben noch seinen Blick vermieden, jetzt suchte sie ihn gezielt. Ian, verdammt, nimm das nicht auf dich. Nimm mir nicht meine Selbstbestimmung. Ich habe entschieden, zu gehen. Ich ganz alleine, hörst du? Du hast mich vielleicht gebeten, ja, aber letzten Endes ist es meine verdammte Entscheidung. Meine. Verstehst du das? Er konnte nicht die Schuld der ganzen Welt auf sich laden - und er durfte auch nicht. Das war nicht fair. Denn das hier, das war ihre Entscheidung. Wer war er, dass er sie ihr nehmen wollte?

Dann aber sprach er Dinge aus, an die sie ebenfalls nicht hatte denken wollen. Sie hatte die Augen davor verschlossen... und es ignoriert. So wie den Imperator. Jetzt, wo Ian es auf den Tisch brachte... Sie starrte ihn an. Er wollte - was? Ihre Erlaubnis, die Kapsel zu nutzen? Sie wollte nicht, dass er diesen Weg ging - und erst Recht wollte sie ihm nicht die ERLAUBNIS dazu geben. Es war nicht fair, absolut nicht, nein, das von ihr zu verlangen! Sie starrte ihn noch immer an, als ihr Hirn langsam wieder zu arbeiten begann. Wenn sie ihm diese Erlaubnis nicht gab, wozu alles sie drängte... würde er es am Ende womöglich dennoch tun. Nur mit einem furchtbaren Gefühl. Gab sie sie ihm... lief sie dann nicht Gefahr, dass er zu früh aufgab? Oder gab sie ihm dann eher die letzte Kraft, vielleicht doch durchzustehen, weil im Notfall immer eine Lösung parat sein würde?
Sie starrte und starrte, während sie im Kopf alles hin und herwarf, abwog. Und irgendwann sackten ihre Schultern nach unten, genauso wie ihr Blick. Wer war sie, ihm seine eigene Wahl vorzuenthalten? Wer war sie, über ihn bestimmen zu wollen?
Wenn du mir versprichst Ian, wirklich versprichst, bis zum Schluss zu kämpfen, so gut du nur kannst, und es als aller-, wirklich allerletzten Ausweg siehst... Sie holte tief Luft und nickte. In Ordnung, flüsterte sie so leise, dass sie kaum hörbar war. Dann tu, was immer du tun musst.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn

"Wir sollten die Option im Hinterkopf behalten. Als vermeintliche Leiche sehe ich ein paar Optionen mehr. Für mich und für dich."
Außerdem würde er Gelegenheit haben vor Ort herauszufinden, was mit einem Leichnahm geschah. Ian konnte sich nicht vorstellen, das die Sith besonders pietätvoll mit toten Republikanern umgingen. "Als Leiche zurück nach Coruscant, als verhöhnendes Geschenk - darin sehe ich noch immer eine Option." Er würde weitere Wege finden, Wege, die ihm jetzt noch unbekannt waren. Sich allein auf das Team verlassen, das er kaum kannte? Nein. Brianna hatte er nie gesehen, sie konnte er gar nciht einschätzen. Bloß Markus war er mehr als einmal begegnet, genau wie Elise und Riuen. Aber ob er den ersten beiden tatsächlich vertraute? Sein vertrauen war auf ein Muss aufgebaut. Nicht mehr und nicht weniger. Sie mussten einander vertrauen - so viel stand fest, aber Ian wär längst nicht bereit, seine Kontrolle abzugeben. Blindes Vertrauen aber hätte genau das bedeutet.
"Ich weiß, dass du es hinbekommst und ich weiß, dass Allegious nicht so stark ist, wie er glaubt. Er ist eine halbe Maschine und das ist seine Schwachstelle. Seine Position wird mehr als ein Sith wollen und das ist eine weitere Schwachstelle." Ihr Nein in Bezug auf ein Amulett war deutlich. So deutlich, dass Ian es mit einem Nicken akzeptierte. Dann kein Amulett, aber eine Waffe und Schmerzmittel und sie legte zu keinem von beidem Widerspruch ein - den Ian an dieser Stelle auch nicht geduldet hätte. "Es wird etwas besser als ein Messer sein. Riuen aht schon recherchiert und ich tue es auch noch immer."
Dass vor Bastion kein Gespräch mit Brianna stattfinden konnte, war ein kleiner Wermutstropfen, aber diesen Nachteil musste er sich als Vorteil auslegen. Trafen sie erst auf Bastion aufeinander, ergab das neue Möglichkeiten und vor allem half es, sollte Brianna zu einer echten Verräterin werden. Je weniger er über sie wusste, je weniger sie über ihn wusste - desto sicherer waren sie beide.
"Du wirst gewinnen," bekräftigte er sie mit einem grimmigen Lächeln. "Wir werden gewinnen." Schon, weil Bastion entscheidend war. Entscheidend, für alles was folgte. Eine Chance. Eine einzige. Eine, die niemand leichtfertig aufs Spiel setzen würde. Niemand.


Falls er abrutschte. Ian wollte widersprechen, aber Eowyn schien zu wichtig zu sein, diese Worte noch einmal zu bekräftigen und noch wichtiger schien ihr zu sein, dass er verstand und akzeptierte, dass sie hinter ihm stand - auch falls er kurz abrutschte. Er hatte ihr damals versprochen, der dunklen Seite nicht zu verfallen. Sie versprach ihm hier beinahe im Gegenzug, ihm zu verzeihen, wenn er einer einzelnen Versuchung nachgab, ihr unterlag.
"Ich habe es gehört und verstanden," entgegnete er ihr fest. Denn am Ende und dessen war Ian sich sicher, half sie ihm mit diesem Zuspruch. Nicht, leichtfertig zu handeln. Sondern sich zu verzeihen, wenn es darum ging, eine persönliche Grenze zu übertreten. Für jemanden, der bis vor kurzem nicht mal mehr ein Lichtschwert hatte berühren wollen waren diese Grenzen längst anders gesteckt. Enger. Sehr viel enger. Das machte ihre Worte umso wichtiger.
Vermied sie dann bei dem was folgte den Blickkontakt, änderte sich das schon mit seinem nächsten Satz. Allerdings... "
Darum geht es mir nicht, Eowyn. Es geht mir nicht um Schuld. Es geht mir nicht darum, dir etwas zu nehmen. Ich weiß, dass du selbst entschieden hast." Auch sie sollte verstehen. "Alles was nötig ist, Eowyn" Ihre Worte zuvor waren ähnlich gewesen. Alles, was er tun musste um das Virus zu finden.. "Nicht du, nicht ich. Nicht jemand auf Bastion. Das Virus. Alles was dafür notwendig ist. Ich will, dass du weißt, dass ich die Bürde verstehe. Das Wohl der Gemeinschaft gegen das eigene. Wir haben uns beide entschieden, Eowyn." Vielleicht gegen ihr Herz. Bestimmt gegen einen großen Teil davon. Aber in dieser Sache - hatten sie beide entschieden. "Deswegen brauche ich keine Zeit. Deswegen sehe ich dich noch immer." Als den Menschen, als die Frau, die er liebte. Als gütige und starke Frau die er liebte.

