Coruscant

Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Tom

Es war so still in Toms Wohnung, das man fast schon seinen hypnotisch gleichmäßigen Herzschlag hören konnte. Sein Atem war so flach und gleichmäßig, das er selbst von besseren Ohren als menschlichen wohl kaum noch zu hören war. Gelegentlich unterbrachen physiologische Seufzer die Stille in der kleinen, grünen Oase der Ruhe. Hin und wieder, in periodischen Abständen, raschelten die Blätter der Pflanzen als würde ein Windhauch sie bewegen. Natürlich gab es in Toms Wohnung keinen Wind. Die Pflanzen reagierten auf die sanfte Berührung ihrer Aura durch Toms Machtfühler. Die feinen Linien welche die Pflanzen und Tom verbanden pulsierten in gleichem Abstand, in dem die Blätter raschelten. Auch wenn Toms Bewusstsein zu tief in Trance war, um eine Verbindung zwischen beidem herstellen zu können. Er spürte lediglich, wie die Macht durch ihn hindurch floss. Wie ein Fokus sog er sie langsam an und ließ sie in die Pflanzen fliesen. Hier und da bildeten sich an den pflanzen neue Blätter und Äste. Sie wuchsen zwar nicht sichtbar, aber dennoch schneller als normal. Hätte jemand einige Stunden mit einer Kamera einen Teil der Pflanzen aufgenommen, so hätte er das unnatürlich schnell neu entstandene Grün bemerkt, das langsam aber sicher wuchs. Die braunen Blätter, welche die meisten Pflanzen bei Toms Ankunft noch gezeigt hatten, waren abgefallen und durch kleinen neue Blätter ersetzt worden. Der boden am Rand des gekiesten Rundes war übersäht mit trockenem Laub. Wo man vorher geglaubt hätte, dass die Blumen, welche allesamt die Köpfe hatten hängen lassen, verloren waren, sahen sie jetzt kräftig aus und wuchsen wieder aufwärts. Alles was in dem kleinen garten noch fehlte, war das beschäftigte Summen von Insekten und das fröhliche zwitschern von Vögeln.
Ab und an durchbrach Tom die Stille. Leise rezitierte er, wie Mönche ein Mantra, das woran er sich aus den herunter geladenen Büchern über Botanik erinnerte. Anfangs war es zusammenhangsloses Dahingemurmel, aber mit der Zeit ordneten sich die Informationen in Toms Geist. Seine Stimme blieb ruhig und leise, aber ein Zuhörer hätte wohl viel über Gärtnerei lernen können.

Tom wusste nicht, wie lange er da saß und meditierte. Ab und an stand er fast ohne es zu merken auf und machte sich immer noch in Trance etwas zu essen. Es war in gewisser weise wie Schlafwandeln. Tom nahm nur wenig von dem wahr, was um ihn herum passierte. Nicht das besonders viel in seiner Wohnung oder seinem Hangar passierte. Aber auch von dem, was in Coruscant oder selbst direkt vor den Toren seines Hangars passierte, bekam er nichts mit. Es war ihm nicht egal, aber er kümmerte sich eben nicht darum. Wichtiger war was hier und jetzt passierte. Sein Geist war ausnahmsweise mal nicht auf die Zukunft gerichtet. Er beschränkte sich auf das, was in seinem kleinen Garten vor sich ging. Das Wasser, das aus der Erde die Stängel der kleineren Pflanzen und die Stämme der Sträucher und Bäume emporstieg. Wie es Mineralstoffe in das Gewebe der Pflanzen spülte und ihnen ihr Wachstum ermöglichte. Er konnte fühlen, wie die Spaltöffnungen an den Blattunterseiten sich öffneten oder schlossen. Er nahm wahr, wie sich die Wurzeln langsam tiefer in das Erdreich bohrten und den Boden weiter durchwurzelten. Er spürte, wie sich die Äste gen Himmel und gen Licht streckten. Es fühlte sich an, als wären es seine eigenen Äste und wurzeln, die ihn immer stärker mit der Natur und der Macht verbunden. Tom fühlte sich nach einiger Zeit, als benötigte er nichts mehr außer hier sitzend zu meditieren. Auch wenn er anfangs noch aufgestanden war, um zu essen und zu trinken und gelegentlich das Bad zu besuchen, so wurden diese Unterbrechungen seiner Meditation schließlich seltener. Tom empfand sowieso, da er sich ja körperlich nicht im Geringsten betätigte, kaum Hunger. Schließlich stand er lediglich ab und an auf, um etwas zu trinken.

Die Verbindung zu den Pflanzen um ihn herum wuchs über die Zeit langsam an. Anfangs kaum merklich, floss schließlich mehr Lebensenergie, in deutlich kürzeren Interwallen, durch die Verbindungen. Anfangs nur vereinzelt, fingen hier und da Blumen an zu blühen. Langsam wurden es immer mehr Blumen. Schließlich fingen auch erst die Sträucher und zuletzt die Bäume an zu blühen. Ein leicht süßlicher Duft lag in der Luft. Die Blütenpacht, zu der Tom seinen Garten getrieben hatte, war Atemberaubend. Nur Tom nahm sie gar nicht wirklich war. Sein Geist war in eine vollkommen neutrale Haltung verfallen. Kein Gefühl regte sich in ihm. Selbst die Geborgenheit die er anfangs verspürt hatte, war weit in den Hintergrund gerückt. Sinneseindrücke zogen vorbei wie schnelle Wolken am Himmel. Nur das Wissen über Gärtnerei schaffte es ihn zu beschäftigen. Das wie Mantras herunter gebetete Wissen und das gelegentlichem Blätterrascheln waren die einzigen Geräusche in Toms Wohnung.


Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Tom
 
Coruscant/ östlicher Außenbezirk/ Apartment 2751/ Sane, Eero, Rianna

Sich hier „häuslich einrichten“, wie er es genannt hatte war dann doch schwerer als gedacht. Eigentlich musste man das ganze Apartment einmal komplett durchputzen oder am besten gleich renovieren. Zum Glück nutzten sie diese kleine Wohnung nur als Rückzugsort und nicht als ein richtiges Heim. Sane würde es keinem zumuten wollen hier zu wohnen. Zwar konnte man sich an den Gestank und den Dreck gewöhnen, aber auf langer Hinsicht konnte man hier nicht glücklich werden.

Sie hatten schnell ihre Sachen aus den Koffern gepackt und in einem Schrank verstaut. Ihre Blaster und die Ersatzzellen hatten sie allerdings im Sofa versteckt. Sane nahm an, dass man dort schneller an die Waffen herankommen würde wenn man sie benötigte. Allerdings ging er nicht davon aus imperialen Besuch zu bekommen. Er hatte in diesem Bezirk der Stadt noch keine Patrouille gesehen, was aber auch nicht heißen musste dass es keine Ordnungshüter in dieser Gegend gab. Wahrscheinlich lauerte in der nächsten Gasse schon ein imperialer Agent und wartete darauf, dass etwas passiert.


"Jetzt heißt es warten, bis man Verbindung mit uns aufnimmt."

Die anderen beiden nickten nur. Nicht sehr gesprächig die beiden Neuen. Solang sie kämpfen konnten war ihm das eigentlich egal, aber dennoch hätte er nichts gegen eine kleine, nette Unterhaltung gehabt. Damit er beschäftigt war ging er zum Fenster und beobachtete die Straße. Es würde bestimmt nicht schaden vor potenziellen Angreifern früh gewarnt zu sein. Und dann klopfte es plötzlich an die Tür. Der Sani warf den anderen beiden einen Blick zu und bemerkt, dass Eero schon die drei Blaster hervorgeholt hatte. Aber konnte dass der Klopfcode gewesen sein den man dem ganzen Squad gegeben hatte? Aus vorsicht nahm er dennoch einen Blaster von dem Kel Dor, ging zur Tür und gab das selbe Klopfzeichen zurück. Würde hinter der Türe ein republikanischer Agent stehen, würde dieser jetzt wahrscheinlich erleichtert aufatmen. Falls es ein Zivilist oder Imp war würde derjenige wahrscheinlich etwas verwundert sein. Aus dem Augenwinkel sah er, dass seine beiden Kameraden hinter ihm in Stellung gingen und im Notfall eingreifen konnten. Dann atmete er noch ein letztes mal tief durch und öffnete die Tür, welche mit einem zischen zur Seite glitt.

Coruscant/ östlicher Außenbezirk/ Apartment 2751/ Sane, Eero, Rianna, Keyan (NPC)
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Tom

Toms Bewusstsein schlummerte. Wahrnehmungen über die Nerven seines Körpers und die Fühler der Macht verschwommen. Ihm war nicht klar was er verspürte und was die Pflanzen verspürten. Denn sicherlich spürten sie etwas. Oder war es nur er der das was er von den Pflanzen wahrnahm als ihre Empfindungen deutete? Der Gedanke glitt davon. Er verweilte nicht. Kein Gedanke blieb länger als einen Augenblick. Dann kehrte für lange Zeit die Leere zurück, die nur vom sanften Rascheln der Blätter und vom gleichmäßigen Pumpen der Lebensenergie, welche immer noch in die Pflanzen floss, erfüllt war. Doch irgendwann zwang etwas Toms Geist aus seinem Versteck. Der lange Schlummer musste ein Ende finden. Durst, unglaublicher durst zwang Tom aus seiner Meditation. Langsam kehrte das Gefühl in seine Glieder zurück. Seine Machtfühler zogen sich zurück und das Rascheln der Blätter verebbte. Tom öffnete die Augen. Die plötzliche Helligkeit blendete den jungen Padawan. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er zu erkennen, wo er war. Er war in seinem Garten. Klar, wo auch sonst. Er selbst hatte sich doch eben erst zum Meditieren hier hingesetzt. Moment, eben? Wieso hatte er solchen durst? Tom versuchte den Mund aufzumachen, um einmal durchzuschnaufen. Doch seine Lippen wollten ihm nicht recht gehorchen. Was war mit seiner Zunge? Sie fühlte sich dick und geschwollen an. Sein ganzer Körper fühlte sich schlapp und kraftlos an. Wie lange hatte er hier gesessen? Schwer wie Blei fühlte sich sein Arm an, als er ihn vor sein Gesicht hob. Beim Blick auf sein Chrono erschrak er. So lange? Sofort versuchte Tom aufzustehen. Langsam drückte er sich aus der Meditationshaltung hoch. Kaum hatte er seinen Hintern halbwegs vom Boden gelöst, da fiel er hinten über. Seine Beine schmerzten von der langen Zeit, die sie in der Selben Haltung verbracht hatten. Sein Kreislauf war am Boden und wollte sich nicht so recht wieder normalisieren. Vom Rücken drehte er sich langsam auf den Bauch. Mit allen vieren versuchte er sich hoch zu drücken. Nach einigen Versuchen schafften seine wackeligen Beine es ihn zu halten. Seine Arme schienen ihm momentan nicht viel kraftvoller. Langsam Schleppte er sich aus dem gekiesten Rund. Er verließ kriechend den garten. Er musste trinken. Seine Zunge fühlte sich nicht gut an. Wieso hatte sein Körper ihn den nicht vorher gewarnt? Er war dehydriert. Hätte er noch länger hier gesessen, wäre er wahrscheinlich ohne es zu merken verdurstet. Die Wahrnehmung des Wassers, das durch die Pflanzen strömte, musste seinen Durst übertüncht haben. Er hatte das „Trinken“ der Pflanzen für sein eigenes gehalten.

