Coruscant

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Sarina zuckte mit den Schultern.

"Hey, ich sollte rauslassen, was mich schockiert, und ja, irgendwie tut es das... so ein bisschen. Immerhin ist so was ganz schön selten."

Ja, schon klar, das war vermutlich ein Witz gewesen, aber irgendwie... irgendwie war dieser Punkt tatsächlich etwas, das ihr schwerfiel, zu verstehen. Also, klar, man konnte sich schon dagegen entscheiden. Man war ja nicht gezwungen, dieses Leben zu führen, nur, weil die Macht entschieden hatte, dass man für sie empfänglich war. Was auch immer. Aber irgendwie hatte Sarina das Gefühl, dass Owen diese Entscheidung nicht in vollem Bewusstsein, mit aller Erwägung der Möglichkeiten und Gründe, getroffen hatte. War ihm denn klar, was es bedeutete, machtsensitiv zu sein? Vermutlich schon. Immerhin war er in Ausbildung gewesen...

Naja, er erklärte. Das war gut. Und ja, es kam Sarina wirklich so vor, als ob ihr erster Eindruck sie nicht getäuscht hatte. Zu jung, zu ungeduldig, zu falsche Vorstellungen. Hatte es vielleicht einfach mit ihm und seinem Meister nicht ganz geklappt? Schon möglich. Sarina hörte immer wieder, dass so manche Gespanne auseinanderbrachen, manchmal verschwanden die Padawane dann spurlos, manchmal suchten sie sich neue Meister. Diese Verbindung war nun einmal eine echt besondere, und wenn da was nicht stimmte, wenn man sich nicht total vertraute... wenigstens gegenseitiger Respekt musste da sein. Das war wichtig. Sarinas eigener Meister Voss war nun auch nicht ihr bester Freund gewesen, aber Respekt, das hatte sie immer gehabt. Und er ebenfalls. Das war mit ein Grund, weshalb sie noch keinen Padawan hatte... zu viel Verantwortung.

Nachdenklich sah sie ihn an. "Kein Zurück." "Dumm, alles aufzugeben." Hm. Hieß das, er bereute? Hieß das, er würde einen zweiten Versuch nicht von der Hand weisen? Also, wirklich, sie hatte heute eigentlich nur einen schönen Abend und ganz vielleicht eine schöne Nacht haben wollen, und das schmiss sie wohl weg, wenn sie Owen offenbarte, was sie war. Aber letzten Endes war es Egoismus, würde sie es für sich behalten, etwas, das einem Jedi nun gar nicht gut stand.
Sie trank einen weiteren Schluck, beließ ihre andere Hand in Owens. Es fühlte sich nicht schlecht an... Bedauerlich, dass sie das hier wegwerfen musste, aber es war nun einmal so. Allerdings noch nicht. Noch nicht ganz.

"Du bist beschissen in was, im Reden?"

Sie zuckte mit den Schultern.

"Komm schon, das sind die meisten Männer, egal, was andere dir erzählen wollen, und ganz ehrlich, du machst das bisher echt gut."

Half der Alkohol? Vielleicht.
Dann aber sah sie ihm in die Augen. Diese Frage noch. Das wollte sie noch wissen. Als Sarina, nicht als Jedi.

"Warum gibt es kein Zurück?"

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
Selten. Ja das war es wirklich. Owen erinnerte sich noch gut daran, als man seine Begabung festgestellt hatte. Er hatte sich damals schon als etwas Besonderes gefühlt. nun ja, bis zu dem Zeitpunkt, wo seine Brüder sich einen Spaß daraus machten, ihn aufzuziehen. Er hatte Jahre verschwendet und wer weiß, wäre er früher in der Ausbildung gewesen, hätten die Jedi ihn vielleicht zu etwas anderem Formen können. So war Owen wahnsinnig gut darin geworden anderen und vor allem sich selbst etwas vorzumachen.

Sie ließ seine Berührung weiter zu. Das war ein gutes Zeichen und er konnte es ihr auch nicht übel nehmen, dass sie so nachbohrte. Wann traf man jemanden, der kein Jedi war auch wenn er es vermutlich gekonnt hätte? Owen seufzte innerlich. Er musste wie ein vollkommener Versager auf sie wirken. So hatte er sich den Abend nicht vorgestellt. Doch Owen beschloss weiter Haltung zu bewahren. Ihr Kompliment war Balsam auf seiner geschundenen Seele. Wenigstens sein Charisma konnte er sich bewahren.

"Ich bin nicht gut darin über mich selbst zu reden. Wenn.. wenn ich Dinge ausspreche, werden sie wahr." Er griff nach seinem Glas, machte eine lautlose 'Cheers' Geste und lächelte dabei etwas verlegen. Galgenhumor. "Und solange bis sie wahr werden, kann ich mich besser in einer Bar mit einer charmanten Dame unterhalten." Das waren einfach nur andere Worte für 'weglaufen'. Aber das war Owens Leben im Moment nun mal. Von einem Tag in den nächsten Leben, jeden Kummer verdrängen und sich keinerlei Problemen stellen. Ein Teufelskreis.

"Ich sehe mich nicht mit 10 Jährigen die Schulbank drücken und die Grundlagen der Macht lernen." Das Bild schob sich unweigerlich in diesem Moment vor sein inneres Auge. Ein gruseliger Gedanke, aber das war nur ein Aspekt. Normalerweise würde Owen dazu nichts weiter sagen, aber er spürte selbst, dass diese Antwort unbefriedigend war und was sollte schon passieren? Sarina war nett und sie schien es ehrlich mit ihm zu meinen. Obwohl seine Gedanken bei ihr kurzzeitig etwas abdrifteten. "Wenn man sich mit jemanden gestritten hat, hat man eine gewisse Zeit, wo man die Sache ins Reine bringen kann. Jeder ist mal emotional oder reagiert unbesonnen. Ich fürchte nur bei mir ist diese Zeitspanne schon viele Jahre vorbei. Ich weiß nicht mal, ob mein alter Lehrer überhaupt noch lebt." Das war tatsächlich eine berechtigte Frage. Owen hatte seit dem Streit nie wieder was von ihm gehört und seitdem ist so einiges passiert.

Owen nippte noch einmal am Wein und sah Sarina mit einem kleinen Augenzwinkern an. "Konnte ich deine Neugierde befriedigen?" Er beugte sich zu ihr nach vorn, damit er seine weiteren Worte sanft und mit einem sehr deutlichen Unterton in der Stimme in ihr Ohr flüstern konnte. "Wenn du noch weitere Fragen hast, bin ich mir sicher, dass ich sie morgen früh bei einer Tasse Kaffa beantworten kann"

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Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Ian und NPCs

Eowyn grinste. Schutzschild. Von wegen. Aber bitte... Bin ich so leicht zu durchschauen? Hey, es war deine Idee, hier her zu kommen, dann kannst du mich arme holde Maid auch beschützen. Ich decke dir auch den Rücken, so fair bin ich dann doch. Ganz so falsch war es sicher nicht, hier aufgekreuzt zu sein. Nein, es war kein normales Training, aber es war eine gute Übung darin, sich auf ungewohnte Situationen einzulassen und dennoch zusammenzuarbeiten. Auf Bastion würde es, wenn alles gut lief und Ian das Virus fand, am Ende womöglich wichtig sein, wenn sie entkommen wollten. Gemeinsam. In Räumen, die zumindest sie nicht kannte, mit Situationen, die für beide ungewohnt waren. Es schadete nicht, nein, wenn sie sich hier noch einmal im Team bewiesen. Immer nur Morichro oder Schwertkämpfe üben war etwas anderes - außerdem übten sie dies meist gegeneinander, nicht miteinander. Sie würden noch ein paar Einheiten gemeinsam ansetzen müssen, machte Eowyn sich eine gedankliche Notiz, dumm, dass sie daran nicht rechtzeitig gedacht hatte... andererseits war ihr Trainingsplan ohnehin übervoll.

Ian war gut darin, den Weg zu finden, und schnell standen sie im nächsten Raum. Hatte sie im Spiegelkabinett noch daran gedacht, dass Ian so manche Dinge nicht gerade mochte, war es ihr nun entfallen, und da sie sich bemühte, ihre Machtsinne möglichst zu ignorieren, bemerkte sie in den ersten Sekunden nichts. Es schoss erst wieder in ihren Kopf, als er ihre Hand nicht losließ. Gehts?, fragte sie leise, kurz bevor diese nervige Stimme wieder losquatschte. Ach, sie konnten nicht sehen, wirklich? Blitzmerker. Sie rollte mit den Augen. So wirklich innovativ waren diese "Hinweise" nun nicht. Nummer... das war das einzige, was irgendwie etwas brachte, und Eowyns Kopf begann zu arbeiten. Ein Geräusch von uns, soso... murmelte sie, halb geistesabwesend. Geräusche und Nummern. Konnte es so einfach sein? Ian riss sie aus ihren Gedanken. Was? Der Wookiee? Keine Ahnung, ich verstehe kein Shyriiwook... Darauf konnten die Macher hier sicher auch nicht bauen. Nein, es gab keinen Universalübersetzer, also ging es wohl nur um die Geräusche und den Lärm an sich... Nun ja, einen Versuch war es wert, oder? Einen Moment Ruhe, ich hab einen Gedanken...

