Coruscant

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Und er wusste sehr genau was er tat. Catherine war beeindruckt von ihrem Arbeitspartner. Tico schien stets zu wissen, worum es ging und was zu tun war. Jede Aufgabe war beinahe ein Klacks und relativ schnell gelöst. Catherine hatte noch nicht einmal viel dazu beizutragen, was ihr ganz gut passte, denn das war nun wirklich nicht ihr Fachgebiet, auch wenn es nach Außen hin so erscheinen sollte. Die Zeit verging wie ihm Flug und als alle zum Mittagessen verschwanden, blieben die beiden allein zurück.
Cats Fassade fiel, als sie ihn endlich ungeniert anlächelte. In diesem Moment da sie allein in dem Raum waren, waren sie nicht mehr Agent Oddy und Commander Souls, sondern einfach nur Tico und Carina bzw. Catherine. Sie erinnerte sich gerne an die Nacht zurück, die sie zusammen verbracht hatten. Es war in schöner Abend gewesen. So problemlos und unkompliziert, ausgelassen und spaßig. Doch da waren sie nicht mehr. Sie waren nicht mehr die beiden Unbekannten in irgendeiner beliebigen Bar in den unteren Ebenen. Wenn das hier so weiter ging, würde es schnell viel komplizierter werden, als sie es eigentlich haben wollte. Cat konnte mit sowas nicht umgehen. Schon gar nicht nachdem sie vor vielen Jahren mit einem Kollegen angebandelt hätte und dieser dann spurlos verschwunden war. M.I.A.! Aber Tico war kein Operative. Er war in Sektion 2. Vielleicht wäre es mit ihm etwas anderes. Doch Catherine war Sektion null. Ihr konnte etwas passieren. Sie konnte von einem Moment auf den anderen verschwinden und sie dürfte ihm nicht einmal etwas davon sagen...

Tico fragte sie gerade sehr geschickt nach einem Date, als Cats Gedankengänge bereits diesen Weg einschlugen, sich über etwas Sorgen zu machen, das noch lange nicht eintreten konnte. Sie waren nicht zusammen. Sie lernten sich gerade erst kennen. Und doch... Es waren Hoffnungen, die sie ihm machte, welche sie im nächsten Moment wieder zerstören musste. Ihre Miene verriet, dass die Tür schneller wieder zuging, als sie geöffnet worden war.

"Es gibt Vorschriften, Tico!", seufzte Cat. Sie suchte seinen Blick. Diese wahnsinns blauen Augen strahlten sie an und es war schwer, ihn jetzt zu enttäuschen.

"Wir können essen gehen.", stimmte sie schließlich zu, ganz entgegen ihrer eigentlichen Gedankengänge. Sie überraschte sich selbst damit und biss sich auf die Unterlippe. Da sprach wohl Herz, statt Verstand und das war dem so gar nicht Recht.

"Aber es darf sich nichts daraus entwickeln!", lenkte sie noch ein. "Wir sind beide im Geheimdienst tätig. Das passt nicht!"


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Die Macht verriet Markus, dass Turwaith alles andere als erfreut über den Umstand war, dass die junge Jedi-Heilerin nicht mit ihnen kommen durfte. Markus war dies bewusst, aber er konnte sich so eine Ablenkung nicht leisten, wenn er dem Jungen zeigen wollte, wofür die Jedi standen. Und so ging der "Unterricht", wenn man es so nennen wollte, sofort los. Sie gingen einen langen Korridor entlang und der junge Mann in seiner Begleitung fragte, was "machtsensitiv" nun eigentlich bedeutete. Eine berechtigte Frage, wenn man bedachte, dass der Junge kaum etwas über die Jedi wusste.

"Wir tragen winzige Lebensformen in unseren Zellen, die dafür sorgen, dass wir Zugang zur Macht erhalten. Wenn diese Lebensformen sehr zahlreich vorhanden sind, sprechen wir von einer Machtsensitivität, einer grundsätzlichen Machtbegabung. Die hast du!"

, erklärte er erst einmal grob wissenschaftlich, bevor er zur eigentlichen Antwort überging:

"Machtbegabte können lernen, die Macht zu nutzen. Zum Beispiel um Dinge schweben zu lassen, ja, aber nicht nur. Ich kann spüren, wie mein Gegenüber sich fühlt. Ich kann einen aufgebrachten Menschen beruhigen, ohne einen Finger zu rühren."

Das war vorhin geschehen, als Turwaith beinahe ausgerastet wäre.

"Ich kann andere beeinflussen, wenn ich es möchte. Aber wir tun so etwas nicht, um jemandem unseren Willen aufzuzwingen. Es geht um das höhere Wohl der Gesellschaft. Wir verstehen uns als Hüter des Friedens, als besondere Polizei, wenn du so willst. Wir sorgen für das Gleichgewicht in der Galaxis, soweit es uns irgendwie möglich ist. Natürlich kann man nicht das ganze Leid der Welt verhindern. Gleichgewicht bedeutet, es gibt Gutes, wie Böses. Dunkel und hell."

Sie bogen in einen Gang ein, welcher sie zu der Halle führte, die zum Lazarett umfunktioniert worden war.

"Es gibt Machtbegabte, die sich für die helle, aber auch welche, die sich für die dunkle Seite entscheiden. Das Gegenstück zu den Jedi sind die Sith. Das Gegenstück zur Republik das Imperium."

Als sich vor ihnen das Bettenlager erstreckte, blieb Markus stehen. Turwaith sollte sehen, zu was das Böse im Stande war.

"Das Virus, das auf Coruscant grassiert... Wir versuchen den Betroffenen zu helfen. Unsere Heiler sind rund um die Uhr im Einsatz. Auch draußen gibt es Lager, die von Jedi-Heilern betreut werden."

Turwaith wollte wissen, wo der Tempel sich befand. Dass er nie in den Oberen Ebenen gewesen war, konnte Mark sich kaum vorstellen, aber wenn er es wissen wollte, war es kein Problem, ihm das auch zu zeigen. Also nickte er mit dem Kopf in eine Richtung und ging voran. Sie mussten zum nächsten Turbolift, der sie aufs Dach eines der fünf Türme des Tempels brachte.

"Die Jedi sind also eine Organisation, die helfen möchte. Wir haben unterschiedliche Aufgabengebiete. Da gibt es die Heiler, die du eben im Einsatz gesehen hast. Dann gibt es Diplomaten, die zum Beispiel zu schwierigen Verhandlungen hinzugezogen werden, um zu vermitteln. Die Forscher können sich spezialisieren und zum Beispiel auf Erkundungen fremder Gebiete gehen oder unsere Technik weiterentwickeln, etc."

Während der Corellianer weiterredete, raste der Turbolift die Stockwerke empor. Da es eine gläserne Wand nach außen gab, sahen sie die Gebäude vor sich, welche sich bis in den Himmel erstreckten. Je höher sie kamen, desto weniger Gebäude waren noch vor ihnen. Der Tempel lag höher, als andere Gebäude, also sahen sie schon bald über die höchsten Gebäude hinaus. Erst jetzt erkannte man, wie weit sich die Stadt erstreckte. Sie ging bis zum Horizont und darüber hinaus, denn der Planet bestand sozusagen nur noch aus Stadt.

"Jedi-Visionäre verschreiben sich dem Einsatz für Frieden, ohne Gewalt anzuwenden. Sie arbeiten mit Hilfsorganisationen zusammen, helfen in Krisengebieten, wo eben Hilfe gebraucht wird und verbreiten die Ideale des Ordens. Die Jedi-Ermittler helfen den öffentlichen Behörden, der Polizei und dem Geheimdienst im Kampf gegen Kriminalität und so etwas. Und schließlich sind da noch die Beschützer... Ich bevorzuge den Begriff Wächter, denen ich angehöre. Wir kommen da zum Einsatz, wo man mit Reden nicht mehr weiter kommt."

Und das sagte er, obwohl er gerade mehr erzählte, als sonst in einer Woche. Mark schmunzelte bei dem Gedanken. Der Aufzug war angekommen und öffnete seine Tür. Markus trat hinaus auf die Plattform.

"Ich arbeite normalerweise als Personenschutz auf gefährlichen Missionen oder helfe dem Militär der Republik bei schwierigen Operationen. Das Einsatzgebiet ist breit gefächert. Jedi-Wächter kommen Soldaten sehr nahe."

Was auch erklärte, dass er keine Robe trug, sondern eher militärisch gekleidet war. Er brauchte Bewegungsfreiheit. Funktionalität war hier das Wichtigste. Außerdem wurde man in Roben oft schief angesehen. Einen Militär sah niemand schief an.
Die Jedi-Schatten, welche im Geheimen agierten ließ Markus absichtlich weg. Die Jedi kannten die Mitglieder dieser Berufung innerhalb der eigenen Reihen üblicherweise selbst nicht.
Jetzt war es an der Zeit den Mund zu halten und das Bild auf Turwaith wirken zu lassen. Markus hielt sich also im Hintergrund, als dieser den Blick über die Stadt schweifen ließ und wartete ab, bis eine weitere Frage aufkam.



