Coruscant

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Owen versuchte sich mental auf das was da kommen würde vorzubereiten. Er taxierte sie genau als würde er versuchen jede Mimik, jede Geste oder jedes Zucken zu beobachten. Den Kaff hielt er in seiner rechten Hand. Er trank nicht daraus. Man konnte in einem kleinen unaufmerksamen Moment viel verpassen und das wollte er auf keinem Fall. Seine Instinkte schrien, dass das hier und jetzt wichtig war.

Sie arbeitete viel und wollte einen Abend Spass. Wer konnte es ihr verdenken? in einem gewissen Punkt erging es Owen ja selbst so. Er hatte in der Bar eine Ablenkung gesucht. Wenn man mehr Hintergrundinfos rausrückt, verändern sich die Menschen. Ja. Dem konnte Owen zustimmen. Er nickte stumm und auch nur sehr leicht. Er hatte die Erfahrung erst gestern gemacht. Wie die Lockerheit des Abends zu schwinden drohte, als sie auf seine Vergangenheit zu sprechen kamen. Das war immer so. Auch wenn es oft nur der Blick war, der sich veränderte. Das Mitleid in ihren Augen. Er hasste das.

Sie wollte ihn nicht hintergehen? Womit? Komm doch endlich zum Punkt, dachte sich Owen und holte beim nächsten Atemzug etwas mehr Luft als eigentlich nötig gewesen wäre. Es musste wirklich was schlimmes sein oder besser gesagt, es schien als wäre ihr es unangenehm die Wahrheit auszusprechen. So als würde sie förmlich erwarten, dass er sie so wie sie war - nackt - vor die Tür setzte.

Aber sie stellte sich klug an. Sie nahm ihm jede Argumentation bereits im Vorfeld. erklärte sich bevor er fragen konnte, bevor er auch nur auf die Idee eines falschen Gedanken kommen konnte.

Dann platze die Bombe.

Ein Lichtschwert? Owen entglitten sämtliche Gesichtszüge. Sein Blick ging vom Schwert zu Sarina und wieder zurück. Er öffnete den Mund als wollte er etwas sagen, aber es kam kein Wort aus seinem Mund. Owen wurde augenblicklich von tausenden Gefühlen überflutet. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er darum rang, welches dieser Gefühle gerade die Oberhand hatte. War es Wut darüber, dass sie ihm etwas vorgemacht hatte? Hatte es sie es denn? War es Scham, dass er es selbst nicht bemerkt hatte? Hätte er es denn sehen können? Hätte er es sehen müssen? War sein Gespür über die Jahre derart verkümmert? Plötzlich schob sich das Bild seines Meisters vor seinen Augen. Der letzte Streit, die Vorwürfe, die sie sich gemacht hatten. vielleicht war dies alles sein Schicksal? Für immer blind zu bleiben.
Owens Hand begann zu zittern und der Kaff drohte über den Rand zu schwappen.

Oder war dies alles ein Plan der Jedi? Owen schob diesen leicht paranoiden Gedanken sofort beiseite. Nein, den Eindruck hatte sie nicht gemacht und ihre Worte wirkten in diesem Moment ehrlich genug. Owen wendete seinen Blick von Sarina ab. Er presste seine Zähne zusammen und atmete tief durch. Beruhige dich, mahnte er sich selbst. "Du wusstest es die ganze Zeit und du hast mich so auflaufen lassen." Owen wusste selbst nicht, ob das eher eine Frage oder eine Feststellung in seinen Augen war.

"Was wirst du jetzt tun?" Er drehte seinen Kopf direkt zu Sarina und seine Gesichtszüge wurden hart. "Seht ihr Jedi jemanden wie mich als Gefahr? Wirst du dich dieser Gefahr entledigen?" owen wusste nicht, wie die Jedi mittlerweile zu Leuten wie ihn standen. Er konnte theoretisch eine Gefahr für sich und andere sein. Owen beobachtete Sarina genau und versuchte ihr Gefahrenpotential einzuschätzen. Er wollte ihr nicht weh tun, aber er würde sich selbst verteidigen.. wenn er denn muss.
"Oder wirst du meinem Meister verraten, dass ich hier bin? Oder mich gar zum Tempel schleifen? Den verlorenen Sohn zurück bringen?" Die letzten Worte ließen die aufsteigende Wut unverkennbar werden.

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Okay, ja, er war tatsächlich schockiert. Überraschung! Sarina spürte seine Überforderung, und sie ließ ihm Zeit, alles im Hirn ankommen zu lassen. War ja nun keine leichte Kost... aber sie hatte ihn auch nicht belogen. Das nicht, und wenn er klar denken konnte, würde er das vielleicht auch bemerken und respektieren. Dumm nur, falls er sie bis dahin schon aus der Wohnung geschmissen hatte.

"Ich habe dich nicht auflaufen lassen",

antwortete sie dann sanft.

"Ich habe anfangs ja selbst nicht gewusst, wer du bist. Und als es so weit war, war der Abend schon fortgeschritten - meine Beweggründe, wieso ich dann nichts gesagt habe, habe ich dir eben... gesagt. Ich habe dir nur etwas verschwiegen. Aber was hätte es geändert, Owen? Der Abend wäre dahin gewesen. Wir sind, wer wir sind."

Eine schlichte Tatsache. Sie hatte nicht ändern können, wer sich da gegenübersaß - nur, was sie jeweils voneinander wussten.

Er wurde aufgebracht, ja, beinahe wütend. Sarina hatte das befürchtet, aber dass es nun wirklich dazu kam war... bedauerlich. Sie seufzte leise. Na gut, deeskalieren.

"Owen, ich bin eine Jedi, keine Sith",

erinnerte sie ihn.

"Wir zwingen niemanden in die Ausbildung, und ich weiß noch nicht einmal, wer dein ehemaliger Meister war. Es geht mich auch nichts an. Vermutlich kenne ich ihn nicht mal. Du bist keine Gefahr für uns, nicht, wenn du nicht irgendwann zu den Sith überläufst - und selbst das wäre am Ende deine Entscheidung. Bis es dazu kommt, bist du für uns genauso interessant wie jedes andere Wesen auch. Ich gebe aber zu, dass ich mich freuen würde, wenn du dich mir anschließen und mitkommen würdest."

So ehrlich musste sie schon sein.

"Ich hatte gestern zumindest das Gefühl, dass du noch nicht ganz abgeschlossen hast.
Hör mal, ich habe null Ahnung, was damals vorgefallen ist, und ich bin jünger als du, ich maße mir echt nicht an, zu wissen, was gut für dich ist. Ich kenne dich ja nicht mal einen Tag lang. Aber wenn du denkst, dass du noch etwas zu bereinigen hast von damals, oder wenn du denkst, dass du doch noch einmal einen Versuch starten willst, dann bitte, ich stehe bereit. Wenn nicht, dann finde ich es schade, aber hey, dein Leben, deine Entscheidung."


Sie zuckte mit den Achseln, dann lächelte sie ein wenig.

"In dem Fall würde ich sagen, wir hatten beide eine schöne Nacht und auf Wiedersehen."

Sarina hob die Augenbrauen.

"Deine Entscheidung."

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Klar denken war immer so eine Sache gewesen. Das erforderte Ruhe und eine gewisse innere Ausgeglichenheit. Davon war Owen in diesem Moment noch weit entfernt. Und das sie ruhig blieb und ihre Worte so viel Sinn machten, machten die Situation nicht besser. Owen wollte wütend sein, wollte irgendjemand einfach die Schuld geben, wollte keine Entscheidungen treffen. Aber er konnte nicht.


Wir sind wer wir sind.

Owen drehte sich etwas zur Bettkante und stellte den Kaffbecher auf dem Boden direkt am Fußende des Bettes. Sein Tremor hatte sich noch nicht beruhigt und er wollte weder der guten Kaff verschütten, noch irgendwelche Flecke von diesem Gesöff auf seinem Bett haben. "Wir sind wer wir sind." wiederholte er nachdenklich. Für Sarina mag das eine einfache Aussage sein. Aber wenn Owen über diesen Satz nachdachte: wer war er denn? Ein Jedi? Ein Feigling? Irgendein Typ? Irgendetwas dazwischen? Vermutlich. Owen atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen. Die Erschütterung saß tief und so ganz konnte er noch nicht verorten, woher es kam. Fühlte er sich von Sarina getäuscht? oder war es vielleicht vielmehr die Tatsache, dass sich ihm eine Chance bot. Eine Chance, vor der er so viele Jahre davon gelaufen war. Doch würde er sie ergreifen können? Oder würde er sich wieder selbst im Weg stehen?

"Jedi... Sith.." murmelte Owen. "Beides ist für mich im Moment gleichermaßen fremd." Er hatte um diese Themen - vermutlich mehr unterbewusst - einen großen Bogen gemacht, sich wenig damit beschäftigt. Doch es wurde langsam Zeit, dass er sich damit auseinander setzte.
So? sie würde sich freuen, wenn er sich ihr anschließen würde? Owen blickte auf. Prüfend sah er ihr in die Augen. War es Mitleid? Nein, das konnte er nicht in ihren Augen sehen und für einen winzigen Augenblick verschwand die harte Miene. Konnte er wagen zu hoffen? Zu hoffen, dass etwas in seinem Leben nicht scheiße lief?

"Warum tust du das? Warum interessiert es dich? Gehört es zum Jedi sein dazu die verlorenen Schafe einzusammeln?" Owen seufzte. "Du hast recht. ich HABE damit nicht abgeschlossen und nachdem was ich gestern alles von mir gelassen habe, weißt du vermutlich mehr über ich als die meisten anderen auf diesen verdammten Planeten." Er grinste etwas schief. "Bevor ich mich entscheide, musst du mir sagen, was mich bei euch erwartet." Owen strich sich überlegend über die Stirn. "nicht die generelle Ausbildung. Aber du wirst zugeben müssen, dass jemand wie ich bei euch eher selten auftaucht und wie du auch fest gestellt hast, bin ich nicht mehr der Jüngste."

