Episode III Die Verwandlung in Darth Vader

Vader ist doch nicht aus Liebe gefallen... die Verlustangst war nur der letzte Anstoß. Er hat eine böse Tat begangen, bevor er die Träume von Padmé bekommen hat (die Ermordung des wehrlosen Count Dooku auf Palpatines Befehl hin). Der Imperator hat Anakin jahrelang in Richtung Dunkle Seite getrieben. Nach der Ermordung Dookus stand er bereits auf der Kippe. Danach hat es nur noch die Angst vor Padmés Tod gebraucht gewürzt mit dem Versprechen einer Rettung der Frau, die Anakin fast schon krankhaft-obsessiv geliebt hat, und fertig war der Salat.

Anakin fiel nicht aus Liebe der Dunkle Seite anheim. Die Liebe war das winzige Sandkorn auf der Waage, das das Gleichgewicht zu Gunsten der Sith gekippt hat.
 
Vader ist doch nicht aus Liebe gefallen... die Verlustangst war nur der letzte Anstoß. Er hat eine böse Tat begangen, bevor er die Träume von Padmé bekommen hat (die Ermordung des wehrlosen Count Dooku auf Palpatines Befehl hin). Der Imperator hat Anakin jahrelang in Richtung Dunkle Seite getrieben. Nach der Ermordung Dookus stand er bereits auf der Kippe. Danach hat es nur noch die Angst vor Padmés Tod gebraucht gewürzt mit dem Versprechen einer Rettung der Frau, die Anakin fast schon krankhaft-obsessiv geliebt hat, und fertig war der Salat.

Anakin fiel nicht aus Liebe der Dunkle Seite anheim. Die Liebe war das winzige Sandkorn auf der Waage, das das Gleichgewicht zu Gunsten der Sith gekippt hat.

Nicht zu vergessen das Abschlachten der Tusken aus reiner Rachsucht heraus. Ich bin sicher, dass hat auch sehr starken Einfluss auf ihn gehabt.
 
Es mag bescheuert klingen, aber ein Kritikpunkt für mich ist auch, dass Anakin letzlich aus Liebe zu Darth Vader wurde.
Klar, Liebe mag das älteste Thema der Welt sein, aber irgendwie hatte ich dann doch mit einem etwas "spannenderem" Motiv gerechnet.
Ich hatte vor der PT jedenfalls keinen liebestollen Idioten im Sinn, wenn ich an Darth Vader dachte.

Anakin ist ein besitzergreifender kontrollsüchtiger kleiner Macho. Es war keine Liebe die ihn zu seinen Taten gedrängt hat. Es war Selbstsucht, Rachsucht und Hass. Die Liebe zu Padme war schon vorhanden, leider hat er nicht wirklich begriffen damit umzugehen. Auch seine Liebe wollte er kontrollieren/beherrschen. Er war so stur und festgefahren in seinem Denken und den Erfahrungen auf Tattoine, dass nichtmal über 10 Jahre Jedi Lehren da noch was gerissen haben! Er wollte ständig mehr, mehr, mehr. Seine überragenden Fähigkeiten und seine aussergewöhnliche Herkunft haben ihn angespornt und angetrieben völlig krankhaft. Das Talent eines Begnadeten, der Fleis eines Besessenen und ein eher einfach gestrikter Charakter/Verstand. = Eine gefährliche Mischung!

Für so einen ist nur der Himmel (Sky) die Grenze! Anakin war wie gemacht für die dunkle Seite und nichts hätte das verhindert (Hat es ja auch nicht.) Anakin hat eine geordnete Umgebung gebraucht und seine überragende Leistung geliefert. Sidious war eben nur schlauer als die Jedi um das auszunutzen!
 
Anakin hat sich Sidious nur angeschlossen, weil er Angst hatte, das Padme sterben würde und der Sith ihm versprochen hatte seine Frau zu retten. Seine ganzen Morde spielten an diesem Punkt für seine Entscheidung keine Rolle.

Bis zuletzt wollte Anakin im Jedi Orden bleiben und hatte auch alles daran gesetzt seine Missetaten zu verschleiern, weil er wusste, das es falsch war. Der Knackpunkt war einfach Padme.
Hätte Yoda im Gespräch mit Anakin gesagt, das die Jedi Menschen vor dem Sterben retten können, wäre Anakin nicht zu den Sith übergelaufen. Wahrscheinlich hätte er Sidious gleich bei seiner „Enthüllung“ getötet.

Dabei will ich nicht sagen, das Anakin aus Liebe zum Sith geworden ist. War bei seiner Mutter ja auch nicht der Fall. Es war seine Angst und die Vorstellung, das er alles kontrollieren könnte.
 