Tom schleppte sich zur Küche. Unter Aufbringen seiner ganzen Kraft und Willensstärke, schaffte er es, seinen schlappen Körper mit seinen Armen an der Kücheneinrichtung aufzurichten. Mehr auf der Arbeitsplatte liegend als stehend, griff er nach der nächstbesten Flüssigkeit die er zu fassen bekam und trank sie in winzigen Schlücken. Es dauerte ewig, zumindest empfand Tom es so, bis das Durstgefühl nachließ. Seine Zunge, immer noch geschwollen, führ über seine rissig gewordenen Lippen. Erneut warf er einen blick auf sein Chrono. Meine Güte. Wieso war er nicht früher aufgestanden? Es kam ihm alles so seltsam vor. Er konnte sich nur an wenig aus seiner Meditation erinnern. Die Details waren sehr verschwommen. Er müsste erst einmal eine Dusche nehmen und sich dann weiter mit Flüssigkeit versorgen. Als er an seinem Arm die haut nach oben zog, blieb sie dort als Falte stehen. Kein gutes Zeichen.
Langsam schob er sich von der Arbeitsfläche und versuchte vorsichtig nur mithilfe seiner Beinen zu stehen. Anfangs musste er sich festhalten. Seine Beine wollten ihn nicht recht halten. Doch nach einiger Zeit schaffte er es auf wackeligen Beinen zum Medizinschränkchen zu wanken, welches neben dem Kühlschrank hing. Um sicher zu gehen, dass er sich keinen Schaden zugefügt hatte, nahm er sich eine Flasche Bactade aus dem Medizinschränkchen. Aus dem Kühlschrank holte er zusätzlich einen Isodrink. In einer verschließbaren Trinkflasche mischte er beides. Mit seinem gemischten Getränk in der Hand begab er sich zurück zum Garten. Dabei torkelte er immer noch wie betrunken und beschloss bereits nach wenigen Schritten sich an der Wand abzustützen. Der Weg nach oben, zum Bad, kam ihm unnatürlich lang vor. Als würde er einen Albtraum träumen, in dem sich alle Strecken scheinbar ewig zogen. Ganz so als ob ihn etwas davon abhalten wollte, die zweite Etage und das Badezimmer zu erreichen. Unterwegs fing Tom an das Bactade-Isodrink-Gemisch zu trinken. Es schmeckte noch ekelhafter, als Bactade alleine es schon tat. Tom er erinnerte sich daran, wie sie in einem Überlebenstraining beigebracht bekommen hatten, sich gegen Dehydrierung zu wehren. Bactade gemischt mit Isorink war eine gute Mischung um dagegen anzukämpfen, wenn man keine isotonische Kochsalzlösung zur Hand hatte. Man durfte es nur nicht mit dem Bactade übertreiben. Das würden die Nieren einem übel nehmen.

Im Garten machte Tom eine Pause. Er setzte sich an den Rand eines der Beete. Kurz schloss er die Augen. Aus seiner Flasche nahm er einen tiefen Zug. Der Geschmack klebte förmlich an der Zunge und wollte nicht verschwinden. Leise seufzte Tom. Was war das nur für ein seltsames Erlebnis gewesen? Wieso hatte er die Wahrnehmung durch die Macht mit seinen Körperfunktionen durcheinandergebracht? Hatte er sich zu tief in die Macht versunken? Hatte er sich zu sehr in sein Innerstes verzogen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Langsam öffnete er seine Sinne der Macht. Sofort nahm er die vielen Verbindungen wahr, die zu den Pflanzen im Garten bestanden. Sie waren stärker geworden.
Toms Rücken, Schultern und Nacken wurden sanft gestreichelt. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es einige Lilium parvum waren, die sich sanft an ihn schmiegten. Er wusste nicht genau, warum sie das taten, aber auf Lianna hatte er etwas Ähnliches erlebt. War es sein Verdienst? Tat er das unterbewusst? Oder war es etwas anderes?
Tom erinnerte sich daran, dass er Trinken musste. Seine Aufmerksamkeit teilte sich auf. Nicht nur auf die Pflanzen konzentrierte er sich, sondern auch auf seinen eigenen Körper. Dass es ihm gerade nicht gut ging, konnte er spüren. Es war also nicht so gut, sich so stark und nur auf etwas außerhalb seines eigenen Körpers zu konzentrieren. Langsam öffnete er die Augen wieder. Erneut nahm er einen tiefen Zug aus seiner Flasche. Etwas weiser und vor allem kraftvoller als zuvor erhob er sich wieder. Zeit für eine Dusche und ein Überprüfen seiner Kommmachrichten.


Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Tom
 
(Defender - Them)

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender -

Wenn gerade nichts besseres zu tun war, spielte man bei den Defender Sabacc. Them zockte, seit er 16 war und er hatte ein gutes Händchen dafür. In dunklen Kneipen und Clubs hatte er schon so manchen Gewinn einstreichen können. Hier beim Widerstand ging es dagegen nie um wirkliche Beträge. Das hier war Zeitvertreib und Spaß und Them war meist ganz vorne mit dabei, so auch noch vor wenigen Minuten, bevor er dazu beordert worden war, dem neuen Star der Manege ein paar Kunststücke beizubringen. Da er an les Grays Entführung beteiligt gewesen war, war es nicht verwunderlich, dass man ihn auch jetzt mit einbezog. Er schätzte, dass so wenig Leute wie möglich mit dem schwer reichen Imperialen in Berührung kommen sollten. Er hatte nichts dagegen, dem arroganten Mistkerl ein paar Manieren beizubringen, ganz im Gegenteil. Es würde ihm eine Freude sein, ihm einen rechten Haken zu verpassen. Dem würde sein herablassendes Lächeln schon noch früh genug vergehen – vielleicht war es ihm bereits vergangen.

Im ersten Augenblick hatte es Them überrascht, dass Baes Hawot ihn begleiten sollte. Der furchteinflößende Draethos war einer der engsten Vertrauten des Generals und wich diesem kaum von der Seite. Er fungierte als Grants Berater und gleichzeitig als Leibwächter. Nach genauerer Überlegung war es allerdings gar nicht mehr so seltsam, dass Baes Hawot mitkam. Er sollte vermutlich die Oberaufsicht führen, dafür sorgen, dass alles nach den Wünschen des Generals verlief und diesem später Bericht erstatten. Pierre les Gray war nicht irgendein Fang, er war ein ganz großer Fisch.

Die Fahrt im Gleiter verlief schweigsam. Sie fuhren zu einem Zweitsitz des Widerstandes, in dem Them zuvor noch nie gewesen war. Soviel er wusste, war diese Zentrale auch nicht groß. Es sollte dort ein paar technische Gerätschaften und Computer geben, und eben die Zelle im Kellergeschoss, in der Pierre les Gray saß – dementsprechend gut bewacht durfte das Gebäude aber entsprechend sein. Baes Hawot saß neben ihm und starrte ziemlich unbeweglich zum Fenster hinaus, während Them den Anweisungen des Navigator folgte. Er unterließ es, ein Gespräch mit dem Nichtmenschen anzufangen, obwohl er mit jedem anderen bereits längst munter drauf los geredet hätte. Bei dem Draethos hatte aber sogar er Hemmungen. Was sollte man schon zu seinem Typen sagen, der seit über 500 Jahren durch diese Galaxis spazierte, der engste Vertraute des Generals war und einem selbst vermutlich sowieso intellektuell überlegen war? Them hatte keine Probleme, das zuzugeben. Warum auch?

Sie hielten vor einem recht unscheinbaren Gebäude, zu dessen Eingang sich Baes Hawot mittels einem Computer Zugang verschaffte. Them fiel die Kamera über der Tür auf, ebenso wie Mann gegenüber, der scheinbar uninteressiert seine Zigarre rauchte. Alles nur Show. Drinnen warteten zwei weitere Widerstandskämpfer vor einer weiteren Tür, machten jedoch sofort Platz, in dem Augenblick, in dem sie den Draethos erblickten. Der Nichtmensch ging wortlos an ihnen vorbei, wenn man eine solch beeindruckende Gestalt war, brauchte man auch niemanden zu grüßen. Them folgte in seinem Schatten, die Treppen hinunter. Das erste bekannte Gesicht erspähte er, als sie den zweiten Kellerraum betraten. Leandro Cortina saß an einem Tisch, einen Datenblock vor sich, daneben eine Flasche Limonade.


“Ha! Endlich Abwechslung.“

Kommentierte er ihr Auftauchen grinsend und Them verfolgte ziemlich verblüfft, wie Baes Hawot Leandro per Händedruck begrüßte. Aha, es kam also drauf an, in welcher Liga man spielte.

“Wie geht es unserem Gast?“

Das war so ziemlich das Erste, was Them an diesem Tag von dem Dreathos hörte. Die Stimme des Nichtmenschen war kantig, etwas rau, bewegte sich jedoch in ruhigen Tonlagen. Leandro Cortina trank einen Schluck aus seiner Flasche.

“Hat ein paarmal gerufen, aber auch ziemlich schnell wieder aufgegeben. Jedenfalls scheint er sich noch nicht in die Hosen gemacht zu haben – es stinkt zumindest noch nicht.“

Das konnte schneller gehen, als man glaubte. Und wenn sie hier waren, um dafür zu sorgen, dass es geschah... gerne.

„Also, was jetzt?“

Fragte Them. Baes Hawot nickte Leandro zu und dieser schaltete einen Bildschirm an, auf dem ein aktuelles Standbild von Gouverneur Kraym zu sehen war. Das Bild hatte Them erst heute morgen in den Nachrichten gesehen.

“Wir machen ein Bild von ihm.“

Antwortete der Draethos präzise, aber ohne unnötige Worte zu verschwenden. Wieder nickte er Leandro zu und dieser durchquerte den Raum zu einer weiteren Tür, öffnete diese und tippte etwas an einen Computer ein, der in die Wand eingelassen war. Baes Hawot trat neben ihn und schaute durch ein Sichtfenster in den Raum, der dahinter lag – vermutlich die Zelle. Dann öffnete sich die Türe in die Dunkelheit, in der ihr Gefangener saß. Auch Them trat nun näher, entspannte die Schultern und ließ einmal laut seine Fingerknochen knacken.

“Willkommen, Monsieur les Gray.“

Hörte Them den Draethos sagen und dann sah auch er den Umriss der Gestalt, die auf einer einfachen Pritsche saß. Leandro legte einen Schalter um und angenehm mildes Licht flackerte auf. Baes Hawot hob einen Arm und machte in Thems Richtung ein Zeichen, dass er näher kommen sollte.

“Wir sollten Monsieur les Gray unser Gastgeschenk überreichen.“

Sagte er sehr schlicht – eine Aufforderung, der Them nur zu gerne nach kam. Er trat nach vorne, packte Pierre les Gray, zog ihn mit Leichtigkeit auf die Beine und versetzte ihm schon im nächsten Moment einen rechten Haken, der genau so perfekt saß, wie er es sich ausgemalt hatte.

- Coruscant – Untere Ebenen – Zweitsitz der Defender - Mit Pierre les Gray, Leandro, Baes Hawot -
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Tom

Tom fühlte sich schon viel besser. Nach einer ausgedehnten Dusche - er hatte das Gefühl gehabt, dass seine Haut das Wasser förmlich aufgesogen hatte wie ein Schwamm - hatte er sich umgezogen, sich mit Essen und Trinken eingedeckt und in das Multimediazimmer gesetzt. Auf dem ultragemütlichen Multifunktions-Sessel hatte er es sich gemütlich gemacht. Jetzt standen um ihn herum etliche leere Flaschen und leere Tabletts von Fertiggerichten. Tom lag zurückgelehnt im nach hinten gekippten Sessel und rieb sich den angenehm vollen Magen. Auf dem Bildschirm, der fast eine Ganze wand des Zimmers einnahm, lief irgendein aktueller Holofilm. Er bekam nicht viel davon mit. Immer wieder döste er für einige Minuten weg. Tom war zufrieden. So wie jetzt sollte es immer bleiben. Das Gefühl war herrlich. Vollgefressen, leicht müde und auf einen der gemütlichsten Sessel der Galaxie gebettet. Nur schlafen wollte er hier nicht. Dafür würde er sich doch lieber in das gemütlichste Bett der Galaxie legen. Das war gar nicht mal so eine schlechte Idee. Tom ging noch einmal in die Küche, holte sich noch etwa zu trinken und ein paar Snacks und Knabbereien und ging dann in sein Schlafzimmer. Dort aktivierte er den weitaus kleineren aber immer noch überdimensionalen Bildschirm, welcher sich in der verspiegelten Decke befand, und schaute sich weiter halbherzig den Holofilm an. Nach einigen Szenen dämmerte er jedoch immer öfter weg. Schließlich fiel er in einen tiefen traumlosen Schlaf.