Schließlich starrte sie wieder und Ian hielt ihrem Blick stand. Blickte ihr fest in die Augen - denn das einzige was ihnen jetzt half war stark zu sein. Sie sackte leicht zusammen, als sie ihren Zuspruch gab. Als sie nickte und ihren Blick dabei abwandte.
"Ich werde bis zum Schluss kämpfen. Bis zu meiner Grenze und darüber hinaus, hörst du?" Er hob ihren Kopf, zwang sie, ihn anzusehen. "Ich werde nicht einfach aufgeben. Der allerletzte Ausweg. Der letzte. Und du warst es, die mir beigebracht hat, dass aus Zerbrochenem noch etwas entstehen kann. Du warst es und das werde ich nicht vergessen." Trotzdem hatte er diese kleien Absicherung gebraucht - und sie würde ihn nur härter kämpfen lassen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Okay, okay, sie hatte sich vielleicht doch verschätzt. Na umso besser. Sie hatte keine Lust, einen volltrunkenen Owen in ein Taxi zu setzen. Sie schmunzelte.

"Sorry, mein Humorsensor ist vielleicht auch einfach noch runtergefahren."

Die meisten Jedi waren auch Spaßbremsen, mal ehrlich. Alleine, wenn sie sich Eleonore oder Rätin Syonette hier in einer Kneipe vorstellte... Rat Janson vielleicht noch. Aber den hatte sie noch nicht persönlich getroffen, und wie man ihr gesagt hatte, sollte sie das auch eher vermeiden - sie war schließlich jung und relativ hübsch. Da gabs Gerüchte... aber egal. Sie war hier mit Owen, der alte Rat konnte sicher nicht so attraktiv sein wie er.
Wie der, der hier schier auf dem Boden saß vor Lachen. Hey, also
so fern lag ihre Vermutung nun auch nicht... Eine Sekunde sah sie pikiert drein, dann musste sie selbst grinsen.

"Tja, das sollte dir zu denken geben, mein Lieber",

meinte sie schalkhaft und griff nach dem Glas. Ihres war nun auch beinahe leer, ein letzter Schluck war noch darin zu finden. Das Zeug war wirklich nicht schlecht, und ja, verdammt, es machte richtig
Spaß, einfach mal nur auszugehen.

"Ein Lehrer? Was hast du bei ihm gelernt?"

Dann fiel ihr auf, dass die Frage wohl nicht ganz zu ihrem Spielchen passte.
"Ups, sorry." Wieder ein Grinsen. "Bin zu neugierig."
Was er wohl gelernt hatte? Ein Instrument vielleicht? Konnte sie sich bei Owen, warum auch immer, irgendwie nicht vorstellen, aber hey, sie kannte den Kerl erst seit heute. Also, warum nicht?

Sie nickte.

"Bist du."

Je mehr er jedoch seine Vermutung in den Raum stellte, desto mehr musste sie sich zurückhalten, nicht sofort zu grinsen.

"Ne. Absolut nicht. Hopp hopp", wies sie auf das Glas, bevor sie weiterredete. "Sie findet sehr gut, was ich mache. Und teilt meinen Standpunkt, zumindest größtenteils. Aber..." Sarina zuckte mit den Schultern. "Ich bin eben gut beschäftigt. Und zwangsweise nicht mehr auf dem gleichen Planeten wie sie. Daher sehen wir uns selten... Und dann entfernt man sich auch ein wenig voneinander. Sie hätte es auch getan... wenn es ihr möglich gewesen wäre."

Hatte sie da eben zu viel gesagt? Egal. Der Alkohol schien ihre Zunge langsam tatsächlich ein wenig zu lösen, auch wenn sie noch weit davon entfernt war, gut angetrunken zu sein. Wenn ihre Schwester auch noch eine Jedi geworden wäre - na dann gute Nacht, ihre armen Eltern. Zum Glück hatten die nur
eine machtbegabte Tochter. Also, zum Glück für ihre Eltern, zumindest.
Na gut, sie war wieder dran, aber langsam gingen ihr die Ideen aus. Also, Owen war offensichtlich ziemlich hetero, zumindest ließ den Schluss seine Reaktion zu. Da gabs ein Geheimnis, über das er nicht reden wollte. Na dann... eben doch Beruf.

"Du bist beruflich... in legalen Bahnen unterwegs."

Hoffte sie irgendwie ein bisschen. Andererseits war sie hier, weil sie frei hatte, meine Güte, sollten sie sie doch verhaften, wenn sie mit einem Kleinganoven rumknutschte... also, vielleicht...

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Sie erwiderte nichts, aber vermutlich hatte Ian Recht. Oder zumindest vielleicht. War es als "Leiche" tatsächlich so viel riskanter? Aber wie hoch standen die Chancen, dass man sie tatsächlich zurückschicken würde? Jetzt sagte sie doch etwas, und sei es nur, damit er wusste, dass sie ihn gehört hatte. Wir werden sehen. Sie grinste humorlos. Oder eher du. Am Ende würde sie tun, was auch immer Ian vorhatte. Als ob sie die Möglichkeit haben würden, irgendwie viel abzusprechen.
Dann zählte Ian Allegious' Schwächen auf, und auch darauf erwiderte Eowyn nur ein Nicken. Halbe Maschine. Machtbesessen. Ja. Natürlich waren das Schwachpunkte. Aber er war nicht umsonst schon ein gutes Weilchen an der Spitze des Imperiums. Er wusste, wie man das Spiel spielte. Und Eowyn... wusste es nicht. Aber auch das würde sie Ian nicht auf die Nase binden, nein, sie würde sich alles merken, was er zu sagen hatte, und dann hoffen, dass sie daraus irgendwie Nutzen ziehen konnte. Dass Ian und Riuen austüftelten, was sie als Waffe mitnehmen würde, das war in Ordnung - sie hatten vielleicht tatsächlich mehr Zeit, als sie es hatte. Riuen zumindest. Auch, wenn Eowyn selbst die Befürchtung hatte, dass alle Recherchen umsonst sein würden, weil man ihr entweder die komplette Kleidung abnehmen würde oder weil sie schlicht keinen Nutzen aus der Waffe würde ziehen können. Aber so hatte Ian vielleicht wenigstens das Gefühl, etwas tun zu können...

Sie nickte dann, als Ian ihr zu verstehen gab, dass es in Ordnung war. Dass er verstanden hatte. Dass er sie
gehört hatte. Danke. Das bedeutete etwas. Und wenn es nur... eine Kleinigkeit war. Am Ende konnten Kleinigkeiten entscheidend sein. Er würde niemanden haben, um etwaige Problemsituationen auseinanderzunehmen. Er musste alles mit sich selbst klären. Er musste wissen, dass sie bei ihm stand. Egal, was kommen würde. Sie würde zu ihm stehen. Und das konnte am Ende wirklich das kleine bisschen Veränderung bedeuten, das den Unterschied machte.

