Coruscant

Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine, Anwärterquartiere | Aleron Blackthorne und Birix Zhon

Aleron wog die Worte des Jedi-Ritters schwer auf seiner Zunge. Was Brix gesagt hatte, begann für Aleron Sinn zu ergeben. Er war beim Essen noch nie wählerisch gewesen, welcher Infanterist war das schon? Und er würde auch sicher nicht damit anfangen, aber das war natürlich nicht der Punkt des Ratschlages gewesen. Damit waren Alerons nächste Trainingschritte klar, doch bevor er auf das Gesagte wirklich eingehen konnte, wurden die beiden unterbrochen.

„Eine vermisste Jedi? Sicher. Auf dem Weg nach draußen würde ich nur gerne an meinem Quartier vorbei, um mich passend zu kleiden. Wissen wir etwas über die Umstände in denen sie verschwunden und vor allem wieder aufgetaucht ist? Müssen wir mit Widerstand rechnen, wird sie gegen ihren Willen festgehalten? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Jedi grundlos ihre Pflichten vernachlässigt.“

Fast unmittelbar auf die Frage Birix' hin war ein Wandel in Aleron bemerkbar. Hinfort war die Unbedarftheit und Unsicherheit, gewichen einer intuitiv wirkenden Sachlichkeit. Es war ziemlich offensichtlich, das dies nicht Alerons erste Rettungsaktion werden würde.

„Ich schlage vor, wir treffen uns in 20 Minuten vor dem Haupttor oder willst du einen Speeder aus dem Hangar nehmen? Dann Landeplattform 3? - Ach und...du kannst mich Aleron nennen.“

In seinem Quartier ging Aleron zielstrebig zu seinem Spint, um sich umzuziehen. Die Anwärterrobe und Stiefel wichen einem einfachen navyfarbenen T-Shirt, sowie dunkelgrauen Cargohosen und Militärstiefeln, in denen man gut sprinten konnte, wenn nötig. Das Schulterholster war einigermaßen ungewohnt für Aleron, hatte er doch früher sogar dem Vakuum des Weltalls strotzdende Plastoidrüstungen getragen, die das verdeckte Tragen von Waffen recht witzlos erscheinen ließen. Doch das lag in der Vergangenheit. Sein DL-44 Blaster wurde so unter dem linken Arm verstaut, während er auf der rechten Seite seinen alt bewährten Akrab Vibrodolch unterbrachte. Darüber kam eine einfache dunkelgraue Jacke, die alles zumindest für den flüchtigen Blick verdeckte.

Fünf Minuten vor der Zeit erschien Aleron schließlich beim vereinbarten Treffpunkt. Er war nicht sonderlich erpicht darauf, sich heute der Gefahr auszusetzen, doch war er ebenso grimmig entschlossen, der Jedi in Not zu helfen und wenn es nötig würde gegen ihre Peiniger vorzugehen.

Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine, Anwärterquartiere | Aleron Blackthorne und Birix Zhon
 
Coruscant – Jeditempel – Gänge – Tenia und Akani


„Das klingt nach einer sehr guten Idee und wenn ich dich einen Kopf kürzer mache, klingt sie gleich noch besser“,
witzelte Tenia zurück. Akani rieb sich übertrieben besorgt den Hals. „Oh bitte nicht, ich glaube, das wäre meinem Schlaf nicht so förderlich…“

Im nächsten Moment fügte Tenia jedoch ernst hinzu: „Du weißt, dass du auch als Ritter jederzeit zu mir kommen kannst.“
Akani sah sie schweigend an und nickte dann. „Danke Tenia. Das ist doch etwas beruhigend. Ach ich weiß auch nicht. In meinem Kopf war der Jedi-Orden immer so ein mysteriöses Konstrukt und seine Mitglieder total ehrwürdige erhabene Wesen, die einen vor ihrer Weisheit und Macht kauern lassen. Zugegeben, seit ich selbst dabei bin, hat sich das Bild bei mir im Kopf leicht geändert, aber ich schätze, der Gedanke, jetzt selbst bald Ritter zu sein, ist trotzdem so…“, führte Akani aus und machte dann eine Geste mit seinen Händen, während er nach dem richtigen Wort suchte. Groß“, meinte er dann. Vielleicht nicht das beste Wort, aber es beschrieb sein Gefühl dennoch ganz gut. Die Idee passte nach wie vor nicht so recht in seine Vorstellung. Aber gut, mit der Zeit würde er sich sicher daran gewöhnen.
„Vorausgesetzt natürlich, ich fliege nicht mit Überlichtgeschwindigkeit durch die Prüfung!“, meinte er dann und klatschte in die Hände.

Die beiden schlenderten noch etwas durch den Tempel und Akani genoss es, sich einfach mit seiner Meisterin zu unterhalten; die Ablenkung war ihm gerade recht. Dann machten sie eine Uhrzeit für ihr Übungsduell aus und Akani kehrte allein in den Meditationsgarten zurück. Er lief zu einem Teich, durch welchen einige Trittsteine führten; dies würde ein perfekter Ort für sein Training sein. Nachdem er einige Minuten lang nur dagestanden und sich auf seine eigene Atmung konzentriert hatte, holte der Padawan seine zwei Lichtschwerter hervor und begann, eine Niman-Übungssequenz durchzuführen. In einem der Bücher, die er gelesen hatte, war die Bewegungsmeditation beschrieben worden, und er dachte, sie würde gerade richtig sein, um ihm dabei zu helfen, seinen Geist zu leeren und sich dabei gleichzeitig weiter mit seinen neu gefertigten Waffen vertraut zu machen.

Nachdem er seinen Rhythmus gefunden hatte, fing er nach und nach an, schwerere Techniken zu versuchen, wobei er sich darauf konzentrierte, weder schneller noch langsamer zu werden. Dabei bewegte er sich nun auch auf den Trittsteinen in die Mitte des Teichs. Einige Male fiel er fast ins Wasser, konnte sich aber jedes Mal gerade so noch fangen. Je mehr er aber in seine Übung versank, desto weniger war das Gleichgewicht ein Problem. Fast war es, als würde die Gefahr des Fallens immer mehr in den Hintergrund rücken; ins Wasser zu fallen, war nicht wichtig, also passierte es auch nicht.
Das Plätschern eines Fisches an der Wasseroberfläche riss Akani schließlich aus seiner Versenkung, und als er auf die Uhr sah, stellte er fest, dass es überraschend spät war. Er blickte sich kurz etwas verwirrt um, deaktivierte dann seine Klingen und eilte davon, um nicht zu spät zu seinem Duell mit Tenia zu kommen.



Coruscant – Jeditempel – Gänge, auf dem Weg zum Trainingsraum – Akani
 
//{Coruscant /-System /-Realraum /-Coruscant /-auf der Mercy/-im medizinischen Bereich; Juna, Ganner, Wes und Sahra}

Juna lag da. Starrte ins Leere. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Was sie tun konnte. Langsam trat die Benommenheit durch den Sauerstoffmangel ein. In dem Moment, als Juna dabei war, das Bewusstsein zu verlieren, spürte sie Luft. Sauerstoff? Die Atmung war noch erschwert, jedoch bekam Juna genug Luft um stabil zu bleiben. Sie versuchte irgendwie, sich auf etwas zu fokussieren. Die Gedanken rasten. Was würde man mit ihr nun machen? Was wäre ihre Strafe? Schließlich hatte sie einen Rat angegriffen, oder? So schnell wie diese Gedanken durch ihren Kopf schossen, so schnell huschte ihr Blick umher ehe dieser bei Meisterin Kenobi stehen blieb.

“Su…se”

Es kam kaum hörbar. Sprechen war ihr nahezu unmöglich, da selbst ihre Stimmbänder teilweise ersetzt wurden. Sie brauchten Pläne. Eine Analyse ihrer Implantate.

“Su…se… hat…”

Wieder versagte ihre Stimme. Hörte man ihr überhaupt zu?

“Du bist nur ein Monster. Lass los! Ich bin eh bald in Kontrolle. Gib auf! Du hast bereits verloren!”


Juna schaute zu dem Abbild, welches auf der anderen Seite saß. Ein spöttisches Grinsen kam dazu. Mit den Lippen formte Juna ein stummes;

“Verpiss dich…”


Danach schaute sie Sahra fest an. Setzt alles an Kraft in die Worte, um ihnen zu helfen.

“Suse… hat… Pläne!”

Es war abgehackt, jedoch lauter, als sie gehofft hatte. Dennoch kaum mehr als eine normale Lautstärke. Vielleicht half das. Dennoch war alles irgendwie anders als erwartet. Die Jedi setzte sich für Juna ein. Es war merkwürdig. Fast wie mit Tabby… Ein wenig wehmütig schaute Juna zur Decke. Freies Leben… Das wäre schön. Das Abbild schnaubte verächtlich. Es war scheinbar auch ein wenig enttäuscht. Irgendwie… Schien alles nicht so zu laufen, wie es sich das Ganze vorgestellt hatte.

“Noch hast du Glück… Ich komme wieder…”

Damit löste sich das Abbild auf. Juna lag da und schloss ihre Augen. Sie verstand einfach nicht, was das bedeuten sollte. Sie wurde gefragt, ob das reaktivieren der mechanischen Teile keine Option wäre. Langsam schüttelte sie ihren Kopf.

“Zu… Riskant… Es… noch… da…”

Keuchte sie leise. Die beiden Jedi diskutierten. Redeten fast als wäre sie nicht da. Langsam löste Juna den Halt von Meisterin Kenobi und tastete nach dem Schalter, der ihre Bauteile reaktivierte. Das Abbild war weg, es würde also vielleicht gehen, ohne dass die Teile sich wieder selbständig machen. Kurz darauf schloss Juna ihre Augen und hielt die Luft an, während sie den Schalter betätigte. Langsam kam wieder Leben in die Implantate. Ihr Körper fühlte sich direkt besser an. Langsam stand Juna auf und schaute auf den Mechanischen Arm. Fuhr kurz die Klinge komplett aus, dann aber direkt wieder ein. Langsam tastete sie die verschiedenen Implantate ab und nickte hin und wieder nachdenklich.

“Hoffen wir, dass es nicht so schnell wieder kommt… Mein Droide Suse konnte damals die Pläne meines… Des Mannes klauen, der mich erschaffen hat. Die sind nicht 100% aktuell aber sollten funktionieren. Deswegen habe ich wohl nie seinen Speicher löschen wollen, gut und weil der Kleine eine so liebevolle Persönlichkeit entwickeln konnte…”

Vorsichtig setzte sich Juna hin und starrte auf den Boden. Man würde sie so besser untersuchen können. Juna selbst war gerade einfach nur geschafft und wollte irgendwie nur noch schlafen. Aber erst musste das hier geregelt werden.