… … …

Tom erwachte irgendwann später am selben Tag. Sein Gesicht wurde von einem noch leicht verschlafenen, aber glücklich zufriedenen Lächeln geziert. Sich im Bett streckend und laut gähnend, schob er die Bettdecke von sich und setzte sich an den Rand des Bettes. Ein paar mal führ er sich mit den Händen durchs Gesicht, um richtig wach zu werden. Dann stand Tom langsam auf und machte sich in Richtung Bad. Unterwegs stoppte er kurz im Multimediazimmer, um sich einen Limousinenspeeder zu bestellen. Dann ging er sich fertigmachen. Wieder stellte er sich unter die Dusche. Dieses Mal wurde daraus jedoch keine stundenlange Angelegenheit. Schnell hatte er sich auch rasiert und sich um seine tadellose Vorzeigbarkeit gekümmert. Seine Haare waren zum ersten Mal seit langem wieder in Form gebracht. Ein angenehmer, herb männlicher Duft umgab ihn. Seit Jahren hatte er kein Parfüm mehr benutzt. Tom ging zurück in sein Schlafzimmer und von dort weiter ins Ankleidezimmer. Zuerst zog er eine Schupplade auf, die diverse Chronos der unterschiedlichsten Ausstattung und Preisklassen enthielt. Er suchte sich ein protziges in Platin und Electrum gehaltenes Chrono heraus. Als zweites suchte er sich aus einer anderen Schublade eine Hundemarke, die an einer Kette aus Beskar hing. Seine Daten waren auf der Hundemarke mit feinen Corusca-Steinen gesetzt. Die Hundemarke hatte er von seinem Vater zum Abschluss bekommen. Eine Belohnung für das gute Bestehen der Schule und eine Erinnerung daran, dass er ob seines Standes kein Normalsterblicher war.
Nachdem er sich Kette und Chrono ausgesucht hatte, zog er sich weiter an. Schließlich entschied er sich für ein weises Seidenhemd und einen mattschwarzen seidenen Ausgehanzug. Abgerundet wurde sein Outfit durch glänzende schwarze Lederschuhe, denen man förmlich ansah, wie teuer sie waren. Tom schämte sich fast dafür, wie er in letzter Zeit herumgelaufen war. Seine Mutter würde sich im Grabe herumdrehen. Kaum zu fassen. So sah er doch direkt viel besser aus. Kein Vergleich zu den ledernen Pilotenjacken die er sonst zu tragen pflegte.

Ein Signal lenkte Toms Aufmerksamkeit weg von seiner Kleidung, hin zu einem kleinen Bildschirm neben der Tür. Vor den Hangartoren wartete die Limo. Ein kurzer Zahlencode öffnete die Hangartore. Auf dem Bildschirm konnte er beobachten, wie die Limousine Langsam in den Hangar hinein glitt. Schnell warf er sich einen zu seinem Outfit passenden Mantel über und begab sich auf den Weg nach unten. Wenn er sich recht erinnerte gab es nicht all zu weit weg ein hervorragendes Restaurant, welches die traditionellen Küche Theeds auf der Speisekarte hatte. Ein gutes Shaaksteak konnte er jetzt gebrauchen. Dazu ein guter Wein und der Abend würde herrlich. Das er so etwas nicht vermisst hatte. Also wirklich! Das man sein Erbe und seine Erziehung so verdrängen konnte.


Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Tom
 
¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Wohnung ¦¦ Shana

Nun fühlte sich die blonde Studentin wieder wie ein Mensch. Was eine ausgiebige Dusche und ein einstündiges Nickerchen nicht alles auszurichten vermochten. So viele Dinge waren passiert. So vieles, das in ihrem Kopf herumgespukt war. Nun war ihr Geist wieder frei und ein neutrales, objektives Bewerten der Ereignisse konnte erfolgen. Nachdem die letzten Handgriffe ihres Stylings getätigt waren, setzte sich Shana an ihren Computer um einige Dinge in Erfahrung zu bringen. Nachrichten waren keine besonderen eingetroffen. Ein Kommilitone wollte sich am Wochenende mit ihr verabreden. Wie üblich würde sie sich den Termin freihalten, diesmal jedoch hatte sie wenigstens einen guten Grund. Eventuell planten die Defender wieder irgendetwas, oder sie bekam eine Aufgabe die etwas mehr Zeit in Anspruch nahm. Wie hatte Noa so schön gesagt? Für Hacker gab es immer etwas zu tun? Es reichte schon, wenn sie sie sich in irgendein System schmuggeln musste. Dies konnte zwei Stunden dauern, oder aber auch einen ganzen Tag. Nun, sie würde es schon erleben. Die nächste Stunde verbrachte sie mit ihren Netzbekanntschaften. Neueste Nachrichten, Gerüchte, nächste Aktivitäten, usw. usf. Alle möglichen Informationen wurden ausgetauscht, bevor sich die Blondine wieder ausklinkte. In nächster Zeit würde sie die Unterstützung und Hilfe ihrer "Freunde" brauchen, und da war es gut sich ein wenig um diese zu kümmern.

Mittlerweile hatte Shana auch wieder Hunger und schlenderte in die Küche. Eine Suppe vielleicht? Etwas Obst? Einen bunt gemischten Salat? Schwere Entscheidung. Da es lediglich ein kleines Loch zu stopfen galt, wählte sie ein eingefrorenes Stück Filet, dazu Brot und Flaschensoße.

Während ihre Mahlzeit erwärmt wurde, klemmte sich die attraktive Frau wieder vor den Bildschirm. Sie wollte mehr über Jedi in Erfahrung bringen. Es war nur rechtens, wenn sie sich darüber informierte. Ohne Hintergrundinformationen konnte man so eine wichtige Entscheidung schließlich nicht fällen. Sie fand alles Mögliche. Geschichte, Meinungen, angebliche Berichte und Erzählungen. Sie selbst wusste wie wenig davon seriös war, entsprechend wenig nahm sie davon für bare Münze. Auf diese Weise sammelte sie sich einiges zusammen. Das, was offiziell bekannt war und dem Volk verkauft wurde. Vieles davon wusste sie schon aufgrund ihres Allgemeinwissens. Nach diesem Aufwand und dem Verzehr ihres Mittagessens fuhr sie fort in den weniger offiziellen Bereichen zu suchen.

HoloNet – ID Shifter an und los ging es. Hinein ins Untergrund Netzwerk. Nun war sie wieder Verita, das Neutrum, das nur einer Handvoll Leute als echte Person bekannt war. Wahrscheinlich zu viele, aber dies waren im Moment ihre einzigen Freunde. Nun, so ganz stimmte dies nicht. Schon bald würde sie neue Freunde, oder zumindest Verbündete, haben. Wie auch immer, sie suchte nach Quellen oder Kontakten was Jedi anging. Eine unverbindliche Anfrage, die auf nichts Spezifisches schließen ließ. Wie sie erwartet hatte, fand sie so schnell keine inoffizielle Quelle. Nicht weiter schlimm. Stattdessen beteiligte sie sich an verschiedenen Diskussionen, verfasste ein paar Beiträge auf verschiedenen Plattformen, in denen es allgemein um Politik, bzw. Gesetze und dergleichen ging. Sie würde sich nach und nach an das Thema Jedi herantasten und sehen ob jemand darauf ansprang.

Wenn dem so war, musste man herausfinden, ob der andere nur köderte oder tatsächlich gefahrlos Informationen preisgab. Schließlich war das Imperium nicht blöd und es mochte bestimmt den einen oder anderen Hacker hier geben, der sich als "Rebell" ausgab, aber letzten Endes doch auf der Gehaltsliste des Imperiums stand. Wie schnell war man mit zu schnellem Vertrauen und zu leichtfertigen Informationen entlarvt. Aber noch war es lange nicht so weit. Wenn sie ehrlich war, glaubte sie, dass sie einen der Jedi schneller wieder sehen würde, als das sie hier auf diese Weise etwas erreichte. Dennoch konnte es nicht schaden, die allgemeine Stimmung aufzufangen, was sie zudem tat, als sie den Anschlag erwähnte. Der Großteil der Meinungskündenden fand die Aktion lustig, oder freute sich über den Dämpfer, den man der Obrigkeit verpasst hatte. Viel mehr Reaktion konnte man kaum erwarten, sofern sich niemand als Widerständler outen wollte. Soweit so gut. Bei dieser Klientel hatten sie größtenteils Erfolg erzielt.

Damit hatte sie dann erstmal alles erledigt was sich in ein paar Stunden machen ließ. Einiges hatte sie immerhin herausgefunden, bzw. in Erfahrung gebracht. Sie war mindestens einer Jedi begegnet, die offiziell gesucht wurde und richtig viel Kohle einbrachte, wenn man sie auslieferte. Interessanterweise hatte sie keine Informationen oder Steckbriefe von Chesara gefunden. Tarnung perfekt also. Bis jetzt zumindest. Nur eine gewisse Mara Jade wurde seit einem Zwischenfall auf Manaan gesucht. Wobei dies schon einige Jahre her war, insofern war ihr Gesicht nicht mehr präsent in den Köpfen vorhanden. Wie gut, dass es so wenige Personen mit fotographischem Gedächtnis gab. Shana hatte auch noch überlegt nach Tom zu suchen, aber da sie dummerweise, oder peinlicherweise, seinen Nachnamen schon wieder vergessen hatte, brachte es nichts, sich auf die Suche zu machen. Sie hätte ihn sich vor dem ins - Bett - gehen aufschreiben sollen. Aber so wichtig war es schließlich auch nicht. Tom war Tom. Vielleicht gab es von ihm auch nichts zu finden. Es spielte keine Rolle für sie. Da ihre Augen langsam zu schmerzen begannen, beendete sie ihre Netzsitzung und ging noch einmal ins Badezimmer. Sie musste heute noch einmal raus. Hier drin wurde sie noch verrückt. Abgesehen war das eine gute Möglichkeit ihr Bike abzuholen, das immer noch vor der Kampfschule stand. Schnell wurde sich ein Taxi bestellt, das sie zum Startpunkt des ganzen Abenteuers brachte.

Hey cool. Es war noch da, und war nicht geklaut worden. Bevor sich das noch änderte, stieg sie auf und startete die Klapperkiste. Kaum hatte sie knatternd den ersten Kilometer zurückgelegt, als sie sich auch schon wieder sehr viel wohler fühlte. Eine Kleinigkeit zu Essen wäre nicht schlecht. Mit etwas Glück ließ sich unterwegs ein netter kleiner Imbiss finden, oder etwas in der Art. Sie fuhr einfach mal drauf los, es war auf Coruscant nahezu unmöglich nichts zu finden.


¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Straße (nach Hause) ~ Repulsor - Roller ¦¦ Shana
 
Coruscant - obere Ebenen - vor dem Restaurant „The Crown of Theed“ - Tom

Toms Laune hatte sich drastisch verschlechtert. Seine Aussichten auf ein perfekt zubereitetes, innen noch leicht blutiges, dezent gewürztes Shaaksteak mit einem guten Wein waren gerade zunichte gemacht worden. Von einem lausigen Schild! Dafür hatte er sich extra fertig gemacht? Dafür hatte er sich in Schale geworfen? Das er jetzt wie ein Trottel mit der Limo vor ein geschlossenes Restaurant gefahren war? Gut, selbst schuld. Er hätte ja im Holonet nachgucken können. Da hätte er sicherlich einen Hinweis darauf gefunden, dass das „Crown of Theed“ geschlossen war. Noch einmal las Tom das große Schild, das in der fest verschlossenen Eingangstür hing.

Auf Grund von Renovierungsarbeiten vorübergehend geschlossen.

Schei*e! Wo bekam er jetzt sein Shaaksteak her? Vor allem wo bekam er es richtig zubereitet her? Tom strengte seine Erinnerung an. Früher, als er noch in die Schule gegangen war, da hatte er immer mit seinen Freunden in so einem Diner gegessen. Der Ankura der dort in der Küche stand und gleichzeitig de Besitzer war, konnte ein passables Shaaksteak zubereiten. Es wäre vielleicht nicht ganz so gut wie im „Crown“, aber wohl das Beste was er momentan zwischen hier und Naboo bekommen könnte. Das müsste reichen. Jetzt müsste nur noch der Name her. Oder zumindest die grobe Lage. Da war er schon Coruscanti durch und durch und dann passierte ihm so was. Also wirklich. Es fiel ihm nicht ein.
Mürrisch kehrte er zur wartenden Limousine zurück. Der Fahrer - Tom bestand immer auf menschliche Fahrer oder Fahrer die als Menschen durchgingen - wartete seelenruhig. Er wurde pro Zeiteinheit bezahlt. Dem war es nur recht, wenn Tom länger brauchte.