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Schon klar, irgendwie. Die Sith waren für die normale Bevölkerung völlig fremd, aber auch die Jedi waren das. Sie waren wie eine eigene kleine Welt. Der normale Mensch, Twi'lek oder was auch immer bekam womöglich nie auch nur einen Machtnutzer im ganzen Leben zu Gesicht, und wenn, dann wusste er oft nicht einmal davon. Logisch, dass Owen sich darum keinen Kopf machte. Sie aber machte es. Sie würde ihn nur ungern eines Tages im gegnerischen Lager treffen - aber wie hoch waren da die Chancen? Eher gering. Wahrscheinlicher war, dass Owen sein Talent verschwenden und einfach ein "normales" Leben leben würde. Sein gutes Recht.

Er wirkte plötzlich so unnahbar, und Sarina verfluchte im Stillen die Tatsache, dass er sein musste, wer er war. Man, sie hätte so gerne einfach ihren Kaff genossen, vielleicht noch ein bisschen rumgeknutscht und wäre dann wieder in ihre Schicht... Oh scheiße. Die Nachricht von gestern. Aber egal. Das hier war wichtiger, sie würden schon mal ohne sie auskommen. Müssen halt. Sie hatte ja ne Entschuldigung.

Sarina seufzte wieder, als Owen nach ihren Beweggründen fragte. Himmel, er würde noch einiges zu lernen haben. Beweggründe. Konnte man nicht einfach mal was tun, weil man das Gefühl hatte, dass es richtig war? Ne, das war vermutlich wieder so ne Jedi-Masche, ein normaler Bürger tat so etwas offensichtlich nicht.

"Ich mag dich und hab da so ein 'Kümmer-Gen'",

sagte sie dann halb sarkastisch. Na, warum sollte sie es schon interessieren?

"Ne, das gehört nicht zum Jedi-Sein dazu, aber es scheint irgendwie mein Schicksal zu sein, irgendwie auf neue Anwärter zu treffen. Passiert mir in letzter Zeit öfter. Aber wie auch immer, ich mach das schlicht, weils halt richtig ist, jemandem zu helfen. So was machen Jedi, weißt du."

Er war doch vor Jahren selbst mal einer gewesen, also fast, er musste doch wissen, wie Jedi so tickten.
Oh man.
Wenn Owen zu den Jedi kam... toller One Night Stand. Einer, dem man dauernd begegnete. War ja fast so schlimm, wie nach dem ONS herauszufinden, dass der Typ sein eigener zukünftiger Lehrer war oder so. Was ihr noch nie passiert war. Zum Glück.
Aber hey, er war zwar älter, aber sie war höherrangig. Immerhin. Hoffentlich gehörte er nicht zu den Typen, die damit hausieren gingen... aber eher unwahrscheinlich. So wirkte er nicht.

Er lehnte wenigstens nicht gleich ab. Das war doch was.

"Also, so selten, wie du denkst, ist das gar nicht. Zu den Jedi kommen alle möglichen Leute, egal ob alt oder jung. Nicht alle sind so jung wie ich oder kommen sogar als kleine Kinder. Und dann gibts ja auch noch Spezies wie Wookiee oder so - die sind dann schon siebzig, aber haben noch zig Jahre vor sich. Also nein, keine Sorge."

Sarina grinste großzügig.

"Du bist vielleicht alt, aber das kriegen wir schon hin. Ein bisschen Fitnesstraining und du sprintest wie ein Vierzigjähriger."

Sie hatte immer noch keine Ahnung, wie alt er war - hoffentlich nicht doch unter vierzig. Sonst wäre das jetzt ein Schuss in den Ofen.

"Allgemein wärst du eben wieder ein Anwärter. Anfangs würdest du mit anderen Anwärtern trainieren, wenn du Pech hast, ja, dann könnte es sein, dass das alles Jungspunde sind."

Sie zuckte mit den Schultern.

"Aber die könnten auch was von dir lernen. Klar, du fängst irgendwie wieder unten an. Du müsstest über deinen Schatten springen und dir in den Hintern treten. Aber dann gehts aufwärts. Theoretisch. Je nachdem, wie du dich machst, kriegst du dann hoffentlich wieder einen neuen Meister. Kommt halt drauf an, weshalb das alles früher so schief gelaufen war. Wenns was persönliches war oder etwas, das man aus dem Weg räumen kann, dann läufts. Wenn nicht..."

Naja, das war offensichtlich. Aber Owen würde wohl kaum jemanden umgebracht haben oder dergleichen. Und selbst wenn... sie hatte Gerüchte aufgeschnappt, dass ein hochrangiger ehemaliger Sith offen im Tempel weilte, also, wenn selbst das möglich war...

"Es kommt halt wirklich drauf an, was du willst. Wenn du reflektieren kannst und eigene Fehler eingestehen, dann wirst du ganz sicher willkommen sein. Du wirst an dir arbeiten müssen, mental und physisch. Wenn du dazu bereit bist, stehen dir alle Türen offen."

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Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Kümmer-Gen? das klang beinahe wie eine Ausrede. Aber Owen würde es für den Moment akzeptieren müssen. Selbst wenn da ein großer Master-Plan der Jedi dahinter steckte, würde sie es ihm sicherlich nicht erzählen. Zumindest nicht in diesem Rahmen. Nackt. Nach einer Nacht. Auf seinem Bett. Owen zog leicht die Augenbraue hoch, nickte aber dennoch. Für den Augenblick war ihre Antwort genug. Vielleicht war sie wirklich einfach nur hilfsbereit.


"Mein Bild von den Jedi ist über die Jahre etwas verklärt. Es ist so wie mit allen Dingen. Über die Zeit erinnert man sich nur an Fragmente. An das gute oder das schlechte. Selten jedoch an das komplette Bild." Owen zuckte seinerseits mit den Schultern. Er wollte nicht anfangen den Philosophen raus hängen zu lassen, aber eine andere Erklärung warum ihm so viele Dinge entfallen waren, hatte er einfach nicht. Würde das was zwischen ihnen gelaufen war, ein Problem werden? Sarina war zwar deutlich jünger als er, aber sie wirkte in vielen Belangen schon sehr reif. Aber Owen wagte es nicht eine Schätzung ihres Alters abzugeben.

"Für wie alt hälst du mich bitte?!?" mit gespieltem Entsetzen gefolgt von einem schelmischen Grinsen schüttelte Owen leicht den Kopf. "Meine Kondition habe ich dir doch schon längst unter Beweis gestellt, kleiner Jungspund. Komm du mal in mein Alter." Owen musste lachen. Schnell räusperte er sich und nahm wieder eine ernstere Haltung ein.


Sollte er sich für den Weg der Jedi entscheiden, würde es ein verdammt harter Weg werden. Sarina hatte - wie so oft - recht mit dem was sie sagte. Er würde sich mit sich selbst beschäftigen müssen, den Tatsachen ins Auge sehen und vor allem sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellen müssen. Die Sache mit seinem Meister würde er nicht einfach unter den Tisch kehren können. Im besten oder schlimmsten Fall, je nachdem wie man es betrachtete, lebte sein Meister noch und er würde ihm über den Weg laufen. Doch was war die Alternative? Er könnte sein Leben weiter leben, wie es war. Verkorkst. Langweilig. Zerfressen von Frustration und Schuldgefühlen. Eigentlich keine wirkliche Alternative. Dennoch musste Owen gehörig Schlucken. "Ich habe verstanden, was du mir sagen willst." begann er einleitend die Worte zu suchen. "Binnen weniger Stunden krempelst du mein Leben komplett um. Ich brauch ne Sekunde um das zu verdauen." Es werden wohl mehr Sekunden sein. Doch diese Chance durfte er nicht verstreichen lassen. Es war dieser eine lichte Moment in Jahren. Die Chance, dass er sich selbst endlich was beweisen konnte. Beweisen, dass er kein Versager war, dass er sein Leben auf die Reihe kriegen kann, dass er jemand sein konnte. "Du hast recht mit dem was du sagst. Es wird verdammt hart für mich. In vielerlei Hinsicht." Owen ließ seinen Blick durch den Raum wandern. "Meinst du mir gefällt es hier? Von einem Tag in den anderen zu leben ohne wirklich zu wissen, wer man ist?"

Owen strich sich nachdenklich über den Kopf. Diese Entscheidung sollte ihm viel leichter fallen, aber er tat sich nun einmal schwer damit. Schlußendlich sah er Sarina entschlossen an. "Also gut. Ich hab eh genug von diesem Drecksloch und zu viele Jahre meines Lebens bereits verschwendet. Es wird Zeit endlich etwas sinnvolles damit anzufangen."


Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Eowyn und NPCs

Das wurde nirgendwo gesagt? Ian grinste in sich hinein.
"Tz, tz, schummelst du einfach und machst es allen schwerer...", wandte er sich doch an sie, auch wenn das im Rennen sicher nicht ganz klug war. Aber was war hier schon klug? Sich ins Farbfeuer zu begeben bestimmt nicht und wahrscheinlich hätte es eine Taktik gegeben, die sie viel eher geschützt hätte. Aber ein bisschen warfen sie sich blind in diese Mission - und für Ian war es gut so, wie es war. Natürlich, er hatte sich etwas überlegt, etwas, das ihr hoffentlich Spaß bereiten, sie aber auch ein klein wenig vorbereiten würde. Die Vorbereitung hier war wohl vor allem die, sie nicht denken zu lassen, sondern, ihre Selbstsicherheit anzufeuern. Denn seit sie hier waren, war Eowyn genau das. Selbstbewusst. Fixiert darauf, das hier zu Bestehen. Ohne Selbstzweifel und das verwandelte Ians Grinsen in ein echtes Lächeln, als er weiter rannte. Allein ihr trockener Humor, der so perfekt zur Geltung kam, machte die Base Area schon jetzt zu einem Erfolg für ihn. Er hatte gehofft, hatte gewollt, hatte versucht, dass genau das öfter geschah. Leichtigkeit in Eowyn hervorrufen oder zumindest etwas, das sie von ihrer Pflicht ablenkte. Jetzt war sie hier, machte Witze, lachte mit ihm und sie waren das, was Ian sie so brauchte. Ein Paar. Keine Jedi und ein Ex-Sith. Ein Paar. Und hoffentlich fühlte Eowyn ähnlich wie er, wenn da nur ein funken Glück war, dann hatte sich das hier mehr als nur ein bisschen gelohnt.
Ein Bündel Farbe war es, das ihn traf, als sie von zwei Seiten beschossen wurden. Die grüne Farbe prallte an seinem Schild ab, die blaue an seinem Körper, aber Eowyn blieb weiß. Sie beeilten sich und kamen als erste oben an. Am liebsten hätte Ian dem Tisch einen Stoß mit der Macht verpasst, nachdem auch Eowyn den Dachboden erreicht hatte, aber das wäre natürlich geschummelt gewesen. Geschummelt. Unfair - unfair war auch, was Eowyn da trieb. Ein bisschen zumindest, aber auch das brachte Ian bloß dazu zu grinsen, oder eher jenes Grinsen von Ewyn zu erwidern.
"Ich wusste, dass du kein bisschen besser bist als ich." Kitzelattacken hatte sie schließlich schon über sich ergehen lassen müssen, genau wie Kissenschlachten und dabei war Ian manchmal ein klein wenig hinterlistig gewesen. So, wie Eowyn jetzt, die sie aus der Luke auf die anderen schoss.
Die Aufgabe jetzt schien einfach. Ein Sprint bis zum Ende des Ganges. Eowyn wies ihn an, zuerst zu gehen, versprach ihm Deckung zu gewähren und Ian tat, wie ihm geheißen. Doch kaum, das er den Fuß auf den Boden gesetzt hatte, wäre er auch schon beinahe gefallen, hätte Eowyn ihn nicht gerade eben noch davon abgehalten. Was für ein Boden... Ians Größe und sein Gewicht waren hier sicher nicht von Vorteil, also tat er das einzige, was logisch war und ließ sich auf den Boden sinken. Das machte die Tour wesentlich anstrengender, aber mit dem verteilten Gewicht ließ es sich viel besser voran kommen. Nicht so schnell wie erhofft, weil er auch so immer wieder einsank, aber wesentlich schneller als mit zwei Füßen. Achtzehn Sekunden blieben ihnen, als Ian am Ende angelangt war, sich aufrichtete und das näher kommende Team mit seiner Energieschleuder bombardierte. Zehn Sekunden später war auch Eowyn am Ende angelangt, als Ian ihr die Hand reichte. Drei Fenster, die nach unten führen und eine selbstbewusste Frau, die erneut die Führung übernahm und entschied, den Sprung zu machen. "
Als hätte ich eine Wahl..." kam es nun trocken, als Eowyn schon ansetzte und sprang und Ian zur Stange hastete, die einen schnelleren Weg nach unten darstellte, als die Treppe.
Unten angekommen schlug ihm die kühlere Nachtluft angenehm entgegen. Das Außengelände war groß, das Ziel zwar in der Mitte, aber um es zu erreichen mussten sie einige Hindernisse überqueren. Hürden, über die sie springen müssen würden, Tunnels zum Kriechen - als wäre das hier ein Militärgelände. Der Turm in der Mitte war mit einer Kletterwand und einem Seil versehen was hieß, dass die Partie anstrengend werden würde. Nicht nur die. Manche Hindernisse waren so hoch, dass sie zusammen würden arbeiten müssen, um sie überhaupt überwinden zu können, vor allem, da der Einsatz der Macht verboten war.

Ian versuchte einen Überblick über den Parcours zu bekommen. Erst die Mauer, dann ein Tunnel, danach Hürden. Hie draußen waren mehr Verstecke und Hindernisse, die sie nutzen konnten, um den Farbkugeln zu entgehen. Allerdings würde unnötiges oder zu langes Warten dafür sorgen, dass sie ihren kleinen Vorteil verloren. Sie
alle mussten über die Mauer. Da waren sie zwar ein perfektes Ziel, aber wenn sie das Tempo hoch hielten... Ian beeilte sich, zu Eowyn aufzuschließen, als er zur Mauer deutete. Mit genug Anlauf schaffte er es vielleicht an das Seil zu kommen, das ein Stück hinunter hing, aber immer noch sehr hoch angebracht war. Hier zumindest war seine Größe von Vorteil. Glaubte Ian.
"Bereit für einen Sprint? Wenn ich das Seil erreiche, und du meine Hand, sind wir fast schon drüber." Sie rannten, aber obwohl Ian sportlich war, erreichte er das Seil beim ersten Versuch nicht. Deutlich nicht. "Shavit!" Damit war ihr kleiner Vorsprung dahin, denn eines der anderen Teams war zu ihnen aufgeschlossen - und da hob einer der Kontrahenten da schon seine Waffe. *

Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Eowyn und NPCs

*Wer schnallt zuerst, dass sie das alleine nicht schaffen, sondern wirklich Team und Team brauchen, um ohne Macht über die Mauer zu kommen? :D
 
[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, Riuen, NPCs

Kairi also. Ziemlich wahrscheinlich nicht ihr echter Name, sondern einer, den sie gewählt hatte, aber er passte. Klang weder schmutzig noch zu lapidar oder billig, aber etwas anderes hatte Riuen auch nicht erwartet. Riuen schmunzelte, als sie ihn fragte, ob er neu hier war. „Ja, das bin ich“, erwiderte er, schließlich stimmte es, weder war ein Stammgast, noch würde er einer werden. Wobei er damals, bei Lavelia als solcher durchgegangen war. In vier Jahren war er ganze dreizehnmal bei ihr gewesen.
Kairi legte die Hand auf seinen Arm, den mit der Hand, was gut war. Ihn herumführen oder jemand anderen vorstellen? Nein. Der Chiss musste Grinsen, als Kairi ihm zwinkernd vorschlug, ihn auch mit einem Kollegen bekannt zu machen.
„Nein, das passt so sehr gut. Männer sind nicht ganz mein Typ.“ Ein seltsamer Kuss in einer Sauna hatte ausgereicht, um das sehr schnell, sehr deutlich zu machen. Ein seltsamer Kuss und ein zu schnell bei Seite gelegtes Handtuch.

Ein bisschen Gesellschaft ist genau das, was ich suche, aber die würde ich wirklich in etwas privaterem Rahmen bevorzugen.“ Keine Zweideutigkeit war in seinen Worten herauszuhören, als Riuen noch einmal von seinem Glas nippte und es abstellte, um Kairi dann seinen Arm anzubieten. „Ich bin gespannt auf dein Zimmer,“ was er wirklich war, denn vielleicht verriet es etwas über sie. Lavelia hatte immer eine bestimmte Blumensorte auf ihrem Tisch stehen gehabt und irgendwann hatte sie ihm verraten, dass sie den Duft von ihr besonders mochte und niemals, auch nicht auf den Wunsch eines Freiers, eben jene Blumen aus ihrem Zimmer verbannen würde. Vielleicht hatte ach Kairi etwas in ihrem Zimmer, dass für sie von Bedeutung war?
Das Zimmer war nicht sonderlich groß, aber es verdiente das Wort klein nicht. Ein großer Sessel, ein noch größeres Bett mit roter Wäsche. Nichts, was wirklich besonders war, bis auf die Deko, an der Riuens Blick hängen blieb, die etwas extravagant aussah.
„Du magst Symbole?“, fragte er sie, als sein Blick an einem Gebilde hängen blieb. „Vielleicht ist es zu persönlich und du kannst es mit einer Geschichte ausschmücken, aber hat es eine Bedeutung für dich?“ Er sah zu ihr und lächelte halb entschuldigend. Besser er machte gleich klar, weshalb er hier war. „Ich schätze du kennst viele seltsame Besucher und ich verleugne nicht, dass ich ein solcher bin.“ Am Ende kannte Kairi genügend Kerle, mit den unterschiedlichsten Vorlieben und Fantasien. „Genau das führt mich hier her. Das Wissen darum, dass dir seltsame Käuze begegnen und du vermutlich schon viel gesehen und viel gehört hast.“ Dinge, die man einem Therapeuten nicht sagen würde. Aus Angst, aus Scham, aus genug anderen Gründen. „Wenn dem nicht so ist, dann ändert sich das heute wohl ein bisschen mit mir. Ich weiß wohl, dass es verrückt ist, dass mir der Sinn nach Konversation und nicht nach Kopulation steht.“ Leise lachte er auf, als er sie ansah. „Vor allem bei einer so hübschen Frau wie dir.“ Ja, es war verrückt, denn eigentlich entsprach sie genau seinem Typ. „Klingt es zu abstrus, schick mich wieder weg, Kairi“ stellte er ihr frei. „Wenn nicht, wäre es mir so etwas wie eine Ehre, deine Zeit in Anspruch zu nehmen und,“ ein offenes, interessiertes Lächeln, „zu erfahren, ob das etwas bedeutet.“ Oder schlicht einfach nur Deko war.


[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, Riuen, NPCs
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Owens Erklärung machte schon irgendwie Sinn, und Sarina nickte. Klar, nach so ner langen Zeit merkte man sich nicht wirklich alles... und dann war da sicher auch die Frage, was er womöglich alles verdrängt hatte.
Dann musste sie grinsen.

"Keine Ahnung... sechzig? Fünfundsechzig?"

Sie übertrieb sein Alter bewusst - so alt war er mit Sicherheit noch nicht. Aber jung war vermutlich auch etwas anderes.

"Wir können ja gerne mal um die Wette laufen, alter Mann",

triezte sie ihn weiter, in dem Bewusstsein, dass sie wirklich verdammt fit war. Sie machte Sport zwar nicht sonderlich gerne, aber er war notwendig, und außerdem war sie eitel genug, einen definierten Körper ihr eigen nennen zu wollen.

"Und bis ich in dein Alter komme, vergehen sicher noch drei, vier Jahrzehnte..."

Damit war aber genug gelästert und gefoppt. Sarina ließ Owen etwas Zeit, um nachzudenken und Worte zu finden, während sie an ihrem Kaff nippte, dann nickte sie.

"Die Sekunde geb ich dir gerne. Meinetwegen auch zwei oder drei."

Sie überlegte schon, ob sie die Zeit nutzen und mal eben kurz ins Bad verschwinden sollte, als Owen weitersprach. Na ja, also seine Wohnung fand sie nun so übel nicht - da hatte sie schon wesentlich schlimmeres gesehen. Er hatte in Dach über dem Kopf, er hatte zu Essen und genug Kohle um zu trinken. Aber ja, sie verstand trotzdem irgendwie, was er meinte. Er war alleine, scheinbar, und irgendwie ohne Sinn und Ziel.
Wieder überlegte sie, ob sie ihm Zeit geben sollte, entschied sich dann aber dafür, sich im Bett mit der Decke etwas zurückzulehnen und mit offenen Augen zu dösen. Und nachzudenken. Es würde nicht leicht sein für einen Mann in seinem Alter, seine Gewohnheiten aufzugeben. Sein Leben umzukrempeln. Ob da jemand war, mit dem sie ihn bekannt machen konnte, der ihm helfen konnte? Allerdings fiel Sarina niemand ein. Sie war ja selbst noch nicht allzu lang auf Coruscant...