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Vorschriften, ja, es gab eine Menge Regeln, Vorschriften, Gesetze, Werte und Normen. „Und dann gibt es Wünsche, Hoffnungen und Sehnsüchte, Catherine“, erwiderte Tico bloß, legte den Kopf etwas schief und lächelte dabei. Er kannte die Vorschriften des GD und da war kein Sterbenswörtchen von Verbotenen Beziehungen zu lesen. Einmal davon abgesehen, wäre das, sofern es irgendwo gestanden hätte, zweitrangig. Sie hatten alle Beziehungen. Wenn der NRGD etwas verbieten wollte, dann wäre es angebracht nicht ‚Liebesbeziehungen‘ zu schreiben, sondern von Bindung zu sprechen. Bezeihungen waren schließlich viel leichter zu lösen und längst nicht so intensiv wie Bindungen.
Dann aber kam Catherines Zustimmung die, und Tico verhinderte es nicht, seine Augen ein klein wenig zum Leuchten brachten. „
Ein einfaches Abendessen,“ bestätigte er sie, „Nach mehr hab ich auch noch gar nicht gefragt“. Das sich daraus nichts entwickeln durfte, ließ er besser unkommentiert, auch wenn ihm vieles dazu eingefallen wäre. Denn sprach Catherine nicht auch hier wieder von etwas, das gar nicht wie von ihr wirkte? Dürfen. Ja, vielleicht durfte sich nichts entwickeln, aber was war, wenn sie das beide wollten? Davon war keine Rede, doch Tico wusste sehr genau was er wollte und das ging in eine gänzlich andere Richtung als die, von der Catherine hier gerade sprach.
Die restliche Zeit der Fortbildung verging schließlich wie im Flug und Tico wartete ab, bis sich der Raum leerte, ehe er sich Catherine wieder offensiver näherte.

„Gibt es etwas, was du besonders gerne isst? Du bist die Expertin auf Coruscant,“ was deutlich machte, dass sie wählen konnte. Tico würde sich mit allem zufrieden geben, denn, wer hätte gedacht, Essen hatte hier nicht die oberste Priorität.



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Ein einfaches Abendessen. Nicht mehr, nicht weniger! Ein Teil von Catherine hoffte, dass es so sein würde. Ein anderer Teil pochte darauf, dass sie doch irgendwie gut zueinander passten und der letzte Abend eine Wiederholung forderte. Die Innere Stimme wurde auf stumm geschaltet. Catherine konnte sich diese Ablenkung nicht leisten und so zog sie die Fortbildung weiterhin durch so gut es ging. Eine weitere Gruppenarbeit wurde nicht gefordert. Die Agenten blieben für sich. Tico schien sich zu bemühen, sie nicht weiter zu stören. Vielleicht hatte er Angst, dass sie ihre Zusage wieder zurücknehmen würde. Vielleicht bildete sie sich aber auch nur zuviel darauf ein.
Erst als der Arbeitstag beendet wurde und der Schulungsraum sich wieder leerte, sprach er sie wieder an. Catherine nahm die Arbeitsblätter und faltete sie akkurat zusammen, ehe sie zu ihm aufsah und nach kurzem Überlegen antwortete:

"Ich mag einfache Küche. Nichts Exotisches!"

Catherine reiste nicht gerne durch die Galaxis, was vielleicht auch ein bisschen ihrer Vergangenheit zu schulden war. Tatsächlich gefiel es ihr auf Coruscant bisher am Besten, doch Coruscant hatte keine Standardküche. Der Stadtplanet war zu zusammengestückelt aus anderen Kulturen, dass man dort wirklich alles finden konnte, was einem nur einfiel. Corellianische Küche war nicht sehr anspruchsvoll, schmeckte aber sehr gut. Sie kannte auch genau das richtige Restaurant dafür, also übernahm sie - wie schon zwei Monate zuvor - die Führung. Da sie vorher nicht mehr nach Hause kam, beschloss sie, die Unterlagen beim Hinausgehen in den Papierkorb zu werfen. Niemand würde sie vermissen - sie am wenigsten!
Gemeinsam verließen sie das Bürogebäude. Keiner von beiden besaß einen Speeder, also blieb das Lufttaxi, das sie zum Ziel bringen sollte. Die Fahrt verlief ruhig. Cat sah aus dem Fenster, beobachtete die anderen Verkehrsteilnehmer und sah kaum einmal zu ihrem Begleiter hinüber. Ihre Art war distanziert, wie so oft. Dass er überhaupt noch Interesse hegte, war ihr ein Mysterium.

Der Fahrer setzte sie in den Mittleren Ebenen ab. Es handelte sich um ein Restaurant, welches von einem Bekannten von Cat geführt wurde. Allgemein kannte sie sehr viele Leute hier. Schon im Slith hatte sie dafür gesorgt, dass Tico eingelassen wurde. Hier gab es keinen Türsteher, was ein Vorteil war.
Von innen sah das Restaurant genauso unscheinbar aus, wie von außen, doch schon beim Eintreten schlug den beiden der wohlriechende Duft von noch warmem Ryshcate-Kuchen entgegen. Cat wusste schon jetzt, was sie als Nachspeise essen mussten. Es hatte zwar niemand Geburtstag, aber diesen Kuchen musste man einfach essen, wenn man Gelegenheit dazu bekam.

"Kennst du die Corellianische Küche?", fragte Cat, als sie an einem Tisch am Fenster Platz nahmen.


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Ticos Wunsch für diesen Abend war klar, er wollte so viel Zeit, wie nur möglich mit Catherine verbringen. Wenn das nur noch ein Abendessen bedeutete, war das dennoch so erstrebenswert wie eine zweite, gemeinsame Nacht. Zeit mit ihr klang dabei verlockender, als nur die Aufsicht auf Körerplichkeit und der Agent wusste längst, was das bedeutete. Ein Abend und eine Nacht mit ihr hatten ausgereicht, sich in sie zu verlieben und Tico gehörte nicht zu denen, die sich vor diesem Gefühl fürchteten. Nein, er konnte, wenn nötig, offen zu dem stehen, was er fühlte. Eine Eigenschaft, die seine Mutter ihn gelehrt hatte. Allgemein hatten auch seine Eltern nicht damit gegeizt, ihre Zuneigung zueinander um Ausdruck zu bringen. Tico hatte erkennen können, dass sie einander liebten. Aufgrund ihres Verhaltens, aufgrund ihrer Blicke, aufgrund ihres Umgangs. Ihm war es nur peinlich gewesen, wenn sie zusammen ausgingen und sie Händchen hielten, oder einander verliebte Blicke zuwarfen. Die Erinnerung an sie versetzte Tico einen Stich und auch das war ein Grund mehr, während der kurzen Fahrt mit dem Taxi kaum etwas zu sagen. Ein anderer war der, ihr zu zeigen, dass es in Ordnung war, dass sie sie ständig zwischen Nähe und Distanz wechselte und das ihn das nicht abschreckte. Dafür war die Hoffnung, dies ändern zu können viel zu groß. Außerdem saßen hier sie unlängst nebeneinander, näher als in der Fortbildung eben und Tico musste sein Glück nicht überstrapazieren
.

Einfaches Essen war der Wunsch gewesen, den Catherine geäußert hatte, die ihn dann in ein Restaurant führte, das gemütlich aussah und das von einem äußerst wohlriechenden Duft durchströmt wurde.
"
Um ehrlich zu sein, kenne ich nur corellianischen Whiskey, aber was auch immer hier aber so gut riecht, ich werde das probieren müssen." Auch er setzte sich und spürte, wie seine Laune längst wieder gewachsen war, jetzt da er ihr gegenüber an einem Tisch saß. Das war zu viel versprechend und Tico genoss diese vermeintliche Normlität, die ihm ein bisschen zeigte, in welche Richtung Alters gehen konnte. Gemeinsame Essen, gemeinsames Aufwachen, gemeinsame Zeit.
"Es gibt bestimmt etwas, dass du mir besonders empfehlen kannst," sagte er schließlich, nachdem man ihnen die Karten gereicht und er einen Blick hinein geworfen hatte. "Ansonsten bin ich nicht wählerisch." Immerhin hatte er , was er besonders gewollt hatte, direkt vor sich sitzen. Schließlich lachte er leise, als er anfügt, "Klingt nicht sonderlich kultiviert, aber zum Glück hast du mich nicht in ein 5 Steren-Edel-Restaurant geführt." Auch wenn er durchaus schon in solchen gegessen hatte.

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Catherine und Tico saßen sich gegenüber. Auf die Frage, ob er die Corellianische Küche kannte, antwortete er, dass er nur den Whiskey kenne. Das war nicht verwunderlich. Beinahe jeder in der Galaxis kannte Corellianischen Whiskey. Außerdem erwähnte er den Duft, der in der Luft lag und mutmaßte, dass er das probieren müsse, egal worum es sich handelte. Cat kannte den Geruch sehr gut und stieg in das Thema ein.

"Das ist Ryshcate-Kuchen und eine Hauptzutat ist tatsächlich Corellianischer Whiskey!"

Die dunkelhaarige Frau lächelte und griff wie er nach der Speisekarte.

"Ich bin dabei, wenn wir uns den zum Nachtisch bestellen!"

Während er in seiner Karte stöberte, sah Cat kurz und unauffällig über ihre eigene hinweg, um ihm einen verstohlenen Blick zuzuwerfen. Das gelockte Haar des jungen Mannes war ebenso dunkel, wie ihr eigenes. Außerdem hatte er im Gegensatz zu ihr helle blaue Augen. Die Seelenspiegel eines Menschen verrieten sehr viel über ihn, sagte man. Seine sahen bereits bei ihrer ersten Begegnung freundlich und ehrlich aus. Sein Lächeln erreichte stets auch die Augen. Er war ein harmonischer, sympathischer Mensch, der stets gut gelaunt wirkte. Aber sie kannte ihn auch noch nicht lange genug, um mehr über ihn zu wissen. In ihrem Innersten wollte sie ihn näher kennenlernen, das stand fest. Trotzdem schwang immer noch die Tatsache mit, dass sie ihm nichts über sich und ihre gefährliche Arbeit erzählen konnte und so etwas war nicht gut, um einen Grundstein für mehr zu legen.
Cat sah wieder auf die Speisekarte.

"Es gibt da einen wunderbaren und weit bekannten Eintopf. Mir fällt der Name gerade nicht ein.... Aber ehrlich gesagt wäre mir persönlich eher nach einem Steak oder sowas..."

, dachte sie laut nach.
Als der Kellner kam, bestellte sie als erstes eine Muja-Saft-Schorle und wie gedacht ein Steak, gut durch mit einem gemischten Salatbouquet. Sie ließ Tico selbst bestellen und wartete geduldig ab, bis der Kellner sie wieder allein ließ, ehe sie das Gespräch auf die privatere Ebene verschob. Sie wollte ihn kennenlernen. Dazu gehörte miteinander zu reden. Welchen Sinn hatte es sonst, hier zusammen essen zu gehen? Catherine stützte die Ellenbogen auf die Tischkante und verschränkte die Finger miteinander.