Erneut konzentrierte Eowyn sich, schloss die Augen, auch wenn es Schwachsinn war, denn sie sah sowieso nichts. Doch das war schlichte Gewohnheit.
Ich höre... Speeder. Drei. Stimmen... Shyriiwook, huttisch, Basic, bothanisch, und... noch was. Fünf. Musik... Zwei Stücke, würde ich sagen... nein, drei, drei, denke ich. Ob sie die Instrumente auseinanderhalten musste? Dann hatten sie verloren, denn das konnte sie absolut nicht. Ian vielleicht, der hatte mehr Ahnung von Musik. Tiere... ein Vogel, ein Akk-Hund, ein Mynock, ein Tauntaun, ein Nexu... ein... pfuuuuuh... irgendein Nagetier... ein Bantha. Eowyn lächelte. Und dann noch mal zwei, von denen ich keine Ahnung habe, was sie sind... Also neun. Dann noch anderer Kram... Regen. Gläser. Sie konzentrierte sich stärker. Der Lärm war wirklich unglaublich... Ein Hämmern. Glocken. Eine... Sie musste grinsen. Eine Klospülung? Eowyn ließ Ians Hand los. Konzentration... sie konnte ihn nicht mehr halten, automatisch griff sie mit beiden Händen an ihren Kopf. Ein Elektrogerät. Filtern. Das was sie schon aufgezählt hatte, musste sie ignorieren... Da waren noch ein, zwei paar etwas leisere Geräusche, obwohl fast alles auf die gleiche Lautstärke getrimmt war, damit man auch die leiseren Dinge überhaupt hören konnte. Irgendwas war da noch. Irgendetwas... sie wusste es. Aber war es eines oder zwei? Ein Rascheln, sagte sie dann, und ein Klicken. Zwei. Es war vermutlich egal, was es war, oder? Es ging nur um die Zahl... hoffentlich. Acht. Wie viel war es jetzt insgesamt gewesen? Und hatte sie alles erwischt? Sie öffnete die Augen und sah fünf kleine leuchtende Lichter auf dem Boden; Lichter, und schemenhaft eine Tür dahinter. Ha. Ihr Gedanke war also nicht so falsch gewesen, und es war so einfach. Theoretisch zumindest. Ob es das schon war? Vermutlich nicht. Die Gesamtzahl fehlte. Sie rieb sich die Stirn - der Lärm machte ihr Kopfschmerzen - und sah zu Ian, den sie nun schemenhaft erkennen konnte. Hast du mitgezählt? Sie wusste schon nicht einmal mehr, wie viele Speeder es gewesen waren, wenn Ian nicht aufgepasst hatte, dann musste sie noch einmal von vorne beginnen...

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Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Sarina hob ihre Augenbrauen. Die Dinge wurden wahr, wenn er darüber redete? Was war er, ein Schamane oder so was? Egal. Sein Kompliment war zwar recht einfach, aber dennoch ein Kompliment, und Sarina lächelte, während sie ebenfalls nach ihrem nun beinahe wieder leeren Glas griff und ihm ebenfalls in der Luft zuprostete. Letzten Endes war alles seine Entscheidung, auch wenn sie ihm vielleicht einen kleinen Stupser geben konnte. Zumindest, wenn er wollte.

"Mit zehnjährigen?"

Jetzt musste Sarina sich halten, dass sie den Wein nicht wieder amüsiert ausprustete. Tz, hatte Owen denn gar nichts gelernt in seiner Zeit bei den Jedi, oder war es früher noch so viel anders gewesen? Wann war er ein Padawan gewesen?


"Ich dachte, Jedi lernen von ihren Meistern. Wenn du einen zehnjährigen erwischen würdest... das würde mir zu denken geben."

Sie grinste.
Das war wohl aber nur ein Vorwand gewesen, und Sarina wurde nachdenklich. Owen hatte schon Recht mit dem, was er ansprach. Irgendwann war manchmal einfach die Zeit vorbei, wo man Dinge guten Gewissens klären konnte. Sie nickte langsam.

"Ich weiß, was du meinst. Dumme Situation. Aber mal ehrlich..."

Die Jedi zuckte mit den Schultern.

"Ists denn besser, was nie zu klären als nur zu spät? Und meistens sind zwei Schuld, was Streitereien angeht."

Vielleicht würde sein alter Meister, so er denn noch lebte, ja auch gerne eine Entschuldigung loswerden.
Es war dann aber deutlich und klar, dass ihr Gegenüber das Thema nicht mehr vertiefen wollte - zumindest dieses. Was das Flirten anging, setzte er aber wieder seinen Charme ein. Sarina lächelte.

"Ein wenig."

Anschließend ging Owen in die Vollen. Morgen. Uff.
Sie musste ihm sagen, dass sie eine Jedi war. Würde er sich nicht furchtbar hintergangen fühlen, wenn sie es ihm verschwieg und erst später sagte? Aber andererseits... war da eventuell noch ein Morgen. Und der Abend war wirklich angenehm... Sie würde alles kaputtmachen, wenn sie es nun sagte. Sie würden mehr darüber reden, und ob er ihr glauben würde, dass alles ein Zufall war? Es konnte sein, dass sie ihn wieder verschreckte, dass diese leise Möglichkeit, dass er vielleicht seinen alten Weg noch einmal beschritt, wieder begraben wurde. Denn Owen zweifelte, das war deutlich geworden. Er war nicht völlig abgeneigt, anscheinend, es noch einmal mit den Jedi zu versuchen... Aber nicht so.
Vielleicht ging ja ein Kompromiss..? Ob der Wein da schon aus ihr sprach, dass sie ihre Pflicht beiseite schob, nur, um einen schönen Abend zu haben? Ein unangenehmer Gedanke, aber andererseits war sie doch noch gut bei sich, nur etwas... lockerer...

Locker genug, um nach Owens Kopf zu greifen, der noch neben ihrem Ohr war. Ihre Überlegungen hatten nicht lange genug gedauert, dass er ihn wieder zurückziehen konnte, und so griff Sarina in seine Haare, drehte sein Gesicht zu ihr.

"Versprich mir, dass wir morgen noch einmal darüber reden",

flüsterte sie ebenfalls.

"Ich will dir noch was dazu sagen."

Ein Versprechen, das sie von ihm wollte - aber damit gab sie ihm indirekt auch eines. Morgen. Deutlicher ging es nicht, und ehe Owen sein Versprechen wirklich aussprechen konnte, zog sie seinen Kopf ein wenig näher an sich und küsste ihn sanft, aber selbstsicher auf den Mund.

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Allein

Den späten Nachmittag verbrachte die Ritterin mit Training. Doch diesmal zog sie kein körperliches Training in die Übungshallen. Es war die Gier nach etwas, das sie schon länger begehrte zu wissen. Diesmal ging es nicht um theoretisches Wissen. Keine Jedi-Vorderen waren Mittelpunkt ihrer Studien gewesen, keine Lehren. Eher das Ergebnis eines nächtlichen Lesewahns als Padawan, das sie nicht mehr losgelassen hatte. Immer wieder spukte die Vision in ihrem Kopf, sich ohne das Lichtschwert gegen Energiefeuer eines Blasters zu verteidigen. Eine Technik, die viel Konzentration im Fokus voraussetzte. Definitiv etwas, das der eher Nahkampf betonten Jedi schwer fiel. Die Macht als Ganzes war für sie noch immer ein Mysterium, das sie nur häppchenweise zu entschlüsseln im Stande war. Doch wenn sie etwas von Markus, Eowyn und Murrarchesch gelernt hatte, dann war es, dass man nach vorn schauen musste. An sich arbeiten. Und das bezog eben auch Dinge mit ein, die ihr in einer Auseinandersetzung von großen Nutzen waren.

Also verbrachte sie zwei volle Stunden damit, sich von einem Übungsdroiden beschießen zu lassen. Sie wählte für ihre Selbstversuche einen baufälligen Trainingsraum, der in der Regel nicht für die Trainingsmaßnahmen anderer Ordensbrüder oder Schwestern verwendet wurde. Eine Räumlichkeit, die auch in seiner Glanzzeit mit vollendeter Schlichtheit geglänzt hätte.

"Komm schon du verdammter Droide."

Ihr Ziel war es, die Energie des Blasterfeuers auf molekularer Ebene rapide zu verlangsamen, sodass der Schuss ins Stocken und schließlich zum Stehen kam, lange bevor er die Ritterin erreichen konnte. Die Fähigkeit die Macht zu nutzen war bei Elise in den überwiegenden Punkten nur sehr rudimentär ausgeprägt. Doch ihre Entschlossenheit und ihr Kampfeswille war in diesem speziellen Punkt so stark ausgeprägt, dass sie schon kleine Fortschritte machen konnte. Die ersten zwei Dutzend Versuche gingen so sehr daneben, dass die energiearmen Schüsse des kleinen Droiden zahlreiche Blutergüsse auf ihren Armen, ihrem Oberkörper und ihren Beinen verursachten. Das tat verdammt weh, und um so öfter sie scheiterte, um so größer wurde ihr Kampfeswillen, die Aufgabe zu meistern. Nach gut einer Stunde, viel Anstrengung und nagender Erschöpfung gelang es ihr schließlich den ein oder anderen Schuss zumindest zu verlangsamen und noch rechtzeitig ausweichen zu können. Doch der Schuss setzte sein ursprüngliches Tempo ungehindert fort, sobald Elise die schnelle Ausweichbewegung vollzog. Das reichte also noch nicht, kam es hart auf hart. Denn wenn sie Pech hatte schoss man auf sie, wenn sie es am wenigsten erwartete, aus einer Richtung, die sie nicht erahnte. Sie würde die Perspektiven also wechseln müssen, den Schwierigkeitsgrad erhöhen und auch die Intensität des Übungsdroiden. Doch nicht mehr an diesem Tag. Es reichte als Auftakt für ihren Weg aus. Denn sie wusste nun, wie sie es angehen würde, um erfolgreich zu sein. Doch musste sie noch weiter über sich hinauswachsen, um den gewünschten Effekt zu erreichen.

****

Eine super heiße Dusche gefolgt von einem eiskalten Wasserregen war genau das, was die Alderaanerin gebraucht hatte. Das brachte den Kreislauf in Schwung und spülte die Erschöpfung und die Müdigkeit des Tages ein wenig von ihr. Und die Erschöpfung war diesmal vor allem mental. Schon wieder war ein Anwärter unter ihrer Aufsicht zu Schaden gekommen. Der zweite in ganz kurzer Zeit. Und schon wieder war es ihrer Fahrlässigkeit zu verdanken. Alles war gut gegangen. Cal hatte sich nichts weiter getan, als einen Bruch, den man spielend behandeln konnte. Doch es brauchte nur einige wenige Stunden des Trainings mit ihr, um dem Wiederkehrer diese Verletzung beizubringen. Erst Riuen, der nun ihr Padawan war, nun auch noch das. Die Reaktion für diesen Monolog trug sie vor dem Spiegel, vor dem sie stand nach außen. Sie schüttele den Kopf und schaute herab. Dennoch beschloss sie, dass jetzt nicht die Zeit war, um Trübsal zu blasen. Der Tag konnte einen erfreulichen Ausgang nehmen, denn sie würde Markus treffen, den sie für eine Verabredung angefunkt hatte.