Schließlich unterbrach Owen ihre Gedanken, und ein leises Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

"Schön. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Schritt in dein neues Leben."

Sie meinte das ernst, nicht sarkastisch. Es war nicht einfach, eine solche Entscheidung zu treffen.

"Ich rechne es dir hoch an, dass du das tust. Und ich denke, du wirst deinen Weg sicher finden. Aber bevor du das tust..."

Sarina verzichtete auf einen Kommentar zu dem gar nicht so üblen Drecksloch und klopfte neben sich aufs Bett.

"Lass uns erst mal noch gemütlich austrinken und aufwachen, bevor du dein Leben umkrempelst, okay?"

In einer halben Stunde konnte er das immer noch problemlos tun. Schade, dass er jetzt quasi Anwärter war - damit fiel morgendliches Knutschen wohl eher aus.

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen
 
[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, Riuen, NPCs

Kairi grinste. "Dann passt es ja, denn Männer sind absolut mein Typ." Obwohl sie Frauen auch nicht ganz abgeneigt war. Dennoch, Männer... hatten das gewisse Etwas, das sie meistens bevorzugte.
Er suchte also Gesellschaft? Nun, die konnte er bekommen, genau wie den privateren Rahmen. Riuen war ein Gentleman - Kairi hakte sich gerne in seinem dargebotenen Arm ein und führte ihn dann aus dem Salon die Treppe hinauf. Im Flur gingen mehrere Türen ab, hinter den meisten war es mittlerweile ruhig. Vor einer der letzten Türen hielt sie kurz an und öffnete diese lächelnd.
"Willkommen bei mir. Mach es dir gemütlich." Riuen sollte sich wohlfühlen. Nur ein Gast, der sich wie zu Hause fühlte, konnte wirklich loslassen und die Zeit mit ihr auch voll und ganz genießen. Somit war ihr Zimmer eben auch zeitweise das Zimmer vieler anderer Leute, doch es machte ihr nichts aus. Auf diese Weise war sie zumindest körperlich niemals einsam.
Riuen sah sich um, so, als ob ihr Zimmer sie wirklich interessierte, und dann fragte er nach ihrem Lebensbaum. Sie lächelte erneut. Ob er sich wirklich interessierte, oder ob er doch nicht so erfahren war, wie sie gedacht hatte? Sie wollte eben antworten, als er weitersprach. Er war ein seltsamer Besucher? Nun ja, bisher war er nicht sonderlich aufgefallen, abgesehen von seiner Attraktivität. Dann aber machte er klar, weshalb er hier war, und nur Kairis Erfahrung verhinderte, dass sie die Augenbrauen nach oben zog. Er wollte nur
reden? Da kam so selten ein wirklich heißer Kerl hier rein, und dann wollte er reden. Zum schießen. Und Komplimente machen konnte er auch. Was stimmte nicht mit ihm? Nun ja. Auch das gehörte zu ihrem Job - er war nicht der erste, der reden wollte, wobei die anderen meistens beides bevorzugten.

"Du hast Recht, ich kenne viele seltsame Besucher", machte sie deutlich, dass er nun keine so große Ausnahme war. Sie ließ Riuen los und ging zu dem kleinen Tischchen, auf dem zwei Gläser mit einer Flasche Wasser sowie einer Schüssel Knabbereien standen. Diese waren normalerweise für hinterher gedacht, aber so wie die Dinge lagen... Sie goss ihnen beiden ein Glas ein. Den Alkohol hatten sie unten gelassen, schade, aber das konnte Kairi nun nicht mehr ändern.
Sie reichte Riuen das eine Glas und berührte dabei bewusst seine Hand, während sie in seine Augen blickte. Er mochte nur zum Reden hier sein, das hieß aber nicht, dass er nicht auch Berührungen brauchen würde. Das brauchten sie letzten Endes meistens. Anschließend setzte sie sich trotz ihrer High Heels mitten auf ihr großes Bett.
"Setz dich gerne zu mir", forderte sie Riuen auf, "oder mach es dir auf dem Sessel bequem, wie du möchtest. Und bedien dich", wies sie auf die kleine Schüssel. Dann sah sie zu dem Gebilde, das Riuen angesprochen hatte. "Es ist mein Lebensbaum", sagte sie, noch immer lächelnd. "Wann immer etwas wichtiges in meinem Leben geschieht, ergänze ich ihn, füge Symbole und Zeichen hinzu. Oder auch dann, wenn ich wichtige Träume und Gedanken habe, um mich daran zu erinnern." Dabei wählte sie in der Regel bewusst Symbole aus unterschiedlichen Kulturen und Spezies, damit niemand wirklich alles verstand, was dort symbolisiert war. Nur sie. Sie kannte die Bedeutung von jedem einzelnen der mittlerweile sechzehn Symbole, die sie selbst gefertigt und aneinander befestigt hatte.

Dann sah sie wieder, noch immer lächelnd, zu ihrem Gast.
"Und nun, da du den intimsten Gegenstand in meinem Zimmer kennst... was bedrückt dich, Riuen? Was führt dich hier her? Oder sollte ich fragen, wer?" Meist steckte eine Frau hinter den Männern, die zu ihr kamen. Die meisten dachten, dass nur Singlemänner Damen wie sie aufsuchten, doch dem war nicht so. Und gerade die, die reden wollten... brauchten gerade den Rat einer Frau. Um ihre eigene zu verstehen.

[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Zimmer, Kairi, Riuen
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Sechzig? Owen hob die rechte Augenbraue besonders hoch, stimmte dann aber in ihr Grinsen ein. Die Lockerheit in diesem Moment tat gut. Er musste aus diesem Kreislauf des Nachdenkens wenigstens für einen kurzen Moment raus und das funktionierte gut.
"Um die Wette laufen?" wiederholte er und kam dabei etwas näher. "Wenn es darum geht zu beweisen, dass ich fitter bin als du, würden mir andere.. Tätigkeiten einfallen als schnödes laufen" Auch wenn sie eine Jedi war. Ihren Sexappeal und ihre Anziehung auf Owen hatte sie nicht verloren. Und sie war immer noch nackt. Auf seinem Bett.

Owen schob den Gedanken zur Seite. Das hier war wichtig für ihn. Es würde sich für einen neuen Weg entscheiden. Einen schmerzhaften Weg voller Entbehrungen. Doch er konnte sich lohnen. Ein neues Leben. Ja, das war es. Nein. Das würde es werden. Ob es gut war oder schlecht würde sich zeigen. Es würde in jedem Fall neu sein und wie Owen sein aktuelles Leben einschätzte, würde es vermutlich auch die letzten Chance sein, die er hatte. Owen seufzte.

"Nun ja, wenigstens ist der Koffer, den ich packen muss, sehr klein." fügte er mit einem Achselzucken an.

Sein Blick wanderte von ihrer Hand, die aufs Bett klopfte zu Sarina. "Ich kenne da noch eine viel bessere Methode um wach zu werden als dieses wässrige Gesöff" Mit diesen Worten rückte Owen näher an Sarina heran. Seine Hand legte er sanft, aber bestimmend auf ihre Schulter und ließ sie langsam ihren Arm herunter wandern bis sie bei der Kaff-Tasse angekommen. Er umschloss die Tasse, um sie Sarina aus der Hand zu nehmen. Während dessen schaute er ihr herausfordernd in die Augen und konnte sich ein vielsagendes Grinsen nicht verkneifen. Doch Owen beließ es nicht dabei. Die Tasse mehr oder minder in Sicherheit, beugte er sich die letzten Zentimeter zur Sarina vor und küsste sie auf die Lippen. "Wir haben noch eine Wette offen, kleines."



Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen
 
Coruscant - auf dem Weg Richtung Unterstadt, im Speeder – mit Wes und Lianna

Alisah lachte kurz auf als Wes fragte ob sie und Adrian als Kinder so abenteuerlustig gewesen wären wenn sie gedurft hätten.

Aber sicher doch! Solange wir nur zusammen warn haben wir jeden möglichen und unmöglichen Blödsinn angestellt. Wenn wir länger hier bei Alad gelebt hätten wär'n wir sicher mal da hin ausgebüxt. Und mit Sicherheit hätten wir Ärger bekommen. Und das nicht zu knapp.

Sie lachte noch einmal glucksend auf und für einen kurzen Moment stieg Wehmut in ihr auf Wehmut nach der damaligen Zeit und vor allem nach Adrian. Doch dafür war nicht der Moment und auch die Unterhaltung ging weiter während es nun tiefer und tiefer ging. Das Licht wurde diffuser, fast als würde sich Dämmerung über sie legen und langsam in die Nacht übergehen.
Und während sie ihrem Ziel näher zu kommen schienen hatte sich nun auch die Unterhaltung in diese Richtung gewendet. Ja, es wäre bestimmt das Beste wenn Lianna erst einmal das Reden übernahm. Wes und Alisah würden ohnehin schon auffallen wie bunte Banthakälber.
Letztlich waren sie dann wohl wirklich da und während sie ausstiegen kroch ein kalter Schauer Alisahs Nacken hinauf. Das hier weckte Erinnerungen an Zeiten, die sie nur zu gerne vergessen wollte. Damals wäre sie aus dem Speeder gestiegen und ihre Ausstrahlung hätte jedem in der Nähe gesagt, dass eine Annäherung an ihre Person übelste Schmerzen, wenn nicht sogar den Tod bedeuten würde. Leise seufzte sie und war dankbar, das Wes die Situation mit einem mehr oder weniger ernst gemeintem Scherz auflockerte. Es war nicht mal so falsch an zu nehmen, dass der Speeder Beine bekommen würde sobald sie ihm den Rücken zu wandten. Lianna hatte dafür allerdings eine pragmatische Lösung und dann, vorbei an all der Not, dem Elend und der Verkommenheit hier unten, ging es auf in Torg's Laden.
Alisah trat als Letzte in die Kaschemme ein und blickte sich vorsichtig um während sich langsam jedes einzelne ihrer Nackenhaare aufstellte. Fast Instinktiv ging ihre Hand dort hin wo früher einmal ihr Lichtschwert gehangen hatte und als ihre Finger ins Leere griffen, wurde ihr erst klar, dass sie es ja nicht mehr trug. Sich um eine entspannte Haltung bemühend lies sie ihre Hände seitlich am Körper herab hängen, doch der Versuch gelang nicht so gut als sie erkannte welcher Spezies dieser Torg angehörte. Ein Sakiyaner.
Attentäter!
Schrie jede Faser ihres Körpers. Nahezu jeder Angehörige dieser Spezien dem sie je begegnet war, ging diesem Handwerk nach und sie waren verdammt gut. Gefährlich selbst für einen Machtnutzer wen der unvorsichtig war. Immer mehr alter Verhaltensweisen gruben sich in Alisah's Bewusstsein nach oben. Ihre Haltung änderte sich, sie beobachtete jeden hier im Raum aus dem Augenwinkel und hörte misstrauisch zu was gesprochen wurde. Seitlich Blickte sie den Sakiyaner an und nickte nur knapp als Lianna sie einander vorstellte. Er schien auch nicht begeistert sie zu sehen. Überhaupt nicht.
Und Alisah hielt seinem Blick stand während er sie und Wes genauestens musterte.
Bezahlung?
Was meinte er mit Bezahlung? Alisah's Blick wanderte fragend zu Wes. Wie viele Kredite hatten sie wohl mit. Oder war da doch eine andere Bezahlung gemeint?
Kurz nach deren Erwähnung verschwanden Lianna und Torg in einem Raum. Alisah war nicht begeistert. Was würde da vor sich gehen. Reflexartig war sie einen Schritt auf die sich schließende Tür zu gegangen, hielt dann aber inne und wandte sich Wes zu.