Was er als nächstes sagen wollte, war ihr nicht ganz klar. Wichtig war aber, dass er wusste, dass er für ihren Einsatz keine Schuld trug. Ob er das wirklich begriffen hatte? Ganz sicher war sie sich nicht. Dann aber wiederholte er ihre Worte sinngemäß, und sie nickte leicht. Deswegen. Deswegen. Alles was nötig ist, gab sie ihm leise zurück.
Und notwendig war auch, dass er wusste, wie es mit ihm weitergehen sollte, falls... eintrat, woran sie nicht denken wollte. Durfte. Konnte. Und sie hörte. Ja. Aber... Aber.
Das erwarte ich auch von dir, flüsterte sie. Wenn du das alles vergisst, dann... dann komme ich als Machtgeist zurück und werde dir in den Hintern treten, damit du das wieder weißt, lächelte sie mit Mühe. Galgenhumor. Wahrer Galgenhumor.

Sie sah schließlich wieder auf das Tablett, das zumindest noch halb gefüllt war. Viel zu sehr gefüllt. Lass uns noch ein wenig genießen, ein paar Minuten, bevor wir in den Alltag zurückgehen, okay? Er hatte sich viel zu viel Mühe gegeben, das durfte nicht unter den Tisch fallen. Oder eher unters Bett.
Sie griff nach einem Stück Obst, zog die Hand aber zurück, bevor sie es in die Hand nahm, um noch einmal zu Ian zu blicken. Genau zu blicken. Was sie da vorher gedacht hatte... sie musste es aussprechen. Sicher war sicher. Damit er es wusste. Egal, wie überdramatisch es klingen mochte, oder wie kitschig.

Ian... Sie legte die Hand auf seinen Schenkel und blickte in seine Augen. Ich glaube an dich. Fest. Ich glaube an dich, ich vertraue dir, und ich weiß, dass du es schaffen kannst. Wirst. Es ist kein Strohhalm, nach dem ich greife. Also, nicht nur. Unsere Chancen... sie sind da. Vielleicht gering, aber sie sind da. Und nicht verschwindend gering. Ich glaube an dich. Merke dir das. Und egal, welche Zweifel dich dort überfallen, denke daran. Ich stehe bei dir. Wenn nicht körperlich, dann in Gedanken.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Owen freute sich aufrichtig, dass sie es locker nahm. Sie waren in einer Bar und eigentlich vollkommen Fremde. Da musste man die Dinge einfach locker sehen. Draußen, ausserhalb dieser Tür, durfte es ernst werden. Nun ja, man könnte es nicht vermeiden. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen. Doch hier, jetzt, fühlte sich Owens Päckchen sonderbar leicht an.


Forderte sie ihn gerade heraus? Owen rückte auf seinem Barhocker wenige Zentimeter in ihre Richtung und beugte sich zu ihr nach vor. Er ließ dabei keine Sekunde ihre Augen aus seinem Blick. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht. Vorsichtig, aber nicht zögernd, machte er den Raum zwischen ihren Gesichtern gut bis sie deutlich seinen Atem spüren konnte. Owen harrte einen winzigen Augenblick aus, ließ ihr genug Zeit, dass ihre Gedanken seine Handlung vollendeten. Wäre es sehr verwegen Sarina in diesem Augenblick zu küssen? Vermutlich, aber das war nicht sein Plan. Anstatt sie sanft zu küssen, beugte er sich ein weiteres Stück vor und wanderte mit seinem Kopf neben ihren bis er ihr etwas ins Ohr flüstern könnte. "Du gibst mir einiges zu denken. Und ich kann dir so viel verraten: Meine Gedanken sind allein bei dir, meine Liebe." raunte er leise in ihr Ohr. Noch ehe sie reagieren konnte, nahm Owen seine Ausgangspostion ein, lächelte und nippte an seinem Wein.

"Ich fürchte, ich habe nichts gelernt." räumte er ein ohne weiter nachzudenken. Der Alkohol lockerte auch seine Zunge. "Curiosity killed the cat, but satisfaction brought it back" fügte er noch an und grinste. "Es war kein Handwerk, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Vielmehr eine Weltanschauung, die.. " Owen suchte nach den richtigen Worten. Er wollte nicht zu offensichtlich sein, aber auf der anderen Seite war Sarina nicht dumm. "Versuch mal einem Blinden zu erklären, was Farben sind. So erging es mir jedenfalls. Wobei ich nicht vollkommen blind war." Owen stockte und suchte weiter nach den richtigen Worten. "Nun, ich hatte vermutlich nur die Augen geschlossen" Das war eine gute Metapher und passte wohl sehr gut, wie es ihm damals erging. "Aber das ist vergangen. Manchmal denke ich noch darüber nach, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich damals seine Worte verinnerlicht hätte. Dann wäre ich wohl jetzt nicht hier, sondern würde irgendwo.. " Die Galaxie retten.. fügte er in Gedanken den Satz zu Ende. Er ertappte sich dabei, wie er gerade in einen Redefluss kam. "egal", brach Owen seinen Satz mit einem Schulterzucken ab.

Wenn es ihr möglich gewesen wäre? Das konnte alles bedeuten. Fehlte ihr das Talent? war sie zu dem Zeitpunkt bereits verheiratet und ihr Mann erlaubte es nicht? vielleicht war sie auch schwanger gewesen. Es gab so viele Möglichkeiten. Aber Owen lag falsch und nun war es an ihn weiter von dem Wein zu trinken. Owen folgte ihrer Weisung und trank. Sarina gab ihm weiterhin Rätsel auf und das machte sie um ein Vielfaches interessanter.

Owen überlegte kurz. War er legal unterwegs? Mehr oder minder. Unter falschem Namen. Aber an sich tat er offiziell nichts Verbotenes. Na ja meistens. "Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich legal unterwegs bin. Ich fliege Personen oder Fracht von A nach B. Manchmal sind mehr Dinge an Board als auf den Papieren steht. So verdient man sich ein paar Extracredits und gehört wohl irgendwie dazu." Owen wog gedanklich ab. "Ich denke, es hält sich im Rahmen. Nichts moralisch verwerfliches."

Mit einer Kopfbewegung deutete er auf ihr Glas. "Weiter."

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn

Sie würden sehen - ja und das, was Ian jetzt sehen wollte, waren die Chancen. Nicht, um blind dem Abgrund entgegen zu laufen, nicht, um das, was schief gehen konnte, nicht wahrhaben zu wollen. Aber sein Fokus musste auf dem Gelingen der Mission liegen. Auf ihrem Überleben. Denn das war es, was ihm Kraft und Hoffnung geben würde, nicht nur mit Hochleistung arbeiten zu können, sondern zu
bestehen. Allegious Schwächen waren dabei eine Hilfe. Er überschätzte sich und früher oder später würde das sein Untergang sein. Wenn bekannt wurde, wer für das Virus verantwortlich war, würde Allegious Anhänger verlieren, da war Ian sich sicher. Die Zwietracht die er mit dem Virus erschaffen hatte, würde ihn vernichten und vielleicht lag darin die Chance, das weitere imperiale Welten zur Vernunft kamen und erkannten, dass der Imperator nur besessen davon war, seine eigene Macht auszuweiten. "Unsere größte Chance liegt im Überraschungsmoment." Denn Allegious würde nicht ernsthaft damit rechnen, dass er hintergangen werden würde - schon längst hintergangen worden war. "Gnadenlose Selbstüberschätzung war schon immer eine Schwäche." Ein kleines, wissendes Lächeln.
Dann ein Versprechen.
Alles was nötig ist. Sie nickten beide und sie beide wussten, was das bedeutete. Auch wenn Eowyn nach setzte, oder eher gerade weil sie es tat. "Komm in transparentem Nachthemd. Das wird mich mehr treffen, als ein Tritt in den Hintern", gab auch er sich Mühe zu Lächeln.