„Haben sie Holonetzugang in dieser Kiste?“

Fragte Tom den Fahrer merklich genervt. Anstelle einer verbalen Antwort fuhr aus der Deckenverkleidung ein Bildschirm herunter. Tom verstand schnell, dass es sich um einen Touchscreen, mit Möglichkeit zur Spracheingabe handelte. Schnell gab Tom seine Suche in eine Suchmatrix ein und ließ sie laufen. Naboo, Shaak, Steak, Gungan, Ankura, Restaurant, Diner, Coruscant, mittlere Ebenen. Das es in den mittleren Ebenen liegen musste, da war sich Tom sicher. Keine Sekunde dauerte es, bis die ersten hunderttausend Ergebnisse ausgespuckt waren. Bereits das zweite Suchergebnis war was er suchte. Gallo’s Diner. Gallo war ein riesiger Kerl. Normalerweise waren Ankura Gungans ja nur „breit gebaut“, aber Gallo war auch noch ein Hüne von einem Gungan. Jetzt kamen die Erinnerungen langsam wieder. Ihm fielen sogar der Megablock und der Block ein, in welchen das Restaurant lag. Mit einer einfachen Fingerbewegung schickte er die Informationen vom Bildschirm an das Navigationssystem des Fahrers. Sofort spürte Tom dass der Speeder anfuhr. Die internen Dämpfer waren scheinbar nicht richtig ausgerichtet. Oder der Fahrer konnte ohne sein Fahrzeug zu spüren nicht richtig fahren. Stümper. In so einer Limousine durfte man nicht im Geringsten spüren, dass man sich überhaupt bewegte. Selbst wenn das Ding von einem Zug gerammt wurde. Beim nächsten Mal würde er sich an eine andere Firma wenden.

Nur wenig Später Stieg Tom vor „Gallo’s Diner“ aus der Limousine. Nachdem er den Fahrer für seine Unfähigkeit angeschnauzt hatte, unterschrieb er dem jetzt auch schlecht gelaunten Mann die Rechnung mithilfe eines Fingerabdrucks und schickte ihn weg. Dann ging er in das Diner. Große Galaxis, war er overdressed. Schnell entledigte er sich seines Mantels und seiner Jacke, öffnete die obersten Hemdknöpfe und zog seine Kette heraus. So sah er wenigstens nicht ganz so steif aus. Ein Bürohengst, der sich nach Feierabend ein Steak in seinem Lieblingsdiner gönnte. Gut, den Bürohengst kaufte ihm schon wegen seines Chronos keiner mehr ab. Die Kette gab dann sicherlich den Rest. Bonze auf Abwegen passte gerade wohl ehr. Tom sah sich in dem Diner um. Glücklicherweise waren hier alle zu sehr mit essen und reden beschäftigt, um ihn groß zu bemerken. Leider jedoch war es verdammt voll. Aber irgendwo musste wohl noch ein Platz frei sein.


„Wasse michse da sehen? Kent! Tom Kent!“

Donnerte es plötzlich von der Seite.

„Duse mirse schulden fünfzig Credits Kent!“

Oh nein, Gallo hatte ihn entdeckt. Naja, jetzt hätte er wenigstens kein Problem mehr einen Platz zu finden. Die Schulden wahren nämlich nur ein Witz den Gallo sich mit Tom erlaubte, jedes mal wenn er das Diner betrat. Dass sich der Ankura noch an ihn erinnerte freute den jungen Padawan.

„Krieg ich dafür einen Tisch und ein vernünftiges Shaaksteak? … Aber diesmal wirklich leicht blutig!“

Konterte Tom. Seine Kochkünste waren Gallos ganzer Stolz. Der beleidigte Blick, welchen ihm der Gungan zuwarf, war natürlich nur gespielt. Wenn Gallo sich noch an Toms Namen erinnerte, dann wüsste er auch noch, was Tom wirklich von seinen Kochkünsten hielt. Wie gesagt, das zweitbeste Shaaksteak von hier bis Naboo. Toms Laune war gerettet. Vielleicht hatte es doch etwas gutes gehabt, dass das „Crown“ zugehabt hatte. Ansonsten wäre er nicht hier hin zurück gekommen. Als Gallo ihm den „Stammtisch“ seiner alten Klicke freimachte, klopfte Tom dem Gungan freundschaftlich auf die Schultern. Der Ankura konnte jedoch nicht lange bleiben. Nach ein paar gewechselten Sätzen musste der Gungan zurück in die Küche. Vom Tod seiner Eltern hatte der Restaurantbesitzer und Koch scheinbar mitbekommen. Tom hatte nicht einmal seine Macht gebraucht, um das Mitleid in Gallos Blicken zu erkennen. So riesig wie Gallo war, so ein großes Herz hatte er. Zufrieden setzte Tom sich an seinen Tisch und schlug die karte auf. Kaum eine Minute später tauchte eine Bedienung auf und nahm Toms Getränkebestellung auf. Auf einen guten Wein setzte er besser nicht. Aber Ale von Naboo gab es hier. Tom grinste zufrieden.

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)
 
¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Straße (nach Hause) ~ Repulsor - Roller ¦¦ Shana

Auf Coruscant gab es alles, für jeden Geschmack war etwas dabei. Das war schon immer so, und dies würde auch immer so bleiben. Ob man deshalb jedoch etwas fand, war wiederum etwas anderes, denn man musste sich entscheiden. Dieser Planet war definitiv nichts für Entscheidungsschwache. Bis jetzt war die 21-Jährige an vielen Läden vorbeigekommen, keiner hatte sie so richtig angesprungen. Was vielleicht auch daran lag, dass sie keine genaue Vorstellung hatte, was sie überhaupt essen wollte. Nichts Deftiges oder Schweres. Ihren Bedarf an Fleisch hatte sie mit dem Filet schon gedeckt. Für einen Salat brauchte sie nicht extra aushäusig essen. Also was nehmen? Irgendetwas Leichtes. Bis jetzt hatte sie nichts dergleichen gefunden. Teigwaren? Auch nicht. So kam sie nicht weiter. Dies würde einfach zu lange dauern.

Deshalb hielt die Studentin an der Seite an und schnappte sich ihren Kommunikator. Wie praktisch, dass sie einige Verbesserungen daran vorgenommen hatte. Zuerst einmal prüfte sie auf Netzzugänge. Ein paar Meter weiter war ein Hausverteiler. Sie fuhr näher heran, erwartungsgemäß war dieser Zugang geschützt, und keiner der Einwohner dumm genug sich unverschlüsselt einzuklinken. Gut, dann die nächste Möglichkeit. Sie brauchte drei Anläufe, dann hatte sie einen leicht zugänglichen Anschluss gefunden, in den sie sich einfach mit einklinkte. Schnell wurden die Positionsdaten geladen und als Stadtplan auf dem Bildschirm angezeigt. Shana ließ sich alle Gastronomie in der Gegend anzeigen und suchte sich hindurch. Teure Restaurants flogen raus, ebenso alles das nach Cafe klang. So waren ja nur noch unendlich minus ein paar Möglichkeiten.

Ohne spezifische Suche, wurde das hier nichts. Also worauf hatte sie Appetit? Meeresfrüchte vielleicht? Hm, etwas aus dem Meer, etwas Leichtes? Ja, das klang viel versprechend. Da gab es schon wesentlich weniger Treffer im System. Sie wühlte sich hindurch, und fand am Ende zwei Möglichkeiten. Entweder nabooische- oder alderaanische Küche. Hier bekam ganz klar Naboo den Vortritt. Schließlich war sie dort schon gewesen und wusste, was sie erwartete. Da gab es wirklich leckeres Essen. Wobei sie damals dem Essen nicht allzu viel Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Andere Dinge hatten ihre Sinne benebelt. Die Mahlzeiten hatten die glückliche und unvergessliche Zeit nur abgerundet. Länger sollte sie den Erinnerungen nicht nachhängen, sonst schlichen sich wieder Trauer und Verlustschmerz in sie hinein.

Es hätte natürlich auch etwas, mal etwas Neues zu probieren. Auch Alderaan war für eine exquisite Küche bekannt. Dennoch würde sie zuerst das „Gallo’s Diner“ versuchen. Wenn das nichts wurde, konnte sie immer noch weiterfahren. Leider war keine Angebotsliste auffindbar, so konnte sie nicht schauen ob ihr Geld reichte. 23.75 hatte sie noch auf dem Stick. Es sollte für eine kleine Mahlzeit und ein Getränk reichen, wenn sie sich nicht gleich das Teuerste bestellte. Und das Wort Diner implizierte, dass es grundsätzlich erschwinglich sein sollte. Also hatte sie ihr Ziel, das hatte ja lange genug gedauert. Zum Glück musste sie keinen großen Umweg fahren, sie musste nur zwei Querstraßen zu der sonst üblichen Route fahren um schließlich bei dem Laden anzukommen. Shana kettete ihren Roller an und besah sich die außen hängende Menükarte. Auf den ersten Blick konnte sie sehen, dass diese Preisklasse noch im Limit lag. Super. Letztendlich sollte das keine große Sache werden und nur ihren kleinen Hunger stillen.

Beim Eintreten merkte sie schon wie gut besucht das Diner war. Bei der kleinen Netzpräsenz konnte es sich nur um einen Szeneladen handeln. Davon gab es auf Coruscant so viele, dass man sie unmöglich alle kennen konnte. Nun, mal sehen ob die rege Kundschaft auch wirklich Zeuge der guten Küche war. Beim Tresen war noch zumindest ein Platz sichtbar, also immer voran. Während sie auf die Theke und den letzten freien Hocker zuging, nahm sie den Helm ab. Es dauerte nicht lange, die üblichen wenigen Sekunden. Mensch plus Mann ergab starrenden Blick. Jedenfalls von einigen. Sie ignorierte sie, wie meistens. Ebenso die Entgegengesetzten Blicke der weiblichen Begleiter. An ihrem Platz angekommen legte sie den Helm auf der Theke ab und schob sich auf den freien Hocker. Das:
"Hallo, schöne Frau!" , ihres Nebenmannes schluckte sie herunter und nickte ihm nur begrüßend zu. Zuerst einmal bestellte sie sich etwas zu trinken.

"Einen Blue Moon bitte!"

In dem Drink war kaum Alkohol, schließlich musste sie noch fahren. Aber es schmeckte und war außergewöhnlich genug um nicht zum Standard zu zählen. Wasser, Saft oder Limonade konnte sie schließlich zuhause trinken. Jetzt musste sie nur noch herausfinden was sie essen wollte, die Karte würde sicher gleich kommen. Durch die rege hin und her schwingende Küchentür konnte sie gelegentlich einen Gungan sehen. Ein leichtes Grinsen glitt auf ihre Züge. Auf Naboo waren sie überall gewesen, na ja fast. Zumindest hatten sie sich damals vor einer Gruppe von ihnen im Gebüsch verstecken müssen. Halbnackt hatten sie und ihr Freund sich nicht vor den Kindern zeigen wollen. Das waren schöne Zeiten gewesen. Vor allem redeten sie sehr lustig, jedenfalls die meisten. Sie sah sich um, war da noch jemand der sie anstarrte? Zumindest kam die Bedienung in ihre Richtung.

¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Gallo’s Diner ~ Theke ¦¦ Shana ~ Tom ~ Gallo & Gäste
 
Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)

Immer wen die Tür sich öffnete, und jemand von draußen herein kam, glitten alle Blicke im Raum kurz zu dem oder den Neuankömmlingen. Nur Tom interessierte sich nicht im geringsten dafür, wer das Diner besuchte. Er war zu sehr mit der Tischdeko beschäftigt. Ein paar Millablumen in einer kleinen Vase. Die Blüten hatten sich noch nicht ganz geöffnet. Wahrscheinlich wegen dem schlechten Licht. Das sie nicht in der Erde sondern in Wasser standen, war natürlich auch nicht hilfreich. Tom erfasste die Blumen mit der Macht. Sie waren wohl frisch geschnitten. Sie pulsierten förmlich, noch voll von Lebenskraft. Auch zwischen ihnen und ihm bestand eine Verbindung. Genau so stark, wie die Verbindung zu den Pflanzen in seinem Garten. Tom lächelte. Er lächelte überhaupt ständig seit er wieder auf Coruscant war. Die gelegentlichen negativen Augenblicke hatten daran nichts geändert. Er war zu Hause. Das war alles was zählte. Während Toms Machtfühler sich mit den Blumen beschäftigten, empfand er plötzlich den Drang, zur Theke zu sehen. Dem Hinweis aus der Macht nachgebend, aber vorerst noch vorsichtig, betrachtete er mit geschlossenen Augen die Auren der Anwesenden. Er hätte fast laut aufgelacht, als ihm eine der Auren bekannt vorkam. Was machte sie den hier?