Sakiyaner

Flüsterte sie und ihr Blick sagte wohl ganz genau was sie von ihm hielt.

Is das wirklich gut wenn wir sie da allein rein gehen lassen. Sakiyaner sind...

Sie blickte Wes direkt in die Augen und musste sicher nicht mehr dazu sagen. Sie machte sich Gedanken um Lianna aber eine leise Stimme in ihr begann immer nachdrücklicher darauf hin zu weisen, dass das hier auch eine richtig gute Falle wäre. Es gab mit Sicherheit noch irgendwo eine hübsches Kopfgeld auf sie und das auf Wes ein Riesiges ausgesetzt war, das war selbstverständlich.
Möglichst unauffällig musterte sie die Lokalität und schätzte die Gefährdungslage und die Möglichen Fluchtwege ab während sie gleichzeitig Gegenstände registrierte, die als mögliche Waffen verwendbar waren.


Verdammt noch mal warum brauchen die so verdammt lange.

Quengelte sie beinahe und trat von einem Fuß auf den Anderen.

Wir sollten da rein, wir sollten klären was der mit Bezahlung gemeint hat. Wir können doch nicht hier rum stehen. Verdammt...

Wieso blieb Wes nur so ruhig! Sie war drauf und dran in dieses Hinterzimmer zu stürmen.
Doch die Blamage dieses Kontrollverlustes blieb ihr erspart, denn nun, endlich, öffnete sich die Türe wieder und die Beiden kamen zurück.
Was hatte Lianna am Arm?
Das war Alisah's erster Gedanke als sie sah wie diese ihren Ärmel herunter zog. Hatte der ihr was angetan, oder musste sie Drogen nehmen? Alisah's Gedanken rasten denn irgendwie wirkten die beiden vertrauter als vorher und der Sakiyaner wirkte obendrein jetzt beinahe ein kleinwenig freundlich.
Torg's Haltung imitierend verschränkte auch Alisah ihre Arme, stellte ihre Beione etwas breiter auf und straffte ihre Körperhaltung während sie eine Augenbraue nach oben zog und ihn direkt anblickte.


Alles!
Alles was Sie über diese neuen Heiler wissen?
Wo die sind? Wie die heilen? Gibt es Leute die sie geheilt haben? Können wir die fragen? Wie geht es denen? Woher haben sie das Mittel und wenn sie seriös sind, wie können wir helfen das noch mehr Leuten geholfen wird. Kann man das Heilmittel reproduzieren.
Eben alles was uns hilft zu helfen.


Erst als all das aus ihr heraus gesprudelt war fiel ihr auf, das es wohl besser gewesen wäre Wes den Vortritt zu lassen und so wandte sie ihren Blick schuldbewusst zu Wes.

Entschuldigung... ähm,... Meister...

Den Titel verwandte sie jetzt und hier mit Absicht, vermied aber seinen Rang als Rat zu erwähnen, schließlich war das hier immer noch eine miese Spelunke in den unteren Ebenen und der Wirt war ein Sakiyaner.

...natürlich ist es an dir die Fragen zu stellen.

Den Kopf leicht neigend trat sie einen haben Schritt bei Seite um ihm auch optisch den Vortritt zu lassen und sah danach zu Lianna um in ihre Richtung leise flüsternd zu fragen.

Geht's dir gut?

Coruscant - Untere Ebenen - Torgs Laden mit Torg (NPC), Wes und Lianna
 
[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Zimmer, Kairi, Riuen

Riuen machte es sich insofern gemütlich, als das er sich Kairis Zimmer genauer ansah und sein Blick an einem Gebilde hängen blieb, das er nicht sofort als Baum erkannte. Was er auch zu erkennen glaubte, war ein kurzer Moment der Verwirrung, als Riuen klar machte, was er sich für heute wünschte. Ein Gespräch. Auch wenn sie ihre Gesichtszüge unter Kontrolle hielt, für einen Moment war da etwas, oder es war die Absurdität, die der Chiss selbst erkannte? Er zumindest lachte leise, als er sie ansah. „
Zugegeben, es klingt nicht nur verrückt, es ist verrückt.“ Die wenigsten betraten ein Bordell um viele Worte auszutauschen. Riuen selbst hatte bisher nie etwas anderes dort getan. Für ihn war das ein perfekter Ort, um sich austauschen zu können. Vor allem, wenn es um Frauen ging.

Kairi ließ seinen Arm los, was der Chiss ein klein wenig bedauerte, als sie bestätigte, dass sie seltsame Besucher tatsächlich kannte. Vermutlich hörte und sah man an solchen Orten sehr viel mehr, als anderswo. Kairi füllte zwei Gläser mit Wasser und reichte dem Chiss eines davon, berührte dabei erneut seine Hand und sah ihm in die Augen, ehe sie sich auf das Bett setzte und ihm anbot, sich zu ihr zu setzen. Wäre die Situation eine andere, er hätte nicht überlegen müssen. Eine kurvige Frau in hohen Schuhen, die ihre Beine nur betonen konnten, mit seidenem Mantel, der ein klein wenig der Corsage vermuten ließ. Eine Einladung. Aber RIuen blieb stehen wo er war und betrachte das, was Kairi schließlich als ihren Lebensbaum bezeichnete. Sie fügte Symbole und Zeichen hinzu, wann immer etwas wichtiges in ihrem Leben geschah. Aber er deutete auch Wünsche und wichtige Gedanken an, damit sie diese vergaß. Sechszehn zählte Riuen, als er sich fragte, wie viele Symbole er an einem eigenen Lebensbaum befestigen würde? Mehr oder weniger als sie? Wichtige Dinge, Gedanken und Träume. Eigentlich war es furchtbar kitschig. Ian hätte das bestimmt gefallen, auch wenn Riuen sich sicher jeden Mann, außer ihn an einem Ort wie diesem vorstellen konnte. Und doch, so kitschig es war, es hatte etwas.
Bei ihrer nächsten Aussage musste Riuen leise lachen.
„Ich würde sagen, ich weiß jetzt, dass dein Lebensbaum eine Bedeutung hat, aber die intimsten Details,“ die Anhänger, „kenne ich nicht.“ Er setzte sich schließlich auf den Sessel und lachte erneut, als Kairi vermutete, dass er herkam, weil ihn etwas bedrückte. Wahrscheinlich eine Frau.

„Lass es mich mit einer Gegenfrage beantworten. Hast du jemals das Gefühl gehabt, du müsstest einen der Anhänger, die du an deinen Baum gehängt hast wieder abhängen? Hast du schon einmal an deinem Baum einen Anhänger gefunden, der dir lieb und wichtig war und an dessen Wichtigkeit du auf einmal zweifelst?“ Riuen stütze seinen Arm auf dem Tisch ab, das Kinn auf der Hand, als er zu Kairi sah und trotz allem lächeln musste. „Wäre das mein Baum, würde ich manche Anhänger nicht mehr erkennen. Und einen neuen aufhängen, den ich nie daran hätte sehen wollen. Nachdenklichkeit? Tiefgang? Zweifel? Eine Mischung aus diesen drei Worten, wobei das mit der Tiefe fast übertrieben scheint.“Kurz wandte Riuen seinen Blick wieder Kairis Baum zu, hatte keine Ahnung, ob sie diesbezüglich überhaupt die Wahrheit gesagt hatte. Aber das machte eine eigene Wahrheit umso deutlicher. "Es ist, als hätte ich vergängliches an meinen Baum gehängt. Etwas, was einmal gut aussah und wichtig war und jetzt verwelkt ist." Was fürchterlich deprimierend geklungen hätte, wenn Riuen es nicht eher mit Selbsterkenntnis ausgesprochen hätte.