Nachdem sie vollständig mit einfacher, lockerer und zugegeben etwas knapperer, aber nicht unangemessener Kleidung als sonst in der Eingangshalle angekommen war, lehnte sie an einer Säule, nachdem sie festgestellt hatte, dass der Wächter noch nicht da war. Ungewöhnlich für ihn, doch sie nutzte die Zeit, um mal wieder ihre Taten offenzulegen.

"Werter Rat, leider muss ich euch mitteilen, dass erneut ein Anwärter aufgrund meiner Nachlässigkeit verletzt wurde. Diesmal beim Training. Er wurde behandelt und ist wohl die nächsten Wochen eher nicht zu körperlichen Training in der Lage. Ich übernehme die Verantwortung und möchte dafür sorgen, dass ihr darüber in Kenntnis gesetzt seid. Ich arbeite daran. Er hat nichts verloren. E."
Und nach dem sie noch kurz mit dem Daumen über dem kleinen Display kreiste, schickte sie die Nachricht ab, ohne sie noch einmal zu lesen. Ihr inneres Kind wollte vor Verrücktheit loslachen, dass Cal kein Körperteil verloren hatte, doch sie verkniff sich den unangebrachten Ausbruch. Nachdem sie in ihrem Nachrichtenausgang den Text an Rat Murrarchesch noch ein zweites, drittes und viertes mal verfolgte, kam auch schon Markus.

Ihm entgegenkommend winkte sie ab, als er sich für seine Verspätung entschuldigte, denn sie war einfach froh, dass er da war. Wieder stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schmiegte sich an seinen Oberkörper, als sie bei ihm angekommen war, um mit ihren Lippen seine zu erreichen und legte ihre kleinen Hände auf seine kratzigen Wangen. Ein angenehmes Gefühl.

"Schön, dich zu sehen."

Erwiderte sie einfach, nachdem sie ihren Kuss gelöst hatte und noch für einen Moment ihren Kopf angestrengt auf seiner Schulter ruhen ließ, noch immer auf den Zehenspitzen.

"Ich habe so einen Hunger." das so untermalte sie mit einer ausladenden Geste ihrer beiden Hände. "Hast du eine Idee, wo wir hingehen können? Etwas weiter weg von dem ganzen Getümmel wäre schön." Ein zartes Lächeln folgte. Sie wollte sich das Gefühl von Ungestörtheit zumindest einreden können. Die Zweisamkeit einfach auskosten, so lange sie sie hatten. Elise glaubte, dass es nicht die Regel werden würde, dass sich das frisch vereinte Paar oft zu solchen Treffen zusammenfinden konnte. "Wie war dein Tag?" Fragte sie dann, nachdem sie beide gemeinsam in Richtung Tempelausgang schlenderten.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eingangshalle - mit Markus
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Eowyn und NPCs

Arme holde Maid?
"Ach komm, als würdest du auf langweilige Ritter in goldener Rüstung stehen..." Nein, das tat sie wirklich nicht, sonst hätte sie um ihn einen großen Bogen gemacht. "Du bist außerdem erst meine Maid, wenn du ein langes Kleid an hast. Denn das da," er deutete auf ihren sexy Overall, "ziemt sich wirklich nicht für eine holde Maid." Vielleicht würde er ein Auge zudrücken und sie auch im Nachthemd als holde Maid akzeptieren? Diese Vorstellung brachte ihn allerdings zu ganz anderen Gedankengängen, die nicht ganz so viel mit dem Tragen schöner Kleidung zu tun hatten. Besser, diesen Gedanken weitete er jetzt nicht weiter aus, sondern fokussierte seine Aufmerksamkeit und die war im nächsten Raum mehr, als nur gefordert. Dunkelheit. Wunderbar. Die verhalf, sehr schnell wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zu kommen und sie verhalf diesem alten Gefühl der Angst, nein, eher einem uralten Gefühl der Panik, sich melden zu wollen. Aber Ian kämpfte dagegen an - mit Erfolg. Ob es ging? "Natürlich. Ich bin dein Held, Schon vergessen?" Und Helden fürchteten sich wohl kaum vor einem vielleicht engen, finsteren Raum. Heldenhaft klang seine Stimme nicht, viel eher gedämpft und schließlich schwieg Ian, was es nicht einfacher machte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dem nämlich, was da durch den Raum hallte. Sie lauschten beide und Eowyn zählte auf, was sie hörte, während Ian es mit dem abglich, was er selbst wahrzunehmen glaubte.

"3 5 3 9 8?" ergab zusammen... "28". Wenn es überhaupt darum ging, alles zusammen zu zählen, aber das würde sich zeigen, so wie sich auch kleine Lämpchen am Boden zeigten, die geradewegs zu einer Tür führten. Die abgeschlossen war. Ian wiederholte die Zahlen, indem er auf sein Ohr tippte, aber nichts geschah. "Hier muss irgendwas sein," gab er von sich, tastete die Wand ab und tatsächlich - er entdeckte etwas, das sich wie ein Schalter anfühlte, aber als er ihn drückte, geschah nichts. "Ist bei dir auch ein Schalter, wenn du tastest?" Auch Eowyn tastete die Wand noch einmal ab und an deinen Schalter. "Bei drei." Sie drückten gleichzeitig und ein kleines Panel schob sich zur Seite und gab einen Touchscreen ein. Sechs freie Felder. Warum? Was hatten sie überhört? "3 5 3 9 8, aber etwas fehlt. Wir müssen etwas überhört haben." Schließlich ließen sich nur die Zahlen 0 bis 9 eingeben. Ian verzog das Gesicht, versuchte noch einmal zu lauschen, auf all die Geräusche, aber da war nichts neues, da war kein - er und sie! "Zwei! Zwei, wenn wir unsere Stimmen mit zählen." Nein, und sie sagten es zeitgleich. "Drei, mit der Stimme, die eben die Anweisung gegeben hat." Ian gab die letzte Ziffer frei und da wurde die Tür entriegelt. "Das war zu einfach." Da kam schon die Warnung der Macht. Egal ob der Einsatz erlaubt war, oder nicht, kaum, dass sie Türe geöffnet hatten, die Warnung kam automatisch und mit ihr der Farbangriff. Staubige rosa Farbe, der Ian nicht ausweichen konnte. Nicht, ohne das es entweder verdächtig gewesen wäre, oder er Eowyn umgerissen hätte. "Deckung, da vorne!" Ian selbst hob seine Waffe, rannte, Eowyn dicht hinter sich wissen zu einem Tisch und warf diesen um. Dieser Raum war groß so viel stand fest.

Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Eowyn und NPCs
 
.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik | (Verhör-) Raum 205 | mit Commander Souls, Agent Oddy und Ladder (NPC) ::.



Das Verhör hatte schnell Fahrt aufgenommen, darauf deutete die Veränderung der Vitalparameter von Ladder. Ihm setzte die Situation zu, er wurde zusehends nervös. Tramas konnte von seiner Position aus zwar nicht ins Antlitz des Journalisten blicken, doch er malte sich bereits aus, wie es auf Grundlage der Veränderungen der Vitalparameter auszusehen hatte, wenn er seinen Emotionen nachgab. Eine Spur von Unsicherheit zeichnete sich im Blick nahezu jedes Individuums ab, wenn die innere Anspannung und Nervosität gegenüber der künstlich aufrechterhaltenen Gelassenheit obsiegten.

Ladder gab der Hitze seiner Überzeugungen weiter nach, bezeichnete die Vorgehensweise des NRGD gar als Fanatismus. Tramas war bewusst, dass der NRGD seine Mittel hatte, um Ziele zu erreichen. Ziele, die er selber als erstrebenswert erachtete, sonst wäre er damals niemals dem Vorschlag seiner Schwester nachgekommen, sich tatsächlich beim Geheimdienst der Republik zu bewerben. Es ging um das Hüten der Offenheit der Gesellschaft durch innere Stabilisierung. Das geschah teils im öffentlichen Raum, teils unter der Notwendigkeit eines Deckmantels. Es war eine Aufgabe zur Wahrung von Idealen und zum Schutz vor Korrumpierung. Wieder schoss dem jungen Agenten das damalige Propaganda-Blatt durch den Kopf. Das ‚Imperial Combat‘ war Ausdruck wahren Fanatismus.
‚Besessenheit, bedingungslose Überzeugung vom Imperium‘, rekapitulierte Tramas.

„Fanatismus stellt nicht zwingend eine Straftat dar, Ladder. Einen Geheimdienst zu belügen hingegen oder Ermittlungen zu behindern hingegen…“


Die Worte von Agent Oddy sprachen Tramas aus der Seele. Mittlerweile war es offensichtlich, dass Ladder mehr wusste, als er unmittelbar Preis gab. Doch er schien die Fassade nicht freiwillig fallen lassen zu wollen, gleichwohl dem Journalisten klar sein musste, dass es keinen Ausweg aus der gegenwärtigen Situation mehr gab.

"Ich gebe Ihnen jetzt fünf Minuten, um sich zu sammeln. Agent Tico hat bereits erwähnt, dass Behinderung der Ermittlungen strafbar sein können. Vielleicht fällt Ihnen ja doch noch etwas dazu ein."

In dem Moment verblüffte Commander Souls den jungen Agenten, als sie eine Pause des Verhörs ankündigte und sich dem Journalisten doch ein kurzer Moment der Zuflucht auftat.
‚Verhindert Überhitzen, Mehr Bedenkzeit, Reduktion von Emotionalität‘, versuchte Tramas Erklärungen für die Entscheidung zu finden, als sie sich aus dem Zimmer herausbewegten. Er blickte nochmals über seine Schulter. Nun konnte er es sehen. Ein Ausdruck der Bitterkeit lag auf Ladders Gesicht.