Anakin hat sich Sidious nur angeschlossen, weil er Angst hatte, das Padme sterben würde und der Sith ihm versprochen hatte seine Frau zu retten. Seine ganzen Morde spielten an diesem Punkt für seine Entscheidung keine Rolle.

Bis zuletzt wollte Anakin im Jedi Orden bleiben und hatte auch alles daran gesetzt seine Missetaten zu verschleiern, weil er wusste, das es falsch war. Der Knackpunkt war einfach Padme.
Hätte Yoda im Gespräch mit Anakin gesagt, das die Jedi Menschen vor dem Sterben retten können, wäre Anakin nicht zu den Sith übergelaufen. Wahrscheinlich hätte er Sidious gleich bei seiner „Enthüllung“ getötet.

Dabei will ich nicht sagen, das Anakin aus Liebe zum Sith geworden ist. War bei seiner Mutter ja auch nicht der Fall. Es war seine Angst und die Vorstellung, das er alles kontrollieren könnte.

Hm, wirklich? Oder hat ihn nicht doch auch die schiere Macht gelockt, die Sidious ihm anbot? Anakin war schließlich auch sehr unzufrieden darüber, dass ihm der Rang des Meisters verwehrt wurde.

Und indem er all die schlimmen Dinge tat, hat er Padmé letztendlich endmündigt und alles verraten, woran sie glaubte. Denn es war sicher nicht in ihrem Sinne, dass er für sie getötet hat.
 
Hm, wirklich? Oder hat ihn nicht doch auch die schiere Macht gelockt, die Sidious ihm anbot? Anakin war schließlich auch sehr unzufrieden darüber, dass ihm der Rang des Meisters verwehrt wurde.

Die Macht hat ihn natürlich interessiert und deshalb war er so wütend, als er nicht zum Meister ernannt wurde. Aber im Jedi Orden war ihm der Weg nicht versperrt noch Meister zu werden. Sidious konnte ihm sowas nicht anbieten, sondern nur die Macht vollends über Leben und Tod zu bestimmen, was aber eine Lüge war. Bei den Jedi hatte er bessere Chancen als unter einem Sith zu dienen.

Und indem er all die schlimmen Dinge tat, hat er Padmé letztendlich endmündigt und alles verraten, woran sie glaubte. Denn es war sicher nicht in ihrem Sinne, dass er für sie getötet hat.

Da hast du recht, aber da ich Anakin nicht für jemanden halte, der die Probleme bis zu Ende denkt, wird ihm das im Büro des Kanzlers egal gewesen sein. Anakin arbeitet die Probleme nach einander ab, so wie sie auf ihm zukommen.
 
Er ist ein ziemlich einfacher Charakter, er ist mit der ganzen Situation einfach überfordert! Ab einem gewissen Zeitpunkt läuft er nur noch wie eine Puppe durch die Gegend. Als er die Kinder im Tempel und die um Gnade flehenden KUS Führer niedermacht hat er sein Hirn völlig ausgeschalten.

Erst danach in einem ruhigen Moment wird ihm überhaupt die Tragweite seiner Handlungen klar. Er hat gerade mitgeholfen den viele Tausend Jahre alten Jedi Orden zu vernichten. Etwas das er geschworen (Sich verpflichtet) hatte zu beschützen und weiterzugeben. Anakin hat bis zuletzt gedacht dass man alles mit Gewalt lösen kann. Sogar Padme wollte er zu ihrem Glück WÜRGEN..lol. So ein gemeingefährlicher Spinner!
 
"Einfacher" Charakter ist nicht wirklich eine passende Beschreibung für Anakin Skywalker, imo.

Die Macht hat ihn natürlich interessiert und deshalb war er so wütend, als er nicht zum Meister ernannt wurde. Aber im Jedi Orden war ihm der Weg nicht versperrt noch Meister zu werden. Sidious konnte ihm sowas nicht anbieten, sondern nur die Macht vollends über Leben und Tod zu bestimmen, was aber eine Lüge war. Bei den Jedi hatte er bessere Chancen als unter einem Sith zu dienen.

Die Macht über Leben und Tod ist eine ungeheuerliche Macht, wie sie der Jedi-Orden ihm niemals bieten könnte. Es sei denn, du zählst Machtgeister, aber die leben ja nicht richtig. Und es ist unbestreitbar, dass er die Macht auf Leben und Tod wollte.

Es fragt sich aber, warum er sie wollte.
Macht der Macht willen, um stets die Kontrolle zu behalten und sich groß und stark zu fühlen?
Ja.
Macht, um seine Geliebten zu beschützen?
Auch ja.

Im Laufe von ROTS wird die erste Motivation immer stärker, und überdeckt schließlich die zweite, als er Padmé würgt und gegen Obi-Wan das Duell ausficht.
 