"Ich weiß, dass du nicht von hier bist. Also? Woher stammst du?"

Warum er hier war, konnte sie sich denken, jetzt da sie seinen Job kannte. Die Öffentlichkeitsarbeit der Republik auf Coruscant war noch ausbaufähig. Vor allem in Zeiten des "Friedensabkommens". Die Leute wollten Transparenz. Sie wollten wissen, was die Republik für sie tat und warum es gut war, dass der Stadtplanet wieder in republikanischer Hand war. Mit dem Virus, der grassierte, war es nicht einfach, die Bewohner des Planeten bei der Stange zu halten. Sie wollten Besserungen sehen, waren beunruhigt. Es herrschte eine seltsame Stimmung, die es aus der Welt zu schaffen galt. Deshalb war er vermutlich hierher versetzt worden und er war noch nicht lange auf Coruscant, das hatte er ihr schon beim ersten Treffen gesagt. Nun wollte sie aber wissen, wo seine Wurzeln lagen. Vielleicht auch deshalb, weil sie selbst keine hatte, es aber immer wieder interessant fand, Personen damit zu vergleichen, woher sie kamen und wie sie sich entwickelt hatten. Sie fragte sich oft genug, ob sie sich vielleicht anders entwickelt hätte, wäre ihr Leben anders verlaufen.


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Coruscant - obere Ebene- Beobachtet Nebbra

Verdammt.
Sie steuerte direkt auf ein Lufttaxi zu, fern von der Menge.
So konnte Lianna ihr nicht mehr weiter folgen, ohne entdeckt zu werden.
Sie war hin und hergerissen, wusste nicht, welchen Plan sie nun in die Tat umsetzen sollte.
Es gab zwei Varianten.
Zum Einen könnte sie aus der Menge hervortreten und die Elomin ansprechen.
Oder sich zum Anderen umdrehen und ihrer Wege gehen.
Warum das so eine schwierige Entscheidung war, wusste sie selbst nicht, aber langsam rann ihr der Sand der Zeit durch die Finger.
Die Frau hatte nur noch wenige Schritte vor sich und das Chancenfenster wurde immer kleiner.
Einer Eingebung folgend trat sie ein paar Schritte aus der Menge und starrte ihr Hinterher und hoffte, dass etwas passierte.

Da sah sie, dass ein Stück Flimsi sich aus der Tasche der Elomin löste und wie eine Feder zu Boden sank.
Noch bevor es seinen Flug beenden konnte, bewegte sich Lianna auf das Stück Papier zu und schnappte es sich an einer Ecke.


"Hey!"

Coruscant - obere Ebene- Nebbra und Lianna
 
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Ryshcate-Kuchen,“ wiederholte Tico den Namen und hätte beinahe gelacht. Cate. Der Kuchen klang ein wenig wie ihr Name, denn vielleicht war das Ende ‚Cate‘ ihr Spitzname? Allerdings konnte Tico das kaum laut sagen, denn es hätte gewirkt, als sei er ein Macho übelster Sorte, oder ein Chauvinist erster Klasse, wenn er einen Nachtisch mit einer Frau verglich. „Dann werden wir uns diesen nachher nicht entgehen lassen.“ Sie bestellten beide, wobei sich Catherine für ein Steak und Tico tatsächlich für irgendeinen Eintopf entschied. Es war lange her, dass er das letzte Mal gemeinsam mit einer Frau gegessen hatte. Damals war es Loana gewesen, mit der er in einem viel zu teuren Schuppen gesessen und viel zu Credits ausgegeben hatte. Das Abendessen vor ihrer Trennung, das ihm noch bestens im Gedächtnis geblieben war. Vermutlich hätte sie niemals ein Steak bestellt und sich nicht in einem Restaurant wie diesem blicken lassen. Nicht, dass sie arrogant gewesen wäre, das nicht, aber sie war anders als Catherine. Verglich er hier Catherine gerade seiner Ex? Besser er hörte gleich damit auf und so lenkte er seine Aufmerksamkeit zurück auf Catherine, die ihn schließlich fragte, woher er kam. Spintir. Als sie ihm diese Frage das erste Mal gestellt hatte, hatte er behauptet, von Spintir zu sein. Ob sie sich daran noch erinnerte? „Spintir war gelogen,“ antwortete Tico ihr, nicht ohne den Anflug eines schlechten Gewissens und hoffte, dass sie die damalige Lüge nicht zum Anlass nehmen würde, jetzt zu gehen. Auch sie war nicht ehrlich gewesen, was ihren namen betraf, also hoffte Tico, dass seine Ehrlichkeit ihm eher eine Türe öffnete, als das es eine schloss. Er wollte sie nicht weiter belügen und deswegen begann er so, selbst wenn sie sich nicht mehr an die Antwort erinnerte. „Ich bin auf Artorias geboren und aufgewachsen, ein eher kleiner, terristischer Planet im Myto-Sektor, im Äußeren Rand. Er ist... ein bisschen wie Naboo.“ Zumindest war er mit Naboo vergleichbar und Naboo war viel eher geläufig. „Artorias ist ein sehr schöner Planet, mit sehr schönen Dörfern und noch schöneren Städten,“ und man hörte seinen Worten an, wie sehr er seine Heimat mochte. „Jetzt sollte es nicht mehr zu abschreckend sein, wenn ich dir sage, dass ich dort Polizist gewesen bin.“ Schließlich war sie auch eine Agentin und auch wenn der GD und die Polizei nicht das gleiche waren, ganz und gar nicht, so waren sie sie sich dennoch ähnlich. „Aber erzähl mir etwas von dir. Ich weiß nicht, ob ich bei dem einsteigen soll, wo du das letzte Mal aufgehört hast.“ Sie hatte gesagt, dass sie keine Heimat hatte und es schien weder klug, noch ratsam, sie erneut darauf anzusprechen. „Was magst du gerne, wofür brennt dein Herz? Außer fürs Tanzen?“, lachte er leise, denn letzteres beherrschte sie sehr gut.



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Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge-bestimmt nicht allein

Der Fall war am Ende doch schwieriger gewesen, als Alicia gedacht hätte. Juley hatte unter dem Verlust ihrer Eltern zu sehr gelitten. Ihr Geist zu verbaut. Gut, das Mädchen war jung. Andere begannen ihre Ausbildung wesentlich später. Aus diesem Grund hatte sie mit ihrer Padawan ein Abkommen getroffen. Sie durfte im Orden bleiben. Auf Lianna- erstmal- bis Coruscant wieder sicher war. Sie sollte sich erholen und lernen. Die Schule beenden. Reifen. Wenn die Zeit gekommen wäre, würde sie ihre Ausbildung fortsetzen. Vielleicht bei ihr. Vielleicht bei jemand anderem. Alicia hatte die Reise dafür genutzt, ihre melancholischen Gedanken abzulegen. Auch wenn es komisch war und nicht zu passen schien: Die Macht führte sie. Wofür dieser kurze Weg mit Juley gut gewesen war, würde sich vielleicht erst später offenbaren. Vielleicht hatte sie auch einfach etwas missverstanden und Juley hätte-ebenso wie die anderen Wesen vor ihr- einfach dem Orden zugeführt werden sollen.Wenn dem so war, dann hatte sie das ja getan. Jetzt war Alicia auf Coruscant im Jedi-Tempel. DER Jedi-Tempel. Bei all den anderen Niederlassungen des Ordens, war das hier doch das Herzstück, das ihnen so lange versperrt gewesen war. Die junge Frau wollte ihn schon immer mal sehen und jetzt endlich war es soweit. Es war noch chaotisch, denn der Umzug war natürlich noch lange nicht abgeschlossen. Ebensowenig wie die Reparaturarbeiten, die immernoch am Gebäude durchgeführt wurden. Ausserdem war immernoch die Seuche auf dem Planeten- ein Grund, warum Alicia Coruscant eigentlich gemieden hatte. Sie war keine Heilerin und eigentlich waren ihre Talente woanders von grösserem Nutzen. Ihr Gedanken kehrten zu Juley zurück und Alicia blieb stehen. Warum ging ihr das so nah? Das war doch zuvor nie der Fall gewesen. Die Jedi schüttelte den Kopf und zwang ihre Gedanken in die Gegenwart zurück. Die Vergangenheit war Geschichte und mit dem Kopf in ihr hängen zu bleiben war Energieverschwendung. Ohne Ziel schlenderte Alicia durch die Gänge mit wachen Augen und weitem Geist. Warum sie hier war, wusste sie nicht genau. Für Sight-Seeing war es sicher die falsche Zeit. Aber sie hatte das Gefühl, dass es einen Grund hatte hier zu sein. Aber hatte sie das Gefühl bei Juley nicht auch gehabt? Und jetzt? NEIN! Sie musste wirklich dringend damit aufhören, sich um ihre ehemalige Schülerin zu sorgen. Alles war gut. Alles war richtig, so wie es war. Juley war in guten Händen. Sicher untergebracht. Alicia atmete tief durch und beschleunigte ihre Schritte. Jetzt hatte sie ein Ziel. Die Meditationsräume. Sie musste dringend aufräumen. In ihrem Geist. Solang sich ihr Geist verhielt wie ein besoffener Affe, würde sie keinen Schritt weiter kommen. Und da half einfach nur Meditation. Bevor sie sich jedoch in Meditation versenkte, beschloss sie noch eine Nachricht zu versenden. Sie lehnte sich an eine Wand- um nicht aus versehen von jemandem umgerannt zu werden-und zückte ihr Com.