//{Coruscant /-System /-Realraum /-Coruscant /-auf der Mercy/-im medizinischen Bereich; Juna, Ganner, Wes und Sahra}
 
Coruscant-Orbit-NBF "Mercy"-Trainingsraum-mit Ferak und Sam?

Firedevs liebte die Bewegung mit dem Lichtschwert. Liebte das Eins-sein mit der Waffe. Dabei spielte es für sie kaum eine Rolle, ob sie sich für sich bewegte oder einen Gegner vor sich hatte. Mit Wes war es ein Spiel gewesen. Mit Ferak war es ein vorsichtiges Herantasten an die Fähigkeiten des Padawans. Und er war wirklich gut. Liess sich von der Macht und seiner Intuition leiten. Sie waren wie zwei gleiche Pole in einer Senke. Sie bewegten sich immer wieder aufeinander zu , um sich dann gegenseitig abzustossen. Ihre Muskeln wunderten sich langsam, was denn heute los war. Firedevs ignorierte ihre Proteste und tanzte weiter mit Ferak, dessen Entschlossenheit zu manch überraschendem Zug führte. Sie war beeindruckt. Die Intensität des Kampfes nahm noch weiter zu, bis ihr Kampf zu einem jähen Ende kam und sie beide von einer Energie-Entladung zurückgeworfen wurden. Firedevs stöhnte, als sie sich aufrappelte und einen Blick auf das Lichtschwert warf. Es qualmte aus dem Schaft. Super. Als sie nach Ferak sah, strahlten seine Augen und er lächelte. Firedevs lächelte zurück. Er war wie sie. Ein Kämpfer durch und durch, aber nicht auf der Suche nach Gewalt. Nur auf der Suche nach jemandem, der einem die Stirn bieten konnte. Der Zabrak sah ihr in die Augen,bedankte sich für die Lektion und fragte nach einer kleinen Pause. Firedevs nickte.

"Klingt nach ner guten Idee. Und ich habe zu Danken und muss sagen: Du bist sehr gut. Aber du bist schon länger ein Kämpfer, oder? Du hast nicht erst bei den Jedi damit angefangen?"

Sie neigte anerkennend den Kopf und sah sich um.

"Komm, wir suchen uns was zu trinken.Ich lad dich ein."

Damit marschierte sie aus dem Trainingsraum raus und hielt Ausschau nach irgendwas. Und wenns nur ein Wasserspender war, wär ihr das gerade recht. Dabei dachte sie über Feraks Kampfstil nach. Er hatte nicht viel versucht, ihr auszuweichen. Seine Haltung war ebenso nach Vorne gewesen wie ihre. Er schien niemand zu sein, der einfach nur seine Position halten wollte. Aber er nutzte auch nicht viele Sprünge oder so. Er spielte seine Körperkraft aus und lehnte sich in den Schlag hinein.Er hatte sie noch nicht kämpfen sehen und sie hatte sich gerade an eine ...ja..freestyle-Version des Shi-Cho gehalten. Also hatte Ferak sich auch an für sich nützliche Züge gehalten.

"Also so, wie ich das sehe, eiferst du mir nach, hmm? Djem So/Shien?Das scheint dir auch Spass zu machen. Du spürst auch gern deinen Körper und seine Stärke, oder?Du hast auch die Statur dafür."

Sie lächelte einen Moment lang still vor sich hin, weil sie wusste, was dieser Satz von ihr bei anderen oft auslöste. Aber auch mit ihrer eher durchschnittlichen Grösse spürte sich Firedevs gern.

"Wenn wir bisschen Flüssigkeit getankt und wieder abgekühlt sind, zeig ich dir ein paar Bewegungen aus Djem So. Mal schauen, wie du dich damit fühlst. Was denkst du?"

Wenn Djem So wirklich Feraks Stil war, brauchte er einen Meister in dem Gebiet. Noch etwas, das Firedevs schmunzeln liess. Sie wusste um die Haltung ihrer Schwester gegenüber dem Jedi-Orden und sie spürte grosse Zufriedenheit bei dem Gedanken, das Sahra sich nicht weiterhin dem Orden würde fernhalten können, wollte sie Ferak das angedeihen lassen, was er brauchte. Sahra war Soresu, wie Wes. Aber mit einem Soresu-Meister kam Ferak nicht vorran.

„Was interessiert dich denn noch so, Ferak? Vielleicht gibt es etwas, worin ich gut bin und was ich dir noch zeigen könnte. Sahra ist ja erstmal anderweitig eingebunden.“

Andere Meister hatten andere Ansichten und andere Stärken. Ferak konnte jetzt davon profitieren, das sie ihm zur Verfügung stand.

Coruscant-Orbit-NBF "Mercy"- Gänge-Mit Ferak, Sam? und anderen
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Cantie-mit Aleron

Wie oft hatte er Zivilisten geholfen oder sie gar aus lebensgefährlichen Situationen gerettet. Jedi's passierte sowas deutlich seltener. Umso neugieriger war Birix auf die Jedi, die hier auf Coruscant in Not geraten war. Der junge Anwärter vor ihm schien auch begeistert, bat aber noch um eine viertel Stunde, um sich entsprechend kleiden zu können. Birix musterte die Robe des Anwärters. Schmutzig sah sie nicht aus, aber vielleicht hatte der junge Mann schon trainiert und fühlte sich darum nicht mehr wohl darin.

"In Ordnung, geh dich umziehen. Und das einzige, was man weiss, ist: Sie war auf der Suche nach Medikamenten gegen das C-Virus und ist dabei irgendwie verloren gegangen. Aber jetzt tauchte ihr Gesicht auf einer Überwachungskamera auf , also haben wir nen Sektor, in dem wir mit der Suche beginnen können: Wir müssen uns aber beeilen, bevor sie sich wieder zu weit davon entfernt."

Wie um die Dringlichkeit der Situation zu unterstreichen, schlug der Anwärter ein Treffen in 20 Minuten vor. Birix schüttelte den Kopf.

"In Ordnung. Landeplattform 3. Aber in 15 Minuten, Aleron. Gib Gas!"

sagte Birix und erhob sich ebenfalls von seinem Stuhl. Er tastete kurz an sich runter. Lichtschwert, Comlink, alles da. Anschliessend begab er sich sofort zur Landeplattform 3 und orderte einen Gleiter, der sie runter zur letzten bekannten Position der Jedi brachte. Oder zumindest in dessen Nähe. Zu Fuss würden sie sonst Stunden da runter brauchen. Stunden, die sie vielleicht nicht hatten. Es dauerte einen Moment, bis der Gleiter auftauchte und nur wenig später kehrte auch Aleron zu ihm zurück. Diesmal in etwas, das wie eine Militär-Uniform aussah. Birix runzelte die Stirn.

"Was ist an dem Outfit jetzt so viel besser als an einer Jedi-Robe?"


fragte er nach, als er sich hinter das Steuer des Gleiters setzte. Als Aleron sich neben ihn gesetzt hatte, drückte er ihm das Datapad in die Hand.

"Hier sind die Koordinaten der Überwachungskamera, die Ritterin Li erfasst hat. Lotzen sie mich hin."

forderte er den Anwärter auf und startete die Triebwerke. So grob kannte er die Richtung, weshalb er sich erstmal in eine der vielen Reihen von Gleitern einreihte und in die entsprechende Richtung flogen.

Coruscant-Luftraum-im Gleiter-mit Aleron
 
Coruscant | Luftstraßen, auf dem Weg in die unteren Ebenen | Aleron Blackthorne und Birix Zhon

Aleron kam tatsächlich innerhalb von 15 Minuten auf der Landeplattform an, die Frage nach dem Outfit beantwortete er eher mechanisch, seine Gedanken schienen sich direkt mit der gegebenen Aufgabe zu befassen.

„Weniger auffällig, insbesondere in den unteren Ebenen.“

Die Richtungsangaben, die Aleron an Birix weitergab, blieben kurz und präzise. Es war recht eindeutig, dass er derartige Aufgaben gewohnt war.

„Wie genau sieht der Plan aus? Die Leute da unten sind Fremden gegenüber nicht gerade aufgeschlossen. Insbesondere wenn sie „von oben“ kommen. Wenn ich die Koordinaten richtig deute, befindet sich diese Kamera auch unterhalb der Schwelle, über der sich die planetaren Sicherheitskräfte bewegen. Das heisst, wir werden da unten auf uns allein gestellt sein.“

Aleron wirkte nicht besorgt, es klang mehr wie eine Bestandsaufnahme der Situation. Er ging gedanklich ihre Optionen durch. Eine vielleicht geistig verwirrte Obdachlose zu finden würde schwierig genug werden. Sofern sie auf die eine oder andere Art in Gefangenschaft oder sogar Sklaverei gekommen war, würde dies die Situation erheblich erschweren. Aber eins nach dem anderen. Zunächst würden sie sie finden müssen.

„Wenn wir gelandet sind, sollten wir uns nicht allzu weit vom Speeder entfernen. Ansonsten müssen wir den Rückweg eventuell zu Fuß antreten.“

Sie waren nun tief genug, dass das Sonnenlicht sie nicht mehr erreichte und hatten bestenfalls die Hälfte des Weges zurück gelegt. Instinktiv ging die rechte Hand zum linken Unteram. Doch natürlich fand sich dort die Kontrollkonsole für seine Sensoren nicht, denn Aleron trug weder seine gewohnte Plastoidrüstung noch den dazugehörigen Helm. Also würde er wohl oder übel ohne Restlichtverstärkung und Wärmebild auskommen müssen. Aleron hob kurz die Schultern und seufzte kurz. Er würde mit dem Auskommen, was er zur Verfügung hatte. So wenig es auch war. Eine andere Wahl hatte er letztenendes auch nicht. Die gab es nie.