Es dauerte daraufhin keinen weiteren Moment, da durchströmte Tramas ein weiteres Gefühl der Verblüffung. Kaum waren sie aus dem Raum herausgetreten, hatte Commander Souls bereits vorgeschlagen, dass er ein zweites Verhör übernehmen sollte.
‚Kril´iak´tikiamaoi‘, echote der Name des Journalisten durch Tramas' Gedanken und vor seinem geistigen Auge erblickte er das Abbild des blauhäutigen Chiss, der sich während der Pressekonferenz auf einem der vorderen Plätze eingefunden hatte.

Commander Souls erklärte zwar noch mal, warum die Verhöre von derart großer Bedeutung für sie waren, das war dem jungen Agenten jedoch längst klar. Hier schien es um einen großangelegten Akt von Terror irgendeiner der Republik feindlich gesonnenen Gruppierung zu gehen. Anstatt sich darauf zu besinnen, schlich sich viel mehr eine andere Frage in Tramas' Kopf. Warum sollte ausgerechnet er das Verhör übernehmen? Solche Maßnahmen hatten ohne Zweifel zur Grundausbildung gehört, der praktischen Umsetzung war er jedoch noch nie ausgesetzt gewesen.
‚Strukturiertes Fragen, Dominanz, Einschüchterung, Empathie, …‘, begannen sich die Assoziationen zu einem Verhör in seinem Kopf zu entfalten. Währenddessen erklärte der Commander mehr und mehr, Informationen fluteten auf den jungen Agenten ein bis zu einem Punkt, der zu einem besorgten Blick zu den Soldaten neben ihnen führte. War es tatsächlich möglich, dass sich ein Maulwurf unter ihren Reihen befand? ‚Alles möglich, unterschiedlich wahrscheinlich‘, befand Tramas knapp. ‚Wahrscheinlichkeit aktuell nicht vorhersehbar.‘ Es war zweifelsfrei möglich. Wie wahrscheinlich es war, konnte er jedoch nicht sagen, dafür hatte er zu wenig Informationen.

Informationen zu gewinnen, war nun aber seine Aufgabe, zumindest war er von Commander Souls damit beauftragt worden. Tramas wusste nicht genau, wie er damit umzugehen hatte, er deutete es aber als Zeichen des Vertrauens. Alles andere, als der Aufgabe nicht nachzugehen, konnte einen Vertrauensverlust bedeuten. Er musste zeigen, dass er in der Lage war, der Aufgabe nachzugehen. Und sie zu bewältigen zu können.

„Verstanden, Commander“, bestätigte Tramas. „Nehme mich der Angelegenheit an.“



.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministerums der Neuen Republik | vor (Verhör-) Raum 205 | mit Commander Souls und Agent Oddy ::.
 
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[Coruscant | Oberen Ebenen] Shiv’yna’tagurag, Riuen, Passanten (NSC)

Riuen wartete nicht ab, was Ivy zu sagen hatte. Nicht lange, denn diese Situation war so neu und so unangenehm, dass der Chiss sich ihr nicht stellen wollte. Weg, das wollte er. Raus aus der Situation und raus aus sich und da beeilte er sich, den Weg zurück zu gehen und den Turbolift zu betreten, der ihn wieder nach unten brachte. Der die beiden Ebenen trennte und verband. Unten angekommen stieg Riuen aus und lehnte sich gegen das kalte Metall, starrte auf seinen Armstummel. Wenn es Sinn ergeben hätte, hätte er gesagt, dass er mit der Hand mehr, als nur ein Körperteil verloren hatte. Etwas von sich, etwas aus sich. Etwas, das gerade verhindert hatte, dass er mit Ivy auf ihr Zimmer verschwunden war. Da war etwas, dass sich erleichtert fühlte, aber der größere Teil des Blauhäutigen fühlte sich beschissen. Absolut beschissen und betrogen von sich selbst. Ein Drink, ein Plausch, ein netter Abend. Ablenkung, Spaß, Freuden des Alltags. Das war es, was er hatte haben wollen. Jetzt stand er an das Metall gelehnt da, starrte auf seine Hand und hatte nichts von alledem. Stattdessen hatte er Ivy sitzen lassen und mit ihr ein unbefriedigtes Gefühl in sich. Eines? Mehr. Mehr als eines. Der Wunsch danach seine Gefühle zu dämpfen wuchs und zeitgleich geschah genau das Gegenteil. War er nicht hier her gekommen um sich zu dämpfen und hatte der Versuch dessen nicht eher alles schlimmer gemacht? Riuen schüttelte den Kopf, denn das alles ergab keinen Sinn.

Nie hatte er sich fremder und entfernter von sich selbst gefühlt als jetzt. Bohrend drängte sich die Frage auf, was er hier überhaupt noch tat, was er überhaupt wollte. Momente. Augenblicke. Freuden. Spaß. Leichtigkeit. Das wären die Antworten gewesen, die er sonst immer grinsend vorgetragen hätte. Über die er gar nicht lange hätte nachdenken müssen. Jetzt aber waren da gerade diese Antworten nicht und hätte ihn jemand gefragt, was er genau jetzt brauchte, wäre die Antwort für ihn erschreckend gewesen. Zwei starke Arme, die ihn in eine Umarmung zogen. Halt. Genau das war es, wonach er sich jetzt sehnte. Halt. Oder doch eher Trost? Halt und Trost in einer Umarmung. Halt und Trost zwischen zwei Armen, nicht zwischen zwei Schenkeln. Eben noch den Kopf geschüttelt, ließ Riuen sich jetzt auf dem Boden nieder und begann zu lachen. Ich kann nicht, das hatte er gesagt. Das erste Mal in seinem Leben und war es nicht auch das erste Mal in seinem Leben, das er etwas spürte, das sich wirklich und leibhaftig wie Selbstmitleid anfühlte? Ja, da hockte er, hatte sich eben Spaß und Gedankenfreiheit entgehen lassen um jetzt
Bedrückung zu spüren. Bedrückung darüber, keine Antwort auf eine ganz andere Frage zu bekommen. Eine, die unlängst aufgekommen war und sich immer wieder aufdrängte. Die, was er noch wollte. Die, was er noch war. Neben dem Lebemann. Zwischen Spaß und Abenteuer. Zwischen Lust und Leben. Aber die Antwort war so weit weg, so ungreifbar, dass die Leere, die an diese Stelle trat, ihn frustrierte und es war die Leere, die er sonst perfekt auszufüllen gewusst hatte. Sein Blick wurde grimmig, als er den Kopf hob, den Nachthimmel betrachtete.

Er war ein reicher Chiss, ein Deserteur, ein Feind des Imperiums, jemand, der sicher nicht aufgab und sich auch nicht von diesem elenden Gefühl, das da gerade vorherrschte, in die Knie zwingen ließ. Also stand Riuen wieder auf. Ja, gerade hatte er keine Ahnung, was er wirklich wollte. Aber da hocken und sich in Selbstmitleid verlieren? Das wollte er sicher nicht. Wenn es eine Aufgabe eines angehenden Jedi war, sich neu zu finden, dann würde er diese Aufgabe angehen. Auch wenn sie bedeutete, sich so zu fühlen wie jetzt.



[Coruscant | Untere Ebenen] auf dem Weg zu einem anderen Etablissement- Riuen
 
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Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Vielleicht waren Owens Vorstellungen in seinem Kopf über die Jahre etwas verschwommen. Es gab ja noch die Zeit, bis man einen Lehrmeister fand. Bis dahin war man formell kein Padawan. Vielleicht hat der Alkohol Owen etwas mehr zugesetzt als er zugeben würde. Aber das spielte im Moment auch keine Rolle. Es geht um den Punkt, den er deutlich machen wollte. Womöglich würde ein neuer Meister jünger sein als er selbst und das könnte zu einer Reihe verschiedenster Probleme führen und Owen neigte dazu mehr in Problemen zu denken als in Lösungen. Vielleicht versuchte er auf diese Art auch einfach nur zu rechtfertigen, warum der den wirklich richtigen Schritt nicht tat. Am Ende belog er sich selbst und in manchen Momenten kam das bitter zum Vorschein.


"Womöglich hast du recht." murmelte Owen und natürlich hatte sie recht. Der persönliche Schweinehund konnte manchmal jedoch sehr laut sein. Die Scham, der Stolz.. es gab so viele Punkte, die die scheinbar simple Lösung gar nicht mehr so einfach erschienen ließ. "Als Außenstehender lässt sich so etwas leicht sagen. Wir Menschen sind doch oft nicht rational und agieren .. wenn man es objektiv betrachtet ... oft dumm, gesteuert von Ängsten, Erfahrungen und dem was uns die Eltern mitgegeben haben. Natürlich ist es für dich ein leichtes zu sagen, dass ich einfach zu ihm hingehen und mit ihm reden soll. Und objektiv betrachtet ist es das auch." Owen machte eine winzige Pause. "Für mich ist es nicht so einfach."

Owens Angebot schien ihr zu gefallen. Ihre Hand in seinen Haaren ließ ihn lächeln. Diese Geste gefiel ihm sichtlich. Doch ehe er dazu kam ihre Worte überhaupt zu verstehen, küsste sie ihn. Owen erwiderte den Kuss nur zu gern. Doch was hatte sie gesagt? Sie wollte ihm dazu noch etwas sagen? Was das wohl sein könnte? Owens Gedanken waren jedoch bei etwas ganz anderem und so dachte er über diesen Satz nicht weiter nach. Sie hatten einen Deal. Immerhin war es sein Vorschlag gewesen das Thema auf morgen zu verschieben und dies natürlich mit der Intention dieses schwergewichtige Thema nicht den Abend ruinieren zu lassen. Er wollte in diesem Moment etwas vollkommen anderes. Nachdem sich ihre Lippen wieder gelöst hatten, schaute Owen Sarina in die Augen. "Versprochen" sagte er mit ernster Stimme und das Versprechen meinte er auch so.

Owens Blick ging auf die fast leere Flasche. "Wollen wir uns noch eine gönnen?" fragte er höfflicher Weise. "Ich kann mich selbst gut einschätzen was Wein und Co betrifft. Bei dir bin ich mir nicht sicher. Ich denke wir beide sind auf jeden Fall guter Stimmung." grinste er frech und streichelte Sarina sanft übers Knie.