Die Macht hat ihn natürlich interessiert und deshalb war er so wütend, als er nicht zum Meister ernannt wurde. Aber im Jedi Orden war ihm der Weg nicht versperrt noch Meister zu werden. Sidious konnte ihm sowas nicht anbieten, sondern nur die Macht vollends über Leben und Tod zu bestimmen, was aber eine Lüge war. Bei den Jedi hatte er bessere Chancen als unter einem Sith zu dienen...
Wieder eine reine Interpretationsfrage.
Interessanterweise hatte auf mich die Szene vor dem Jedi-Rat häufig so gewirkt, dass die Meister des Rates Anakin Skywalkers Motive und Beweggründe hier missdeuten. Aber das ist eine emotionsverfärbte Sichtweise von Anakins Charakter.
Dennoch finde ich eben auch, dass auch der Rat der Jedi sich hier mit seiner Reaktion auf Anakin nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Es wäre ja schlichtweg nicht so, dass Anakin mit dem, was er verbal-kommunikativ da anführt, sachlich falsch läge. Im Gegenteil!
Natürlich muss man in einem Film wie ROTS hier zugrunde legen, dass die Jedi-Meister Anakins wahre Motivation wirklich durch die Macht spüren können und auch mit ihrer Einschätzung schlichtweg richtiger liegen, das Anakin noch nicht geeignet ist, ein Meister zu werden.
Nichts desto trotz - was Desla Grate hier schrieb bzw. anführte, stimmt IMO nur bedingt. So wie ich es verstehe, ist die Situation viel perfider, weil in (fiktiver SW-)Wahrheit beide Parteien Anakin letztlich doch das gleiche bieten können: Entweder, Anakin wird irgendwann einmal Meister im Jedi-Orden, oder er wird irgendwann einmal weitaus schneller und früher ein Lord der Sith oder gar Dark Lord der Sith, wenn er es denn schaffte, Sidious zu beerben.
Hinter der Situation steckt letztlich aber eine Tragik aus Lüge, Intriganz und Irrglauben, dem Anakin hier unterliegt. Anakin geht hier davon aus bzw. muss davon ausgehen, dass ihm die dunkle Seite weitaus mehr zu bieten hat, als der Jedi-Orden: Ungeachtet eines alternativen "Meister"-Titels (also eben: Lord der Sith) scheint ihm die dunkle Seite ein Überleben Padmés zu versprechen und somit gleichsam eine Existenz als "Mächtiger", "Auserwählter" oder "Ritter" UND aber öffentlich an der Seite Padmés.
Die "dunkle Seite" scheint ihm hier also zu versprechen, dass er alles haben könne, was er sich wünscht bzw. was ihm im Leben wichtig ist.
Die Seite des Jedi-Ordens verspricht ihm indes nur Verzicht: Er muss noch auf den Meister-Titel verzichten - und aber vor allem sowohl darauf, offen mit Padmé Seite an Seite zu leben, als auch überhaupt mit Padmé in der körperlichen Welt zusammen zu existieren.
Die tiefere Tragik dahinter: Die Jedi-Meister haben im SW-Universe jedoch völlig recht mit ihrer Einschätzung bzw. ihren Aussagen und Ansichten dazu, während ein Vertreter der dunklen Seite wie Sidious hier schlichtweg lügt oder Realitäten und Wahrheiten im SW-Universe so verdreht, wie sie ihm gerade in den Kram passen.

@Darth Pevra: Und was Du eben dazu geschrieben hast, ist deshalb aber ebenfalls richtig bzw. sehe ich auch weitgehend so. ;)
 
Seine Denkmuster sind einfach. Er kann nur in schwarz und weiß denken. Ganz oder gar nicht. Für ihn gibt es kein dazwischen. Die grauen Nuancen erkennt er nicht, dafür ist er blind. Er ist mit Sicherheit kein Philosoph (Freund der Weisheit) wie z.B. ein Luke der vielschichtiger als sein alter Herr ist. Luke begreift die Manipulation von Sidious sofort, während sich Anakin in der gleichen Situation einfach seinen Gefühlen und Instinkten hingegeben hätte.

Luke hat alles aufgesogen was man ihm beigebracht hat, er war empfänglich und hat wie es Lord Barkouris schreibt gerne von jedem etwas gelernt! Er war auch leicht unsicher bis zum Schluß. Mit der Zeit ist diese Unsicherheit natürlich weniger geworden. Anakin hingegen hat niemals von irgendwem irgendwas annehmen wollen ohne es mit seinen eigenen Ansichten zu vermengen.
 