Coruscant | Luftstraßen, auf dem Weg in die unteren Ebenen | Aleron Blackthorne und Birix Zhon
 
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Orbit von Coruscant – NBF ›Mercy‹ – medizinischer Bereich E, Untersuchungsbereich – Ganner, Juna, Sahra und Wes

Wes versuchte, mit Juna nach ihrem Anfall zu reden, aber die Ärmste schien nicht in der Lage sein, nennenswert zu sprechen. Sie konnten nur zusehen, dass die Rattataki einigermaßen bequem lag und sich so erholen konnte. Als Heilerin fiel Sahra auf, dass die junge Frau nicht genügend Luft bekam, weshalb sie eine Sauerstoffmaske anforderte, die auch ohne Umschweife gebracht wurde. Nun, da Juna einigermaßen versorgt war, konnten die Ritterin und er beratschlagen, was zu tun war. Er hatte mit so etwas noch nicht zu tun gehabt, Sahra offensichtlich ebenfalls nicht und Wes bezweifelte, dass es Heiler gab, die schon einmal mit solchen Implantaten zu tun gehabt hatten. Die Vermutung lag nahe dass, insofern derartige abscheuliche Praktiken unter den Sith öfter angewendet werden würden, die Opfer nicht lange genug lebten, um sich in den Einflussbereich der Republik zu retten.

Sahra teilte Wes' Ansicht, dass Junas Implantate nicht gut gearbeitet waren und hatte auch eine mögliche Erklärung dafür. Es ging ja nicht um das Wohlergegen der Rattataki: soweit der Taanaber es verstanden hatte, hatte man ihr gesunde Körperteile entfernt und durch diese fernsteuerbaren Monstrositäten ersetzt. All das passte zu einem Sith-Technomanten mit Forscherdrang, der erprobte, wie weit er gehen konnte, für eine perverse Form des Erkenntnisgewinns.


»Zu einem oder einer Sith würde das sicherlich passen. So grässlich es ist, Leute als Versuchstiere zu verwenden, die man nach dem Experiment einfach entsorgt, ist es doch nichts, was ich einem Technomanten nicht zutrauen würde,«

Meinte Wes und schüttelte darüber den Kopf. Es war schwer, die Machtfühler von Juna zu lassen. Er verstand sich ja einerseits auf die Beeinflussung des Geistes und andererseits auf Technik und dieses… Konglomerat aus beidem schrie ihn an, dass es falsch war. Das war ja nicht wie medizinische Implantate, so etwas war okay, aber hier hatte man offenbar versucht, eine Rattataki mit einem Droiden zu verschmelzen.

Nachdem der Rat erklärt hatte, welche Art von Fähigkeiten man brauchte, um Juna zu helfen, fragte Sahra nach einem Jedi-Chirurgen. Wes war klar, dass sie damit zumindest als Team alles abdecken würden, und er kannte da auch jemanden.


»Da gibt es Jedi-Meister Ji Vewis. Er ist der Leiter der Forschungsabteilung im Kampf gegen das C-Virus, aber ich denke, er würde sich die Zeit nehmen für Juna. Sie ist sicherlich auch für ihn ein besonderer Fall. Er ist ein Bith und bringt als solcher alle Fähigkeiten mit, die ihn zu einem fabelhaften Chirurgen machen.«

Doch mit chirurgischen Fähigkeiten alleine würde es nicht getan sein. Nicht bei einem System, das womöglich aktiv gegen den Versuch ankämpfen würde, Juna zu helfen. Sie mussten es verstehen, aber in ausgeschaltetem Zustand konnte Wes keine so komplexen Schaltkreise durchschauen. Er musste fühlen, wie sie arbeiten, um sie zu verstehen. Deshalb fragte er die Rattataki, ob es okay wäre, die Implantate zu reaktivieren, doch Sahra war diejenige, die antwortete.

Sie war der Ansicht, dass man die Cyborg fixieren müsste und zwar mit etwas, das auch einen Droiden-Arm halten würde. Wes zog die Augenbrauen hoch, denn der Gedanke gefiel ihm nicht. Juna war keine Gefangene und er würde sie sicherlich nicht in Ketten legen lassen.


»Wir könnten mehr über die Implantate lernen, wenn wir sie an Junas Stelle mithilfe der Macht kontrollieren,«

Warf Wes ein, die Arme vor der Brust verschränkt. Die eigentlich Betroffene, die niemand mehr so wirklich beachtet hatte, seit sie auf der Liege lag, fällte die Entscheidung, als sie ihre elektronischen Körperteile mühevoll selbst wieder aktivierte. Der plötzliche Reigen elektrischer Energie ließ ihn herumfahren und er beobachtete, wie die junge Frau ihre künstlichen Körperteile prüfte. Er sondierte ihren Geist. Er beobachtete, wie die Implantate reagierten. Um die gewonnenen Erkenntnisse nicht gleich wieder zu vergessen, nahm der Jedirat sich ein Datenpad und machte fleißig Notizen.

Als die Rattataki mit ihrem Zustand zufrieden schien, erläuterte sie nun wieder eloquenter, was sie zuvor schon versucht hatte zu sagen. Wes hoffte freilich auch, dass sich dieser Anfall so schnell nicht wiederholte, am besten gar nicht, bevor man die von Sith gebauten Teile von Juna unschädlich gemacht hatte. Die Pläne, die sie erwähnte, würden dabei freilich sehr wichtig werden. Wes mochte keine Droiden und ging deshalb nicht weiter auf Suse ein, aber wenn der Automat Juna auf seine Weise helfen konnte, was das für ihn zumindest in Ordnung.


»Die Pläne würden uns eine Menge Zeit sparen. Mit ihrer Hilfe werde ich die Zusammenhänge schneller verstehen und einen Plan entwickeln können, wie wir dir, Juna, am schnellsten helfen können. Will heißen, in welcher Reihenfolge Meister Vewis deine Implantate ersetzen muss. Ich denke, wir sollten uns auf Dinge konzentrieren, die schnell einen großen Mehrwert bringen, zum Beispiel die künstlichen Gliedmaßen durch bessere Prothesen ersetzen, die so natürlich funktionieren wie ihr Vorbild, und die keine Abstoßungsreaktionen verursachen. Ich würde wegen der Leistungsfähigkeit bei elektromechanischen Komponenten bleiben, aber biologische wären natürlich ebenfalls eine Option, wenn dir das lieber wäre. Körperteile mit Machtheilung original zu regenerieren, liegt leider außerhalb unserer Möglichkeiten,«

Erklärte Wes und holte sich einen Stuhl. Diesen stellte er Juna gegenüber und setzte sich darauf. Anschließend streckte er seine Hand nach ihrem Cyberarm aus, vorsichtig darauf achtend, dass ihn eine plötzlich ausfahrende Klinge nicht treffen würde.

»Darf ich?«

Fragte er Juna, bevor er ihre Hand anfasste.

»Spüren Eure künstlichen Gliedmaßen Berührungen?«

Probehalber bewegte er ihren Arm auf und ab und spürte dabei den Wechselwirkungen zwischen der Biologie und der Technik in der jungen Rattataki nach. Er wollte sie gerne noch besser verstehen lernen.

Orbit von Coruscant – NBF ›Mercy‹ – medizinischer Bereich E, Untersuchungsbereich – Ganner, Juna, Sahra und Wes
 
Coruscant-Luftraum-im Gleiter-mit Aleron

Coruscant war bunt. Bunt an Rassen. Bunt an Ansichten und auch bunt an Wohlstand. Und wie in einem Ofen waren die leuchtend Reichen oben und die graue Asche der Zivilisation fiel durch alle Gitter durch und landete unten. Soweit weg von dem Leuchten und der Wärme, dass sie teilweise sogar vergassen, dass sie existierten. Die Aussage des Anwärters, dass seine Soldaten-Uniform in dem Grau der Unterschichten weniger auffiel, liess Birix mit der Hand über den Mund fahren.

"Wahrscheinlich würdest du da unten erst dann nicht auffallen, wenn du dir deine Uniform noch zerreisst bis dahin. Aber bitte. Wie du magst."


Schon bald befanden sie sich auf den Weg runter und das Licht wurde erst zur Dämmerung und dann zur ewigen Nacht des "Kellers" Coruscants. Aleron fragte, wie sie das hier unter machen wollten. Er gab auch zu bedenken,dass sie hier unten auf sich allein gestellt waren. Birix nickte.

"Wir bekommen keine physische Unterstützung hier unten, dass stimmt. Also müssen wir vorsichtig und klug sein. Wir lassen den Gleiter im von der CSF gesicherten Bereich und gehen von dort aus zu Fuss weiter."


Damit beantwortete Birix auch Alerons Befürchtung, den Heimweg komplett laufen zu müssen. Von dieser Ebene aus sicher ein Unterfangen von mehr als einem Tag. Hatte er etwa Angst, dass sie den Auftrag nicht würden erfüllen können? Oder hatte er keine Lust auf einen längeren Fussmarsch? Wenn dem so war, würde er sich bald umgucken.

"Du darfst etwas nicht vergessen, Aleron: Wir haben etwas,dass die meisten da unten nicht haben: Die Macht. Sie wird uns leiten und uns dabei Helfen, unsere vermisste Schwester aufzuspüren."

Ja, das klang jetzt ziemlich esoterisch. Aber die Macht verband sie alle miteinander und in der Macht ausgebildete Lebewesen waren wahre Leuchtfeuer. Sie mussten Vertrauen haben und ihrer Intuition folgen. Sicher keine leichte Übung für einen Angehörigen des Militärs, der sich sonst an sichtbare und nachvollziehbare Fakten hielt. Aber er würde diese Lektion lernen müssen. Würde lernen müssen, sich einzulassen auf die Signale, die von keinem Messgerät wahrgenommen werden konnten. Wohl aber von offenen Herzen, die bereit waren, zuzuhören.
Birix landete den Gleiter in einer Nebenstrasse zu einem der tiefsten Stützpunkte der CSF und stieg aus.

"So, bereit?"

fragte er den Anwärter und sah am sehr wackeligen Geländer die Häuserschlucht hinauf. Es sah so aus, als würde er in eine Unendlichkeit aus Durastahl und Glas schauen. Kein Licht war zu sehen. Genausowenig wie frische Luft hier runter kam. Er rümpfte die Nase.

"Kaum zu glauben, aber wahr: auch hier unten kämpfen Jedi gegen das C-Virus. Noch etwas, wovor wir uns in Acht nehmen müssen. Infizierte. Also: Augen und Ohren auf und achte auf deine Gefühle! Wenn dein Bauch dir sagt, dass irgendwas komisch ist, ist es das wahrscheinlich auch."

Viel zu oft steuerte der Verstand gegen solche Warnungen und verharmloste diese Empfindungen als unberechtigte Nervosität. Auch, wenn sie nicht unberechtigt war. Birix selbst weitete seine Sinne aus um Gefahren frühzeitiger zu erkennen und machte sich auf zur nächsten Rampe, die tiefer in den Bauch Coruscants führte. Wer auch immer seine Ordensschwester hier runter verschleppt hatte, hatte wohl vor gehabt, sie für immer verschwinden zu lassen. Aber Coruscant hatte überall Augen und Ohren. Auch in den schwärzesten Löchern. Jetzt mussten sie nur noch so lange darin herum stochern, bis sie sie gefunden hatten. Mochte die Macht hier mit ihnen sein. Sie musste es!