Diese Zufälle immer. Die Macht war schon etwas Sonderbares. Lenkte sie diese Ereignisse wirklich? War das ihre Art von Humor? Den bloßer Zufall konnte das nicht mehr sein. Dafür passierte so etwas zu oft. Tomm hatte ihm davon erzählt und Jo auch. Also müsste er aufstehen und hinübergehen. Nicht das er etwas dagegen hatte. Im Honey House hatte er das Gespräch mit Shana genossen. Ihre Anwesenheit war angenehm gewesen. Es war dieses Gefühl, das einen aus unerfindlichen Gründen die Nähe von neugewonnen Freunden suchen ließ, welche ihn jetzt dazu trieb, zu ihr hinüber zu gehen.
Tom zog aus der Tischdeko eine Blume heraus. Vorsichtig kürzte er mit dem Daumennagel den Stängel der Blume. Jetzt passte die Blume gut in seine Hand. Er könnte sie mitnehmen, ohne das jemand die Blume in seiner hohlen Faust bemerken würde.
Tom stand langsam auf. Sein Jackett und seinen Mantel ließ er liegen. Er krämpelte sich die Hemdsärmel etwas hoch, um lockerer zu wirken. Mit sich nahm er die Millablume und sein Getränk, ein Ale von Naboo. Vorsichtig roch er an der Blume, die er in seiner Hand versteckt hatte. Von ihrem herrlichen Duft war bis jetzt nur ein leichter Hauch zu erahnen. Trotzdem fühlte Tom sich gleich viel entspannter. Vielleicht weil sein Körper sich noch sehr gut an den Effekt der Blumen erinnern konnte. Auf Naboo waren die Blumen sehr beliebt als Geschenk.

Langsam schlenderte er zur Theke. Er näherte sich Shana aus einem Winkel, aus dem sie ihn nicht sehen könnte, solange sie sich nicht umdrehte. Als er hinter ihr Stand, überlegte er kurz was er sagen sollte. Gallo warf ihm kurz einen Blick aus der Küche zu und Tom musste grinsen. Er spannte seinen Hals an und kramte seine Offiziersstimmlage hervor. Wohl das bemerkenswerteste was er auf der Schule gelernt hatte. Kaum jemand außer den Schülern der CMS konnte so autoritär klingen. Das Geheimnis war von den Lehrern und Schülern gut gehütet.


"Sicherheitskontrolle! Ihre ID junge Dame!"

Sein Gesicht nahm sogar kurz einen kalten und ernsthaften Ausdruck an. Toms Stimme klang fremd wenn er so sprach. An der Stimme würde sie ihn zumindest nicht erkennen. Toms Imitation eines Offiziers war so gut, dass sich der Nebenmann von Shana mit großen Augen zu ihm umdrehte. Der Kerl wirkte wirklich kurz eingeschüchtert. Zumidest bis er Toms Aufmachung sah und realisierte, dass Tom kein imperialer Offizier sein konnte konnte. Die trugen keine so teuren Anzüge und schon garnicht solche extravaganten Schuhe.

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)
 
[Coruscant City – Untere Ebenen – Honey House – Lagerraum] Noomi mit Crado, Trayla und Ral

Crado ging auf Trayla zu und beruhigte sie. Die beiden wollten später über ihre Vision reden. Der Cathar schaute Noomi kurz mit seinem typischen Grinsen an und nahm seine Sachen auf.

Er sprach aus, was die Nautolanerin gerade sagen wollte: „Noomi, hole fix deine Sachen, dann brechen wir auf.“

Plötzlich zischte ein rodianisches Wort aus Rals Mund und sogleich folgte ein heftiges Fauchen von Crados Seite.

Noomi verstand zwar nicht, warum das passierte, aber es schien auch nicht weiter wichtig zu sein. Deshalb sauste sie los. Nicht lange und sie hatte ihr bisheriges Zimmer erreicht. Schnell aber mit Sorgfalt kramte sie ihre Habseligkeiten zusammen und packte sie in den alten Seesack, welchen sie schon auf der Hinreise benutzt hatte, und den sie von ihrem Großvater geerbt hatte. Schnell zog sie sich noch um und schnallte das Vibroschwert an, so dass es unter dem Kama versteckt war. Dann flitzte sie zurück zur Tür, immer Crados Spur folgend. Als sie austrat, standen die anderen schon bereit. Zwar kamen hier unten eh nicht viele Sonnenstrahlen hin, aber jetzt war es noch dunkler, nur einige Laternen spendeten fahles Licht. Kühl war es, doch die Lederkombi schützte Noomi.

Crado gab einen kurzen Überblick: „Ein Speeder wartet auf uns...ich habe Chesara eine Mitteilung hinterlassen. Sie weiß wo wir sind...“
„Gut, dann können wir ja los“, gab Noomi als knappe Antwort.

Am Ende der Gasse stand der Speeder bereit und Ral hatte ihn schon angelassen. Alle setzten sich hinein und schon brauste er los. Ral benutzte Schleichwege, damit niemandem auffiel, wo die merkwürdigen Gestalten hinfuhren.

[Coruscant City – Untere Ebenen – Gassen] Noomi mit Crado, Trayla und Ral
 
¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Gallo’s Diner ~ Theke ¦¦ Shana ~ Tom ~ Gallo & Gäste

Gerade wollte sich Shana wieder nach vorn zur Theke drehen, als sie einen Befehlsmäßigen Ton neben sich vernahm. Sie zuckte vor Schreck regelrecht zusammen. Verdammt noch mal! Sie hätte fast einen Herzinfarkt bekommen. Sicherheitskontrolle? Was für eine Sicherheitskontrolle? Wieso? Warum? Warum sie? Sie hatte einen "Blue Moon" bestellt. Glaubte jemand sie wäre nicht volljährig? Nein, dann gäbe es keine Sicherheitskontrolle. Während all diese Optionen durch ihren Verstand schossen, drehte sich die Studentin ganz herum um sich dem Sicherheitsmann zu stellen. Nur war da kein Sicherheitsmann. Überhaupt nicht. Stattdessen stand da "ein" Tom. Oder zumindest eine sehr überzeugende Kopie von ihm. Die Blondine starrte ihn an, als wäre er eine fünfköpfige Fellkugel. Normalerweise waren es Bauklötze, doch in ihrem Fall, staunte Shana ganze Häuserblocks.

Wie kam er denn hierher? Vor Überraschung konnte die sonst so redegewandte kein Wort herausbringen. Dies schien seit gestern zur Normalität zu werden. Tom sah ganz anders aus, zurechtgemacht für was auch immer. Wie? Was? Woher? Damit sie nicht genauso einen bescheuerten Eindruck machte, wie im Honey House, zählte die Widerständlerin bis zehn, dann schaffte sie es, die Verwirrung abzuschütteln. Da hatte er sie frontal erwischt. Normalerweise war sie es, die anderen einen Streich spielte. Die Runde ging klar an ihn. Na warte, das würde noch Rache geben. Seine Offiziersnummer war gut gewesen, aber sie konnte auch austeilen.


"Du??!!"

Sie wollte schon fragen, was er hier machte, aber dies war wohl offensichtlich. Was für ein absurder Zufall. Nein, kein Zufall, dafür war die Wahrscheinlichkeit zu klein. Hatte er sie beschattet? Oder beschatten lassen? Nein, das war doch Quatsch. Oder vielleicht doch nicht? Äußerst merkwürdig das Ganze.

"Also ich weiß, dass ich gut flirten kann, aber diese Art von Stalking hatte ich noch nicht."

Ob er das in den falschen Hals bekam? Sie wollte ihn nur aufziehen und es ihm heimzahlen. Dieses Treffen war einfach unglaublich. Wie schnell und eindeutig doch ihre Vermutung bestätigt worden war. Sie traf einen Jedi schneller wieder, als dass sie im Netz Daten über diese finden konnte. Soviel dazu.

"Habe ich Dich so beeindruckt?"

Sie konnte sich selbst das Grinsen nicht verkneifen. Ein prüfender Blick glitt über seine Aufmachung. Hatte er vorgehabt hierhin zu kommen? Was war nur aus dem Bordell – Tom geworden? Kaum wieder zu erkennen. Allerdings wusste er, wie man sich in Schale warf. Erstaunlich! Waren Jedi nicht so was wie Mönche, die gar kein Geld hatten? Auf ihn traf dies jedenfalls nicht zu. Oder hatte er vielleicht einen "Undercover" – Auftrag? Alles war möglich.

"Du willst wohl dass ich einen Herzinfarkt kriege. Was für ein Zufall Dich hier zu treffen. Wer hätte das gedacht? Ähm, wolltest Du danach noch irgendwohin?" , fragte sie mit fordernd hochgezogenen Augenbrauen.

"Ich würde Dir ja einen Platz anbieten, aber es ist gerade keiner frei. Wir könnten natürlich auch woanders hingehen."

Es verschaffte ihr fast einen Gesichtskrampf, aber sie schaffte es ihr Grinsen zu unterdrücken, als sie wieder mit ihrem unanständigen Flirt anfing. Warum nicht weitermachen, wo man aufgehört hatte. Schließlich war es spaßig gewesen. Und diesmal waren sie beide wenigstens zurechtgemacht und nicht eine Mischung aus Haarkatastrophe und Muffwolke.

"Meine ID werde ich Dir jedenfalls nicht geben. Da musst Du mir schon Handschellen anlegen und mich durchsuchen."

Inzwischen hatte sie die Bedienung auch soweit wahrgenommen, dass sie ihr die Karte zuschob. Shana war es egal, wenn sie gerade für den einen oder anderen roten Kopf sorgte, bei denen die ihre Worte hören konnten. Oder für emörtes Einatmen. Man war nur einmal jung, es war ihr Vorrecht die spießigen Alten zu schockieren. Altersmilde wurde man irgendwann sowieso.

"Also, was wird als nächstes passieren?"

Sie lehnte sich etwas vor und erwartete seine Entgegnung. Er hatte einen herben Duft aufgelegt. Interessant. Mal sehen was hinter der Fassade von Tom noch so zu finden war.

¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Gallo’s Diner ~ Theke ¦¦ Shana ~ Tom ~ Gallo & Gäste
 
~ Coruscant ~ Honey House ~ Sozialraum ~ Chesara und Steven; viele Jedi & ne ganze Menge anderes Volk im Haus ~​


Die ermutigenden Worte seiner Meisterin motivierten Steven dazu in Zukunft öfter zu trainieren, es stimmte wirklich, wenn man viel trainiert dann wird man immer besser, das merkte Steven schon als er anfing Gegenstände mit der Macht zu levitieren.
Auch stimmte Chesara ihm zu das die Übung keine leichte war und auch sonst ziemlich anders war als feste Gegenstände zu levitieren. Wasser war nunmal flüssig und verhielt sich ganz anders.

Dann fing Stevens Meisterin an von der ehemaligen Jedibasis auf Corellia zu berichten, er selbst war dort noch nie, nicht mit den Jedi und auch nicht im privaten. Von Corellia hatte der junge Teenager bis jetzt nur im Holonet gehört und etwas gesehen.
Auch sah er einmal dort den Bericht über die Jedibasis, wenn er sich richtig erinnern konnte hatten sie dort viel Platz und hatten schöne Außenanlagen.

Der Padawan konnte nur noch in sein Gedächtnisrufen das dort eine schreckliche Schlacht geherrscht haben muss, auch Sinaan hat nicht gern über die Kampf selbst geredet, was auch verständlich war.

"Ich hätte gern auf Corellia trainiert."

sagte Steven mit munternden Worten, die Bilder die er von diesem Planeten gesehen haben waren schön, es war dort ganz anders als hier auf Coruscant viel ruhiger und natürlicher.

"Wenn wir mal auf Lianna sind müsst Ihr mir unbedingt zeigen wie Ihr hohen Wellen erschafft."

noch konnte Steven es sich nicht vorstellen das ein einzelner Mensch das Wasser so beeinflussen kann, das sogar hohe Wellen entstehen. Aber er wurde schon zu oft bei den Jedi überrascht als das er es auch nicht glauben konnte.
Er müsste wohl noch ziemlich lange trainieren müssen, wenn er auch irgendwann echte Wellen hinkriegen will, aber dafür war er ja auch Padawan.



~ Coruscant ~ Honey House ~ Sozialraum ~ Chesara und Steven; viele Jedi & ne ganze Menge anderes Volk im Haus ~​
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Richard, Nathaniel, Gäste...

Obwohl noch längst nicht alle Leute da waren – wobei Nathaniel selbst nicht so sicher kam, wer von den Gästen, die er eingeladen hatte, auch wirklich kommen würde – war die Stimmung bereits gut. Die Musik lief in angenehmer Lautstärke: nicht so leise, dass man sie nicht wahr nahm und nicht hätte tanzen können, aber auch nicht so laut, dass man sich anschreien musste, wenn man miteinander sprach. Hunger hatte Akemi noch keinen, obwohl es leckere Häppchen am Buffett gab, aber sie hatte erst am späten Nachmittag etwas gegessen und verspürte noch keinen Appetit. Außerdem hatte Richard sie vorhin mit ein paar leckeren Pralinen gefüttert...

