Ts, ts... dieser Thread sagt schon einiges aus. Nur nichts Positives.
Und ich meine nicht den armen Jungen, der diese Theorie aufgestellt hat.
Natürlich ist es "in Wirklichkeit" nicht so abgelaufen, wie er postuliert hat. Wir wissen das. Er wusste es sicher auch. Aber er hat sich so seine Gedanken gemacht und ist dabei auf eine Neu-Interpretation gestoßen. Was ist daran so schlimm? Ich würde auch nicht so weit gehen wie er, aber seine Gedanken decken sich mit einigen meiner eigenen Überlegungen. Statt ihn auszulachen, solltet ihr seine Theorie vielleicht als Denkanstoß nutzen. Kunst zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht eindeutig ist und vom Leser/Hörer/Seher interpretiert werden muss. Bei reiner Unterhaltung ist der vom Rezipienten zu tätigende Aufwand freilig gering, aber man kann's ja trotzdem weiter führen als im Sinne des Verfassers (gerade in einem Gesamtwerk, das so vielfältig ist wie der 'Krieg der Sterne').
Nur mal angenommen, es wäre tatsächlich so gewesen, wie der Unbekannte in jenem anderen Forum meint: wundern würde es mich nicht. Ben ist nicht der liebenswürdige alte Greis, der nur das beste für den Sohn seines Schülers will. Um es mal deftig zu formulieren: er lügt, wenn er's Maul aufmacht. Und warum? Weil er und sein Ordensbruder Yoda den Knaben in einen Privatkrieg ziehen wollen, für den er nichts kann. Statt selbst gegen den Kaiser und Vader vorzugehen, verstecken sie sich jahrelang feige auf irgendwelchen Hinterwäldlerplaneten und drehen Däumchen. Und kaum ist der Sohn des von ihnen geschaffenen Monsters halbwegs erwachsen, machen sie sich daran, ihn in ihrem Sinne auszubilden. Der Sinn des Trainings auf Dagobah ist nicht etwa, Luke zu einem weisen Jedi zu erziehen, der seinen eigenen Weg gehen kann. Er soll in eine Waffe geschmiedet werden, um den Kaiser und seinen Diener (verantwortlich für die systematische Vernichtung des Ordens) zu stürzen.
Sie waren bereit, Han und Leia zu opfern; das sind nicht nur Lukes Freunde, sondern außerdem Persönlichkeiten, die das Potential haben, unendlich vielen Menschen das Leben zu retten. Hätten sie vor Mord halt gemacht, wenn es ihrem Ziel gedient hätte? Vermutlich nicht. Ganz bestimmt hätten sie die Ermordung von Beru und Owen rechtfertigen können. Ich glaube auch, dass ihnen der Ausgang der Schlacht um Endor sowas von egal war; was kümmern sie ein paar Millionen Menschen, wenn es darum geht, die Sith zu vernichten? Wie passend wäre doch der Titel gewesen: die Rache der Jedi-Ritter.