Coruscant-Untere Ebenen-Laufstege- mit Aleron und die Macht weiss was noch.
 
Coruscant-Orbit-Mercy-Krankenstation- mit Juna, Ganner und Wes

Es ging jetzt primär um eines: Informationen. Informationen über die Implantate, die Juna das Leben so schwer machten. Die junge Frau lag auf der Liege und starrte an die Decke, während Rat Janson ihre Ansicht bestätigte, dass es solche Sith gab, die ihre Neugier zu Lasten Unschuldiger befriedigten und einen Banthadreck drauf gaben, ob ihre Versuchsobjekte litten oder gar an den Folgen der "Behandlung" starben. Sahra holte tief Luft. Ja, sie war sich bewusst darüber gewesen, dass die Sith Monster waren. Aber jetzt hatte sie es das erste Mal mit einem ihrer Opfer direkt zu tun.

Die Frage nach einem geeigneten Chirurgen, um Juna helfen zu können, beantwortete Rat Janson sofort und Sahra nickte. Der Rat lobte die Fähigkeiten des Jedi-Meisters und das war genau das, was sie hier brauchten.

"Soll ich ihn bitten zu kommen oder wollt ihr ihn kontaktieren?"


Wenn der Rat Juna weiter untersuchen wollte- und so, wie er sie fixierte war er wahrscheinlich die ganze Zeit dabei- könnte sie den Jedi-Meister sicher um Hilfe bitten.
Als sie vorschlug, den mechanischen Arm Junas an seinem Eigenleben zu hindern, reagierte Rat Janson mit tiefen Falten auf der Stirn. Sein Gegenvorschlag, den Arm mit Hilfe der Macht zu kontrollieren, akzeptierte Sahra mit einem Nicken. Ihre Fähigkeiten auf dem Technik-Gebiet waren sehr eingeschränkt und sie hätte es sich selbst nie zugetraut, Junas Implantate derart zu manipulieren,dass sie keine Schwierigkeiten mehr machten.
Ihr Blick fiel auf ihr Sorgenkind Juna, deren Lippen sich bewegten. Versuchte sie zu sprechen? Sie beugte sich tiefer runter, verstand aber zunächst nichts. So lang, bis Juna doch deutlich sagte, dass ihr Droide Pläne hätte. Natürlich! Sahra reagierte sofort und zückte ihr Com.

Nachricht an Ferak.
Ferak, ich brauch dich. Geh bitte zur StarExplorer und hole Juna's Droiden. Wir sind noch in der medizinischen Abteilung, Bereich E. Beeil dich bitte.
Nachricht Ende


Der Jedi-Rat meinte, dass die Pläne ihnen viel Zeit sparen würden und wieder nickte Sahra.

"Sie sind unterwegs. Mein Padawan wird sie uns bringen."

Wenn Ferak eines war, dann zuverlässig. Ausserdem war er ein guter Krieger und vielleicht könnte er ihnen hier auch helfen, sollte Juna einen neuen Anfall bekommen. Ihr Blick fiel wieder auf die Rattataki, die sich wieder reaktivert hatte und deren Implantate nun näher untersucht wurden. Sahra veränderte ihre Position soweit, dass sie immernoch an Junas Seite stand, aber auch den Gang draussen sehen konnte. Wenn ihr Padawan kam, würde sie ihn abfangen müssen. Er würde sie jetzt nicht spüren können, so eingemauert, wie sie sich hatte.

Juna sass auf der Liege wie ein verprügeltes Haustier und Sahra nahm erneut ihre organische Hand und drückte sie. Es würde alles gut werden.

"Miss Choway hegt eine tiefe Freundschaft zu dem Droiden...und umgekehrt. Sicher fühlt sie sich mit dem Kleinen in der Nähe wohler, nicht wahr?"


Fragte sie die Cyborg lächelnd und streichelte die Hand der jungen Frau beruhigend.
Als der Rat dann meinte, dass sie die Macht nicht nutzen konnten, um Gliedmassen nachwachsen zu lassen, nickte Sahra.

"Keine Chance, schon garnicht bei sowas Komplexem wie einem Arm. Das kann man vielleicht in nem frühen embryonalem Stadium machen, wenn Glieder noch sehr rudimentär angelegt sind. Aber nicht bei einem vollständig ausgebildeten Organismus. Eigentlich unterstützen und beschleunigen wir ja nur Prozesse, die im Körper sowieso stattfinden.Oder eben das Gegenteil. Was wir hier machen können, ist die Adaption von guten Implantaten fördern.Vielleicht könnte man den Nerven noch beim Anpassungs-und Lernprozess helfen, um Phantomschmerzen vorzubeugen...und während der OP dafür sorgen, dass der Körper unter der Belastung nicht zusammenbricht.Den Körper stärken, Blutungen unterbinden und so. Das seh ich hier als Möglichkeiten. Wie war das? Den Patienten am Leben halten,während der Chirurg Dinge tut, die ihn eigentlich umbringen würden? So in etwa."

Als der Jedi-Rat den Arm der Cyborg untersuchte, fragte er, ob er Berührungen spüren konnte. Sahra versuchte, sich eine Empfindung vorzustellen, jedes Mal, wenn der Arm sich veränderte und sich in ein Messer verwandelte.Hoffentlich gab es keine Gefühle in dem Arm. Sowas zu implementieren erschien Sahra auch als zu komplex für ein gepfuschtes Werk wie das von Junas Implantaten. Auf der anderen Seite würde die Fähigkeit zur Schmerz-Empfindung in den Implantaten zu einem kranken Geist wie der von Junas "Erschaffer" passen.

Coruscant-Orbit-Mercy-Krankenstation- mit Juna, Ganner und Wes
 
Coruscant | Laufstege der Unterstadt | Aleron Blackthorne, Birix Zhon und die Macht weiß was noch

Aleron schaute sich auf der Landeplattform kurz um und atmete tief durch, um die Düfte der Atmosphäre hier unten zu verinnerlichen. Die abgestandene Luft hier unten, vermischt mit den Körpergerüchen von zu vielen Personen auf zu engem Raum, den vermutlich zum Teil giftigen Dämpfen, die schweres Gerät absonderte und vielem mehr, über das man besser nicht allzu sehr nachdachte, war Aleron nur zu vertraut. Es war fast so, dass er sich hier unten besser aufgehoben fühlte als in den Hallen und Gärten des Jedi-Tempels.

„Sicher.“

Er antwortete kurz und präzise und übernahm dann wie zuvor geheißen die Führung, um die beiden durch das Wirrwarr an Gängen und Laufstegen zur Position der Überwachungskamera zu leiten, die den vermissten Jedi aufgenommen hatte. Birix wurde schnell klar, dass Aleron derlei Arbeiten gewohnt war. Nur selten schaute er auf die Karte auf seinem Datapad, musste sich also den Weg, den sie gehen mussten, bis zur Landung eingeprägt haben. Mehr als einmal mieden sie den offensichtlichen Weg und nahmen stattdessen eine Seitengasse. Woran genau Aleron dies fest machte, war nur schwer zu sagen. Für Birix war es aber schnell offensichtlich, dass der Schüler sich vollkommender Macht geöffnet hatte und so wichen sie so mancher Gefahr aus, die der Ritter sicher lange vor dem Schüler wahrnahm, diese diesem jedoch nicht zu entgehen schienen.

Letztlich würden sie beinahe eine Stunde unterwegs sein. Wären sie planloser unterwegs gewesen oder hätten nicht das von Aleron angeschlagene Tempo eingehalten, hätte es sicher eine halbe Stunde oder mehr länger gedauert. Doch schließlich kamen Sie an ihrem Ziel an und blickten von einemverkommenen Wohnturm aus hinab in ein Gewerbegebiet voller Fabrikationsanlagen und Lagerhallen. Auf den ersten Blick war klar, dass die Anlage einem unübersichtlichen Bienenstock glich, sie also die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu suchen hatten. Alerons prüfender Blick glitt über die Szene, die sich ihnen bot und er war einen Moment still, bevor er seine nächsten Worte formulierte.

„Ich sehe da unten bewaffnete Wachen patrouillieren und es gibt auch ein paar Wachtürme. So wie die sich verhalten, sind sie aber eher dafür da etwas oder jemanden an der Flucht zu hindern als jemanden davon abzuhalten, einzudringen. So groß wie die Anlage ist, wird unsere Freundin nicht die einzige Gefangene sein. Siehst du den Lieferverkehr da hinten? So viel wie da verschifft wird, kann das hier nicht einfach ein Strafgefangenenlager sein...irgend etwas wird hier hergestellt oder zumindest verarbeitet und das kann nur eines bedeuten nach allem, was wir wissen: Sklavenarbeit.“

Aleron hob die Schultern, er schien für Sklaverei nicht viel übrig zu haben.

„Die Frage ist nun also, was wir tun wollen. Lokalisieren wir unsere Freundin, extrahieren sie und verschwinden wieder? Oder beschränken wir uns auf Informationsbeschaffung, verschwinden wieder und kehren mit einer Eingreiftruppe zurück, um die ganze Anlage auszuschalten? Da unten ist Platz genug für mehrere Hundert, wenn nicht Tausende Sklavenarbeiter. Zu Zweit wäre das ein Himmelfahrtskommando.“

Es war ziemlich offensichtlich, dass Aleron die zweite Option lieber war. Natürlich war ihm bewusst, dass aufgrund der angespannten Lage wegen der C-Viruskrise die Behörden jetzt schon heillos überlastet waren und so eine Eingreiftruppe aufzustellen ein wahrscheinlich schier unmögliches Unterfangendarstellte. Doch letztlich lag die Entscheidung bei Birix und so schaute der Schüler gespannt zum Ritter und wartete auf dessen Entscheidung.

Coruscant | Laufstege der Unterstadt | Aleron Blackthorne, Birix Zhon und die Macht weiß was noch
 

//{Coruscant /-System /-Realraum /-Coruscant /-auf der Mercy/-im medizinischen Bereich; Juna, Ganner, Wes und Sahra}


Man redete über ihren Zustand. Sie fühlte sich so… Müde… Warum? Es war als würden ihre Sinne schwächer. Hin und wieder, wenn sie blinzelte, glaubte Juna, dieses etwas noch vor sich zu sehen. Beim Thema Kontrolle der Implantate schaute die Cyborg den Jedi-Rat an.