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Ian und NPCs

Nicht in goldener, aber in weißer
, grinste Eowyn zurück, bevor sie den dunklen Raum betrat.
Die dortigen Geräusche waren genug, um ihren Kopf wirklich zum dröhnen zu bringen. Wer hielt so was länger aus? Wenn sie noch einmal alles durchzählen musste, dann würden sie Probleme bekommen... aber Ian hatte aufgepasst, rechnete schneller im Kopf zusammen, als sie reagieren konnte. Sie folgten den Lampen, nur um festzustellen, dass das wohl nicht alles gewesen war. Doch etwas
zu einfach.
Eowyn fühlte nach, und tatsächlich war auch bei ihr ein Schalter vorhanden, folgte Ians Anweisungen. Stirnrunzelnd starrte sie dann den Nummernblock an. Sechs Ziffern. Sechs. Hatte sie vielleicht die Felder falsch zusammengefasst? Gut möglich. Musste sie die restlichen, sonstigen Geräusche noch in zwei Kategorien teilen? Ian kam schließlich auf die Lösung, natürlich, während Eowyn ihn kurz danach zeitgleich mit ihm korrigierte.
Nein... Drei also. Wieder runzelte Eowyn die Stirn. Zu einfach. In der Tat. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie beide schlicht zu clever waren, da musste... Stang! Es ging zu schnell, als dass Ian noch hätte ausweichen können. Nicht, ohne dass sie aufgeflogen wären. Sie hob ihren "Blaster", spähte um Ian herum und gab einen ungezielten Schuss ab, bevor Ian losrannte und sie ihm folgte. In einem echten Gefecht wäre dieser Einsatz vielleicht zu riskant gewesen, aber gut, da hier war zum Glück nicht echt.
Verdeckt von Ians großem Körper gab sie noch einen weiteren Schuss ab, bevor sie hinter dem Tisch verschwanden und Eowyn sich mit dem Rücken an ihn lehnte. Ein Moment Ruhe, um zu realisieren, was geschehen war. Der Raum war größer, hell, mit ein paar "Verstecken", und Eowyn meinte, links von ihnen eine weitere Tür entdeckt zu haben. Reichte es, sie einfach zu erreichen? Vermutlich, hoffentlich, denn es war nicht so einfach, irgendetwas zu lösen, während sie jeden Moment abgeschossen werden konnten.


Rechts von ihnen hatte sie eine Bewegung gesehen, auf die sie im Laufen auch gezielt hatte, ob sie getroffen hatte war ihr aber nicht klar. War es nun eher das Ziel, das mindestens eine andere Team zu treffen oder die Tür zu erreichen? Solche Spielchen waren Eowyn eindeutig zu... uneindeutig, ihr war es lieber, wenn es klare Regeln und Anweisungen gab. Aber vermutlich wäre beides hilfreich, also warum nicht beides versuchen, zu erledigen? Ich gebe dir Feuerschutz, die Tür ist links. Sie war besser im Schießen - definitiv, so lange Ian die Schleuder hatte. Außerdem war Ian das deutlichere und größere Ziel.
Kurz streckte sie probeweise ihren Arm rechts neben dem Tisch hervor, nur, um ihn sofort zurückzuziehen, bevor ein blauer Farbklecks an die Wand hinter ihrer Hand krachte. Da war jemand aufmerksam, hm? In Ordnung, dann eben eher Deckungsfeuer. Eowyn löste zwei Farbpatronen aus dem "Blaster" - es hatte keiner gesagt, dass man die Dinger nicht auch werfen durfte, oder? Die Waffe links, eine Patrone rechts und eine auf dem Boden sah sie zu Ian.
Steht dir übrigens gar nicht. Da ist Gold ja besser, sagte sie todernst, bevor sie fragte: Bereit? Sie würde versuchen, ihm zu folgen, aber es kam darauf an, wie ihre Gegner reagieren würden. Und auch, ob sich eventuell noch eine weitere Tür öffnen würde... Auf ihr Nicken hin setzte Ian sich in Bewegung, und Eowyn warf erst eine, dann die zweite Farbpatrone rechts am Tisch vorbei in die Richtung des Feuers von vorhin, bevor sie den "Blaster" oben drüber hielt und ein langsames Streufeuer abgab - dumm, dass die Munition halbwegs begrenzt war...

Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Ian und NPCs
 
[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, NPCs

Die Nacht war schon recht fortgeschritten, um nicht zu sagen, fast vorbei, als Kairi den teils im Dämmerlicht liegenden Salon betrat. Vor allem die Sessel lagen in genau jenem, die, mit den kleinen Tischen, die Bar aber war heller beleuchtet. Das hatte sowohl praktische Gründe - Emme musste etwas sehen, wenn sie die Drinks zubereitete - als auch stilvolle. Ein Salon, der komplett im Dunkeln lag, wirkte schnell verrucht und billig, das aber sollte im Roten Feuer vermieden werden. Dieses Etablissement war weder verrucht noch billig, hier kam es schlicht zu Abkommen, die zwei Seiten dienten, und billig war hier höchstens das Wasser, das sowieso niemand trank.
Sie nickte dankend zu Tsane, der ihr die Tür aufgehalten hatte und lächelte ein paar Männern zu, die am Tresen saßen. Tsane war heute der diensthabende Wächter - mit ihm kam Kairi besonders gut klar. Nach Dienstschluss aßen sie beide hin und wieder noch eine Kleinigkeit, bevor sie sich in die Federn warf, vielleicht würden sie das in ein, zwei Stunden wieder tun. Nicht, dass die anderen Wächter ihr unsympathisch waren, nein, Aase achtete darauf, dass sich alle in diesem Haus wohlfühlten. "Zufriedene Angestellte bewirken zufriedene Kunden", pflegte sie zu sagen, und Kairi pflichtete ihr da bei. Ob sie diesen Job noch machen würde, wenn sie nicht im Roten Feuer gelandet wäre? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht... Sie verdiente nun nicht die Welt, aber es reichte fürs Überleben. Das war wesentlich mehr, als andere hatten, besonders in den unteren Ebenen, wo sie ursprünglich herkam. Außerdem war sie gesund. Das war mehr wert als alles andere, erst Recht in diesen Zeiten.

Emme reichte ihr ein Glas über den Tresen, und Kairi nahm einen winzigen Schluck, bevor sie sich wieder den Leuten im Raum zuwandte. Er war nicht mehr wirklich voll, aber auch nicht komplett leer, so weit sie es in den Schatten hinten erkennen konnte, und die meisten hier Anwesenden kannte sie - wiederum die meisten waren vorhin schon dagewesen. Drüben saß eine Twi'lek, die sie noch nie gesehen hatte, aber Tasha schien sich schon um sie zu kümmern, also zuckte Kairi leicht die Schultern und sah sich erneut um, während sie ihren seidenen Morgenmantel zurechtzog. Er war recht knapp gehalten und betonte ihre Kurven, verbarg aber genug, damit sie noch halbwegs einen Überraschungseffekt hatte, wenn sie ihn ablegte. Darunter blitzten nur ihre schwarzen Strümpfe und ihre High Heels hervor. Oberhalb ihrer Strümpfe war noch ein winziges bisschen ihrer kaffbraunen Haut zu sehen.
Gerade wollte Kairi sich zu Siomon gesellen, der ihr zuzwinkerte, und ihn fragen, was seine Tochter machte und ob sie ihm noch für den Rest des Morgens Gesellschaft leisten sollte, als ein Neuankömmling den Raum betrat. Blaue Haut. Rote Augen. Chiss, unverkennbar. Erst auf den zweiten Blick bemerkte sie, dass etwas mit ihm nicht stimmte - einer seiner Ärmel schlackerte unnatürlich hin und her. Kriegsverletzung? Möglich... Sie lehnte sich an den Tresen und schenkte dem Neuen ein verschmitztes Lächeln, das ihre Grübchen zeigte. Damit sollte der Kontaktierung genüge getan sein - im Roten Feuer war Zurückhaltung geboten. Manche der Gäste kamen nur, um im Salon etwas zu trinken, um zu reden, es war die Devise, das jeder finden sollte, was er suchte, denn nur dann kam er oder sie wieder. Zu forsches Vorgehen verschreckte einige Kundschaft, Aase bestand darauf, dass jedemneuen Gast ein paar Minuten Ruhe zustanden, um sich umzusehen und anzukommen. Diese würde Kairi abwarten, und falls dann niemand anderer den Chiss ansprach, dann würde sie eben. Ein Chiss war doch mal eine muntere Abwechslung und würde sie noch einmal ein wenig aufwecken...


[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, Riuen, NPCs
 
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Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

"Natürlich hab ich Recht"
,

grinste Sarina anscheinend überheblich.

"Und wenn man's leicht sagen kann heißt das zumindest, dass es nicht unmöglich ist. Meine Chefin würde dir für deine Selbstanalyse immerhin eine eins verpassen, allerdings nur, um dir dann eine sechs für die Ausführung zu geben. Zumindest, wenn du dir nicht in den Hintern trittst. Vielleicht solltest du mal bei ihr in die Lehre gehen, anstatt bei dem anderen Typen."

Was so flapsig dahingesagt war und für Owen vermutlich klang wie ein Witz, war gar nicht so falsch. Eleonore würde Owen sicher geradebiegen - und ihm eine andere Sicht auf die Jedi einimpfen. Nur war die dummerweise auf Lianna. Und eh viel zu beschäftigt, um noch Schüler auszubilden. Zumindest so lange, wie dieses verdammte Virus herrschte.
Sie zuckte mit den Schultern.

"Wenn's für mich so leicht ist, würde ich sagen, ich schleppe dich morgen einfach zum Tempel - oder wo auch immer man sich bei den Jedi einschreibt. Das weißt du eventuell besser als ich."

Das würde sie tatsächlich tun - zumindest dann, wenn Owen ihr morgen nicht ihre Tasche und ihr Schwert an den Kopf warf, wenn sie offenbarte, wer sie war.

"Aber das...", flüsterte sie ihm zu, "ist eine Sache für morgen..."