[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Zimmer, Kairi, Riuen
 
[Coruscant | Jedi Tempel |Gänge] Azamthoth, Ty, Nico, Markus

Ty fand anscheinend das Ian diese Situation ziemlich gut gemeistert hat, auch wenn dieser kein Jedi ist, wo Sam ihm still beipflichten musste, auch wenn er sich sicher ist das er eine Vorgeschichte haben musste wo er Macht Fähigkeiten erlernt hatte. Das Ty Sam rechtfertigte das er keinen Meister an Knurren soll war das für ihn kein neues Erlebnis Ty wusste natürlich mehr über die Gepflogenheiten auf Boden wo diese nötig waren. Es ist für Sam neu das er sich höflich zu verhalten hat, da der Umgang auf der Heimat von Sam deutlich aggressiver war als wo anders. Nach der Maßregelung seitens Ty nahm er ihn vor Markus in Schutz und erklärte ihm das er schon länger sein Beschützer ist, er hatte zudem recht das niemand in die Nähe von Ty darf, wenn Sam in Reichweite war, in Ausnahmefällen darf sogar nicht einmal Sahra in die Nähe von Ty. Der Jedi meinte das Sam allerdings etwas umgänglicher werden müsse, wenn er sich noch länger in dem Tempel aufhalten möchte. Auf die Frage wer denn der Vater von Ty sei meinte Ty das Radan Tulon sein Vater sei, was Sam ziemlich irritierte, da Sahra meinte das er gefallen sei oder so ähnlich. Als Ty ihn fragte ob er ihn denn aufspüren könne weiteten sich die Augen des Shistavanen, rein Theoretisch konnte er es in der Tat, allerdings bräuchte er ein Kleidungsstück von ihm, um seinen Geruch von den Hundert anderen zu unterscheiden. Noch bevor Sam Ty sagen konnte das er das nicht tun würde wand sich der kleine Junge wieder zu Markus und meinte das als er in das Zimmer von seinem Vater schaute, dass es wie bei Sahra aussah. Als Sam Ty fragte wo denn seine Mutter war kam die Antwort das sie auf Teth sei mit einem anderen Jedi Meister um irgendetwas von diesem zu lernen. Sam konnte kaum glauben das Sahra noch etwas dazu lernen konnte, da er dachte das sie schon alles konnte nach der Vorführung auf Uvena Prime. Markus meinte nachdem Ty fertig war das er sich am besten sofort auf die Suche machen sollte, anschließend neigte er den Kopf zu Sam und sagte das Ruhe und Gelassenheit zwei Tugenden sein die in dem Tempel von allen erwartet wird. Sam gefiel das ganz und gar nicht und richtete sich auf, nun schaute nicht mehr er zu dem Meister hoch, sondern der Meister zu ihm hoch.

„Ich weiß zwar nicht für wenn sie sich halten, allerdings ist es nicht üblich das jemand in dem Kopf eines Shistavanen herum spukt. Es wird mündlich weitergegeben was man sagen möchte auf meiner Heimatwelt hätten sie dafür ihren Kopf verloren. Wir sind zwar nicht auf meiner Heimatwelt, dennoch empfinde ich es absolute Unverschämtheit.“

Erwiderte Azamthoth in Perfektem Basic, ihm war klar das Markus recht hatte, dennoch hätte er es laut sagen können.

„Sie waren nicht da als das Imperium versucht hatte meine Heimat zu besetzen und wie viel Freude und Gefährten dir diese gestorben sind. Also erzählen Sie mir bitte nichts über Ruhe und Gelassenheit. Dennoch möchte ich mich für vorhin Entschuldigen.“

Sam hatte zwar nicht vor sich dafür zu entschuldigen, dennoch wusste er genau was von ihm nun erwartet wurde. Anschließend ging er wieder auf seine vier Pfoten und ging etwas tiefer um den Jungen zu signalisieren das er auf den Rücken von Ihm klettern soll. Als Sam sich wieder hoch ging bemerkte er das Ty etwas schwerer geworden war, allerdings war er immer noch für Sam sowas wie ein Fliegengewicht. Als sie außerhalb von der Reichweite von Markus waren wand sich Sam in seiner Muttersprache Shistavanisch an Ty.

„Ich könnte deinen Vater mit einer Duftmarke finden, ich würde es aber nicht tun. Und es gibt keins aber von dir. Wir werden an einen Ort gehen wo wir hoffentlich allein sind.“

Kurz nachdem er das gesagt hatte hörte er irgendeinen Schrei oder sowas in der Art. Er streckte seinen Kopf in die Höhe und richtete die Ohren in die Richtung aus dem der Ton gekommen war. Er fing an durch die Gänge zu traben, auch wenn er sich gerne den Tempel auch von innen angeschaut hätte, wofür er zwar bestimmt noch genug Zeit hatte allerdings das noch Zeit haben kann. Als sie der Quelle des Tons näher kamen roch Sam die frischere Luft und eine weitere Person, von welcher anscheinend der Ton kam. Als Sam in das freie trat sah er wie ein Zabrak auf Ihrem Hosenboden saß.

„Alles okay bei euch?“

Fragte Sam nach um das Befinden der anderen Person zu erfahren.

[Coruscant | Jedi-Tempel | Gärten] Azamthoth, Ty, Freydis
 
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Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Ian und NPCs

Ich hab nicht geschummelt!, wehrte sich Eowyn frustriert, für mehr war jedoch keine Zeit und auch keine Luft. Schummeln sah anders aus. Wenn sie die Macht genutzt hätte, zum Beispiel, und da hätte es zig Möglichkeiten gegeben, die keiner, womöglich nicht mal Ian, bemerkt hätte. Aber sie hatte keine einzige davon angewandt, keine einzige! Im Gegenteil, sie beschnitt sich selbst, weil es verdammt anstrengend war, die Macht einfach zu ignorieren. Einfach eine Patrone zu werfen war nicht schummeln. Aber gut. Das würden sie jetzt sicher nicht ausdiskutieren.

Von wegen. Ich treffe Eins A, ich bin wohl besser als du, entgegnete Eowyn grinsend, ohne den Blick von ihren Zielen zu werfen. Natürlich hatte Ian etwas anderes gemeint, eher die moralische Überlegenheit, die sie besonders bei ihrer ersten Begegnung ausgespielt hatte, aber sie verstand ihn mit Absicht falsch. Sie war nämlich garantiert nicht besser, denn schmutzige Tricks hatte auch sie ohne Ende auf Lager. Mit dem Unterschied, dass sie diese eben in der Regel erst im Ernstfall anwandte. So wie heute.

Man hat immer eine Wahl, sagte sie noch belehrend, während sie schon längst auf das Fensterbrett geklettert war und anschließend nach unten sprang. Da war keine Zeit, um Sorge zu haben, dass die Sicherheitsbedingungen in dieser Einrichtung zu schlecht waren, bevor sie unten ankam und das Netz sie sanft auffing und wieder ein wenig nach oben schnellen ließ. Eowyn nutzte den Schwung, um in den Stand zu kommen und mit de nächsten Hüpfer auf den Boden zu springen. Ian folgte an der Stange - sehr gut, die Feuerleiter dauerte schlicht viel zu lange.
Hier draußen war es mittlerweile schon richtig dunkel geworden, aber es gab ein paar Flutlichter, die den Platz beleuchteten. Von ihrer momentan noch leicht erhöhten Position konnten sie alles gut überblicken. Die Hindernisse und Verstecke sahen sehr klassisch aus, die meisten würden kein Problem darstellen. Nicht in Eowyns momentaner, verdammt guter körperlicher Verfassung.
Sie nickte auf Ians Ansage hin und folgte ihm hinunter zur Mauer - und zum ersten Mal hörte sie ihn danach wirklich laut und deutlich fluchen.
Also wirklich, tadelte sie ihn, während sie einen Blick nach oben zum Seil warf. Mhhhh... mit der Macht, kein Problem. Ohne allerdings... Sie beide waren ja nun nicht wirklich unsportlich, aber das hier war definitiv zu hoch. Zumindest für den normalen Menschen... Ein Gedanke reifte in ihr, und Stop!, brüllte Eowyn dann so laut und überraschend, dass die zwei vor ihr, die bereits ihre Schleudern angelegt hatten, verblüfft innehielten. Da kommt keiner hoch, wenn wir's nicht zusammen machen, wies sie nach hinten. Keiner senkte seine Waffe, aber immerhin schoss auch keiner. Perfekterweise war einer der Ankömmlinge ein nicht gerade kleiner Togorianer - und der leise Verdacht tauchte in Eowyn auf, dass dieses Hindernis eventuell nicht jedes Mal stand. Wie auch immer, dank Ian und diesem Typen hatten sie zwei eher größere Personen in der Gruppe - da konnte es funktionieren. War nur die Frage, ob der Togorianer sich darauf einlassen würde - denn ganz am Ende konnten sie ihn, theoretisch, zurücklassen...
Es brauchte ein wenig Überzeugungsarbeit, aber irgendwann hatte auch er kapiert, dass sie nicht weiterkamen, wenn sie nicht zusammenarbeiteten. Eowyn hielt sich wohlweislich zurück und schlug nicht vor, dass
sie an ihm und Ian als erste das Seil ergreifen würde - viel dürfte ja nicht mehr fehlen, das würde selbst der kleine Bothaner aus dem Team des Togorianers schaffen. Vielleicht ein kleiner, großzügiger Hinweis... Es dauerte nicht lange, bis Ian auf den Schultern des Togorianers stand und Eowyn dem Bothaner nach oben half. Es folgten je einer aus den anderen beiden Teams, dann machte Eowyn sich selbst auf den Weg, bevor die anderen beiden folgten. Jetzt würde spannend werden, ob diese beiden Teams sich vom Acker machten... und richtig, eines der beiden beschloss, sie zwar nicht mit den Waffen, die sie alle zuvor nach oben geworfen hatten, zu beschießen, doch warten war offensichtlich zu viel verlangt. Egal - zu viert würden sie Ian halten und dem Togorianer nach oben helfen können, besonders, da einer der vier ein wirklich muskulöser Kerl war. Und hinterher würden sie sich an den beiden Flüchtigen einfach wirklich besonders rächen...

Es kostete tatsächlich etwas Kraftaufwand, aber irgendwann waren sowohl Ian, als auch der Togorianer auf der Mauer, und alle sechs starrten sich einen Moment schweigsam an. "Drei Sekunden Waffenstillstand", schlug der Bothaner vor, und die anderen nickten und stoben in alle Richtungen davon, Eowyn und Ian unter ihnen. In den Tunnel, keuchte Eowyn, und gerade, als sie hineinflutschte, waren die drei Sekunden, die sie in ihrem Kopf abgezählt hatte, vorbei...

Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Ian und NPCs
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Sarina grinste.

"Diese... Tätigkeiten sind aber nicht ganz vergleichbar."

Netter Versuch, Owen, netter Versuch. Aber
diese Ausdauer würde ihm als Jedi wenig nutzen.

"Und umso besser, wenn dein Koffer klein ist - denn ich bin zu Fuß hier unten. Eine ganze Kaufhausabteilung kann ich nicht mit nach oben schleppen."

Wobei Owen ja durchaus seine Sachen auch nach und nach holen können würde. Ohnehin fraglich, ob er die Wohnung hier gleich kündigen würde... Sie an seiner Stelle würde sich wohl noch einen Rückzugsort behalten, aber das war sein Ale.