“Das ist in den Parametern der Bauteile nicht vorgesehen. Ich befürchte, dass diese Prothesen beschädigt werden könnten, wenn man unachtsam ist.”

Langsam senkte Juna ihren Blick. Glaubte immer noch die Stimme dieser Person zu hören. Hin und wieder schien es auf zu flackern. So als würde ein Hologramm kurz eine Störung haben. Hin und wieder zuckte die junge Frau daher etwas zusammen, wenn diese Bilder recht nah auftauchen. Es wurde diskutiert, was man tun könnte. Als dann das Wesen neben ihr auftauchte zuckte Juna zusammen.

“Du hast eine tickende Zeitbombe im Kopf und deren größte Sorge ist ein kleines Aua-aua an deinem Körper. Ich glaube, das zu beobachten wird wirklich lustig werden. Erst Recht wie Hoffnungslos sie sein werden, sobald sie dich verlieren!”

Damit stupste es Junas Stirn an und setzte sich lachend auf einen Stuhl an einem Schreibtisch, wo das Etwas seine Beine hoch legte. Juna schaute zu dem Stuhl, wo sie lediglich als einziges scheinbar dieses Wesen sah. Erst dann bemerkte Juna den Rat, der sich direkt vor sie gesetzt hatte. Organische Komponenten. Man merkte eine gewisse Trauer bei den Worten und man konnte zumindest den seelischen Schmerz erahnen, die Juna erlitt, wenn sie sich selbst so sah.

“Ich… weiß nicht mehr… wie es ist, vollständig organisch zu sein. Man… ließ mich Dinge tun. Schreckliche Dinge. Meine Parameter sahen nie vor, dass ich… fühle. Ich sollte nur töten. Das war alles, wozu ich diente. Dieser Arm… ist inzwischen so vertraut… Ich weiß nicht einmal mehr, wie es sich anfühlt zu… Fühlen damit. Oder ob ich nun anders schmecke als früher… Selbst die Schmerzen waren…”

Juna erstarrte bei den Erinnerungen an die Eingriffe. Die Bilder in ihrem Kopf. Festgeschnallt auf dem Op-Tisch während man ihr ohne Narkose ganze Körperteile abtrennte. Wie oft hatte sie geglaubt, den Verstand zu verlieren? Wie oft war sie kurz davor gewesen dem Wahnsinn einfach nach zu geben?

“Er hat nur wenn es unbedingt nötig war eine Narkose gesetzt. Ich habe gespürt wie er meine Haut… Meine Knochen… Mein Fleisch…”

Juna zitterte kurz, schüttelte kurz mit dem Kopf, ehe sie dann wieder diesen zerstörten Teil ihrer Selbst wieder versuchte zu verbergen. Zu ignorieren. Ob der Rat den Arm anfassen dürfte, war die Frage. Es folgte ein knappes nicken. Juna hatte sich recht schnell wieder gefangen, was eigentlich nur ein Zeichen dafür war, wie extrem sie darauf gedrillt worden war, diese Schmerzen nicht zu zeigen, da Funktion die oberste Prämisse war.

“Berührung war nie Teil der Anforderungen an die Module. Sie sollten effizient sein. Gefühl war aus Sicht meines Herren ein unnötiger Arbeitsaufwand. Ich sollte funktionieren. Mehr nicht… bis er genug Ergebnisse hat, um weitere wie mich zu erschaffen… Um herauszufinden… ab wann man die besten Eigenschaften eines Droiden und eines Lebewesens kombiniert hat. Ich war… nur ein Prototyp… und das erste Lebewesen, was sich nicht selbst abgeschaltet hat.”

Juna versuchte Sahra anzulächeln. Doch vermutlich wurde es immer klarer, dass die Cyborg diese eher technischen Begriffe nutzte, um mit ihrem Dasein zurechtzukommen. Eigentlich war dies nur der nächste Indikator dafür, dass Juna am Ende eine geschundene Seele war, welche regelrecht traumatisiert war und irgendwann vielleicht sogar seelisch recht stark, bevor man sie so verstümmelt hatte. Wahrscheinlich war das auch der einzige Grund, dass die junge Frau nicht dem Willen ihres ‘Erschaffers’ gefolgt war.

“Vielleicht brauchte ich Suse auch dafür, irgendwie weiter zu leben. Bei Verstand zu bleiben und durchzuhalten, bis ich fliehen könnte.”


Die Jedi, welche nun Junas Hand hielt, war schon fast ein Mutterersatz für Juna geworden. In der Tat mochte die Cyborg die Wärme, welche sie empfand, wenn die Jedi in ihrer Nähe war. Es war wie ein angenehmes Gefühl des Friedens. Entspannend und beruhigend zusammen.

“Euer Vorschlag ist bewundernswert, Meisterin Kenobi. Ich kenne die Schmerzen von Operationen zum Glück schon. Ich halte sowas schon aus. Die andere Jedi sah mich auf Ilum als Bedrohung. Ich bin mir langsam nicht mehr sicher, ob sie doch recht hatte.”

Sie drückte leicht die Hand von Meisterin Kenobi, senkte dann aber den Blick nachdenklich.

“Ist es normal, dass Implantate Störungen haben, die wirken, als würde eine Person vor einem stehen? Ich meine… wie ein eigenes Lebewesen? Es meinte vorhin, ich hätte eine tickende Zeitbombe im Kopf… Aber als ich die Pläne damals angeschaut habe, konnte ich keine Sprengsätze oder so finden. Nur vereinzelte Bauteile, deren Sinn ich nicht verstanden habe…”

Vielleicht war es wirklich nur eine Störung. Schließlich war das Ganze ja neu. Als Juna zu dem Etwas rüber schaute, wirkte es so wie ein Glitch. Kurz war weg, dann rematerialisierte es sich hinter dem Jedi Rat mit verschränkten Armen und einem belustigten Grinsen. Fast als wäre die ganze Situation nur ein riesiger Witz. Es war irgendwie… einfach nur unheimlich.




//{Coruscant /-System /-Realraum /-Coruscant /-auf der Mercy/-im medizinischen Bereich; Juna, Ganner, Wes und Sahra, in Junas Wahrnehmung; ???}
 
Coruscant-Laufstege der Unterstadt- mit Aleron und anderem

Nach ihrer Ankunft am tiefstgelegenen Posten der CSF zögerten sie kaum und machten sich schon bald auf den Weg zu der Überwachungskamera, die noch ein ganzes Stück unter ihnen lag. Je weiter sie gingen, desto mehr vermisste Birix den Himmel, das Tageslicht und vor allem die frische Luft. Wenn er nicht wüsste, dass er bis vor kurzem noch im Jedi-Tempel gearbeitet hatte, hätte man ihm die Kulisse gut auch als Nar Shaddaa verkaufen können. Es war hier weder sauberer noch waren die Lebewesen hier netter als auf der Hutt-Welt.
Aleron hingegen schien sich hier unten bestens auszukennen. Oder er war solche Gegenden einfach gewohnt. Birix folgte dem Anwärter auf dessen Umwegen, die sich im Nachhinein stets als Abkürzungen herausstellten. Das Tempo, dass der Junge an den Tag legte, war auch beachtlich. Ja, sie hatten es eilig. Aber Birix fragte sich, ob Aleron vor irgendwas auf der Flucht war.

"Sag mal, wo kamst du nochmal her?"

fragte Birix irgendwann einmal nach, folgte dann aber dem Anwärter direkt um die nächste Ecke. Nach etwa einer Stunde erreichten sie einen Industrie-Komplex. Aleron nahm ihn sofort strategisch auseinander. Lokalisierte mögliche Bedrohungen und stellte Vermutungen auf. Birix presste die Lippen übereinander und überlegte einen Moment, bevor er den Kopf schüttelte.

"Wir bekommen keinen Eingreiftrupp. Wir SIND der Eingreiftrupp. Gewöhn dich dran. Ein Jedi ersetzt oft eine ganze Militär-Einheit und es wird trotzdem erwartet, dass er genauso erfolgreich ist. Und wir werden hier nicht ohne unsere Ordensschwester weggehen. Natürlich wäre es auch gut, wenn wir noch ein paar Sklaven mehr befreien können."

Birix musterte Aleron und grinste kurz darauf.

"Vielleicht war es eine Fügung der Macht, dass du deine Uniform angezogen hast. Komm."


Der Jedi-Ritter trat vom Geländer, von dem aus sie die Szenerie beobachtet hatten. Er musste nicht lange suchen, bis er einen Bettler fand, dessen Kleider wohl nur noch von Hoffnung davon abgehalten wurden, zu Staub zu zerfallen.Genau das brauchte er jetzt. Er fragte den Bettler, ob er mit ihm tauschen wolle. Die Jedi-Robe, die er trug, war um einiges besser in Stand als das, was der Bettler anhatte. Darum war der Tausch auch rasch abgeschlossen. Birix's "neue" Kleidung war ihm zu kurz aber zu weit. Und sie stank nach Fäkalien und Erbrochenem. Wozu hatte er geduscht vorhin. Aber immerhin versteckte die weite Kleidung sein Lichtschwert. Das durfte er auf garkeinen Fall verlieren.

"Tada"

meinte der Jedi und präsentierte sich dem Anwärter.

"Jetzt brauchen wir nur noch etwas, womit du mich "fesseln" kannst. Mit etwas Glück fallen wir so nicht weiter auf da unten und können schonmal unsere Ordensschwester suchen. Wenn wir sie gefunden haben, schauen wir mal, wie gut dein Verhandlungsgeschick ist. Aber verlange dafür den "Boss". Finde raus, wer es ist und gib dich mit nichts weniger zufrieden. Und dann versuche, mich gegen sie zu tauschen. Sag du brauchst was....gefügigeres. Und was, womit du dich auf Partys schmücken kannst. Ein Ishi-Tib ist da vielleicht nicht das richtige. Dann kannst du sagen, dass du sie schon gesehen hast und gezielt nach ihr fragen. Du weisst schon. Togruta und so. Gib mich aber nicht her, bevor sie nicht bei uns ist. Mit etwas Glück können wir dann den Kopf und seine Gehilfen ausschalten und unsere Freundin befreien. Die Organisation wird darauf für eine Weile orientierungslos sein. Auf dem Weg nach draussen befreien wir dann noch so viele Unschuldige wie möglich. Was denkst du?"


fragte er den Anwärter und verschränkte die Arme vor der Brust. Sicherlich würde die Organisation hier unten in ein paar Wochen einen neuen Anführer etablieren...wenn es überhaupt so lang dauerte. Aber sie hätten ihnen schonmal erheblichen Schaden zugefügt. Allein schon deswegen, weil ihnen eine ausgebildete Machtnutzerin abhanden gekommen war. Wenn die Macht mit ihnen war, wusste die Organisation von den speziellen Eigenschaften ihrer Ordensschwester und wären froh um einen solchen Handel. Schliesslich war ja nicht auszuschliessen, dass der Jedi-Orden den Platz doch noch stürmte und alles gefangen nahm, was nicht zu ihnen gehörte.