„Du musst auch aufmachen, Nathaniel!“

Akemi stieß Nathaniel leicht in die Seite. Er hielt noch immer ihr Geschenk, einen mittelgroßen und ziemlich bunt bedruckten Umschlag in den Händen und scherzte gerade mit einem Kumpel.

“Achja, stimmt!“

Erinnerte er sich und grinste, öffnete den Umschlag aber nun auch sofort. Akemi wechselte einen gespannten Blick mit Richard. Sie hatten sich die Köpfe darüber zerbrochen, was sie Nathaniel schenken sollten und sich schließlich für zwei Konzertkarten seiner Lieblingsband entschieden. Die Idee hatten sie gut gefunden und Nathaniels jetzigem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, kam sie auch gut an.

“Wooow, super, danke! Ha, coole Sache: jetzt kommt Roxi nicht mehr drum herum, mitzukommen!“

Nathaniel hielt die beiden Karten hoch und schaute sich nach seiner Freundin um. Roxanne teilte Nathaniels Musikgeschmack nicht unbedingt und hatte sich bisher immer geweigert, ihn zu Konzerten zu begleiten.

“Freu dich nicht zu früh.“

Meinte Richard schmunzelnd.

“Wir schenken ihr zu ihrem Geburtstag auch Karten. Das nächste Mal wirst also du mit geschleppt.“

„Stimmt!“

Pflichtete Akemi bei, kam aber nicht dazu, Nathaniel noch weiter aufzuziehen, da der Türsummer ertönte und Nathaniel ging um zu öffnen. Ecile konnte es noch nicht sein, sie hatte bereits angekündigt, dass es bei ihr etwas später werden würde – was auch immer sie noch zu erledigen hatte. Akemi schaute neugierig zur Tür hinüber und glaubte zuerst, das Mädchen nicht zu kennen, das Nathaniel in diesem Moment begrüßte. Erst nach ein paar Sekunden fiel der Credit und sie erkannte Nat, Nex' beste Freundin. Aber wo war Nex?

„Das ist Natalja, die Freundin von Nex. Also... nicht SEINE Freundin. Du weißt schon.“

Raunte Akemi Richard zu und folgte Nahtaniel zur Tür, um Nat zu begrüßen. Die kannte Nathaniel schließlich überhaupt nicht, auch wenn sie zu seiner Party kam. Akemi kannte sie zwar auch nicht besser, aber zumindest kannte sie Nex.

“... von Nex, aber der kommt erst später, leider! Nennen sie mich einfach Nat oder Natascha, das machen die meisten!"

Hörte Akemi gerade noch, als sie sich zu den Beiden dazu gesellte. Nat trug einen dünnen Trenchcoat, unter dem sie scheinbar ein Kleid an hatte, jedenfalls schauten ihre Beine darunter hervor. Für einen Geburtstag in Nathaniels Wohnung hatte sie sich anscheinend ziemlich heraus geputzt, so dermaßen chic war sonst niemand hier, aber vermutlich war sie einfach unsicher gewesen, da sie die Leute und deren Gewohnheiten überhaupt nicht kannte. Akemi lächelte ihr fröhlich zu und hob grüßend die Hand.

„Hi, Nat!“

Machte sie sich bemerkbar, nachdem Nathaniel die Glückwünsche entgegen genommen hatte.

“Äh, ja, hallo! Ich bin Nathaniel, genau. Schön, dich kennen zu lernen. Lustig, ich kenne nicht mal meine eigenen Gäste!“

Meinte er lachend und schüttelte Natalja die Hand.

“Komm doch rein.“

„Nex kommt später? Wie geht’s dir so?“

Fragte Akemi nach, erstaunt darüber, dass Nat alleine hier war, da diese sonst niemanden kannte. Warum hatte Nex sie nicht einfach später abgeholt? Sie musste sich bestimmt blöd vorkommen. Akemi jedenfalls wäre es so ergangen, unter so vielen fremden Leuten. Nathaniel hatte die Wohnungstür inzwischen wieder geschlossen und sie hatten ein paar Schritte in den Flur hinein gemacht. Akemi spürte eine Bewegung hinter sich und eine Hand, die sich ihr auf den Rücken legte. Lächelnd wandte sie sich zu Richard um,

„Richard, das ist Nat. Nat – Richard.“

Stellte sie die beiden einander vor und Richard hielt Natalja die Hand hin.

“Guten Abend, freut mich.“

Erwiderte er höflich.

- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel, Nat, Richard, Gäste -
 
[Coruscant ~ östlicher Außenbezirk ~ Wohnblock ~ vor dem Appartment 2751 ~ Keyan (NPC) allein]

Ein unauffälliger Wohnblock im Außenbezirk – das war der neue Unterschlupf für eine sehr kleine Gruppe von Soldaten, welche die Neue Republik zur Unterstützung der rebellischen Coruscanti und anderer Kräfte gesandt hatte. Republikanische Agenten und loyale Kontaktmänner hatten diesen Bezirk gewählt, da sich dieser Ort in ausreichender Distanz zum politischen Zentrum befand. Hier waren die Kontrollen der zahlreichen Sicherheitskräfte nicht so streng. Man konnte sich also besser formieren.

Stille herrschte in der Etage, welche auch das Apartment 2751 einschloss. Nur eine winzige Lampe beleuchtete den gesamten langen Korridor. Nur eine schweigsame Person stand in diesen dunklen Schatten, neben einer geschlossenen Wohnungstür. Innerlich war der republikanische Agent Keyan Fox nervös. Solche Situationen mochte er nicht, da er sie nur schwer abschätzen konnte. Wer war hinter der Tür? War es Freund oder Feind? Hatte man ihm eine Falle gestellt. Durch seine lange Dienstzeit bei Militär und Geheimdienst hatte er sich abgewöhnt direkt vor einer Tür zu warten, weil ihn so zu schnell ein Blasterschuss, der durch das Türmaterial drang, erwischen konnte. Auch in dieser Situation stand er wartend einen Schritt neben der geschlossenen Tür. Natürlich befand sich eine Hand an seinem verborgenen Blaster.

Keyan lauschte. Er hatte ein spezielles Klopfzeichen, das man angeblich mit den Mietern vereinbart hatte, benutzt. Nun musste augenblicklich die Reaktion erfolgen. Fast geräuschlos zog er aus seiner Hose seine versteckte Handfeuerwaffe. Automatisch wanderte sein Blick auf die Munitionsanzeige, die sein Gewissen sofort beruhigte. Mit etwas Glück konnte er, sollte dies wirklich ein Hinterhalt sein, diesen Block lebend, aber bestimmt verletzt verlassen. Eine Schweißperle suchte sich einen Weg von der kahlen Glatze bis zum Kinn. Die Sekunden zogen sich zu Stunden. Wirkten endlos für ihn. Trotzdem ging sein Atem ruhig. Er musste sich unter Kontrolle haben.

Ein Klopfzeichen; ein bekanntes Klopfzeichen drang an sein Ohr. Auf einmal löste sich seine ganze Anspannung. Die Muskeln wurden wieder locker, geschmeidig. Keyan gewann seine Agilität mit einem Schlag zurück. Dennoch behielt er den Blaster in seiner Hand. Plötzlich öffnete sich die Tür mit einem Zischen. Schlicht glitt das Stück Metall zur Seite. Keine Reaktion. Unwillkürlich presste sich Keyan an die kalte Hauswand. Sein Blick prüfte die Umgebung. Rascheln war aus der offenen Wohnung zu hören. Aus unterschiedlichen Richtungen. Mindestens zwei Personen befanden sich in diesen gemieteten Räumlichkeiten.

„Der Imperator sieht einen sterbenden Stern“, sagte Keyan die geheime Losung, die man zusätzlich vereinbart hatte.

Dann löste er sich von der Wand, steckte seine Waffe wieder weg und ging, mit erhobenen Händen, in das Apartment. Dort begrüßten ihn drei Blastermündungen. Ein Mensch (Sane), eine Twi'lek (Rianna) und ein Kel'Dor (Eero) waren die Besitzer dieser Handfeuerwaffen. Er hatte republikanische Soldaten erwischt, da bestand mittlerweile kein Zweifel mehr. Ein Grinsen konnte sich der Agent nicht verkneifen. Seine Hände nahm er wieder herunter. Auch die drei Soldaten erkannten die Situation. Man entspannte sich. Feixend fischte sich der kahlköpfige Mensch eine Zigarette aus seiner Schachtel. Wagte es aber nicht, sie gleich anzuzünden. Stattdessen spielte er lieber mit dem Glimmstängel.

„Echte Profis...“, äußerte er und musterte die drei Personen. „Einen Imp hättet ihr unter Umständen problemlos töten können. Nur solltet ihr auch Ecken in Betracht ziehen. Immerhin steht nur jemand, der unbedingt sterben will, direkt vor der Tür. … Darf man hier rauchen?“

[Coruscant ~ östlicher Außenbezirk ~ Wohnblock ~ vor dem Appartment 2751 ~ Keyan (NPC) mit drei Soldaten (Sane, Eero und Rianna)]
 
Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)

Tom sah sichtbar amüsiert aus. Erst war Shana sichtbar überrascht, dann jedoch realisierte sie, dass es nur ein Scherz war. Ihre Gespielte Empörung war irgendwie süß. Shanas Worte konnten Tom nicht ins schwitzen bringen. Seine Kleidung allein gab ihm unglaubliche Selbstsicherheit. Wie sollte es auch anders sein, wenn man Stoff im Wert eines Einfamilienhauses am Körper trug. Das sie ihn verdächtigte, ein Stalker zu sein, war natürlich Quatsch. Er war schließlich zuerst hier gewesen. Wenn hier einer ein Stalker war, dann sie. Aber das würde er ihr natürlich nicht unter die Nase reiben. Tom nahm einen kleinen Schluck aus seiner Flasche und räusperte sich leise. Die Situation ähnelte irgendwie sehr der im Bordell. Nur das die Leute hier alle bekleidet waren. Und das man hier nicht auffiel, wenn man nur redete.

„Also erstmal war ich zuerst hier und wer so unaufmerksam ist, der hat es gar nicht anders verdient als erschrocken zu werden.“

Tom schmunzelte. Sich mit Shana zu unterhalten war angenehm. Obwohl er sie erst kurz kannte, fühlte sich das Gespräch mit ihr ganz ungezwungen an. Das hatte er noch nicht oft erlebt. Eigentlich nur ein Paar mal. Normalerweise waren das aber keine hübschen Mädels, bei denen einem dieses Phänomen begegnete. Shana hingegen sah schon ziemlich gut aus. Mit ihr flirtete er mehr als das er mit ihr redete. Aber immer noch tat er das ohne Hintergedanken. In der lockeren Atmosphäre des Diners würde es ihm wahrscheinlich sogar noch einfacher fallen sich entspannt mit ihr zu unterhalten. Aber erst einmal müsste er sie von der Theke wegbekommen. Hier zu stehen wäre auf Dauer unpraktisch. Vor allem wenn sein Steak kam. Im stehen essen konnte er zwar, aber es war nicht besonders angenehm. Er war hier um auszuspannen.

„Ich wollte eigentlich erst in ein anderes Restaurant gehen, aber das hatte zu und hier bekommt man das beste Shaaksteak das es außerhalb von Naboo zu bekommen gibt. Weil ich den Koch persönlich kenne, dachte ich mir, das ich einfach mal hereinschneie. … Wenn du willst, kannst du dich zu mir an den Tisch setzen. Als alter Stammkunde hab ich gewisse Privilegien was das angeht.“

Erzählte er. Er wollte nicht Lügen, aber die Gefahr war, das Gallo ihn mit seinen Riesenohren hörte, wenn er vom Crown of Theed“ sprach. Das wollte er nicht. Der Gungan hatte was das anging eine dünne Haut. Deshalb war es besser den Namen des „Crown“ nicht zu erwähnen. Tom spürte die Blume in seiner Hand durch die Macht leicht pulsieren. Dafür wäre am Tisch noch genug Zeit.
Als sich Shana leicht in seine Richtung beugte und wissen wollte, was als nächstes passierte, kam Tom nicht umher, sich noch einen kleinen Scherz mit ihr zu erlauben. Ein kleiner Schritt brachte ihn noch etwas näher an sie heran. Dann lehnte er sich noch etwas vor. Sein Gesicht hatte jetzt etwas Verwegenes. Er zauberte die Millablume aus seiner Hand hervor und roch kurz daran. Jetzt konnte man den Geruch der Blüte schon wahrnehmen. Seine Augen lösten sich dabei keine Sekunde lang von ihren. Seine Stimme klang jetzt leicht belegt.