Seine Denkmuster sind einfach. Er kann nur in schwarz und weiß denken. Ganz oder gar nicht. Für ihn gibt es kein dazwischen. Die grauen Nuancen erkennt er nicht, dafür ist er blind. Er ist mit Sicherheit kein Philosoph (Freund der Weisheit) wie z.B. ein Luke der vielschichtiger als sein alter Herr ist. Luke begreift die Manipulation von Sidious sofort, während sich Anakin in der gleichen Situation einfach seinen Gefühlen und Instinkten hingegeben hätte.

Das glaube ich wiederum weniger. Anakin sagt zu Padmé auch: I'm not the Jedi I should be, was eine gewisse Selbstreflexion voraussetzt. Er weiß wohl, dass er nicht nur der helle Ritter ist und die anderen die Bösen, zumindest zu dem Zeitpunkt.

Ich vermute auch, dass er insgeheim schon viel früher geahnt hat, was Palpatine ist, es sich aber nicht eingestehen wollte bzw. von der Tatsache einfach morbide fasziniert war. Aber als Sidious sich ihm offen zu erkennen gab, hat er damit eine Entscheidung von Anakin erzwungen, die dieser wohl hinausschieben wollte.
Leider kommt das aber in ROTS nicht richtig heraus, und es wirkt stattdessen oft, als wäre er dumm wie Bohnenstroh. Dabei hätte es gereicht, wenn er zumindest einmal im Film seine Zweifel (z.B. Padmé gegenüber) laut äußert.
 
Einfach ist nicht gleich dumm!

Er beschränkt seine Denke halt aufs wesentliche, ihm ist egal warum wieso weshalb. Er beschäftigt sich nur mit dem was für ihn im Moment wichtig ist. Das er dumm wäre ist nicht der Fall, er ist schon gerissen und diese Eigenschaft verstärkt sich später wenn er sein Gewissen komplett ablegt. Ein Luke hingegen hat sich schon fast zuviel Gedanken gemacht, man kann sich auch leicht verrennen wenn man sich zu sehr den Kopf zermartert über unwesentliches.
 
Und wo steht, dass Anakin nicht ebenfalls über alles zu viel gegrübelt hat? Nur weil es im Film so dargestellt wurde, eben wegen der wundervollen Fensteraufnahmen...Ähm, das Denken kann man schließlich nicht Filmen, heißt nicht, dass er nicht mit sich und seinen widersprüchlichen Gefühlen gerungen hat. Ich schätze Anakin vielleicht sogar intelligenter ein als andere, aber ja, ich denke auch dass er vorher fühlte, dass etwas ganz und gar nicht in seinem Umfeld stimmt. Mag sein, dass er es nicht einordnen konnte, gespürt hat er es. Verweise da ebenfalls auf die Szene, die Pevra beschrieb.
Und was ist mit dem Generalsquartier, indem Palpatine verlangt hatte Obi-Wan zurück zu lassen. Hatte da Anakin nicht hoch geguckt, nach dem Motto: Was ist jetzt los? Wie kann er das von mir verlangen...
Natürlich war Anakin sehr kompromisslos. Aber er hatte auch seine eigenen Ansichten, wie etwas laufen musste. Ich sehe da persönlich nichts verkehrtes dran.
Tatsache ist nur, dass Anakin es zum Schluss einfach zu weit getrieben hat!
Da gab es nicht mehr viele Alternativen für ihn, hat sich einfach in eine auswegslose Lage manövriert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Macht hat ihn natürlich interessiert und deshalb war er so wütend, als er nicht zum Meister ernannt wurde. Aber im Jedi Orden war ihm der Weg nicht versperrt noch Meister zu werden. Sidious konnte ihm sowas nicht anbieten, sondern nur die Macht vollends über Leben und Tod zu bestimmen, was aber eine Lüge war. Bei den Jedi hatte er bessere Chancen als unter einem Sith zu dienen.

Sehe ich eigendlich anderst.
Bei den Jedi wäre er ein Meister unter vielen Meister gewesen.
Bei den Sith wäre er eines Tages DER Meister geworden.
 
...Ich schätze Anakin vielleicht sogar intelligenter ein als andere, aber ja, ich denke auch dass er vorher fühlte, dass etwas ganz und gar nicht in seinem Umfeld stimmt. Mag sein, dass er es nicht einordnen konnte, gespürt hat er es...
Nun, ich gehe auch nicht davon aus, dass Anakin/Vader hier als völlig gefühlskalt hingestellt werden sollte.
Auch Egoismus oder gar Egozentrik basiert auf Gefühlen.
Auch habe ich es nie so gesehen, dass ihm das immer nur vorzuwerfen wäre. Das Anakin in meinen Augen von Anfang an eine recht stark eigennützige Ader mitbringt, ist IMO so aber nicht von Geburt an gewesen. Sowohl in seinem Sklavenleben auf Tattooine war eine Eigennützigkeit ebenso wichtig und gehörte zum normalen Leben und Umgang dort, wie es später in abgwandelter Form auch in seinem Leben als und unter den Jedi war. Dort war es nur eben eher mit so etwas wie "Sportsgeist" verbunden, würde ich meinen.