"Wenn der Boss ausgeschaltet und sie orientierungslos sind, können auch die CSF aufräumen hier. "

bedachte Birix laut, bevor er den Anwärter vor sich ansah und auf seine Einschätzung wartete. Doch eine Sache musste er dann noch ansprechen.

"Wenn sie den Braten riechen und es eng wird, möchte ich, dass du bei der ersten Gelegenheit den Rückzug antrittst. Kehre so schnell es geht zum Jedi-Orden zurück und berichte, was passiert ist. Dann müssen sie doch noch ne grössere Truppe schicken und ich versuch uns hier unten so lange am Leben zu erhalten. "

Soweit würde es hoffentlich nicht kommen. Birix war jetzt kein Schwertmeister, aber auch kein schlechter Kämpfer. Die Macht würde ihn leiten und sie würden ihren Plan umsetzen können. Darauf musste er sich konzentrieren. Nicht einfach bei dem Gestank, den er jetzt sogar selbst ausdünstete.

Coruscant-Untere Ebenen- In der Nähe eines Industrie-Komplexes- mit Aleron.
 
Coruscant | Laufstege der Unterstadt | Aleron Blackthorne, Birix Zhon und die Macht weiß was noch

„Wo ich herkomme? Ich war an vielen Orten seit meiner Geburt. Was genau willst du wissen?“

Aleron hörte sich den Vorschlag des Jedi-Ritters mit stoischen Gesichtszügen an. Augenscheinlich war nicht viel an ihm abzulesen, doch war es kein Problem für Birix die Aura des Anwärters zu lesen, die klare Ablehnung signalisierte. Aleron hob die Schultern kurz als er sprach:

„Kaltblütigen Mord war jetzt wirklich das Letzte, das ich vom Jedi-Orden erwartet habe. Selbst wenn es sich hier um Sklaventreiber handelt.“

Aleron
wandte sich wieder der Anlage zu und studierte sie still, während er einen Plan fasste und sich seine Aura wieder beruhigte. Er fasste in die linke Brusttasche seiner Jacke, um den Inhalt zu prüfen. Schließlich nickte er sich selbst zu, bevor er sich wieder an Birix wandte.

„Auf tödliche Gewalt sollten wir nur zurückgreifen, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt. Ich sehe zwei gangbare Wege:

1) Du spürst die Aura der Togruta in der Anlage auf, allzu viele werden es ja nicht sein, wir brechen heute Nacht ein, überwältigen die wenigen Nachtwachen, die uns im Weg stehen, befreien unsere Freundin und einige ihrer Zellengenossen und Nachbarn und stehlen einen Transportschweber für die anschließende Evakuierung. Ein paar Einschusslöcher von Handfeuerwaffen werden dem Ding kaum schaden und ich sehe da auf den Wachtürmen kein schweres Gerät, das einen Schweber runterholen könnte.

2) Wir geben uns als Käufer aus und kaufen sie einfach. Du bist mein Leibwächter. Wenn du einen dieser Gedankentricks anwendest, können wir im Zweifel auch einen leeren Credstick übergeben. Wenn nicht...lege ich das Geld aus. - Wenn wir dann in Sicherheit sind, können wir das Wissen unserer Freundin nutzen, um eine ordentliche Befreiungsaktion zu planen. Dafür würde ich gerne noch etwas mehr Ausrüstung mitbringen. Ich würde dann auch einen Abstecher zum Vorarbeiterbüro einplanen, um mein Geld zurückzuholen. Da finden sich sicher auch ein paar Dokumente, die uns später nützlich werden könnten. Nicht zuletzt für die Strafverfolgung.

Bei beiden Plänen improvisieren wir, sobald etwas schief geht.

Plan 1 geht schneller, ist aber risikoreicher, Plan 2 dauert etwas länger, steigert aber auch unsere Erfolgschancen.“

Aleron rollte mit den Schultern und atmete mehrmals tief durch. Egal welchen Weg sie gehen würden, er rechnete fest damit, dass es letztlich zu Kampfhandlungen kommen würde. Also prüfte er zunächst die Energiezelle seine Vibromessers und dann die Energiezelle seines Blasters. Beide waren voll geladen und folglich war er so bereit, wie er es sein konnte unter den gegebenen Umständen.

Erwartungsvoll blickte er zum Jedi-Ritter Birix Zhon und erwartete dessen Entscheidung.

Coruscant | Laufstege der Unterstadt | Aleron Blackthorne, Birix Zhon
 
Ehrwürdige, erhabene Wesen? Tenia lachte leise auf. Vermutlich hatten sie alle gewisse Vorstellungen gehabt, dachte sie selbst an ihren Anfang zurück, war sie zumindest davon ausgegangen, dass der Orden aus großen Wesen bestand, die irgendwie alle alt und weise sein mussten. Zumindest, was den Rat betraf und sehr viel weiter hatte ihr Junges Ich gar nicht gedacht.
„Es muss doch immer ein schlechtes Beispiel geben“, grinste sie dann, verstand aber zu gut, was Akani meinte und so nickte sie voller Verständnis.
„Wenn ich es geschafft habe, schaffst du es allemal.“ Damit verabschiedet das ungleiche Duo sich schließlich und Tenia zog sich in ihrem Quartier zurück, um eine Weile zu meditieren. Sie hatte bisher noch keine großen Pläne geschmiedet, was sie nach Akanis beendeter Ausbildung tun wollte. Null besuchen, ja, doch das war kein Plan für Monate, sondern höchstens für ein paar Wochen.

Coruscant – Jeditempel – Gänge – Tenia und Akani

Würde sie wieder auf Missionen gehen oder sich wieder der Ausbildung widmen? Sie hatte viele Optionen und im Moment sagte ihr Gefühl, dass sie intensiver in ihre eigene Ausbildung investieren wollte. Es gab noch vieles, dass sie lernen wollte und genug, dass es zu verbessern galt.

Die Meditation war anstrengend. Vielleicht, weil es der Waldbewohnerin kaum gelang, ihren Fokus zu finden. Jedes Mal, wenn sie tiefer in die Meditation abtauchte, tauchten Bilder auf. Altbekannte, verdrängte, unverarbeitete Bilder. Ruusan und Dione Sunrider. Darth Zion, die Vibrowaffe, die Blitze und Tod. Tenia zwang sich, in der Übung zu verharren, sie quälte sich durch die Bilder und Emotionen, die aufflackerten und als diese … Sequenzen endlich zu Ende waren, konnte sie noch weniger zur Ruhe kehren, denn ihr Geist war aufgewühlter als zuvor. Die junge Frau seufzte leise und erhob sich aus dem Schneidersitz, den sie zuvor eingenommen hatte. Wenn das die direkte Antwort der Macht gewesen war, womit sie sich als Nächstes zu beschäftigen hatte, sollte sie wohl dankbar sein.
Um Nei hatte sich die Ritterin zuletzt nur mit Sorge zurückerinnert. Ihre Freundin hatte sich auf keine der Nachrichten, die sie ihr gesendet hatte, gemeldet und inzwischen war Tenia sicher, dass Nei abgetaucht sein musste. Sie wusste nicht, wie gut die Ruusanerin den Tod ihrer Mutter verkraftet hatte, doch ihr Gefühl hatte sehr deutliche Antworten dazu. Auch in ihren Träumen war Nei dunkel geworden und jedes Mal, wenn Tenia eine Vision hatte, sah sie genau das: Nei als graue Jedi, die an nichts anderes als Rache denken konnte.

All das beiseiteschiebend, wurde es schließlich Zeit, sich auf den Weg zu ihrem kleinen Duell mit dem Chiss zu begeben und kaum, dass die Nullianerin den Trainingsraum betreten hatte, öffnete sich auch schon die Türe und ihr Schüler trat ein.
„Gerade noch rechtzeitig“, merkte Tenia an und rümpfte in gespielter Strenge die Nase, als sie nach ihrer Lanze griff.
 
Coruscant-Orbit-Orbitalstation Aurek 19- Kantina- mit Alicia, Dex, Joras, Lucienne und anderen

Ty war mit Jedi aufgewachsen und seine Mutter hatte ihm mehrfach gesagt, dass er sie wie seine erweiterte Familie ansehen sollte. Er sollte sich auch an sie wenden, sollte ihr jemals etwas zustossen.Natürlich war Tante Firi die Person erster Wahl in so einem Fall. Aber seiner Mutter war auch klar gewesen, dass sie sich nicht allein darauf verlassen konnte, das seine Tante immer und überall verfügbar war. Darum hatte sie die Anweisung kurzerhand auf den gesamten Jedi-Orden ausgeweitet. Vielleicht war das der Grund, warum Ty jetzt so ganz ohne Scheu auf die Jedi und ihren Anhang zugehen konnte.

Als er sie fragte, ob sie vom Tempel kamen, verneinte die Jedi das und erinnerte ihn an das Virus, welches immernoch auf dem Planeten wütete.Ein Risiko, welches Ty komplett ausgeblendet hatte, als er das erste Mal hier her kam um seinen Vater zu treffen. Die Jedi stellte dann sich und ihren Padawan vor, welchen Ty neugierig musterte. Der junge Mann bewegte zwar seinen Kopf in Ty's Richtung, stellte aber keinen Blickkontakt her.War er ein Miraluka? Doch noch bevor er die Frage stellen konnte, traten zwei weitere Personen an den Tisch. Die jüngere der beiden Frauen machte ihn sofort doof an. Ty blinzelte sie eine Sekunde lang irritiert an, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte.

"Und ich glaub, im Zoo vermissen sie eine Attraktion..."

konterte er sofort beleidigt. Er war ja nun wirklich kein Kindergarten-Kind mehr. Davon mal abgesehen,dass er kaum je einen Kindergarten besucht hatte.Die junge Frau entschuldigte sich jedoch sofort und fragte ihn nach seinem Namen und ob man ihm helfen könne.Ty musterte sie einen Moment lang kritisch, während die Jedi sich wieder dazu schaltete und die neu Dazugestossenen vorstellte.