Damit hatten sie den Morgen ihres Geburtstages dafür genutzt, in aller Ernsthaftigkeit über Bastion zu sprechen. Klar und ehrlich. Ein paar Minuten genießen, bevor sie zum Alltag übergingen klang nach einem guten Plan, daher nickte Ian und wollte gerade in das andere Stück Obst beißen, als Eowyn ihn praktisch davon abhielt, ihre Hand auf seinen Oberschenkel legte und ihn ansah. Ian hielt in der Bewegung inne, ließ seine Hand sinken.
"
Ich weiß, Wyn." Da war eine Chance. "Ich glaube an dich und ich weiß, dass du nicht nur nur in meinem Kopf bist, sondern auch in meinem Herzen. Deswegen werde auch ich da sein." Er legte seine Hand auf die ihre um seine Worte zu bekräftigen. "Wir werden es schaffen." Jetzt war sein Lächeln zuversichtlich. "Komm, lass mich noch eines machen. An meinem Geburtstag hattest du ein tirahnnisches Ritual. Lass mich eines mit dir begehen. Eines, das perfekt passt. Als Symbol und vielleicht als ein Funken zusätzlicher Hoffnung." Es würde die Stimmung auflockern und ihnen helfen ein bisschen zu genießen. "Es ist mehr ein Brauch, als ein Riutal. Du musst dafür in den Schneiderseitz gehen, genau wie ich." Was er vormachte. "Unsere Knie müssen sich berühren und du musst deine linke Hand mit der Handfläche nach oben deutend auf deinen Oberschenkel legen, die andere hältst du mir entgegen, in die Luft, damit unsre Hände sich berühren können. Okay?" Ian ging in die entsprechende Pose, warte, dass Eowyn es ihm gleich tat und berührte ihre Handflächen mit den seinen. "Der Brauch ist sehr alt. Wir müssen die Augen schließen und unsere Stirn muss sich berühren. Dreißig Sekunden mit geschlossenen Augen und einem Wunsch. Einem einzigen, der, so sagt man, so laut gedanklich ausgesprochen werden muss, wie möglich. Durch die Berührung, so sagte man, würde ein Fluss entstehen. Ein spürbarer. Dein Wunsch kommt zu mir, meiner kommt zu dir, durch unsere Berührung und dadurch wird er zu einem großen. Einem starken. Bereit?" Damit lehnte Ian seinen Kopf nach vorne, seine Stirn an die ihr. "Dreißig Sekunden an den Wunsch denken und ihn spüren." Dann schloss er die Augen und da war tatsächlich ein Wunsch den er in seinem inneren schrie. Ein einziger.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Er beugte sich vor, fing dabei ihren Blick ein, und näherte sich ihr langsam. Sarinas Herz begann unwillkürlich, schneller zu schlagen. Bald schon war sein Gesicht direkt vor dem ihren. Was hatte er vor? Sie spürte schon seinen Atem, was ein kleines, leichtes Kribbeln in ihrem Bauch auslöste. Oha. Er würde doch nicht... Nein. Schade, durchfuhr es sie, was sie erkennen ließ, wie weit sie mittleweile schon war. Owen war ihr sympathisch. Und sie würde sich vermutlich auf ihn einlassen.
Sie spürte das Kitzeln an ihrem Ohr, als er flüsterte, und ein angenehmer Schauer fuhr ihren Rücken hinab. Sie gab ihm also zu denken? Soso. Auf welche Art war zumindest relativ deutlich geworden... Sie holte Luft, um etwas zu erwidern, doch da saß er ihr schon wieder gegenüber, lächelnd, trinkend. Er wollte also doppelt spielen? Nun, gerne, da war sie dabei...


"Anders würde ich es nicht wollen",

gab sie mit erhobenen Augenbrauen und einem leichten Lächeln zurück und griff nach der Flasche, um ihr Glas wieder aufzufüllen. Sie brauchte dringend Nachschub.
Owen war dann aber so nett, ihre Frage zu beantworten, obwohl sie außer der Reihe gefragt hatte. Hm. Seine Erklärung klang... sehr geheimnisvoll. Warum hatte er sich die Mühe gemacht, "sehen" zu wollen? Und wo würde er dann stecken? Hm, das musste sie verfolgen. Eine Weltanschauung... das klang irgendwie auch nach Religion. Unbedingt im Hinterkopf behalten!

Sie stellte ihre nächste Behauptung auf, und ja, sie wartete durchaus etwas gespannt auf die Antwort. Eine Antwort, die... interpretierbar war. Sarina musste grinsen.

"Du schummelst", stellte sie klar und stieß ihren Zeigefinger in seinen Oberschenkel.
"Aber da du gegen dich selbst schummelst, will ich das mal noch akzeptieren."

Sobald man etwas illegales tat, war man nicht mehr legal unterwegs, auch, wenn es Kleinkram war. Aber damit konnte sie leben. Meine Güte, die meisten Frachterpiloten taten dergleichen - Sarina selbst hatte manche angeheuert, als es darum gegangen war, Hilfsgüter von Lianna nach Coruscant zu bringen. So lange es bei dergleichen blieb, war das alles kein Ding. Zumindest nicht für sie.
Aber sehr gut, dann war sie noch einmal dran. Job wäre abgehakt. Wieder zurück zu diesem Typen. Das wollte sie jetzt wissen.

"Du siehst zwar echt nicht so aus..."

Überlegend sah sie Owen von Kopf bis Fuß an. Ne. Dafür war er zu attraktiv. Aber man sollte ja nicht nur nach dem Äußeren gehen...

"Du wolltest auch ins Religionsgewerbe einsteigen", nickte sie dann. "Du wolltest auch ein Prediger und vielleicht sogar ein Priester werden, aber du warst... zu weltlich für das ganze Gelaber."

Obwohl sie einem Priester mit Owens Ausstrahlung durchaus zuhören würde. Und ja, das machte alles irgendwie Sinn - sein Vater hatte gewollt, dass er Priester wurde, und nun war das alles gescheitert. Das Puzzle fügte sich zusammen.

"Und deshalb willst du deinen Vater nicht mehr sehen."

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Der Abend war noch jung und versprach einige interessante Dinge. Es wäre schade, wenn man zu schnell zum nächsten 'Punkt' übergehen würde. Außerdem erweckte es in Owen eine gewisse diebische Freude Sarina ein wenig Zappeln zu lassen.