„Zuerst, kleine Shana, werden wir zusammen etwas essen, … “ Er machte eine kurze Pause um das gesagte wirken zu lassen. „… danach werden wir uns unterhalten, lachen, trinken und dann, irgendwann, wenn uns danach ist, rufe ich ein Taxi.“

Tom schmunzelte. Sein Ale stellte er hinter Shana auf die Theke. Seine jetzt freie Hand legte sich über die Blume und seine Augen schlossen sich. Ein paar augenblicke lang konzentrierte er sich auf die Pflanze. Dann erfüllte plötzlich ein angenehm süßlicher Duft Toms Nase. Seine Hand gab die Sicht auf die Blüte wieder frei. Sie hatte sich geöffnet und verbreitete ihren herrlichen Duft. Vorsichtig schob er Shana die Blume ins Haar.

„Wenn das Taxi dann da ist, kleine Shana, … “

Tom fuhr den Satz nicht fort. Kurz roch er noch an der Blume die er gerade eben so vorsichtig in Shanas Haar gesteckt hatte. Dann lehnte er sich wieder zurück.

„Kommst du?“

Unerwartet hatte er einen Schritt zurück gemacht. Lange ließ er ihr nicht Zeit es sich zu überlegen. Seine Stimme war jetzt nicht mehr belegt. Auffordernd stupste er sie gegen die Schulter. Dann ging er zu seinem Tisch und schob seinen Mantel und sein Jackett zur Seite um Shana Platz zu machen. Er setzte sich nicht, sondern bot erst Shana einen Platz an. Die Erziehung seiner Mutter war nicht zu verleugnen. Er wusste sich sehr wohl zu benehmen. Auch wenn das wohl nicht so ganz zu seiner kleinen Aktion gerade passte. Innerlich applaudierte Tom sich zu der gelungenen Vorstellung. Er hatte eine Blüte mithilfe der Macht geöffnet. Es war ein berauschendes Gefühl. Das konnte aber auch am Duft der Millablume liegen.

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)
 
[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich – Aufenthaltsraum (nicht Sozialraum!) | Adrian und Nylia ]

Nylia nahm der Situation die Brisanz. Irgendwie war das gerade wohl doch ein bisschen zu viel des Guten gewesen. Dabei hatte er nur gewollt, dass sie sich gut fühlte. Offensichtlich behagte ihr das ganze aber noch nicht. Und ihm eigentlich auch nicht. Er war selbst erstaunt, dass er ihr das eben gesagt hatte – sie war für ihn etwas ganz besonderes? Meine Güte, Adrian, dachte er bei sich, das war wirklich forsch!
Irgendwie standen sie beide die peinlichen Sekunden (oder waren es nicht doch eher Stunden?) durch, bis Nylia das ursprüngliche Thema wieder aufgriff. Die Röte verschwand wieder aus ihrem Gesicht und auch Adrian merkte, wie die anspannende Nervosität von ihm wich. Gut, alles lief wieder in normalen Bahnen.
Zu ihren Überlegungen wer in ihrer Familie noch machtbegabt sein konnte, wusste Adrian nichts zu sagen. Aber Lichtschwertkämpfe waren schon eher ein Thema, auf das er leicht aufsteigen konnte!


„Du bist sicher gut im Lichtschwertkampf.“

Wow, die Antwort war ja mal gar nicht flach!

„Normalerweise kriegt man anfangs ein Trainingsschwert … damit kann man sich nicht umbringen.“

Jetzt brachte er doch wieder ein Grinsen zu Stande.

„Deine Befürchtungen sind also ganz unbegründet.“

Adrian sah Nylia prüfend an. Irgendwie war die Stimmung immer noch sehr gezwungen und er wurde das Gefühl nicht los daran schuld zu sein. Er war eben doch zu forsch gewesen. Er wandte seinen Blick wieder von ihr ab und erhaschte einen Blick durch das Fenster. Draußen begann es schon zu dämmern.

„Ich habe gar nicht bemerkt, dass es schon so spät ist …“

Er sah sie nochmal flüchtig an und sagte dann betont locker:

„Ich glaube ich geh mal auf mein Zimmer. Morgen steht sicher wieder hartes Training an. Bei dir und bei mir.“

Das alles war irgendwie unangenehm. Aber vielleicht brauchte Nylia einfach Zeit um ihm wirklich zeigen zu können, was sie für ihn fühlte. Denn da war etwas, dass hatte er ganz eindeutig gespürt!

„Also dann – bis morgen.“

Erneut sprach er betont kameradschaftlich und unbeteiligt. Als wäre gerade gar nichts passiert. Dann stand er auf und machte ein paar Schritte zur Tür. Für einen kurzen Moment blieb er noch stehen, sah zu ihr zurück und lächelte unsicher. Schließlich verließ er den Raum endgültig Richtung seines Zimmers. Ob er heute überhaupt schlafen konnte? Mit Sicherheit würde er nochmal jedes Wort von ihr in Gedanken durchgehen. Und natürlich seine Erwiderungen. Und was er hätte besser sagen können. Von seinem Abgang ganz zu schweigen …
Irgendwie kam er sich doch wie ein Idiot vor. Aber wie ein halbwegs glücklicher.


[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich | Adrians Zimmer ]
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Steven -

Als Steven Chesara auf ihre Bemerkung über Corelllia antwortete, wurde ihr noch einmal bewusst, dass ihr Padawan noch nie eine richtige Basis der Jedi zu Gesicht bekommen hatte. Was sie über Corellia gesagt hatte, schien ihm zu gefallen und dabei war dies lediglich eine Notlösung gewesen, nachdem sie von Corsucant vertrieben worden waren. Es tat ihr leid, dass er seine Ausbildung in einem Bordell in den unteren Ebenen bestreiten musste. Sie hatte an ihre eigene Padawanzeit so viele gute Erinnerungen. Damals, als sie noch im Tempel gelebt hatten...

"Es war schön auf Corellia. Wir hatten viel Raum zur Verfügung und wunderschöne Gartenanlagen. Das Beste war, dass wir uns frei bewegen konnten, dass es immer jemanden gab, an den man sich wenden und mit dem man trainieren konnte. Es war immer etwas los und die Padawane waren unter Gleichgesinnten."

Berichtete sie, um ihm zumindest einen kleinen Eindruck dessen zu vermitteln, wie es früher gewesen war.

"Während meiner eigenen Ausbildung haben wir sogar noch im Tempel, hier auf Coruscant gelebt. Es war eine wunderbare Zeit, die ich nie vergessen werde. Du bist selbst einmal im Tempel gewesen und weißt, wie es sich anfühlt, in den großen Hallen zu stehen."

All dies lag zwar schon weit zurück, aber vielleicht lag es auch wieder vor ihnen, in ihrer Zukunft? Ihr Ziel war, Corsucant wieder in den Händen der Republik zu sehen. Wenn es eines Tages soweit war, würden sie auch wieder den Tempel beziehen können... vielleicht.

"Nun wollen wir uns aber wieder unseren Aufgaben widmen."

Meinte Chesara schließlich, um nicht zu weit abzuweifen. Sie ließ Steven weiter mit dem Wasser üben, bis er allmählich ein klein wenig geschickter wurde, anschließend sollte er wieder Blasterstrahlen des Droiden mit dem Trainingslichtschwert abwehren. Auch darin wurde er zunehmend besser, da er lernte der Macht zu vertrauen und sich von ihr leiten zu lassen. Nach einer ganzen Weile öffnete sich auf einmal die Tür und Miley Venice' Kopf schaute in den Raum hinein.

"Hey-ho, stör' ich?"

Fragte die Twi'lek gut gelaunt und Chesara schüttelte den Kopf.

"Ganz und gar nicht. Steven lernt gerade den Umgang mit dem Lichtschwert."

"Lass sehn'."

Forderte die junge Twi'lek Steven auf. Chesara hob eine Augenbrauen. Miley war recht unkonventionell und forsch und kümmerte sich auch nicht darum, Steven eventuell in Verlegenheit zu bringen.

"Tatsächlich fangen wir gerade erst richtig an."

Erkärte Chesara, legte den Kopf leicht schief und überlegte.

"Aber wenn Ihr sowieso schon hier seid, warum übernehmt Ihr nicht die Führung und bringt Steven bei, wie man sich gegen einen angreifenden Gegner wehrt?"

Schlug sie vor. Damit konnte sich die Twi'lek nützlich machen, anstatt nur daneben zu stehen, zuzuschauen und Steven nervös zu machen.

"Hilfe käme mir nicht ungelegen."

Miley zuckte mit den Schultern und schob sich den Rest ihres Frühstücks in den Mund.

"Okay."

Willigte sie mit vollen Backen ein, löste ihr Lichtschwert vom Gürtel, warf es geschickt in die Luft und zündete es in dem Moment, in dem sie es auffing. Das war eine willkommende Ablösung, denn genau genommen ging es bereits auf Mittag zu und Chesara musste dringend mit Adrian sprechen. Sie hatte ihn noch nicht wieder gesehen, seit sein Vater hier gewesen war. Was wohl in ihm vor ging? Sie musste in jedem Fall mit ihm reden, um zu sehen, ob es ihm gut ging und ob er es ihr übel nahm, dass sie mit Exodus gesprochen hatte. Also ließ sie Steven in Mileys Obhut, verließ den zum Trainingsraum umfunktionierten Sozialraum und begab sich ein Stockwerk höher, zu den Zimmern, die sie bewohnten, um dort an Adrians Tür zu klopfen.

"Adrian?"

Rief sie prüfend, so wie sie es wenige Stunden zuvor bei Steven getan hatte.

"Ich bin's, Chesara. Wenn du da bist, würde ich gerne hinein kommen und mit dir sprechen. Ich denke, du weißt, worüber."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Vor Adrians Zimmer -
 
(Miley Venice)

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Steven -

"Dann lass uns mal los legen."

Forderte Miley den Padawan der Rätin auf. Sie hatte sowieso nichts anderes vor gehabt und somit kam sie auch zu ihrem eigenen Training. Seit sie eine Jedi-Ritterin war, hatte sie ihre eigenen Übungen nie vernachlässigt. Sie war weit entfernt davon, so mächtig zu sein wie Rätin Chesara, oder so geübt im Lichtschwertkampf wie Ketaki zum Beispiel, aber sie tat ihr Bestes und war sehr ehrgeizig.

"Wir kämpfen einfach drauf los. Ich greif dich locker an und du verteidigst dich, okay?"

Ohne ihm großartig Zeit zu geben, legte Miley los. Echte Gegner taten das ja auch nicht. Sein Lichtschwert hielt er schonmal gut. Während ihrer Ausbildung hatte ein Mitpadawan seine Waffe immer wie einen Tennisschläger gehalten und auch genau so damit um sich geschlagen.


- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Steven -
 
¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Gallo’s Diner ~ Theke ¦¦ Shana ~ Tom ~ Gallo & Gäste

Oh. Oh! OH!

Da ging aber jemand ran. Doch was hatte sie nach ihrer Flirtattacke erwartet? Fast schon hatte sie einen unverschämten Kuss erwartet. So dicht, wie sie sich gekommen waren. Was sie im Honey House schon bemerkt hatte, bestätigte sich hier noch einmal. Wobei sie im Moment das Gefühl hatte, ihn zuerst unterschätzt zu haben. Er spielte mit allen Tricks und verstand sich auf das, was er tat. Fast schon hätte er sie zum erröten gebracht, aber nur fast.

Kleine Shana …

Klein? Wer war hier klein? Sie bestimmt nicht, mit ihrer Körpergröße von 1.80 m. Selbstverständlich war dies nicht wörtlich zu nehmen. Vielmehr ließ er weitere Taten sprechen. Shana wusste nicht was genau der Jedi - Schüler machte, aber er zauberte plötzlich eine Blume hervor, die in einen überraschend intensiven Duft verbreitete. Eine direkt aus dem Garten gerupfte Blüte konnte nicht frischer riechen. Da wusste wohl jemand von der unterbewussten Macht des Geruches. Angeblich fällte man die Entscheidung über Sympathie oder Antipathie nicht bewusst. Sie wurde vom Geruchssinn getroffen, schon bevor sich der erste bewusste Gedanke gebildet hatte. Was auch immer die "Wissenschaft" sagte, Shana hatte nichts gegen angenehmen Blumenduft. Zudem kannte sie Tom schon, und dieser Part war schon längst abgeschlossen.

