Götterwahrheiten
Hallo Jungs
Nunmal langsam mit den scheuenden Pferden. Ich denke, um diese Diskussion wieder auf den Punkt zu bringen, muss man schon mal der Figur des Göttervaters George Lucas näher auf den Leib rücken. Ich weiss ja nicht, wieviel ihr vom Filmbusiness versteht, aber ich kann euch sagen (aufgrund meiner jounalistischen Erfahrung), dass ist wirklich ein knallhart funktionierendes und leider nicht selten schmutziges Gechäft. Also ich glaube schon, dass GL bei seiner Arbeit in erster Linie den kommerziellen Nutzen gesehen hat. Anders sind die Prequels nämlich nicht zu erklären.
vader 1211 hat völlig recht, wenn er glaubt, dass die neuen Filme viel zu sehr auf die breite Masse abzielen. Aber das müssen sie auch. So gross ist die Zahl der SW-Fans nämlich nicht, um so ein gigantisches Filmprojekt rentabel ausfallen zu lassen. Die PT muss zwangsläufig Outsidern gefallen, weil sich nur mit der Gunst der Fans die Produktionskosten nicht bezahlt machen würden. Hat man das mal begriffen, wird klar, warum Elemente in die neuen Filme eingeflossen sind, die der Insider so nicht erwartet oder sehen will.
Dazu darf man nicht vergessen, dass sich das Filmgeschäft in den letzten Jahren enorm gewandelt hat. Zur Zeit der OT war Lucas noch ein Visionär. Er stand gerade mal am Anfang seiner Karriere und hatte bestimmt noch keine feste Vorstellung davon, in welche Richtung sich Star Wars mal entwickeln würde. Ich glaube auch nicht, dass GL im eigentlichen Sinne ein Fan ist. Für ihn gilt doch immer der Grundsatz, dass er nach seinem Gusto ein perfektes Kinospektakel erschaffen kann. Nicht ohne Grund lässt er sich dabei von niemandem dreinreden. Wir kennen doch alle die Geschichte vom ILM und der Skywalker-Farm. Lucas ist aber nicht nur in Sachen Regie ein Perfektionist. Er versteht es auch mit Bravour, seine Filme zu vermarken. Oder warum glaubt ihr, dass niemand sich Darth Vader, Luke Skywalker oder Prinzessin Amidala nennen darf. Lucas hatte in all den Jahren nie etwas dem Zufall überlassen. Dass der Zusammenhang von OT und PT für viele noch zu wenig ersichtlich ist, ist, so meine ich, Teil des Geschäfts. Lucas spekuliert vermutlich darauf, dass er mit dem letzten Teil eine Bombe platzen lassen kann. Und wenn nicht, ist es auch nicht tragisch. Denn GL hat sich längst in den Olymp der Produzenten und Filmschaffenden spediert. Kritik kann dem guten Mann nichts mehr anhaben, denn er weiss, dass er der Beste ist. Und damit hat er voll recht. Bessere Filme als die seinigen mag es durchaus geben. Aber niemand lässt die Kassen besser klingeln wie GL und sein Imperium.
Diese Darstellung hat überhaupt nichts mit «Rumhacken» zu tun, sondern ist Teil einer gegebenen Realität. Wer das nicht glaubt, sollte sich mal mit den zahlreichen Büchern befassen, die über diesen Mann geschrieben worden sind, aber auch mal einen Blick hinter die Kulissen der Filmindustrie werfen. Denn was da geboten, respektive verlangt wird, ist nicht selten grauenhaft.
Je intensiver ich mich mit diesem Thema befasse, desto mehr komme auch ich zum Schluss, dass man OT und PT von der Erscheinungsform her trennen muss. Es geht zwar um ein und dieselbe Geschichte. Die Voraussetzungen, unter denen die beiden Triologien zustande gekommen sind, weichen doch sehr von einander ab. Deswegen einer Triologie den Vorzug zu geben, bringt nichts ein, und wird GL's meisterlichem Schaffen auch nicht gerecht. Freuen wir uns daran, dass es beides gibt, geniessen wir die schiere Unendlichkeit des Star Wars-Universums. Ob alt oder neu: eines ist in jedem Fall gewiss: wo «Star Wars» draufsteht, ist garantiert «Star Wars» drinn.
mit machtvollen Grüssen
Wookie Trix