Nachricht an Tyris Reth

Hallo Tyris
Wie geht es dir? Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.Ich muss dir leider mitteilen, dass ich Juley's Ausbildung erstmal abgebrochen habe. Sie muss den Verlust ihrer Eltern erstmal verarbeiten und vielleicht noch 1-2Jahre zur Schule gehen. Etwas Normalität in ihr Leben bringen. Sie bleibt weiterhin in der Obhut des Ordens, geht aber auf eine reguläre Schule auf Lianna. Ein geregelter Tagesablauf wird ihr helfen, hoffe ich. Ich kann ihr den Rahmen nicht bieten, den sie im Moment braucht. Aber wenn sie soweit ist, wird sie eine Jedi werden. Entweder nehm ich sie dann wieder als Schülerin, oder ein anderer Meister übernimmt das.

Es wär schön, von dir zu hören.
Liebe Grüsse
Alicia


Bewusst fragte sie nicht nach, was er gerade machte. Es war besser so. Aber sie war mit ihren Gedanken um das junge Mädchen jetzt zumindest nicht mehr allein und vielleicht könnten sie zusammen noch die eine oder andere Idee heraufbeschwören.

Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge Richtung Meditationsräume-sicher nicht allein.
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Wes' Büro – Mya (NPC), Alisah, Arkon und Wes

Soso, diese Alisah war also wichtig und sie hatte sie jederzeit zu ihm durchzulassen, ärgerte sich Mya. Wichtiger als sie, war wohl anzunehmen, und dem Grinsen dieser Frau nach schien sie das auch zu wissen. Als Padawan bei Eleonore hatte die Twi'lek nicht unbedingt besonderen Grund gehabt, sich wichtig zu fühlen. Dort war sie das Laufmädchen gewesen, was sie nun bei Janson ja auch wieder war. Diese Alisah musste dagegen keine Datenkarten von Agamar nach Bimmisaari und zurück apportieren, sie war wichtig. Und überhaupt, jederzeit? Was sollte das heißen? Schlief Janson manchmal in seinem Büro? Mit ihr, womöglich? Den Gerüchten, die sie über ihn gehört hatte, war es Janson offenbar zuzutrauen.

»Soso, Ihr seit also eine V.I.P. Wie schön für euch,«

Bemerkte Mya und rümpfte dabei die überaus hübsche Nase. Damit war ihre Aufgabe für's erste auch wieder erledigt und sie durfte hier die Türsteherin mimen, während die wichtigen Leute interessante Dinge mit Janson zusammen machten. Von Psychometrie hatte die Twi'lek auch schon gelesen und es klang überaus spannend. Aber sie wurde ja nicht gefragt. Gerade, dass sie nicht zum Babysitten abgestellt wurde. Verstohlen fühlte sie nach der Präsenz des Kleinen. Eine Machtsensitivität erschien möglich, so wie es sich anfühlte. Jansons Sohn? Überraschen würde es sie keineswegs.

Natürlich war es ein Thema, dass ein junger Ritter wie Arkon sehr persönliche Erlebnisse, gerade so tragische wie im Falle Zannahs, vielleicht noch mit einem Rat teilen wollte, aber nicht unbedingt mit seiner Padawan. Dies schien auch Alisah bewusst, die zwar ihre grundlegende Bereitschaft erklärte, aber unter dem Vorbehalt von Arkons Zustimmung. Da gab es auch wenig, was der Taanaber dazu sagen konnte, ein Überreden war hier nicht angebracht. Gerade bei der Psychometrie war es von Bedeutung, dass sich die praktizierenden in einem ausgeglichenen seelischen Zustand befanden, ohne starke Emotionen, und sich latent etwas unwohl zu fühlen wegen der Beteiligung einer dritten Person war hier schon zuviel.

Arkon erklärte zwar, dass er den Hintergründen um den Tod seiner Freundin zwar auf den Grund gehen wollte und zitierte, ganz Musterschüler, den Jedi-Kodex.


»Das ist richtig. Wer war eigentlich dein Meister gewesen?«


Grinste Wes, der froh war, wenn seine Padawane in Bezug auf den Kodex mehr konnten als ihn auswendig gelernt zu haben. Freiwillig wäre da keinem so ein Satz über den Lippen gekommen. Als es um die Frage Übungsobjekt oder gleich Ernst ging, antwortete Arkon nicht sofort. Vielleicht hatte er ein wenig Angst vor dem, was er vielleicht enthüllen würde, oder auch wegen Alisah. Jedenfalls entschied der junge Ritter sich für die Übungsgegenstände.


»Einerseits ist es zwar leichter, eine Psychometrie-Vision mit einem Gegenstand wie dieser Kette zu erleben, der wahrscheinlich sehr intensive Emotionen in sich trägt und zu dem du eine persönliche Bindung hast. Andererseits ist es auch nicht unbedingt die angenehmste Erfahrung, gleich mit so etwas zu beginnen, wenn der Prozess an sich noch eine neue, unbekannte Erfahrung ist. Es ist leichter, mit intensiven Visionen umzugehen, wenn man den Ablauf und die Art, wie man die Vision nacherlebt, schon einmal mitgemacht hat,«


Bestätigte Wes und verließ seinen Schreibtisch, um in einer etwas mitgenommenen großen Raumfahrerkiste zu kramen, die in seinem Büro stand.


»Übrigens ist es leichter, eine Psychometrie-Vision zu erleben, wenn man sich zu mehreren Personen auf den Gegenstand konzentriert. Man hilft sich gegenseitig, das Echo in der Macht zu finden, deshalb solltest du mit dabei sein, Alisah. Abgesehen davon bekämst du im Idealfall selbst dann einen Eindruck von der Vision, falls du im Gegensatz zu Arkon nicht psychometriebegabt sein solltest.«

Der Jedi-Orden hatte so viele Ortswechsel im Laufe der Zeit erlebt und manche Dinge verblieben einfach in der Kiste, weil die Zeit fehlte, sie auszupacken und vielleicht auch weil man Angst hatte, nicht die Zeit zu haben, sie notfalls wieder einzupacken. Aber hier bestand die Gefahr nicht mehr, dachte Wes. Sie waren nach Hause gekommen und es war an der Zeit, sich auch wieder häuslich einzurichten. Nur wann er denn jemals Muße für solche Dinge haben würde, war die Frage. Andererseits, wozu hatte er eine persönliche Assistentin?

»Mya, könntest du bei Gelegenheit meine Raumkiste ausräumen und die Trainingsgeräte und die Holovids in die Regale räumen?«

»Sicher, Rat Janson. Sobald ich hier fertig bin,«


Erwiderte Mya und musste sich zusammenreißen, höflich zu bleiben. Eigentlich hatte sie nicht wirklich viel zu tun und sichtete gerade Missionsberichte von Jedi um zu entscheiden, welcher Janson davon vorzulegen war. Außerdem piepte sein Kom, eine Elise – dem Holobild nach noch so ein junger, hübscher Hüpfer, der – so weit sie es beurteilen konnte – groß in sein Beuteschema passen musste. Aber an diese persönlichen Dinge sollte sie ja nicht ran. Wobei, sag' das nochmal wenn du erst einen von Alisahs BHs in der Kiste gefunden hast, dachte die Twi'lek düster. Aber eigentlich war das sowieso eine dieser Aufgaben, die man gut an T'nadah auslagern konnte und die wusste wahrscheinlich nicht einmal, was das war. Zeit, dass sie wieder zurückkam. Sie sollte doch nur nach Padawankandidatinnen für den Rat scouten und dann Bericht erstatten.

Endlich hatte Wes gefunden, was er suchte, ein altes Trainingslichtschwert. Er zeigte es Arkon und Alisah und erklärte dazu:


»Das ist das Objekt, das Lichtschwert eines früheren Padawans von mir. Ich möchte euch ein paar Dinge darüber erzählen, damit ihr es leichter habt, eine Ahnung von der Szene zu bekommen, die sich auf die Waffe eingeprägt hat. Es kann nämlich sein, dass euch ein Gedanke, ein Gefühl oder ein Bild aus der Vision plötzlich in den Sinn kommt, wie das Ende eines Fadens, an dem ihr ziehen müsst. Ohne Zusammenhang ist es aber schwer, dieses kurze Aufblitzen als den Faden zu erkennen, der euch zu der Vision führt. Leider springen einem diese Arten von Visionen nämlich nicht so deutlich an wie so dramatische Ereignisse wie Zannahs Tod, die zum Glück selten sind. Zumindest ein Jedi-Ermittler muss jedoch in der Lage sein, auch solche Visionen aufzuspüren und so schlimme Dinge hätte ich auch gar nicht bei meinen Trainingssachen, nebenbei bemerkt.

Jedenfalls, mein Padawan hatte große Angst vor der Ritterprüfung und der Zeremonie, so eine Art Lampenfieber. Er hatte noch nie einen Jedirat aus der Nähe gesehen und interpretierte alle möglichen Dinge hinein, wie mucksmäuschenstill knien zu müssen wie der prüfende Rat ihm einen Haarschnitt mit dem Lichtschwert verpasst oder was weiß ich. Er hat damals alles mögliche wirre Zeug geredet, was ihm wohl passieren würde, und weigerte sich dann, von seiner Heimatwelt Coruscant nach Lianna zurückzufliegen. Soweit ich weiß, hat er zunächst für den coruscanter Widerstand mit überraschendem Erfolg Granitschnecken mit explodierenden künstlichen Schneckenhäusern versehen. Nach dem Friedensschluss wurde er Schneckenfarmer auf Agamar und beliefert jetzt anscheinend Feinkostläden im ganzen Kern mit seinen Delikatessen. Aber er kam nie zu mir zurück, um sein echtes Lichtschwert zu bauen und die Prüfung abzulegen. Das ist daher das Objekt mit der stärksten Verbindung zu ihm, das ich von ihm habe. Das und die starken Gefühle, die damals von ihm Besitz ergriffen haben, sollten es euch vergleichsweise einfach machen, etwas zu spüren. Ergreift einfach den Griff und konzentriert euch auf sein Spiegelbild in der Macht. Es mag nur tote Materie sein, doch die Kraft, die uns Leben spendet, durchfließt es genauso wie uns.«


Wes bedeutete ihnen, zu einer Meditationsmatte im hinteren Teil des Büros zu gehen und sich dort im Kreis hinzusetzen, mit der Waffe in der Mitte und Mya sah ihnen neidisch hinterher.