Er erwiderte ihren Kuss - er war nicht schlecht, auch wenn sie sich gerne etwas mehr Energie gewünscht hätte. Etwas mehr Leidenschaft... aber vielleicht war er in Gedanken noch bei ihrem Gespräch?
Immerhin gab er ihr das Versprechen, und damit war alles gesagt. Noch ein Abend voller Plaudereien, Berührungen und vielleicht etwas mehr, und morgen... Morgen würde sie weitersehen. Darum sollte sich Morgen-Sarina kümmern.

Heute-Sarina hingegen konnte gut noch ein, zwei Schluck vertragen. Keine halbe Flasche mehr, auf gar keinen Fall, aber...

"Ein Glas dürfte noch gehen",

nickte sie, dann aber musste schluss sein, wenn sie noch bei Sinnen und verantwortungsbewusst bleiben wollte. Auch, wenn der Alkohol nicht die einzige Sache war, die dazu führen konnte, dass sie ihre Gedanken nicht beisammen hatte - Owens Hand auf ihrem Knie war nur zu deutlich, mit genau der richtigen Berührung, und strahlte nun das Selbstbewusstsein aus, das sie beim Kuss kurz vermisst hatte.

"Definitiv",

antwortete sie ihm und eröffnete ein neues Thema, während sie hin und wieder sanfte absichtlich-unabsichtliche Berührungen in ihr Gespräch einfließen ließ, bis sie beide in längere Küsse versanken als der vorhin. Und diesmal waren sie gut und aufregend genug, dass sie zu fortgeschrittener Stunde schließlich die Bar gemeinsam mit Owen verließ...


Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher

Bei ihrer Chefin in die Lehre gehen? Owen war für einen kurzen Moment stutzig, aber er beschloss das Thema nicht weiter zu vertiefen. Sie hatte es auf morgen verschoben und das nicht ohne Grund.

"Für morgen" Wiederholte Owen Sarinas Worte.

Ein letztes Glas war in Ordnung. Sie kannte ihre Grenzen und das schätze Owen. Es gab wenig abtörnenderes als eine stockbetrunkende Frau, die keine zwei Meter mehr gehen konnte. Ein gewisses Maß an Alkohol war ein Stimmungsaufheller und Problemvergesser. Die Grenze zum Stimmungskiller und Problemerzeuger war hingegen schmal. Owen hatte genug Erfahrung in seinem Leben sammeln können, um zu wissen wo die Grenze bei ihm war. An manchen Tagen übertrat er diese bewusst, wobei es über die Jahre zugenommen hat. Die Zahl der Tage, die sich als Scheißtage heraus stellen sind gleichermaßen getiegen.

Doch heute war keiner dieser Tage...

Die Gespräche verliefen angenehm und Sarina schien genau zu wissen, wie sie Owen teasen konnte. Und er stieg zu gern darauf ein. Owen hatte keinen Sinn für eine Uhrzeit, doch mit der fortgeschrittener Stunde und dem fortgeschrittenen Gespräch inklusive reizvoller Berührungen beschlossen sie die Bar zu verlassen. Er bezahlte die Rechnung geleitete Sarina zu sich nach Hause.
Owen lebte bescheiden in einer kleinen Wohnung, die zwar aufgeräumt und sauber war, aber es fehlte an einer persönlichen Note. Keine Bilder, keine sonderbaren Dekorationen. Alles in allem sehr schlicht.

*** am nächsten Morgen ***

Owen hatte keine Ahnung wie spät es war, als er das erste Mal seine Augen öffnete. Lyrea. Er hatte wieder von ihr geträumt. Ein Traum, der ihn fast jede Nacht heimsuchte. Immer wieder durchlebte er die letzten Minuten mit ihr. Fast konnte er sich an das dumpfe Gefühl in seiner Brust gewöhnen, aber nur fast. Owen wischte den kalten Schweiß von seiner Stirn. Er spürte ein leichten dumpfen Schmerz über seinen Augen. Kein Kater, vielleicht mehr ein Kätzchen. Owen drehte sich vorsichtig zu Sarina. Er wollte sie unter keinen Umständen wecken. Nach und nach kehrten die Erinnerung an den gestrigen Abend und vor allem an die aufregende Nacht zurück. Die Erinnerung hinterließ ein Lächeln auf seinem Gesicht. Sie hatte in vielerlei Hinsicht auf bezaubernde Wirkung auf ihn gehabt. Er überlegte, ob er aufstehen sollte um Kaffee zu machen, oder aber für einen Moment noch die Wärme des Bettes genießen sollte. Er entschied sich für letztes. Den Kaffee konnte er auch noch später machen und so würde er wenigstens nicht kalt werden.

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Bar "Twentytwo" ~ Sarina, Owen, Barbesucher
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Sarina räkelte sich unbewusst, bevor sie ihre Sinne wieder beisammen hatte. Sonne strahlte ins Zimmer - der Tag versprach schön zu werden. Nett von den Wetterverantwortlichen, wirklich... Das hier war allerdings nicht ihr eigenes Bett, und neben ihr... oh. Ja. Owen. Natürlich. Der Abend gestern war noch ziemlich interessant gewesen, und die Zeit, seitdem sie hier waren... nun, ihr Lächeln sagte wohl genug.

"Guten Morgen",

murmelte sie und ließ ihr Lächeln dann in ein Grinsen übergehen, während sie sich aufrichtete und einmal mit den Fingern durch ihre Haare strich. Ne Bürste hatte sie nicht in ihrem Täschchen... vielleicht sollte sie so was in Zukunft auch mitnehmen, wenn sie ausging? Wobei sie mit einer Übernachtung auswärts nun echt nicht gerechnet hatte. Das war nicht zwingend das Ziel ihres Ausfluges gewesen.
Aber er hatte sich gelohnt. Und vielleicht würde Owen ihr später auch zuhören, wenn es darum ging, wer sie wirklich war. Vielleicht sollte sie es am besten gleich hinter sich bringen? Wobei eine nette Tasse Kaff sicher auch etwas für sich hätte... Spielerisch streichelte sie über seinen Bauchnabel und lächelte ihn schelmisch-flirtend von unten an.

"Wie siehts aus, bekommen müde Damen hier auch heiße Getränke?"

Während Owen fort war, sah sich Sarina in seiner Wohnung um. Gestern Nacht hatte sie dafür, zugegeben, nicht so den Blick gehabt. Sie war klein, spartanisch, unauffällig. Könnte fast... ja, einem Jedi gehören. Aber Owen hatte gesagt, dass er viel unterwegs war, außerdem hatte er keine Familie. Also, was sollte er hier schon groß draus machen?
Sie bekam ihren Kaff, und dankbar lächelte die Jedi Owen über ihren Tasssenrand an, bevor sie sich, die Tasse in der Hand, zurücklehnte und überlegte, wie sie nun mit alem herausrücken sollte. Man, wirklich blöd - der Abend und die Nacht waren schön gewesen, und anstatt jetzt einfach zu verschwinden und jeden seines Weges ziehen zu lassen... Sie seufzte. Also gut. Immer mal raus damit, und falls er ihr nicht sauer war, dann...

"Erinnerst du dich daran, dass ich dir noch etwas sagen wollte, was deine Geschichte angeht? Ich bitte dich aber darum, mir zuzuhören und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, okay? Hör mich bis zum Ende an. Das ist alles. Dann... na ja, dann darfst du wohl reagieren, wie auch immer du reagieren willst. Kann's dir ja schlecht verbieten."

Sie grinste schief, aber humorlos.

"Okay? Deal?"

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Eowyn und NPCs


Das Rätsel hatte bloß eine Zeitverzögerung sein sollen, um sie auf offenes Terrain zu schicken. So viel stand irgendwie fest. Wer den Raum zuerst betrat hatte den Vorteil, mit etwas Geduld auch den ersten Treffer zu landen. Da Ian ein wunderbares, kaum zu verfehlendes Ziel abgab... Ian folgte der Richtung, in der Eowyn die Türe ausgemacht hatte. Sonderlich viele Möglichkeiten gab es auf der linken Seite nicht, Deckung zu suchen, aber wenn Eowyn feuerte und Ian rannte, dann war zumindest sie geschützt und es bestand die Möglichkeit, dass sie selbst andere Teams treffen könnte.
"Da ist nicht besonders viel Deckung, links...", kommentierte er das offensichtliche, als Eowyn Kritik an seinem neuen Outfit übte. Seine Hand wanderte, schwer getroffen über diese Aussage, zu seinem Herzen. "Dann gefalle ich dir nicht mehr..." Zeitgleich wanderte sein Blick über Eowyn hinweg und das folgende Grinsen galt sowohl ihrer Aussage eben, als auch dem Team, dass sich wagte, ein Stück weit zu sehr aus der Deckung zu gehen. "Ausgleichende Gerechtigkeit" und damit war er wirklich bereit, mit Eowyn zur nächsten Tür zu hetzen. Da aber gellte ein kurzer Alarm los und nur Sekunden später eine wohl bekannte Stimme durch die Lautsprecher. "Da wird doch wohl nicht jemand geschummelt haben? Doch! Da hat jemand geschummelt. Das muss Konsequenzen haben. Wählt eure Waffen weise, haben wir gesagt. Was natürlich einschließt, dass ihr sie so nutzt, wie sie auch zu nutzen ist." Wäre Ian nicht gerannt, hätte er Eowyn wohl einen Blick nach hinten zu geworfen, aber so blieb nur die Flucht zur Tür - verschlossen. "Echt jetzt?" Doch bevor da die Möglichkeit war, sich richtig umzusehen, kam ein Geräusch, das verdächtig nach den Stimmen von Droiden klang und ja, es waren Droiden. Zurück zum Tisch? Keine gute Idee. "Da hinten..." Gemeinsam mit Eowyn im Rücken hastete Ian zur nächsten Deckung. Ein Schrank... mit Schildern darin. "Oh ich werd wunderbar das Ding halten und schießen können...", rollte er mit den Augen. "Also, meine hübsche, aber etwas farblose Liebe - triff für uns beide," grinste er ihr zu und hob das Schild. Es dauerte, bis sie die nächste Tür ausmachten und es war alles andere als einfach, den Droiden und den anderen Teams auszuweichen, aber sie versuchten gemeinsam die Teams auszuspielen, indem sie die Droiden in deren Richtung lockten, damit die anderen von mehr als einer Seite flankiert wurden. Das Schild war gut und nützlich - aber wie kamen sie aus diesem Raum? Sie hatten alles abgesucht, aber da war nur diese verschlossene Türe. Hinter einer weiteren Deckung blieben sie einen Moment gekauert und Ian versuchte seinen Atmen wieder unter Kontrolle zu bringen. "Ich finde nichts." Kein Hindernis hatte sch verschieben lassen, kein Schalter... Nichts. Es war Eowyns Blick der nach oben ging und Ian hätte sich ohrfeigen können. Ein Dachboden. Wie hätten sie das auch ahnen können? Die Frage war bloß, wie sie nach dort oben kamen. Über den Tisch auf den Schrank... Also gut. Sie kämpften sich zum Tisch zurück, der schlussendlich eine wunderbar, bewegliche Deckung war und schoben diesen bis zum Schrank. Bevor Ian den Tisch so drehte, dass sie darauf würden klettern können, legte er seine Hand kurz auf Eowyn Knie. "War eine schöne, farblose Zeit mit dir..." Gleich würden sie ein perfektes Ziel abgeben, denn das Schild schütze sie bloß von einer Seite. Ian ließ Eowyn den Vortritt, versuchte dennoch, sie so gut wie nur möglich sie mit sich und dem Schild zu schützen. Ein zu offenes Ziel waren sie dennoch... Aber nicht nur sie. Mit etwas Mühe und etwas Farbe erreichten sie das Stockwerk oben drüber und bekamen dort die Anweisung, sich in eine der Kabinen zu begeben. Was der Blick in den Raum preis gab, war ein langer Flur ohne eine einzige Möglichkeit der Deckung. Es dauerte nicht lange, bis die anderen Teams wohl auch ankommen waren. Denn die nächste Anweisung galt allen. "Das eben war euch ein bisschen zu hart? Tut uns leid... Erreicht die Tür am Ende des Ganges." Und kaum, dass sie einen Schritt aus der Kabine machten wurde klar, was die Extrabetonung hatte aussagen wollen. Der Boden. War weich und wabbelig. Und am Ende des Gangs war ein Countdown angebracht und über ihnen eine Sprinkleranlage...

Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Eowyn und NPCs
 
Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen


"Guten Morgen " erwiderte Owen sanft. Sie hatte diesen Blick drauf. Fast zu gut. "Natürlich. Hier gibt es den besten Instantkaff im Umkreis von 5 Blocks " grinste er und gab Sarina einen Kuss auf die Stirn ehe er aufstand und sich in Richtung Küche aufmachte. Natürlich ohne sich vorher etwas anzuziehen. Er trank nicht sehr oft Kaff in seiner Wohnung, dazu war er viel zu viel unterwegs. Aber so ganz ohne ging es dann doch nicht. Außerdem war der Vorteil an dem Instantzeug, dass er ihn relativ schnell zubereiten konnte. Unterm Strich schmeckte er auch nicht schlecht, es gab bessere, aber auch schlechtere .

Owen bereitete 2 Tassen vor und reichte eine davon Sarina. Er setzte sich zurück aufs Bett und direkt neben ihr. "Okay." Owen zog eine Augenbraue hoch. Das Misstrauen was nun gleich von Sarina kam, war in seinem Gesicht deutlich zu sehen. Sie sprach bereits viele Worte bevor sie überhaupt angefangen hatte, das eigentliche zu sagen. Das war nie ein gutes Zeichen. "Deal" er versuchte sich ein Lächeln abzuringen. Die Anspannung war jedoch unverkennbar.

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[Coruscant | Untere Ebenen] auf dem Weg zu einem anderen Etablissement- Riuen

Fühlte er sich so wie jetzt, war sonst hilfreich gewesen, ein Gespräch zu suchen. Mit Lavelia, auch wenn ihre letzte Begegnung ihm nicht wirklich geholfen hatte, zumindest nicht akut in der Situation. Aber am Ende hatte sie recht behalten. Lavelia. Ja, Riuen musste grinsen, als er an sie dachte, selbst nach sieben Jahren noch. Er wusste nicht, ob sie noch tätig war, ob sie noch immer im Relaxed arbeitete, oder inzwischen etwas ganz anders tat. Sie hatte ihren Job gemocht und verdammt viel Geld damit verdient. Wäre Eedoq nicht so weit weg, er wäre trotz des Hausverbotes wieder zu ihr gegangen. Nach sieben Jahren war es bestimmt aufgehoben. Vielleicht gab es auch im Rotes Feuer jemanden wie sie? Hoffentlich. Von außen schon sah es anders als als das Relaxed. Nicht halb so schön, nur halb so teuer aber auf die Schnelle hatte er nur Informationen darüber sammeln können und letztlich kam es nicht darauf an, ob es das edelste Ambiente Coruscants war. Denn ein hoher Preis hieß nicht zwangsläufig, dass da alles mit rechten Dingen zuging. Aber Riuen hatte aus damals gelernt. Rotes Feuer hatte einen guten Ruf und es wurde kontrolliert. Demnach konnte sich der Chiss guten Gewissens dafür entscheiden. Frauen. Keine Mädchen. Das war wichtig, auch für das, was er vor hatte.

Der Salon war klein, aber einladend. Das Licht war genau richtig, nicht zu schrill, nicht zu dämmerig und der Geruch war gut, nicht abgestanden. Zugegeben, Riuen hatte ein bisschen vor gefühlt, so weit er das konnte, und da war nichts, was darauf schließen ließ, dass hier etwas nicht gut war. Er fing ein paar Gefühle auf, interpretierte ein paar Blicke, aber alles war sauber. Alles wirkte sauber und das war ein gutes Zeichen. Niemand torkelte herum und Riuens geschulter Blick ließ ihn vermuten, wer hier nach dem rechten sah. Die Frauen sahen gut aus. Nicht nur im übertragenen Sinne und es dauerte nicht lange, bis Riuen jemandem (Kairi) auffiel. Sie erinnerte ihn an Ereen. Ihre Hautfarbe, ihre Figur, ihr Auftreten, das verschmitzte Lächeln. Riuen konnte nicht verhindern, dass er ein ungeahnt starkes Stechen spürte, aber er ließ sich nichts anmerken, lächelte zurück und ging auf die Frau am Tresen zu. Sie war hübsch,
ziemlich hübsch und obwohl es mehr als erlaubt gewesen wäre, sie eingehend zu mustern, tat Riuen genau das nicht. Schließlich war er nicht hier, um nachzuholen, was er eben mit Ivy verpasst hatte. Nein. Er wollte reden und andere mochten denken, was auch immer sie denken wollten, aber an Orten wie diesen fand man weitaus bessere Zuhörerinnen als sonst wo. "Ich glaube, ich nehme das gleiche wie du," und nur ein bisschen später hatte er ebenfalls ein Glas in der Hand und prostete der schönen, noch unbekannten Frau zu. "Riuen," stellte er sich mit einem Lächeln und einem Blick in ihre Augen vor und wartete, bis sie das gleiche tat.

[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, Riuen, NPCs
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Industriegebiet - Base Area - mit Ian und NPCs

Beim Alarm zuckte Eowyn zusammen und lauschte dann der Stimme, während sie weiterrannte. Das war jetzt nicht ihr Ernst, oder? Das wurde nirgendwo gesagt!, verteidigte sie sich halb genervt. Es hatte nur geheißen, dass man nicht tauschen konnte. Und wenn die Typen wussten, was man mit so einem Blaster alles anstellen konnte, ohne zu schießen... nicht, dass sie so etwas hier in diesem Spiel machen konnte, denn jemandem zum Beispiel etwas mit dem Ding über den Kopf zu ziehen wäre wohl nicht ganz regelkonform, aber Kreativität so völlig auszuschließen, das konnte doch nicht Sinn der Sache sein. Vielleicht dachte sie schlicht zu professionell für dieses Terrain? Aber so ganz konnte sie ihre Ausbildung nun einmal nicht abschütteln. Sie seufzte, als die Droiden auftauchten und folgte Ian in die nächste Deckung. Ja, eine Schleuder war wirklich reichlich ungeschickt für eine solche Situation.
Eowyn verzichtete darauf, Ian ein Lächeln für sein halbes Kompliment zuzuwerfen und führte lieber seine Anweisung aus.
Nur zu gerne, murmelte sie, während sie einen grünen Tupfer ins Visier nahm. Gemein. Weiß war in diesem weißen Raum wirklich nicht so auffällig wie die, die ohnehin schon getroffen worden waren. Sie folgte Ian "blind", vertraute darauf, dass er sie irgendwie schon führen würde, bis sie endlich einen Moment Ruhe hatten. Dieser Raum musste noch die Möglichkeit eines Ausganges haben, alles andere machte ja keinen Sinn. Gut nur, dass die anderen Teams, die jetzt alle eingetrudelt waren, den Ausgang auch nicht gefunden hatten, obwohl sie ziellos umherirrten. Es konnte doch nicht sein, dass keiner etwas fand, mittlerweile musste doch schon alles abgegrast sein, von rechts bis... Ihr Blick ging nach oben, und sie grinste. Kurz darauf kümmerte sie sich wieder um ihre Gegner und überließ es Ian, sich um einen Weg nach oben zu bemühen. Arbeitsteilung war ja so etwas von angenehm...