Über "Anakins Intelligenz" wie überhaupt über den Begriff "Intelligenz" kann man IMO herrlich streiten. Und wenn man überhaupt diesen Begriff auf ihn verwenden will, muss man eben sagen: Ja, Anakin war sicherlich intelligent, aber Obi-Wan und letztlich Palpatine waren es noch mehr - denn beide konnten ihn auf ihre Weise austricksen.
Aber was ist bzw. heißt schon "intelligent". Das Anakin dumm gewesen wäre, mit Sicherheit nicht.
IMO hat Intelligenz viel mit Bildung zu tun und mit der Art, wie die Vermittlung von Bildung auch Methoden und Arten des Denkens vermittelt. Lebensumstände und Umfeld in der Kindheit und Jugend sind auch nicht gänzlich ohne Einfluss darauf.
IMO gehört dazu wahrscheinlich auch eine gewisse genetische Prädispositionsausrichtung durch Eltern bzw. Großeltern bzw. die Art, wie sie gelebt haben. Aber das würde jetzt zuweit vom Thema wegführen.

...Anakin sagt zu Padmé auch: I'm not the Jedi I should be, was eine gewisse Selbstreflexion voraussetzt...
Richtig, aber über das Maß seiner Fähigkeiten zur Selbstreflexion lässt sich hier in diesem Zusammenhang genauso streiten.
Natürlich spürt er IMO, dass da ein Drängen und Streben in ihm ist. So blöd wäre bzw., ist er auch nicht, dass er nicht wenigstens unterscheiden kann zwischen dem, was Yoda ihm sagte oder riet und was er stattdessen aber will bzw. möchte.
Doch IMO ist ihm hier nicht klar, warum das so ist bzw. weshalb er das will oder möchte, bzw. sich erwünscht oder ersehnt.
Weshalb ich das so glaube? Wegen dem Tusken-Massaker auf Tattooine und dem Gespräch danach mit Padmé. Klar, da liegen einige Jahre dazwischen, aber auch hier zeigt er z. B., dass ihm zumindest nicht wirklich klar ist oder scheint, WESHALB er etwas falsch gemacht haben sollte.
Er weiß sozusagen nur, das es falsch war, weil man ihm das beim Jedi-Orden so unreflektiert beigebracht hat. Doch was der tiefere Sinn dessen ist, entzieht sich ihm.
Und so blieb ihm hier nichts anderes übrig, als seinen starken Gefühle von Abscheu, Wut und Hass ggü. Cleik Lars und den Tusken - und eigentlich allem, was in der Zwischenzeit auf Tattooine geschah und ihn nach seiner Rückkehr dorthin daran hinderte, sein gegebenes Versprechen einlösen zu können, recht zu geben. Nicht, weil er das wollte. Es war fast schon eher Instinkt. Mit klarem, rationalem Denken hätte er seine Gefühle vielleicht im Zaum halten können. So aber gab es irgendwann den Punkt, als er ein Ventil für dies Gefühle brauchte.