Coruscant – Jedi-Tempel, Wes' Büro – Mya (NPC), Alisah, Arkon und Wes
 
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Cat war sich von dem Zeitpunkt an, da sie ihn bei der Fortbildung des NRGD gesehen hatte, sicher, dass er ihr vielleicht nirgends die Wahrheit erzählt hatte. Dies war auch der Grund für die erneute Frage nach seiner Herkunft. Die Annahme einer Lüge stellte sich als richtig heraus, denn Tico gestand, dass er eigentlich von Artorias stammte. Sie nahm es ihm nicht übel. Eigentlich sah sie das hier als erste wahre Begegnung an, denn in der Bar, war sie selbst nicht ehrlich zu ihm gewesen. Allein schon der falsche Name, der als Tarnung dienen sollte. Es gehörte eben zu ihrem Job dazu, die eigene Identität zu wahren.

„Jetzt sollte es nicht mehr zu abschreckend sein, wenn ich dir sage, dass ich dort Polizist gewesen bin.“, erzählte Tico und Catherine verstand nicht ganz:

"Warum sollte mich das abschrecken? Viele Agenten werden vom Militärdienst, investigativem oder observativen Diensten abgezogen. Von der Polizei sind viele später zum Geheimdienst gewechselt."

Sie schmunzelte. Nicht alle hatten eine ähnliche Ausbildung genossen. Sie gehörte wohl zu den wenigen, die da einfach hineingerutscht waren, weil sie anderweitige Fähigkeiten und Charakterzüge besessen hatten, die der Geheimdienst für wertvoll erachtet hatte.

"Wir suchen uns nur die Besten der Besten aus!"

Die Getränke wurden an ihren Tisch gebracht und Cat bedankte sich höflich, bevor sie nach dem Glas Muja-Schorle griff, Tico zuprostete und einen Schluck davon trank. Es schmeckte sehr süß und war durch die darin enthaltene Kohlensäure erfrischend nach dem langen Tag im Schulungsraum. Ihr Gegenüber wollte mehr von ihr erfahren und sinnierte laut darüber, ob es wohl gut wäre, dort einzusteigen, wo sie das letzte Mal aufgehört hatte. Da sie gerade von Heimat gesprochen hatten, tippte sie darauf, dass er nicht wusste, ob sie zu dem Thema noch etwas sagen konnte oder wollte. Sie überging die rhetorische Frage. Er erwartete sowieso keine Antwort, also musste sie die tragische Geschichte um ihre Kindheit nicht noch einmal aufrollen. Kaum jemand wusste über sie Bescheid, außer vielleicht die Offiziere, die Einblick in ihre Akten erhielten. Und selbst darin war nur ein Bruchteil ihrer Geschichte erfasst.

„Was magst du gerne, wofür brennt dein Herz? Außer fürs Tanzen?“ Die wurzellose GDlerin dankte ihm insgeheim für seine Diskretion. Er war ein sehr empathischer Mensch, soweit sie das bisher beurteilen konnte und ihm war anscheinend sehr wichtig, dass sie sich wohl fühlte. Dieses Ziel hatte er schon längst erreicht.

"Wenn ich ehrlich bin... Normalerweise tanze ich gar nicht.", stellte sie kopfschüttelnd und gleichzeitig sich selbst belächelnd fest.

"Ich habe keine Hobbies. Ich lebe buchstäblich für die Arbeit."

Für manche mochte sich das traurig anhören. Sie selbst fand es selbstverständlich, da sie in ihrer Arbeit endlich die Erfüllung gesucht hatte, die sie in ihrer Jugend gesucht hatte. Sie hatte einen Sinn für ihr Leben gesucht, lange Zeit nicht verstanden, warum sie überhaupt existierte. Beim Geheimdienst wurde sie tatsächlich gebraucht. Sie hatte sich hoch gearbeitet und erzielte gute Ergebnisse in allem, was sie anpackte.

"Mein Sinn des Lebens ist wohl, der Republik zu dienen und ich denke, ich bin ganz gut darin."


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- Coruscant - obere Ebenenen - Industrial Vibes Club - mit Riley -

"Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Das ist unglaublich. Es sah von aussen so winzig aus!". Aldridge konnte sein Staunen nicht verbergen. Nach einem Gang über einen eleganten roten Teppich, der zum Glück weit von Fans und Presse (die vor dem Haupteingang lauerten) weg lag, waren beide zusammen mit einigen anderen Paaren zum Nebeneingang der Location geführt worden. Der Club in dem die Premieren Party statt fand war ganz und gar nicht winzig und Aldridge Trineer und Riley May waren kein Paar. Er hatte es sich verkniffen ihr seinen Arm anzubieten. Selbst diese völlig unschuldige (er war auch schon auf Festen mit seiner Oma Moira so daher spaziert!) würde Riley ablehnen, weil ihr Zarin ein so eifersüchtiger Mann war. Aldridge hasste den Bastard für alles was er war und alles was er Riley angetan hatte...dafür das er sich diese Frau mit ihrem wachen und aufmerksamen Geist zurecht erzogen hatte. Aldridge stoppte im Eingang kurz und sah sich um. Die Location musste ein ehemaliges Industrie Gebäude, eine Fabrik gewesen sein. Schwere Stahlträger zogen sich queer durch die extrem hohe Decke. Aldridge vermutete, das zwei oder drei Etagen durchbrochen und zu einem gigantischen Raum gemacht worden waren. Die in schwindelerrender Höhe liegenden Ballustraden die über ihren Köpfen waren, unterstützten seine Theorie. Al senkte seinen Blick wieder auf seine Ebene. Die Ausstattung und Dekoration waren ganz und gar nicht als industriell zu beschreiben. Edle Teppiche, teure Sitzgelegenheiten, die Deko....Al fand die kleinen Flammen auf den Tischen besonders hübsch, aber so richtig begeisterte ihn die Bar, die aus dickem roten Backstein bestand und wirkte als wäre sie ehemals ein rustikaler Hochofen gewesen. Die Spirituosen die da von elegant gekleideten Barkeepern ausgeschenkt wurden, waren bestimmt einen Monatslohn der Arbeiter wert, die hier wer weis wann gearbeitet hatten. "Du wolltest wissen, was auf Film Premieren passiert?". Aldridge bat Riley mit einer einladenden Geste ihm zu folgen. Zusammen bahnten sie sich langsam einen Weg durch Grüppchen von Menschen und Nichtmenschen die allesamt so lächerlich reich und wichtig aussahen, das der Naboo sich wie ein Eindringling fühlte. Niemand wusste wer er war und so sah er dank des teuren Smokings den er sich noch schnell vor dem Event gekauft hatte wie einer von ihnen. Als er seinen Kopf zur Seite neigte um zu sehen ob Riley Schritt hielt korrigierte er sich. Wegen ihr sah er so aus wie einer von ihnen, denn Riley sah aus wie ein Star, wie 100.000.000.000 Credits. Er hätte sich hier und jetzt für diese Summe verschuldet um nur eine Sekunde ihre Hand halten zu dürfen. Ihm wurde der Hals trocken als er sie ansah, weswegen er sich fokussierte. Er hatte bei dem Gedanken diese Bar auszutesten völlig vergessen ihre Frage zu beantworten. " Also folgendes passiert! Stinkreiche Snobs feiern zusammen mit den Schauspielern und Filmteams die Premiere des Filmes in dem sie einfach nur eine Party feiern. Eine ordinär teure und exklusive Party bei der die High Society unter sich bleibt und tanzt und trinkt... wie vermutlich jeden Abend der Woche.. Aldridge sah sich um und blickte in die Gesichter einiger Anwesender. Gott was musste das für ein Leben sein? Die meisten Leute hier hatten vermutlich nicht einmal im Leben richtig gearbeitet, bis auf ein paar Ausnahmen. Die jungen Frauen die mit ihren teils ekelhaft älteren Begleitern hier waren, bildeten für ihn eine Ausnahme. Sie bezahlten einen hohen Preis und die widerlichen alten Säcke schämten sich keine Sekunde diesen jungen Frauen ihre besten Jahre zu stehlen. Der Naboo wand sich Riley komplett zu. Sie war so klug und so schön, wieso hatte ihr das Schicksal nur so übel mitgespielt? Aldridge schluckte die Finsteren Gedanken herunter. Dieser Abend sollte toll werden, für sie und ihn. Die Sorgen würden Morgen früh wieder da sein. Die Bar war direkt hinter ihnen. "Was möchtest du trinken? . Er würde heute Abend alles für sie tun. Sie sollte sich wohl fühlen. Ein Lächeln von ihr heute Abend und er wäre glücklich wie lange nicht.

- Coruscant - obere Ebenenen - Industrial Vibes Club - mit Riley -
 
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„Warum dich das abschrecken sollte?“, wiederholte Tico die Frage und lachte leise. „Ganz einfach,“ und da verstellte er seine Stimme, lehnte sich ein wenig in den Stuhl zurück, legte die Arme auf den Tisch, hielt mit der einen Hand die anderen. „‘Polizist? Interessant.‘“ Als Polizist sammelte man nicht gerade Bonuspunkte, was ein erstes Date betraf. „Dann kaum die 170cm geknackt und von einem ‚hochromantischen‘ Planeten. Macht mich ziemlich, ziemlich interessant.“ Tico lachte wieder, auch wenn es Zeiten gegeben hatte, in denen er das mit weitaus weniger Humor hatte nehmen können. Aber sie hatte Recht, es schien, auch soweit Tico beurteilen konnte, beinahe Gang und Gäbe zu sein, Personen bestimmter Berufsgruppen einzustellen. Das der GD nur die besten aussuchte, brachte Tico dazu, zu grinsen. Vielleicht war das ein Kompliment – an sie beide.