Einen Moment verharrte sie steif, als er in ihr Haar griff um die zarte Blüte darin zu befestigen. So etwas hatte lange niemand mehr gemacht. Ganz schön forsch, aber sie fand es irgendwie süß. Das gehörte dazu, wenn er sein "Spiel" überzeugend darbringen wollte. Seine Versprechungen waren nur Reaktionen auf ihre anzüglichen Forderungen. Dennoch war sie überrascht über seine offensive Vorgehensweise. Wo sie im Honey House noch das Gefühl gehabt hatte, ihn ein wenig in die Defensive gezwungen zu haben, sah sie nun eine bislang unentdeckte Selbstsicherheit in ihm. Er fragte ob sie komme. Hehe, falsche Wortwahl.


"Das wird sich noch zeigen." , entgegnete sie zweideutig, stand aber sofort auf. Wenn Tom einen Tisch hatte, wäre es dumm, sich nicht dazu zu setzen. Er war so etwas wie ein Stammgast? Jemand der Ahnung von guter Küche hatte? Naboo war, wie einige andere Planeten durchaus gehobene Klasse. Wobei Meeresspeisen grundsätzlich als High - Cousine gehandelt wurden. Warum auch immer.

"Wie ich sehe bist Du in allen Belangen ein Feinschmecker." , flirtete sie mit einem keuschen Wimpernaufschlag munter weiter. Die Blondine nahm die Blume zur Hand und sog ihren Duft mit einem tiefen Atemzug ein. Sehr angenehm.

"Hmm, diese Blumen habe ich lange nicht mehr gerochen. Soviel Pracht geht auf Coruscant fast verloren. Shaak – Steak also. Du kennst Dich wohl aus. Nun, ich hatte eher an Paonga – Meeresfrüchte gedacht. Auch nicht zu verachten."

Die Frage war natürlich was sich der Laden den Import kosten ließ. Ein Gungan im Team sollte bedeuten, dass sie zu einem Vorzugspreis einkauften. Zumindest konnte man das annehmen.

"Eigentlich hatte ich ja nur vor einen kleinen Hunger zu stillen. Doch wie es jetzt aussieht … kann ich meine Bedürfnisse auf weitaus vielfältigere Weise … befriedigen."

Sie musterte ihn ungeniert von oben bis unten und grinste frech.

"Du bist Coruscanti? Ich bin es nämlich auch. Na ja, nicht ganz. Eigentlich bin ich Talusianerin, aber aufgewachsen bin ich auf Coruscant. Für mich ist dieser Punkt der entscheidende."

Sie hätte ihn noch mit weiteren tausend Fragen bewerfen können, doch die bisherigen waren erstmal ausreichend. Zudem "erschien" die Bedienung mit ihrem Drink. So konnte die Studentin auch ihre Bestellung aufgeben. Zum Glück für sie gab es besagte Meeresfrüchte als Vorspeise. Super! Dies reichte vollkommen aus. Sie nahm ihr Glas in die Hand, während Tom noch seine Flasche hatte.

"Auf was wollen wir trinken? Auf uns? Oder auf die vielfältigen Wege, die die Zukunft für uns gehen kann?"

Sie beide wollten die Zukunft gestalten, und zwar ohne das Imperium, aber dies zu erwähnen wäre vermutlich nicht gerade vorteilhaft. Shana überließ es ihrem Kavalier die Entscheidung darüber zu treffen.

¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Gallo’s Diner ~ Tisch ¦¦ Shana ~ Tom ~ Gallo & Gäste
 
[ Coruscant | Imperial City | Verwaltungskomplex | Konferenzraum „AB-154“ | mit Darth Draconis, Lady Kezia (NPC), Lt. Ortega (NPC) und High Col. Aabe (NPC) ]

Horatio Kraym I. blickte leise seufzend zu der grauen Decke. Endlich hatten die zwei Militärs, die beiden Sith und der Gouverneur die geheime Besprechung zu einem Ende bringen können. Dazu hatte man alle eventuellen Unklarheiten zwischen den drei Fronten klären können. Dennoch fühlte sich der adlige Verwalter nicht wohl. Diesen kleinen Sieg hatte ganz deutlich einen sehr bitteren Beigeschmack für ihn. Draconis stand unter seiner Kontrolle – jedenfalls in der grauen Theorie. Er verzog leicht angewidert das Gesicht. 'Der Sith hat mich an der Gurgel gepackt', sinnierte Horatio mit einem Hauch Verärgerung in seinem Bewusstsein. 'Ich soll ihm ausschließlich zur Erfüllung seiner persönlichen Mission für den neuen Imperator dienen. Sollte ich im Weg sein, dann werde ich nicht sehr lang leben.' Für ihn waren das keine guten Aussichten.

Darth Draconis und sein imperialer Stellvertreter, Lt. Ortega, hatten den recht geräumigen Konferenzraum verlassen. Nun waren nur noch der Gouverneur, Lady Kezia und High Col. Rarr Aabe anwesend. Gemächlich räumte der Armeeoffizier seine Unterlagen, säuberlich geordnet, in eine schwarze Aktentasche. Andere Termine und Pflichten füllten seinen begrenzten Zeitplan in außergewöhnlichem Maße, weshalb dieser Mann sich in ständiger Eile befand. Auch in Horatios persönlichem Büro, das sich in der letzten Etage befand, stapelte sich mittlerweile ein riesiger Berg an Akten, Berichten und Anfragen. Nicht jede Arbeit konnte der höchste Verwalter von Imperial City an seine Untergebenen abgeben. Plötzlich näherte sich ihm die blonde Theelin. Ein süffisantes Lächeln zierte ihr zierliches Gesicht – sie war in ihrem Element. Sanft strich sie sich eine Strähne aus dem Antlitz.


„Ein Schauspiel, das man so in keinem Theater auf dem Planeten findet“, sprach sie ihn mit einem gehässigen Unterton an. „Und man kann nicht von einem Triumph für Ihre Seite sprechen... Ihre Sammlung aus Gefühle zeigen mir das ganz deutlich.“

Sie kicherte amüsiert, während sie die rechte Hand vor ihren schmalen Mund hielt. In diesem Moment funkelten ihre Augen regelrecht angriffslustig. Mit einem eiskalten Blick erwiderte der vjuner Adlige das Szenario. Hier sah die Sith-Inquisitorin ihren eigenen Vorteil Sie konnte sich an dieser Stelle profilieren, indem sie dem Gouverneur zur Seite stand. Anscheinend sah sie sich als eine dritte Gewalt, welche sich zwischen dem Verwalter und dem zweiten Sith befand. Allgemein konnte Horatio in dieser Situation erneut erkennen, dass diese mysteriösen Personen ausschließlich durch ihren verdorbenen und egozentrischen Charakterzüge miteinander verbunden waren. Zwar stellten sie eine Vielzahl an Individuen dar, aber große Unterscheidungen konnte man bei ihnen nicht erkennen. Höflich räusperte sich der Adlige. Sein Blick war weiterhin giftig.

„Imperial City wird ihm zeigen, dass die Macht zwar ein hilfreicher Begleiter sein kann, aber das Militär in diesen Ebenen zu mehr im Stande ist“, erwiderte der Gouverneur selbstsicher und setzte zu einem abfälligen Lächeln an. „Die Razzia im Industrieviertel wird über die Zukunft von Ihnen und Ihrem rohen Ordensbruder entscheiden. Ich möchte Erfolge sehen. Einer der Gründe, weshalb mich Moff Veran in dieses Amt gesetzt hat... und wenn Sie mich nun entschuldigen würden. Auf meine Wenigkeit wartet noch viel Arbeit.“

Er hatte zum Abschied das Lächeln aufgesetzt, das er sonst immer den Medien präsentierte. Danach verließ er den Konferenzraum. Die beiden Coruscant-Guards nickten ihm schweigend zu. Natürlich registrierte Horatio diese beiden Männer nur beiläufig. Seine Gedanken drehten sich im Augenblick nur um die Sith. Irgendwie musste der Gouverneur diese beiden machtsensitiven Wesen unter seine Kontrolle bringen – komplett, ausnahmslos. Ihm war bewusst, dass seine vorhandenen Mittel zum eindämmen ihrer Kräfte äußerst begrenzt waren. Zwar hatte man in den tieferen Etagen, die man ebenfalls mit den modernsten Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet hatte, auch Zellen für mögliche Jedi-Gefangene errichtet, aber man konnte diese bestimmt ebenso schnell für einen neuen, ähnlichen Zweck umfunktionieren. 'Niemand saugt, gleich einem gemeinen Parasiten, an meiner Macht', dachte sich der Adlige.

Kaum hörbar setzte sich einer der vielen Turbolifte, welche sich in dem riesigen Gebäude befanden, in Bewegung. Starr blickte der Gouverneur auf die kleine Anzeige, die jede Etage auf ihrem kleinen Bildschirm anzeigte. In knallroten Lettern auf schwarzen Grund konnte man die winzigen Zahlen ablesen, während sich die Kanzel weiter in luftige Höhen begab. Noch immer ärgerte sich Horatio über diesen Pyrrhussieg. Angesäuert musste er erkennen, dass Draconis keine einfache Schachfigur in einem dubiosen Spiel war. Man konnte ihn zu den würdigen Mitspielern zählen. 'Militär, Politik – überall mischen sich diese schwarzen Kuttenträger ein', sinnierte der Verwalter abfällig. 'Sie müssen noch mehr überwacht werden. Jedoch habe ich nicht so viele Agenten zur Verfügung, leider.' Er war sich seiner Lage bewusst – ein Umstand, der ihm in dieser Form nicht gefiel. Auf einmal vibrierte das Kom-Gerät in seiner Tasche. Flink griff er nach dem technischen Apparat und nahm das Gespräch an.

„Gouverneur Kraym, ich möchte Sie nur sehr ungern stören, aber Com. Kratas hat sich ganz unerwartet angekündigt“, informierte ein schlichter Beamter, dessen Name Horatio nicht kannte, den Verwalter. „Sie wünscht ein Gespräch mit Ihnen, Sir.“

„Ich werde sie in meinem Büro empfangen“, entschied er nach einer kurzen Überlegung. „Lt. Terrik soll ihr an die Seite gestellt werden, damit wir nicht alle Autorisierungen auf diese Frau übertragen müssen.“

Ein einziger Gegensatz bestimmte Horatios Büro. Auf der einen Seite stand ihm eine gewaltige Zahl an Quadratmetern zu, doch diesen Platz hatte man nur sehr spärlich ausgenutzt. Vor einer großen Glaswand, die man natürlich mit schusssicherem Material ausgestattet hatte, befand sich ein großer Tisch aus exotischem Holz. Zusätzlich fand man noch eine Couchgarnitur mit kleiner Bar und ein Holoprojektor in diesem Raum. Mittlerweile zierte ein Abbild von Imperator Allegious, welches die Propagandaabteilung aufgewertet hatte, den Projektor. Zielstrebig ging der Gouverneur auf seine kleine Bar zu. Er wollte sich vor dem hohen Besuch – immerhin handelte es sich um die Schwester von Nereus Kratas – noch einen winzigen Schluck Scotch genehmigen. Allmählich hatte er sich an diese spezielle Form von Luxus gewöhnt. Selbst die reichsten Mitglieder der High Society konnten bei diesen Quadratmeterangaben nicht mithalten. Hier zeigte sich der wahre Reichtum von Imperial City. Gelassen setzte sich der Adlige in seinen Ledersessel und wartete auf seinen Gast.

Nur wenige Minuten vergingen nach seiner Ankunft. Zischend öffnete sich die Tür zu seinem Büro und Lt. Terrik, seine Adjutantin, trat ein. Wie immer trug die Courscanti ihr dunkles Haar streng nach hinten gekämmt. Eine leichte Verneigung konnte der Vjuner kurz wahrnehmen. Dann machte sie einen Schritt zur Seite. An ihre Stelle trat eine rothaarige Schönheit. Trotz des anziehenden Anblicks lief dem schwarzhaarigen Verwalter ein kalter Schauer über den Rücken. Sein Gefühl schien ihn vor dieser Person warnen zu wollen. Aufmerksam musterte Horatio diese fremde Person, ignorierte dabei diese Emotion. Niemand griff ihn in seinen eigenen vier Wänden an. Höflich erhob sich der Adlige zur Begrüßung. Auf diese Weise wollte er zeigen, dass er die besten Manieren und Etiketten beherrschte.

„Ich begrüße Sie, Com. Kratas, hieß Horatio die rothaarige Flottenoffizierin akzentfrei und mit seinem typischen Lächeln, was einen Hauch Sarkasmus offenbarte, Willkommen. „Was kann ich für Sie tun?“


[ Coruscant | Imperial City | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Büro des Gouverneurs | mit Alynn Kratas und Lt. Terrik (NPC) ]
 
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