"Ich bin Ty und nein, ich brauch keine Hilfe. Ich bin nur neugierig gewesen. Das da hinten..."

Ty drehte sich um und hielt nach seinem Vater Ausschau. Vergeblich.

"Ok... eigentlich bin ich mit meinem Dad hier, aber ich seh ihn grad nicht."

Sein Vater schien nicht die zuverlässigste Person zu sein, aber das hatte er ja schon gedacht. Egal. Er war gross genug und kam dank dem Zustupf von Ferak ja auch ganz gut allein zurecht. Er zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder der Gruppe vor ihm zu.

"Meine Mom und meine Tante sind auch Jedi. Ich hab eure Lichtschwerter gesehen, drum hab ich gewusst, dass ich euch ansprechen kann."

erklärte er kurzerhand und schob sich auf einen der Stühle, die noch frei waren. Dann musterte er den erweiterten Anhang der Jedi. Dex und Lucienne, welche von der Jedi als ihre Assistentin betitelt worden war.

"Meine Mom reist im Moment auch mit ganz vielen Leuten. Seid ihr Jedi-Anwärter?"

fragte Ty die beiden. Es würde ja Sinn machen, wenn Jedi neben einem Padawan auch ein paar Anwärter betreuten. Seine Mutter hatte ja auch Juna und Sam dabei, die beide Machtsensitiv waren. Ty versuchte herauszufinden, ob die beiden auch machtsensitiv waren, hatte aber keine Chance.Wahrscheinlich war das ganz einfach, wenn man erst ein ausgebildeter Jedi war. Aber seine Mutter verbot ihm solche Lektionen.Auch wenn Ty so langsam dachte, dass sie damit durchaus anfangen könnte. Leider war sie da jedoch unnachgiebig.

Coruscant-Orbit-Orbitalstation Aurek 19- Kantine- mit Alicia, Dex, Joras, Lucienne und anderen
 
---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Kantine | Dex, Lucy, Alicia, Joras und Ty---


Als Dex mit Lucy wieder bei der restlichen Gruppe ankam, hatte sie noch nicht geahnt, dass dieses Gespräch doch interessant werden könnte. Der Junge, der ihr als Ty vorgestellt wurde, hatte zumindest eine gewisse Schlagfertigkeit. Eigentlich war Dex das nicht einmal im Sith Tempel gewohnt. Dort hätte jemand höchstens angefangen um sich zu schlagen oder wäre einfach beleidigt davongezogen, bis man sich in Überzahl rächte. Deswegen schwieg Dex auch einen Moment und man könnte an der Mimik durchaus ableiten, dass sie gerade ganz andere Dinge im Kopf hätte als das, was dann folgte.

“Kleiner? Du hast echt Mumm. Respekt! Ich mag das!”


Das war der Punkt, an dem die ehemalige Sith-Jüngerin den Jungen anlächelte und nickte, als er meinte, dass er keine Hilfe benötigen würde. Scheinbar hatte sein Vater den Kleinen allein zurückgelassen. Wenigstens war Dex nicht die einzige mit einem echten Arsch als Vater. Er erzählte davon, dass seine Mutter und Tante Jedi wären. Allgemein hörte Dex ruhig zu. Bei der Frage, ob Dex eine Jedi Anwärterin wäre, kratzte sich die stark tätowierte Frau am Hinterkopf.

“Ich denke, bei mir ist es zumindest etwas komplizierter. Ich war bis vor kurzem noch im Dienst eines anderen… Orden… unterwegs. Alicia… ich meine Meisterin Sunrider… hat mich bei der Arbeit aufgegriffen… Ich denke, aber inzwischen könnte man mich quasi als Anwärterin bezeichnen. Oder?”


Etwas hilflos schaute Dex zu Lucy und Alicia. Hatte sie vielleicht zu viel gesagt? Oder war es allgemein genug gewesen? Der Junge war auf jeden Fall nicht dumm. Das war gut zu wissen, doch irgendwie beunruhigte Dex das Ganze ein wenig. Umgekehrt… Was sollte passieren? Dex war schließlich nun frei und nicht mehr bei den Sith. Sie war hier, um eine Jedi zu werden. Das war doch ein guter Grund, oder? Könnte es jedoch falsch sein? War es dumm? Irgendwie wollte Dex immer mehr den Sith das Handwerk legen. Sie wusste um ihre Grausamkeit. Deren radikalen Ansichten. Nein. Sie wollte, dass es aufhörte. Möglichst mit allem, was Dex möglich ist. Aber wie würde die ganze Sache weitergehen? Die ehemalige Jüngerin war ein wenig unsicher was kommen würde, doch besser als das Leben bei den Sith wäre es sicherlich auf jeden Fall.

---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Kantine | Dex, Lucy, Alicia, Joras und Ty---
 
Coruscant-Untere Ebenen- In der Nähe eines Industrie-Komplexes- mit Aleron.

Seine Frage, wo der Anwärter eigentlich herkam, beanwortete dieser eher ausweichend.

"Naja, wo bist du aufgewachsen?"

fragte Birix darum noch etwas genauer nach. Irgendwo hatte Aleron schliesslich gelernt, sich so durch urbane Gegenden zu bewegen.
Als sie ihr weiteres Vorgehen bei der Befreiung ihrer Ordensschwester besprachen, kam sein Vorschlag bei dem Anwärter wohl weniger gut an. Birix hatte zwar nie etwas von kaltblütigem Mord erwähnt, und hatte auch nicht an solchen gedacht. Doch der Anwärter schien es so aufgefasst zu haben.

"Ich habe nicht gesagt, dass wir da unten ein Massaker veranstalten. Ich sage nur, dass Sklaverei in der Republik verboten ist und dass sie es sogar auf der Hauptwelt tun, ist schon mehr als dreist. Ihr Geschäft zu stören wäre darum wichtig, und sie zumindest so lang zu verwirren, bis die CSF hier aufräumen kann. Der Boss wird gut bewacht sein und sich wohl kaum ohne weiteres festnehmen lassen. Wenn wir es schaffen, gut. Aber ich warne dich nur vor, dass es wahrscheinlicher ist, dass er sich bis zuletzt wehrt."

Solche Leute waren normalerweise überaus hartnäckig, sonst würden sie sowas auch nicht aufziehen können.Die Vorschläge, die der Anwärter dann brachte, klangen nicht wirklich gewaltarmer als das, was Birix vorgeschlagen hatte, weswegen Birix kurz mit seinem Schnabel knirschte.

"Dein erster Plan klingt zwar schneller und einfacher, ich sehe aber einige Punkte, die kritisch werden könnten. Wenn es irgendein "kleinerer" Sklavenhändler ist, der zu dieser Gruppe gehört, wird er Hilfe holen und uns jagen. Die nehmen sowas sehr persönlich. Dein anderer Plan klingt ähnlich zu meinem, nur dass du wahrscheinlich nicht genug Credits für nen Sklaven hast. Und unsere Jedi-Freundin dürfte ein wertvoller Sklave sein. Rechne mal mit dem Wert einer Raumyacht. Die Sache mit dem leeren Credit-Stick wäre durchaus machbar... solang nicht zu viele Leute an dem Handel beteiligt sind.
Alle Pläne haben zwei grosse Risiken: Entweder sie setzen uns auf ihre Jagd-Liste und es wird ein ordentliches Kopfgeld auf uns ausgesetzt. Oder sie packen ihre Sachen und sind bis zum Morgen hier verschwunden. Dann stopfen sie so viele wie möglich in ihre Schiffe und töten den Rest. Mit dem Kopfgeld käm ich klar, mit dem Tod der Schwächsten hier eher nicht so. "


Der Ishi-Tib dachte einen Moment nach, ehe er den Anwärter ansah.

"Ich könnte die CSF jetzt schon her rufen und sie bleiben im Hintergrund, bis wir unsere Freundin haben. Dann können sie zuschlagen und wenn die Macht mit uns ist, werden kaum Leute getötet. Allerdings müssten wir uns dann wahrscheinlich trotzdem noch um den Boss kümmern, weil den werden sie zuerst verschwinden lassen wollen."

Die CSF hatten hoffentlich genug Personal übrig für so eine Räumungsaktion und waren nicht zu ausgelastet mit dem Sortieren von Infizierten und Gesunden. Seit das C-Virus ausgebrochen und die Quarantäne verhängt worden war, schien das Verbrechen auf Coruscant genauso endemisch zu sein wie das Virus selbst. Quacksalber und Heilsversprecher zogen den eh schon verarmten Bürgern die Credits aus der Tasche und bereicherten sich damit. Furcht und Hoffnungslosigkeit wurden stärker, je tiefer man in die Eingeweide dieser Welt eintauchte. Und jetzt gab es auch noch Sklavenjäger, die nichtmal vor einem Jedi halt machten.Was auch immer seiner Ordensschwester widerfahren war: Es konnte auch ihnen drohen. Normalerweise liess sich doch ein Jedi nicht so ohne weiteres versklaven. Es sei dennn, es wäre ein Teil einer Mission. Vielleicht eine Tarnung oder so. Aber diese Jedi hier war zu lange weg, als das es ein geplanter Akt gewesen sein könnte. Oder ihr war die Kontrolle entglitten und sie steckte jetzt in ihrer Rolle fest. So oder so brauchte sie Hilfe.

Coruscant-Untere Ebenen- In der Nähe eines Industrie-Komplexes- mit Aleron.
 
Coruscant | Untere Ebenen | Aleron Blackthorne, Birix Zhon nahe eines industrie-Komplexes

Aleron runzelte die Stirn und hob leicht die Schultern. Die nachhakende Frage nach seiner Kindheit schien ihn zu verwundern.

„Meine Familie besitzt einen Frachter. Wir sind hauptsächlich auf dem Hydian Way unterwegs. Wo ich aufgewachsen bin? An Bord des Schiffes und auf den Raumhäfen der Galaxis. Von Bonadan über Telos, Brentaal IV, Malastare bis nach Eriadu und auch mal weiter. Befindet sich der Raumhafen auf der Hydian Way Handelsroute, habe ich ihn in meiner Kindheit sicher mindestens einmal besucht. Und in 20 Jahren Militärdienst habe ich Fuß auf noch viele Welten mehr gesetzt... Aber warum ist das überhaupt wichtig gerade?“

Aleron schüttelte den Kopf und wandte den Blick wieder zu der Anlage.