Ein wenig schockierte sie ihn dann doch, als sie erklärte, keine Hobbies zu haben, doch Ticos Irritation im Blick löste sich in wenigen Sekunden auf.
Dann werde ich heute dafür sorgen, dass du eines dazu gewinnen. Ich hätte sogar zwei Ideen. Eine hat mit Tanz, die andere mit Gesang zu tun. Manchmal muss man schließlich Pause vom Dienen nehmen, und Spaß haben.“ Es gab zwei Veranstaltungen in unmittelbarer Nähe. Eine Karaoke-Nacht und ein Tanzabend, bei dem die Musik immer wieder stoppte und man ebenfalls seinen Tanz unterbrechen musste. Wer bis zum Ende durchhielt, im richtigen Moment stoppte und dann wieder begann, gewann sogar einen Preis.
„Das mit dem Tanzen jedenfalls liegt dir im Blut“, da war er sicher. „Und ein bisschen mehr als einen Sinn im Leben zu haben, ist manchmal eine gute Sache.“ Vielleicht passte es aber zu einem Menschen, keine Hobbies zu haben, der über sich selbst sagte, keine Heimat zu haben. Tico selbst hatte zu viele Dinge, an denen er Freude hatte. „Wäre das hier Atorias, hätte ich gesagt, wir gehen nachts schwimmen. Das ist etwas, das unheimlich Spaß macht.“ Was ein Hobby von ihm darstellte. „Bist du schon lange im Dienst der Republik?“, wollte er dann wissen. Das war keine zu persönliche Frage, aber eine die sein Interesse an ihr hoffentlich deutlich machte. Zu weit nach vorne wagen wollte Tico sich noch nicht.

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Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Markt, Nebbra am Rande des Getümmels, mit Lianna

Reflexartig drehte Nebbra sich um, so, wie das wohl viele Leute taten, wenn jemand hinter ihnen "Hey" brüllte. Obwohl es dumm war, wie sie ihm nächsten Moment amüsiert feststellte, denn die Chance, dass sie gemeint war, war ziemlich gering bei der Menge an Personen hier in der Nähe.
Faszinierenderweise aber schien tatsächlich sie gemeint zu sein, denn hinter ihr stand ein... Mädchen? (Lianna) Oder doch ein Junge? Nebbra konnte Menschen nicht immer unterscheiden, und dieses Exemplar hier machte es ihr besonders schwer, indem es beide Merkmale der Geschlechter, mit denen sie sich normalerweise behalf, in sich vereinte. Nach der Stimme konnte sie eher weniger gehen, in diesem Alter, zumindest wenn sie sich nicht verschätzte, klangen Jungen ebenfalls noch manchmal wie Mädchen... wie auch immer.
Das... Kind, genau, das war es sicher, hielt ihr ein Flimsi hin, und Nebbras Wangen färbten sich dunkel, die Elominvariante von Überraschung. Es sah wie das Flimsi aus, das der Kontakt ihr gegeben hatte... Sie machte zwei Schritte zurück, griff danach und warf einen Blick darauf. Ja. Mist. Das war knapp gewesen, ob sie den Händler wieder gefunden hätte nach heute, um sich erneut die Daten geben zu lassen? Ungewiss. Auf jeden Fall hätte es Zeit gekostet.
Dankbar sah sie das Kind vor sich an.

"Ich danke dir."
Sie verbeugte sich leicht.

"Es hätte mich Zeit gekostet, diese Information erneut zu beschaffen..."
Jetzt betrachtete sie nicht mehr das Flimsi, sondern das Kind genauer. Es sah nicht gerade reich aus, wenn man das so sagen konnte, die Kleidung wirkte zwar halbwegs gepflegt, hatte aber garantiert schon bessere Tage hinter sich. Sie sollte sich erkenntlich zeigen für die Hilfe, denn es war nicht selbstverständlich, dass man solche Kleinigkeiten bemerkte und dann auch noch andere darauf aufmerksam machte.
"Kann ich dir im Gegenzug ebenfalls irgendwie helfen?"
Prüfend betrachtete Nebbra das Kind. Sie hätte ihr einfach einen Credchip zustecken können... sie konnte ihn sicher gebrauchen. Aber irgendetwas sagte ihr, dass es nicht das richtige gewesen wäre. Und Nebbra hatte gelernt, auf dieses Gefühl zu vertrauen.

Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Markt, Nebbra am Rande des Getümmels, mit Lianna
 
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Catherine verstand nicht, warum er das so sagte. Standen Frauen nicht für gewöhnlich auf Männer in derartigen Berufsgruppen? Uniformiert, verantwortungsvoll... gut aussehend?! OK, er war kein Bad Boy. Und ja, Frauen mochten die bösen Jungs, aber Polizisten hatten doch auch was an sich. Mit dem zweiten Argument konnte sie dann doch etwas mehr anfangen. Als er über seine geringe Größe sprach, senkte sie den Blick und versteckte damit ein amüsiertes Grinsen.
Ja, besonders groß war er wirklich nicht, wenn sie bedachte, dass sie gerade mal 3 cm größer war als er...

"Naja, wenn man die fehlenden Zentimeter anderweitig ausgleicht..." , gab sie zu bedenken und griff erneut nach ihrem Glas, um nicht weiter sprechen zu müssen.

Tico war ein Mann, der mit Worten umgehen konnte. Er hatte einige Qualitäten, die seine Größe aufwogen, wie sie fand. Insgesamt war er also kein Bad Boy Weiberheld, sondern ein kleiner, humorvoller, charmanter Gentleman, in dem sie kaum noch die 50% Spießer erkennen konnte.
Als sie auf Hobbies zu sprechen kamen, schien der junge Agent entsetzt darüber zu sein, dass Catherine für ihren Job lebte. Allerdings hielt dieser Gemütszustand nicht lange an, denn er fasste den Entschluss, ihr an diesem Abend zu einem neuen Hobby zu verhelfen. Die Dunkelhaarige runzelte die Stirn, als er etwas von Tanz und Gesang. Außerdem machte er ihr gleich noch ein Kompliment. Sie tanzte gut? Das musste er auf ihre gemeinsame Nach in der Bar zurückführen, denn da hatten sie zusammen ziemlich ausgelassen getanzt, was sehr sehr selten in Cats Leben geschah.
Sie ließ ihn weiterreden, wusste, dass er gerne redete im Gegensatz zu sich selbst. Es war ein schöner Ausgleich. Sie ergänzten sich gegenseitig.

„Bist du schon lange im Dienst der Republik?“ Das nächste Thema war dann nicht mehr ganz so prickelnd, aber sie verstand die Intention dahinter. Das Gespräch vorantreiben. Den Gegenüber kennenlernen. Also tat sie ihm den Gefallen und gab mehr Preis, als sie es normalerweise bei jedem anderen getan hätte. Er war schließlich nicht jeder andere. Er war Tico Oddy, ein Küken zwar, aber eines das ihr Interesse geweckt hatte.

"Ich war 17, als ich eingezogen wurde. Ich kam von der Straße, hatte keine Familie und wusste, wie ich am Leben blieb. Eine interessante Kombi für den Geheimdienst. Jung und noch formbar, von niemandem vermisst, falls ..."

Sie lenkte ein. Nein! Sie war offiziell nicht in Sektion null! Und für Sektion 4 musste man nicht heimatlos und entbehrlich sein. Cat ohrfeigte sich in Gedanken selbst für ihre Unachtsamkeit und atmete im nächsten Moment erleichtert auf, als ihr Essen genau zum richtigen Zeitpunkt gebracht wurde. Es waren nur Millisekunden, die ihm hoffentlich nicht zu viel Zeit zum Kombinieren ließen.


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Shuttle VCX-100 - Orbit um Corsucant -Gaya, JK und Elise - Kläglicher Rest der Söldnertruppe

'Lichtschwert. Kristall. Komm-Gerät. Stein. Stein? Wo ist?'
nach einem Moment des Schreckens zog sie den Stein aus der Tasche, den Mark ihr einmal auf einem Trainingszug gegeben hatte. Mit der Zeit hatte er sich für die Ritterin einen emotionalen Wert erarbeitet. Der kleine, rundliche Gegenstand war eine gute Übung, sich zu konzentrieren. Wenn sie sich unbeobachtet fühlte, ließ sie den Stein um ihre Hand kreisen. Oft war das kleine Mitbringsel ein offensichtliches Zeichen dafür, wenn die Alderaanerin nachdachte und Stoff dafür hatte sie im Moment weiß Gott genug. Fertig zur Abreise saß sie in der zusammengeschusterten Sitzgruppe und begleitete gedanklich den Landevorgang. Als der Landeanflug in vollem Gang war und Eli sich schon überlegte, welchen Weg sie nahm um am schnellsten im Jedi-Tempel anzukommen, setzte sich die junge Padawan zu ihr. Mit einer Augenbraue nach oben überlegte sie kurz, was da gerade passierte. Die Padawan durchkreuzte ihren Plan. 'Wieso gerade jetzt? Das darf doch alles nicht wahr sein! Dahinter steckt bestimmt JK!' Nicht im Stande die Bitte der Togruta abzulehnen, widmete sie sich mit ihrer Körperhaltung der Schülerin.

"Gaya. Was kann ich für dich tun?"

Mit den Händen auf das Knie gestützt schaute sie zu ihr herüber. JK war noch im Cockpit des Frachters und bisher nicht wieder gekommen. Was er wohl da noch tat? Auf jeden Fall war die Alderaanerin froh, dass sie Coruscant nun endlich wieder erreichen würde. Nun konnte sie sich wieder in Aufzeichnungen vergraben und Dinge studieren, die ihr Gleichgewicht wieder etwas mehr in Waage brachte. Auch freute sie sich auf einen menschenleeren Trainingsraum, in dem sie sehr hart trainieren würde. Neben dem Fluchtplan aus dem Hangar hatte sie sich zuvor schon ganz genau überlegt, wie ihr Trainingsplan für die nächsten Tage aussehen würde. Kraft. Schwertkampf. Kondition. Kondition. Kondition. Und zur Belohnung und zum krönenden Abschluss hatte sie sich diesmal vorgenommen die nächste Filiale des Bankenclans hinaufzuklettern, meist mindestens dreißig Meter hohe Gebäude ohne viel Grifffläche.