"Ich und schummeln?" mit gespielter Entrüstung hob Owen die Hände verteidigend hoch. "Es ist alles eine Frage der Interpretation" fügte er schnell an. Nun ja, eigentlich hatte Sarina recht. Wenn man es gaaaanz genau nahm, war er nicht legal unterwegs. Jedenfalls nicht bei jedem Flug und damit schloß er seine Legalität per Definition aus. Aber wer wird hier schon ein Paragraphenreiter sein? Hier ging es ums Spiel und nicht darum, wer am Ende recht behalten sollte. Also sie seinen Oberschenkel berührte, ging ein sanftes Kribbeln davon aus. Er war so kurz davor ihre Hand einfach zu greifen und... Nein. Noch nicht..

Dann kam ihre nächste Vermutung. Oh je, diese ganzen Metaphern nahmen langsam überhand. War sie nicht selbst auch im Religionsgewerbe? Meinte sie vielleicht das gleiche Gewerbe, wie er selbst? Nein, vermutlich nicht. Owen dachte nach, wie er auf ihre Vermutung reagieren sollte.
"Tatsächlich weiß mein Vater von meiner..." Immer wieder musste er die Worte suchen. Natürlich hätte er einfach mit der Wahrheit raus rücken können, aber mit dem 'Hey, ich war mal ein Jedi Schüler' sollte man sehr vorsichtig umgehen. Wer weiß, wer in dieser Bar gerade lange Ohren macht und wer weiß, wie Sarina darauf reagieren würde. Er hatte schon die verschiedensten Menschen getroffen und gefühlt gab es immer eine Meinung über die Jedi mehr als er Bekannschaften gemacht hatte. Also besser vorsichtig sein. Owen kramte in seinen Erinnerungen. Er würde es nie vergessen können. "Als klar war, dass ich meine Lehre nicht schaffen würde, bin ich nach Hause gegangen. Das ist schon viele Jahre her, weißt du. Ich habe meiner Familie alles erzählt und.. und ich werde seinen Blick niemals vergessen. Mein Vater ist kein groß gewachsener Mann. Genauer genommen ist er mittlerweile auch kleiner als ich und doch konnte er mit seinem Blick auf mich herab sehen. 'Was für eine Enttäuschung du doch bist.'", wiederholte Owen die Worte seines Vaters leise. "Ich habe seine Worte nie vergessen." Für einen kurzen Augenblick war Owens Miene ernst und nachdenklich. Er schüttelte sich kurz und blickte Sarina wieder in die Augen. "Aber das ist nicht der Grund, warum ich meinen Vater nicht mehr sehen will. Es ist der Grund, warum ich mir sicher bin, dass er... die andere Sache .. dass er sie mir nicht verzeihen wird." Owen war so ehrlich wie er nur sein konnte und wie es ihm in diesem Augenblick möglich war.
"Und so wirkliche Priester oder Prediger sind mein Mentor und die Seinigen eigentlich nicht." dachte Owen laut nach. "Vielmehr haben sie eine bestimmte Weltanschauung, die nur sehr schwer erfassbar ist. Es ist wie ein Glaube an einen Gott. Man meint zu wissen, dass er da ist, man spürt es auf eine gewisse Art, man sieht die Wunder die gewirkt werden können. Aber am Ende kann man es nicht wirklich sehen."

Owen deutete mit einer Kopfbewegung auf ihr Glas. "Ich würde sagen, du lagst daneben"

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit Cal und NPC Doc

Elise
konnte sich ein inneres Lächeln in der Tat nicht verkneifen. Ihre Gedanken zwangen sie förmlich, die Reaktion auf Cals Worte nach außen zu spiegeln, nachdem sie ihn einen Dummkopf genannt hatte. Doch sie widerstand dem inneren Zwang und schaute mit verschränkten Armen zu, während der Arzt sein Mindestes tat und dem Anwärter eine Schiene verpasste. Fortwährend beäugte sie abwechselnd das Gesicht des Neuankömmlings und seine Verletzung, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Diesmal war es gut ausgegangen. Zugegeben, Cal hatte Durchhaltevermögen und war robust, das hatte er bewiesen. Dennoch empfand sie seinen Umgang mit seiner durchaus ernst zunehmenden Verletzung als zu leichtfertig.

"Ich war's. Ich hab ihm beim Training mehr zugetraut, als schlussendlich drin war."

Elise wandte sich dann wieder dem Anwärter zu, zog eine Augenbraue hoch und fuhr mit ihrem 'Ich bin auf Krawall gebürstet'-Ding fort.

"So weit ich das einschätzen kann hatte Anwärter Cal noch keine Untersuchung seit seiner Ankunft. Er muss das Standardprozedere noch durchlaufen."

Der Virus war weiterhin omnipräsent auf Coruscant und jeder, der frisch zum Tempel kam, oder zu ihm zurückkehrte, musste sich dem Check unterziehen.

"In ein paar Wochen wirst du dann wohl mit deinem körperlichen Training fortfahren können. Kein schöner Einstieg, sorry dafür, aber ich glaube du bist schon groß und wirst es überleben."

Setzte sie dann noch mit einer hochgezogenen Augenbraue nach.

"Tu mir den Gefallen und pass ein bisschen auf dich auf."

Schloss sie dann schließlich ab. Nun war wieder ein Lächeln auf den Lippen der Ritterin. Der Anwärter brauchte diese Floskeln nicht. Er wusste durchaus auf sich aufzupassen, das hatte Eli nun schon mitbekommen, doch er war ein Rohdiamant, der noch geschliffen werden musste. Sie hatte dennoch das Gefühl, als hätte er solide Voraussetzungen dafür, ein guter Jedi zu werden.

"Cal Alder, ich verabschiede mich nun. Da du die Schlaufe nun wegen mir tragen musst, sag Bescheid, wenn ich mal irgendwie helfen kann. Bis dahin viel Erfolg und vielleicht bis zum nächsten Mal."

Eli nickte ihm zu und machte nochmal auf dem Absatz kehrt, kurz bevor sie die Krankenstation wieder verließ.

"Ach ja, möge die Macht mit dir sein."

Ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht und sie führte theatralisch zwei Finger zur Schläfe und löste sie dann, bevor sie ging und in Richtung Inneres des Tempels aufbrach.

Coruscant - Jedi-Tempel - Flure - Allein
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Vor der Krankenstation - Krina A'Qin - mit Emerald

"Am besten schlagt ihr erstmal die Richtung hier rein ein."


Krina wies auf die Krankenstation hinter sich.

"Wenn ihr gerade angekommen seid dann müsst ihr euch untersuchen lassen." gewohnt lässig untermalte sie ihr gesagtes mit ihren Händen. "Und hey, wer hätte das gedacht, ich arbeite hier den lieben langen Tag."

Die Heilerin grinste und deutete der jungen Frau ihr zu folgen. Noch ehe sie es sich versah, gesellten sich zu der jungen Frau noch zwei Männer, die einen irgendwie planlosen Eindruck hinterließen.

"Du hast Verstärkung mitgebracht?"

Witzelte die Heilerin dann mit verschränkten Armen und begutachtete das Frischfleisch. Vor ihr stand nun zusätzlich zu der jungen Frau ein gut genährter, bärtiger Lockenkopf und ein dünner, größerer, ebenfalls Menschlicher, der aber durch Äußerlichkeiten nicht weiter auffiel.