...Natürlich war Anakin sehr kompromisslos. Aber er hatte auch seine eigenen Ansichten, wie etwas laufen musste. Ich sehe da persönlich nichts verkehrtes dran...
So, wie Du es hier abstrahierst, nicht. Das stimmt.
Aber das 'aber' würde ich ändern. Ja, er war kompromissloser UND er hatte seine eigene ART, wie etwas laufen muss.
Generell ist daran tatsächlich nichts Falsches daran zu sehen, bei ihm jedoch schon.
Anakin Skywalker gehört zu jener Minderheit an "Begünstigten" in der SW-Galaxis, die von Geburt an das Potenzial mitbringen, mehr Macht als normale Lebewesen zu erlangen (jetzt mal den Punkt des "Auserwählten"-Krams außen vor gelassen!!!).
Aber er wächst als Sklavenjunge auf - also als Angehöriger der "Ohnmächtigen".
Dieses Dasein - das heißt, die Art seiner Kulturalisierung und Sozialisierung dort in dem Umfeld - sorgt dafür, dass sein Denken und auch die Art seines Fühlens in gewisse Richtungen und Bahnen vorgeformt wird, durch bestimmte Vorstellungen von Ehrgefühl und Moral in entsprechende Bahnen gelenkt wird. (Yoda: "...Zu alt der Junge ist...").
Natürlich hört er Geschichten von den Jedi - schöne, romantisierte und somit irreale und falsche Geschichten - und als sich ihm die "Möglichkeit eröffnet, ein Jedi zu werden", entscheidet er sich schließlich auch deshalb dazu, weil in seinen Träumen ein "Jedi frei ist und tun und lassen kann, was er will - weil er so mächtig ist". (Hauptsächlich entscheidet er sich aber IMO eigentlich dafür, weil das seiner Mutter gefällt, weil Shmi es begrüßt. Doch eigentlich will Anakin nur wirklich sehr ungern von ihr weg, nur weiß er es nicht einzuschätzen.)
Wenn er also später ein Jedi geworden ist, ist und bleibt er das, weil er sich so entschieden hat. Aber er dürfte es oft als "unrichtig" empfunden haben, ohne das ihm das richtig klar war. Häufig könnte er da schon immer wieder mit Situationen konfrontiert worden sein, wo er zwar wusste, was er tun musste, was richtig war, weil es ihm die Jedi beigebracht hatten, sich aber nie so ganz richtig anfühlte. Andererseits aber waren da aber auch diese viel, viel netteren Personen, wie Yoda oder der "mächtige" Mace Windu - und natürlich Obi-Wan-Kenobi, der für ihn empfindungsgemäß auch so etwas wie eine Mischung aus "großer Bruder" und "Vater, den er auch endlich als solchen anerkennen konnte" war. (Was Watto betrifft kann ich mir das jedenfalls bei dem ganz und gar nicht vorstellen!!! ;):D)
Doch Anakins Kompromisslosigkeit und "seine Art, wie etwas laufen muss", stammt IMO eindeutig aus seiner Zeit als Sklavenjunge.
Und sie stehen aber häufig den Prinzipen bzw. dem Kodex der Jedi entgegen, welche gerade Kompromisse machen müssen oder sich in bestimmten Situationen und an bestimmten Orten den dortigen Gegebenheiten anpassen müssen und auch die "Art, wie etwas zu laufen hat", entsprechend Kompromissen unterworfen ist.

Schlichtweg - Anakins Traum von freien Leben hat sich in einen Albtraum weiterer Gefangenschaft verwandelt. Im Grunde ist er unter den Jedi und als Jedi ebenso unfrei, wie er es als Sklave war.
Doch ein gewisser (vermutlich tattooinischer) Stolz und ein gewisses Ehrempfinden wiederum - und sicher auch der Umstand, dass eben viele Personen in der Galaxis richtig finden, was die Jedi wie tun bzw. handhaben - hält ihn davor zurück bzw. hindert ihn regelrecht daran, das wenn dann früher zu erkennen.
Auch Stress, Beschäftigung usw. sind ein weiterer Faktor dafür. Mit Obi-Wan ist er ständig auf irgendwelchen Missionen, die ihm kaum Zeit zum Nachdenken lassen und dann folgen irgendwann die Klon-Kriege - die dabei noch zusätzlich sowohl eine gewisse Verrohung, aber auch Verhärtung seiner Gefühle bedeutete - und sicher vielleicht gar eine Festigung von Gefühlen, die er aber schon auch lange hatte (In TCW erscheint mit Anakin teilweise relativ "zufrieden mit sich und der Welt", ja fast schon manchmal ausgeglichen! -Aber vlt. kann auch einfach die CGI-Figur nicht so gut schauspielern, wie Haydn Christensen... ;):D)

Es ist meine Interpretation, so wie ich es sehe. Das heißt nicht, dass sie richtig ist. Zumindest hoffe ich, sie ist nicht völlig falsch... :)
 
Richtig, aber über das Maß seiner Fähigkeiten zur Selbstreflexion lässt sich hier in diesem Zusammenhang genauso streiten.
Natürlich spürt er IMO, dass da ein Drängen und Streben in ihm ist. So blöd wäre bzw., ist er auch nicht, dass er nicht wenigstens unterscheiden kann zwischen dem, was Yoda ihm sagte oder riet und was er stattdessen aber will bzw. möchte.
Doch IMO ist ihm hier nicht klar, warum das so ist bzw. weshalb er das will oder möchte, bzw. sich erwünscht oder ersehnt.
Weshalb ich das so glaube? Wegen dem Tusken-Massaker auf Tattooine und dem Gespräch danach mit Padmé. Klar, da liegen einige Jahre dazwischen, aber auch hier zeigt er z. B., dass ihm zumindest nicht wirklich klar ist oder scheint, WESHALB er etwas falsch gemacht haben sollte.
Er weiß sozusagen nur, das es falsch war, weil man ihm das beim Jedi-Orden so unreflektiert beigebracht hat. Doch was der tiefere Sinn dessen ist, entzieht sich ihm.
Und so blieb ihm hier nichts anderes übrig, als seinen starken Gefühle von Abscheu, Wut und Hass ggü. Cleik Lars und den Tusken - und eigentlich allem, was in der Zwischenzeit auf Tattooine geschah und ihn nach seiner Rückkehr dorthin daran hinderte, sein gegebenes Versprechen einlösen zu können, recht zu geben. Nicht, weil er das wollte. Es war fast schon eher Instinkt. Mit klarem, rationalem Denken hätte er seine Gefühle vielleicht im Zaum halten können. So aber gab es irgendwann den Punkt, als er ein Ventil für dies Gefühle brauchte.

