Ford hat aus seiner Karriere halt einfach mehr rausgeholt als Mark...
Was aber - sry, ist nicht böse gemeint - meiner Meinung nach allerdings etwas einfach gesagt ist.
Ich meine mich zu erinnern, dass Hamill nach ROTJ mit Slipstream (1989) eher leidlich erfolgreich war, weil der Film leidlich erfolgreich lief.
...Mark Hamill hat nur einen Helden meiner Kindheit gespielt, bei Ford fallen mir dagegen gleich mehrere ein: ... Han Solo, Indiana Jones, Dr. Kimble, Jack Ryan, ja er war ja sogar mal Präsident!
...
Zumal Du hier vergessen hast zu erwähnen, dass Ford auch Nebenrollen in generell recht erfolgreichen Filmen gehabt hatte, wie z. B. "American Graffiti" oder "Apocalypse Now".
Grob gesagt wenn man so will: Nach Star Wars war Ford eigentlich kaum noch "herunter zu holen" - und dann kam "Doktor Jones", der ihn endgültig im "Movie-Star"-Mekka verankert hat (oder besser gesagt: "Raiders" kam ein Jahr nach "TESB" raus!!!).
In der Zeit hatte Hamill in Fullers zwar von Kritikern hochgelobten
"The Big Red One" mitgewirkt. Aber es spricht für sich, dass "Raiders" in der
"Liste der erfolgreichsten Filme" mit drin ist - und "The Big Red One" nicht.
Und irgendwie hat es Ford danach auch geschafft, echte Sympathie-Rollen bzw. -Filme zu ergattern (1985: Witness, 1986: Mosquito Coast, 1988: Frantic - Regie: Roman Polanski, 1988: Working Girl, 1989: Last Crusade, 1990: Presumed Innocent, 1991: Regarding Henry, 1992: Patriot Games, 1993: The Fugitive, 1994: Clear and Present Danger).
Und wenn man sich mal Ford Film-Liste im Unterschied zu Hamills anschaut, fällt auch auf, dass Hamill zwischendurch nicht nur in Filmen mitwirkte, die weit weniger erfolgreich waren, sondern auch teilweise in eher bedenklichen und nicht gerade Sympathie heischenden Rollen nur agierte.
...Mark Hamill hats da einfach schwerer...
Wobei ich das so unterstreichen wollen würde. "Schwerer" ja, weil Ford etwas älter war und schon selbst vor SW zumindest nicht nur Erfahrung als Film-Darsteller, sondern seine Mitwirkung in "American Graffiti" und "Apocalypse Now" wenigstens mitbrachte.
Ford hatte wenn man so will eben etwas "früher Glück" - und er bewies danach ein Händchen für Rollen, die beim Publikum ankamen (oder: die entsprachen eher seinem seelischen Naturell).
Wobei man sich fragen kann wieso Hamill nie von Lucas für eine Rolle vorgeschlagen wurde...
Und wie war es anders herum gefragt? Wurde denn Ford für bestimmte Rollen vorgeschlagen?
Wenn ich mich richtig entsinne, nein. Im Gegenteil meine ich, irgendwo gelesen oder gehört zu haben, dass sich Spielberg und Lucas einig dazu waren, dass "das Indiana Jones" sei.
Das Problem: Lucas hat dabei nur daran gedacht, wie er den Stoff so umsetzen konnte, wie er sich das eben vorgestellt hatte. Und wenn man auch mal ehrlich ist: Ob Mark Hamill so gut in die Rolle von Indy rein gepasst hätte, wage ich etwas zu bezweifeln.
Wo Hamill stattdessen eher reingepasst hätte, wäre die Rolle des "Marcus Brody" gewesen.
Doch diese kam dann doch eigentlich auch wieder für Hamill vernünftigerweise nicht in Frage.
Wer wollte Hamill nach dem Erfolg als Luke Skywalker auch in irgendeine Nebenrolle packen.
Einem Harrison Ford hätte ich damals sogar die Rolle des James Bond zugetraut, einem Mark Hamill dagegen nicht.
Da sagst Du allerdings etwas: Mich wundert es nicht, dass Hamill später hier und da mal einen Prediger oder Pastor gespielt hat.
Der Witz ist, dass wenn man bei den Indy-Filmen - speziell z. B. mal bei ToD - darauf achtet: "Indy" ist teilweise wirklich SEHR arg an "James Bond" angelehnt worden - z. B. gut zu sehen in der Anfangsszene von ToD.
...Ich denke es lag einfach daran, dass Luke halt diesen "Saubermann" ohne echte Fehler verkörpert hat, der halt abgesehen von Streifen wie "Star Wars" nirgendwo richtig reinpasst...
Und ich sage es mal so hart, wie ich das sehe:
Mark Hamill hatte sozusagen "das PECH", die Rolle des Luke Skywalker zu spielen. Entgegen einem Typus wie "Han Solo" hatte Hamill so in einer Rolle wirklich "geglänzt" (denn: er war als Luke Skywalker einfach fantastisch gewesen, wie ich bis heute finde!!!), die aber den Nachteil hatte, ihn in eine Richtung zu bringen, die weniger physisch, als dialog-orientiert war.
Die SW- und auch der Erfolg der Indy-Filme zeigte aber generell eine andere Richtung: Action-Filme waren im Kommen und ziemlich erfolgreich an den Kino-Kassen (vor allem das uns älteren durchaus noch in lebhafter Erinnerung schwelgende 80er-Jahre-Action-Kino, wie Lethal Weapon, Mad Max usw.).
Ford spielte daraufhin zwar auch nicht nur rein körperlich betonte Rollen, aber - wenn man darauf achtet - meistens. Hamill hingegen war danach mehr und mehr in eher wenig action-betonten Figuren zu sehen - weshalb auch immer. Wahrscheinlich meinte man, es würde besser zu seinem Typus passen (und Hamill selbst hat wohlmöglich den Unterschied auch nicht groß gesehen gehabt).
Ich bin diesbezüglich auch gespannt ob Daniel Radcliffe es schaffen wird je aus dem Schatten von "Harry Potter" zu kommen, da halt Harry Potter und Luke Skywalker doch einige Parallelen aufweisen...
Wie wäre es denn mit einer Biografie-Verfilmung von "The Life of George Lucas"? Ob Radcliffe in die Rolle des "jungen Filmstudenten Lucas" gut reinpassen würde?