"Injektoren, Transfusionsgeräte, piepende Monitore, medizinische Betten. Ja, ich schätze ihr seid goldrichtig, wenn ihr die Krankenstation sucht."

Nach diesem sarkastischen Kommentar hatte Sie ihre Phase des Selbstmitleids überwunden und besann sich wieder auf die Pflichten, die sie hatte. Heilen, helfen, unterstützen. Und leider Gottes gehörten auch solche Pflichten wie Standarduntersuchungen dazu. Eigentlich etwas, das jeder Dummie hätte tun können, doch da sie im Moment dann auch noch zuständig dafür war, dass die Rothaarige, der kleine Dicke und der Längere einen guten Einstieg in den Orden hatten, konnte sie die Checks auch gleich selbst durchführen.

Ohne viele Worte bereitete sie kleine Geräte zur Blutentnahme vor und wieder andere zur Injektion.

"Na dann willkommen im Jedi-Tempel, Maxard und Aelfstan, und wie ist dein Name?" wie selbstverständlich übersprang sie dann jede Formalität. Die junge Frau saß vor ihr und auch Krina hatte sich auf einen rollbaren Hocker gesetzt.

Die Ritterin hatte zugleich mit der Standarduntersuchung bei der androgynen Frau begonnen. Sie entnahm eine Blutprobe, gab sie in die Maschine ein und bekam ein Ergebnis, das ihr mitteilte, dass die Behandelte schon offizielles Mitglied des Ordens war. Zumindest war sie registriert.

"Wohl eher willkommen zurück, was? Oder zum ersten mal auf Coruscant?"

Nachdem sie Emerald dann noch ein Mittel verabreichte, das ihr Immunsystem verstärkte, war der Check schon abgeschlossen. Völlig gewöhnlich und ohne Auffälligkeiten. Ein ganz normales Blutbild.

"Und der Nächste."

Auch Maxard und Aelfstan zog sie Blut und gab ihnen das gleiche Mittel, angepasst auf ihr Körpergewicht. Das schätzte die Heilerin mit Augenmaß. Weder der Lockenkopf noch der schlacksige Große waren aber im Verzeichnis des Jedi-Ordens bekannt. Nur zivile Verzeichnisse blätterten auf, deren Daten Krina eins zu eins übernahm.

"Nun, da das geschafft wäre haben wir euch offiziell in den Fängen. Krina A'Qin, Heilerin und stolze Pazifistin im Dienste des Herren aller Mächte."

Ein verschmitztes Lächeln folgte auf die verspielte Antwort, ungewöhnlich für Krina, aber auch so eine Seite blitzte hin und wieder mal bei ihr vor.

"Also, was führt euch zum Tempel?" Fragte sie dann konkret und erwartungsvoll einmal in die Runde.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Krina A'Qin - mit Emerald, Maxard und Aelfstan
 
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[ Coruscant | Jedi-Tempel | Vor der Krankenstation | Emerald mit Krina, Aelfstan und Maxard ]

Emerald musterte auch die beiden Männer neugierig und begrüßte diese, ebenso wie die Jedi zuvor, erst nur mit einem Winken mit ihrer Linken. Dann folgte sie der Jedi hinein und setzte sich auf die Liege auf die Selbige deutete. Bereitwillig krempelte sie einen Arm ihrer Bluse hoch - hatte sie ja eine ganzn ähnliche Prozedur schon auf Lianna mitgemacht. Ihr Blick wurde von all den Medizinischen Geräten, Droiden und dem Rest der Krankenstation wieder zur Jedi und den Beiden Herren gezogen als sie scheinbar erneut nach ihrem Namen gefragt wurde. Für einen moment schien Emerald nicht zu wissen wieso, dann fiel ihr auf das Maxard und Aelfstan sich ja vorgestellt hatten.

"Emerald Toshral....aber Emerald reicht. Ich bin zum ersten mal auf Coruscant...und es ist....groß."

Groß, hoch, übertrieben - hier hätten viele gepasst aber es war schwer den Anblick und das Gefühl dabei zu beschreiben. Es war schon schwer genug sich den Raum zwischen den Sternen vorzustellen und das dort durchaus mehr sein konnte als nur "Nichts", aber ein ganzer Planet bebaut und bevölkert von beinahe Unzähligen Wesen? Emerald wusste nicht wie man sich das vorstellen konnte außer auf Anhieb immer die gleichen Gebäude mit Gesichtslosen Massen darin zu sehen, auch wenn ihr klar war das es eben nicht so war.

"Ich war nur bisher nur auf Lianna...naja "nur" ist nicht ganz richitg, meißtens. Ich bin mit Vo....also Meister Al Jevarin auch zweimal auf andere Planeten gereist. Aber da er durch andere Pflichten sich dann nicht mehr um meine Ausbildung kümmern konnte wurde mir nach etwas Zeit angeboten hier her zu kommen. Das schien mir sinnvoll zu sein."


Als Krina die Untersuchungen abgeschlossen hatte rutschte Emerald von der Liege auf der sie Platz genommen hatte um den Herren eine Sitzgelegenheit für die Untersuchung zu geben. Da schon jetzt von den kleinen Einstichen der Nadeln nichts mehr zu erkennen war zog sie den Ärmel wieder lang und lenkte ihre Neugierde nun länger zuerst auf Aelfstan und dann auf Maxard.

"Bin also hier um....mich irgentwie nützlich zu machen, so als Anwärterin...Padawan bin ich ja keine mehr. Und Lola Curich alleine wird irgentwann uninteressant"


Emerald zuckte mit den Schultern. Seit dem gezwungen Verlassen von der "Hopeful Dawn" war sie ihr Leben ohne lange vorrausplanungen angegangen. Auch wenn sie meistens Vorsicht walten ließ war immer ein Weg zu finden, und so hatte sie auch die Reise nach Coruscant ohne genaue Planung über ihre Ziele hier getätigt. Aber da sie ja im Begriff war irgentwann eine Jedi zu werden konnte sie von allem was sie hier mibekam sicher nur profitieren.

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Emerald mit Krina, Aelfstan und Maxard ]
 

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Sivas Quartier| Siva ]



Ganner widersetzte sich zum Glück nicht, sondern folgte Leela und Arkon, während die Zabrak selbst schön am Kübel hocken blieb und dem Wort des Gegenstandes noch einmal gerecht zu werden. Bei ihren Hörnern, sie hatte sich ewig nicht so elend gefühlt wie in diesem Moment und sie hätte gar nicht dankbarerer darüber sein können, zu Kotzen. Was sonst sicher nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehörte. Ihr Magen brannte, ihr Hals brannte und sie fühlte sich entsetzlich. Ganz furchtbar entsetzlich. Trotzdem versuchte Siva jetzt ein bisschen zu lokalisieren, was da genau in ihrem Körper war, aber das war so viel und so chaotisch, dass ihr nur wieder schwindelig wurde. Heilfroh darüber, das Ganner zurück kam und sie im Tempel absetzt, beeilte sich Siva so schell wie möglich in ihr Quartier zu kommen, sich einmal kalt zu duschen und sich direkt danach, abgetrocknet und im Schlabberlook ins Bett zu verkriechen. Nur die Nasenspitze lugte hervor und lange dauerte es nicht, bis Siva einschlief.

