In der OT (ich nehme mal an, das soll Old Trilogie heissen - sorry bin neu hier hehe) waren die Charaktere meiner Meinung nach glaubwürdiger, auch jene, die das Böse verkörperten.
> Gleich in der ersten Scene Darth Vader in ANH, wo die Corvette gekapert wird.
> DV der absolute Hardliner.
Auch von den Dialogen her sehr viel authentischer. Wenn ein Grand Moff Tarkin auf der Brücke des Todessterns steht und seine Rolle als scheinbar sogar noch höhergestellter, als Vader und vor allem cleverer daherkommt kommt bei mir immer eine auch sehr derbe historische Assoziation hoch. Die beiden muten geradezu wie Himmler und Goebbels an. Der eine der verschlagene schwarze Fürst von Killerhorden, der andere der kühle "Parteistratege".
Darth Maul ist ein Charakter, der meines Erachtens verschwendet wurde. Ich weiß noch, als ich die ersten Bilder zu der trilogie mit ihm gesehen habe - die ganze Kampagnie war ja beinahe auf ihn fokussiert und dann....?
Zwar bietet TPM mit ihm die geilsten, interessanteste Lichtschwert Aktionen aller Trilogien (ansonsten mach ich mir nicht viel aus LS), jedoch verpufft die coole und sehr schön designte Erscheinung durch die Auftritte, abgesehen von den LS Duellen.
Dann die Art und Weise, wie die Bösewichte in der PT a) teilweise verniedlicht werden b) einer nach dem anderen auftaucht und stirbt, wie bei einem schlechten Arkadeshooter.
DIe Handelsföderation. Ok, das dürfen ja gerne Feiglinge sein, aber die Art und Weise, wie diese Feigheit überzogen dargestellt wird ist wirklich unglaubwürdig. Da fragt man sich auch, wie sowas als ernstzunehmender Feind genommen werden kann, vor allem, wenn deren Robotinfanterie eh nicht mehr als "Roger, Roger" zustandebekommt.
Das ist ja schlimmer noch, als die Sturmtruppen Schießbudenfiguren in ROTJ.
Wenn man jetzt Parallelen zieht - Jabba The Hutt in der OT war auch Geschäftsmann und auch ncht gerade ein Musterbeispiel für Heldentum, aber dem nahm man die Managerqualitäten ab. Bei den Neimodianern frage ich mich halt nur, wie die überhaupt zu Etwas gekommen sind.
Da schlägt der "Familienfilm" voll durch, wenn die Bösewichter nur noch haus trotteligen Kater Karlos und affektierten MCMoneysacks bestehen. Ich misse da die, wennauch sich überschätzende, aber doch präsente Kompetenz eines Tarkin.
Im zweiten Teil kommt Count Doku auf den Plan - Super Schauspieler, aber irgendwie überbesetzt für die Rolle finde ich. Der Charakter kommt auch nicht ganz durch - das liegt wohl eher daran, daß diese Charaktere aufgrund ihrer Nebensächlichkeit gar kein böses Potential entfalten können, außer halt Feinde von Jedis zu sein. Man hat das Gefühl die Jedis kämpfen ständig nur gegen die zweite Garnitur mit ein paar Leckerlie den absolut unbefähigten Robotermassenheeren.
General Grievous soll diesen Umstand umkehren anscheinend. Er selber, als scheinbar halb Mensch, halb Maschine und seine Leibwächterdroiden können zumindest eine durchschnittlich längere Halbwertszeit verbuchen, die sogar die eines Droidika übersteigt

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Na ja, aber ansonsten auch wieder eine Comicfigur, wie ein Vorredner so treffend bemerkt.
Oberbösewicht Palapatine ist so ziemlich der einzige, der in den ersten beiden teilen als der listige Intrigant in der politischen Welt und fiese Sithlord im Verborgenen als tatsächlicher Kopf des Bösen rüberkommt, wobei das jäh zerstört wird im dritten Teil. Sei es ein taktischer Zug, sei es tatsächliche Schwäche - es ist wirklich jämmerlich und eines Imperators nicht würdig so zu kriechen. Da ging mir wirklich alles ab.
Nun zu Anakin - der kleine pubertierende, der auf die schiefe Bahn gerät. Wenn man die Entwicklung sieht, wird mir zu sehr übertrieben. Das ist vielleicht wichtig, um bei dem jüngeren Publikum mehr zu wirken, weil je abstrakter etwas ist, dest schwieriger ist es für Kinder das zu griefen, aber darunter leidet das Konzept des Bösen finde ich.
Durch Überzeichnung gerät man allzuschnell in eine präkere Grenzwelt von Satire und Theatralik. Bei Anakin war es halt so, daß jede Scene mit ihm unerträglich war.
Ich hab leider noch nicht die O-Ton Fassung gesehen mag sein, daß es die nervige Synchronisation war, aber das war einfach zu viel pubertäre Naivität für mich.
Die Entwicklung von dem Schicksal-gepeinigten Anakin zum Darth Vader verlüuft auch im dritten Teil zu abrupt. Zwar gabs halt die Trilogie hindurch diese Momente, wo klargestellt wird, welche Charakterzüge und Hindernisse ihn zu dem dunklen Pfad führen jedoch vollzieht sich da eine Evolution, währen in ROTS am Ende quasi ein Fingerschnipp reicht, um in sofort zum Genozid zu veranlassen.
Ich meine - klar hatte er das mit der abschlachtung der Tusekn schon hinter sich gebracht, aber man muß sehen, daß der emotionale Impact der Situation da sehr viel gewaltiger war, als ein scheinbares Komplott - wennauch "Freundgeglaubte" beteiligt zu sein schienen!
Man könnte echt Stunden schreiben daran....
Jedenfalls misse ich die Boshaftigkeit, die auch die Würde eines Imperiums,bzw eines Ordens hatte. Im Vergleich dazu steht pubertierende Hilflosigkeit und Instant Bösewichter, die vom Eindruck her so schnell verpuffen, wie sie auftauchen.
Evtl. war eine Trilogie nicht genug Zeit, um das vernünftig darzustellen, oder aber das Marketing Konzept, welches bei der OT noch nicht so unterstellt werden konnte, weil der Merchnadise Boom nicht vorausgesetzt werden konnte hat dieser Trilogie für mich den Hals umgedreht. Jedenfalls kann ich nicht sagen, ich könnte die Trilogien hintereinanderweg schauen und sagen ich sehe eine fließende Story, was die Darstellung des Bösen mit einbezieht.