„Was ich meine, ist, dass wir kein Regierungsmandat haben, hier irgendwas zu erreichen. Oder zumindest ich als Anwärter und Zivilist habe hier keinerlei Befugnisse. Das ist bei dir als vollwertiger Jedi-Ritter vielleicht anders? Wenn ich also da mit dem Ziel reingehe, den Anführer auszuschalten, dann wäre das rechtlich gesehen im Zweifel kaltblütiger Mord. Insbesondere mit meinem Militärhintergrund. Sklavenhändler oder nicht, das spielt für den Richter keine Rolle. Der interessiert sich nur dafür, dass ich als Militärangehöriger außer Dienst Selbstjustiz geübt habe, statt die Behörden zu informieren. Und ich habe nicht vor, die nächsten 10 bis 20 Jahre in einer Strafkolonie irgendwelche Erze zu schürfen. - Wenn die Typen da unten so gut vernetzt sind, wie du sagst, wäre es gar nicht so unwahrscheinlich, dass sie mit Hilfe des einen oder anderen Politikers juristischen Druck ausüben, um mich kalt zu stellen.“

Die Stimme des Morellianers blieb sachlich und kontrolliert, doch für Birix war es kein Kunststück, an Alerons Machtaura abzulesen, wieviel Geringschätzung er für die Behörden und Politik der Republik hegte. Genauso wenig würde dem Ishi-Tib verborgen bleiben, dass diese Gefühle einen sehr...persönlichen...Hintergrund für Aleron zu haben schienen.

„Wir haben also drei Ziele. Den Leiter der Anlage kalt stellen, die Jedi befreien, die Anlage sabotieren, damit die CSF hier aufräumen kann. Nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge.“

Alerons Blick ging prüfend über die Anlage, er war direkt wieder in den Planungsmodus verfallen als wäre es das Normalste der Welt für ihn.

„Die haben einen Generator zur Stromversorgung, vermutlich, damit ihr Stromverbrauch nicht im planetaren Netz auffällig wird. Und da hinten bei den Laderampen sehe ich Treibstofftanks...wenn wir die mehr oder weniger parallel hochjagen, wird das für maximale Verwirrung sorgen. Und wenn der Ladebereich in Flammen steht, werden sie auch nur schwer zu ihren Speedern kommen - Das perfekte Chaos für die CSF, um zu landen. - Aber ich will ehrlich mit dir sein, wir sind nur zu zweit. Alle drei Ziele unter einen Hut zu bekommen wird schwer. Insbesondere weil wir nicht vernünftig ausgerüstet sind. Wir müssten uns schon aufteilen, um alles abzudecken Und wir wissen nichtmal in welchem Zustand die Jedi ist...“

Alerons Monolog brach scheinbar mitten im Gedanken ab. Seine Grimasse ließ darauf schließen, dass er sich offenbar bei etwas für ihn Unangenehmen ertappt hatte. Unbehaglich hob er kurz die Schultern, schloss die Augen, atmete tief durch, um seine Gedanken und Gefühle zu beruhigen, wandte sich wieder vollständig dem Jedi-Ritter zu und neigte das Haupt.

„Es ist deine Mission, wir machen es, wie du es für richtig hälst.“

Coruscant | Untere Ebenen | Aleron Blackthorne, Birix Zhon nahe eines industrie-Komplexes
 
Coruscant-Orbit-Orbitalstation Aurek 19- Kantine- Mit Dex, Joras, Ty, Lucy und anderen

Kinder verkörperten die Hoffnung auf eine Zukunft in der Galaxie. Auf eine bessere Zukunft. Es war erstaunlich, wieviel Leute bereit waren zu Opfern, um vor allem den eigenen Kindern die bestmögliche Entwicklung zu ermöglichen. Die Eltern dieses Jungen hier waren da keine Ausnahme.Und so, wie er sich gab, mangelte es ihm auf jeden Fall nicht an Selbstvertrauen. Dex reagierte schnippisch/provokativ auf den Jungen, weswegen Alicia eine Augenbraue hob und die Arme verschränkte. Ihr warnender Blick lag auf der ehemaligen Sith-Jüngerin, bis diese ihr Verhalten selbst als Scherz abtat und tatsächlich anfing, sich normal mit dem Jungen zu unterhalten. Dieser hatte Dex einen Spiegel vorgehalten, indem er genauso provokativ auf sie reagiert hatte und hatte damit offensichtlich ihren Respekt erlangt. Er erzählte von seiner Mutter und dass die ebenfalls eine Jedi war. Das erklärte einiges. Und er fragte, ob Dex und Lucy ebenfalls Anwärter wären. Alicia nahm ihre Tasse und nahm einen Schluck Tee, während sie neugierig auf Dexˋs Antwort wartete. Diese umriss ihre Vergangenheit nur ganz grob, bevor sie etwas unsicher nachfragte, ob sie jetzt eine Anwärterin seie. Alicia schmunzelte und stellte ihre Tasse wieder ab.

"Es kommt drauf an, was du aus deinem Leben machen möchtest. Ich habe dir gesagt, dass ich dafür sorgen werde, dass du dich frei und ohne Behelligung durch irgendwelche Behörden in der Republik bewegen kannst.Unter der Vorraussetzung, dass du nichts mehr anstellst, was die Aufmerksamkeit der Behörden erneut wecken würde. Das ist ein einmaliger Deal. Du kannst dann dein Leben so gestalten, wie du es dir wünschst. Frachterpilotin werden, ne Bäckerei eröffnen oder Jedi werden.Die Entscheidung musst du treffen.Wenn du sagst,du willst ein Jedi werden, bedarf es nicht viel, damit du dich offiziell Anwärter nennen darfst. Und ich könnte dir auch anbieten, dich als Padawan zu nehmen, sobald Joras seine Ausbildung vollständig beendet hast. Das heisst, wenn du mich als Meisterin akzeptieren würdest und - wie gesagt- diesen Weg auch gehen möchtest. "


Der Weg als Jedi war nicht leicht und da Dex bereits im Sith-Tempel gelebt hatte, wusste sie auch, wer sich ihr in den Weg stellen konnte. In Gedanken griff sie sich an die Schulter, wo sie angeschossen worden war. Gut, die Gefahr konnte auch aus den eigenen Reihen kommen. Zum Beispiel durch hilfsbereite Freunde, die einen im Kampf gegen einen Sith helfen wollten, aber absolut nicht zielen konnten. Sie schmunzelte. Zum Glück waren das eher Ausnahmen.

Das der Junge seinen Vater verloren hatte, machte Alicia dann aber wieder hellhörig.So selbstbewusst der Junge auch sein mochte, ihn hier allein rumlaufen zu lassen, war vielleicht keine so gute Idee.

"Wenn du deinen Vater verloren hast, können wir dir beim Suchen helfen. Wenn er auch ein Jedi ist, sollte es eigentlich nicht zu schwer sein, ihn aufzuspüren."


Es sei denn, er verbarg sich in der Macht. Aber das Aufspüren von Lebewesen war Alicias Spezialität und sie war zuversichtlich, ihn auf die eine oder andere Art zu finden.

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---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Kantine | Dex, Lucy, Alicia, Joras und Ty---

Dex schaute auf ihre Finger. Dann auf Ty. Der Junge war interessant. Dex atmete tief durch. Was folgte waren die Aussagen von der Jedi. Was sie aus ihrem Leben machen möchte? Etwas derartiges hatte man ihr so noch nie gesagt. Lediglich als Straßenkind hatte sie eine gewisse Freiheit gehabt. Im ersten Moment stand Dex auf und starrte auf ihr Glas. Sie stürzte den Rest ihres Getränks runter und zitterte leicht.

“Das ist… wirklich Euer Ernst…”

Es war eine Feststellung. Keine Frage. Bislang hatte Dex eher gedacht, dass es nur eine leere Phrase war und hatte diesen Worten kaum geglaubt. Eher dachte die Frau, dass sie vielleicht irgendeinen Sender oder so eingepflanzt bekam oder so und ständig überwacht würde. Eben wegen ihrer Vergangenheit. Sie hatte vermutlich zu viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Sie könnte diesen einmaligen Deal eingehen. Sie schaute zu Lucy während das Wort Jedi fiel. Nervös versuchte Dex sich zu setzen. Sie könnte die Padawan dieser Frau werden. Kurz schloss sie ihre Augen.

“Ihr wisst hoffentlich, dass ich… nicht gut mit anderen kann, oder?"

Es war eine Überlegung wert. Nein. Sie musste nicht überlegen.

“Ihr würdet mich zur Jedi ausbilden? Obwohl ich… Nun ja… ein Verbrechen begangen habe? Obwohl ich… im Sith-Tempel eine dumme, arrogante Kuh war? Obwohl ich eigentlich nur Abschaum in Euren Augen sein sollte?”

Sie hatte nun Tränen in den Augen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Diese verdammte Jedi! Sie hasste sie! Sie hasste sie! Sie… Nein… Das wäre nicht wahr. Dex schaute Alicia an.

“Ihr seid grausam. Ihr könnte doch nicht einfach sowas anbieten! Ich könnte sonst was anstellen! Ich habe den Kleinen hier einfach angemacht… Ohne Grund!”

Dex schaute zu Ty.

“Nichts für ungut.”

Die Frau schüttelte nur mit ihrem Kopf. Wenn es wahr wäre. Wenn das wirklich stimmte. Dann gab es nur eine Antwort. Eine Möglichkeit zu reagieren.

“Ich würde gerne Eure Padawan werden. Es wäre wirklich… schön… Ich würde gerne das was ich getan habe wieder gut machen…”

Dex schlang die Arme um sich. Und was, wenn das nur eine Falle wäre? Oder ein Witz? Vielleicht eine Illusion? Ein Traum? Gerade in den letzten Tagen hatte sie wieder so viele schlechte Träume gehabt. Hatte im Schlaf geredet. War einmal sogar schweißgetränkt wach geworden. Sie träumte noch immer jede Nacht von ihrer Familie. Davon, dass die Sith sie holen würden. Davon, dass sie das Schicksal ihrer einzig wahren Familie irgendwann teilen würde. Als der Junge jedoch von dem verlorenen Vater sprach und Alicia dann auch darauf einging, wischte sich Dex schnell die Tränen weg. Sie musterte den Jungen und schaute zu Alicia.

“Wo ist denn dein Vater gewesen? Wie schaut er aus?”

Fragte Dex ruhig. Sie könnte ihm vielleicht auch helfen, ihn zu finden. Vielleicht waren ihre Instinkte noch gut genug dafür, jemanden zu suchen, nein, zu finden.


---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Kantine | Dex, Lucy, Alicia, Joras und Ty---
 
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