**
Als Siva am nächsten Vormittag erwachte, fühlte sie sich deutlich besser er als gestern. Deutlich besser und deutlich schlechter zugleich. Kekse. Sie hatte Halluzinogene Kekse gegessen! Und anstatt in ihrem Zimmer zu verschwinden oder schlicht auf diesem völlig depperten Mädelsabend zu bleiben, war sie ausgerechnet zu Ganner spaziert. Der mit Leela und Arkon dagestanden hatte. Stöhnend schlug die Zabrak die Hände über das Gesicht zusammen. Sie war eine Ritterin. Eine Ritterin, die gestern nicht nur dicht gewesen war, nein. Sie hatte diesen verflixten Keks auch noch mitgenommen und den anderen angeboten. Kekse. Schmarrn! DROGEN! Sie hatte Drogen angeboten, die als Kekse getarnt waren. Jaaaaa, sie hatte nichts davon gewusst, nein, sie hätte das ganz sicher nicht getan, wenn sie das geahnt hätte. Aber sie hatte. Das war mehr als peinlich, mehr als eine Blamage und Siva wollte überhaupt nicht wissen, wie das auf die anderen gewirkt haben musste. Ne, sie wusste ehrlich gesagt gar nicht mehr, was gestern alles passiert war. Leela war weg gerannt, sie hatte gekotzt. Ganner hatte mit ihr geflirtet... Irgendwie so etwas in der Art, aber Siva wusste gar nicht, wie sie das alles einordnen konnte, in welche Reihenfolge und ob da überhaupt alles stimmte. Gottohgott. Das war wirklich, peinlicher als peinlich. Tolle Jedi war sie da. Vollkommen verantwortungsbewusst.
Vollkommen. Aber bei Drogen war man nicht voll sondern dicht. Demnach ließ sich da nicht mal ein dummer Wortwitz daraus machen.
Die Zabrak wollte gar nicht aufstehen, aber sie musste. Denn so gerne sie das von gestern auch vergessen würde, ne, das durfte sie nicht. Zeitlupenartig stand sie also auf, hockte sich an die Bettkante und starrte auf ihre Füße. Suna. Mit ihr würde sie reden müssen, als allererste. Ihr sagen, dass sie ihre Kekse bloß keinem mehr geben sollte. Leela, mit der musste sie auch reden. Mit Ganner auch und mit Arkon und ACH MAN! Sie ließ sich nach hinten aufs Bett fallen und schloss die Augen. Tief durchatmen. Mit dem Rat. Mit dem würde sie auch reden müssen. Ihm diese Peinlichkeit gestehen, bevor jemand anderes meldete, dass Ritterin Arkuun sich gestern reichlich daneben benommen hatte. Der Rat... Sarid. Eowyn... Waren die zwei nicht auch da gewesen? Siva überlegte, aber ganz sicher war sie nicht. Da gewesen waren sie, ja. Aber hatten sie Kekse gegessen? Keine Ahnung. Sie war ja nicht da gewesen um festzuhalten, wer was und wie viel davon aß. Außerdem war es Humbug sich mit dem Gedanken trösten zu wollen, dass zwei gestandene Rätinnen auch Kekse gegessen hatten. Oder? Nein! Nein, sie würde Verantwortung übernehmen ohne nach irgendwas zu suchen, was doch nach Ausrede oder Entschuldigung oder Wegschieben von Verantwortung wirken konnte.
Also. Erst eine Nachricht an Suna, dann der Rat, dann der Rest. Siva schnappte sich ein Filmsi um Suna zu schreiben, da sie ihre Komnummer nicht hatte.

***Filmsi an Suna***

Liebe Suna,


vielen Dank für die Einladung von gestern. Auch wenn ich Deine Kekse toll fand, muss ich Dich darum bitten, dass Du sie niemals wieder anderen gibst. Bestimmt sind sie für Dich wirklich gu und lösen nichts aus, aber meiner zabrakschen Konstitution haben sie nicht gut getan. Ich weiß nicht, was alles drin war, aber bitte iss sie besser alle selbst oder mit Leuten, die die gleiche Konstitution haben, wie du. Sie haben auf andere eine berauschende Wirkung, wie Drogen.

Liebe Grüße
Siva


*** Ende ***


Mit dem Filmsi ging sie zu Sunas Quartier und legte der anderen eben jenes an die Türe der anderen zu hängen.
Als nächstes also der Rat. Siva schluckte, als sie mit klopfendem Herzen in Erfahrung brachte, wer jetzt gerade am besten zu erreichen war. Murrrarchesch. Nicht,d ass sie je von Ihm gehört hätte, aber zu wem sie jetzt ging war auch egal.
Ihr Herz klopfte bestimmt lauter als ihre Hand gegen die Tür seines Büros.

[ Coruscant | Jedi-Tempel | vor Mr. Hairys Büro| Siva ]
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Eowyn seufzte, erwiderte aber nichts. Überraschungsmoment. Hmpf. Ihrer Meinung nach war dieser kleine Vorteil zu klein - und vor allem auch nicht wirklich existent. Allegious würde doch immer mit einem Hinterhalt rechnen. Von jedem. Jederzeit. Das war es, was der Job eines Imperators in der Stellenbeschreibung stehen hatte. Und ja, Ian hatte Recht, Selbstüberschätzung war eine Schwäche. Dummerweise war aber die Frage, wie sehr Allegious sich am Ende selbst überschätzte zumindest in Eowyns Kopf. Er war Imperator. Er hatte seine Schwächen, so wie es nun einmal jeder hatte, aber es gab einen Grund, weshalb er den Thron eingenommen hatte. Irgendetwas hatte er, was die anderen nicht gehabt hatten, und er hielt ihn schon verhältnismäßig lange. Aber das war etwas, was sie auf Bastion herausfinden konnte. Und am Ende hatte sie auf all das ohnehin keinen Einfluss. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde. Wie er handeln würde. Sie würde abwarten müssen.
Ihr mühsames Lächeln blieb, und sie nickte.
Das mache ich, verlasse dich drauf.