Anakin ist hier Mittelmaß, würde ich sagen. Einiges versteht er, auch, was sich selbst betrifft, anderes ist ihm wohl ein absolutes Rätsel. Padmé, z.B., hat er imo nie wirklich verstanden. Palpatine vermutlich gar nicht mal so schlecht.
Aber ich glaube, jeder von uns kennt Menschen, die überhaupt nicht imstande sind, über sich selbst zu reflektieren, und so einer ist Anakin nicht. Er weiß in ROTS immerhin, dass das schlecht ist, was er tut (die Aussage gegenüber Padmé, die Tränen).

Ich gebe dir aber recht, dass er nicht wirklich eine Lehre aus dem Tusken-Massaker ziehen konnte. Ich vermute, wegen all seines Hasses war er gar nicht in der Lage, die Tusken tatsächlich als fühlende Wesen wahrzunehmen.
 
Darth Pevra schrieb:
Die Macht über Leben und Tod ist eine ungeheuerliche Macht, wie sie der Jedi-Orden ihm niemals bieten könnte. Es sei denn, du zählst Machtgeister, aber die leben ja nicht richtig. Und es ist unbestreitbar, dass er die Macht auf Leben und Tod wollte.

Sidious konnte ihm diese Macht auch nicht bieten und ich bin mir nicht sicher, ob es die Sith im Allgemeinen konnten.
Die Jedi hingegen haben verstanden das ewiges Leben eine Illusion ist, denn bisher konnte niemand seinen Tod verhindern.

Ich will auch nicht bestreiten, das Anakin das Sterben verhindern wollte, aber auch hier scheint es mir so zu sein, das das Verlangen nach dieser Macht erst mit dem Problem auftaucht. Zum ersten Mal redet er nach dem Tod seiner Mutter davon und dann erst wieder nach der Vision von Padmes Tod. Anakin strebt nicht für sich selbst nach der Macht, sondern braucht einen Impulse von außen.

Es fragt sich aber, warum er sie wollte.
Macht der Macht willen, um stets die Kontrolle zu behalten und sich groß und stark zu fühlen?
Ja.

Bei dem Punkt bin ich mir nicht ganz sicher. Anakins Antrieb war auch, das er sich gegenüber anderen Beweisen wollte, die Anerkennung der anderen Jedi erlangen wollte.

Im Laufe von ROTS wird die erste Motivation immer stärker, und überdeckt schließlich die zweite, als er Padmé würgt und gegen Obi-Wan das Duell ausficht.

Das sehe ich anders. (Aber das überrascht dich sicherlich nicht. ;) )

„Ich muss Padme retten. Ich muss Padme retten.“, ist alles an was Anakin den Film über denken kann. Selbst als er dem Tod entkam und in seiner Rüstung erwachte, war sein erster Gedanke bei Padme. Anakin hatte nicht nach der Macht gestrebt, wie es die Sith tun.

Selbst Anakins Plan den Kanzler zu stürzen und eine neue Weltordnung zu schaffen, hing mit Padme zusammen. Ob er alleine die Motivation dazu gehabt hätte, finde ich, ist fraglich.

Nun muss ich zugeben, das der Fakt, das Anakin seine Frau würgt, nicht in dieses Bild passt. Aber ich bin fest überzeugt, das er sie nicht töten wollte oder sie aus seinem Leben streichen wollte.


@Lord Barkouris

Sidious hatte nicht wirklich etwas anzubieten, damit Anakin mächtiger wird. Der einzige Köder ist die Macht über Leben und Tod und das konnte ihm Sidious nicht bieten.
Die dunkle Seite an sich konnte Anakin auch nicht stärker machen, frei nach Yoda und wen ich mir das Ende von Ep3 so ansehe ist Anakin sogar schwächer geworden.

Aber was für mich der entscheidende Punkt ist, ist das Sidious nie erlauben würde, das Anakin Mächtiger wird als er selbst. Daher wird er ihm nie irgendwelche tollen Machttechniken lehren, durch die er mächtiger werden könnte.