Während die beiden Jedi in mitten des Raums saßen, waren die Söldner aufgestanden und entfesselt worden. Sie hatten keine Waffen mehr und auch die Rüstungen lagen unbenutzt in der Ecke. Viel war von der Gruppe Gesetzloser nicht mehr übrig, dennoch war es mutig von dem kleinen Rest sich ihrem Schicksal zu stellen. Noch immer war Eli der Meinung, dass es wohl das Beste gewesen wäre, man hätte die ganze Gruppe nach Coruscant gebracht. Egal wie. Doch die Entscheidung war in der Gruppe gefallen und Elise würde nicht diejenige sein, die dieses mühsam gefällt Urteil torpedierte.

Der Frachter war direkt im Sinkflug und hatte die Stratosphäre Coruscants durchbrochen. Die Triebwerke drosselten ihre Geschwindigkeit auf ein Minimum. Nun trieb der Klotz langsam wieder gen Zivilisation.

Shuttle VCX-100 - Orbit um Corsucant -Gaya, JK und Elise - Kläglicher Rest der Söldnertruppe
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Cantina] Nono, Sei'nara, Yulee, Snor und T'nadah

Der kleine Fellball wollte die Gruppe offensichtlich zu einem Jedirat bringen. Er folgte ihr und dem Rest der Gruppe also auf den Gang hinaus und blieb dann unvermittelt stehen. Seine sechs arme tasteten die Taschen seiner Kleidung ab und die roten Augen weiteten sich erschrocken. Er wühlte noch einmal in allen Taschen und knurrte besorgt. Er hatte doch tatsächlich seine ID verloren. In der festen Überzeugung die Karte in der verlorenen Tasche finden zu können, rannte er unvermittelt los. In hohem Tempo rannte der Harch durch die Gänge und hielt sich diesmal weit am Rand. Er wollte nicht schon wieder jemanden umrennen und hielt das für die Sicherste Methode.


Mit den Gedanken ganz bei dem Desaster mit der ID eilte er einen etwas breiteren Gang entlang und überlegte wie er an die Tasche wieder heran kommen sollte. Und als wäre es ein Fluch passierte es wieder. Es rummste und Nono rammte eine an der Wand lehnende Jedi. Er schaffte es gerade noch sich mit den Armen abzustützen und so zu verhindern die andere zu zerquetschen. Erschrocken und peinlich berührt rappelte sich die Riesenspinne wieder auf und entschuldigte sich unentwegt.


„Das tut mir leid.. Ich habe euch nicht gesehen.. Ich bin so ungeschickt… Aber ich muss etwas Wichtiges holen.“

Nachdem er sich vergewissert hatte das sein Opfer wieder aufstehen konnte rannte er wieder los und aus dem Tor zu der Landeplattform an der er angekommen war. An der Balustrade blieb er stehen und suchte die Tiefe nach der Tasche ab. Entteuscht klackerte er als er nichts sah und fast traurig lehnte er sein mittleres Armpaar auf die Balustrade.

[Coruscant | Jedi-Tempel | Cantina] Nono, bestimmt nicht alleine
 
- Coruscant – Obere Ebenen - Club – Mit Al –


Zwischen den vielen elegant gekleideten Frauen in ihren glitzernden Röcken, den aufwändig geföhnten Frisuren und den juwelenbesetzten Handgelenken bereute es Riley ein kleines bisschen, dass sie Aldridges Angebot, ihr ein Kleid für die Party zu kaufen, nicht angenommen hatte. Sie hatte ihm gesagt, dass sie noch etwas anzuziehen hatte, und das stimmte. In ihrem Quartier auf der Orchid hingen all die Kleider, die sie auf Naboo gekauft hatte, doch keines von denen entsprach den Standard, der einer Veranstaltung wie dieser gerecht geworden wäre. Riley wusste, wie man sich gut kleidete. Sie kannte das Gefühl von schweren Goldohrringen, die nach Stunden des Tragens ihre Ohrläppchen beschwerten, und das Schmerzen ihrer Fußballen, die gegen die senkrechte Haltung in viel zu hohen Schuhen rebellierten. Es gehörte einiges dazu, schön und teuer auszusehen. Ein Sprichwort besagte, wer schön sein wollte hatte dafür zu leiden. Das stimmte, doch es gehörte noch mehr dazu: Geld. Sie wusste nicht, wieviel Aldridge für den Anzug bezahlt hatte den er trug, doch Riley wusste wie viel ihr Kleid gekostet hatte: es war nicht annähernd genug gewesen. Sie konnte die schlampigen Nähte sehen, wenn sie genau hinsah und sie fühlte den viel zu steifen Stoff auf ihrer Haut. Er roch jetzt nach Waschmitteln und einer trügerischen Frische. Nach dem Kauf hatte er etwas zu streng nach Industrie gerochen, nach Chemie und Weichmachern. Zarin hätte sie niemals in so etwas herumlaufen lassen, aber Zarin war nicht hier und das war der Grund, warum Riley entschieden hatte, dass sie sich mit dem begnügen würde das sie hatte. Er hätte es nicht erfahren müssen, dass ein anderer Mann sie beschenkt hatte, doch Riley wollte keine Geheimnisse. Ihr Gewissen war rein und so sollte es bleiben, die Narben ihrer jüngsten Eskapaden waren noch zu frisch. Sie war Aldridge durch die Stadt und zuletzt aus dem Robotaxi heraus in das von aussen unscheinbare Gebäude hinein gefolgt. Jetzt sah sie ihn an und nickte bestätigend als er ihr anbot etwas zu trinken zu holen. Unter dem Argument eines reines Gewissens hätte sie auch ablehnen müssen ihn hierher zu begleiten, aber das hatte sie nicht getan. Sollte der Teufel sie holen kommen, das Leben allein war nicht mit Logik zu erklären. “Es gibt also keine Auftritte oder Darbietungen?“ Riley war nicht sicher, was sie erwartet hatte. Eine einfache Party war es nicht gewesen. “Mit den Schauspielern zu feiern ist für viele Leute bestimmt ein Highlight.“ Resümierte sie für sich und dankte Al für das Getränk, das er ihr reichte. Der Anzug stand ihm gut, er ließ ihn elegant und seriös wirken. Riley hätte nicht unbedingt gedacht, dass diese Art von Kleidung zu ihm passte, doch er wirkte entspannt und zufrieden und das sah man ihm an. Seine beindruckende Gestalt tat ihr übriges um ihm einige interessierte Blicke zu sichern. Aldridge war groß und breitschultrig und Riley war nicht die einzige, die das bemerkte. “Deirdre und die Jedi Ritter von Coruscant“, las sie von einem großen Banner ab das über dem Eingang hing. Es war der einzige Hinweis auf den Anlass, der der Veranstaltung diente, den sie finden konnte. Der Saal in dem sie standen, eine still gelegte Fertigungs- oder Lagerhalle, war dekoriert mit silber und goldenen Luftballons und rötlich leuchtenden Lampen. Runde Sessel mit weissen Lederbezügen standen in Gruppen um metallene Tische herum, auf denen kleine Feuer in bauchigen Gläsern tanzten und auf dem Boden lagen weisse, zu den Möbeln passende Teppiche, rötlich angestrahlt vom Licht der Lampen über ihnen. Die Teppiche mussten am nächsten Morgen hinüber sein, dachte Riley, mit so vielen Leuten die den ganzen Abend lang achtlos darauf herum trampeln würden. “Wird der Film eigentlich nur lokal auf Coruscant veröffentlicht oder auch in anderen Teilen der Galaxis?“, wollte sie wissen. Sie durfte manchmal Filme schauen, wenn Zarin guter Laune war. Ab und zu setzte er sich dann sogar zu ihr. Die Art von Film die er mochte unterschied sich wahrscheinlich jedoch erheblich von der modernen Herangehensweise, durch die die meisten sogenannten Filmstars zu Erfolg kamen. Zarin mochte Klassiker, Filme die sich Zeit nahmen ihre Geschichte zu erzählen und die nicht immer klar waren im ihrer Bedeutung. Ein Pulk von Leuten strömte durch den Vordereingang hinein in die schummrig beleuchtete Halle. Musik hatte die ganze Zeit über leise im Hintergrund gespielt, war durch den plötzlich entstandenen Geräuschpegel jedoch kaum noch zu hören. Riley reckte den Hals um den Anlass des Tumults ausmachen zu können. “Wie heisst die Schauspielerin noch mal?“,raunte sie Aldridge zu. Sie hatte den Namen vergessen, doch sie erkannte das Gesicht der jungen Frau wieder. Ihre Augen blickten von dem Plakat über der Tür auf sie herab, ihr Gesicht getaucht in den grünen Schimmer eines leuchtenden Schwertes. Die reale Gestalt im Türeingang trug keine Waffe. Ihre Hand schüttelte die Hände anderer, begrüßte und dankte. Von draussen folgte ihr ein Gewitter an Blitzlichtern und mit ihr schob sich ihre Entourage in den Club hinein.


- Coruscant – Obere Ebenen - Club – Mit Al –
 
.:: Coruscant | mittlere Ebenen | Corellianisches Restaurant | mit Cat ::.