Sie seufzte, als sie einsah, dass Ian vermutlich Recht haben würde. Das Risiko eines Treffers war wahrlich groß, etwas, was sie in der Realität niemals eingegangen wäre. Andererseits wären ihr da die Macht und ein Lichtschwert zur Verfügung gestanden, also... war es auch okay.
Danke, mein rosa Bantha, erwiderte sie trocken, bevor sie den Tisch kippte und sich ins Gewimmel stürzte.
Es war nicht einfach, die Warnungen der Macht, die ihr beinahe zuschrie, zu ignorieren und den drei Patronen, die sie trafen, nicht auszuweichen, aber sie war einigermaßen stolz auf sich, dass sie es dennoch hinbekam. Herrje, niemals hätte sie geahnt, wie schwer es sein konnte, bewusst auf die Macht zu verzichten... Wenigstens konnte sie sich von oben wunderbar rächen, denn die Decke gab einen guten Schutz ab, den sie für ein paar gezielte Schüsse nach unten auf die Gegner nutzte, bevor sie sich aufrichtete.
Sorry, konnte nicht widerstehen, grinste sie Ian an, bevor die Stimme sich wieder einschaltete.
Nun ja, die Aufgabe klang sehr einfach. Zu einfach. Viel zu einfach - da würde ein Haken... ups. Ians erster Schritt endete beinahe im Fiasko, und Eowyn hielt ihn gerade noch fest. Vor ihr begannen die Sekunden abwärts zu zählen, und der Sprinkler über ihnen blinkte in bedrohlich geputztem silber. Hinzu kam, dass die Teams hinter ihnen nun langsam folgen würden... Gut, dass sie die ersten waren. In diesem Fall war das wirklich außerordentlich hilfreich.
Du zuerst, ich gebe dir Deckung nach hinten, dann drehen wir den Spieß um. Keine Zeit für Diskussionen. Zum Glück war den Teams unter ihnen nicht klar, dass ihre Zeit ablief, sonst würden sie vermutlich ein paar Schüsse einstecken und trotzdem nach oben klettern.

Eowyn drehte sich um, schielte durch die Deckentür und gab hin und wieder ein paar Warnschüsse ab - oder auch echte, gezielte, bevor sie Ian rufen hörte. Mist, sie hätte vielleicht kurz darauf achten sollen, wie genau er den Flur durchquert hatte... Der Countdown vor ihr zeigte theoretisch noch genug Zeit an, vermutlich würde er erst für die Teams hinter ihnen beiden eng werden, da sie die anderen so lange auf Abstand gehalten hatten.
Sie wagte sich auf den Flur, und obwohl sie geahnt hatte, was passieren würde, sackte ihr Fuß zur Seite. Anstatt sich zu wehren, ließ Eowyn sich allerdings fallen und verteilte ihr Körpergewicht, robbte nach vorne, den "Blaster" ähnlich wie beim Militär vor sich, jedoch nur mit einer Hand - dieses Ding war wirklich leicht genug. Sie verließ sich darauf, dass Ian gut genug mit seiner Schleuder umgehen konnte und auch noch Munition ohne Ende haben würde. Hin und wieder zischte eine Kugel über sie hinweg, doch Eowyn ignorierte sie, so gut sie konnte.
Ohne einen Treffer kam sie bei Ian an, ließ sich von ihm hochziehen und salutierte kurz.
Danke für den hervorragenden Feuerschutz. Zum Überlegen und besprechen war keine Zeit - die Teams hinter ihnen konnten jederzeit erkennen, dass ihnen die Zeit davon lief, und so öffnete Eowyn schwungvoll die nächste Tür, zog sich aber sofort hinter den Türrahmen zurück, falls etwas sie attackieren würde. Nichts tat sich, und als Ian und sie mit größter Aufmerksamkeit schließlich nach draußen traten, war da ein schlichter kleiner Raum, dessen drei Fenster zu einem großen Außengelände führten, das mit Hinternissen und allem möglichen bestückt war. Sie traten beiseite, als gerade eine Farbkugel an Eowyns Ohr vorbeizischte. Ups. Knapp... Und wenn sie das da unten so betrachtete, dann würde sich der Spieß bald umdrehen und sie würden für die anderen auf dem Präsentierteller sitzen. Das Weiß ihres Overalls würde vermutlich bald nicht mehr zu sehen sein - aber dafür war es ja auch gedacht.
Ein schneller Blick aus den Fenstern offenbarte drei Möglichkeiten, um das Gelände zu erreichen, ein gespanntes Netz, eine Feuerleiter und eine Stange. Für Eowyn war sofort klar, welchen Weg sie wählen würde, das Netz kostete am wenigsten Zeit und war am einfachsten zu bewältigen. Sie nickte in die Richtung und machte einen Schritt darauf zu.
Ich nehme den Ausgang hier, wir treffen uns unten, okay? Ein dramatischer Kuss wie im Holo hätte die Situation unterstrichen, aber in der Realität gab es für so etwas keine Zeit, also machte Eowyn einen letzten Schritt, kletterte über die Fensterbrüstung und ließ sich die schätzungsweise fünfzehn Meter nach unten fallen.

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Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen

Instantkaff... naja, Instantkaff war wohl besser als nichts, und schlechter als die Brühe in der Kantine auf Lianna konnte das Zeug ja wohl nicht sein, das war schier unmöglich. Was Sarina auch nicht revidierte, nachdem sie einen Probierschluck genommen hatte. Es war... okay. Und es war gut, ein bisschen Kaff intus zu haben, bevor sie mit ihrem Geheimnis herausrückte...
Owen stimmte ihr zu, aber es war sowohl zu sehen als auch zu spüren, dass er seine Lockerheit verloren hatte. Kein Wunder. Sie machte ja auch nen Wind um diese Sache! Bloß konnte es eben sein, dass er sie stinksauer rauswarf, noch bevor sie zu Ende reden konnte... hm, vielleicht hätte sie sich mehr anziehen sollen, bevor sie redete? Zu spät.


"Also, ich habe die letzten Tage und Wochen wirklich viel gearbeitet. Daher habe ich mir gestern einfach einen freien Abend gönnen wollen. Außerdem fand ich dich sympathisch. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es die Leute meist verändert, wenn man mit mehr Hintergrundinfos rausrückt, und darauf hatte ich keine Lust. Ich wollte dich einfach so kennenlernen. Deshalb hab ich die ganze Zeit nichts gesagt. Glaub nicht, ich hätte nicht darüber nachgedacht, aber am Ende..."

Sarina zuckte mit den Schultern.

"Am Ende wollte ich einfach mal einen Abend frei und Normalität. Das ist in meinem Job so selten, dass ich ausnahmsweise mal ziemlich egoistisch war. Es tut mir Leid, falls du dich gleich hintergangen fühlen solltest. Das war nicht meine Absicht, und es war auch keine Absicht, dass ich ausgerechnet im Twentytwo aufgetaucht bin. Also, wars schon, ich hab Gutes von der Bar gehört, aber ich hatte keine Hintergedanken dabei."

Himmel, sie laberte wirklich um den heißen Brei. Sie holte einmal tief Luft, dann griff sie nach der Macht und levitierte sanft ihr Lichtschwert aus ihrer neben dem Bett liegenden Handtasche in ihre Hand, ohne den Blick von Owen zu lassen. Dann schenkte sie ihm ein entschuldigendes, schiefes Lächeln.

"Ich bin ne Jedi, Owen."

Nur, falls das noch nicht offensichtlich genug gewesen war.

"Das Versteckspiel tut mir wirklich Leid. Und nun, Feuer frei..."

Coruscant ~ Mittlere Ebenen ~ Owens Wohnung ~ Sarina, Owen
 
[Coruscant | Mittlere Ebenen] Etablissement "Rotes Feuer", Kairi, Riuen, NPCs

Der Neuankömmling hatte sich kurz umgesehen, erwiderte dann Kairis Lächeln und kam auf sie zu. Ah, einer von der flotten, selbstbewussten Sorte? Vielleicht auch einer mit Erfahrungen in diesem Gebiet. Emme war auf Zack, und schon wenige Zeit später hatte der Chiss ebenfalls ein Glas vor sich stehen. Er prostete ihr zu, sie erwiderte die Geste, lächelte und trank erneut einen kleinen Schluck. Es war schon spät, oder eher, früh, und sie wollte sich nicht grundlos besaufen, bevor sie schlafen ging. Wobei sich dieser Moment gerade eben eventuell um etwas nach hinten geschoben hatte.
Der Typ war nicht unsympathisch, und er hatte Manieren.
"Ich bin Kairi", erwiderte sie lächelnd. Nein, die Damen und wenigen Herren hier im Haus trugen keine seltsamen, erotischen Decknamen, das hatten sie nicht nötig - wobei 'Kairi' womöglich als solcher durchgegangen wäre.

"Du bist neu hier?", fragte sie dann und legte sanft eine Hand auf seinen Arm, der das Glas hielt. "Ich führe dich gerne hier herum, oder ich stelle dich einer meiner Kolleginnen vor, wenn du möchtest. Oder auch einem meiner Kollegen, wenn du eher darauf stehst." Sie zwinkerte ihm zu. Sein selbstbewusstes Auftreten ließ sie vermuten, dass sie durchaus offen sein durfte und keine allzu verdeckten Hinweise geben musste. Er würde schon nicht erröten. Wobei das bei seiner blauen Haut sicher spannend aussehen würde... "Ich kann dir auch erst einmal einfach nur Gesellschaft leisten, oder" und das war das, was die meisten Herren wollten, die um diese Uhrzeit noch hier hereinstolperten, "ich zeige dir gleich mein Zimmer. Es liegt ganz an dir, Süßer." Es mochte klischeehaft wirken, dieses Wort zu nutzen, doch Kairi meinte es genau so, wie sie es gesagt hatte. Dieser Typ hier war attraktiv. Wahnsinnig attraktiv. Eher sogar schon heiß und sexy. Meistens tauchte diese Art Mann nicht hier auf - oder wenn, dann nur um zu trinken und ihre Ruhe zu haben. Wenn sie wollten und nicht auf den Mund gefallen waren, so wie dieser hier schien, dann konnten sie in der Regel auch ohne zu bezahlen eine Dame in einer der umliegenden Bars abschleppen, selbst mit nur einer Hand. Wären seine roten Augen nicht gewesen, die tatsächlich leicht unheimlich wirkten, dann wäre er fast das perfekte Bild von einem Mann. Groß, stattlich, attraktiv, muskulös, mit Ausstrahlung. Aber die Bars waren mittlerweile schon teilweise geschlossen - vielleicht brauchte er einfach nur ein wenig schnelle Abkühlung und hatte keine Lust auf das vorherige Hin und Her. Dabei würde sie ihm gerne helfen...
Ihre Hand strich sanft, aber selbstsicher seinen Arm entlang, während sie in seine rotglühenden Augen blickte und ihn anlächelte. Sie würde sich freuen, wenn er bei ihr blieb - dann versprach der Abend noch einen angenehmen Ausklang.


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