Oha, Owen konnte ja tatsächlich
richtig herausfordernd. Wenn er wüsste, dass das einer der wenigen Wege war, bei denen sie schwach wurde... Hatte sie sich nicht eben noch überlegt, dass sich das von heute Nacht nicht wiederholen sollte, wenn Owen nun Teil des Ordens wurde? Irgendwie... war der Gedanke ganz weit weg, als er ihre Tasse wegstellte, ihr Worte zuflüsterte und sie wieder küsste. Wenn er jetzt auch noch... er tat, und das war der Moment, in dem Sarina beschloss, dass Owen eben erst in einer Stunde zum Anwärter werden würde...

***

Eine Stunde später war die Situation zumindest nicht mehr ganz so... verfänglich, als Owen tatsächlich seinen Koffer packte und Sarina sich angezogen und ein wenig gewaschen hatte. Definitiv, das nächste Mal, so es denn eines geben würde, nahm sie sich eine Bürste auf einen solchen Ausflug mit... Schließlich war ihr Kaff ausgetrunken und Owen stand fertig und bereit vor ihr. Sie hatte mittlerweile ein Gleitertaxi bestellt, da sie so schlicht schneller und mit Gepäck einfacher zum Tempel kommen würden.


"Soll ich dich ein paar Minuten noch alleine lassen?",

fragte sie leise und sah zu ihm hoch. Womöglich wollte er noch etwas einpacken, das er vor ihr nicht hatte herauskramen wollen.

"Ich warte dann draußen... außer du bist bereit, jetzt sofort dein Leben umzukrempeln."

Sie lächelte leicht und wartete seine Antwort ab.

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Du kannst sie dann dahin bewegen, wo du sie brauchst ;)
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Der Kaff war nach der Stunde bereits kalt. Aber bevor Owen sich fertig machte, trank er seine Tasse in wenigen Zügen leer. Auch wenn es nur Instantzeug war... man will ja nichts verschwenden. Owen verzog nach dem Ex des Kaffs ein wenig das Gesicht. Kalt schmeckte er erheblich schlechter als frisch zubereitet. Nun ja was solls.

Seine Sachen waren schnell gepackt. Neben der Kleidung und alltäglichen Dingen besaß er nicht viel. Sein Leben spielte sich nicht in seiner Wohnung ab und über die Jahre hatte Owen gelernt sich nicht zu sehr an sentimentalen Gegenständen zu klammern. "Das passt schon. Wir können los" meinte Owen und deutete Sarina vor zu gehen. "Nach dir" Er rang sich ein Lächeln ab, dennoch konnte er nicht leugnen, dass sich in seiner Magengegend ein mulmiges Gefühl breit machte.

Auf dem Weg zum Tempel starrte Owen die ganze Fahrt über gedankenverloren aus dem Fenster des Gleitertaxi. Er zweifelte nicht an seiner Entscheidung. Er malte sich vielmehr in Gedanken aus, was alles schief gehen könnte und überlegte, wie er die ganze Sache dort angehen sollte.

"Bevor wir mit dem organisatorischen Kram anfangen.." murmelte Owen. "Muss ich erst wissen, ob ihr Jedi guten Kaff habt. Außerdem sterbe ich vor Hunger." Frühstück war heute flach gefallen und jetzt wo er so darüber nachdachte, knurrte sein Magen ordentlich. "Ihr habt doch sicher eine Kantine oder sowas?"

Es dauerte nicht mehr lang und sie erreichten den Tempel. Owen konzentrierte sich in erster Linie darauf den Tempel nicht direkt anzusehen. Zu groß war die Befürchtung, er konnte durch seinen bloßen Anblick Erinnerungen hervor rufen. Erinnerungen, die Owen jetzt in diesem Moment gern in die tiefsten Ecken seines Hirns vergraben möchte. Eins nach dem anderen. Erst einmal den Tempel betreten, sich offiziell als Anwärter präsentieren und wenn das alles geklappt hatte... dann konnte er sich gern mit den Erinnerungen auseinandersetzen.

Sarina und Owen betraten den Tempel. Owen lies Sarina die Führung. Sie kannte sich hier aus und Owen war viel zu sehr damit beschäftigt die Eindrücke zu verarbeiten. Hin und wieder erwischte er sich selbst, wie er vorbei gehende Personen etwas zu lang anstarrte oder musterte. Schließlich erreichten sie die Kantine. Am Eingang fielen Owen zwei Männer auf. Einer von Beiden (Maxard) zog einen Sekundenbruchteil länger seine Aufmerksamkeit. Owen taxierte ihn von oben bis unten, ehe er sich an ihnen mit Sarina vorbei bewegte. "sagtest du nicht ihr Jedi seid total fit?" fragte er sie leise mit einem leicht hochgezogenen Mundwinkel. Es reichte nicht für ein Grinsen, aber es war deutlich zu sehen, dass Owen die Frage nicht ernst meinte. "Gut. Lass uns etwas zu essen greifen und dann erklärst du mir, wie es hier organisatorisch weiter geht. Muss ich irgendwo mich formell anmelden? Oder Formulare in 5 facher Ausführung unterschreiben?" Er zuckte etwas ratlos mit den Schultern.

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Kantine ~ Sarina, Owen
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Eowyn und NPCs

Ian konnte kaum lachen während er rannte, aber ihm war klar gewesen, das Eowyn protesteiren würde. Sie und schummeln? Niemals. Man hatte ihnen wirklich nicht gesagt, dass sie die Munition nur so verwenden sollten, wie sie eigentlich vorhergesehen waren. bloß der Hinweis, die Waffen weise zu wählen ließ vermuten, dass es darum ging, nichts mehr zu ändern. Noch ein bisschen wahrscheinlicher aber war, dass sich das Team schlicht überlegt hatte, wie es das Spiel beeinflussen konnte und Eowyn hatte, was das betraf, einfach die perfekte Vorlage gegeben. Ian schüttelte schließlich grinsend den Kopf, als Eowyn ihn absichtlich missverstand.
"Viel besser. In den wichtigen Dingen, im schießen... Vielleicht bist du meine Heldin?" Ihr Sprung nach unten, ohne ein Zögern, das vor Selbstbewusstsein strotzende Stop, mit dem sie die anderen davon abhielt zu schießen - ja, sie war mindestens seine Heldin für den Augenblick. Aber sie hatte recht. Wenn sie einander nicht halfen, würden sie die Mauer nicht überqueren können, was letztlich auch die anderen begriffen. Sie überlegten, diskutierten kurz und beinahe hitzig, bis sie einigermaßen einig waren. Der Weg über die Mauer war anstrengend und eines der Teams, hielt am Ende nicht mehr ganz so viel vom Zusammenarbeiten, aber viel Zeit, für eine Beschwerde blieb nicht. Sie konnten von der Mauer auf weiche Matten springen und der Weg führte sie weiter zu einem Tunnel. Ian wusste nicht, ob sein Atem noch lauter war, als der von Eowyn, aber er sparte sich die Luft, nickte bloß, als er Eowyn in den Tunnel folgte - und wieder war seine Größe ein absoluter Nachteil. Wobei der Togorianer nicht viel besser dran war... Und natürlich war der Tunnel wunderbar geeignet, um Treffer ab zu stauben, denen auszuweichen unmöglich war. Vom Ende des Tunnels und von dessen Anfang gerieten sie ins Kreuzfeuer, bis ein Klicken ertönte. "Da ist wohl jemandem die Munition ausgegangen..." Ein Fluch folgte und dann hörte zumindest der Beschuss auf, was es Eowyn erleichterte, aus dem Tunnel zu kommen und Ian letztlich genau so. Was dann folgte, war erst einmal halbwegs freies Gelände, mit genügend Verstecken, aber ohne große Hindernisse. Ian beschloss, seine Munition einzusparen und als sie schließlich nach Ausweich- udn Kampfmanövern in den nächsten Bereich kamen, war Ians Größe nicht von Nachteil. Hürden zum Überspringen. Sie meisterten auch diesen Teil, lagen aber hinter einem der Teams zurück und auch der der Balanceakt der nach den Hürden folgte, sorgte nicht dafür, dass sie ihren kleinen Rückstand nachholen konnten. Erst, als das Gelände wieder offener wurde, war die Möglichkeit geschaffen, aufzuholen - für alle Teams. Sie rannten, sie sprangen, sie kauerten sich in Nischen und dann, dann war da endlich der Turm. "Hätte ich erwähnen sollen, dass dieser Parcours voraussetze, das man sportlich auf fittem Niveau ist?," wandte Ian sich schwer atmend an Eowyn, als er nach oben starrte. Das war tatsächlich eine Empfehlung gewesen und der Dunkelhaarige verstand längst weshalb. Selbst mit der Macht wäre das stellenweise nicht immer einfach gewesen. Aber für Sportmuffeln oder solche, die nicht genug Kondition hatten? Sicher nicht mehr lustig. Am Turm selbst wurden sie erstmals tatsächlich wirklich abgesichert. Dann begann die Kletterpartie. Ian überließ Eowyn das Seil und machte sich selbst an den kleinen Halten und Griffen auf den Weg nach oben. Den Körper eng an der Wand kam er so anfangs recht gut voran. Nicht so schnell wie Eowyn, aber dichtauf. Gefühlt kam das Ende des Turms nicht, bis es plötzlich da war. Nur noch ein paar Zentimeter - dann aber ein Geräusch, das unmissverständlich klar machte, dass ein anderes Team vor ihnen angekommen war. Eowyn erreichte das Plateau oben nur den Bruchteil einer Sekunde später, reichte ihm ganz oben die Hand. "Tut mir leid, Wyn...", kam es leise, aber doch mit einem Lächeln, als das Team oben triumphierte. "Vielleicht haben wir bei den Treffern ja was wett gemacht? Auf der anderen Seite?" Er sah sie an und lachte. Ihr Overall war herrlich bunt, sogar ihre Haare, auch wenn ihr Gesicht erstaunlich wenig Farbe abbekommen hatte.

Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Eowyn und NPCs

 
[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, Riuen, NPCs

Kairi behielt ihr Lächeln bei, aber Riuen schien nicht zu verstehen, was ihr Lebensbaum ihr wirklich bedeutete. Sicher, er kannte die einzelnen Symbole nicht. Das tat niemand außer ihr. Dennoch wusste er damit schon einiges über sie - mehr als so mancher anderer. Doch darum und um sie ging es hier nicht. Er hatte sie aufgesucht, und auch, wenn es nicht um das Übliche ging, über dergleichen würde sie hinwegsehen. Selbstverständlich.
Er setzte sich nicht zu ihr - vermutlich um den Abstand zu wahren, um wirklich
reden zu können. Reden. Aber gut, damit hatte sie die Erklärung, weshalb er hier war. Schlafen konnte er mit vermutlich acht von zehn Frauen da draußen. Reden war etwas anderes.

Aber er konnte reden. Und wie. Er brachte direkt, wenn auch mysteriös auf den Punkt, was ihn bedrückte. Da hatte sich wohl etwas verändert in ihm - er hatte sich verändert. Sie folgte seinem Blick zu ihrem Baum, blieb an dem dimeanischen Symbol für "Zukunft" hängen. "Nicht ganz", antwortete sie ihm, "aber ich verstehe, was du meinst. Da ist ein Symbol, das ich mit einer Absicht aufgehängt habe, die jetzt... naja, sagen wir, es hat sich alles anders entwickelt, als es geplant war. Es stand für etwas anderes, als es heute steht. Aber ich habe mich damit arrangiert - ich weiß, wofür es stand, und ich weiß, wofür es heute steht. Und ich glaube fest daran, dass es seine Berechtigung hat."

Sie sah wieder zu Riuen. "Wesen ändern sich. Ist es dir noch nie passiert, dass du gemerkt hast, dass du in jüngeren Jahren etwas getan hast, was du heute nicht mehr tun würdest? Das ist der Lauf der Dinge. Wir lernen. Jeden Tag. Ich zum Beispiel", die lächelte kokett, "habe heute gelernt, dass sexy Typen auch mal reden wollen." Dann wurde sie wieder ernst. "Warum war dir diese Sache, die nun weg ist, denn überhaupt wichtig? Und was hast du gegen ein wenig Nachdenklichkeit? Zweifel müssen auch nichts schlechtes sein, so lange wir uns davon nicht zu sehr beeinflussen lassen. Aber sie lassen uns eventuell reflektieren, ob etwas richtig oder falsch ist. Sag bloß, du hast noch nie gezweifelt in deinem Leben?" Dann hatte Riuen verdammtes Glück gehabt. Die meisten zweifelten. Andauernd. An alltäglichem, oder an den großen Dingen.

Kairi lehnte sich ein wenig zurück in die Kissen, legte die Beine grazil übereinander und hob die gezupften Augenbrauen. "Willst du mir sagen, was da so plötzlich weg ist? Oder vielleicht eher, was das alles ausgelöst hat?"

[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, Riuen, NPCs
 
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Der Blick des Chiss glitt erneut zu dem Lebensbaum und je länger er darüber nachdachte, desto schwieriger wurde es, sein lächeln beizubehalten. Dinge entwickelten sich häufig anders, als man sie plante, ein Grund, weswegen Riuen viel lieber Chancen nutzte, die sich ergaben. In den Tag zu leben und jedem Tag etwas abzugewinnen, das war seine Devise. Ein Leben. Unendlich viele Möglichkeiten. Auch er glaubte daran, dass Dinge ihre Berechtigung hatten. Erfolg und Misserfolg, all das gehörte zum Leben und in allem davon stecke mindestens eine Chance. Eine Vielzahl an Möglichkeiten. Ja, Wesen veränderten sich. So wie sich Dinge veränderten. Bloß… „Natürlich gibt es Dinge, die ich heute anders machen würde.“ Aber das hatte er nicht gemeint. Heiraten zum Beispiel. Das war damals gut und wichtig gewesen. Heut würde er es sicher nicht mehr tun. Riuen seufzte leise, verlor sein Lächeln tatsächlich, als er Kairi einen ganzen Moment in stillschweigender Nachdenklichkeit ansah. „Bisher hab ich nie an mir gezweifelt,“ gab er dann zu. An Regeln, an Normen, an anderen. Aber nie an sich selbst. „Falsch oder richtig ist selten die Frage gewesen. Ich hab bisher schlicht das getan, was ich wollte. Was sich gut anfühlte. Falsch? Richtig?“ Lachend schüttelte er den Kopf. „Warum abwägen? Momente, Situationen, Chancen. Das war meine Devise.“ Bis er die Hand verloren hatte. Ihr Verlust hatte verändert. Nicht nur seinen Körper, sondern ihn. Seine Art zu denken und seine Art zu Fühlen. „Seit ich meine Hand verloren habe,“ er wandte seinen Blick von Kairi ab, sah auf seinen Arm, „ist es, als nähme ich zum ersten Mal wahr, das Dinge vergänglich sind und ich beginne mit einem Mal zu hinterfragen. Nicht nach falsch und richtig, aber nach klug und unklug und wenn ich bisher sicher gewesen war, wer ich bin…“ Tja. „Bin ich jetzt ein bisschen verunsichert.“ Oder etwas mehr, als nur ein bisschen. „Ich war verheiratet. Zu schnell. Ich verliebe mich. Zu schnell. Ich schlafe mit Frauen. Zu schnell.“ Jetzt musste er wirklich lachen. „Nicht, dass das schlecht gewesen wäre. Nicht, dass ich es bereue. Aber was ist, wenn ich alles nicht deswegen schnell mache, weil ich etwas verpassen könnte, sondern weil ich scheiße Angst davor habe, dass der Moment zu tief, zu intensiv ist? Weil ich Angst vor dem habe, was passiert, wenn es langsam geht?“ Man lebte nur einmal. Ja. Sicher. Aber es fühlte sich das erste Mal so an, als sei er auf der Flucht. Als sei er mit der Eile zur nächsten Ekstase auf der Flucht nach etwas anderem. Bedeutung. Tiefe. „Eigentlich ist es subtil. Ich kann dich als Beispiel nehmen. Du bist hübsch, du bist genau mein Typ und ich hätte kein Problem damit, direkt mit dir zu schlafen.“ Kein bisschen. „Ich weiß, ich würde es genießen. Aber was käme danach? Und diese Frage. Dieses was… ist mir fremd.“ Es passte nicht in seine eigene Routine. „Eben, eben hatte ich die Möglichkeit auf unverfänglichen Sex in einem dekadenten Hotel. Eine wunderbare Gelegenheit. Aber es hat sich falsch angefühlt.“ Falsch. Ausgerechnet. „Ich hätte mich geflüchtet. Genau damit.“ Das war das, was er schon immer getan, aber nie so betrachtet hatte. „Eigentlich dachte ich, ich lebe und wüsste, wer ich bin. Aber ich erkenne, dass ich renne und flüchte und ich frage mich, wer ich wirklich bin und was ich wirklich sein möchte.“ Er hätte vorhin einfach Sex haben sollen. Oder jetzt. Stattdessen aber rieb sich der Chiss über das Kinn und sprach über diese Dinge. Das war… verrückt. „Vielleicht ändert sich das alles, wenn ich eine neue Hand bekomme,“ kam es dann äußerst sarkastisch.


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Coruscant – Jedi Tempel – Bibliothek – Eriu und andere



Eriu hatte sich, nachdem er sich aus seinem Zimmer, dass er mit Suna bewohnte zurückgezogen. Mädelsabend…

Was das so genau bedeutete, wusste er nicht. Aber wahrscheinlich war nichts Besonderes dabei, außer, dass Suna andere weibliche Jedi und Padawane eingeladen hatte. Der Sephi hoffte, dass es allen Spaß machen würde und es nicht in einer Katastrophe endete. Mit einem Lächeln wischte er die Gedanken beiseite und widmete sich wieder dem Buch. Es handelte sich über eine Abhandlung von Meister So-Ro Kahn über den Kodex der Jedi, seine Geschichte und die Veränderungen, die er im Laufe der Zeit durchgemacht hatte. Interpretationsversuche, Beispiele und vieles mehr. Eriu fand es sehr spannend.

Besonders die Anfänge des Ordens interessierten ihn hier. Aber der Text war lückenhaft, Querverweise zu Texten, auf die er keine Zugriffsrechte besaß. Aber was konnte dort stehen, dass ein Padawan es nicht lesen sollte?

Vielleicht würde Ihn seine Meisterin aufklären können. Als Ratsmitglied hatte sie bestimmt Zugriff auf alle Unterlagen. Leider durfte er das alte Buch nicht aus der Bibliothek entfernen. Wie gerne hätte er sich in einen der Gärten gesetzt und dort darüber sinniert. Neuere Werke durften auch mitgenommen werden, das hatte er bereits herausgefunden. Die neueren interessierten Ihn aber nicht so stark. Aktuelles konnte er auch von Lebenden lernen. Manche Regeln wurden aber erst sinnvoll, wenn man die geschichtliche Entwicklung betrachtete. Wenn man verstand was warum reglementiert war, war es viel einfacher sich daran zu halten.

Bereits der erste Satz hatte viele Interpretationsmöglichkeiten.

Es gibt keine Gefühle, Frieden gibt es.

Keine Gefühle? Wie konnte man keine Gefühle haben? Aber nach den ersten 20 Seiten, war Eriu aufgefallen, dass es nicht darum ging keine zu haben, sondern sich davon zu distanzieren, wenn man Entscheidungen traf. Gefühle beeinflussten Entscheidungen stark und jemand könnte sie ausnutzen. Erpressungen, Ausnutzung und Ablenkung waren so möglich. Dessen sollte man sich bewusst werden, dass man über seinen Gefühlen stehen musste, egal wie schwer es würde. Frieden in sich selbst finden, mit seinen Entscheidungen leben können. Etwas bereuen konnte man, aber an dem Gefühl festhalten? Nein. Wie mit allen Gefühlen, durfte man sich von Ihnen den Weg nicht vordiktieren lassen, seien es gute oder schlechte Gefühle. Bevorzugung eines Freundes war genauso schlecht wie die Grausamkeit, die aus Hass erwachsen konnte. Aber war das wirklich so? War es nicht gut Leuten zu helfen? Personen, denen man vertraute denen vorzuziehen, die man nicht kannte., Risiken zu minimieren? Außerdem stellte sich die Frage, wie man sich als Jedi vor dem Einfluss von Gefühlen schützen konnte. Das stellte Eriu sich sehr schwer vor. Doch je weiter er las, desto mehr Fragen stellten sich ihm.




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