Catherine blickte ein wenig fragend drein, aber das wertete Tico schleicht als gutes Zeichen für sich. Viele fanden es abschreckend, wenn der Typ, den sie gerade dateten Polizist war. Jemand der auf Regeln bedacht war, der sich immer an Recht und Ordnung hielt, bla, bla, bla. Als wäre man dreihundertfünfundsechzig Tage, vierundzwanzig Stunden die Woche immer nur Polizist.
Ihr Kommentar, was
seine Größe betraf, fiel sehr zweideutig aus und Tico zuckte mit den Schultern und grinste. „Zum Glück,“ ließ er sich dennoch nicht nehmen zu sagen, klang dabei aber viel eher, als nehme er sich selbst nicht ernst und grinste schief. Wäre der Satz nicht zweideutig gewesen, hätte Catherine seiner Mutter, würde diese noch leben, die Hand reichen können. Sie hatte oft genug versucht zu vermitteln, dass ein großes Herz und viel Humor viel wichtiger waren, um das Herz einer Frau zu gewinnen. Ganz unrecht hatte sie damit nicht gehabt.

Catherine war siebzehn gewesen, als sie eingezogen worden war? Das erklärte ihren hohen Rang und vielleicht auch, weshalb sie von sich behauptete, für die Republik zu leben. Mitten in der Pubertät und dann zum GD. Das gab sicher nicht viel Zeit, um die ganzen Vorzüge des Lebens zu genießen. Mit dem wenigen, das sie sagte, gab sie eine Menge preis.
„Klingt nicht, als wäre unser Arbeitsgeber sonderlich charmant.“ Tico knüpfte nicht direkt an, wo Catherine aufgehört hatte, denn etwas sagte ihm, dass das gefährliches Terrain war. Sie hatte sehr wenig und gleichzeitig viel gesagt und vorerst würde der Mann sich zufrieden geben. „Wer so weit gekommen ist, würde vermisst werden. Und ob das, was du gesagt hast, jetzt für den GD spricht oder nicht: Ohne ihn hätte ich dich vermutlich nicht wieder gesehen. Deswegen verzeihe ich diese vielleicht Desinteresse, die er an einzelnen hat.“ Für Tico stand es außer Frage, dass ein Arbeitgeber seine Arbeitnehmer schätzen musste, vor alle, wenn diese nicht nur gut waren, sondern bereitwillig einen Großteil ihrer Energie einsetzen. Das war nicht selbstverständlich, wo es genug andere Jobs gab, die weitaus weniger Zeit forderten und dazu noch ungefährlich waren. Dann kam das Essen und es schmeckte wirklich vorzüglich, auch wenn Tico schon jetzt auf den Nachtisch hin fieberte. Ein Stück Kuchen, zwei Gabeln, das klang beinahe zu gut, um wahr zu sein.
„Deinen Musikgeschmack hast du aber hoffentlich selbst geformt?“, knüpfte er wieder ein wenig am Thema Hobbies an. „Der könnte nämlich entscheidend sein, wenn ich dich entweder in die Stopd-and-Dance-Night oder eine Karaoke-Bar entführe.“


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- Coruscant - mittlere Ebenen - Cafè – (Miranda), Ian

Schlussendlich verließ Ian das Café ohne etwas getrunken, oder gegessen zu haben. Einen zweiten Kaff bestellen oder gar einen Aufstand proben? Nein. Da waren genug dinge die ihn beschäftigt hatten. Dinge die ihn beschäftigten – wobei Aufregung über einen Kaff vielleicht sogar erstrebenswerter gewesen wäre. Denn Ian konnte nicht damit aufhören, an gestern zu denken oder an heute morgen. Den Kummer darüber, sich falsch verhalten zu haben, konnte er ebenso wenig unterdrücken wie das Gefühl, sie an einem Tag allein gelassen zu haben, an dem sie ihn gebraucht hätte. Wie sollte er das wieder gut machen? Wirklich viel gab es da nicht, was nicht sonderlich dazu beitrug, entspannter durch die Straßen Coruscant zu laufen und auch das. Eigentlich wollte er bei ihr sein. Dabei sein, beim Interview, als Wookie verkleidet oder sonst etwas, einfach um da sein zu können, bloß war das unmöglich. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als irgendeinen Schuppen aufzusuchen, der das HN übertrug, auch wenn Ian gar nicht wusste, wann dieses Interview überhaupt begann. Doch er fand ein kleines Restaurant und beschloss, sich dort nieder zu lassen und zu warten. Er saß bestimmt drei Stunden dort, tastete nichts von dem, was er bestellt hatte an, als es endlich los ging und was hätte Ian jetzt dafür gegeben allein zu sein, um sich nicht die Mühe machen zu müssen, zu offensichtlich auf den Monitor an der Wand zu starren. Dabei gab er sich alle Mühe, entspannt zu wirken und nur ab und zu nach oben zu sehen, halb desinteressiert und vor allem gelangweilt. Bis eben von dem Interview und Eowyn nichts zu sehen gewesen, jetzt lief es. Sie war geschminkt. Ein kurzer Blick genügte und es war das erste, was Ian auffiel. Sie war tatsächlich geschminkt, sehr dezent, aber sie war es. Ihre Haare waren zu Zöpfen geflochten und nach oben gebunden, von ihrer Müdigkeit, von den Anstrengungen des vorherigen Tages war nichts mehr zu erkennen.
‚Ziemlich heiße Feger, diese Frau, obwohl sie so was hässliches anhat, was,‘ lachte jemand neben ihm, als Ian möglichst desinteressiert zurück auf das Nachrichtenblatt sah, das er vor sich gelegt hatte. „
Nicht mein Typ,“ murmelte er, tat, als würde er lesen und sog stattdessen jedes gesprochene Wort, das im Interviewe fiel in sich auf. Nur selten blickte er nach oben, aber die Stimmlage Eowyn und ihre Antworten verrieten ihm genug. Sie machte ihre Sache gut. Aber für ihn war dennoch hörbar, zwischen den Zeilen, dass sie sich ganz und gar nicht wohl fühlte. Fühlen. Genau danach hatte der Interviewer sie gefragt. Seltsam, aber geehrt. Damit hatte sie beinahe perfekt jedes Gefühl umschifft. Denn weder ‚seltsam‘ noch ‚geehrt‘ waren wirkliche Gefühle. Wobei man bei letzterem vielleicht ein Auge zudrücken konnte. Geehrt. Das würde vermutlich die größte Lüge sein, die Eowyn in diesem Gespräch von sich gab. Sie fühlte sich nicht geehrt, ganz und gar nicht. Sie würde alles daran setzen, dass sie für diese Aufgabe würdig sei, meinte sie dann. Nichts, was sie zwingend angestrebt und sich für ihr Leben vorgestellt hatte. Nein, wirklich nicht. Da seufzte er, was seinen Tischnachbarn erneut dazu brachte, ihn anzusprechen. ‚Frustrierende Sportseite, hab ich auch schon gesehen. Guck dir lieber das Interview an. Is‘ viel spannender.‘ Ian nickte und hob dann wirklich den Blick, wünschte sich nicht mehr, allein, sondern bei ihr zu sein. Anstelle des kleinen Püppchens, das er ihr geschenkt hatte. Aber er saß hier in einer Bar, hatte es gestern verpasst da zu sein – als die Möglichkeit da gewesen wäre und da sah er zurück auf das Nachrichtenblatt vor ihm. Rätin El’mireth. Wie froh würde sie sein, diesen Titel wieder zurückgeben zu können? Denn Ian bezweifelte stark, dass sie nach Bastion ihre Meinung ändern und sich doch als würdig betrachten konnte. Das Interview endete und Ian wartete nur kurz ab, ehe er ein paar Credits auf den Tisch warf und eilenden Schrittes die Bar verließ. Sicher schüttelte Eowyn jetzt ein Dutzend Hände, lächelte und spielte weiter die Rolle der sich geehrt fühlenden Rätin. Ian hingegen lief durch die mittleren Ebenen von Coruscant mit missmutigen Gesicht, völlig in Gedanken verloren. Er würde warten müssen, bis sie sich meldete, denn ganz klar war nicht, ob er einfach so wieder auftauchen sollte. Ob sie nicht erst Zeit für sich wollte – um ihre Robe in die Ecke zu werfen, um sich zu überlegen was und wie sie heute zu ihm sprechen wollte. Dass sie reden würden, hatte sie versprochen und Ian würde akzeptieren, wenn sie Zeit dafür brauchte.

Er war beinahe erschöpfter als damals auf Va’art, als sein Kom sich meldete und ein Blick darauf zeigte, dass es Eowyn war. Jetzt stahl sich doch ein kleines, wehmütiges Lächeln auf Ians Gesicht, als er sich auf den Rückweg machte, ohne ihr zu antworten.
Der Tempel lag schon kurz vor ihm und irgendwie war es jetzt ein wenig so, als teilten sie etwas mehr. Eowyn wollte keine Rätin sein und nun war sie es doch geworden – musste diesen Ort in einer Rolle betreten. Er selbst… Ian selbst war so unsicher in welcher Rolle er hier war, was er hier verkörperte. Keinen Jedi. Keinen Sith. Eowyn spielte eine Rolle und er hatte seine, so schien es, noch zu finden und auch für ihn waren nur unpassende Rollen da.

Diesmal klopfte er nicht, als er die Türe öffnete. Eowyn lief in der Kühe auf und ab und Ian stellte sich, für einen Moemtn unschlüssig wie er sie begrüßen sollte, in den Türrahmen.

„Das hast du sehr gut gemacht,“ sagte Ian dann, lächelte, doch es hielt kaum eine Sekunde an, ehe er schluckte, das Lächeln in sich zusammen fiel und er auf den Boden sah. Vorher er hätte sich Gedanken darüber machen sollen, was er nun sagte und noch viel früher, nämlich gestern hätte er sich Gedanken darüber machen müssen, was da zu sagen gut gewesen wäre. „Du treibst keinen Keil zwischen uns,“ und es quälte ihn, diese Worte erneut zu sagen, es quälte ihn, sie überhaupt gesagt zu haben. „Das war… das ist einfach nicht richtig.“ Ian sah erneut auf, die Augen zusammengezogen. „Vergib mir, dass ich das gesagt habe. Es…“ Er suchte nach einem Wort, gab auf, als er keines fand, verzog nur mehr das Gesicht, „stimmt einfach nicht.“

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Eowyn
 
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