Dagegen steht Anakin der gesamte Jedi Orden zur Verfügung, um sich weiter zu entwickeln. Das über tausende Jahre gesammelte Wissen der Jedi gelehrt von den größten Meistern sind einmalige Voraussetzungen.
Also wenn du mich fragst hatte Anakin bei den Jedi bessere Chancen einer der Mächtigsten zu werden.

Sehe ich eigendlich anderst.
Bei den Jedi wäre er ein Meister unter vielen Meister gewesen.
Bei den Sith wäre er eines Tages DER Meister geworden.

Ich weiß was du meinst, aber Auserwählter und Ratsmitglied zu sein muss doch auch etwas zählen.
 
Sidious konnte ihm diese Macht auch nicht bieten und ich bin mir nicht sicher, ob es die Sith im Allgemeinen konnten.
Die Jedi hingegen haben verstanden das ewiges Leben eine Illusion ist, denn bisher konnte niemand seinen Tod verhindern.

Ich will auch nicht bestreiten, das Anakin das Sterben verhindern wollte, aber auch hier scheint es mir so zu sein, das das Verlangen nach dieser Macht erst mit dem Problem auftaucht. Zum ersten Mal redet er nach dem Tod seiner Mutter davon und dann erst wieder nach der Vision von Padmes Tod. Anakin strebt nicht für sich selbst nach der Macht, sondern braucht einen Impulse von außen.

Das konnte Palpatine zwar nicht, aber es war dennoch die Karotte, die vor Anakins Nase gebaumelt hat. Und trotz der Tatsache, dass Anakin bewusst gewesen sein dürfte, dass er manipuliert wird, hat er die Karotte nicht ignorieren können.

Was seinen Hunger nach Macht und Kontrolle betrifft: Der zeigt sich schon in AOTC, als er rumheult, dass Obi-Wan ihn schlecht behandle und zurückhalte. Da hat er bis zu einem gewissen Punkt zwar recht, aber sein Ton und seine Handlungsweise machen deutlich, dass er mehr als nur ein bisschen aufgebracht ist deswegen. Er hatte schlichtweg Probleme damit, Macht und Kontrolle abzugeben und sich anderen unterzuordnen, was in Anbetracht seiner Sklavenvergangenheit ziemlich logisch ist.

„Ich muss Padme retten. Ich muss Padme retten.“, ist alles an was Anakin den Film über denken kann. Selbst als er dem Tod entkam und in seiner Rüstung erwachte, war sein erster Gedanke bei Padme. Anakin hatte nicht nach der Macht gestrebt, wie es die Sith tun.

Selbst Anakins Plan den Kanzler zu stürzen und eine neue Weltordnung zu schaffen, hing mit Padme zusammen. Ob er alleine die Motivation dazu gehabt hätte, finde ich, ist fraglich.

Nun muss ich zugeben, das der Fakt, das Anakin seine Frau würgt, nicht in dieses Bild passt. Aber ich bin fest überzeugt, das er sie nicht töten wollte oder sie aus seinem Leben streichen wollte.

Ich habe das bereits in einem anderen Thread gepostet: Anakin hat mit seinen Taten seine Frau vollkommen entmündigt. Padmé wäre nie damit einverstanden gewesen, was er tut, aber das war ihm egal, weil er sie zu einem Objekt gemacht hatte. Er dachte, seine Meinung und sein Willen wären das einzig wichtige. Ihre Meinung zählte nicht, sondern nur seine eigene, und das, obwohl es eigentlich um ihr Leben ging. Man könnte auch sagen, er hat sie "dominiert". Das Würgen am Schluss war die Bestrafung, weil sie es wagte, sich seinem Willen zu widersetzen.
 
Aber ein bisschen kann man das Würgen schon verstehen (Als Mann zumindest :))

Immerhin war er bereit alles aufzugeben für Sie.

- Er musste sich eingestehen kein Rechtschaffener Mensch zu sein. (Das ist ziemlich hart für einen der fast schon als "Held" angesehen wurde von seinem Umfeld)

- Ausserdem war das Töten der unschuldigen Kinder etwas dass er nicht wollte, aber dennoch tat. Er wollte nicht wirklich zur dunklen Seite.

Nun sieht er wie Padme Obiwan anschleppt (Er wusste nicht dass der Jedi sich eingeschlichen hat)

Und sie sagt ihm ins Gesicht "Ich kann dir nicht folgen auf diesem Pfad.". Seine Gedanken gingen wohl zwischen Wut und Enttäuschung hin und her.

Sicher Anakin war ein besitzergreifender gewalttätiger Spinner, aber Padme war auch ein bisschen ne Heuchlerin? Als er die Tusken abgeschlachtet und es ihr gebeichtet hat. War er ehrlich mit ihr! Dennoch hat sie ihn geheiratet, was hat sie denn erwartet?

Am Schluss haben sich die Beiden wirklich verdient.
 
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