Sie hatte sich daran erinnert, was Riuen gesagt hatte. Ian helfen. Ihn unterstützen. Ihm sagen, immer wieder, wie viel er ihr bedeutete, wie stark er war, und so nutzte Eowyn die Gelegenheit dafür. Sie nickte, als er ähnliche Worte erwiderte, und sein Lächeln wirkte dieses Mal... ein wenig anders. Ein bisschen weniger erzwungen. Vielleicht war ein wenig ihrer Worte tatsächlich zu ihm durchgedrungen - sie hoffte es sehr.
Er klang motivierter, positiver als noch vorhin, als er von seinem Ritual erzählte. Von wo er dieses wohl kannte? Von Telos? Oder von einem seiner Raumhafenkumpels? Wer wusste das schon, aber irgendwie wagte sie nicht, danach zu fragen, sondern folgte nur seinen Anweisungen, legte ihre Hände gegen seine. Ein Wunsch. Ein einziger. Sie lächelte leicht, waren da doch so viele Dinge, die sie sich wünschen würde, wenn sie könnte. Am Ende aber zählte nur einer - der für das Große Ganze.
Auch ihre Stirnen berührten sich nun, und ihr Lächeln intensivierte sich. Das war... eine interessante Position. Wirklich interessant. Sie schwiegen nun, und Eowyn begann, intensiv an immer den gleichen Satz zu denken. Es wurde wie eine Art Mantra, das sie vor sich hindachte, und sie verlor jegliches Zeitgefühl. Hätte Ian die Verbindung nicht irgendwann vorsichtig gelöst, vielleicht wäre sie noch lange so dagesessen. So aber schenkte sie ihm ein weiteres Lächeln, bedankte sich und griff dann wieder nach ihrem Kaf, um endlich das Frühstück fortzusetzen...

***

Abgesehen vom Morgen war der Tag verlaufen wie jeder andere in letzter Zeit auch. Beinahe zumindest. Sie hatte trainiert, sie hatte Nachrichten verschickt, sie hatte geplant, sie hatte sich mit Ahna getroffen - und sie hatte einen rauchenden Kopf.

Hallo Aketos,
ich hoffe, du hast den Abend gestern noch gut überstanden.
Wenn du bereit für Training bist, melde dich einfach bei mir, ansonsten gestehe ich dir nach diesem Abend durchaus eine Gnadenfrist zu.
Viele Grüße,
Eowyn

Langsam musste sie sich auch Gedanken machen, wie sie mit der Kamino weiter verfahren würde. Sie war noch nicht so weit, dass sie sie befördern konnte, nein, dafür fehlte definitiv noch die sichere Machtverbindung. Aber lange würde es nicht mehr dauern, bis Ian und sie aufbrechen würden. Die Planung für die Kapseleinsetzung stand nun ebenfalls, bei Riuen war sie auch gewesen. Er machte einen... schlechten Eindruck, ja. Er wirkte stiller. In sich gekehrter. Ein wenig verzweifelt, egal, wie sehr er sich bemühte, es zu verbergen. Aber dennoch... dennoch. Sie war sich unsicher. Er war nicht katastrophal am Ende, er verzweifelte nicht völlig. Nach dem Gespräch war sie nicht viel schlauer als vorher. Sie würde abwarten müssen. Vielleicht noch einmal darüber schlafen. Noch einmal mit ihm reden. Sehen, wie sich alles entwickelt. Falls seine Hand nicht rechtzeitig ersetzt werden würde... dann hatte es sich ohnehin erledigt. Sie brauchten ihn... aber sie brauchten ihn voll und ganz, mit all seinen Sinnen. Abwarten. Sie würde abwarten...
Als sie fünf Minuten Pause hatte, nahm sie die vorbereiteten Utensilien hervor, die sie sich ins Büro mitgenommen hatte. Ein Teller. Ein Stück Papier. Streichhölzer. Ian hatte mit ihr sein Ritual durchgeführt, aber das tirahnnische, das stand noch aus. Sie hatte es seit sechzehn Jahren nicht mehr ausgeführt, aber es war Zeit, es wieder zu tun.
Sie starrte den Papierfetzen noch hinterher, als diese schon längst auf den Boden gefallen waren, als sie schon längst nicht mehr existierten, und hing der meditativen Stimmung nach, in die sie das Ritual gebracht hatte, bevor sie sich endlich wieder zusammenriss.
Sie hatte Dinge zu erledigen. Und da sie heute früher schlussmachen musste, musste sie sich ranhalten.


Sie war ein wenig zu spät dran, zugegeben, aber kurz nach der verabredeten Zeit tauchte sie schließlich in der Eingangshalle auf. Sie hatte vergessen, dass sie sich noch umziehen musste, und als es ihr einfiel, da war es... eben zu spät gewesen. Entschuldige, lächelte sie Ian zu und gab ihm einen schnellen Kuss. Ich hab die Zeit vergessen und außerdem... egal. Wo gehts jetzt hin? Keine Müllanlage, bitte, sagte sie mit einem schiefen Grinsen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eingangshalle - mit Ian
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine] Tyris, Alicia, Nono

Im Gegensatz zu Alicia verspürte Tyris überhaupt keinen Appetit. Den Anwesenden in der Kantine schien es ebenfalls so zu gehen, denn mit teilweise gefüllten Tellern schienen sie im Angesichte des Arachnoiden jeden Hunger verloren zu haben. Dabei galten Jedi doch als so tolerant, fiel ihm dazu ein und er grinste kurz für sich, während Alicia dem Spinnenwesen das Konzept der Midi-Chlorianer erklärte. Zu seinem Glück hatte er diese Lektion schon hinter sich gehabt, als die Jedi die Machtsensitivität bei Juley hatte feststellen dürfen.


Der Arachnoid äußerte Zweifel, obwohl er eben erklärt hatte, es sei ein hoher Wert bei ihm festgestellt worden. Selbstzweifel, er hatte schlicht Selbstzweifel. Ein wenig erinnerte das an Juley. Gut, sie war vermutlich jünger als dieser Mann (?) und hatte vor recht kurzem fast alles verloren, ihre Eltern, ihr Zuhause. Seine Gedanken glitten in die Ferne, über Sternensysteme hinweg in die Düsternis der Erinnerungen. Er hatte seine Schwester töten müssen, und das würde er sich nie verzeihen. Er hatte sie geliebt, trotz ihrer dunklen Seite, die sie zu den Sith zog. Noch immer spürte er die brennende Hitze der roten Klinge auf seiner Brust, wenn er daran dachte. Alicia hatte ihm, und natürlich auch Juley das Leben gerettet. Dafür würde er ihr auf ewig dankbar sein. Alleine schon neben ihr zu sitzen, hob seine Laune.


Ihre Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Ob er etwas spürte – so wie der Spinnerling und sie es taten? Tyris schloss die Augen, um es zu „versuchen“, öffnete sie wieder und meinte trocken.
„Sieht nicht so aus.“

Der Spinnenmann entschuldigte sich kurz, er gedenke sich noch mehr von dem Essen zu holen. Seinen Appetit hätte Tyris wohl gerne gehabt. Diesen kurzen Moment der „Zweisamkeit“ nutzte der Geschäftsmann und sprach etwas an, dass ihn schon seit Wochen beschäftigte. Mit einer Hand fischte er ein Datapad aus seinem Mantel und reichte es der Jedi. „Meine Schwester ist zwar tot, aber ich mache mir trotzdem Sorgen, Alicia. Ich möchte dir jemanden zur Seite stellen: Ihr Name ist Lucienne Sanchez. Ich vertraue ihr vollkommen! Sie wird dich von nun an begleiten. Juley werde ich ebenfalls ein Team schicken.“

Während er sprach, war ihr Gesicht nicht zu lesen. Ob es ihr nun gefiel oder nicht, er würde nicht das Leben seiner Liebsten riskieren.

[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine] Tyris, Alicia, Nono
 
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